Mitteilungsblatt 2004-3.pdf - Donauschwaben
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Nr. 3/04 Erscheint in ungebundener Folge Oktober <strong>2004</strong><br />
Die Sommerpause ist vorbei….<br />
….und wir sind voller Tatendrang und das Vereinsleben blüht wieder auf. Wir bedauern das späte Erscheinen<br />
unseres <strong>Mitteilungsblatt</strong>es, weil dadurch einige Veranstaltungen nicht genug beworben werden<br />
konnten. Es sind einige personelle und organisatorische Änderungen in der Vereinsleitung notwendig,<br />
diese wollten wir jetzt bekanntgeben, doch die Umorganisation ist leider noch nicht abgeschlossen.<br />
Lesen Sie daher unser <strong>Mitteilungsblatt</strong> immer genau durch und beachten Sie besonders<br />
unsere Veranstaltungstermine. Es ist für jeden etwas dabei.<br />
60 Jahre Flucht und Vertreibung<br />
Gedenkgottesdienst in der Augustinerkirche<br />
Seine Eminenz, Kardinal<br />
Christoph Schönborn,<br />
wird am Sonntag, dem<br />
7. November um 15 Uhr<br />
in der Augustiner Kirche im ersten<br />
Bezirk in Wien im Rahmen eines<br />
Gottesdienstes mit uns der Opfer<br />
gedenken.<br />
Es werden hochrangige Bundesund<br />
Landespolitiker, aber auch<br />
Botschaftsvertreter, geistliche<br />
Würdenträger, sowie auch Abordnungen<br />
aller österreichischen<br />
Landsmannschaften anwesend<br />
sein<br />
Zur Erinnerung<br />
Knapp die Hälfte der donauschwäbischen<br />
Zivilbevölkerung<br />
konnte im Herbst 1944 vor der Machtübernahme<br />
der Partisanen flüchten<br />
oder evakuiert werden. Ein Großteil<br />
der übrigen 170.000 Zivilpersonen<br />
wurden in zahlreiche Arbeits-und<br />
Konzentrationslager, die sich bald als<br />
Vernichtungslager erwiesen, interniert.<br />
Insgesamt waren 51.000 der internierten<br />
<strong>Donauschwaben</strong> innerhalb<br />
von drei Jahren durch Hunger, Seuchen<br />
und Erschießungen umgekommen.<br />
Wir möchten ALLE zu diesem Gedenkgottesdienst einladen und ersuchen, sich schon<br />
jetzt diesen Termin vorzumerken.<br />
DANK und BITTE<br />
Kinder, wie die Zeit vergeht! Der Schwabenverein Wien wird 2007 sei 100jähriges Jubiläum feiern. Man<br />
sollte von Zeit zu Zeit daran denken, dass dieses Jubiläum ohne den unermüdlichen, jahrelangen Einsatz<br />
der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht möglich wäre. Aber nicht nur daran denken sollte man, sondern<br />
auch ab und zu laut und deutlich DANKE sagen. Doch auch die Stärksten werden einmal müde und somit<br />
stehen wir vor dem schwierigen Problem, Nachfolger für verdienstvolle Mitarbeiter zu finden. Als Verein sind<br />
wir verpflichtet, wichtige Funktionen zu besetzen, damit der Wiener Schwabenverein weiterbestehen kann.<br />
Alle, die Zeit, Kraft und Interesse haben, werden um Mitarbeit gebeten.<br />
Vielleicht brauchst Du den Schwabenverein nicht, aber.....<br />
.....vielleicht braucht unsere Gemeinschaft D I C H ? !<br />
-1-
ca.1000 Menschen trauerten im serbischen Gakovo<br />
Die Einweihung der Gedenkstätte an das Todeslager<br />
Gakovo fand große Beachtung. Dies schlug sich<br />
auch medial nieder. Es gab Berichte im ORF und<br />
einigen Tageszeitungen, darunter die<br />
„Süddeutsche Zeitung“, „Die Presse“<br />
und die „Kronenzeitung“. Etwa tausend<br />
Personen verfolgten die würdige<br />
Einweihung des sechs Meter hohen<br />
Großkreuzes. Fast sechzig Jahre<br />
nach der Internierung der <strong>Donauschwaben</strong><br />
in diesem grauenhaften<br />
Vernichtungslager der „Titopartisanen“<br />
in Jugoslawien wurde der ungefähr<br />
64.000 donauschwäbischen Todesopfer<br />
- zumeist Kinder und Alte - erstmals<br />
gemeinsam mit höchsten serbischen<br />
Vertretern am Ort des Grauens gedacht.<br />
Der Präsident des Weltdachverbandes<br />
der <strong>Donauschwaben</strong><br />
Rudolf Reimann betonte in seiner<br />
