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Durst? Malz! - MTU Onsite Energy

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Energie<br />

Blockheizkraftwerke trocknen <strong>Malz</strong> für Bierproduktion<br />

<strong>Durst</strong>? <strong>Malz</strong>!<br />

70 Oktoberfeste pro Jahr feiern:<br />

Das würde den Bierkonsum<br />

deutlich ankurbeln – auf 538<br />

Millionen Liter, um genau zu<br />

sein. Dafür bräuchte man neben<br />

Hopfen, Wasser und Hefe etwa<br />

86.000 Tonnen <strong>Malz</strong>. Genau so<br />

viel produziert die Mälzerei<br />

<strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> an ihrem Standort in<br />

Gernsheim pro Jahr. Zum Trocknen<br />

des <strong>Malz</strong>es nutzt sie die<br />

Energie von zwei Blockheizkraftwerken<br />

von <strong>MTU</strong> <strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong>.<br />

36 I <strong>MTU</strong> Report 01/12<br />

<strong>MTU</strong> Report 01/12 I 37


1<br />

Energie<br />

1 <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> produziert jährlich rund 200.000 Tonnen<br />

<strong>Malz</strong>, davon 86.000 Tonnen an ihrem Standort<br />

Gernsheim.<br />

2 Peter Grüner (li.), Leiter Vertrieb Deutschland Gas<br />

Power Systems bei <strong>MTU</strong> <strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong>, im Gespräch<br />

mit Betriebsleiter Berthold Klee (re.).<br />

3 Das überdimensional große Saugrohr saugt das<br />

Schiff mit einer Leistung von 60 bis 80 Tonnen pro<br />

Stunde leer.<br />

4 Ehe die Gerste eingelagert wird, überprüft sie<br />

Laborantin Barbara Secker auf ihre Qualität.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Haben Sie schon mal von einem Arbeitgeber gehört,<br />

der seinen Angestellten eine firmeneigene<br />

Duftsauna anbietet? Bis zu 85 Grad Celsius, dazu<br />

der aromatische, nach Röstnoten riechende Duft<br />

von <strong>Malz</strong> und vom Turmdach aus ein herrlicher<br />

Blick auf den Odenwald. Klingt nach einer herrlichen<br />

Wellnessoase für einen Tag. Doch wir befinden<br />

uns im Herzstück der Mälzerei <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong><br />

im hessischen Gernsheim am Rhein. Hier wird die<br />

nach dem Reinheitsgebot von 1516 neben Hopfen<br />

und Wasser dritte Zutat für Bier hergestellt: das<br />

<strong>Malz</strong>. <strong>Malz</strong> wird aus Getreide, vor allem aus Gerste,<br />

gewonnen und ist der wesentliche Bestandteil,<br />

der im Bier für den Geschmack sorgt. In der<br />

„Duftsauna“ wird das <strong>Malz</strong> getrocknet, ehe es in<br />

bis zu 50 Meter hohen Silos gelagert oder an die<br />

Brauereien geliefert wird.<br />

<strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong>, gegründet 1824, hat sich in fast zwei<br />

Jahrhunderten von einem Familienunternehmen<br />

zu einem großen <strong>Malz</strong>hersteller entwickelt. Seit<br />

Oktober 2011 gehört das Unternehmen zur französischen<br />

Mälzerei Groupe Soufflet, dem zweitgrößten<br />

<strong>Malz</strong>hersteller weltweit. Die Zentrale von<br />

<strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> ist in Bruchsal-Heidelsheim, dazu kommen<br />

die weiteren Standorte Castrop-Rauxel und<br />

Gernsheim. <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> produziert jährlich rund<br />

