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Schützenfest - maspern-kompanie

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152. <strong>Schützenfest</strong> des PBSV – Inhaltsverzeichnis<br />

Geleitwort von Hauptmann Norbert Löseke 3<br />

MASPERN-Jubilare 2009 5<br />

Einladung zur <strong>Schützenfest</strong>-Bilder-Rückschau 7<br />

152. <strong>Schützenfest</strong> 2009: 9<br />

Informatives und Festprogramm<br />

darin:<br />

MASPERN-Marsch 17<br />

Ükernlied 18<br />

Ükern Geschichte 19<br />

100 Jahre Straßenbahndepot am Tegelweg<br />

Vor 100 Jahren: Paderborn im Jahre 1909 25<br />

Schützengeschichte: 29<br />

64 Jahre Frieden – 60 Jahre BRD!<br />

Der PBSV zwischen 1933 und 1936<br />

Auf dem Ükern unterwegs: 37<br />

Bildstöcke und Wegekreuze in und um das Ükern-Viertel<br />

Wichtiges und Interessantes kurz notiert 43<br />

Wer erinnert sich, dass... 45<br />

darin: Über Königsstuhl, Bataillonsverdienstorden<br />

und Prinzenkette<br />

In der Rückblende: 49<br />

<strong>Schützenfest</strong> 2008<br />

Ehrungen, Jubilare und Beförderungen 2008/2009 87<br />

Nebenbei bemerkt: Ampelkoalition<br />

Die Verstorbenen 2008/2009 (bis 31. Mai 2009) 93<br />

MASPERN-Echo:<br />

Jahreschronik vom 1. Juni 2008 bis 31. Mai 2009 95<br />

Letzte Seite: Verborgene Schätze 108<br />

Impressum 94<br />

1


2<br />

<strong>Schützenfest</strong>,<br />

schönes<br />

Fest,<br />

machst<br />

uns<br />

große<br />

Freude!


Ehrenamt – gut für alle!<br />

Geleitwort von Hauptmann Norbert Löseke<br />

Liebe Freunde,<br />

liebe Schützenschwestern und<br />

Schützenbrüder, liebe MASPERN!<br />

Wenn wir in den letzten Wochen und Monaten<br />

mit schlechten Nachrichten, besonders<br />

über die prekäre Wirtschaftslage mit<br />

den zum Teil verheerenden Auswirkungen<br />

übersät wurden, ist man auch für gute<br />

Nachrichten dankbar. Hierzu gehörten dann<br />

zum Beispiel die Berichterstattungen über<br />

das Ehrenamt.<br />

Füreinander und Miteinander<br />

„Dass es in unserem Land einen gesellschaftlichen<br />

Einsatz füreinander und<br />

miteinander gibt, ist beachtlich und bereichert<br />

unsere Gesellschaft. Ohne die vielen<br />

Frauen und Männer, die in Deutschland<br />

ein Ehrenamt ausüben ... wäre unser Land<br />

um vieles ärmer und unser Gemeinwesen<br />

so nicht denkbar“, sagte einmal unser<br />

Altbundeskanzler Helmut Kohl. In diesem<br />

Zusammenhang dürfen wir nicht vergessen,<br />

dass wir Schützen hier in Paderborn einen<br />

guten Anteil an diesem ehrenamtlichen<br />

Engagement haben. Wenn wir Schützen<br />

nun vor unserem <strong>Schützenfest</strong> stehen,<br />

wird einmal mehr deutlich, dass nicht nur<br />

tausende Mitbürger miteinander feiern,<br />

sondern auch tausende Hände zum Gelingen<br />

beitragen.<br />

Ist dieses alles selbstverständlich?<br />

Gerade in den letzten Monaten haben wir,<br />

teilweise in ganz kurzen Zeitabständen, von<br />

lieben Schützenbrüdern unserer Kompanie<br />

Abschied nehmen müssen. Sie waren, jeder<br />

auf seine Weise, lange Jahre wertvolle<br />

Wegbegleiter. Andere Schützenbrüder sind<br />

erkrankt und können sich nicht mehr in<br />

unsere Gemeinschaft einbringen. Sie alle<br />

haben unsere Gemeinschaft geprägt und<br />

getragen. Um so mehr ist es erstaunlich,<br />

dass wir Jahr für Jahr unser <strong>Schützenfest</strong><br />

„nach alter Väter Sitte“ feiern können. Gibt<br />

es einen schöneren Dank für das Geleistete<br />

bisheriger Schützengenerationen, als das<br />

Anknüpfen an ihre Leistungen? Traditionen<br />

zu pflegen und weiterzuentwickeln ist nach<br />

wie vor unser Bestreben. Wir sollten daher<br />

dankbar sein, dass es Jahr für Jahr Schützenschwestern<br />

und –brüder gibt, die in die<br />

Fußstapfen unserer Väter treten, dass es<br />

Jahr für Jahr auch junge Leute gibt, die sich<br />

für unser Schützenwesen begeistern lassen.<br />

Die ehrenamtliche Leistungsbereitschaft<br />

unserer MASPERN-Kompanie ist ungebrochen.<br />

In einer Zeit, in der immer mehr<br />

menschliche Kälte beklagt wird, setzen<br />

wir Schützen ein klares Gegenzeichen. Wir<br />

setzen uns – auch über das <strong>Schützenfest</strong><br />

hinaus – für das Gemeinwohl ein.<br />

DANKE möchten wir namentlich unserem<br />

Königspaar Wolfgang Just und Manuela<br />

Sperbel, dem Zeremonienmeisterpaar,<br />

den Prinzen und dem ganzen Hofstaat<br />

sagen für ihren Einsatz in dem vergangenen<br />

Jahr. Sie waren und sind würdige Vertreter<br />

unseres Schützenvereins und haben uns<br />

mit Freude und Ausstrahlungskraft im<br />

Verein und besonders auch nach außen<br />

repräsentiert.<br />

DANKE möchten wir auch unseren<br />

vielen Schützenschwestern und -brüder<br />

sagen, die sich wieder ehrenamtlich über<br />

das ganze Jahr, und besonders für das<br />

bevorstehende <strong>Schützenfest</strong> eingesetzt<br />

haben, damit alles gelingt.<br />

DANKE möchten wir auch den viele<br />

Unternehmen und Sponsoren sagen, die<br />

trotz schlechter Wirtschaftslage unseren<br />

ehrenamtlichen Einsatz unterstützen. Hier<br />

seien besonders auch die Anzeigengeber<br />

genannt, ohne die wir das MASPERN-Heft<br />

Nr. 24, dass in ehrenamtlicher Kleinarbeit<br />

erstellt wurde, nicht herausbringen könnten.<br />

3


Herzlich Willkommen<br />

zum bevorstehenden <strong>Schützenfest</strong> rufen<br />

wir allen zu, die mit uns ein paar schöne<br />

Stunden auf dem Schützenplatz verbringen<br />

möchten. Genießen Sie alle einige Stunden<br />

Abstand vom Alltag und gönnen Sie sich<br />

eine „Auszeit“. Krönen Sie aber auch<br />

durch Ihren Besuch und Ihr Mitfeiern das<br />

ehrenamtliche Engagement unserer vielen<br />

fleißigen Helfer. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Bis zum frohen Wiedersehen grüßt Sie<br />

herzlich<br />

Ihr<br />

Hauptmann<br />

4<br />

Der Jahresorden 2009. Er erinnert an das Straßenbahndepot<br />

am Tegelweg


-Jubilare 2009<br />

60 Jahre MASPERN-Mitglied<br />

Franz Fortmeier<br />

50 Jahre MASPERN-Mitglied<br />

Udo Brünemeier<br />

Karl Darimont<br />

Hans-Werner Kesselmeier<br />

Franz Spellerberg<br />

40 Jahre MASPERN-Mitglied<br />

Bruno Brathun<br />

Herbert Grothe<br />

Detlev Hoppe<br />

Karl-Josef Lang<br />

Wolfgang Niestendiedrich<br />

Alfred Pötz<br />

Wolfgang Ridder<br />

Wilhelm Schäfers<br />

Klaus-Dieter Schwarzkopf<br />

Hans-Dieter Wollmann<br />

25 Jahre MASPERN-Mitglied<br />

Heiner Düsterhaus<br />

Peter Hesse<br />

Thomas Knorrenschild<br />

Hubertus Kriegesmann<br />

Klaus Liesaus<br />

Heinrich Linnemann<br />

Axel Loppe<br />

Ulrich Michalke<br />

Peter Piontek<br />

Klaus Schlotjunker<br />

Karl-Josef Siemens<br />

Thomas Voss<br />

Ulrich Westhoff<br />

25 Jahre Vorstandsmitglied:<br />

Gerhard Kesselmeier<br />

Hinweis: Die Ehrung der<br />

Jubilare erfolgt am<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Samstag während<br />

des Kommers. Schützen<br />

in Uniform erhalten – soweit<br />

dies vorgesehen ist – den<br />

Treueorden. Mitglieder in Zivil<br />

erhalten die Treuenadel.<br />

5<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zum<br />

Jubiläum!


Es ist nicht zu<br />

übersehen:<br />

MASPERN –<br />

die Genießer-<br />

Kompanie!<br />

6


Einladung zur <strong>Schützenfest</strong>-Bilder-Rückschau<br />

Wie jedes Jahr planen die MASPERN kreative Neuerungen rund<br />

um das <strong>Schützenfest</strong>. Bislang stand dabei in den letzten Jahren die<br />

Genießer-Kompanie im Blickpunkt und so wurden neben Zigarren<br />

und Sekt auch erstmalig Weiss- und Rotwein angeboten.<br />

Aber auch andere Ideen sollen bei den MASPERN nicht zu<br />

kurz kommen. Damit die Bevölkerung auch nach <strong>Schützenfest</strong><br />

noch die Eindrücke rund um die MASPERN erleben kann, wird am<br />

Samstag nach <strong>Schützenfest</strong> eine Bilderschau angeboten werden.<br />

Im Schaufenster der Fleischerei Müller im Schildern wird dann ein<br />

großer Monitor aufgebaut, auf dem die aktuellen Bilder des gerade<br />

vergangenen Festes als fortlaufende Dia-Show gezeigt werden.<br />

Vor oder nach dem Bummel über den Markt lassen die Kompaniebilder<br />

so noch einmal Erinnerungen wach werden. Hierdurch<br />

kann zugleich auch eine hervorragende Einstimmung auf die dann<br />

folgende Liborifestwoche erreicht werden.<br />

Nach<br />

<strong>Schützenfest</strong><br />

geht es<br />

weiter!<br />

7


8<br />

Wir danken<br />

allen<br />

Inserenten,<br />

die es uns<br />

durch ihre<br />

Anzeige<br />

ermöglicht<br />

haben,<br />

dieses<br />

MASPERN-<br />

Heft zu<br />

erstellen!<br />

DANKE!


Herzlich<br />

Willkommen<br />

zum<br />

152. <strong>Schützenfest</strong><br />

des PBSV<br />

9<br />

Programm<br />

der


<strong>Schützenfest</strong>-<br />

Programm ‘09<br />

Musik zum<br />

<strong>Schützenfest</strong><br />

10<br />

Bundes-Schützen-Musikkorps, Elsen<br />

einschließlich der Gunnebach- Kapelle<br />

Tambourkorps Schloß Neuhaus 1912 des BSV<br />

Schloß Neuhaus<br />

Musikzug der MASPERN-Kompanie<br />

Spielmannszug Hembsen<br />

MADISON-Band, Paderborn<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Die MASPERN-Getränkemarken haben nur<br />

beim 2. Ausmarsch und an den<br />

<strong>Schützenfest</strong>tagen Gültigkeit.<br />

Wir bitten unbedingt um Beachtung!!!<br />

Kosten: Vorverkauf Stück € 1,10<br />

auf dem Schützenplatz € 1,20<br />

Kartenausgaben:<br />

Dienstag, 7. Juli, Dörenkrug,<br />

Dörener Weg 72<br />

Mittwoch 8. Juli, Gerichtsklause,<br />

Kasseler Straße 6<br />

Donnerstag, 9. Juli, Cherusker-Klause,<br />

Detmolder Tor<br />

jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr


<strong>Schützenfest</strong>-<br />

Programm ‘09<br />

Ausmärsche<br />

1. Ausmarsch<br />

Freitag, 26. Juni 2009<br />

um 19.00 Uhr<br />

im Bereich der Königsträßer-Kompanie<br />

mit Bataillonsversammlung<br />

2. Ausmarsch<br />

Freitag, 3. Juli 2009<br />

19.00 Uhr<br />

Treffen aller Schützen in Zivil auf dem<br />

Marktplatz anschließend Marsch zum<br />

Schützenplatz<br />

und Kompanieversammlung<br />

in der MASPERN-Baude<br />

11<br />

Zapfenstreich<br />

Freitag<br />

10. Juli 2009<br />

vor dem historischen Rathaus<br />

20.00 Uhr Platzkonzert<br />

20.15 Uhr Ankunft der Schützenkönigin mit<br />

den Damen des Hofes<br />

21.00 Uhr Großer Zapfenstreich durch die<br />

Western-Kompanie<br />

anschließend:<br />

Treffen der MASPERN mit Familien und<br />

Freunden zum gemütlichen Auklang<br />

in der Gaststätte Thi-Brunnen,<br />

Thisaut 4


<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘09<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />

11. Juli 2009<br />

Antreten um 13.30 Uhr<br />

beim Hauptmann Norbert Lösekean der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />

Treffen der Offiziere in der Gaststätte Thi-Brunnen<br />

Anzugsordnung: Uniform ohne Ehrenzeichen<br />

Marschweg:<br />

Marschweg: Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Ükern, Meinwerkstraße, Heiersmauer, Heiersstraße,<br />

An der alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp, Rathaus-Platz<br />

Die Aufstellung des Bataillons auf dem Marktplatz entfällt – Abholen des Adlers vom Rathaus<br />

Marsch zum Schützenplatz:<br />

Kamp, Kasseler Straße, An der Alten Synagoge, Heiersstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Schützenweg<br />

16.00 Uhr<br />

Paradeaufstellung auf dem Schützenplatz<br />

Aufziehen des Adlers – Totenehrung – Ehrung verdienstvoller Schützen<br />

13<br />

16.30 Uhr<br />

Kommers im MASPERN-Bereich mit Ehrungen, Musik, Unterhaltung und<br />

Ziehung der Schießnummern für das Prinzenschießen am Sonntag<br />

20.00 Uhr<br />

Volksfest bei den MASPERN


14<br />

Freuen<br />

Sie sich mit<br />

uns und<br />

schmücken<br />

Sie Ihre<br />

Häuser<br />

mit Fahnen!


<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘09<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />

12. Juli 2009<br />

8.00 Uhr<br />

Schützenmesse im Hohen Dom mit Dompropst Dr. Wilhelm Hentze<br />

Antreten um 11.00 Uhr<br />

beim Hauptmann Norbert Löseke an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />

Treffen der Offiziere in der Gaststätte Thi-Brunnen – Anzugsordnung: Uniform mit Ehrenzeichen – Unteroffiziere mit Degen<br />

Marschweg:<br />

Marschweg: Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Krämerstraße, Uhlenstraße, Am Stadelhof, Badengasse, Giersmauer,<br />

Giersstraße, An der Alten Synagoge, Am Bogen, Domplatz<br />

12.15 Uhr<br />

Aufstellung des Bataillons auf dem Domplatz – Empfang der Fahnen, des Königs mit dem Hofstaat und der Ehrengäste<br />

15<br />

Großer Festzug zum Schützenplatz mit vielen Gastvereinen:<br />

Am Bogen, An der Alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp, Rathausplatz, Marienplatz, Marienstraße, Königstraße, Kisau,<br />

Mühlenstraße, Hathumarstraße, Schützenweg<br />

15.00 Uhr<br />

Beginn des Prinzenschießens, Familiennachmittag<br />

17.30 Uhr<br />

Auffahrt der Königin mit Hofstaat – Parade<br />

18.30 Uhr<br />

Stimmung mit der Madison-Band im MASPERN-Bereich


<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘09<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />

13. Juli 2009<br />

16<br />

Antreten um 8.00 Uhr<br />

beim Hauptmann Norbert Löseke an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />

Treffen der Offiziere in der Gaststätte Thi-Brunnen – Anzugsordnung: Uniform mit Ehrenzeichen<br />

Marschweg:<br />

Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Krämerstraße, Heiersstraße, An der alten Synagoge, Am Bogen, Marktplatz<br />

8.30 Uhr<br />

Aufstellung des Bataillons auf dem Domplatz – 8.40 Uhr Abholen der Fahnen, des Königs und der Ehrengäste vom Rathaus<br />

8.50 Uhr Festzug durch die Stadt zum Schützenplatz<br />

Marschweg: Schildern, Rathausplatz, Kamp, Kasseler Straße, An der Alten Synagoge, Heiersstraße, Mühlenstraße,<br />

Hathumarstraße, Schützenweg, Schützenplatz<br />

9.30 Uhr<br />

Gemeinsames Schützenfrühstück<br />

13.15 Uhr<br />

Beginn des Königsschießens – anschließend Proklamation des neuen Königs<br />

18.00 Uhr<br />

Auffahrt der Königin mit Hofstaat – Parade<br />

19.00 Uhr<br />

Stimmung mit Madison-Band im MASPERN-Bereich<br />

22.45 Uhr<br />

Großes Prachtfeuerwerk


MASPERN-Marsch<br />

Text: Frank Gockel<br />

Melodie: Golden Sun, Willy Lange<br />

Strophe 1:<br />

Wenn wir marschier’n durch<br />

Stadt und Land,<br />

sind wir Schützen stets bekannt!<br />

In Uniform und Reih und Glied,<br />

MASPERNschützen, wie man sieht!<br />

Refrain:<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, immer wieder!<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, wunderbar!<br />

Strophe 2:<br />

Musik erschallt, die Fahne weht,<br />

überm Ükern, kommt und seht.<br />

Und stimmt mit ein in unser Lied,<br />

weil es dann Freude gibt.<br />

17<br />

Refrain:<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, immer wieder!<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, wunderbar!<br />

Strophe 3:<br />

Mein Paderborn, du Heimatort,<br />

niemals will ich von dir fort.<br />

Mein Paderborn, du Heimatort,<br />

niemals will ich von dir fort!<br />

Refrain:<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, immer wieder!<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, wunderbar!