Rede, dass man vor allem den Blick<br />
nach vorne nicht verlieren dürfe. Sein<br />
Appell an die junge Generation: “Achtet darauf,<br />
Gedenkstätte Rudolfsgnad<br />
DAG und Schwabenverein Wien machten es möglich<br />
Das Totenbuch der <strong>Donauschwaben</strong> wurde auf Initiative des Gründers des St. Michaelswerkes Prof. Dr.<br />
theol. Michael Lehmann erstellt. Die ersten Eintragungen wurden noch vom St. Michaelswerkes vorgenommen<br />
und nach dessen Auflösung vom Schwabenverein Wien weiter geführt. Das Totenbuch als integrierter<br />
Bestandteil des Totenmales der <strong>Donauschwaben</strong>, in der Wallfahrtskirche Mariä Schmerzen am Kaasgraben,<br />
in Wien 19; Ettingshausengasse 1, wurde 10 Jahre nach dem Genozid 1944 an unserem Volksstamm<br />
erstellt. In diesem Totennbuch sollten die Namen unserer Toten, die einzeln oder in Massengräben in den<br />
Vernichtungslagern, in Russland oder sonst wo ruhen, eingetragen werden. 27.000 Namen und Daten von<br />
Opfertoten wurden vom St. Michaelswerk und vom Schwabenverein erfaßt und handschriftlich eingetragen,<br />
von Zeit- oder Augenzeugen und durch Urkunden verbürgt. Diese Originalaufzeichnungen werden in einem<br />
feuerhemmenden Tresor aufbewahrt. (Kopien liegen im Schwabenvereinsheim auf) Die Totenbuch-Datenbank<br />
wurde mit Aufzeichnungen des Arbeitskreises Dokumentation der donauschwäbischen Kulturstiftung<br />
ergänzt und ist 60 Jahre nach den Partisanen-Gräueltaten in unserer Heimat und 50 Jahre nach dem Beginn<br />
der Aufzeichnungen für alle weltweit zerstreuten <strong>Donauschwaben</strong> im Internet abrufbar. Dem Initiator<br />
des Totenbuches Dr. Michael Lehmann sei zu seinem 30. Todestag hierfür „Vergelt’s Gott“ gesagt. Einerseits<br />
ist dieses Totenbuch ein Beleg dafür, was geschehen ist, andererseits können Verwandte nach ihren<br />
Vorfahren suchen und die Eintragungen erweitern und ergänzen.<br />
www.donauschwaben.at<br />
www.totenbuch-donauschwaben<br />
-2-<br />
dass so etwas nie wieder geschieht!.“ Ganz ähnlich<br />
gelagert waren die Worte der zahlreich erschienenen<br />
hochrangigen serbischen Vertreter des öffentlichen<br />
Lebens. Die österreichische<br />
Botschaft in Belgrad war durch<br />
Frau Ulrike Hartmann vertreten.<br />
Sie betonte, dass Unrecht niemals<br />
durch anderes vorangegangenes<br />
Unrecht gerechtfertigt werden<br />
kann und stellt ebenso die Mahnung<br />
in den Raum: „Nie wieder!“<br />
Die Weihehandlung der Gedenkstätte<br />
nahm der St. Pöltner Prälat<br />
Josef Eichinger gemeinsam mit<br />
einem Vertreter der evangelischen<br />
und der serbisch-orthodoxen Kirche<br />
vor. Zum Abschluss dieser Feierlichkeiten<br />
zum Gedenken an die<br />
Toten in der Vojvodina fand eine feierliche<br />
Messe in deutscher Sprache<br />
in der Karmelitenkirche St.<br />
Stephan in Sombor mit Prälat<br />
Eichinger und örtlichen kirchlichen Würdenträgern<br />
statt. Pressedienst der Altösterreicher (gekürzt)<br />
Ein würdevolles Gedenken an die Opfer aller unter Gewaltherschaft zu Tode gekommenen Menschen gehört<br />
zu den Grundtugenden unserer Volksgruppe und ist eine christliche Haltung<br />
Der „Verein Gedenkstätten Rudolfsgnad e.V“ bemüht sich daher in selbstloser Weise, die Gedenkstätten im<br />
größten Tito-Vernichtungslager würdevoll zu gestalten und dankt den zahlreichen Landsleuten, beginnend<br />
vo A wie Ackermann bis Z wie Zimmermann für Spenden.<br />
Wer seine Spende dem Mahnmal in Rudolfsgnad widmen will, möge sie auf das Konto des“Verein<br />
Gedenkstätten Rudolfsgnad e.V“ einzahlen:<br />
Raiffeisenbank Oberösterreich, BLZ 34000, Kto. 6.830.590.<br />
Das Totenbuch der <strong>Donauschwaben</strong> im Internet<br />
PS Kurzinformation: Die DVD „Die <strong>Donauschwaben</strong> – Ihre Geschichte und Lebenswelt“ ist im Schwabenvereinsheim<br />
erhältlich (• 10,–).