200.000 Tonnen <strong>Malz</strong>, davon 86.000 Tonnen in<br />

Gernsheim. „Hier in Gernsheim verarbeiten wir<br />

ausschließlich Gerste“, verrät Betriebsleiter und<br />

diplomierter Braumeister Berthold Klee. In einer<br />

Vitrine in seinem Büro stehen mehrere Flaschen<br />

und Dosen der japanischen Biere „Sapporo“ und<br />

„Kirin“. Auch große deutsche Brauereien kaufen<br />

das <strong>Malz</strong> für ihre Biere bei <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong>. Darüber<br />

hinaus exportiert das Unternehmen unter anderem<br />

nach Namibia, Südafrika, Guatemala und in<br />

die USA.<br />

Keimen der Gerste entscheidender Schritt<br />

Für weitere Ausführungen hat Klee in diesem<br />

Moment keine Zeit. An der eigenen Schiffsanlegestelle<br />

liegt ein Güterschiff mit 1.000 Tonnen<br />

Gerste beladen, bereit zum Entladen. Das hauseigene<br />

Labor hat bereits grünes Licht gegeben.<br />

„Die Kollegen prüfen das Getreide auf die Korngröße<br />

und untersuchen den Feuchtigkeits- und<br />

Eiweißgehalt. Ausschlaggebend ist jedoch die<br />

Keimfähigkeit des Korns“, erklärt der Zwei-Meter-<br />

Mann. Denn das Keimen ist der entscheidende<br />

Schritt, damit die Gerste zum Brauen verwendet<br />

werden kann. Während des Keimens werden Enzyme<br />

gebildet, mit deren Hilfe die in der Gerste<br />

enthaltene Stärke beim Brauen in <strong>Malz</strong>zucker umgewandelt<br />

wird. Im anschließenden Gärprozess<br />

entsteht mittels Hefe aus dem <strong>Malz</strong>zucker Alkohol.<br />

„Das ursprüngliche Getreide enthält zwar<br />

schon Enzyme, aber diese reichen nicht aus, um<br />

die Stärke in Zucker umzuwandeln“, erläutert<br />

Klee. Die restlichen Erklärungen gehen in einem<br />

plötzlich einsetzenden ohrenbetäubenden Lärm<br />

unter. Das Brummen und Dröhnen kommt aus<br />

dem Bauch des Schiffes. In rasender Geschwindigkeit<br />

verschwinden Unmengen der ockerfarbenen<br />

Körner in einem überdimensional großen<br />

Saugrohr, das senkrecht über dem Getreide<br />

schwebt. Über ein Förderband schafft der Sauger<br />

60 bis 80 Tonnen Gerste pro Stunde in eines<br />

der runden Lagersilos. „In eineinhalb Tagen ist das<br />

Schiff leer“, schreit Klee und versucht, sich trotz<br />

des Krachs bemerkbar zu machen.<br />

Dampfbad und Duftsauna<br />

Wer zu <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> will, braucht eigentlich kein<br />

