Wiener Pygmalion-Theater spielt Rudolf Hollinger - Kulturraum Banat
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desillusioniert, verlässt sie, denn „wenn sich die Wege nur kreuzen, gibt es keinen<br />
gemeinsamen Weg.“<br />
Die Thematik – eigentlich so alt wie die Menschheit<br />
und dennoch stets aktuell – wurde durch gekonnt wie<br />
treffend eingesetzte schauspielerische Mittel vom<br />
Regisseur textentsprechend dahingehend publikumswirksam<br />
veranschaulicht, dass die<br />
antagonistische Einstellung zwischen der Gefühlswelt<br />
des Individuums, des Künstlers schlechthin, und den<br />
Zwängen totalitären Gesellschaftssystems von rechts<br />
oder links letztendlich doch zur Überwindung des<br />
Unterordnungsprinzips und zur Durchsetzung des<br />
Egos-Willens in dessen Gefühlswelt, die<br />
Standhaftigkeit des Menschen auch in kritischen<br />
Situationen autorengerecht umgesetzt wurde.<br />
<strong>Hollinger</strong>s klassisch anmutende Ausdrucksweise, die anspruchsvollen Dialoge und<br />
die dadurch sinnvertiefend dargestellte Problematik des Stückes machten es dem<br />
Zuschauer nicht leicht, doch sie boten ihm abendverschönernd sprachlichintellektuelle<br />
Kostbarkeiten mit Seltenheitswert, die, von den drei jungen<br />
Schauspielern, hervorragend umgesetzt, zu einer mehr als gelungenen<br />
<strong>Theater</strong>premiere beigetragen und dem Publikum einen entalltagten <strong>Theater</strong>abend<br />
voller Kunstgenuss bescheren konnten.<br />
Harald Diehl