(1910-1974)<br />
„Ehre wem Ehre gebührt“<br />
Seines 30. Todestags gedachten wir am Friedhof Simmering am Sonntag, dem 26. September <strong>2004</strong> um<br />
15.00 Uhr an seinem Grab. Er war Initiator des Totenmals der <strong>Donauschwaben</strong> am Kaasgraben und des<br />
Totenbuches der <strong>Donauschwaben</strong>, in dem handschriftlich bisher 27.000 Opfer unseres Genozides aus 145<br />
Orts-Gemeinden eingetragen sind. Dreißig Jahre nach der Katastrophe der <strong>Donauschwaben</strong> in Jugoslawien<br />
schied er schnell und unerwartet mitten aus der christlichen Arbeit für seine Landsleute und für die<br />
Ökumene im 65. Lebensjahre aus unserer Mitte.<br />
Anton Bohn Ehrenobmann des Schwabenvereins und Mitarbeiter von Dr. Lehmann<br />
ab 1946 im Lager Cobenzl<br />
Nachruf für Dr.Jakob Schneider<br />
Am Freitag, dem 10.September <strong>2004</strong>, mussten wir am Hernalser Friedhof, unseren Landsmann<br />
und lieben Freund Dr. Jakob Schneider zu seiner letzten Ruhestätte begleiten. Außer<br />
seinen Familienangehörigen fanden sich eine Abordnung des Schwabenvereins und eine große<br />
Anzahl von Mitgliedern , Freunden und Bekannten ein, um ihm die letzte Ehrerbietung zu<br />
erweisen. Unser lieber Verstorbener wurde 1926 in Kertschedin, Syrmien, Jugoslawien, geboren,<br />
wo er auch die Volksschule besuchte. Die Mittelschulen bis zur 6.Klasse des Gymnasiums<br />
absolvierte er in Werbas und in Ruma. Nach Besetzung dieses Raumes durch die Russen<br />
und anschließend der Titopartisanen 1944 wurden wie überall in Jugoslawien die Deutschen<br />
vertrieben, interniert oder liquidiert. Er flüchtete mit seinen Angehörigen nach Tulln in<br />
Niederösterreich, wo er dann auch schließlich 1946 maturierte. An der Wiener Universität inskribierte<br />
er Rechtswissenschaften und promovierte 1950 zum Doktor der Rechte. Nach der<br />
Gerichtspraxis bekam er eine Anstellung in der Nationalbank, wo er bis zum Ruhestand verblieb.<br />
lnzwischen heiratete er eine Wienerin und dieser Ehe entsprossen zwei Kinder. Nach<br />
seiner Pensionierung widmete sich Dr. Schneider mit großem Eifer dem Schwabenverein, wo<br />
er das Amt des Obmannstellvertreters und Kulturreferenten von 1988-1998 inne hatte. Bei<br />
unzähligen Veranstaltungen trug er Gedichte, Geschichten und Erzählungen aus seiner alten<br />
Heimat vor und erfreute damit viele Landsleute. Leidenschaftlich gerne kam er in die monatlich<br />
stattfindende Schwabenrunde, in einen Kreis von rund 20 <strong>Donauschwaben</strong>, wo er sein profundes<br />
Wissen mit Beiträgen verschiedenster Art, hauptsächlich aber aus der alten Heimat, vortrug.<br />
Vor acht Jahren gab er ein Buch mit dem Titel: „Blumenstrauß von Theiß und Donau“heraus,<br />
in dem er Geschichten, aus seiner näheren Heimat beschreibt und verewigt.— Dr. Jakob Schneider<br />
hinterläßt durch sein Dahinscheiden eine für uns <strong>Donauschwaben</strong> unersetzliche Lücke,<br />
die wir nicht mehr schließen können. Wir danken ihm für die schönen Stunden, die wir mit ihm<br />
verbringen durften und werden ihm immer ein ehrenvolles Andenken bewahren.<br />
HR DI Peter Fochler<br />
Dazu einige Worte:<br />
In diesem dem VLÖ gehörenden Haus,<br />
hat der Schwabenverein für Wien,<br />
NÖ und Burgenland, als Mieter<br />
( Hoftrakt, 3. Stock ) sein<br />
Vereinsheim, so wie auch<br />
andere Landsmannschaften.<br />
Im Hoftrakt hat der Hauseigentümer<br />
