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Leseprobe Digital Engineering Magazin 2012/06

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Kollaborative Produktentstehung<br />

Management<br />

41<br />

Ergebnisse einer Ingenieurs-Online-Umfrage<br />

Zu wenig Zeit für Kernaufgaben<br />

von Dipl.-Ing. Patrick Müller, Dipl.-Ing. Florian Pasch und Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark<br />

In einer Studie untersuchten CONTACT Software, das Fraunhofer IPK und der VDI die „Kultur“ der heutigen<br />

kollaborativen Produktentstehung. Im Fokus standen die Ingenieure und ihr Empfinden bei den zu erledigenden<br />

Entwicklungsaktivitäten, den digitalen Werkzeugen, den Kollaborationsprozessen sowie deren Verbesserungspotenziale<br />

in der kollaborativen Produktentwicklung. Insgesamt bestätigte sich der Eindruck,<br />

dass es ein Mangel an Zeit für konzentriertes Arbeiten an den Kernaufgaben gibt. Zusätzlich offenbart sich<br />

dringender Handlungsbedarf, was ein transparentes Projektmanagement und die Informationslogistik in<br />

der kollaborativen Produktentwicklung betrifft.<br />

80,00%<br />

60,00%<br />

40,00%<br />

20,00%<br />

0,00%<br />

Hohe bis höchste<br />

Bedeutung<br />

Um den Herausforderungen in der<br />

Entwicklung komplexer, variantenreicher<br />

Systeme und kundenindividueller<br />

Produkte begegnen zu können,<br />

müssen die Arbeitsabläufe im Produktentstehungsprozess<br />

so weit wie möglich<br />

abgestimmt und das Produkt-, Prozess-<br />

und Projektwissen im Rahmen der<br />

virtuellen Produktentstehung effizient<br />

bereitgestellt werden. Bei komplexeren<br />

Produkten entstehen durch die Integration<br />

von Zulieferern ganze Entwicklungsnetzwerke,<br />

in denen die Beteiligten<br />

mit einer Vielzahl von Prozessen und<br />

mit unterschiedlichen digitalen Werkzeugen<br />

umgehen müssen. Für den dabei<br />

notwendigen Informationsaustausch<br />

sind Lösungen für das Produktdatenmanagement<br />

(PDM) und Product Lifecycle<br />

Management (PLM) ebenso wie Prozessstandards<br />

von zentraler Bedeutung [1].<br />

Die kollaborative Produktentstehung<br />

fordert Entwicklungsingenieure bis hin<br />

zu Entscheidungsträgern immer stärker<br />

heraus. Sie müssen mit einer Vielzahl<br />

von digitalen Werkzeugen, komplexen<br />

Prozessen unter Zeitdruck und mit ganzen<br />

Entwicklungsnetzwerken zurechtkommen.<br />

Um diesen Sachverhalt aus der<br />

Perspektive der Ingenieure zu untersuchen,<br />

wurde eine groß angelegte Studie<br />

des Fraunhofer IPK (Berlin), der CON-<br />

TACT Software GmbH (Bremen) und dem<br />

VDI (Düsseldorf) durchgeführt. Sie hatte<br />

zum Ziel, die kollaborative Produktentwicklung<br />

zu beleuchten und somit den<br />

aktuellen Stand zur industriellen Zusammenarbeit<br />

sowie den Umgang und die<br />

Zufriedenheit mit Lösungen der virtuellen<br />

Produktentwicklung zu erheben.<br />

An der Studie beteiligten sich 1.401<br />

Ingenieure aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen. Sie kamen in ungefähr gleichen<br />

Anteilen von Großunternehmen<br />

bis hin zu Kleinunternehmen. Unter den<br />

befragten Ingenieuren waren 42,13 Prozent<br />

in Führungspositionen (Geschäftsführer,<br />

Abteilungs- und Teamleitung),<br />

27,39 Prozent in der Projektleitung,<br />

22,80 Prozent als Fachspezialist in der<br />

Entwicklung und 7,68 Prozent als Fachspezialist<br />

in der IT- sowie Prozessentwicklung<br />

tätig.<br />

Die hier geschilderte Auswertung legt<br />

ihren Schwerpunkt, was die digitalen<br />

Werkzeuge und die Entwicklungsaktivitäten<br />

betrifft, auf die Fachspezialisten der<br />

Entwicklung. Die Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit,<br />

den Prozessen sowie IT-<br />

Trends treffen auf alle Studienteilnehmer<br />

zu. Die Prozentangaben beziehen sich immer<br />

auf die Gesamtheit der Rückläufer.<br />

<strong>Digital</strong>e Werkzeuge im Einsatz<br />

Im Allgemeinen besitzen E-Mails für 89,78<br />

Prozent, Office-Werkzeuge für 78,91 Prozent<br />

und sonstige Kommunikationswerkzeuge<br />

für 68,2 Prozent der Befragten eine<br />

hohe bis höchste Bedeutung. Sie sind für<br />

die Befragten im Alltagsgeschäft deutlich<br />

wichtiger als die ingenieursbezogenen<br />

Werkzeuge. Bei diesen besitzen die CAx-<br />

Systeme (CAD/CAE/CAM) für 54,41 Prozent<br />

aller Befragten eine hohe bis höchste<br />

Bedeutung. Etwas größer ist der Anteil,<br />

wenn man sich nur die Fachspezialisten<br />

der Entwicklung anschaut. Hier liegt er<br />

bei 61,37 Prozent. Ganz anders sieht das<br />

Bild bei der Bedeutung von PDM- und<br />

Welche Bedeutung haben die PDM- und ERP-Systeme für ihre Arbeit?<br />

Mittlere Bedeutung Geringe bis gar keine<br />

Bedeutung<br />

PDM-Systeme<br />

Fachspezialisten Entwicklung<br />

80,00%<br />

60,00%<br />

40,00%<br />

20,00%<br />

0,00%<br />

Hohe bis höchste<br />

Bedeutung<br />

Ingenieure in anderen Rollen<br />

Grafik 1: Bedeutung der PDM- und ERP-Systeme nach Unternehmensrollen.<br />

Mittlere Bedeutung geringe bis gar keine<br />

Bedeutung<br />

ERP-Systeme<br />

6/<strong>2012</strong>

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