Navigationssystem, sondern muss nur an den<br />

Horizont zu schauen. Denn die bis zu 50 Meter<br />

hohen Silos, in denen die Gerste und das fertige<br />

<strong>Malz</strong> lagern, sind schon von weitem zu sehen. Von<br />

dort aus gelangt die Gerste über Förderbänder in<br />

einen der drei Keimtürme, die vom Durchmesser<br />

her rund viermal so groß sind wie die Rundsilos.<br />

Der Keimturm ist das Herzstück der Mälzerei,<br />

denn hier wird die Gerste zu <strong>Malz</strong> verarbeitet. Der<br />

Prozess beginnt oben und endet im Erdgeschoss<br />

des Turmes. Mit dem Aufzug geht es in den neunten<br />

Stock. Klee will zusammen mit Produktionsleiter<br />

Konrad Lord die Produktion kontrollieren.<br />

„Vorsicht, nass“, sagt er oben angekommen und<br />

öffnet die schwere Tür, die ins Innere führt. Der<br />

Blick fällt auf ein großes rundes Feld aus 250<br />

Tonnen Gerste. Die Decke ist von Wassertropfen<br />

übersät, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Wie in<br />

einem Dampfbad. „Das ist ein so genannter Keimkasten“,<br />

erklärt Klee, die Augen hinter angelaufenen<br />

Brillengläsern versteckt. „Davon gibt es noch<br />

zwei im siebten und im fünften Stock.“ Die Blätter<br />

seines Blocks bilden bereits leichte Wellen. Bevor<br />

die Gerste hier ankeimt, wird sie in großen Bottichen<br />

in Wasser eingeweicht. Mit einem Wassergehalt<br />

von 45 Prozent kommt sie anschließend in<br />

den Keimkasten und keimt dort sechs Tage lang.<br />

Für eine möglichst gleichmäßige Keimung wird sie<br />

konstant befeuchtet, gelüftet und gewendet. „Im<br />

Grunde tun wir nichts anderes als jemand, der zu<br />

Hause in einer Tonschale auf dem Fensterbrett<br />

Körner mit Wasser befeuchtet, diese keimen lässt<br />

und dann zum Beispiel den Salat damit verfeinert“,<br />

so Klee. „Nur brechen wir die Keimung<br />

nach sechs Tagen ab, um das Korn anschließend<br />

zu trocknen. Und natürlich reden wir über ganz<br />

andere Mengen“, ergänzt Lord. Mit einer langen<br />

Kelle nimmt er eine Probe. Aus jedem einzelnen<br />

Korn ragt ein junger, weißlicher Spross. „Morgen<br />

ist die Gerste fertig, dann stoppen wir den Keimvorgang<br />

und die Gerste kommt zum Trocknen ein<br />

paar Stockwerke tiefer“, so der Produktionsleiter<br />

weiter.<br />

Dritter Stock im Keimturm. „Schön zum Aufwärmen“,<br />

bemerkt Klee. Wieder eine schwere Tür:<br />

«Wenn die Gerste vom Weichbottich in den<br />

Keimturm kommt, hat sie einen Wassergehalt<br />

von 45 Prozent. »<br />

Konrad Lord, Produktionsleiter <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong><br />

Bevor die Gerste in einen der drei Keimtürme<br />

kommt, wird sie in großen Bottichen<br />

in Wasser eingeweicht.<br />

38 I <strong>MTU</strong> Report 01/12<br />

<strong>MTU</strong> Report 01/12 I 39


<strong>MTU</strong> Brown <strong>MTU</strong> Brown<br />

0-17-28-62 80% der Farbe 60%<br />

CMYK<br />

CMYK<br />

CMYK<br />

<strong>MTU</strong> Blue <strong>MTU</strong> Blue<br />

60%<br />

50-25-0-10 80% der Farbe<br />

CMYK<br />

CMYK CMYK<br />

40%<br />

CMYK<br />

40%<br />

CMYK<br />

20%<br />

CMYK<br />

20%<br />

CMYK<br />

Energie<br />

1<br />

40 I <strong>MTU</strong> Report 01/12<br />

«Für den Trocknungsprozess benötigen wir<br />

die Wärmeenergie von den Blockheizkraftwerken.<br />

»<br />

Berthold Klee, Betriebsleiter <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong><br />

In der Darre kommen die BHKWs von<br />

<strong>MTU</strong> <strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong> zum Einsatz.<br />

Produktionsleiter Konrad Lord auf<br />

einem seiner Kontrollgänge bei den<br />

BHKWs.<br />

Sie führt in die Duftsauna. Aromatischer <strong>Malz</strong>duft<br />

kommt ihm entgegen, dazu mollig-warme 65 Grad<br />

Cel sius. Für einen entspannten Wellnesstag ist es<br />

allerdings zu laut. Zwei Ventilatoren blasen lautstark<br />

152.000 Kubikmeter Luft pro Stunde durch<br />

die so genannte Darre, um das <strong>Malz</strong> zu trocknen.<br />

Eine weitere Darre befindet sich im ersten Stock<br />

des Turmes. Bis auf 85 Grad Celsius steigt die<br />

Temperatur dort. Der Feuchtigkeitsgehalt sinkt<br />

dabei von 45 auf gerade einmal vier Prozent. Das<br />

trocknende <strong>Malz</strong> verleiht dem Raum einen karamellfarbenen<br />

Anstrich. Genau hier kommen die<br />

beiden erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerke<br />

(BHKW) von <strong>MTU</strong> <strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong> zum Einsatz. „Für<br />