(VLÖ) einen großen<br />
Festsaal, der für verschiedene<br />
Veranstaltungen gemietet<br />
werden kann.<br />
Prof<br />
rof. . Dr. . theol. Michael Lehmann<br />
„...was uns stört“<br />
Vor einigen Wochen war das „Haus der Heimat“ wieder einmal (dreimal an einem Abend) in Verbindung mit<br />
politischen Demonstrationen im ORF zu sehen.<br />
Der Schwabenverein für Wien, NÖ und Burgenland<br />
ist an k e i n e n, politischen Veranstaltungen<br />
und Aktivitäten interessiert,<br />
ganz gleich aus welcher Ecke<br />
sie auch kommen.<br />
Wir sehen unsere Aufgabe in<br />
der Dokumentation der<br />
donauschwäbischen<br />
Geschichte, der Pflege von<br />
Brauchtum, Kultur sowie<br />
Geselligkeit und Freizeitgestaltung<br />
Der Vorstand<br />
-3-
Autobusfahrt der<br />
Apatiner<br />
am 15.Juni <strong>2004</strong><br />
zur Burg Schlainig im Burgenland<br />
und nach Raiding (Geburtshaus<br />
des Komponisten<br />
Franz Liszt)<br />
und als geselliger Ausklang<br />
zum Heurigen unseres Landsmannes<br />
Märzweiler in Baden.<br />
Das Wetter meinte es auch gut<br />
mit uns und es herschte allgemeine<br />
Zufriedenheit und Vorfreude<br />
auf den nächsten Ausflug.<br />
PS: Die Apatiner Kerweih am<br />
15. August war wie immer ein<br />
schönes und gut besuchtes Ereignis.<br />
Anton Ziegler<br />
WALLF<br />
ALLFAHR<br />
AHRT T ZUR GNADENKAPELLE AM KAHLENBERG<br />
Um die Gnade der Versöhnung und Verständigung der Völker Süd-Ost-<br />
Europas beteten bei der Gnadenkapelle vom Schönstattzentrum am Kahlenberg<br />
in Wien die 75 Teilnehmer der<br />
22. ÖKUMENISCHEN WALLFAHRT<br />
DES SCHWABENVEREINS FÜR WIEN, NÖ UND BURGENLAND<br />
Die Eucharistiefeier mit Pfarrer Dechant KR F. Oppel stand auch im Gedenken<br />
des Genozids an den <strong>Donauschwaben</strong> vor 60 Jahren ( in der Kornkammer<br />
der seinerzeitigen Monarchie Batschka, Banat, Syrmien und Baranja),<br />
die dort 250 Jahre vereintes Europa und Ökumene praktizierten (ab der<br />
Ansiedlung durch Maria Theresia um 1750) bis zur Enteignung durch die<br />
Tito -Partisanen 1944-1948.<br />
…..Unsere Fürsprachen bei Gott mögen die zahllosen Bitten der vergangenen<br />
Jahre erhören und durch unsere Taten Wirklichkeit werden lassen….. hieß es in den Fürbitten.<br />
Eine Agape im Schönstattzentrum bildete den Abschluß der Wallfahrt am 19. Juni <strong>2004</strong><br />
ToBo<br />
45.Gelöbniswallfahrt Altötting<br />
Ein Bus mit 49 <strong>Donauschwaben</strong> fuhr im Juni <strong>2004</strong> nach Altötting zur<br />
Gelöbniswallfahrt. Susi Pramberger von den Filipowaern organisierte diese Fahrt,<br />
dabei Präl. Mag. Josef Eichinger und viele Filipowaer Landsleute.<br />
Der Dank an Maria für die Hilfe in den Jahren 1944 -1948 und die Bitte um<br />
Unterstützung für die heutigen Sorgen ließen die zwei Wallfahrtstage schnell<br />
vorübergehen.<br />
Nach dem Singen von heimatlichen Marienliedem und einem Gruppenfoto mit<br />
dem aus Filipowa stammenden Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, der<br />
die diesjährige Gelöbniswallfahrt anführte, ging es wieder heimwärts<br />
Stefan Eichinger .<br />
-4-
Aus dem Vereinsleben Aus dem Vereinsleben Aus dem Vereinsleben<br />
ODSCHAG ADJE!<br />
Von Anton Bohn<br />
Erlebnisbericht als kurzer Rückblick auf den 20. März 1944 in Hodschag, was ich als<br />
Dabeigewesener in meinem Heimatort als Donauschwabe erlebte.<br />
