Therapiekonzept der Luzin-Klinik Feldberg Fachklinik für ...
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6.7 Erlebnistherapeutisch orientierte Gruppenaktivitäten<br />
In <strong>der</strong> <strong>Luzin</strong>-<strong>Klinik</strong> werden <strong>für</strong> alle Patienten <strong>der</strong> Langzeitgruppen jeweils gruppenbezogen<br />
+wöchentlich halbtägige natursportliche Gruppenveranstaltungen durchgeführt. Angeboten<br />
werden Wan<strong>der</strong>ungen, Radtouren, Kanu- bzw. Ru<strong>der</strong>bootfahrten sowie Bade- und<br />
Schwimmnachmittage. Wir verstehen den erlebnispädagogischen Ansatz als Hilfestellung bei<br />
<strong>der</strong> Verhaltensän<strong>der</strong>ung und bei <strong>der</strong> Entwicklung von Handlungsalternativen wie:<br />
- Ängstlichkeit abbauen durch Überwindung von Schonhaltungen und <strong>der</strong> Aufbau einer<br />
größeren Risikobereitschaft zum Beispiel durch Aktivitäten in und auf dem Wasser,<br />
- Selbstwertgefühlssteigerung durch Wie<strong>der</strong>gewinnen des Vertrauens in die eigene<br />
körperliche Leistungsfähigkeit, zum Beispiel durch Radtouren und Wan<strong>der</strong>ungen,<br />
- Selbstwahrnehmung verbessern durch Erlangen eines positiven Körpergefühls beim<br />
Aufenthalt in <strong>der</strong> Natur. Körpergefühle, die dem Suchtpatienten im Verlauf seiner<br />
Suchtgeschichte verloren gingen und eigentlich schon in Vergessenheit geraten waren,<br />
werden wie<strong>der</strong> wahrgenommen,<br />
- Aggressionsabbau und Erlernen eines konstruktiven Umgangs mit sich selbst,<br />
beispielsweise durch längere körperliche Aktivitäten im Verlauf von Radtouren bzw.<br />
Wan<strong>der</strong>ungen.<br />
Die Patienten organisieren diese Gruppennachmittage weitgehend selbst. Sie müssen sich<br />
Gedanken machen über Streckenführung, Verpflegung, Ausrüstung. In diesem Zusammenhang<br />
werden Erwartungen und Be<strong>für</strong>chtungen besprochen, Bedingungen und Umgangsweisen<br />
vereinbart.<br />
Die Bedeutung, Führung und Verantwortung <strong>für</strong> die Gruppe zu übernehmen bzw. jemandem<br />
zu überlassen, bekommt in den erlebnisorientierten Aktivitäten eine sichtbare Dimension. Für<br />
Suchtkranke, die die Verantwortung <strong>für</strong> das eigene Leben schrittweise an die Droge abgegeben<br />
haben, ist dies ein zentrales Thema.<br />
Begriffe wie Vertrauen, Abhängigkeit, Selbstwertgefühl und Identität werden deutlich und<br />
können leichter thematisiert werden. Der Wert von Lösungsversuchen und Lösungen wird<br />
offensichtlicher. Ziel ist es, auch dem Patienten Freude an <strong>der</strong> Überwindung von<br />
Schwierigkeiten zu vermitteln.<br />
Als weitere Gruppenaktivitäten werden von den Patienten <strong>der</strong> <strong>Luzin</strong>-<strong>Klinik</strong> Feste im<br />
Jahresverlauf gestaltet. Soziotherapeutische Veranstaltungen wie Grillabende, Besuche einer<br />
Bowlingbahn, Kino-, Konzert- und Theaterbesuche, Einkaufsbummel, Museumsbesuche,<br />
<strong>Therapiekonzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Luzin</strong>-<strong>Klinik</strong> Stand 2004 Seite 34 von 71