den Trocknungsprozess benötigen wir enorm viel<br />

Wärmeenergie“, erläutert Klee. Ein Heizwasserkessel<br />

liefert bis zu sechs Me gawatt. Entlastet<br />

wird dieser von den beiden BHKWs des Typs GC<br />

357 N5, die rund ein Megawatt thermi sche Energie<br />

erzeugen. Um möglichst energie sparend zu<br />

arbeiten, nutzt die Mälzerei zum Anwärmen der<br />

Luft aber auch „Abfallprodukte“, zum Beispiel die<br />

Abwärme der BHKWs oder die beim Trocknungsprozess<br />

entstehende Abluft. Letztere erwärmt zunächst<br />

über einen Wärmetauscher die Frischluft<br />

für die Darren, ehe sich ab 60 Grad Celsius die<br />

BHKWs dazuschalten. Erst bei 85 Grad, der Maximaltemperatur<br />

beim Trocknungsprozess, kommt<br />

die Energie aus dem Heißwasserkessel. Die rund<br />

700 Kilowatt elektrische Energie, die die Aggregate<br />

neben der thermischen Energie produzieren,<br />

werden ins unternehmenseigene Stromnetz eingespeist.<br />

„Eine Mälzerei benötigt sehr viel Energie.<br />

Daher ist sie der ideale Einsatzort für BHKWs“, so<br />

der Betriebsleiter. Neben 800 Kubikmetern Wasser<br />

täglich – zum Vergleich: Ein Vier-Personen-<br />

Haushalt braucht circa 150 Kubikmeter pro Jahr<br />

– verbraucht die Mälzerei vier bis fünf Millionen<br />

Kilowattstunden Gas und 800.000 bis 900.000 Kilowattstunden<br />

Strom monatlich.<br />

BHKWs laufen fast pausenlos<br />

Klee ist auf dem Weg in das Untergeschoss des<br />

Keimturmes, wo die BHKWs stehen. „Heute ist<br />

die 3.000-Stunden-Wartung der beiden Aggre-<br />

England<br />

Belgien<br />

Frankreich<br />

Niederlande<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

KARTE<br />

Tschechien<br />

Gernsheim<br />

8.000 bis 9.000 Tonnen Gerste verarbeitet die<br />

Mälzerei pro Monat, die Produktion läuft 365 Tage<br />

im Jahr, Sommer wie Winter. „Im Sommer liefern<br />

wir mehr aus, denn da haben die Leute einfach<br />

mehr <strong>Durst</strong>.“ In Deutschland liegt der Pro-Kopf-<br />

Österreich<br />

gate dran. Seit sie im Juli 2011 installiert wurden,<br />

laufen die Anlagen fast pausenlos, rund 23 Stunden<br />

pro Tag. Abgeschaltet werden sie nur, wenn<br />

die Mitarbeiter das <strong>Malz</strong> auf der Darre austauschen.<br />

Pro Block streben wir monatlich zwischen<br />

180.000 und 200.000 Kilowattstunden Strom<br />

an.“ Doch Klee kommt zu spät, Service-Gebietsleiter<br />

Andreas Häußer von <strong>MTU</strong> <strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong> aus<br />

Augsburg ist schon fertig. „Alles bestens“, erklärt<br />

er zufrieden, während er sich die ölverschmierten<br />

Hände saubermacht. Wie <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> auf <strong>MTU</strong><br />

<strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong> gekommen ist? „Durch die Gebäudetechnik-Firma<br />