Das Ükernlied<br />

Text: Ehrenuffz. Johannes Oebbeke –<br />

Weise: Josef Degen<br />

:Im Frühling ist‘s auf dem Ükern<br />

so herrlich und schön:<br />

Wenn die Wiesen grünen und die Blumen<br />

blühn,<br />

Und die Ükernmädchen auf die Heide ziehn,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!<br />

18<br />

:Im Sommer ist‘s auf dem Ükern<br />

so herrlich und schön:<br />

Wenn die Blitze zucken und der Donner kracht,<br />

und der Regen, der hat alles naß<br />

gemacht,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!<br />

:Im Herbste ist‘s auf dem Ükern so herrlich und<br />

schön:<br />

Wenn der Rehbock über Berg und Täler springt,<br />

und das Ükernmädchen frohe Lieder singt,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!<br />

:Im Winter ist‘s auf dem Ükern so herrlich und<br />

schön:<br />

Wenn die Blumen blühen an den Fensterscheiben,<br />

und das Ükernmädchen muß zu Hause bleiben,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!


Ükern-<br />

Geschichte<br />

Vor 100 Jahren erbaut:<br />

Straßenbahndepot am Tegelweg<br />

– Heute Baudenkmal mit<br />

Lebensmittelmarkt<br />

Wenn in diesen Tagen das auch in Paderborn<br />

tätige, bundesweit agierende Energieversorgungsunternehmen<br />

Eon, mit dem<br />

Slogan „100 Jahre Stromversorgung für die<br />

Region“ Werbung macht, dann darf nicht<br />

vergessen werden, dass mit der PESAG vor<br />

100 Jahren ein neues Energieversorgungszeitalter<br />

in unserer Stadt begann.<br />

Mit der Gründung der „Paderborner<br />

Elektrizitätswerk und Straßenbahn Aktiengesellschaft“,<br />

kurz PESAG, vor 100 Jahren<br />

wurde in Paderborn neben der fl ächendeckenden<br />

Elektrifizierung und Stromversorgung<br />

auch die Ära des Öffentlichen<br />

Personennahverkehrs in der Stadt und in<br />

der Region eingeläutet.<br />

Am 09.01.1909 entstand mit der<br />

PESAG eines der ersten Unternehmen in<br />

Deutschland, das in gemischtwirtschaftlicher<br />

Form, also unter Beteiligung sowohl<br />

öffentlich-rechtlicher Körperschaften als<br />

auch privater Anteilseigner gegründet<br />

wurde. An der PESAG waren die Stadt Paderborn,<br />

die RWE (Rheinisch-Westfälische<br />

Elektrizitätswerk Essen), der Provinzialverband<br />

der Provinz Westfalen sowie Hugo<br />

Stinnes und der Paderborner Verlagsbuchhändler<br />

Ferdinand Schöningh (mit jeweils<br />

einer Aktie) beteiligt.<br />

Am Tegelweg entstand der Firmensitz,<br />

der bis heute dort noch vorhanden ist. Hier<br />

wurde das Paderborner Dampfkraftwerk<br />

in Betrieb genommen, ein Verwaltungsgebäude<br />

und eine Wagenhalle errichtet.<br />

In unserem diesjährigen MASPERN-Heft<br />

soll der Focus auf diese Halle gerichtet<br />

werden, da sie noch heute steht und einen<br />

Lebensmittelmarkt beherbergt.<br />

Vorgeschichte<br />

Im letzten Viertel des 19. Jahrhundert hatte<br />

sich die Elektrizität besonders entwickelt.<br />

Es gab wesentlich verbesserte Dynamomaschinen<br />

und Glühlampen. Seit der Gründung<br />

des ersten öffentlichen Elektrizitätswerkes<br />

in Berlin (1884) schritt die Versorgung mit<br />

Strom schnell voran. In Paderborn dauerte<br />

Straßenbahndepot<br />

am Tegelweg – heute<br />

Lebensmittelmarkt<br />

es noch einige Jahre bis zum Bau eines<br />

eigenen Werkes. Man baute zunächst ein<br />

Gaswerk am Bischofsteich, das 1889 in Betrieb<br />

ging. Zwar gründete Hermann Schmitz<br />

1895 ein Unternehmen für die Ausführung<br />

elektrischer Licht- und Kraftanlagen, es<br />

bedurfte jedoch noch einige Überzeugungsarbeit<br />

bis Paderborn 1909 (endlich) ein<br />

eigenes Elektrizitätswerk bekam. Bis dahin<br />

produzierten 40 Selbsterzeugungsanlagen<br />

Strom. Im benachbarten Neuhaus gab es<br />

bereits seit 1898 ein Elektrizitätswerk. Die<br />

Westfälische Kleinbahn AG (ab 1906 im<br />

Eigentum der RWE) hatte die Konzession<br />

zum Bau einer elektrischen Straßenbahn<br />

erworben und nahm sofort den Bahnbau<br />

19


auf. Am 30. August 1900 wurde die 4,8 km<br />

lange Strecke Neuhaus-Paderborn eröffnet.<br />

Beim Wasserkraftwerk an der Lippe in<br />

Neuhaus wurde auch ein Betriebshof für<br />

die Straßenbahn errichtet.<br />

Gründung der PESAG<br />

20<br />

Nach gründlicher Überlegung der städtischen<br />

Gremien wurde am 9. Januar 1909<br />

die „Paderborner Elektrizitätswerk und<br />

Straßenbahn AG“, kurz PESAG genannt,<br />

gegründet. „Spät kommt ihr, doch ihr<br />

kommt! So kann man in Bezug auf die<br />

Elektrizität in Paderborn sagen“, kommentierte<br />

das Westfälische Volksblatt am<br />

13.10.1909 anlässlich der Einweihungsfeier<br />

des Kraftwerkes am 12. Oktober 1909. Mit<br />

der Paderborner Gründung ging das von<br />

der RWE (auch Anteilseigner an der PESAG)<br />

getragene Werk in Neuhaus der Stilllegung<br />

entgegen. Nach den entsprechenden Verhandlungen<br />

stellte das Neuhäuser Werk<br />

am 30. November 1910 den Betrieb ein. Die<br />

Neuhäuser Stromversorgung erfolgte dann<br />

von Paderborn aus. Das bedeutete auch das<br />

Aus der Neuhäuser Straßenbahn.<br />

Straßenbahn-Zentrale<br />

am Tegelweg<br />

Im Jahre 1909 tat sich mächtig was in<br />

Sachen Strom und Straßenbahn. Das<br />

Straßenbahnnetz sollte nach Schlangen<br />

ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang<br />

beschloss die PESAG die Schließung<br />

des Depots in Neuhaus und Neubau einer<br />

Wagenhalle am Tegelweg. Am Montag, den<br />

15. Juli 1909 – also eine Woche nach <strong>Schützenfest</strong><br />

– erhielt die PESAG mit Bauschein-<br />

Nr. 523 die Erlaubnis, eine Wagenhalle mit


Jux-Foto: 1910 mit starken Helfern<br />

Straßenbahndepot in der Gründerzeit<br />

Werkstätten zu entrichten, Gebühr 200<br />

Mark. Die Baufirma B. Köthenbürger erstellte<br />

die Wagenhalle mit den dazu gehörenden<br />

Werkstätten termingerecht zur Fertigstellung<br />

der Strecke Paderborn-Schlangen (8.<br />

April 1911). Der Komplex war so konzipiert,<br />

dass er auf weite Sicht einen ausreichenden<br />

Wagenpark aufnehmen konnte. Neben der<br />

schon seit dem Jahr 1900 bestehenden<br />

Linie 1 Paderborn – Sennlager (noch heute<br />

Bus-Linie 1) wurde das Netz ausgebaut. In<br />

diesem Zusammenhang entstanden weitere<br />

Wagenhallen in Blomberg, Detmold, Horn<br />

und Schlangen.<br />

An der Hauptstelle am Tegelweg<br />

entstand ein Bau mit dem typischen<br />

Charakter der damaligen Industriebauten.<br />

Dieser Bau, der im Wesentlichen (ohne<br />

die Tore) heute noch erhalten ist, besticht<br />

durch seinen auffälligen Giebel. Es ist ein<br />

Wechselspiel von Klinker und Putz, Vorund<br />

Rücksprüngen sowie großen Toren<br />

und schmalen Fenstern. Die Tore waren<br />

damals als Blendrahmentore aus Holz mit<br />

einfachverglasten Stahloberlichtern ausgebildet.<br />

An den Längsseiten setzte sich die<br />

Gestaltung in Klinker- und Putzmauerwerk<br />

sowie einfachverglaste Stahlfenster fort.<br />

Das Dach ruhte auf einer Stahlkonstruktion.<br />

Durch die im vorderen Teil befindliche,<br />

durchgehende Lichtkuppel und im hinteren<br />

Teil befi ndlichen 10 kleine Lichtkuppeln<br />

wurde das Gebäude mit natürlichem Licht<br />

durchflutet. Auch diese Dachgestaltung ist<br />

heute noch vorhanden.<br />

Das gesamte Gebäude teilte sich in<br />

einen vorderen und hinteren Teil auf. Im<br />

vorderen Teil parkten die Straßenbahnen<br />

auf fünf nebeneinanderliegenden Gleisen.<br />

Unter jedem Gleis befand sich eine Grube,<br />

von der aus Arbeiten unterhalb der Bahnen<br />

durchgeführt werden konnten. Im hinteren<br />

Teil der Halle befanden sich die notwendigen<br />

Werkstätten mit Schlosserei, Schmiede,<br />

Klempnerei, Ankerwickelei, Lackiererei<br />

und Schreinerei, so dass alle Arbeiten vor<br />

Ort durchgeführt werden konnten. Zwei<br />

Gleise führten in den hinteren Teil, eins<br />

in die Schreinerei und Lackiererei und das<br />

andere in die Schlosserei und Schmiede.<br />

Rechts neben der Halle befanden sich Nebenräume,<br />

die leider nicht mehr vorhanden<br />

sind. Die lange Reihe der Nebenräume<br />

begann mit dem Mannschaftsraum. Daran<br />

schlossen sich Räume für die Lagerung von<br />

Eisen, Salz, Sand, Baumaterial und Öl an.<br />

21


Am Ende befand sich der Waschraum mit<br />

abgetrennter Brausekabine sowie Damenund<br />

Herrentoiletten.<br />

22<br />

Veränderungen nach 1945<br />

Während des zweiten Weltkrieges beschädigte<br />

ein Feuer die Halle erheblich. Beim<br />

Wiederaufbau schuf man 1946 gleich die<br />

Möglichkeit, Omnibusse in der Halle unterzubringen.<br />

Die Gesamtkosten betrugen<br />

rund 14.000 Mark.<br />

In den 50er Jahren wurde der Kraftverkehr<br />

immer stärker. Mit jeder Stilllegung<br />

von Straßenbahnstrecken nahm das Depot<br />

am Tegelweg mehr Busse auf. Die Tage der<br />

Halle als Straßenbahndepot waren gezählt.<br />

Bis 1958 blieb das Netz in Paderborn erhalten.<br />

Im Zuge von Straßenbaumaßnahmen<br />

erfolgte jedoch immer mehr die Umstellung<br />

auf Busse: am 15. März 1958 die Strecke<br />

Schlangen – Marienloh und danach am<br />

14. März 1959 Marienloh – Stadtheide,<br />

am 31. März 1958 Paderborn – Elsen und<br />

schließlich am 1. Oktober 1959 Paderborn<br />

Hbf. – Stadtheide. Damit war nur noch die<br />

Strecke Paderborn – Sennelager in Betrieb.<br />

Obwohl sich die Strecke in einem guten<br />

Zustand befand (seit 1962 bis auf einen<br />

kleinen Teil auf einem eigenen Bahnkörper<br />

befindlich), gab man in den 60er Jahren die<br />

Straßenbahnstrecke auf und stattdessen<br />

fuhren dort PESAG-Busse. Am 14. Oktober<br />

1962 wurde das Teilstück Neuhaus – Sennelager<br />

und schließlich am 27. September<br />

1963 das Reststück Paderborn – Neuhaus<br />

stillgelegt. Mit dieser Schließung und dem<br />

Bau eines neuen Bus-Betriebshofes an der<br />

Barkhauser Straße benötigte die PESAG<br />

das Straßenbahndepot nicht mehr und<br />

verkaufte es.<br />

Die an der Nordstraße ansässige<br />

Bäuerliche (Bäuerliche Bezugs- und Ab-


satzgenossenschaft) übernahm das Gebäude und nutzte dann<br />

das ehemalige Straßenbahndepot seit 1975 als Lagerhalle. Eine<br />

weitere Lagerhalle für Dünger bestehend aus Sichtbeton wurde<br />

an der östlichen Seite angebaut. In den Jahren 1980 – 1982<br />

investierte die Bäuerliche in das Gebäude rund 100.000 DM.<br />

Dabei wurde es nicht nur renoviert sondern auch restauriert.<br />

Besonders an der Außenfassade und der südlichen Giebelwand<br />

wurden Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt, damit<br />

die historische Fassade für die Zukunft gesichert wurde. Am 1.<br />

Juli 1990 siedelte die Bäuerliche in das Gewerbegebiet Dören<br />

um. Damit stand das Depot wieder zur Disposition und in der<br />

Diskussion.<br />

Damit das Straßenbahndepot nicht das gleiche Schicksal<br />

wie viele andere historisch wichtige und einzigartige Gebäude<br />

erleiden sollte, stellte es die Stadt Paderborn 1984 unter Denkmalschutz.<br />

In der Diskussion waren viele Vorschläge der Nutzung.<br />

Besonders eine kulturelle Nutzung wurde favorisiert. Die<br />

angebaute Betonhalle wurde wieder abgerissen. Schließlich<br />

eröffnete im historischen, ehemaligen Straßenbahndepot ein<br />

Lebensmittelgeschäft, welches heute von der zur Klingenthal-<br />

Gruppe gehörende Minipreis-Läden GmbH betrieben wird. Vor<br />

100 Jahren geplant, gebaut und vor 99 Jahren eröffnet, gehört<br />

dieses Gebäude zum MASPERN-Bezirk. Es hat eine bewegte<br />

Vergangenheit und wird aus diesem Grund in dieser Festschrift<br />

besonders erwähnt.<br />

23<br />

oben: Straßenbahnlinie 2 vor dem Rathaus<br />

Mitte: Straßenbahndepot in den 50-er-Jahren<br />

unten: Die letzte Fahrt am 27. September 1963


Unsere Heimatstadt präsentierte sich vor<br />

rund einhundert Jahren in einer durchaus<br />

anderen Form, als wie wir sie heute kennen.<br />

Die heutigen Stadtteile gehörten nicht dazu<br />

und das wesentliche Leben spielte sich mit<br />

knapp 30.000 Einwohnern noch in dem<br />

alten Stadtkern ab. Lediglich im westlichen<br />

Paderborn gab es zwischen<br />

Bahnhofstraße<br />

und Neuhäuser Straße/Pader<br />

größere und<br />

strukturierte Ausweitungen<br />

über den Wall<br />

hinaus. Der Schützenplatz<br />

lag noch deutlich<br />

außerhalb der Stadt.<br />

Die Paderborner<br />

Bevölkerung war zu<br />

rund 90% katholisch.<br />

Die jüdische Gemeinde<br />

hatte ca. 400 Mitglieder.<br />

Der Rest war überwiegend<br />

evangelisch.<br />

Interessant auch, dass<br />

die Geburtenzahlen in<br />

dieser Zeit mehr als<br />

doppelt so hoch waren<br />

als die Sterbefälle. Politisch<br />

bestimmte die<br />

katholische Zentrumspartei das Geschehen.<br />

Es gab verschiedene Vereine in unserer<br />

Heimatstadt. Der größte hiervon war der<br />

Paderborner Bürgerschützenverein unter<br />

der Leitung von Oberst Wilhelm Löffelmann.<br />

In diesem Jahr regierten Willi Leebe und<br />

Grete Loer und dann seit <strong>Schützenfest</strong> 1909<br />

Wilhelm Kaufmann und Maria Wegener.<br />

Paderborn war Sitz eines Bischofs und<br />

gehörte damals noch zur Kirchenprovinz<br />

Köln. Es gab hier die Bistumsverwaltung für<br />

den westlichen Teil des Bistums. Der auch<br />

bei den Schützen beliebte Bischof Dr. Wilhelm<br />

Schneider starb am 31. August 1909.<br />

25<br />

Älteste Luftaufnahme von<br />

Paderborn:<br />

4. April 1909, Foto von Ernst<br />

Wandersleb


26<br />

Bildung<br />

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Existenzgründung<br />

In Paderborn selbst gab es vier katholische<br />

Pfarreien (Dom-, Gaukirch-, Busdorf- und<br />

Marktkirchpfarrei). Die Herz-Jesu Kirche<br />

bestand seit 1898, hatte bereits einen<br />

eigenen Geistlichen und wurde aber erst<br />

1911 von der Marktkirch-Pfarrei abgepfarrt.<br />

Außerdem gab es einen Militärpfarrer. Die<br />

evangelische Kirchengemeinde hatte ihren<br />

Sitz an der ehemaligen Benediktinerabtei<br />

Abdinghof und die jüdische Gemeinde<br />

hatte ihre Synagoge am Busdorf, gegenüber<br />

dem Vincenz-Krankenhaus.<br />

Das Militär spielte in Paderborn, wie<br />

im benachbarten Neuhaus auch, eine<br />

große Rolle. 1.705 Militärpersonen lebten<br />

an der Pader. Eine Husaren-Kaserne lag an<br />

der Moltke-Straße, der heutigen Rathenaustraße,<br />

ein Infanterie-Regiment an der<br />

Elsener-Straße, ein Militärgericht war an<br />

der Neuhäuser Straße, ein Proviantamt<br />

mit Hauptverwaltung befand sich an der<br />

Riemekestraße und – mitten in der Stadt<br />

– die Offiziersreitschule im alten Abdinghofkloster.<br />

Paderborn hatte eine flächendeckende<br />

Wasserversorgung mit Wasserleitungen. Die<br />

nach dem Ükern-Brand (1875) gegründete<br />

freiwillige Feuerwehr fand in allen Straße<br />

Hydranten vor.<br />

Dank des Baus des Ozonwerkes (1902<br />

als zweite Stadt in Deutschland!) gab<br />

es keine Typhusepidemien mehr. Nur die<br />

Abwasserfrage wurde erst 1929 mit dem<br />

Baubeginn eines Entwässerungssystems<br />

geklärt. Bis dahin gingen alle Abwässer<br />

direkt oder indirekt in die Pader. Als weitere<br />

Versorgungseinrichtung gab es das<br />

städtische Gaswerk am Bischofsteich und<br />

das städtische Schlachthaus am Tegelweg.<br />

Also wichtige Versorgungsunternehmen im<br />

Bereich der MASPERN.<br />

Paderborn war Sitz von Bildungseinrichtungen<br />

von überörtlicher Bedeutung:


das bischöfliche Priesterseminar und die bischöfliche<br />

theologische Fakultät am Kamp,<br />

das Königliche Gymnasium Theodorianum,<br />

ebenfalls am Kamp, das bischöfliche Knabenseminar<br />

im frühen Kapuzinerkloster,<br />

am Gierstor das „Reismann’s-Institut“<br />

mit Realschule und Internat, das Michaelskloster<br />

mit Gymnasium, die Privatschule<br />

der Frau Pelizaeus im Westphalen-Hof an<br />

der Giersstraße, eine Evangelische Höhere<br />

Töchterschule an der Reumontstraße und<br />

das Königliche-Katholische Lehrerinnenseminar<br />

am Gierswall (heute Pelizaeus-Schule).<br />

Es gab außerdem neun Volksschulen<br />

in Paderborn, eine kaufmännische, eine<br />

gewerbliche Fortbildungsschule und eine<br />

landwirtschaftliche Winterschule. Weiterhin<br />

sind zu erwähnen die von Vinckesche<br />

Provinzialblindenanstalt unter der Leitung<br />

der Schwestern der Christlichen Liebe, das<br />

Bischöfliche Waisenhaus an der Kasseler<br />

Straße und das Jüdische Waisenhaus.<br />

In Paderborn waren auch verschiedene<br />

Behörden, die ebenfalls überörtliche<br />

Bedeutung hatten, ansässig. Neben der<br />

Kreisverwaltung am Busdorfwall gab es<br />

ein Zollamt, zwei Katasterämter, ein Gewerbeaufsichtsamt,<br />

ein Eichamt sowie die<br />

Provinzialständische Verwaltung (später<br />

Landschaftsverband).<br />

Auch mit einem Eisenbahnknotenpunkt<br />

hatte Paderborn eine große Bedeutung. Von<br />

hier aus verzweigte sich das Eisenbahnnetz<br />

in fünf verschiedene Richtungen (Altenbeken,<br />

Bielefeld, Büren-Brilon, Lippspringe<br />

und Soest). Es gab hier neben dem Hauptbahnhof<br />

noch den Nordbahnhof und ab<br />

1. Juli 1909 den Kasseler-Tor-Bahnhof.<br />

Zu den verschiedenen Bahnbehörden,<br />

-inspektionen und werkstätten gehörte<br />

auch das Ausbesserungswerk am Hauptbahnhof<br />

(heute Benteler). Auf besondere<br />

Initiative des Ministerialdirektors Exzellenz<br />

Kraftwerk der PESAG mit Hochbunkeranlage<br />

Wirklicher Geheimrat Dr. jur. h. c. Hermann<br />

Kirchhoff (1908 Ehrenbürger Paderborns)<br />

wurde ein weiteres Ausbesserungswerk am<br />

Nordbahnhof geplant, welches 1912 vollendet<br />

wurde. Zudem gab es im Paderborn<br />

ein Kaiserliches Postamt und Kaiserliches<br />

Telegraphenamt an der Westernstraße.<br />

Somit waren die Bahn und die Post große<br />

und wichtige Arbeitgeber in Paderborn.<br />

In Paderborn gab es ein dichtes Netz<br />

der Medizinversorgung mit verschiedenen<br />

(6) Krankenhäusern, Sanatorium bzw.<br />

27


28<br />

Bischof Wilhelm Schneider<br />

Lehranstalt und 19 promovierte Ärzte,<br />

fünf Militärärzte, einen Zahnarzt und drei<br />

Zahntechniker, acht Hebammen und drei<br />

Apotheken.<br />

Hier noch einige Zahlen, die Aufschluss<br />

über Paderborn geben können: Hier gab<br />

es: 10 Druckereien, 7 Buchhandlungen, 8<br />

Bildhauer, 2 Orgelbauer, 3 Paramentenhandlungen,<br />

2 Glasmaler, 4 Gold- bzw.<br />

Silberschmiede, 1 Glasfabrik. Außerdem<br />

waren in Paderborn 5 Brauereien, 13 Hotels,<br />

10 Weinhandlungen, 85 Gast- bzw. Schankwirte<br />

ansässig. Auch für die überörtliche<br />

Versorgung waren 4 Mühlen bedeutsam.<br />

Neben verschiedenen Groß- und Einzelhandelsgeschäften<br />

sei das 1909 im Bau<br />

begriffene erste Paderborner Warenhaus<br />

der Firma Steinbach und Grünebaun am<br />

Rathausplatz erwähnt.<br />

Paderborn war also schon vor 100<br />

Jahren eine Kleinstadt mit überörtlicher<br />

Bedeutung.


64 Jahre Friede – 60 Jahre BRD!<br />

Gegen das Vergessen:<br />

Was war davor?<br />

Der Paderborner Bürgerschützenverein zwischen 1933 und 1945<br />

Teil I: 1933 – 1936 von Klaus Zacharias<br />

Im „Warte“-Heft 2/1993 veröffentlichte der<br />

Paderborner Historiker Detlev Grothmann<br />

einen Aufsatz mit dem Thema „Der PBSV in<br />

der Weimarer Republik“, dessen Schlussteil<br />

wie folgt lautet:<br />

„... Vom NS ließ sich der Schützenverein<br />

zumindest bis 1933 nicht infiltrieren.<br />

Ultranationalistische oder gar rassistische<br />

Äußerungen… fehlen völlig. Seine Entwicklung<br />

im NS-Staat aber steht im Wortsinne<br />

„auf einem anderen Blatt“.<br />

In der von mir erarbeiteten Festschrift<br />

zum 175. Bestehen des PBSV (2006) umfasst<br />

ein Kapitel die Zeit des NS, die dort<br />

aber nur in den Grundzügen dargestellt ist,<br />

was der Platzvorgabe geschuldet werden<br />

musste. Schon vor einiger Zeit bat mich<br />

Ehrenoberleutnant Ulrich Stohldreier, dieser<br />

Frage einmal genauer nachzugehen, was<br />

hiermit erfolgen soll.<br />

Es kann auch nicht um eine wissenschaftliche<br />

Aufarbeitung dieser Zeit gehen,<br />

da dazu umfangreiche Studien erforderlich<br />

sind. Hier soll also eine größere Überblicksdarstellung<br />

geboten werden, die die Grundzüge<br />

sehr deutlich herausstellt. So soll auch<br />

der Gesamtstoff in mehreren Abschnitten<br />

behandelt werden.<br />

Wenn man historisch arbeitet, ist es<br />

erforderlich, Anmerkungen zu den Quellen<br />

zu machen. Zeitzeugen kann man 65 Jahre<br />

nach dem Kriegsende nicht mehr befragen,<br />

weil sie entweder nicht mehr leben oder<br />

sich nicht mehr erinnern können, weil sie<br />

damals zu jung waren. Als Hauptquellen<br />

kann man aber die erhaltenen Zeitungstexte<br />

des „Westfälischen Volksblattes“ oder<br />

des „Paderborner Anzeigers“ mit deren<br />

Beilagen, namentlich zu den <strong>Schützenfest</strong>en,<br />

heranziehen. Als wichtige weitere<br />

Quelle zu nennen ist die Vereinschronik,<br />

die zwischen 1951 und 1953 durch Hermann<br />

Tölle (verstorben 1967) erarbeitet<br />

worden ist und heute vom jeweiligen<br />

Presseoffizier fortgesetzt wird. Tölle, der<br />

unter dem Eindruck des Kriegsendes und<br />

der früheren Wiederaufbauzeit geschrieben<br />

hat, vermerkt in seinem Vorwort: „Der die<br />

Jahre nach 1931 behandelnde Abschnitt<br />

baut auf den Protokollen des PBSV, auf<br />

mündlicher Überlieferung, Zeitungsberichten<br />

und Erlebnissen des Chronisten auf.“<br />

Da die Vereinsaktivitäten mit Kriegsbeginn<br />

ruhten, wird diese Darstellung sich auf die<br />

Jahre 1933 bis 1940 beziehen, denn im<br />

Protokollbuch findet man für Anfang 1940<br />

noch den Beginn einer Niederschrift einer<br />

Vorstandsitzung, die aber nur noch die<br />

Namen der Anwesenden nennt. Inhaltlich<br />

finden sich keine Nachrichten mehr.<br />

Am 30. Januar 1933 trat das Kabinett<br />

Hitler seine Amtszeit an und begann sofort<br />

mit einschneidenden Maßnahmen, so der<br />

Reichstagsauflösung am 1. Februar und der<br />

Ausschreibung von Neuwahlen am 5. März.<br />

Im Vereinsleben aber war zunächst nichts<br />

zu spüren, denn selbstverständlich feierte<br />

man den Lichtmessball im üblichen Rahmen<br />

in der neuen Schützenhalle. Wichtiger soll<br />

die Frage sein, ob schon beim <strong>Schützenfest</strong><br />

1933 etwas zu spüren war. Generell kann<br />

man die Frage verneinen, auch wenn Tölle<br />

in der Chronik hinsichtlich einer beteiligten<br />

Musikkapelle anmerkt: „...es spielte die<br />

Kapelle des Gesellenvereins (neben der<br />

des Infanterieregimentes Nr. 18), die später<br />

in die schwarze Uniform der SS gesteckt<br />

wurde“. Natürlich wurden wie immer<br />

die Honoratioren der Stadt eingeladen,<br />

darunter jetzt auch der Kreisleiter der NS-<br />

DAP, SS- und SA-Führer und der Gauleiter<br />

des „Stahlhelm“, ob sie der Einladung<br />

Folge leisteten, ist nicht ersichtlich, aber<br />

anzunehmen. Über das <strong>Schützenfest</strong> 1933<br />

29


30<br />

berichtete die Paderborner NS-Zeitung „Der<br />

Filter“, wobei der Text als Quelle hier zitiert<br />

sei (das NS-Vokabular fällt deutlich auf):<br />

„<strong>Schützenfest</strong> und Nachfeier sind nun<br />

vorbei. Es wäre ein Volksfest in des Wortes<br />

wahrster Bedeutung gewesen, wenn nicht<br />

die geldliche Seite manche unverständlich<br />

harte Bestimmung aufgewiesen hätte.<br />

Nicht jedem Paderborner Volksgenossen<br />

ist es möglich, Schütze zu werden. Allzu<br />

viele noch können Aufnahmegebühr und<br />

Beitrag nicht bezahlen. Soll diese Mittellosigkeit<br />

nun ein Grund sein, sie gänzlich<br />

auszuschließen? Die Gebühr von 1 bis<br />

2,- RM für eine Tageskarte muss als sehr<br />

hoch bezeichnet werden. Sie war vielen<br />

eine „unmögliche Angelegenheit“, am<br />

sogenannten Volksfest teilzunehmen. Zwei<br />

Mark stellen eine Summe dar, mit der heute<br />

nahezu jeder rechnen muss. Also waren<br />

viele Volksgenossen einfach verurteilt, dem<br />

frohen Treiben fernzubleiben. Verurteilt<br />

durch wen?<br />

Man wird hier an eine früher bestehende<br />

Bestimmung erinnert. Sie bestimmte,<br />

dass ein Paderborner, der nicht Schütze war,<br />

überhaupt nicht den Platz betreten durfte.<br />

Ein wenig Geist dieser Bestimmung scheint<br />

noch heute zu wehen. Vom reinen Nützlichkeitsstandpunkt<br />

aus gesehen, scheint es<br />

zudem vorteilhafter, einige hundert Karten<br />

zu einem Preise von 0,50 RM zu verkaufen,<br />

als vielleicht einen Bruchteil dieser Menge<br />

zu einem Preise von 2,- RM. Auch könnte<br />

man den entschieden zu hohen Etat des<br />

Hofstaates etwas heruntersetzen. Fest steht<br />

jedenfalls, dass man ein Fest erst dann als<br />

Volksfest bezeichnen kann, wenn die Teilnahme<br />

von der Begeisterung für die Sache<br />

abhängig gemacht wird und nicht von der<br />

Geldbörse.<br />

Man könnte hier einwenden, der<br />

Schützenverein sei durch den Bau der


neuen Halle stark belastet und müsse Geld<br />

schaffen. Das sei zugegeben, hinzugefügt<br />

sei aber die Ansicht, dass, wie oben angedeutet,<br />

eine Ermäßigung der Eintrittspreise<br />

zu einem erheblichen Mehrverkauf an<br />

Karten führen würde. So wäre der gleiche<br />

finanzielle Erfolg und zudem ein ideeller,<br />

nämlich der Beweis des Handelns im<br />

Sinne der Volksgemeinschaft erbracht.<br />

Gebannt wäre die Gefahr des Verdachtes,<br />

man erstrebe eine gewisse „Exklusivität“,<br />

man wollte „unter sich“ sein. Freikarten an<br />

Arbeitslose wurden, so viel ich weiss, nicht<br />

verausgabt.<br />

Es wäre ein schöner Zug gewesen,<br />

wenn man etwa durch die „Deutsche<br />

Arbeitsfront“ Arbeitslosen oder minderbemittelten<br />

Volkgenossen ein derartiges<br />

Geschenk gemacht hätte oder gar als sprechendsten<br />

Ausdruck wahrer Gemeinschaft<br />

einige von ihnen als Gäste geladen hätte.<br />

Namentlich das Frühstück am Montagmorgen<br />

bot hier eine günstige Gelegenheit.<br />

Leider geschah es nicht. Wurden andere<br />

Organisationen, z. B. NSKOV oder „Verband<br />

der Arbeitsopfer“ irgendwie bedacht?<br />

Unter den Schützen herrscht durchweg<br />

ein kameradschaftlicher Ton und Verstehen<br />

für die Lage der Nächsten. Leider gibt es<br />

auch hier Ausnahmen, wie ein kleines,<br />

aber vielsagendes Erlebnis beim Frühstück<br />

zeigt. Schützenbruder Johannes F. teilte mir<br />

folgenden Vorfall mit:<br />

Das Frühstück kostet 2,– RM. Für<br />

die Schützen aus dem Arbeiterstande ist<br />

dieser Preis sehr hoch, und mancher muss<br />

sich vorher was anderes abziehen, um an<br />

dem gemütlichen Frühstück teilnehmen<br />

zu können.<br />

Freibier dagegen gibt es in Hülle und<br />

Fülle, dieses kommt hauptsächlich denjenigen<br />

zugute, die über einen großen Durst<br />

verfügen. Das Bier wird in liebenswürdiger<br />

<strong>Schützenfest</strong> 1933: Auf dem Schützenplatz war die Welt noch in Ordnung<br />