Vor 60 Jahren, am Sonntag, dem 19. März 1944 vormittags<br />
(am Josefitag), war für viele Hodschager<br />
auch für viele meiner Jahrgangskollegen und für mich<br />
eine große Entscheidung fürs Leben. Es erschien<br />
Soldateska und in deren Gefolge Männer der<br />
Volksgruppenführung, Kreisjugendführung und Sportmänner<br />
der Ortsgruppenleitung, die von Haus zu<br />
Haus gingen um noch nicht zum Militär Einbezogene<br />
zum Zwangswehrdienst einzuberufen: uzw. mit<br />
der Weisung, sich am nächsten Tag , Montag, dem<br />
20. März 1944 um 18.00 Uhr an unserem großen<br />
Bahnhof in Hodschag einzufinden; wer nicht kommt<br />
muß mit dem Tod als Wehrdienstverweigerer rechnen.<br />
Am Montag, dem 20. März 1944 um 18.00 Uhr, waren<br />
aus unserem Bezirk Hodschag (13 Gemeinden)<br />
ca. 1.500 Mann von 17 ½ bis 60jährig mit traurigem<br />
Gesicht voll Angst, mit nötigem Handgepäck erschienen.<br />
Unter Bewachung fuhren wir punkt 18.00 Uhr<br />
per Bahn Richtung Osijek (Kroatien). Jede Waggontür<br />
wurde von einem Soldaten (mit Gewehr) streng<br />
bewacht.<br />
Die inoffizielle Musterung des deutschen Militärs aus<br />
Kroatien gekommen, kam für uns als Staatsbürger<br />
Ungarns überraschend (1941-1944 war die Batschka<br />
bei Ungarn). Auf diese Art waren wir über Nacht plötzlich<br />
die 22. deutsche Kavalleriedivision „Maria Theresia“<br />
in Kroatien, mit der Kornblume als Emblem.<br />
Nach diesen angstvollen Stunden wurden wir als<br />
Staatsbürger Ungarns Angehörige des deutschen<br />
Heeres. So haben viele Landsleute „Hodschager“,<br />
auch ich 17 ½ jährig, vor 60 Jahren am 20. März<br />
1944,<br />
unsere angestammte Heimat (Familie, Haus, Grund<br />
und Boden) die unsere Ahnen mit Fleiß ab 1756 aufbauten,<br />
für immer verlassen müssen.<br />
Ein vereintes Europa im Kleinen haben unsere Vorfahren<br />
200 Jahre hindurch praktiziert, dabei die Kornkammer<br />
der österreichisch-ungarischen Monarchie<br />
aus dem Sumpfgebiet der Donau geschaffen.<br />
Wobei die Ersten den Tod fanden, die Zweiten hatten<br />
die Not, die Dritten erst das Brot.<br />
Unser von Maria Theresia angesiedeltes Schwaben–<br />
Kollonisten–Volk erarbeitete sich große Wertschätzung<br />
bei den übrigen Mitbürgern, so bei den Madjaren,<br />
Slawen, Juden, Slowaken, Romas und anderen, in<br />
der Monarchie Österreich-Ungarn 1750-1918, in Jugoslawien<br />
1918-1941, in Ungarn 1941-1944, bis zum<br />
unmenschlichen Ende, durch die Tito-Partisanen<br />
1944.<br />
Denn per 21. November 1944 hat der Antifaschistische<br />
Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens, unseren<br />
friedliebenden Volksstamm nach 200 Jahren<br />
mit einem Genozid aus der Wojwodina enteignet, in<br />
Zwangsarbeit und Vernichtungslager gesteckt bzw.<br />
ausgelöscht.<br />
Für uns überlebende Hodschager (<strong>Donauschwaben</strong>)<br />
ist es daher Aufgabe das Unrecht an unserem Volk<br />
1944-1948 aufzuzeigen, zu dokumentieren und weiterzusagen<br />
an unsere Nachkommen, dies sind wir<br />
unseren unschuldigen Opfern solange wir leben als<br />
Zeitzeugengeneration, bzw. unseren Nachkommen<br />
auf ewig verpflichtet, in der mit Gottes Fügung erlangten<br />
neuen Heimat.<br />
Liebe <strong>Donauschwaben</strong>, liebe Landsleute!<br />
Im heurigen Sommer haben wir - Franz und ich – mehrere kleine Treffen besucht und auch selbst veranstaltet.<br />
Ob Geburtstag, Goldene Hochzeit oder Grillfest, immer war viel Freude dabei.<br />
