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1 Positive und einfache Systeme

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<strong>Positive</strong> <strong>und</strong> <strong>einfache</strong> <strong>Systeme</strong>, Konjugation<br />

Julia Budde<br />

25. April 2011<br />

Satz 1.7. (a) Wenn ∆ ein <strong>einfache</strong>s System in Φ ist, dann existiert ein eindeutiges<br />

positives System, das ∆ enthält.<br />

(b) Jedes positive System Π in Φ enthält ein eindeutiges <strong>einfache</strong>s System; insbesondere<br />

existieren <strong>einfache</strong> <strong>Systeme</strong>.<br />

Beweis. (a) Angenommen, das <strong>einfache</strong> System ∆ ist in einem positiven System Π enthalten.<br />

Dann sind alle Wurzeln, die nichtnegative Linearkombinationen von ∆ sind, auch<br />

in Π (<strong>und</strong> ihre Negativen nicht), da jedes α ∈ ∆ positiv <strong>und</strong> die Darstellung durch eine<br />

Linearkombination einer Basis eindeutig ist (∆ ist eine Basis für span(Φ) <strong>und</strong> es gilt<br />

Π ⊂ span(Φ)). Man kann auÿerdem ∆ zu einer geordneten Basis von V erweitern, wobei<br />

die Elemente von ∆ zuerst aufgeführt werden. Da die Darstellung durch eine Linearkombination<br />

eindeutig ist, sind in Π genau die Wurzeln, die positiv bzgl. der zugehörigen<br />

lexikographischen Ordnung sind. Schlieÿlich haben die Linearkombiationen der positiven<br />

Wurzeln nichtnegative Koezienten, mit denen die Elemente aus ∆ multipliziert werden<br />

<strong>und</strong> den Koezienten 0 vor allen Elementen aus der Basis, die nicht in ∆ liegen. D.h.<br />

alle positiven Wurzeln sind in dieser Ordnung gröÿer als die Null. Damit ergibt sich, dass<br />

Π ⊃ ∆ das eindeutige positive System ist.<br />

(b) Angenommen für einen Moment, dass das gegebene positive System Π (ausgehend<br />

von einer totalen Ordnung von V ) ein <strong>einfache</strong>s System ∆ enthält. Dann kann ∆ als<br />

die Menge charakterisiert werden, die alle Wurzeln α ∈ Π enthält, die nicht als Linearkombination<br />

von zwei oder mehr Elementen von Π mit streng positiven Koezienten<br />

darstellbar sind, da ∆ eine Basis ist <strong>und</strong> somit linear unabhängig sein muss. Darüber<br />

hinaus sind die einzigen Vielfachen einer Wurzel α in Φ {±α} (vgl. R1); dh. die einzige<br />

positive Linearkombination nur eines Elements, dass in Π liegen kann, ist das Element<br />

selbst. Die Darstellung durch eine Linearkombination ist eindeutig. Also ist ∆ das eindeutige<br />

<strong>einfache</strong> System in Π.<br />

Doch wie kann man ein <strong>einfache</strong>s System in Π tatsächlich festlegen? Wähle eine minimale<br />

Teilmenge ∆ ⊂ Π, die die Anforderung erfüllt, dass jede Wurzel in Π eine nichtnegative<br />

Linearkombination von ∆ ist. Oensichtlich existieren solche minimalen Teilmenge. Es<br />

muss nur gezeigt werden, dass ∆ linear unabhängig ist.<br />

Mit Propostion 1.6, betrachte was passieren würde, wenn ∆ nicht linear unabhängig wäre:<br />

∑<br />

α∈∆ a αα = 0 mit nicht allen a α = 0. Formuliere dies um als ∑ b β β = ∑ c γ γ, wobei<br />

die Summen über disjunkte Teilmengen von ∆ gebildet werden <strong>und</strong> alle Koezienten<br />

streng positiv sind. Wenn σ die gerade genannten Summen bezeichnet, dann gilt σ > 0.<br />

Allerdings, wegen Prop. 1.6,<br />

(∑<br />

0 ≤ (σ, σ) = bβ β, ∑ )<br />

a α α ≤ 0<br />

Dies liefert σ = 0, was ein Widerspruch zu σ > 0 ist. Deshalb muss ∆ linear unabhängig<br />

sein. ✷<br />

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