Weise gestiftet und kostet die Kompagnie<br />

keinen Pfennig. Beim letzten Frühstück – am<br />

16. Juli 1934 – wurde auch wieder Freibier<br />

angefahren. Unter einer Bierstiftung war<br />

sogar eine solche von 1000 Liter. Letztere<br />

wurde von einer Firma unserer Paderstadt<br />

gestiftet. Abgegrenzt durch eine 1 m hohe<br />

Leinwand, die von draußen Arbeitslose<br />

umlagerten, wurden die fröhlichen Stunden<br />

gefeiert. Manchem der abseitsstehenden<br />

arbeitslosen Volkgenossen lief das Wasser<br />

im Munde zusammen. Sie hätten auch<br />

gern an dem fröhlichen Frühstückstreiben<br />

teilgenommen.<br />

Die meisten unserer Schützen hatten<br />

ein Mitempfi nden dafür und teilten mit<br />

ihnen ihr Frühstück, denn Hunger tut weh.<br />

Der Hunger war gestillt und nun machte<br />

sich auch der Durst bemerkbar. Wir verabreichten<br />

den Arbeitslosen auch einige<br />

Glas Bier und ließen uns dabei von dem<br />

Grundsatz leiten: „Was ihr dem Geringsten<br />

meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir<br />

getan!“<br />

Der ehemalige Stadtinspektor Ba. war<br />

mit unserem Tun nicht einverstanden. Er<br />

störte diese Volksverbundenheit dadurch,<br />

indem er uns in einem ganz aufgeblasenen<br />

Tone mitteilte, dass unsere Kompagnie<br />

dadurch geschädigt würde. Ich habe festgestellt,<br />

dass Herr Ba. immer noch nicht den<br />

Grundsatz begriffen hat „Gemeinnutz geht<br />

vor Eigennutz“. Sollte ich die Kompagnie<br />

durch mein Tun (armen Volksgenossen<br />

von dem Überfluss abzugeben) geschädigt<br />

haben, so verpflichte ich mich, dieser den<br />

Schaden zu ersetzen.<br />

Gottlob, steht dieser Fall vereinzelt da.<br />

Auch diese Außenseiter werden sich den<br />

Gedanken der Volksgemeinschaft aneignen<br />

müssen. Sie könnten sonst noch unangenehme<br />

Überraschungen erleben.<br />

31


32<br />

Hoffentlich kann man im nächsten<br />

Jahre das <strong>Schützenfest</strong> mit vollem Recht ein<br />

Fest des Volkes nennen. Überlebte Begriffe<br />

von Absonderung und ihre Auswirkungen<br />

müssen und werden den alles bestimmenden<br />

und alles durchdringenden Gedanken<br />

der Schicksalsgemeinschaft des Volkes Platz<br />

machen.“<br />

Deutlich wird der „Volksgemeinschaftsgedanke“,<br />

denn der Verfasser benutzt<br />

nicht nur das typische Vokabular der<br />

NSDAP, sondern engagiert sich auch für die<br />

sozial Schwachen, wobei die Preisgestaltung<br />

ihm besonders am Herzen liegt.<br />

Schon 1934 gibt es derartige Töne<br />

nicht mehr. Vor allem wirft er dem Verein<br />

Exklusivität vor, die nicht mehr in die „neue<br />

Zeit“ passe. So habe es auch keinen freien<br />

Eintritt für Arbeitslose gegeben. Schließlich<br />

prangert er das Verhalten einiger Einzelpersonen<br />

an, was er im Falle des Stadtinspektors<br />

mit einer massiven Drohung verbindet.<br />

Er scheut sich auch nicht, ein Zitat aus<br />

der Bibel zu verwenden, was er hier als<br />

„Grundsatz“ bezeichnet, um den Verweis<br />

auf die Bibelstelle zu umgehen (Mt 25,40).<br />

Mit der Kirche bzw. der Bibel standen die<br />

Nationalsozialisten auf Kriegsfuß, aber<br />

wenn ein Zitat in den Rahmen passte, nahm<br />

man es gern auf.<br />

Lassen sich also sonst keine Feststellungen<br />

treffen, so bat der SS-Sturm IV 18<br />

Paderborn den Vorstand des Vereins, ihm<br />

für den 24. Juli die Schützenhalle für einen<br />

„Deutschen Abend“ zu überlassen, wobei<br />

außer dem Wunsch über die Durchführung<br />

nichts zu finden war. So nahm Hauptmann<br />

Heinrich Tenge als Vertreter des Vereins an<br />

diesem Fest teil. Ein weiterer Beleg findet<br />

sich für den 9. November 1933, denn in<br />

einem Schreiben bat die „NS-Volkswohlfahrt“<br />

um die „kostenlose Überlassung<br />

der Halle zum 9. November für eine Wohl-


fahrtsveranstaltung der Stadt Paderborn“.<br />

Der Vorstand reagierte auf die Bitte mit<br />

folgendem Beschluss: „Beschlossen wird,<br />

die Kosten nach den neuen Bedingungen<br />

zu berechnen. Es wird aber in Aussicht<br />

gestellt, die entstehenden Kosten zum Teil<br />

in irgendeiner Form der Volkswohlfahrt<br />

zu vergüten bzw. zu stiften.“ Auch später<br />

musste der Platz immer wieder für Parteiveranstaltungen<br />

zur Verfügung gestellt<br />

werden, so am 01. Mai 1935 für eine<br />

Kundgebung von HJ und BDM. Dort wehrte<br />

sich Stadtrat Karl Seidler (NSDAP) gegen<br />

den Vorwurf, die Partei wolle die Jugend<br />

„gottlos“ machen. Er sagte: „...nicht auf<br />

die falschen Propheten hören, die auch<br />

hier in Paderborn behaupten, dass der NS<br />

Gott aus den Herzen der Jugend herausreißen<br />

wollte.“ Er wolle vielmehr: „Gott in<br />

den Herzen...vertiefen und daneben eine<br />

unbändige Liebe zu Volk und Vaterland...<br />

in die Herzen pflanzen...“.<br />

Hier zeigt sich schon deutlich der Einfluss<br />

der NSDAP auf das öffentliche Leben,<br />

dem sich auch der PBSV kaum entziehen<br />

konnte.<br />

Brachte das Jahr 1933 kaum Einschränkungen<br />

für das Vereinsleben, so<br />

schreibt der Chronist Hermann Tölle<br />

einleitend zum Folgejahr: „Das Jahr 1934<br />

brachte den Einbruch des NS.“ Statt des<br />

Lichtmessballes ist jetzt von einem „Winterfest“<br />

die Rede, zu dem auch „Stadtrat<br />

Seidler, der die NSDAP vertrat“, eingeladen<br />

war. Vor allem aber musste jetzt die Vereinssatzung<br />

den neuen Verhältnissen angepasst<br />

werden. So erarbeiteten die Rechtsanwälte<br />

Dr. Fritz Marfording (Westernleutnant) und<br />

Dr. Heinrich Rempe (Kämperleutnant) die<br />

Satzung im Sinne der Vorgaben neu, wobei<br />

das „Führerprinzip“ eingearbeitet wurde.<br />

Anschließend musste sie dem „Hauptsportführer“,<br />

der den Schützenvereinen<br />

<strong>Schützenfest</strong> 1933: „Parteigrößen“ gehören schon zum Bild auf dem Thron<br />

vorgesetzt war, zur Genehmigung vorgelegt<br />

werden. Beharrlich aber weigerte sich<br />

der Vorstand, der NS-Organisation „Kraft<br />

durch Freude“ beizutreten, auch wenn der<br />

Beitritt „von oben“ mehr oder weniger<br />

entschieden verlangt wurde. Die Weigerung<br />

begründete man mit der finanziellen Lage<br />

des Vereins, man habe noch hohe Verpflichtungen<br />

wegen des Baus der Schützenhalle<br />

und könne daher den Mitgliedsbeitrag nicht<br />

aufbringen.<br />

Um dem Druck zu entgehen, entschloss<br />

sich der Verein, der „Erzbruderschaft vom<br />

Heiligen Sebastian“, einer kirchlichen<br />

33


34<br />

HEINRICH RÜSING<br />

Steuerberater<br />

Paderborner Straße 29<br />

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Telefon (0 52 58) 60 21 + 60 22<br />

Telefax (0 52 58) 2 12 43<br />

Organisation mit Sitz in Leverkusen,<br />

beizutreten, was vorläufig auch zu einer<br />

gewissen Entspannung beitragen sollte.<br />

Gegründet hatte sie der Pfarrer Dr. Peter<br />

Louis (verst. 1956). Dieser ernannte beim<br />

<strong>Schützenfest</strong> Oberst Wilhelm Kaufmann,<br />

der sein silbernes Oberstjubiläum feierte,<br />

zum „Diözesanführer“; das Schreiben trägt<br />

die Unterschrift des „Obersten Schützenbruderschaftsführers“<br />

Fürst Franz zu Salm-<br />

Reifferscheidt. Im Vereinsleben zeigte sich<br />

das Vordringen des NS immer deutlicher,<br />

denn die Protokolle der Vorstandssitzungen<br />

tragen die Unterschrift des „Vereinsführers“<br />

(nicht mehr „Oberst“); auch der<br />

sonstige Brauch, dass alle Vorstandsmitglieder<br />

die Protokolle unterzeichneten, wurde<br />

aufgegeben. Beim <strong>Schützenfest</strong> 1934<br />

sang man „die beiden Nationalhymnen,<br />

wobei neben dem „Deutschland-Lied“<br />

auch das „Horst-Wessel-Lied“ gemeint<br />

war. Zusätzlich musste zum Eintritt zu den<br />

Vereinsfesten ein „Sportgroschen“ erhoben<br />

werden, der an die NS-Volkswohlfahrt<br />

abzuführen war. Zeremonienmeister Dr.<br />

Gustav Thoma beantragte eine „Vereinfachung<br />

des Hofes“, wobei namentlich die<br />

Königin „kürzertreten“ sollte. Thoma forderte<br />

für die Königin ein „einfaches weißes<br />

Batistkleid mit Schärpe“. Außerdem sollte<br />

das Königsessen „einfach gehalten“ sein,<br />

ohne dass die Speisenfolge näher benannt<br />

wird. Dass man Thomas Vorschlägen nicht<br />

unbedingt zu folgen bereit war, zeigt der<br />

Bericht über das <strong>Schützenfest</strong> 1935, denn<br />

die neue Königin Else Menge erschien „in<br />

einer Symphonie von Rosa gekleidet“. Hingewiesen<br />

wird zum <strong>Schützenfest</strong>montag<br />

noch darauf, dass Landrat Fritz Homann<br />

und Bürgermeister Andreas de Voys beim<br />

Marsch zum Schützenplatz „in der Mitte“<br />

mitmarschiert waren; beide wurden dann<br />

in das Bataillon aufgenommen.


<strong>Schützenfest</strong> 1933: „NS-Deko“ war schon selbstverständlich, ob auf kleinen oder großen Fahnen<br />