Von so einem Fest möchte ich Euch etwas mehr berichten.<br />
Ein 65 – jähriger aus Vukowar gab als Anlass des 65. Geburtstages seiner Frau, die aus India stammt, ein<br />
großartiges Fest. Viele von den Gästen waren ehemalige Heimatvertriebene. Es gab Sekt, ein großes Buffet<br />
und zum Trinken, was das Herz und der Durst begehrt. Um 19.00 Uhr gab es eine große Überraschung:<br />
Eine Tamburizza Kapelle mit 19 Personen aus dem Burgenland spielte bis 22.00 Uhr. Es gab einen Ehrentanz<br />
für das Gastgeberpaar und danach tanzten wir und andere Gäste. Wahre Freundschaft wurde gesungen<br />
und noch viele andere Lieder.<br />
Viele aber kannte ich auch noch vom Lager am Cobenzl, die damals noch Kinder waren, heute aber auch<br />
schon 60 und darüber sind. Fast alle wissen, daß es den Schwabenverein gibt und so machte ich gleich<br />
Reklame und lud sie alle zu unseren Treffen ein und hoffe, daß sie auch kommen.<br />
Käthe Baumann<br />
-5-
TERMINE<br />
TERMINE<br />
TERMINE<br />
Einladung<br />
zum 55. Franzfelder und Rudolfsgnader<br />
Kirchweihfest am<br />
Samstag, dem 9. Oktober <strong>2004</strong><br />
Wir erlauben uns, alle Landsleute und Freunde der<br />
Zweigstelle Schwechat zum diesjährigen Kirchweihfest<br />
herzlichst einzuladen.<br />
Ort: Im Schutzhaus Neugebäude<br />
Simmeringer Hauptstraße 289; A-1110 Wien<br />
Einlass: 15 Uhr Beginn: 16 Uhr Ende: 22 Uhr<br />
Musik: Viktor POHL<br />
Auf Euer kommen freut sich die Leitung der Zweigstelle<br />
Schwechat<br />
TERMINE<br />
TERMINE<br />
Vorschau<br />
auf die Treffen der „Ehemaligen Heimatvertriebenen Jugend“ (EHJ)<br />
Das erste (65.) Treffen nach der Sommerpause, am 19. September ist schon vorbei, wenn dieser Bericht<br />
erscheint. So möchte ich Euch alle auf die nächsten Treffen aufmerksam machen.<br />
Am 17. Oktober und am 21. November sind unsere nächsten Treffen, wie immer am dritten Sonntag<br />
im Monat. Im Dezember ist der dritte Sonntag nicht frei, und so habe ich die Gelegenheit genützt,<br />
als Frau Weber (aus Werschetz) den zweiten Sonntag freigegeben hat, diesen Tag für unsere Adventfeier<br />
zu beanspruchen. Also ist am Sonntag, dem 12. Dezember „AD<br />
ADVENTFEIER der EHJ“. Aufgerufen<br />
sind wieder die, die etwas dazu beitragen möchten, ob selbst gedichtet oder Besinnliches von<br />
Dichtern und Denkern. Wir wollen gemeinsam Adventlieder singen und uns auf Weihnachten einstimmen<br />
lassen.<br />
Zwei Kulturnachmittage<br />
Käthe Baumann<br />
Am Samstag, dem 30. Oktober, ab 15.00 Uhr veranstaltet Frau Mag. Rosemarie Bolzer einen Kulturnachmittag:<br />
Es wird ein Video über die „Vojvodina -ein verlorenes Paradies“ (Milo Dor) gezeigt. Gedichte<br />
in schwäbischer Mundart, vorgetragen von Herrn Sepp Stumper und Herrn Fritz Barisch, runden<br />
das Nachmittagsprogramm ab.<br />
Ein weiterer Kulturnachmittag von Frau Mag. Rosemarie Bolzer findet am Samstag, dem<br />
20. November ab 15.00 Uhr statt. Die Präsentation eines Videos „Der vergessene Kaiser“ zeichnet<br />
ein interessantes Bild über den letzten habsburgischen Kaiser (Karl I. / IV .) vor dem Ersten Weltkrieg.<br />
Donauschwäbische Mundartausdrücke werden von Herrn Sepp Stumper und Herrn Fritz Barisch in<br />
humoriger Weise vorgetragen und erklärt.<br />
Mag. Rosemarie Bolzer<br />
„Bald ist es soweit - W E I H N A C H T E N . . .“<br />
Wir laden Sie sehr herzlich zu unserer kleinen, feinen<br />
