Therapiekonzept der Luzin-Klinik Feldberg Fachklinik für ...
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Weiterhin bieten wir alle zehn Wochen samstags ein Angehörigenseminar an. Während dieses<br />
Tages soll neben Informationen über die Abhängigkeitserkrankung sowie über das Thema<br />
Sucht und Familie auch <strong>der</strong> Austausch des persönlichen Erlebens während <strong>der</strong><br />
Suchtentwicklung sowie über das gemeinsame Leben mit seinen Chancen und Risiken nach<br />
<strong>der</strong> stationären Entlassung stattfinden.<br />
6.15 Musiktherapie<br />
Der Mensch benutzt Musik <strong>für</strong> seine Heilung und sein Wohlbefinden bereits so lange, wie es<br />
eine menschliche Kultur gibt. Die Anfänge liegen im rhythmischen Kommunizieren über weite<br />
Strecken hinweg. Klang und Rhythmus sind zutiefst verwoben mit den körperlichen und<br />
psychischen Abläufen im menschlichen Organismus. Bereits <strong>der</strong> Fötus ist den rhythmischen<br />
Herzschlägen <strong>der</strong> Mutter und den Geräuschen im Mutterleib ausgesetzt. Er wird in <strong>der</strong><br />
gesamten pränatalen Phase durch die Stimme, die Körperbewegungen <strong>der</strong> Mutter und alle<br />
inneren und äußeren akustischen Abläufe geprägt. Musiktherapie gibt es in unzähligen<br />
Methoden auf <strong>der</strong> ganzen Welt. Was aber alle Methoden verbindet, ist die Arbeit mit Klängen,<br />
Frequenzen und Musik.<br />
Wir unterscheiden aber im Wesentlichen zwei Hauptbereiche <strong>der</strong> Musiktherapie: den aktiven<br />
und den rezeptiven Zweig. Die aktive Musiktherapie spricht im Menschen seine tiefe<br />
rhythmische Prägung an und motiviert ihn, selbst auf Rhythmusinstrumenten zu spielen. Dabei<br />
muss er sich mit seiner gesamten Persönlichkeitsstruktur auseinan<strong>der</strong>setzen. Es gilt zum<br />
Beispiel Hemmnisse zu überwinden, in einer Gruppe eine Improvisation zu gestalten. Ziel <strong>der</strong><br />
aktiven Musiktherapie ist die Entwicklung <strong>der</strong> sozialen Kompetenz und die Berührung <strong>der</strong><br />
inneren Kreativität. Die rezeptive Musiktherapie arbeitet mit <strong>der</strong> menschlichen Fähigkeit,<br />
Musik imaginär wahrzunehmen. Das heißt, <strong>der</strong> Mensch reagiert emotional, körperlich und<br />
geistig auf Musik. Auf diesem Wege ist es möglich, verschüttetes emotionales Potenzial zu<br />
erreichen und zu bearbeiten, weil es auf diesem Wege bewusst werden kann. Alle Formen <strong>der</strong><br />
Musiktherapie sind psychotherapeutisch orientiert, berührt Musik und musisches Tun doch<br />
immer unsere innere psychische Struktur.<br />
6.16 Tanztherapie<br />
Die Tanztherapie ist eine erlebnisorientierte, ganzheitliche Therapieform, die am einzigartigen<br />
Bewegungsausdruck jedes Menschen ansetzt. Diesen Bewegungsausdruck nützt die<br />
Tanztherapie ebenso wie die uralte Heilkraft des Tanzes, indem sie im therapeutischen Prozess<br />
Wege zu einem tieferen Selbstverständnis zeigt. In ihr werden alltägliche Bewegungen – bis<br />
<strong>Therapiekonzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Luzin</strong>-<strong>Klinik</strong> Stand 2004 Seite 42 von 71