Viele Institutionen, Vereine und Gruppen<br />

wurden dem Zwang ausgesetzt, etwas<br />

für die „Volksgemeinschaft“ zu tun, so auch<br />

der PBSV. Zu diesen Zwängen gehörte auch<br />

der Einsatz für soziale Zwecke, etwa für<br />

das „Winterhilfswerk“. Daher findet man<br />

in den Protokollen der Vorstandssitzungen<br />

regelmäßig wiederholende Hinweise auf<br />

entsprechende Aktivitäten, die dann als<br />

„große Aktion der NSDAP“ erscheinen.<br />

Der Verein nahm dadurch daran teil, dass<br />

er regelmäßig sogenannte „Winterhilfsschießen“<br />

veranstaltete, zu denen jede<br />

Kompanie 10 Schützen zu stellen hatte.<br />

Dieses Schießen scheint nicht auf große<br />

Begeisterung gestoßen zu sein, denn die<br />

Protokolle merken an, man wolle die Schützen<br />

nicht belasten, weshalb man pro Kompanie<br />

10 Reichsmark zur Verfügung stellte.<br />

Hinweise gibt es auch zur Beflaggung von<br />

Amtsgebäuden und Privathäusern, denn<br />

ein Zeitungsbericht merkt an, man sähe<br />

„die wohlvertrauten Farben, womit die<br />

Hakenkreuzfahne, Schwarz-Weiß-Rot sowie<br />

die „Farbzeichen der altehrwürdigen Paderbornensis“<br />

gemeint waren. Schon am 12.<br />

März 1933 hatte Reichspräsident Paul von<br />

Hindenburg (verst. 1934) in einem Erlass<br />

geregelt, „beide Farben nebeneinander zu<br />

zeigen“ (gemeint: Hakenkreuzfahne und<br />

die Fahne des Kaiserreiches). Im September<br />

1935 folgte ein weiterer Erlass, der die<br />

Hakenkreuzfahne als alleinige Staatsfahne<br />

vorschrieb.<br />

Zwischen dem <strong>Schützenfest</strong> 1935<br />

und dem 13. Mai 1936 scheint es keine<br />

Vorstandssitzung gegeben zu haben, denn<br />

in den Protokollbüchern ist nichts vermerkt.<br />

Erst im Mai 1936 legte der Rendant die<br />

Abrechnung für das <strong>Schützenfest</strong> 1935 vor<br />

und brachte einen Etatvorschlag für 1936<br />

ein. Festgelegt wurde also, dass Militärangehörige<br />

zum <strong>Schützenfest</strong> 1936 für 1,– RM<br />

Eintritt zum <strong>Schützenfest</strong> erhalten sollten,<br />

woran man sieht, dass das Militär Vorrang<br />

vor allen anderen Personen erhielt. Hatte<br />

sich „Der Filter“ 1933 noch über zu hohe<br />

Eintrittspreise für Bedürftige ereifert, so<br />

fehlen derartige Hinweise jetzt ganz. Vorgeschlagen<br />

wurde, zum <strong>Schützenfest</strong> 1936<br />

Bürgermeister Andreas de Voys und Landrat<br />

Fritz Homann zu Ehrenmitgliedern des<br />

Vereins zu ernennen, was auch beschlossen<br />

wurde. Homann jedoch lehnte die Ehrung<br />

aus parteipolitischen Gründen ab.<br />

35


Wir<br />

sind auch<br />

drin…<br />

36<br />

www.<br />

.de


Auf den Ükern unterwegs:<br />

Bildstöcke und Wegekreuze<br />

in und um das Ükern-Viertel<br />

Täglich fahren oder gehen wir mehr oder<br />

weniger achtlos an ihnen vorbei, an den<br />

Flurdenkmälern, den Bildstöcken und<br />

Wegekreuzen, die als christlich-religiöse<br />

Wahrzeichen auf Plätzen und an Wegen<br />

Aufstellung fanden. Sie sind Zeichen des<br />

christlichen Glaubens, der Verehrung<br />

Christi und bringen die Verbundenheit der<br />

Menschen zur Mutter Gottes und zu den<br />

Heiligen zum Ausdruck.<br />

Sie erinnern oft an Unfälle oder andere<br />

menschliche Schicksale. Auch die Einlösung<br />

eines Gelübdes war häufig das Motiv für<br />

die Erstellung eines Bildstockes oder eines<br />

Wegekreuzes. Sie laden zum Verweilen,<br />

zum Nachdenken und zum Beten ein.<br />

Einige Flurdenkmäler werden noch heute<br />

mit Blumen und brennenden Leuchten<br />

geschmückt.<br />

Wenn wir uns in Paderborn und seinen<br />

Stadtteilen umsehen, so finden wir über<br />

330 Bildstöcke und Wegekreuze, die wir<br />

zwar kennen aber meistens doch nicht<br />

wissen, warum oder wie und wann sie<br />

entstanden sind.<br />

Um die Flurdenkmäler auf Dauer zu<br />

erhalten, muss ihr Zustand regelmäßig<br />

überprüft werden. Diese Aufgaben und<br />

erforderliche Restaurierungen hat die Stadt<br />

Paderborn Untere als Denkmalbehörde<br />

übernommen.<br />

Der Standort des ältesten Bildstockes<br />

in unserer Stadt ist am ehemaligen Wallfahrtsweg<br />

zur Kapelle „Hilligen Seele“,<br />

an der Husener Straße, gegenüber der<br />

Hausnummer 106. Dieser Bildstock wurde<br />

1679 erstellt und in den Jahren1965 und<br />

1990 restauriert.<br />

Inschrift auf dem Sockel dieses Bildstocks:<br />

HALT MICH IN DEINER<br />

LIEB BESTENDICHLICH<br />

DAMIT NIT VERDERBE EWICHLICH<br />

Im Bereich der Maspern-Kompanie<br />

gibt es 7 Flurdenkmäler, die nachstehend<br />

abgebildet und erläutert sind:<br />

Standort: Gierswall, Heierstor,<br />

früherer Heierstorfriedhof<br />

Bedingt durch die Umgestaltung des Heierstores<br />

im Jahre1961 erhielt der Bildstock<br />

den jetzigen Platz.<br />

Barocker dreiteiliger Sandsteinbildstock.<br />

Die Datierungskartusche trägt die Jahreszahl<br />

1704. Aufsatz mit reliefierter Szene aus<br />

der Antoniuslegende.<br />

37


38<br />

Glas-, Industrie-, Fassaden-, Neubauund<br />

tägliche Unterhaltsreinigung<br />

Winterdienst<br />

Teppichreinigung<br />

Friedrich-List-Straße 3 Telefon 0 52 51 / 5 78 88<br />

33100 Paderborn Telefax 0 52 51 / 5 51 92<br />

info@otto-schuemer.de<br />

www.otto-schuemer.de<br />

Inschrift auf der Vorderseite:<br />

Heiliger Antoni mein patron<br />

sey doch bey Mariae Sohn<br />

durch die krefftige fürbitt dein<br />

wollest du mein helffer seyn<br />

die von dir nur hülff erbetten<br />

die Thust du alzeit eretten<br />

ach so hilff mihr in der noth<br />

stehe mihr bey im leben und tode


Standort: Gierswall, Heierstor,<br />

früherer Heierstorfriedhof<br />

Die Kreuzigungsgruppe erhielt ihren derzeitigen<br />

Standort nach dem Umbau des<br />

Heierstores im Jahr 1961.<br />

Dreiteilige Kreuzigungsgruppe mit Christus,<br />

Johannes und Maria.<br />

Bildhauerisch qualitätvoll gearbeitete Figurengruppe,<br />

die einen Akzent innerhalb der<br />

alten Wall- und Friedhofsanlage setzt.<br />

Inschrift auf der Vorderseite:<br />

1896<br />

Betet<br />

für die Seelen<br />

der hier auf diesem<br />

früheren Gottesacker<br />

ruhenden Mitglieder<br />

der Dompfarrei<br />

Hier, am früheren Heierstorfriedhof, war<br />

lange Jahre eine Station der Fronleichnamsprozession,<br />

die bis zum Jahre 1966 um den<br />

Ring der Altstadt durchgeführt wurde.<br />

Standort: Gierstor, Busdorfwall-Driburger Straße<br />

Durch den verkehrstechnisch bedingten<br />

Umbau des Gierstores im Jahre 1958 erhielt<br />

der Bildstock, nach der Restaurierung durch<br />

den Bildhauer Josef Rikus, seinen jetzigen<br />

Standort.<br />

Prachtvoll, barocker Bildstock mit reichen<br />

Ornamentierungen. In der Nische befindet<br />

sich eine Madonnenstatue auf der Weltkugel.<br />

Inschrift auf der Kartusche des Sockels:<br />

DURCH DICH LASS VNS<br />

KOMMEN ZU DEINEM SOHN<br />

O GEBENEDEYTE ERFINDE RIN<br />

DER GNADEN GEBÄHRE RIN<br />

DES LEBENS MUTTER DES HEYLS<br />

S.BERN: SERM: Z<br />

I POSQIT AFA<br />

39


Standort: Gierstor, am Reismannweg<br />

Hochkreuz aus getriebenem Kupferblech,<br />

künstlerisch eigenwillig und modern gestaltet.<br />

Korpus symbolisiert als Viernageltyp,<br />

Haupt aufrecht nach vorne gerichtet.<br />

Inschrift auf der Rückseite des Kreuzstammes:<br />

Entwurf<br />

J.Rikus<br />

Ausführung<br />

B.Eikel<br />

1963<br />

Das Kreuz wurde am Fest Allerheiligen<br />

des Jahres 1963 seiner Bestimmung übergeben.<br />

40


Standort: Am Busdorf 7, Hotel Aspethera<br />

Der Bildstock befindet sich seit dem Jahr<br />

2006 an diesem Standort.<br />

Er ist aus massivem Eichenholz, in der Nische<br />

Holzrelief Maria mit dem Kind.<br />

Inschrift auf der Sockelstele:<br />

O<br />

Königin<br />

des<br />

Friedens<br />

bitte für<br />

uns!<br />

Der Bildstock wurde im Jahr 1962 erstellt<br />

und im Jahr 1990 von der Firma Brechmann<br />

restauriert.<br />

Standort: Nordseite der Busdorfkirche<br />

Der Bildstock ist eine wertvolle barocke<br />

Bildhauerarbeit des 17. Jahrhunderts aus<br />

Sandstein.<br />

Die Inschriften sind spärlich zu entziffern.<br />

Eine Inschrift auf der linken Seite:<br />

Psalm 3c Herr, in<br />

dich gab ich mein hoffen<br />

laß mich nimmer zu<br />

Schanden werden.<br />

Zur Geschichte berichtet Paul Michels 1958,<br />

dass der Bildstock „in jüngster Zeit“ im<br />

Goldgrund wieder aufgefunden wurde. Er<br />

soll früher an der Driburgerstraße, etwa<br />

gegenüber der Panzerkaserne, gestanden<br />

haben. Es ist anzunehmen, dass der<br />

Standort am alten „Pöschenweg“ – auch<br />

„Pöstkenweg“ genannt – dem alten Prozessionsweg<br />

der Bittprozessionen von Dom<br />

und Busdorf, gewesen ist. Zum Ende der<br />

fünfziger Jahre – der genaue Zeitpunkt war<br />

nicht zu ermitteln – ist der Bildstock dann<br />

vom Bauern Josef Brune, Goldgrund, zur<br />

Busdorfkirche transportiert worden. Dieses<br />

hat Dr. Auffenberg bestätigt.<br />

41


Standort: Innenhof des Kreuzganges an der<br />

Busdorfkirche<br />

Spätbarocker Holzkruzifixus, auffallend<br />

schlanker Korpus, Dreinageltyp. Stilistisch<br />

sehr interessantes Objekt von kunsthistorisch<br />

hohem Wert. Qualitätvoll in seiner<br />

bildhauerischen Zurichtung.<br />

Hölzerne Rückwand und Überdachung mit<br />

Kupferblechabdeckung.<br />

42


Schon gesehen?<br />

MASPERN-Schaukasten<br />

Eine wichtige Kommunikationsstelle ist unser<br />

MASPERN-Schaukasten, der seit vielen<br />

Jahren von unserem Sergeanten und Foto-<br />

Chronisten Ferdi Hillebrand betreut und<br />

gestaltet wird. Einfach vorbeischauen und<br />

sich informieren, was es Neues gibt. Wo?<br />

Am Haus der Gaststätte Gerichtsklause, Am<br />

Bogen, Ecke Alte Synagoge.<br />

Wir sind auch drin:<br />

Die MASPERN im Internet erreichbar<br />

Die MASPERN bieten an 365 Tagen im Jahr<br />

und 24 Stunden am Tag eine sogenannte<br />

Homepage mit folgenden Angeboten<br />

auf der Startseite an: Ansprechpartner,<br />

Abteilungen, Termine, Rückblicke, Aufnahmeantrag,<br />

Gästebuch, Sponsoren und<br />

weitere Rubriken. Hinter diesen Angeboten<br />

wird im Laufe der Zeit ein vielfältiges Bild<br />

der MASPERN entstehen. Wer also bei<br />

den MASPERN im Internet vorbeischauen<br />

will, findet sie unter dem Namen: www.<br />

<strong>maspern</strong>.de. Betreut wird das MASPERN-Internet-Angebot<br />

von unserem Unteroffizier<br />

Andreas Schocke, Telefon 0172/5203744<br />

Senioren-Stammtisch<br />

Auch die Senioren unserer Kompanie treffen<br />

sich regelmäßig. Jeder, der sich dieser<br />

Altersgruppe zugehörig fühlt, ist beim<br />

Stammtisch an jedem dritten Mittwoch im<br />

Monat ab 18 Uhr in der Gaststätte Gerichtsklause,<br />

Am Bogen herzlich willkommen.<br />

Gesucht werden<br />

alte Bilder und alte Druckwerke und<br />

Orden<br />

Dankbare Quellen alter Schützen- und<br />

Ükerngeschichte sind alte Bilder und alte<br />

Druckwerke nach dem Motto „je öller, je<br />

döller“. Wer etwas abgeben oder verleihen<br />

möchte, melde sich bitte bei unserem Ehrenoberleutnant<br />

Ulrich Stohldreier,<br />

Telefon 05251/57220 (Greitelerweg 65,<br />

33102 Paderborn).<br />

43


Auch Orden werden gesucht, ebenfalls<br />

nach dem Motto „je öller, je döller“.<br />

Unser Ehrenleutnant Friedrich Schlesinger<br />

betreut die Ordens-Sammlung, die in der<br />

MASPERN-Baude zu sehen ist.<br />

Wir sind an allen Orden interessiert,<br />

ob von anderen Kompanien, Bundeskönigschießen,<br />

Bierorden oder was es sonst<br />

noch gibt.<br />

Kontakt: Friedrich Schlesinger,<br />

Telefon: 05251/31175.<br />

Bitte unseres Feldwebels<br />

44<br />

Oftmals erreicht die Post der MASPERN ihren<br />

Adressaten nicht. Da bei den günstigen<br />

Posttarifen vielfach keine Rücksendung erfolgt,<br />

wird dies nicht bemerkt. Daher bittet<br />

der Feldwebel dringend darum, Änderungen<br />

der Anschrift und auch der Bankverbindung<br />

ihm bald möglichst mitzuteilen.<br />

Anschrift: Helmut Rempe,<br />

Schulze-Delitzsch-Straße 9,<br />

33100 Paderborn,<br />

Telefon 05251/16465


... 1834, also vor 175 Jahren, der<br />

Vorstand am 24. Juni beschloss, dass von<br />

nun an auch die Platzmajore zum Vorstand<br />

gehörten, was deren Verantwortung für den<br />

Festplatz entsprach.<br />

Für 1834 wird außerdem berichtet,<br />

dass das Bier der Brauereien Hillemeyer<br />

und Schröder gewissenhaft auf Gehalt<br />

und Geschmack geprüft wurde, wozu man<br />

eine eigene Kommission einsetzte. Erst<br />

wenn ein Fass leer war, durfte ein neues<br />

angezapft werden, was der Platzmajor zu<br />

überwachen hatte. Langes Verweilen auf<br />

den Bänken war verboten: „Jungens und<br />

Mädchens darf nur im Beisein ihrer Eltern<br />

eingeschenkt, Trunkene aber müssen sofort<br />

weggeschafft werden“, heißt es in einem<br />

Vorstandsbeschluss.<br />

Die erste Vereinssatzung von 1831<br />

setzte an die Spitze des PBSV einen Kommandeur<br />

im Majorsrang. Schon 1834 wurde<br />

diese Bestimmung dahingehend geändert,<br />

dass nunmehr an der Spitze des Vereins ein<br />

„Oberst als Chef des ganzen Schützenvereins“<br />

trat. Unter ihm stand ein „Major als<br />

Kommandeur des Bataillons“.<br />

Außerdem wurde im Jahre 1834 Justizrat<br />

Ignaz Wichmann (1789 bis 1867), seit<br />

1831 Premier-Leutnant, MASPERN-Hauptmann,<br />

was er bis 1840 blieb.<br />

Detail des Königstuhls<br />

... 1909, also vor 100 Jahren, Kunsttischler<br />

Anton Wippermann (1863 bis 1937)<br />

die noch heute im Gebrauch befindlichen<br />

Sessel für die Hoftafel (König und Königin)<br />

hergestellt hat. Die noch heute existierende<br />

Rechnung weist folgenden Text aus:<br />

45<br />

Ignaz Wichmann<br />

Rechnung von Wippermann


„Zwei geschnitzte Sessel in Eichenholz,<br />

Sitz und Lehne mit Lederpolsterung.<br />

Die in Folge eines Vorstandsbeschlusses<br />

auf meine Bestellung an Herrn Wippermann<br />

angefertigten 2 Sessel für das Königspaar<br />

sind in jeder Weise stilgerecht und in vorzüglicher<br />

Arbeit geliefert worden.<br />

Der Preis von M 120,– ist vereinbart<br />

worden und [es] steht der Auszahlung<br />

nichts im Wege.<br />

Paderborn, 4.8.1909 Loer<br />

Aus der Schützenkasse zu zahlen<br />

Löffelmann<br />

Erhalten Paderborn, den 4. August<br />

1909 Anton Wippermann“.<br />

Diese historischen Sitzmöbel dienen<br />

noch heute den Königspaaren bei festlichen<br />

Veranstaltungen, wie zum Beispiel beim<br />

Lichtmeßball.<br />

46<br />

Der Königsstuhl von 1909


... 1959, also vor 50 Jahren der Bataillonsverdienstorden<br />

eingeführt wurde.<br />

Gerade in den Nachkriegsjahren mit dem<br />

Wiederaufbau des Schützenplatzes, der<br />

ohne die intensive Mitarbeit einzelner<br />

Schützen kaum denkbar gewesen wäre,<br />

spürte man die Notwendigkeit, nach altem<br />

Schützenbrauch Dank zu sagen. Oberst<br />

Sandhage stiftete den Orden, dessen Verleihung<br />

er dem jeweiligen Oberst vorbehielt.<br />

Die ersten Bataillonsverdienstorden wurden<br />

dann ab 1959 an verdiente Schützen<br />

verliehen.<br />

... 1984, also vor 25 Jahren die Jugendprinzen-Kette<br />

gestiftet wurde. Während des<br />

Königsabends am 17. März 1984 stiftete<br />

König Karl-Josef Wibbeke, Königsträßer-<br />

Kompanie, eine eigene Kette für den Jugendprinzen,<br />

die von diesem Jahr an nun<br />

der jeweils beste Nachwuchsschütze für<br />

ein Jahr trägt.<br />

rechts: Die Jugendprinzenkette von 1984<br />

47<br />

Bataillonsverdienstorden von 1984


48<br />

Die bisherigen<br />

-Freunde


„Geselligkeit<br />

ist wichtiger<br />

denn je“<br />

151. Paderborner<br />

<strong>Schützenfest</strong><br />

Nach den beiden Jubiläumsschützenfesten<br />

der Vorjahre (2006 = 175 Jahre PBSV und<br />

2007 das 150. <strong>Schützenfest</strong>) sollte dieses<br />

Fest wieder ein ganz „normales“ Fest werden.<br />

Und so war es auch, mit Bravour und<br />

allem, was dazu gehört. Das 151. <strong>Schützenfest</strong><br />

ging als ein <strong>Schützenfest</strong> der Harmonie<br />

und Geselligkeit in die Geschichte unseres<br />

Paderborner Bürgerschützenvereins ein.<br />

Wenn im Alltag der Individualismus, oftmals<br />

die Einsamkeit Überhand bekommt,<br />

so ist das bei den Schützen anders. Das<br />

<strong>Schützenfest</strong> war einmal mehr ein guter<br />

Beweis dafür. In gepfl egter Atmosphäre<br />

auf einem wunderschönen Platz in Gottes<br />

feier Natur Gemeinschaft und Geselligkeit<br />

zu pflegen, davon hat ein jeder was, so auch<br />

beim <strong>Schützenfest</strong> 2008.<br />

<strong>Schützenfest</strong> 2008! – Ein ganz normales<br />

Fest? Doch was ist beim PBSV eigentlich<br />

normal? Gut angetretene Kompanien und<br />

tausende Besucher an allen Tagen auf dem<br />

Schützenplatz? Dass ernste und humorvolle<br />

Reden gehalten werden? Dass ein aus der<br />

Türkei stammender Muslim als Schützenkönig<br />

den PBSV regiert? Das hunderte von<br />

Schützenbrüder als Paderborner Bürger sich<br />

für andere Bürger einsetzen und dieses Fest<br />

erst ermöglichen? Wie fasste es das Westfä-<br />

lische Volksblatt in seiner Berichterstattung<br />

zusammen:<br />

Hier wird das Außergewöhnliche zur<br />

Normalität!<br />

Bei den MASPERN passte einfach alles!<br />

Wie immer leisteten Unteroffiziere und<br />

Offiziere in der Vorbereitung ganze Arbeit.<br />

Der MASPERN-Platz und die Baude waren<br />

in einem Top-Zustand, das Küchenteam<br />

hatte für eine gute Verpflegung gesorgt und<br />

Das Probefrühstück des<br />

Vorstands eröffnet die<br />

<strong>Schützenfest</strong>woche.<br />

In der Mitte: Friedhelm<br />

Lange, im vergangenen<br />

Jahr viel zu früh<br />

verstorbener Chef der<br />

Küchenmannschaft<br />

auch sonst war bei der „Genießer-Kompanie“<br />

alles bestens vorbereitet. Neben Oemmes,<br />

Ükern-Klaren und MASPERN-Geist,<br />

MASPERN-Sekt sowie MASPERN-Zigarren<br />

wurde nun auch noch Wein angeboten.<br />

So gehört nun der Weiß-Wein „Kapuziner<br />

Unschuld“, ein feinherber Bacchus aus<br />

Franken, sowie der rote Spätburgunder aus<br />

Baden mit dem trefflichen Namen „Heiersburger<br />

Ükernblut“ zum Feinschmeckerpro-<br />

49


50<br />

Hauptmann mit Genießerkiste<br />

Neu im Angebot:<br />

Kapuziner Unschuld und Heiersburger Ükernblut


gramm der Genießer-Kompanie. Zum traditionellen<br />

Probefrühstück des Vorstandes,<br />

gleichzeitig die Einstimmung am Anfang<br />

der <strong>Schützenfest</strong>woche, konnten sich die<br />

Teilnehmer auf ein schönes <strong>Schützenfest</strong><br />

und besonders auf ein üppiges Schützenfrühstück<br />

am Montag einstimmen.<br />

Das Vorspiel:<br />

Ausmärsche zur Einstimmung<br />

Zum bewährten Ablauf unseres traditionellen<br />

<strong>Schützenfest</strong>es gehören die Ausmärsche<br />

an den zwei Freitagen vor dem Fest. Der<br />

erste Ausmarsch fand in diesem Jahr für alle<br />

bei den MASPERN statt. Das Bataillon ließ<br />

in einer Bataillonsversammlung das vergangene<br />

Jahr Revue passieren und stimmte sich<br />

auf das bevorstehende Fest ein.<br />

Der zweite Ausmarsch machte seinem<br />

Namen alle Ehre: Die Schützen trafen sich<br />

auf dem Markt-Platz<br />

um dann gemeinsam<br />

zum Schützenplatz<br />

zu marschieren. Vor<br />

den Bauden ihrer<br />

Kompanien versammelten<br />

sie sich dann<br />

ein weiteres Mal zur<br />

Vorbereitung auf das<br />

Fest.<br />

Der Bataillonsvorstand<br />

besuchte<br />

gemeinsam mit<br />

Schützenkönig Emin Özel die MASPERN.<br />

Diesem Regenten, der in seinem Königsjahr<br />

für manche bundesdeutsche positive<br />

Schlagzeile sorgte, wurde von Hauptmann<br />

Norbert Löseke als erstem Schützen der<br />

frisch eingetroffene Jahresorden der<br />

MASPERN verliehen.<br />

Die Kartenvorverkäufe<br />

– ein Stimmungsbarometer<br />

Das aktive Schützen bis zum <strong>Schützenfest</strong><br />

allerhand zu tun haben und damit viel<br />

Zeit und Tatkraft für das Schützenwohl<br />

51<br />

Bei den Ausmärschen<br />

stimmen sich alle<br />

Generationen auf das<br />

<strong>Schützenfest</strong> ein


52<br />

Einstimmen auf das Fest der Genießer<strong>kompanie</strong>


investieren, ist allgemein bekannt. Dabei<br />

haben zwölf Schützenbrüder einen festen<br />

Ablaufplan in der <strong>Schützenfest</strong>woche.<br />

Jeden Tag stellen sie sich zu einer<br />

festgelegten Zeit den MASPERN zur Verfügung.<br />

In verschiedenen Gaststätten des<br />

MASPERN-Bezirkes können an den verschiedenen<br />

Tagen Karten verschiedenster<br />

Art eingelöst werden.<br />

Dieses Ritual hat einen ganz alten<br />

und langen Hintergrund. In den Zeiten, als<br />

es noch keine Bankeinzugsverfahren oder<br />

Daueraufträge gab, lösten die Schützen<br />

kurz vor dem <strong>Schützenfest</strong> ihren Beitrag<br />

ein. Aber auch in geänderten Zeiten hält<br />

man an dieser Prozedur fest. Zwar werden<br />

die Beiträge zwischenzeitlich auf dem<br />

Bankweg gezahlt, die über <strong>Schützenfest</strong><br />

benötigten Karten werden aber nachwievor<br />

bei den Kartenausgaben gekauft.<br />

Ob Eintrittskarten für die Damen,<br />

Familienangehörigen, Freunde oder Bekannte,<br />

preisgünstigere Biermarken oder<br />

Frühstückskarten gibt es hier genauso wie<br />

noch auf den letzten Drücker benötigte<br />

Kleinigkeiten wie Eichenlaub, Hörnchen<br />

oder Zigarren.<br />

Wie all den ansonsten fleißigen Schützen<br />

sei auch dieser Gruppe herzlich für<br />

ihren Einsatz gedankt. Denn am Verkaufsergebnis<br />

ist schon abzusehen, wie die Beteiligung<br />

wird, und dem Küchenteam wird<br />

die Festlegung der Anzahl der benötigten<br />

Frühstücke erleichtert.<br />

Und in den Kneipen schmeckt schon<br />

das erste Bier, launige Unterhaltungen<br />

stimmen erneut auf das Fest ein.<br />

So gibt es in Paderborn genug Möglichkeiten,<br />

sich schon drei Wochen vor<br />

dem Hochfest auf diesen Jahreshöhepunkt<br />

vorzubereiten.<br />

Dreimal laden diese Schützenbrüder zum Kartenvorverkauf ein<br />

53


54<br />

Darum<br />

ist es<br />

auf dem<br />

Ükern<br />

so<br />

herrlich,<br />

so<br />

schön!


