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Der neue Partymonat der VAE Der neue Partymonat der ... - Kompass

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20<br />

KOLUMNE<br />

“Beste Seerechtskanzlei des Jahres”<br />

Trade & Export Excellence Awards 2013<br />

“Beste Seerechtskanzlei des Jahres<br />

2007, 2010, 2011 & 2012”<br />

Seatrade ME & Indian Subcontinent Awards<br />

“Fachanwalt für Seerecht des Jahres 2012”<br />

Lloyd’s List Awards<br />

“Beste Seerechtskanzlei des Jahres in den <strong>VAE</strong>”<br />

Corporate International Law Awards 2012<br />

“Beste Gesellschaftsrechtskanzlei des Jahres<br />

in den <strong>VAE</strong>”<br />

Corporate International Law Awards 2010<br />

Scheckbetrug in den <strong>VAE</strong> – ein Überblick <strong>der</strong> jüngsten Entwicklungen<br />

In den vergangenen, durch die weltweite Wirtschaftskrise und finanzielle<br />

Unsicherheit gekennzeichneten Jahren, erfreuten sich<br />

alternative Zahlungsmethoden zu Bargeld und Banküberweisungen<br />

immer größerer Beliebtheit. Gleichzeitig nahm aber auch<br />

die Ausstellung ungedeckter Schecks in den <strong>VAE</strong> zu und somit<br />

entstanden ernsthafte Probleme im Bankwesen.<br />

Im Jahr 2012 berichtete die Zentralbank <strong>der</strong> <strong>VAE</strong>, dass Schecks<br />

in einer Gesamthöhe von AED 46,85 Milliarden nicht gedeckt<br />

waren. Diese Summe beinhaltete aus technischen Gründen<br />

zurückgewiesene als auch ungedeckte Schecks. Im Hinblick<br />

auf das weit ernsthaftere Problem von geplatzten Schecks aufgrund<br />

unzureichen<strong>der</strong> Geldmittel ist anzumerken, dass die Ausstellung<br />

eines ungedeckten Schecks gemäß <strong>der</strong> Gesetzgebung<br />

<strong>der</strong> <strong>VAE</strong> (Artikel 401 des <strong>VAE</strong> Fe<strong>der</strong>al Law Nr. 3 von 1987, unter<br />

Beachtung <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen durch das Fe<strong>der</strong>al Law Nr. 34 vom<br />

24. Dezember 2005) als strafbare Handlung und nicht als Bagatelldelikt<br />

angesehen wird, und aus diesem Grund das Vergehen<br />

unter an<strong>der</strong>em mit Haft- o<strong>der</strong> Geldstrafen geahndet wird.<br />

In <strong>der</strong> Rechtsprechung <strong>der</strong> Emirate wurde <strong>der</strong> Fakt <strong>der</strong> „arglistigen<br />

Täuschung“ in <strong>der</strong> Ausstellung eines ungedeckten Schecks<br />

als erwiesen angesehen, wenn <strong>der</strong> Aussteller sich <strong>der</strong> Tatsache<br />

bewusst war, dass sich auf seinem Bankkonto keine ausreichenden<br />

finanziellen Mittel befanden, um die Tilgung zu gewährleisten.Bis<br />

zum Beginn <strong>der</strong> 90er Jahre gingen die Gerichte in <strong>der</strong><br />

Rechtsprechung von einer „arglistigen Täuschung“ aus, ohne<br />

den individuellen Umständen des Falls Beachtung zu schenken<br />

o<strong>der</strong> falls <strong>der</strong> Aussteller nicht in <strong>der</strong> Lage war, das Gegenteil zu<br />

beweisen.<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit wurde mehrfach, vor allem aus dem Bankensektor,<br />

Kritik an den zu diesem Zeitpunkt gültigen gesetzlichen<br />

Regelungen geäußert. Insbeson<strong>der</strong>e wurde dabei kritisiert,<br />

dass die strafrechtliche Verfolgung <strong>der</strong> Aussteller von ungedeckten<br />

Schecks keine schnelle und effektive Rückgewinnung <strong>der</strong><br />

Gel<strong>der</strong> erlaubte. In diesem Sinne wurden Vorschläge unterbreitet,<br />

ein alternatives zivilrechtliches Verfahren einzuführen, um<br />

die Einziehung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen zu erreichen sowie eine bundesweite<br />

Kreditauskunftei einzuführen, um die Kreditwürdigkeit<br />

von Kunden zu überprüfen.<br />

Letztendlich wurde am 23. Oktober 2012 durch Anordnung des<br />

Präsidenten bekanntgegeben, dass<br />

- die Schulden von Staatsangehörigen <strong>der</strong> <strong>VAE</strong>, die durch ernsthafte<br />

Verschuldung belastet sind, erlassen werden sollen;<br />

- im Falle von Strafanzeigen gemäß Artikel 401 des Strafgesetzbuches<br />

<strong>der</strong> <strong>VAE</strong> in Bezug auf Garantieschecks, welche von<br />

Banken und den Finanzinstituten gegen Einheimische eingereicht<br />

wurden, soll <strong>der</strong> Staatsanwalt alle Beschwerden zurückziehen;<br />

- die Gerichte sollen in allen Kriminalfällen die Urteile erlassen<br />

und Emiratis sollen mit sofortiger Wirkung aus <strong>der</strong> Haft entlassen<br />

werden, sofern sich die Fälle auf Garantieschecks beziehen;<br />

- falls eine Untersuchung benötigt wird um richtigzustellen, ob es<br />

sich bei den Schecks um Garantieschecks handelt, sollen die beschuldigten<br />

Emiratis mit den nötigen Auflagen durch die Staatsanwaltschaft<br />

entlassen werden.<br />

In den vier folgenden Monaten nach <strong>der</strong> Bekanntgabe <strong>der</strong> Anordnungen<br />

des Präsidenten wurden Berichten zufolge mehr als<br />

1,000 aufgrund von geplatzten Schecks angeklagte emiratische<br />

Staatsbürger immunisiert und folglich aus <strong>der</strong> Haft entlassen.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist es jedoch weiterhin unklar, ob die Legalisierung<br />

auch auf die in den <strong>VAE</strong> ansässigen Auslän<strong>der</strong> ausgeweitet wird.<br />

Rechtsberater, Finanzexperten sowie die zahlreichen in den <strong>VAE</strong><br />

wohnhaften ausländischen Staatsbürger erwarten nun mit Spannung<br />

die ersten Entscheidungen <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft in den<br />

vorliegenden Einzelfällen, die hoffentlich den Anwendungsbereich<br />

dieser vorreitenden Anweisung klärt.<br />

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