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Therapiekonzept der Luzin-Klinik Feldberg Fachklinik für ...

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Die Wahl des „Arrangements“ <strong>der</strong> Selbstbehauptung, die „Symptomwahl“ ist durch (auch<br />

familiäre) Traditionen und durch Verfügbarkeit bspw. bei Suchtmitteln erklärbar.<br />

ADLER betont, dass <strong>der</strong> um seine Geltung besorgte, sich gegen Positionen <strong>der</strong> Unterlegenheit<br />

sichern zu müssen Glaubende „wie in Feindesland“ lebt, sich daher in steter Spannung<br />

befindet, weil in seiner privaten Logik sein Selbstwert in Zweifel gezogen ist.<br />

Während die ursprünglichen Min<strong>der</strong>wertigkeitsgefühle in <strong>der</strong> Regel unbewusst (unverstanden)<br />

bleiben, können sekundäre Min<strong>der</strong>wertigkeitsgefühle, die zumeist bewusst sind, als<br />

Fehlkompensationen, als Sicherungen wirksam werden. Die starre, Kompensation jenseits <strong>der</strong><br />

nützlichen Seite suchende und durch sekundäre Min<strong>der</strong>wertigkeitsgefühle sich auszeichnende<br />

Orientierung des Lebensstils, wird Min<strong>der</strong>wertigkeitskomplex genannt und wird bei<br />

chronischer Alkoholabhängigkeit nicht zu vermissen sein. In erstarrter Fehlkompensation zeigt<br />

sich <strong>der</strong> zugrunde liegende Min<strong>der</strong>wertigkeitskomplex gelegentlich als Überlegenheitskomplex<br />

(ANSBACHER & ANSBACHER, 1982).<br />

Ein voll ausgebildetes Gemeinschaftsgefühl beinhaltet u. a. eine souveräne Identität bezogen<br />

auf die Geschlechtszugehörigkeit und ein dazugehöriges tragfähiges Wertesystem, das<br />

angesichts <strong>der</strong> Aufgabenorientierung (in allen Lebensaufgaben) <strong>der</strong> stützenden o<strong>der</strong><br />

ausgleichenden psychotropen Wirkung des Alkohols nicht bedarf.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> IP wird festgestellt, dass je<strong>der</strong> Trinker seinen „eigenen Alkoholismus“ als<br />

Ausdruck des individuellen Lebensstils hat (ZURUKZOGLU & NUßBAUM, 1954).<br />

Dem Alkoholkonsum kommen verschiedene psychische Funktionen zu:<br />

- Alkohol als Mittel <strong>der</strong> Selbstverwöhnung<br />

- Alkohol als Angst- und Spannungslöser<br />

- Alkohol als Stimmungsheber<br />

- Alkohol als Mittel <strong>der</strong> artifiziellen Selbstwerterhöhung<br />

- Alkohol als Sinn-Substitut<br />

Während zu Beginn <strong>der</strong> Trinkerkarriere vielleicht nur gelegentlich aus hedonistischen Motiven<br />

getrunken wurde, kann nach Wegfall maßgeblicher Lebenswerte <strong>der</strong> Alkohol zum alleinigen<br />

Lebenszweck werden (LUKAS, 1986).<br />

<strong>Therapiekonzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Luzin</strong>-<strong>Klinik</strong> Stand 2004 Seite 14 von 71

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