Der Fest-Auftakt:<br />

Zapfenstreich vor dem<br />

Rathaus<br />

Nun geht‘s los! Am Freitag-Abend tritt die<br />

Zapfenstreich-Kompanie an, das ist seit altersher<br />

die vierte Kompanie als Königinnen-<br />

Kompanie, um der Königin, dem König,<br />

der Hofgesellschaft und der anwesenden<br />

Stadt-Prominenz die Ehre zu erweisen.<br />

Die Kämper-Kompanie unter Leitung<br />

ihres ehrenwerten Hauptmanns Walter<br />

Schäfers war mannstark angetreten und<br />

holte zunächst König Emin Özel ab. Bei<br />

gutem Wetter und guter Stimmung ging<br />

es dann zum Rathaus, wo die Damen des<br />

Hofes und eine besonders große Schar<br />

von Besuchern auf die Kämper warteten.<br />

Gekonnte Kommandos, hervorragende<br />

Musik der Feuerwehr Musikzüge und gut<br />

gelaunte Teilnehmer ließen diesen Abend<br />

zu einem Hochgenuss werden.<br />

Anschließend trafen sich die MASPERN<br />

beim Thi-Brunnen in der Thisaut. Hier hätte<br />

der Zuspruch noch besser sein können,<br />

denn die MASPERN-Familie blieb recht klein<br />

und überschaubar.<br />

Der Hofstaat mit<br />

Schützenkönig und<br />

Schützenkönigin<br />

steht beim<br />

Zapfenstreich im<br />

Vordergrund<br />

55


56<br />

Jahresorden 2008 mit dem alten Ükern Rathaus, dem<br />

Thy-Haus<br />

Zu <strong>Schützenfest</strong> wird alles dekoriert, ob im Großen<br />

oder im Kleinen


Der erste Tag:<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />

Nach dem „Warm-up“ des Vortages ging es<br />

für die MASPERN nun endlich los! Nachdem<br />

auf dem Schützenplatz die letzten Arbeiten<br />

erledigt worden waren, trat man zum ersten<br />

Mal in diesem Jahr auf dem schönsten und<br />

historischen Antreteplatz Paderborns, dem<br />

Platz unterhalb des Domes vor der alten<br />

Domdechanei, der heutigen Stadt-Bibliothek<br />

an. Von Anfang an wieder mit dabei<br />

waren unsere Schützen-Freunde aus dem<br />

fränkischen Raitersaich. Sie hatten wieder<br />

eine große Schar von Musikern mitgebracht,<br />

die unseren Musikzug freundschaftlich verstärkten<br />

– Rot unterstützt Blau!<br />

Drei Schützenbrüder freuten sich besonders,<br />

dass die MASPERN in diesem Jahr<br />

als fünfte Kompanie fungierten. Fähnrich<br />

Andreas Kaese und die beiden Fahnenbegleiter<br />

Heinrich Brinkmann jun. und Herbert<br />

Grothe trugen den stolzen Holzadler, von<br />

dem im Laufe der <strong>Schützenfest</strong>-Chronik<br />

noch gesondert zu berichten ist, aus<br />

dem Rathaus und vor dem angetretenen<br />

Bataillon her um dann in der Kutsche<br />

Platz zu nehmen und gemeinsam mit dem<br />

Vogelbauer Reinhard Hepers, Leutnant der<br />

Western, zum Schützenplatz zu fahren. Der<br />

Rest des Bataillons musste bei schönem<br />

Wetter zum Schützenplatz marschieren.<br />

Auf dem Festplatz angelangt, nahm<br />

das traditionelle Programm seinen Lauf.<br />

Aufziehen des Adlers, Totengedenken, Ehrung<br />

der Jubilare und verdienter Schützen<br />

sowie ernste und philosophische Worte<br />

des Obersts. Danach zogen die MASPERN<br />

zum Ehrenmal, nahe des MASPERN-Tores,<br />

um den Verstorbenen des letzten Jahres<br />

zu gedenken. Diese Aufgabe hatte Ehren-Hauptmann<br />

Hans-Dieter Wollmann<br />

übernommen.<br />

Präsentation des Adlers auf dem Rathausplatz<br />

Totengedenken am MASPERN-Ehrenmal<br />

57


58<br />

Nach einem langen Marsch und dem<br />

ersten Programm auf dem Schützenplatz im<br />

Stehen freuten sich die MASPERN auf eine<br />

gute Erholung auf dem MASPERN-Platz vor<br />

der Baude. Mit kühlenden Getränken und<br />

für manche Schützen bereits auch mit einem<br />

mit Liebe zubereiteten MASPERN-Oemmes<br />

wurde sich gestärkt. Als fünfte Kompanie<br />

hatte man hierfür genügend Zeit.<br />

Dieser Nachmittag gehört in erster Linie<br />

den Jubilaren und den verdienten Schützen.<br />

Bei den MASPERN konnten im Jahre 2008<br />

gleich fünf Schützenbrüder für langjährige<br />

Treue geehrt werden. Den „Vogel“ schoss<br />

dabei Jakob Vogt ab. Seit 75 Jahren stand er<br />

zur guten Schützensache. Aus gesundheitlichen<br />

Gründen konnte er am <strong>Schützenfest</strong><br />

nicht teilnehmen. Die Ehrung wurde ihm<br />

aber im Krankenhaus überbracht. Vier weitere<br />

„MASPERN-Urgesteine“ wurden für<br />

60jährige Mitgliedschaft geehrt: Hermann<br />

Böger, Georg Hecker, Karl Kesselmeier und<br />

Josef Rempe. Den höchsten Orden für die<br />

MASPERN erhielt an diesem Tag vom Bataillon<br />

der rührige MASPERN-Sergeant und<br />

gute Geist vom Schützenplatz Johannes<br />

Böckelmann. Er erhielt den Großen Verdienstorden<br />

am Bande. Es folgten weitere<br />

Auszeichnungen, die dem anschließenden<br />

Bericht zu entnehmen sind.<br />

Ohne Musik geht<br />

auf <strong>Schützenfest</strong> nichts!<br />

Eine besondere Aufgabe eines jeden<br />

Vorstandes ist es, über <strong>Schützenfest</strong> für<br />

eine gute Musik zu sorgen. Die MASPERN<br />

haben einen eigenen Musikzug. Im Jahre<br />

2008 durch die Musiker aus Raitersaich<br />

verstärkt spielte der <strong>kompanie</strong>eigene Zug<br />

in Blau/Rot. Seit vielen Jahren gehört das<br />

Tambourkorps Schloß Neuhaus von 1912


des Bürger-Schützen-Vereins St. Henricus,<br />

Schloß Neuhaus freundschaftlich verbunden<br />

zu den MASPERN. Als neue Festkapelle<br />

an allen Tagen wurde das Bundes-Schützen-<br />

Musikkorps aus Elsen verpflichtet. Hier<br />

hatte der Vorstand ein „gutes Händchen“.<br />

Unter der Leitung von Jürgen Boelsen<br />

hatte man einen musikalischen Partner<br />

gefunden, der für eine fast durchgängig<br />

gute musikalische Gestaltung stand. Am<br />

Samstag-Abend sorgte der „Ableger“ der<br />

Elsener, die Gunnebach-Kapelle für beste<br />

Stimmung und brachte die MASPERN auf<br />

Tische und Bänke.<br />

Zuvor gab es aber auch wechselseitige<br />

Besuche der Kompanien. Dabei wurden<br />

natürlich reichlich Orden verteilt. Helmut<br />

Rempe wurde Ehrenunteroffizier der Western,<br />

Jungschützenmeister Christian Nolden<br />

Ehrenunteroffizier der Königsträßer, Platzmajor<br />

Konrad Quickstern Ehrenunteroffizier<br />

der Heide und Oberleutnant Werner Müseler<br />

Ehrenunteroffizier der Kämper.<br />

Dann gab es noch viele Kleinigkeiten,<br />

die das <strong>Schützenfest</strong> so spannend machen.<br />

Die MASPERN-Jungschützen präsentierten<br />

ihr neues Logo. Ob als Tischkarten oder an<br />

Hemdkragen sind sie jetzt einheitlich zu<br />

erkennen. Bleibt zu wünschen, dass sich<br />

unter diesem neuen Zeichen, das sich an<br />

dem MASPERN-Logo orientiert, recht viele<br />

junge Leute sammeln.<br />

59


60<br />

Ehrenunteroffiziersorden für<br />

verdiente MASPERN-Schützen


Leutnant Friederich Schlesinger weis<br />

seit dem jetztjährigen <strong>Schützenfest</strong> wo er<br />

hingehört! Leutnant Heiner Düsterhaus<br />

überreichte ihm einen Tischwimpel mit der<br />

Aufschrift „Friedrichs Platz“; wenn das<br />

keine Hilfe ist!<br />

Dass es für den Oberst bei den MAS-<br />

PERN um die Wurst geht, ist bekannt. So<br />

erhielt er die obligatorische Wurst, diesmal<br />

in prächtiger Ausführung.<br />

Die Ükern-Brigade hat schon seit<br />

Jahren ihren festen Platz in der Kompanie,<br />

das ist klar. Zwischen Musikpodium und<br />

Bierstand hatten sie wiederum ihren Biergarten<br />

aufgebaut.<br />

Fazit vom ersten Tag: ein rundherum<br />

normaler, aber auch schöner und festlicher<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Samstag.<br />

Das Grill-Team bei<br />

der Arbeit<br />

Stimmung bei den<br />

MASPERN mit der<br />

Gunnebachkapelle<br />

61<br />

„Friedrichsplatz am Maspernplatz“


62<br />

Bilder-Rückblick


<strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />

63


64<br />

Unterstützungsverein<br />

des Paderborner Bürgerschützenvereins<br />

von 1831 e. V.<br />

Als deutliches Zeichen der sozialen Ausrichtung<br />

des Vereins setzte Oberst Dr.<br />

Hans-Bernd Hesse am 9. September 1986,<br />

als er den Unterstützungsverein für unverschuldet<br />

in Not Geratene gründete. Eine<br />

Geldspende von 2 000 DM von Erzbischof<br />

Dr. Johannes Joachim Degenhardt bildete<br />

den Grundstock des Stiftungskapitals. Die<br />

eigentliche Gründungsversammlung trat<br />

am 26. November 1986 zusammen, um die<br />

Satzung zu beschließen und einen ersten<br />

Vorstand zu wählen.<br />

Der amtierende Oberst ist zugleich Vorsitzender<br />

des Vereins. Grundsätzlich steht die<br />

Mitgliedschaft jedem Schützen und Bürger<br />

offen, aber auch juristische Personen können<br />

Mitglied werden.<br />

Der Verein hilft entsprechend seiner<br />

Satzung bedürftigen Schützenbrüdern des<br />

PBSV und Hinterbliebenen, sowie anderen<br />

hilfsbedürftigen Bürgerinnen und Bürgern<br />

der Stadt Paderborn, insbesondere durch<br />

finanzielle Unterstützung. Diese Unterstützten<br />

bleiben anonym. Darüber hinaus<br />

unterstützt der Verein soziale Einrichtungen<br />

und Organisationen der Stadt Pader-born.<br />

Ansprechpartner ist der 1. Vorsitzende,<br />

Oberst Dr. Andreas Jolmes


Der zweite Tag:<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />

MASPERN-Parade vor<br />

der Stadt-Bibliothek<br />

Traditionell geht es zu Beginn des zweiten<br />

Tages in den Hohen Dom. Dompropst Dr.<br />

Wilhelm Hentze feierte mit Schützen einen<br />

feierlichen Gottesdienst, der musikalisch<br />

von den Buker Husaren und Organist Christian<br />

Nolden gestaltet wurde. Die MASPERN<br />

übernahmen wie gewohnt Messdiener- und<br />

Lektorendienste.<br />

Nach dem Gottesdienst trafen sich<br />

viele Gruppen in den verschiedensten<br />

Lokalen zum Frühstück am Sonntag. Auch<br />

das Antretelokal Thi-Brunnen in der Thisaut<br />

verpflegte eine große MASPERN-Gruppe. So<br />

war anschließend der Weg nicht weit zum<br />

Antreten, wiederum an der Stadt-Bibliothek<br />

unterhalb des Domes. Mit dabei waren die<br />

befreundeten Schützenvereine aus Benhausen,<br />

Buke, Raitersaich und Westheim. Musikalisch<br />

hatten die MASPERN an diesem<br />

Tag zusätzlich „aufgerüstet“. Neben den<br />

Kapellen, die die MASPERN an allen Tagen<br />

begleiteten waren der Spielmannszug<br />

Hembsen und das Tambour-Corps „Harmonie“<br />

Boke in die Paderstadt gekommen.<br />

Hauptmann Norbert Löseke nutzte die<br />

Gelegenheit, vor dieser Kulisse die lange<br />

Front der angetretenen MASPERN mit drei<br />

besonderen Gästen abzuschreiten. Bereits<br />

den ganzen Morgen war Frau Ria Lange,<br />

geborene Böddeker, bei den MASPERN.<br />

Sie regierte vor 50 Jahren die Paderborner<br />

Schützen und stammte aus dem Kreise der<br />

MASPERN (vgl. MASPERN-Heft 2008, Seite<br />

39f.). An ihrer Seite schritt Dompropst Dr.<br />

Wilhelm Hentze und der aus den Reihen<br />

der MASPERN stammende stellvertretende<br />

Bürgermeister Dietrich Honervogt die<br />

Front ab. Das Fest hatte somit schon einen<br />

schönen und harmonischen Vormittag am<br />

Sonntag erlebt.<br />

65


Nachdem die MASPERN einen „Umweg“<br />

über den Kamp genommen und<br />

die Fahnen vom Rathaus abgeholt und<br />

das Bataillon den Schützenkönig und die<br />

Ehrengäste in ihre Reihe aufgenommen<br />

hatten, nahm der große Festumzug seinen<br />

Lauf durch die Stadt Paderborn. Besonderheit:<br />

Im Festzug marschierte auch ein Zug<br />

der Feuerwehr Paderborn in historischen<br />

Uniformen mit.<br />

66<br />

Nach Ankunft auf dem Schützenplatz<br />

stärkte man sich wie gewöhnlich beim<br />

Königsessen oder anderen kulinarischen<br />

Köstlichkeiten. Dann ging es zum Prinzenschießen,<br />

das einen fast ungewöhnlichen<br />

Verlauf nahm. Denn nach dem 17. Schuss<br />

drehte sich der Adler um 180 Grad und<br />

stand plötzlich Kopf. Kein älterer Schützenbruder<br />

oder Chronist konnte sich an einen<br />

solchen „Fluchtversuch durch Sturzflug“<br />

des hölzernen Vogels erinnern. Doch es<br />

gab kein Entrinnen! Die Schützen mussten


sich umstellen, was ihnen auch gut gelang.<br />

Denn mit dem 26. Schuss sicherte sich um<br />

15.16 Uhr der 22jährige Lars Steinkemper<br />

von den Western die Krone. Die freudige<br />

Kunde war gerade erst richtig bei den<br />

Western angekommen, da sicherte sich<br />

der bisherige Zepterprinz Karl-Heinz Heller,<br />

ebenfalls von den Western, um 15.24 Uhr<br />

mit dem 36. Schuss die Apfel-Prämie. Dass<br />

das Zepter immer gern Probleme macht,<br />

ist allgemein bekannt. So dauerte es dann<br />

fast eine halbe Stunde, bis dann um 15.53<br />

Uhr auch diese Prämie mit dem 94. Schuss<br />

fiel. MASPERN-Leutnant Christian Lüke war<br />

der Glückliche, der den Western den totalen<br />

Triumph zunichte machte. So war die Freude<br />

bei den MASPERN groß und sie holten ihren<br />

Prinzen mit Musik und Bierwagen zurück in<br />

die Kompanie. Die Grundlage für einen ausgelassenen<br />

Nachmittag war gelegt. Auch<br />

das Bierholen mit dem neuen Prinzen und<br />

der Jubelkönigin durfte nicht fehlen.<br />

Besondere Ehrungen durften an diesem<br />

Nachmittag ebenfalls nicht fehlen.<br />

Schützenbrüder aus den befreundeten<br />

Vereinen aus Benhausen, Buke, Westheim,<br />

Elsen, Schloß Neuhaus und Hembsen wurden<br />

von Hauptmann Löseke zu Ehrenunteroffiziere<br />

ernannt. Ein schönes Zeichen der<br />

schützenbrüderlichen Verbundenheit über<br />

die Stadtgrenzen hinaus.<br />

Lars Steinkemper Karl-Heinz Heller Christian Lüke<br />

Auch Besuche waren an der Tagesordnung.<br />

So gab es am Sonntag-Nachmittag<br />

geistlichen Besuch. Pfarrer Thomas Stolz,<br />

neuer Leiter des Pastoralverbundes Paderborn<br />

Nord-Ost machte seinen Antrittsbesuch<br />

bei den MASPERN. Schon seit längerer<br />

Zeit macht er Musik im Heide-Musikzug<br />

und trug daher die erikafarbene Uniform<br />

der Heide-Musiker.<br />

Nicht nur die St.-Bonifatius-Pfarrei<br />

sondern auch die St.-Heinrichs- und die St.-<br />

Stephanus-Pfarrei leitet Pfarrer Stolz. Die<br />

beiden zuletzt genannten Pfarreien gehören<br />

67


68<br />

Freunde bei den


Jubiläums-Schützenkönigin<br />

zum MASPERN-Bezirk,<br />

sodass sich Pfarrer Stolz<br />

auch bei den MASPERN<br />

zuhause fühlen darf.<br />

Dass die Paderborner<br />

Schützen ihr ganz<br />

normales Fest stets verfeinern,<br />

ist bekannt. So<br />

wurde mit einem eigenen<br />

Plakat auf den sogenannten<br />

„Familien- und<br />

Kindertag“ am Sonntag<br />

vor der Parade Reklame gemacht. Die<br />

Gestalter hatten zwar zur vierten Veranstaltung<br />

dieser Art eingeladen, doch<br />

schon in früheren Jahren und Jahrzehnten,<br />

ja sogar vor dem zweiten Weltkrieg<br />

gab es die Kinderbelustigung als festen<br />

Bestand des Sonntag-Nachmittags.<br />

Jubelpaar Franz-Josef Wibbeke und Ilse Tewes<br />

Das abwechslungsreiche Programm für<br />

die Kleinen erstreckte sich statt Kletterstange<br />

oder Sackhüpfen in diesem Jahr<br />

vom Kinderkarussell über Ponyreiten,<br />

Hüpfburg, Puppentheater, Kinderlieder<br />

bis hin zum Kinderschminken.<br />

69<br />

Pfarrer Stolz bei den MASPERN<br />

Auch die Raitersbacher waren mit dabei. Rechts Schützenmeister<br />

Reiner Kriegseis , der im Mai diesen Jahres verstorben ist


Der gastronomische Treffpunkt<br />

mit Atmosphäre und Niveau<br />

im Zentrum unserer Stadt<br />

Schützen marschieren<br />

gemeinschaftlich<br />

zackig!<br />

70<br />

Bierstube – Restaurant – Weinkeller – Biergarten<br />

Westfälische Küche in urgemütlicher Atmosphäre<br />

Geöffnet täglich von 11 – 24 Uhr<br />

Auf Ihren Besuch freuen sich André Cramer<br />

und das gesamte Ratskeller-Team<br />

33098 Paderborn · Rathausplatz 1 · Tel. (0 52 51) 20 11 33<br />

Fax (0 52 51) 20 11 34


Das bunte Treiben wurde von den Buker-Husaren<br />

„jäh unterbrochen“. Wenn der<br />

Königsruf erschallt, werden die Kompanien<br />

aufgerufen, sich zur nahenden Parade zu<br />

sammeln, so auch im vergangenen Jahr.<br />

Dann war es soweit: Die Damen des<br />

Hofes kamen in den Kutschen vorgefahren<br />

und drehten mehrfach die Runde auf dem<br />

weitläufigen Schützenplatz. Nachdem die<br />

Herren die Damen in Empfang genommen<br />

hatten, schritten König Emin Özel und<br />

Königin Donata Hildebrandt mit ihrem Hof<br />

die Front ab. Mit dabei aus den Reihen<br />

der MASPERN auch die Jubiläumskönigin<br />

Ria Lange, geborene Böddeker, die vor 50<br />

Jahren als Schützenkönigin regierte. Ebenso<br />

das Königspaar von vor 25 Jahren, Karl-<br />

Josef Wibbeke und Ilse Tewes, geborene<br />

Blomenkemper. Mit einer zackigen Parade<br />

bedankte sich das Bataillon bei dem scheidenden<br />

Königspaar für ein ausgesprochen<br />

erfolgreiches Jahr und bei den Jubiläumsmajestäten.<br />

Nach der Parade folgte ein ausgelassenes<br />

Festprogramm. Dass es anschließend<br />

bei den MASPERN hoch herging war wieder<br />

einmal der Verdienst der MADISON-Band,<br />

die den MASPERN-Bezirk ordentlich einheizte.<br />

71


72<br />

Bilder-Rückblick


<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />

73


Am Montag außer<br />

Rand und Band!<br />

74


Der dritte Tag:<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />

Dieser Tag ist stets der Tag der Überraschungen.<br />

Schon zum Antreten rätseln alle,<br />

was sich die Züge wieder haben einfallen<br />

lassen. Die MASPERN leiden dabei nicht<br />

unter Einfallslosigkeit. Der Feldwebel-Zug<br />

erinnerte an die gute alte Zeit: mit Pickelhaube<br />

und Schnauzbart sahen sie aus wie<br />

die Ordnungshüter in früherer Zeit. Die<br />

„Ükern-Brigade“ hatten sich (wieder einmal)<br />

den Oberst als Leitmotiv ausgesucht:<br />

Mit eigens kreierten Kopfbedeckung und<br />

anderen Ausrüstungsgegenständen präsentierten<br />

sie sich als „Dem Oberst seine<br />

Leibgarde“. Fehlte nur eine eigene Kapelle,<br />

dann wären die mit Preußens Gloria zum<br />

Schützenplatz marschiert. Schließlich<br />

„Die letzten Fürsten“, der vierte Zug der<br />

MASPERN: Sie nahmen die neue Flutlichtanlage<br />

auf dem Schützenplatz aufs Korn.<br />

Sie hatten ihre eigenen Strahler an den<br />

Schützenmützen und meinten: „Flutlicht<br />

fürn Schützenplatz? Brauchen wa nich,<br />

Maspern ham dat schon!“. Na, dann<br />

konnte es ja losgehen!<br />

Auf dem Schützenplatz angelangt, hatten<br />

die MASPERN wiederum die genügende<br />

Zeit der fünften Kompanie, um in Ruhe<br />

Gespanntes Warten auf das Frühstück<br />

ein kurzweiliges Programm abzuspulen.<br />

Das traditionelle Schützenfrühstück war<br />

wiederum gut gelungen und schmeckte<br />

allen gut. Eine große Gästeschar freute sich<br />

über diese Unterbrechung des Alltags. Die<br />

Musiker spulten ein gutes Programm ab,<br />

Fortsetzung Seite 77<br />

75<br />

Prominenz bei den MASPERN


Schützenbrüderlicher Besuch am<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />

76<br />

Gegenseitige Hilfe wird bei uns Schützen<br />

groß geschrieben. Wird ein Schütze<br />

krank, schauen die Kollegen vorbei. Eine<br />

besondere Bedeutung kommt diesem<br />

Dienst während des <strong>Schützenfest</strong>es zu.<br />

Viele altgediente Schützen haben in hohen<br />

Jahren einfach nicht mehr die Kraft, den<br />

Trubel auf dem Schützenplatz auf sich zu<br />

nehmen. So ist es guter Brauch, alte und<br />

kranke Mitglieder am <strong>Schützenfest</strong>montag<br />

zu besuchen. Die bekommen dann ein<br />

komplettes Schützenfrühstück nach Hause<br />

geliefert und den neuesten Tratsch dazu.<br />

Für die MASPERN sind schon seit vielen<br />

die beiden Sergeanten Hermann Auffenberg<br />

und Lothar Zschuckelt unterwegs. 15<br />

Hausbesuche standen im letzten Jahr auf<br />

ihrem Plan, der erste bei Jakob Vogt (Foto).<br />

Der sollte eigentlich am Samstag auf dem<br />

Schützenplatz für seine 75-jährige Mitgliedschaft<br />

bei den Schützen geehrt werden.<br />

Jakob Vogt ist ein rühriger Schützenbruder<br />

und war immer dabei. Im vergangenen<br />

Jahr lag er nach einer Hüftoperation im<br />

Vincenz-Krankenhaus. Ins Krankenhaus<br />

bringen die Schützen kein Frühstück mit,<br />

aber einen dicken Blumenstrauß als Gruß<br />

der Kompanie zum <strong>Schützenfest</strong> hatten die<br />

beiden Sergeanten schon dabei.


der Hauptmann war gut in Form und absolvierte<br />

diesen für ihn anstrengenden Teil<br />

des <strong>Schützenfest</strong>programmes routiniert ab.<br />

Die Gunnebach-Kapelle gab gelungene Einlagen<br />

ab. Ihr Vorstandsmitglied Liekmeyer<br />

lief dann zur Hochform auf und zeigte den<br />

neuen Unteroffizieren, was Disziplin und<br />

Haltung so ausmacht. Der „Drillmeister“<br />

brachte die armen Schützenbrüder arg ins<br />

Schwitzen und die Besucher kräftig zum<br />

Lachen.<br />

Dann kam schließlich der Tross. In der<br />

letzten Stunde seiner Amtszeit galt zunächst<br />

dem scheidenden König Emin Özel die Aufmerksamkeit.<br />

Im wurde eine ausgesprochen<br />

gute Regentschaft bescheinigt. Er war ein<br />

Sympathieträger erster Klasse. Hier wurde<br />

einmal mehr gezeigt, was Toleranz und<br />

Integrationsarbeit in unserer Gesellschaft<br />

bedeutet. Emin Özel erntete viel Lob und<br />

Beifall. Dann war der Herr Erzbischof an<br />

der Reihe. Hauptmann Norbert Löseke hatte<br />

für ihn eine Überraschung bereit. Er sollte<br />

sich einmal einen „Traum zwischen Himmel<br />

und Erde“ erfüllen und schenkte ihm eine<br />

Ballonfahrt, damit er „seinen“ Dom und die<br />

Paderstadt von oben anschauen könnte. Der<br />

Beschenkte freute sich sehr und dankte den<br />

MASPERN für dieses besondere Geschenk<br />

und die vielfältigen Dienste als Dom<strong>kompanie</strong><br />

mit launigen Worten. Daran schloss<br />

sich der wortgewaltige Ükeraner an. Oberst<br />

Dr. Andreas Jolmes ließ es sich trotz des<br />

nahenden Königschießens nicht nehmen,<br />

das Wort an seine MASPERN zu richten.<br />

Fazit: Die Lachmuskeln wurden ordentlich<br />

strapaziert und der MASPERN-Platz vor der<br />

Baude tobte vor Freude, ein gelungenes<br />

Schützenfrühstück.<br />

Die Spannung bei den MASPERN riss<br />

beim beginnenden Königschießen nicht ab,<br />

denn sie hatten einen Königsaspiranten:<br />

Pünktlich zum Beginn des Schießwettbe-<br />

77


78<br />

werbes hatte sich mit Genehmigung des<br />

Hauptmann (wieder einmal) Bataillons-<br />

Jungschützenmeister Christian Nolden<br />

unter der Vogelstange eingefunden. Gemeinsam<br />

mit dem (langjährigen) Kandidaten<br />

Prof. Dr. Siegmar Bornemann von<br />

den Western sowie Uwe Knievel und Ralf<br />

Piepenbrock von der Heide und Daniel Sieveke<br />

und Wolfgang Just von den Kämpern<br />

nahm Nolden den Wettbewerb auf. Es war<br />

ein hartes, aber faires Ringen, das bis 14.02<br />

Uhr dauerte. Just zu diesem Zeitpunkt traf<br />

der 54-jährige Architekt Wolfgang Just aus<br />

den Reihen der Kämper-Kompanie mit dem<br />

81. Schuss und fegte das letzte Stück des<br />

ehemals stolzen Vogels aus dem Adlerhorst.<br />

Der neue Regent war bis zu diesem<br />

Zeitpunkt eher der unscheinbare, noch<br />

unerfahrene Schützenbruder zwischen den<br />

anderen, teils hoch dekorierten Kandidaten.<br />

Getragen von seinen Schützenbrüdern<br />

des ersten Zuges der Kämper-Kompanie<br />

Die Kämper und der PBSV haben einen König:<br />

Wolfgang Just


unter der Leitung von Leutnant „Robby“<br />

Günther, hatte sich Wolfgang Just erst<br />

kurzfristig zur Teilnahme am Königschießen<br />

entschlossen. Während die Kämper-Kompanie<br />

ihren neuen König feierte, erholten sich<br />

die MASPERN von einem erlebnisreichen<br />

Vormittag und Hauptmann Norbert Löseke<br />

verlieh Christian Nolden als Dank für seine<br />

faire Teilnahme am Königschießen das<br />

MASPERN-Ehrenkreuz.<br />

Daran schloss sich ein ruhiger und<br />

schöner Familiennachmittag an. Viele<br />

nutzen die Zeit zur Erholung oder zu guten<br />

Gesprächen in Schützenkreisen. Dann kam<br />

die Zeit, den neuen Hofstaat kennenzulernen.<br />

Die Kompanien traten pünktlich zur<br />

Parade an. Als neue Schützenkönigin fungierte<br />

Manuela Sperbel und ihre Schwester<br />

Simone Sperbel als neue Hohe Frau Zeremonienmeisterin,<br />

beide aus den Reihen der<br />

Western-Kompanie.<br />

Der Jubel der Menschenmenge brandete<br />

auf als die Damen des Hofes in den<br />

Kutschen vorfuhren. Ihre Majestät erschien<br />

in einem zart-weißen Kleid, welches aus<br />

Mengen von Tüll bestand und mit kostbaren<br />

roten Stielrosen bestickt war. Allein für die<br />

Ein strahlendes Königspaar:<br />

Schützenkönig Wolfgang Just und Schützenkönigin Manuela Sperbel<br />

Schleppe wurden 40 Meter Satin und Tüll<br />

verarbeitet. Die Zeremonienmeisterin trug<br />

ein modernes, pinkfarbenes Seidenkleid<br />

und die Hofdamen rubinfarbene Taftkleider.<br />

Nachdem der König und die Prinzen<br />

ihre Insignien erhalten hatten, zeigte sich<br />

der komplette Hofstaat den angetretenen<br />

Schützen und zahlreichen Besuchern im<br />

weiten Rund des Platzes. Die anschließende<br />

Parade entwickelte sich zum ersten<br />

Fortsetzung auf Seite 83<br />

79


80<br />

Wir waren auch da!


Bilderrückblick: <strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />

81


82<br />

Ehrenfeldwebel Uli Müller<br />

kann alles tragen …


Höhepunkt für den Hofstaat 2008/2009 um<br />

König Wolfgang Just und Königin Manuela<br />

Sperbel.<br />

Nach der Parade feierten die MASPERN<br />

mit der MADISON-Band weiter. Die ausgelassene<br />

Stimmung und Freude setzte<br />

sich biszum Ende des <strong>Schützenfest</strong>es 2008<br />

fort. Mit einem Prachtfeuerwerk endete<br />

schließlich das offizielle Programm eines<br />

ganz normalen <strong>Schützenfest</strong>es.<br />

Der Tag des Aufräumens und der<br />

Nachfeier:<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Dienstag<br />

Dieser Tag gehört den Aktiven. Am Morgen<br />

heißt es, sich noch einmal aufzumachen<br />

und die Spuren eines ganz normalen und<br />

schönen <strong>Schützenfest</strong>es zu beseitigen.<br />

Aber auch das machten die MASPERN mit<br />

Bravour. Viele Schützen kamen und erledigten<br />

die notwendigen Arbeiten prompt.<br />

Dabei konnte man schon die ersten Dinge<br />

besprechen. Beliebtes Thema wie in jedem<br />

Jahr: das Musikpodium. Es ist doch zu klein<br />

geworden und zu niedrig ist es auch! Sollte<br />

man nicht doch an einen Neubau denken,<br />

vielleicht mit Unterkellerung, der Feldwebel<br />

braucht doch schließlich ein eigenes Büro?<br />

Abwarten, was sich im nächsten Jahr tut<br />

und was man dann zu besprechen hat.<br />

Am Abend dann ein volles Haus bei<br />

den MASPERN. Es wurde DANKE gesagt. Allen<br />

Männern und Frauen, die zum Gelingen<br />

beigetragen haben wurde herzlich gedankt.<br />

Der Feldwebel und der Oberst zogen erste<br />

positive Bilanzen. Der alte und der neue<br />

Hofstaat statteten Besuche ab und wurden<br />

freundlich aufgenommen. Und dann war da<br />

noch Oberleutnant Werner Müseler, der in<br />

Vertretung von Hauptmann Norbert Löseke<br />

durch den Abend führte. Dem Werner gelang<br />

es exzellent, die Stimmung während<br />

des gesamten Abends am Siedepunkt<br />

zu halten. Unter seiner<br />

Leitung fand dieser Abend,<br />

besser gesagt in den frühen<br />

Morgenstunden, und somit das<br />

gesamte <strong>Schützenfest</strong> einen<br />

gelungenen Abschluss mit viel<br />

Freude und Harmonie.<br />

Kreativer Uffz.-Vorstand sagt auf seine<br />

Weise DANKE<br />

Blumen ür die Damen: DANKE für eure Hilfe<br />

83


84<br />

Die beiden Hauptgestalter des Abends: Entertainer<br />

Werner und DJ Ötzi, Entschuldigung, Günther


Bilderrückblick: Nachfeier am Dienstag<br />

85


Winklers Haarstube<br />

Damen und Herren<br />

Wir bitten um Terminvereinbarung<br />

Gierswall 12 • 33102 Paderborn • Tel.: 0 52 51 / 5 78 47<br />

86<br />

MASPERN-Ehrenkreuz<br />

und<br />

MASPERN-Verdienstkreuz


2008<br />

2009<br />

Jubilare 2008<br />

Treue Orden – 75 Jahre<br />

Jakob Vogt<br />

Treue Orden – 60 Jahre<br />

Hermann Böger<br />

Georg Hecker<br />

Karl Kesselmeier<br />

Josef Rempe<br />

(rechts)<br />

87<br />

Treue Orden – 40 Jahre<br />

Johannes Böckelmann<br />

Rolf-Theo Budde<br />

Wilhelm Cramer<br />

Bernd Methling<br />

Adalbert Nüsser<br />

(rechts)<br />

Treue Orden – 25 Jahre<br />

Hartmuth Brasche<br />

Konrad Holtappel<br />

Elmar Kloke<br />

Werner Klöpping<br />

Karl-Heinz Militzer<br />

Andreas Plotz<br />

Gero Rings<br />

Andreas Schocke<br />

Heinz-Alberto Schröter<br />

(oben)


88<br />

Treue Urkunden –<br />

50 Jahre Vorstandszeit<br />

Hermann Böger<br />

Meinolf Fockele (oben links)<br />

Johannes Hustädte<br />

Norbert Kirtzel (oben rechts)<br />

Treue Urkunden –<br />

40 Jahre Vorstandszeit<br />

Christian Brüseke<br />

Hans Jolmes<br />

Heinrich Schütte (unten rechts)<br />

Lothar Zschuckelt (unten links)


Treue Urkunden –<br />

25 Jahre Vorstandszeit<br />

Rainer Kemper<br />

Norbert Löseke<br />

Wilhelm Mehring<br />

Johannes Neewe<br />

Friedrich Schlesinger<br />

Ulrich Stohldreier<br />

Aloys Wittenbrink<br />

(rechts)<br />

MASPERN – Ehrenkreuz<br />

Johannes Auffenberg<br />

Dr. Joachim Brödder<br />

Willi Keuter<br />

Christian Nolden<br />

Willi Schade<br />

Markus Schreiber<br />

Ralf Urban (Heide)<br />

(rechts)<br />

Ehrenunteroffiziere<br />

Adam Gisella, Heide<br />

Norbert Vossebein, Königsträßer<br />

Thorsten Mertens, Kämper<br />

Dirk Brinksmeier, Schloß Neuhaus<br />

Jürgen Boelsen, Elsen<br />

Franz Frewer, Hembsen<br />

Johannes Lübbemeier, Buke<br />

Friedhelm Greiner, Westheim<br />

Heinrich Vollmer, Adjutant Benhausen<br />

MASPERN – Verdienstkreuz<br />

Christian Lüke<br />

Friedbert Beseler<br />

Martin Greitens<br />

Hans-Berndt Hoppe<br />

Klaus Möhring<br />

(oben)<br />

89


90<br />

Allen<br />

geehrten<br />

und<br />

beförderten<br />

Schützenbrüdern<br />

HERZLICHEN<br />

GLÜCK-<br />

WUNSCH!