WEIHNACHTSAUSSTELLUNG<br />
am Sonntag, dem 21. November <strong>2004</strong> von 13.00 - 19.00 Uhr im Festsaal im<br />
Haus der Heimat ein.<br />
Viele interessante, hochwertige Produkte und viele Geschenkideen warten auf Sie!<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Ing. Matthias und Helga WÜST<br />
- 6 -
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TERMINE<br />
Treffpunkt unseres Herbstspazierganges ist um 09.30 Uhr in Stockerau, Ecke Donaulände-<br />
Uferweg/Fliederweg. PKW-Parkmöglichkeiten beim Treffpunkt oder beim Bahnhof. Mittagsrast<br />
im Gasthaus Jarosch bei gewohnter und bewährt guter Küche. Die Stammwanderer kennen<br />
die Route, die wie immer beim Lenau-Gedenkstein mit Volkslieder endet.<br />
Für alle, die eine Stärkung brauchen oder wollen ist der Asperlkeller in Unterrohrbach genau<br />
das Richtige.<br />
Auf Ihr Dabeisein freuen sich die (neuen) Obsorger<br />
Heinrich Bauer, Hannes Gruner, Adam Pertschy<br />
Einladung zum Kathreinfest<br />
Katharina (Katharine), griechisch Aikatherina, angelehnt an griechisch kathara = die Reine<br />
Am 27. November, 15.00 Uhr werden wir unsere „Kathi’s“, so wie alle Jahre, hochleben lassen.<br />
Diesmal steht das Kathreinfest unter der Obsorge der 60er Gruppe und unseres Schwabenchors mit<br />
der „Neuen“. Chorleiter Johann Roos hat nach jahrelanger, erfolgreicher Tätigkeit, die Leitung des<br />
Chors in jüngere, weibliche Hände gelegt. Wir hoffen, daß viele Landsleute und Freunde mit uns den<br />
vielen Kathi’s zum Namenstag gratulieren.<br />
Im Juli des heurigen Jahres war unser<br />
Vereinsheim erfüllt von schönen und<br />
überwiegend jungen Stimmen. Sowohl in<br />
Sprache aber auch im Gesang. Eine große<br />
Gruppe vor allem junger Nachkommen<br />
der <strong>Donauschwaben</strong> aus<br />
Cleveland war auf einer Europareise<br />
und hat dabei unser Haus der Heimat<br />
besucht. Sie haben sich in unserem Vereinsheim<br />
sichtlich wohlgefühlt viel gesungen<br />
und gelacht . Es wäre schön, wenn<br />
wir öfter so erfrischenden Besuch hätten.<br />
Jung und Alt<br />
sind zu unserem 16.Wandertag<br />
am Dienstag, dem 26. Oktober <strong>2004</strong><br />
(der 1. war am 26.Okt. 1989) eingeladen.<br />
Besuch aus Übersee........<br />
........und aus Deutschland<br />
Nette Gäste hatten wir auch am 16. September im Schwabenvereinsheim. Dipl.-Ing. Oswald<br />
Hartmann (Donautal Magazin), war mit einem Autobus voller hungriger und durstiger<br />
<strong>Donauschwaben</strong> (mit gewaltiger unverschuldeter Verspätung) in unserem Heim eingetroffen.<br />
Sie waren auf der Durchreise in die alte Heimat und hatten kaum Zeit für ein gepflegtes Plauscherl.<br />
Vielleicht ein andermal.<br />
-7-<br />
1. Feste zu feiern, Freundschaft zu leben,<br />
das ist die Schwabenart.<br />
Wir lösen vieles, lassen nicht locker,<br />
ist es mitunter auch hart:<br />
/:Offen der Freude, mutig im Leide,<br />
<strong>Donauschwaben</strong> sind wir, ja wir.<br />
Offen der Freude, mutig im Leide,<br />
<strong>Donauschwaben</strong> sind wir, ja wir.:/<br />
2. Und kommen Gäste, ist das wie Frühling,<br />
sie sind willkommen im Ort.<br />
Lachen und scherzen in froher Runde<br />
jagen die Sorgen uns fort.:/<br />
3. All unser Mühen kommt aus dem Herzen-<br />
Liebe heißt für uns das Lied.<br />
Lasst es uns singen, lasst es erklingen,<br />
dass alle Traurigkeit flieht:/<br />