Helmut Herbert GmbH, die für<br />

uns auch schon den Heißwasserkessel installiert<br />

hat. Herbert arbeitet bereits seit vielen Jahren<br />

eng mit <strong>MTU</strong> <strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong> zusammen“, erläutert<br />

der Betriebsleiter. „Wir wissen, dass Herbert<br />

starke und verlässliche Partner hat. Darum haben<br />

wir uns als Ersatz für unsere alten BHKWs<br />

eines anderen Herstellers für die Anlagen aus<br />

Augsburg entschieden – und sind vollauf zufrieden<br />

damit.“ <strong>MTU</strong> <strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong> lieferte das Herzstück<br />

der Anlagen, die BHKW-Module und die<br />

dazugehörige Elektroschaltanlage. „Die Module<br />

bestehen aus Gasmotor, Generator, Abgaswärmetauscher,<br />

Abgasschalldämpfer, Modulsteuerung<br />

und Leistungsschaltschrank. Das alles ist in<br />

einem Grundrahmen eingebaut und fertig verrohrt<br />

und verkabelt“, erklärt Peter Grüner, Vertriebsleiter<br />

Deutschland für Gas Power Systems bei <strong>MTU</strong><br />

<strong>Onsite</strong> <strong>Energy</strong>. „Die Firma Herbert als unser Auftraggeber<br />

hat die Anlagen dann mit allem Zubehör<br />

bei <strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> installiert – sprich Lüftungssystem,<br />

Abgasanlage, Schmierölsystem, Anschluss an die<br />

Erdgasversorgung sowie Heizungs- und Elektroanbindung.<br />

Die Inbetriebnahme haben dann wieder<br />

unsere Spezialisten aus Augsburg vorgenommen.“<br />

<strong>Malz</strong> bei jedem Kunden anders<br />

Ein durchdringendes Quietschen unterbricht jäh<br />

das Gespräch. Klee ist schon wieder auf dem<br />

Sprung. Ein Güterzug mit fünf Waggons fährt gerade<br />

die Verladestelle an. Die Gleise führen mitten<br />

über das Werksgelände. Die Lieferung geht in die<br />

Schweiz. 500 Tonnen Gerstenmalz pro Woche gehen<br />

allein an die Eidgenossen. Weitere 500 Tonnen<br />

pro Monat werden auf der Schiene zu einer<br />

Brauerei ins Sauerland geliefert. „Kein Kunde bekommt<br />

das gleiche <strong>Malz</strong>. Jeder Kunde hat da seine<br />

eigenen Vorstellungen von den Eigenschaften<br />

des Endproduktes“, so der Betriebsleiter. Dabei<br />

müssten bis zu 20 verschiedene Parameter beachtet<br />

werden, darunter Farbe, Wassergehalt,<br />

Viskosität und PH-Wert.<br />

1 Mit einer langen Kelle nimmt Produktionsleiter<br />

Konrad Lord eine Probe, um den Keimfortschritt<br />

der Gerste zu überprüfen.<br />

2 Sechs Tage lang keimt die Gerste im Keimkasten,<br />

dann wird sie getrocknet.<br />

Verbrauch an Bier bei rund 107 Litern. Nur der<br />

Konsum von Wasser und Kaffee toppt den Genuss<br />

des Hopfensaftes. Ob die Wochen vor dem<br />

Oktoberfest Hochzeit für die Mälzerei bedeuteten?<br />

„Nein“, lächelt Klee schelmisch. Die Wies’n<br />

sei zwar für München eine riesen Sause, aber die<br />

<strong>Malz</strong>herstellung dafür laufe in der Sommerproduktion<br />

mit. Zum Vergleich: Auf dem Oktoberfest<br />

2011 konsumierten die Besucher etwa 7,5 Millionen<br />

Liter Bier. Der Gernsheimer Standort von<br />

<strong>Durst</strong> <strong>Malz</strong> stellt pro Jahr <strong>Malz</strong> für rund 538 Millionen<br />

Liter her – das reicht für mehr als 70 Oktoberfeste<br />

im Jahr!<br />

Text: Katrin Hanger<br />

Bilder: Marcel Mayer<br />

Ihre Fragen beantwortet:<br />

Peter Grüner<br />

peter.gruener@mtu-online.com<br />

Tel. +49 6134 564 860<br />

2<br />

<strong>MTU</strong> Report 01/12 I 41

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