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Download - juridikum, zeitschrift für kritik | recht | gesellschaft

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RECHT &: GESELLSCHAFT<br />

KOMM UNI KAT 10 N<br />

~@[fi}lexl<br />

I N FORM AT ION<br />

sucht<br />

Anzeigenverkäufer/in,<br />

Anzeigenleiter/in<br />

Wegen anhaltender Überforderung<br />

unseres Anzeigenverkäufers<br />

suchen wir<br />

weitere provisionshungrige<br />

Verkaufsgenies. 15% sind<br />

ein faires Angebot.<br />

Wegen Emigration unseres<br />

verantwortlichen Mitarbeiters<br />

suchen wir (vorzugsweise<br />

in Kombination<br />

mit obigem) einen jener<br />

seltenen Menschen, die im<br />

Bereich Anzeigen/Finanzen<br />

Ambitionen entwickeln<br />

können und denen Begriffe<br />

wie "Buchführung" oder<br />

"Auftragsbestätigung" nicht<br />

völlig fremd sind. Über<br />

eine allfällige Aufwandsentschädigung<br />

wäre noch<br />

zu verhandeln. Jedenfalls<br />

bieten wir Mitbestimmung<br />

in einem ebenso ambitiösen<br />

wie dynamischen Projekt<br />

mit noch gar nicht abschätzbaren<br />

Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

•<br />

.) InteressentInnen rufen<br />

98 23 966 (Robert Zöch­<br />

··1ing)<br />

Seite 14<br />

hat ein CDU-Sprecher schlüßig begründet: Die<br />

Chancen, Frauen bei ungewollter Kinderlosigkeit<br />

zu helfen, müssen genützt werden und bei<br />

aller Angst vor Mißbrauch dürfe man die Forschung<br />

nicht allzusehr einschränken.<br />

Am Anfang war der KIWU<br />

Frau und Mann werden sich wohl in .den folgenden<br />

Jahren mit der zunehmendenUnfruchtbarkeit<br />

infolge zunehmender Umweltzerstörung<br />

abfrnden müssen. So hat sich der Anteil<br />

der ungewollt kinderlosen Ehen in der Bundesrepublik<br />

in den letzten 20 Jahren von 7 auf 15<br />

Prozent mehr als verdoppelt. Wobei der Anteil<br />

von Berufsgruppen, die mit Chemikalien und<br />

Pestiziden arbeiten überproportional hoch ist.<br />

Eine andere Ursache ungewollter Kindedosigkeit<br />

könnte auch der enorme Stress sein. dem<br />

frau ausgesetzt ist, wenn man und die Umwelt<br />

einen Thronfolger erwarten. An diesem Punkt<br />

setzt die altruistische Forschungsmaschinerie<br />

an, um der Frau ihre Existenzbe<strong>recht</strong>igung zu<br />

verschaffen. Die Anzahl von lebend geborenen<br />

Kindern durch künstliche Befruchtung ist<br />

äußerst gering (bei 5-10%). Diese Zahlen werden<br />

häufig verfälscht, da inden Statistikenalle<br />

erfolgten Schwangerschaften nach einem<br />

Embryotransfererfaßt werden. Die Kosten einer<br />

,,Behandlung" (im Patriachat gilt unfruchtbar<br />

gleich krame) liegen bei 35.000 bis 50.000<br />

Schilling. Viel Geld <strong>für</strong> ein so zweifelhaftes<br />

Unterfangen; da<strong>für</strong> wird auch was geboten:<br />

ZumAblaufder Befruchtung sei aufden l.Teil<br />

der Serie verwiesen. Im folgenden zur "Follikelernte"<br />

. Diese werden mittels 1. Laparoskopie<br />

(Baucbspiegelung) 2. Transvesikal (durch<br />

die Harnblase hindurch) 3. Vaginal Scanner<br />

(Stab mit einer Sonde, die Ultraschallwellen<br />

aussendet und mittels Monitor die Follikel<br />

sichtbar macht), punktiert und abgesaugt. Bei<br />

der Laparoskopie wird Gas in den Bauchraurn<br />

gepumpt (das Gas entweicht nicht sofort nach<br />

dem Eingriff, sondern wird langsam durch die<br />

Poren der Haut ausgeatmet, das dauert einige<br />

Tage und ist infolge des dabei entstehenden<br />

Druckes aüßerst unangenehm) und durch den<br />

Bauchnabel ein Sehrohr eingeführt. Beim<br />

Ansatz der Schamhaare werden noch zwei<br />

Nadeln eingestochen, eine, um die Eierstöcke<br />

mit einer Faßzange zu ergreifen, die andere<br />

zum Anstechen und Absaugen der Follikel.<br />

Die ganze Prozedur wird unter Vollnarkose<br />

