Kurz gefasste Chronik der Deutschen Schule in ... - Tsingtau.org
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<strong>Kurz</strong>e <strong>Chronik</strong> <strong>der</strong> dt. <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> Ts<strong>in</strong>gtau - von Dr. Wilhelm Matzat - 2001 - www.ts<strong>in</strong>gtau.<strong>org</strong> - Creative Commons-Lizenz<br />
Schuljahr 1940/41<br />
Der Sommer 1941 brachte e<strong>in</strong>ige markante Verän<strong>der</strong>ungen. Durch den deutschen<br />
Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 war e<strong>in</strong>e freie Verkehrsverb<strong>in</strong>dung<br />
zwischen Ostasien und Deutschland nicht mehr gegeben. Nur durch U-Boote und<br />
sog. Blockadebrecher konnte man bis 1945 noch spärliche Verb<strong>in</strong>dungen aufrechterhalten.<br />
In Nie<strong>der</strong>ländisch-Indien waren ab 10. Mai 1940 alle <strong>Deutschen</strong> sofort <strong>in</strong>terniert<br />
worden, als Folge <strong>der</strong> deutschen Besetzung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande. Erst e<strong>in</strong> Jahr<br />
später waren die nie<strong>der</strong>ländischen Behörden <strong>in</strong> Batavia (Jakarta) bereit, deutsche<br />
Frauen und K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Hause ausreisen zu lassen. Sie sollten per Schiff nach<br />
Vladivostok gebracht werden, und von dort per Eisenbahn durch die Sowjetunion<br />
<strong>in</strong> die Heimat. Als aber die Fe<strong>in</strong>dseligkeiten zwischen dem <strong>Deutschen</strong> Reich und<br />
<strong>der</strong> Sowjetunion begannen, war das Schiff immer noch nicht abgefahren. Immerh<strong>in</strong><br />
verließ die „Asama Maru“ am 4.7.1941 Batavia mit über 600 deutschen Frauen<br />
und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, und die sog. Rückwan<strong>der</strong>er aus Nie<strong>der</strong>ländisch-Indien strandeten<br />
<strong>in</strong> Japan und Ch<strong>in</strong>a, wo die Gruppe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Kont<strong>in</strong>gente gespalten und den<br />
e<strong>in</strong>zelnen deutschen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Shanghai, Tients<strong>in</strong> etc. zugeteilt wurde. Im Juli<br />
o<strong>der</strong> August 1941 trafen folgende Frauen und K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Ts<strong>in</strong>gtau e<strong>in</strong> und blieben<br />
dort bis Juni 1946. Das Alter <strong>der</strong> schulpflichtigen K<strong>in</strong><strong>der</strong>, im Herbst 1941, ist<br />
jeweils <strong>in</strong> Klammern angegeben:<br />
Waltraut Assmann und Sohn Uwe (6)<br />
Barbara Eisentraut und 2 Söhne: Johann und Andreas<br />
Luise Eitel und 2 Töchter: Gertrud (12) und Doris (9)<br />
Lilly Himmelheber und Sohn Walter (12)<br />
Anna Högl und Tochter Annemarie (8)<br />
Franziska Huellen und 2 Töchter: Anna und Maria<br />
Ida Kämper und Tochter Maja (7)<br />
Dora Kaesemann und 2 Söhne: Kurt (13) und Rudolf<br />
Helene Köppen und 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Lothar (12) und Gisela<br />
Johanna Kranz und 3 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Karl (16), Anneliese (15), He<strong>in</strong>rich (13) (g<strong>in</strong>gen<br />
1943 nach Tients<strong>in</strong>)<br />
Hedwig Letsche u. 3 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Anneliese (10), Marianne (9), Gerhard(7)<br />
Adele Lienhardt und 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Werner (14) und Waltraut (11)<br />
Irmgard Mössler und 2 Söhne: Michael und Jörn<br />
Hedwig Petri und 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Günther (12) und Lore (9)<br />
Emilie Ress<strong>in</strong>g und 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Anita (11) und Karl-He<strong>in</strong>z (8)<br />
Apollonia Schild und Tochter Ruth Ingrid (8)<br />
Helene Schmitt und 6 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Hans-Otto (11), Günther (10), Marianne (9),<br />
Waldemar (8), Gerhard (7), Helmut<br />
Henriette Schnei<strong>der</strong> und Tochter Mathilde (kamen erst 1943 aus Shanghai,<br />
damals 13 J.)<br />
Else Spurzem und 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>: Rolf (11) und Gisela<br />
E<strong>in</strong>ige Frauen hatten bewußt Ts<strong>in</strong>gtau als Aufenthaltsort gewählt, weil ihre (damals<br />
noch unverheirateten) Männer im Herbst 1914 bei <strong>der</strong> Verteidigung Ts<strong>in</strong>gtaus<br />
mitgekämpft und danach 5 Jahre <strong>in</strong> japanischer Gefangenschaft verbracht<br />
hatten. Zu diesen Ts<strong>in</strong>gtaukämpfern hatten u.a. die Herren Kempf, Kranz, Letsche,<br />
Mössler und Ress<strong>in</strong>g gehört.<br />
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