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1 Einführung eines iterativen und inkrementellen ...

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beginnen zu müssen, bevor das System in allen Details spezifiziert ist, kann Entwicklern Probleme bereiten, die<br />

jahrelang nach dem Wasserfall-Modell gearbeitet haben. Eine entsprechend enge Betreuung durch Personen mit<br />

Erfahrung in der neuen Vorgehensweise, zum Beispiel durch externe Berater, ist daher erforderlich. Ein Pilotprojekt<br />

ohne eine solche Begleitung hat kaum eine Chance, erfolgreich abgeschlossen zu werden. Die dafür notwendigen<br />

Kosten müssen also rechtzeitig im Projektbudget eingeplant werden.<br />

Eine vielfach unterschätzte Rolle im Pilotprojekt spielt die Informationspolitik. Pilotprojekte sollen beweisen, dass der<br />

neue Entwicklungsprozess funktioniert. Daher werden sie meist von außenstehenden Mitarbeitern genau verfolgt. Die<br />

Informationen, die dabei über den "kleinen Dienstweg" ausgetauscht werden, führen bei den restlichen Kollegen zu<br />

einem ersten Eindruck von der neuen Methode. Ist der Eindruck positiv, bekommt sie einen wichtigen<br />

Vertrauensvorschuss, ist er negativ, ist es schwer die Methode allgemein einzuführen. Ebenso wichtig ist es, dass die<br />

direkten Vorgesetzten der Projektmitarbeiter über die neue Methode informiert sind. Nur dann werden sie die Berichte<br />

ihrer Mitarbeiter richtig einordnen können <strong>und</strong> sich eine objektive Meinung über das Projekt bilden.<br />

In vielen Unternehmen gibt es eine Mitarbeiterzeitung. Die Macher dieser Zeitung sind meistens dankbar, wenn sie<br />

interessante Themen bekommen. Ihre Fähigkeiten <strong>und</strong> Erfahrungen sollten genutzt werden, um der neuen Methode <strong>und</strong><br />

dem Pilotprojekt eine gute Publicity zu verschaffen. Der Idealfall ist dann erreicht, wenn die Mitarbeiter, die nicht am<br />

Pilotprojekt beteiligt sind, das Gefühl haben, dass ihnen dadurch wichtige Qualifikationsmöglichkeiten vorenthalten<br />

werden.<br />

Falls das Pilotprojekt scheitern sollte, was nie ausgeschlossen werden kann, wird die weitere Zukunft des neuen<br />

Entwicklungsprozesses ganz entscheidend davon abhängen, ob die "Öffentlichkeitsarbeit" gut war oder nicht. Sogar<br />

wenn das Projekt erfolgreich war, kann das Projektteam oder das Management unzufrieden sein, weil eine noch bessere<br />

Qualität oder noch kürzere Entwicklungszeiten erwartet wurden. In diesem Fall wurde versäumt überzogene<br />

Erwartungen rechtzeitig zu korrigieren. Die neue Methode ist eben kein Allheilmittel. Unrealistische Terminvorgaben,<br />

unklare Projektziele <strong>und</strong> ständig wechselnde Anforderungen können nach wie vor zum Scheitern <strong>eines</strong> Projekts führen.<br />

Die Produktivität wird durch einen OO-Prozess zwar deutlich steigen, aber sie wird sich nicht gleich im ersten Projekt<br />

verdoppeln oder verdreifachen.<br />

Eine wichtige Rolle für die erfolgreiche <strong>Einführung</strong> <strong>eines</strong> OO-Prozesses spielen die Anwender der Software oder --<br />

falls kommerzielle Software entwickelt wird -- die Marketingabteilung. Ein OO-Prozess erlaubt es ungleich besser, die<br />

Anwender frühzeitig in die Entwicklung einzubeziehen <strong>und</strong> mit ihnen in einer Sprache zu kommunizieren, die sie auch<br />

verstehen können. Daher werden diese Personen den neuen Prozess entsprechend unterstützen.<br />

Abbildung 4 zeigt noch einmal die wichtigsten externen Einflussfaktoren auf das Pilotprojekt.

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