(Melodie: Wenn wir erklimmen sonnige Höhen.....)<br />
Text: ersom/jwag
TERMINKALENDER<br />
Veranstaltungen die IM Schwabenvereinsheim stattfinden:<br />
Sonntag 10.Okt 15.00 Uhr HOG Werschetz<br />
Montag 11. Okt 18.00 Uhr Ausschuss-Sitzung<br />
Mittwoch 13.Okt 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Sonntag 17.Okt 15.00 Uhr Ehemalige heimatvertriebene Jugend<br />
Mittwoch 20.Okt 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Mittwoch 27.Okt 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Samstag 30.Okt 15.00 Uhr Kulturnachmittag mit Frau Mag. Rosemarie Bolzer mit Beiträgen von<br />
Sepp Stumper und Fritz Barisch im Rahmen des HOG-Treffens von<br />
Bulkes, Tscherwenka, Werbas und Freunden<br />
Mittwoch 03.Nov 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Freitag 05.Nov 15.00 Uhr Bastelgruppe, Briefmarkensammler<br />
Mittwoch 10.Nov 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Mittwoch 17.Nov 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Samstag 20.Nov 15.00 Uhr Kulturnachmittag mit Frau Mag. Rosemarie Bolzer mit Beiträgen von<br />
Sepp Stumper und Fritz Barisch<br />
Sonntag 21.Nov 15.00 Uhr Ehemalige heimatvertriebene Jugend<br />
Mittwoch 24.Nov 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Samstag 27.Nov 15.00 Uhr Kathreinfest, mit der 60er Gruppe und unserem Chor<br />
Mittwoch 01.Dez 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Freitag 03.Dez 15.00 Uhr Bastelgruppe, Briefmarkensammler<br />
Sonntag 05.Dez 14.00 Uhr Adventfeier der HOG Filipowa<br />
Sonntag 12.Dez 15.00 Uhr Adventfeier der Ehemaligen heimatvertriebenen Jugend<br />
Mittwoch 15.Dez. 16.00 Uhr Chorprobe<br />
Samstag 18.Dez 15.00 Uhr Weihnachtsfeier des Hauptvereins<br />
Sonntag 19.Dez 14.00 Uhr Weihnachtsfeier der Zweigstelle Schwechat<br />
Freitag 31.Dez 18.00 Uhr Silvesterfeier<br />
Veranstaltungen die NICHT IM Schwabenvereinsheim stattfinden:<br />
Samstag 09.Okt 15.00 Uhr Franzfelder und Rudolfsgnader Kirchweihfest im Neugebäude<br />
Dienstag 26.Okt 09.30 Uhr <strong>Donauschwaben</strong>-Wandertag in der Stockerauer Donau-Au<br />
Sonntag 21.Nov 13.00-16.00 Uhr Weihnachtsausstellung im Festsaal (Hoftrakt Erdgeschoß)<br />
Montag 01.Nov 10.30 Uhr Kranzniederlegung am Grab von Adam Müller-Gutenbrunn<br />
Dienstag 02.Nov 15.00 Uhr Kranzniederlegung am Totenmal in der Kirche am Kaasgraben<br />
Sonntag 07.Nov 11.00 Uhr Kranzniederlegung in der Krypta am Heldenplatz<br />
Sonntag 07.Nov 15.00 Uhr 60 Jahre Vertreibung: Gedenkandacht in der Augustinerkirche<br />
Samstag 27.Nov 14.00 Uhr Totengedenken der HOG Filipowa in der Kirche am Kaasgraben<br />
Zu allen Veranstaltungen sind Gäste immer herzlich willkommen<br />
Bankverbindung: DIE ERSTE österreichische Spar-Casse-Bank AG, Konto Nr. 00407348<br />
Das Böse, das wir tun, wird uns<br />
vielleicht verziehen werden.<br />
Aber unverziehen bleibt das<br />
Gute, das wir nicht getan haben.<br />
K. H. Waggerl<br />
Herausgeber: Schwabenverein Wien<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Ing. Josef Wagner<br />
Gestaltung: Josef Prell<br />
E-Mail: mitteilungsblatt@chello.at Fax: 718 59 68<br />
alle 1030 Wien; Steingasse 25<br />
Österreichische Post AG<br />
Info.Mail Entgelt bezahlt<br />
Unser nächstes<br />
MITTEIL<br />
TEILUNGSBLA<br />
UNGSBLATT<br />
erscheint Anfang Dezember<br />
Redaktionsschluß 23. November <strong>2004</strong><br />
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