durchgeführt. Bei der 2. Methode wird anstatt<br />

des Sehrohrs Ultraschall verwendet und die<br />

Nadel wird durch die Blase eingestochen.<br />

Dieser Eingriff karm mit Lokalanästhesie<br />

gemacht werden. Der Vaginal Scanner ist ein<br />

Stab mit einer Sonde und links und <strong>recht</strong>s der<br />

Sonde sind die Verameerungenfilr die Nadelführungen<br />

angebracht. Mittels Monitor .sieht<br />

man die Eizellen, die entweder mit der Schußpistole<br />

oder freihändig punktiert werden. Anschließend<br />

an die Punktion können Schmerzen<br />

im Unterbauch und ein ziehender Harndrang<br />

entstehen. Gleichzeitig kann der Harn blutig<br />

verfliJbt sein.beziehungsweise können Blutgerinnsel<br />

abgehen. Solange diese Beschwerden .<br />

auf den Unterbauch beschränkt bleiben sind es<br />

normale Beschwerden. Also alles halb so<br />

schlimm! Dieser Vorgang, und das ist ,,der<br />

neueste Schrei", kann mitgefühlt werden (auf<br />

Verlangen werden scmerzstillende Medikamente<br />

verabreicht). Das Anstechen und Herausziehen<br />

der Nadel aus dem Eibläschen ist allerdings<br />

sehr schmerzhaft.<br />

Die Samengewinnung beimMann erfolgt durch<br />

Masturbation, seine Stimulationsförderer sind<br />

Hartpornos.** Ab dem Moment der in-Vitro<br />

Befruchtung (in Teil 1 beschrieben), ergibt<br />

sich die Möglichkeit zur Gen-Manipulation an<br />

den befruchteten Eizellen. Die Forschung geht<br />

hier in mehrere Richtungen. So wird laut Gena<br />

Corea** fieberhaft am künstlichen Uterus gebastelt,<br />

um vordergründig die Entwicklung<br />

eines Embryos zum Beispiel durch ein Glasfenster<br />

beobachten zu können, hintergründig<br />

steht uns die Befreiung des Patriachats von der<br />

dunklen, gefährlichen Gebärmutter bevor?!<br />

Bedenkt frau, daß die Vorausbestimmung des<br />

Geschlechts über kurz oder lang möglich sein<br />

" wird, ist uns ein prontosaurisches Schicksal .<br />

sicher. Wer ihnen dann wohl die Socken<br />

wäscht? Dennoch phantasiert hier nicht die<br />

AutorIN, befrndet sie sich doch in bester Gesellschaft<br />

mit namhaften Gen-Technikern.<br />

Assoziationen mit den eugenischen Visionen<br />

der Nazis drängen sich dann auf, wenn der<br />

amerikanische Eugeniker Hermann J. Muller,<br />

der Organisator des 7. Genetiker Kongresses<br />

von Edinburgh bei einem CmA Symposium in<br />

London meinte, daß der genetische Fortschritt<br />

durch planmäßige Samenwahl möglich sei;<br />

weiters: daß die Gesellschaft denen wirkungsvoll<br />

zu Hilfe kommt die aus irgendwelchen<br />

Gründen (umweltbedingten oder genetischen)<br />

physisch, geistig oder moralisch(?!) schwächer<br />

als der Durchschnitt sind. Wenn man aber<br />

genetische Verschlechterungen vermeiden will,<br />

dann dürfen in jeder Generation jene etwa 20%<br />

der Bevölkerung, die schwerer als der Durchschnitt<br />

mit genetis.chen Fehlern belastet sind,<br />

entweder nichtbis zur Geschlechtsreife gelangen;<br />

wenn sie aber leben, so dürfen sie sich<br />

nicht fortpflanzen. Er spricht ganz offen davon,<br />

"daß künstliche Wesen geschaffen werden<br />

müßten" und wir unter den vorhandenen<br />

Genotypen diejenigen auswählen, um geplante<br />

Umwandlungen in ihnen vorzunehmen.<br />

Frameenstein's Ekstase.<br />

•<br />

* Bentley Glass in seiner Abschiedsrede als<br />

scheidender Vorsitzender der "Amerikmlischen<br />

Gesellschaft [ür den Fortschritt der Wissenschaft"·<br />

Verwendete Literatur:<br />

** Forvm Gen-Diskussion JänN!r 89 bis Februar<br />

91 ; Gena Corea: Muttermaschine;<br />

Sabine Rosenbladt: Biotopia;<br />

Broschüre der Frauen gegen Gen- und FortpJlanzungstechnologien,<br />

Johanna Riegler:<br />

geGEN Gespenster.<br />

JURIDIKUM

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