Ernennung zum Unteroffizier<br />

Michael Benteler<br />

Daniel Geisthövel<br />

Günter Lange<br />

Frank Michalke<br />

Bruno Vieth<br />

Georg Willeke<br />

Maximilian Wulff<br />

(rechts)<br />

Der Paderborner Bürgerschützenverein<br />

verlieh:<br />

Großer Verdienstorden des PBSV<br />

am Band<br />

Johannes Böckelmann (rechts)<br />

Bataillons-Verdienstorden<br />

Elmar Kloke (rechts außen)<br />

91<br />

Goldener Verdienstorden<br />

Wilfried Schlichting<br />

Josef Wiemers<br />

(unten rechts)<br />

Silberner Verdienstorden – PBSV<br />

Herbert Böger<br />

Kurt Kotlenga<br />

Andreas Schocke<br />

Andreas Tipp<br />

Peter Voss<br />

Karl Wagemann<br />

(rechts)<br />

Rechts: Die neuen Träger des goldenen und silbernen<br />

Verdienstorden des PBSV


Nebenbei bemerkt:<br />

Ampelkoalition<br />

92<br />

Wir merken es überall, wir sind mitten<br />

in einem Wahljahr. Mehrfach dürfen die<br />

wahlberechtigten Bürger zur Urne schreiten<br />

und haben dabei die Qual der Wahl.<br />

Denn im Vorfeld wird schon über mögliche<br />

Koalitionen spekuliert. Auf große oder<br />

kleine Koalition, oder Jamaika- oder Ampelkoalition<br />

wird mindestens mit Blick auf<br />

den Bundestag spekuliert. Eine absolute<br />

Mehrheit scheint nicht in Sicht!<br />

In Paderborn gibt es die Ampelfarben<br />

schon lange! Nicht gemeint ist der besondere<br />

Ruf unserer Heimatstadt als Ampelborn.<br />

Nein, bei uns Paderborner Schützen<br />

gibt es sie schon lange, die Ampelfarben<br />

Rot-Gelb-Grün!<br />

Rot und Gelb sind, und das weiß ein<br />

jedes Kind, die Farben unserer Heimatstadt<br />

Paderborn. In diese Farben wird die Stadt<br />

gehüllt, wenn es etwas zu feiern gibt, zum<br />

Beispiel zum <strong>Schützenfest</strong>. Auch unser<br />

Paderborner-Bürger-Schützenverein hat<br />

diese Farben als Vereinsfarben. Doch die<br />

Kombination Rot-Gelb-Grün ist etwas<br />

in Vergessenheit geraten: Es sind die<br />

MASPERN-Farben! Rot-Gelb für Paderborn<br />

und den PBSV, und Grün als MASPERN-Farbe.<br />

Es soll auch schon Fahnen mit diesen<br />

drei Farben gegeben haben …


Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren,<br />

aber nicht zu den Abwesenden<br />

Im Schützenjahr 2008 / 2009 verstarben:<br />

Wilhelm Scheuver<br />

Orthwin Schmidt<br />

Franz Brinker<br />

August Röhren<br />

Hans-Josef Bürger<br />

Udo Spieker<br />

Friedhelm Lange<br />

Johannes Forell<br />

Heinrich Freitag<br />

Karl Spieker<br />

Hans Kirn<br />

Hans-Wilhelm Thiele<br />

93


IMPRESSUM<br />

MASPERN-Heft zum <strong>Schützenfest</strong> 2009<br />

Herausgeber:<br />

MASPERN-Kompanie im PBSV<br />

gegr. zu Paderborn 1831 e.V.<br />

Redaktion:<br />

Johannes Auffenberg<br />

(gesamt verantwortlich)<br />

Liboristraße 8,<br />

33098 Paderborn<br />

Ulrich Stohldreier,<br />

Ferdi Hillebrand,<br />

Andreas Brosius,<br />

Karl-Heinz Kesselmeier<br />

94<br />

Mitarbeiter:<br />

Klaus Zacharias<br />

Anzeigen:<br />

Helmut Koch<br />

Fotos:<br />

Ferdi Hillebrand, Andreas Schocke, Ulrich<br />

Petzold, Ulrich Stohldreier, Karl-Heinz<br />

Kesselmeier, MASPERN-Archiv, Archiv der<br />

Stadt Paderborn, Archiv des Erzbistums<br />

Paderborn, Neue Westfälische – Reinhard<br />

Rohlf<br />

Gesamtherstellung:<br />

Typographen GmbH, Paderborn


Jahreschronik<br />

vom<br />

1. Juni 2008 bis<br />

31. Mai 2009<br />

Auf Bäckerei-Tour<br />

Seniorenausflug<br />

14. Juni<br />

An diesem Samstag führte der Seniorenausflug<br />

zur Großbäckerei „Goeken backen“<br />

nach Bad Driburg. Bei der von Oberleutnant<br />

Werner Müseler organisierten Veranstaltung<br />

wurde während der Betriebsführung<br />

Einblick in die handwerkliche Kunst des<br />

Brotbackens gegeben und die Herstellung<br />

von Feingebäck anschaulich gezeigt. Die<br />

Besucher bekamen hierbei auch einen<br />

Einblick in den Organisationsablauf eines<br />

größeren Handwerkbetriebes. Bei dem<br />

anschließenden Kaffeetrinken im neuen<br />

„Holzofen Cafe“ wurde die traditionelle<br />

Herstellung eines Brotes im Holzofen<br />

anschaulich gezeigt. Jeder Teilnehmer<br />

konnte später ein Exemplar mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Der Ausklang dieses schönen Tages<br />

fand bei unserem Platzmajor Konrad<br />

Quickstern in seinem Oldtimermuseum auf<br />

dem Ükern statt.<br />

Senioren auf Ausflug<br />

95


MASPERN-Mitglied<br />

Msgr. Hubert Berenbrinker<br />

neuer Weihbischof<br />

15. Juni<br />

In einem feierlichen Gottesdienst wurde<br />

Monsignore Hubert Berenbrinker, bislang<br />

Leiter des Pastoralen Personals im Erzbistum<br />

Paderborn zum neuen Weihbischof<br />

von Paderborn geweiht. Wie schon bei<br />

den vergangenen Bischofsweihen konnten<br />

die Schützen mit Fahnenabordnung,<br />

Ordnungsdienst und Spalier an dieser<br />

feierlichen Zeremonie teilnehmen, was<br />

die Dom-Kompanie gern tat, ist der neue<br />

Bischof doch MASPERN-Mitglied.<br />

96<br />

Nicht ohne Schützen:<br />

Ganz Paderborn feiert Libori<br />

26.Juli bis 04. August<br />

In Paderborn kommt Libori direkt nach<br />

<strong>Schützenfest</strong>. Für uns MASPERN wieder


ein Grund unsere Uniformen anzuziehen<br />

und am Samstag, Sonntag und Dienstag im<br />

Dom den Ordnungsdienst zu übernehmen.<br />

Und da so etwas in Gemeinschaft viel Spaß<br />

macht haben wir auch mannstark an den<br />

Feierlichkeiten teilgenommen. Die Mithilfe<br />

einer tatkräftigen Gruppe beim Missionsbasar<br />

am Konrad-Martin-Haus am kleinen<br />

Domplatz während des zweiten Libori-<br />

Samstag rundete die Woche ab.<br />

warmer Luft gefüllt werden. Dann ging alles<br />

ganz schnell. Gemeinsam mit Hauptmann<br />

Norbert Löseke und Verwaltungsrat Michael<br />

Lutter hoben Erzbischof Hans-Josef<br />

Becker und Generalvikar Alfons Hardt von<br />

der Paderkampfbahn ab. Sportamtsleiter<br />

Reinhard Rasch hatte die Sportstätte kurzfristig<br />

als Startbahn zur Verfügung gestellt.<br />

Während in der Stadt kräftiger Libori-Trubel<br />

herrschte, konnten die Fahrgäste in ruhiger<br />

Atmosphäre in luftige Höhe die Paderstadt<br />

aus nördlicher Richtung betrachten und<br />

genießen. Nach erfolgreicher Premiere<br />

erhielten nach geglückter Landung Generalvikar<br />

Hardt und Hauptmann Löseke von<br />

Pilot Willy Lichtenauer die obligatorische<br />

Lufttaufe.<br />

Nach dem Dienst: Gemütliche Runde mit Dompropst<br />

Dr. Wilhelm Hentze<br />

Bild von links, Michael Lutter, Willy Lichtenauer, Norbert<br />

Löseke, Erzbischof Hans-Josef Becker, Generalvikar<br />

Alfons Hardt und Reinhard Rasch.<br />

97<br />

Erzbischof über Paderborn<br />

Dann sorgten die MASPERN während der<br />

Libori-Woche für Furore. Paderborn mit<br />

seinem Dom als Stadtmittelpunkt und das<br />

Ganze zur Libori-Zeit von oben betrachten,<br />

konnten Erzbischof Hans-Josef Becker und<br />

Generalvikar Alfons Hardt in dieser Festwoche<br />

erleben. Die MASPERN-Kompanie des<br />

Paderborner Bürgerschützenvereins hatte<br />

dem Herrn Erzbischof diese Ballonfahrt<br />

beim letztjährigen <strong>Schützenfest</strong> geschenkt.<br />

Doch bevor Ballon-Pilot Willy Lichtenauer<br />

das große, blaue Gefährt mit seinen prominenten<br />

Gästen im Korb in den abendlichen<br />

Himmel abheben lassen konnte, mussten<br />

die Geistlichen Herren kräftig mit anpacken.<br />

Mit einem großen Ventilator und den<br />

beiden Brennern musste der Ballon erst mit


Kinder an erster Stelle –<br />

Familienschützenfest<br />

mit Kinderkönigschießen<br />

17. August<br />

98<br />

In diesem Jahr wurde das Familienfest<br />

wieder zusammen mit den Königsträßern<br />

begangen. Bei schönem Wetter wurde<br />

der Vorplatz der Königsträßer Baude gut<br />

genutzt. Bei Kaffee und Kuchen, später<br />

auch Leckereien vom Grill und Bier für die<br />

Erwachsenen konnten auch die „Großen“<br />

den Nachmittag genießen. Aber besonders<br />

die Kids kamen nicht zu kurz. Viel Spaß<br />

machte ihnen das traditionelle Schießen.<br />

Den Abschluss bildete die Parade rund um<br />

die Kastanie, wo der Oberst mit den Vorstandsmitgliedern<br />

gleich mehrere Runden<br />

drehte.<br />

Den gemeinsamen Kinderhof von Königsträßern<br />

und MASPERN bildeten:<br />

Königspaar:<br />

Katharina Brühl und Jan Flügel<br />

Kronprinzenpaar:<br />

Nadin Deitelhoff und Thomas Vieth<br />

Apfelprinzenpaar:<br />

Pia Deitelhoff und Sebastian Hohrath<br />

Zepterprinzenpaar:<br />

Firena Neumann und Sören Stemberg<br />

Der Königsträßer-MASPERN-Kinderhofstaat 2008


Wir fahren nach Berlin!<br />

Unteroffiziere in der Hauptstadt<br />

29. bis 31. August<br />

Pünktlich um 7.00 Uhr fuhren zwei moderne<br />

Reisebusse vollbesetzt mit Schützen und<br />

Ihren Frauen zum langersehnten Unteroffiziersausflug<br />

in Richtung Berlin. In der Bundeshauptstadt<br />

angelangt ging es zunächst<br />

in die Bunkersiedlung Maybach 1 in den<br />

Nachrichtenbunker Zeppelin. Nach einer<br />

beeindruckenden Führung und kurzer Pause<br />

ging es weiter zur gemeinsamen Unterkunft<br />

in die „Akademie Berlin-Schmöckwitz“.<br />

Zum Abend hin kam dann der traditionelle<br />

Höhepunkt eines jeden Unteroffiziersausflugs,<br />

den nun erstmals die Damen<br />

miterlebten. Das Unteroffiziers-Königs-<br />

Schießen wurde in den Gartenanlagen<br />

der Akademie mit folgendem Ergebnis<br />

durchgeführt:<br />

König: Heiner Düsterhaus<br />

Kronprinz: Bernfried Kaup<br />

Apfelprinz: Heiner Reineke<br />

Zepterprinz: Heinrich Wigge.<br />

Die zünftige Parade durfte natürlich<br />

nicht fehlen und die Grundlage für einen<br />

gemütlichen Abend war gelegt.<br />

Am zweiten Tag ging es zu einer<br />

Erkundung in der Berliner Innenstadt<br />

in jeweils eigener Regie. Anschließend<br />

trafen sich alle Teilnehmer und machten<br />

sich auf in Richtung Schlepzig.<br />

Dort bestieg man Kähne und machte sich<br />

auf zu einer Fahrt durch die einzigartige,<br />

größtenteils unberührte Natur. Vorbei an<br />

mit Störchen und Kranichen besiedelten<br />

Spreeauen, durch den einzigartigen Hochwald,<br />

welcher mit uralten Bäumen bestückt<br />

ist. Abseits von Stress und Lärm, konnte<br />

man die Sorgen des Alltages vergessen und<br />

die absolute Stille der Natur genießen. Nach<br />

dieser unvergleichlichen Kahnfahrt ging es<br />

anschließend mit zwei Schiffen während<br />

des Sonnenuntergangs wieder zurück<br />

nach Schmöckwitz. Bei unserer Ankunft am<br />

Sonntagabend in Paderborn waren alle der<br />

Meinung, dass man diese Fahrt so schnell<br />

nicht vergessen wird.<br />

Impressionen von der Berlinfahrt 2008<br />

99


Schützenplatz immer idealer –<br />

Reitturnier mit Bestleistungen<br />

11. September bis 14. September<br />

100<br />

Zum Auftakt der EON Westfalen Weser<br />

Challenge waren auch dieses Mal 650<br />

Schützen und Gäste am Abend vor den<br />

Wettbewerben in den Hanse-Saal geladen<br />

und erfreuten sich in der gemütlichen<br />

Bierzelt-Atmosphäre. Der Fassbieranstich<br />

des Paderborner Bürgerschützenvereins<br />

ist mittlerweile schon zu einem festen<br />

Bestandteil des Schützenjahres geworden.<br />

Für den launigen Teil des Abends in dem<br />

bajuwarisch geschmückten Schützenhof<br />

war zwischen Pils, Nürnberger Würstchen,<br />

Schweinshaxe, Püree und Sauerkraut der<br />

Comedian Oliver Tissot zuständig. Der Erlös<br />

des Abends, der durch eine große Einzelspende<br />

der S&N AG von 10.000 Euro erhöht<br />

wurde, konnte dem Verein „Klinikclowns“<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Wenn Herbstidylle auf Spitzensport<br />

trifft, dann bedeutet das zweierlei: Es ist RI-<br />

DERS TOUR-Zeit und man ist in Paderborn.<br />

Einer der schönsten deutschen Turnierplätze<br />

war wieder Gastgeber der EON Westfalen<br />

Weser Challenge und der Schützenplatz,<br />

der wiederum zum Schauplatz internationalen<br />

Spitzensports wurde, zeigte sich<br />

von seiner schönsten Seite. Nicht nur das<br />

viele Besucher diese herrliche Atmosphäre<br />

schnupperten, auch das Fernsehen war<br />

Stammgast und schickte in langen Berich-<br />

Maspernhelfer


ten viele Bilder vom Schützenplatz in die<br />

Bundesrepublik. In der abschließenden<br />

mit 30.000 Euro dotierten Springprüfung<br />

Kl. S*** mit Stechen gewann schließlich<br />

der Niederländer Gert-Jan Bruggink mit<br />

Primeval.<br />

O’zapft is –<br />

Oktoberfest in der Baude<br />

27. Oktober<br />

Das Oktoberfest unserer Unteroffiziere<br />

fand wieder im Stil und Sinn des großen<br />

Oktoberfestes der Bayrischen Hauptstadt<br />

München statt. Es wurde, wie in den letzen<br />

Jahren auch, in der zum bayrischen Festzelt<br />

geschmückten MASPERN-Baude gefeiert.<br />

Der Unteroffiziersvorstand hatte sich eine<br />

Menge einfallen lassen, so dass man nicht<br />

erst extra auf die Wies’n fahren musste. Bei<br />

typischem Essen und Trinken, passender<br />

Musik und zünftigen Spielen verbrachten<br />

die teilnehmenden Vorstandsmitglieder<br />

einen schönen, kurzweiligen Abend.<br />

Schützenplatz auch idealer Reitplatz<br />

101<br />

Stimmung beim Oktoberfest der Unteroffiziere


Treffsicher –<br />

Schießen der Unteroffiziere<br />

30. Oktober<br />

Auch im vergangenen Jahr trafen sich die<br />

MASPERN-Schützen zu Ihrem Pokalschießen<br />

im <strong>kompanie</strong>eigenen Schießstand<br />

im Maspern-Sportzentrum. Hauptmann<br />

Norbert Löseke und Kurt Kotlenga, Vorsitzender<br />

der MASPERN-Unteroffiziere konnten<br />

sich über eine rege Teilnahme freuen.<br />

Pokalsieger wurde nach einem spannenden<br />

Finale Martin Greitens mit 29 Ringen, dicht<br />

gefolgt von Andreas Voss und Werner<br />

Kesselmeier mit jeweils 28 Ringen. Für die<br />

Schießsportabteilung konnte Matthias Spellerberg<br />

den Pokal entgegennehmen.<br />

102<br />

Treffsichere Schützen


Mit Atmosphäre –<br />

Herbstball der MASPERN<br />

15. November<br />

Das hatte Atmosphäre. Zum Auftakt der<br />

Ballsaison feierten die MASPERN mit den<br />

zahlreichen Gästen ihren traditionellen<br />

Herbstball. Sogar die Freunde aus dem<br />

fränkischen Raitersaich waren angereist.<br />

Oberleutnant Werner Müseler führte<br />

gekonnt durch das Programm und zum<br />

Tanz spielte die Show- und Partyband<br />

„Die Emsperlen“ Die seit vielen Jahren im<br />

In-und Ausland bekannte Band brachte<br />

eine mitreißende Bühnenshow. Für das<br />

leibliche Wohl wurde ebenfalls bestens<br />

gesorgt. Viele Gäste erfreuten sich an der<br />

kleinen, aber mit hochwertigen Preisen bestückten<br />

der Tombola. Hauptmann Norbert<br />

Löseke begrüßte den gesamten Hofstaat<br />

und ernannte König Wolfgang Just zum<br />

Ehrenunteroffizier der MASPERN. Es war<br />

ein unvergessener MASPERN-Herbstball<br />

2008, bei dem bis in den frühen Morgen<br />

gefeiert wurde.<br />

103<br />

„Wer auf die Fahne schwört, hat nichts mehr was ihm<br />

selber gehört!“<br />

Ein Schwur, den auch der neu ernannte Ehrenunteroffizier<br />

Wolfgang Just ablegte.


104<br />

Lichtblicke<br />

Herbstball


Mit selbst gebackenen Plätzchen –<br />

Senioren-Abend<br />

03. Dezember<br />

Rückblick mit Fotos<br />

MASPERN-Fototage<br />

10. bis 12. Januar<br />

Zum Seniorenabend 2008 gab es etwas<br />

ganz Besonderes: Sergeant Paul Ortwein<br />

hatte für die Senioren leckere Plätzchen<br />

selbst gebacken. Mit adventlichen Liedern,<br />

gespielt vom MASPERN-Musikzug, Essen<br />

und Trinken serviert von unseren Unteroffizieren<br />

und einen Film, über einen Spaziergang<br />

durch das zerstörte Paderborn von<br />

1946, verbrachte man einen gemütlichen<br />

Abend. Mit einer gefüllten Weihnachtstüte<br />

mit den erwähnten Plätzchen machte man<br />

sich dann auf den Heimweg.<br />

Die beliebten MASPERN-Fototage fanden<br />

wiederum bei unserem Foto-Chronisten<br />

Ferdi Hillebrand in seinem Haus an der Heiersmauer<br />

5 statt. Bei ihm konnte man sich<br />

Bilder aus den letzten Jahren anschauen<br />

und nachbestellen. Bereits seit 1997 finden<br />

die jährlichen Fototage großen Anklang.<br />

Das Winterereignis des PBSV<br />

Lichtmeßball<br />

07. Februar<br />

Die Versprechungen im Vorfeld waren<br />

nicht überzogen - der Lichtmeßball 2009<br />

wurde einmal mehr zum Ballereignis<br />

der Saison. Rund 600 festlich gekleidete<br />

Gäste hatten sich im entsprechend hergerichteten<br />

Schützenhof eingefunden, um<br />

das Traditionsereignis des PBSV zu feiern.<br />

Immerhin stand der Ball bereits im Jahre<br />

1832 erstmalig auf dem Programm des Paderborner<br />

Bürgerschützenvereins, damals<br />

noch im Rathaus. Mit dem Paderborner<br />

Traditionstanz „La Tampete“ eröffnete der<br />

amtierende Hofstaat mit Schützenkönig<br />

Wolfgang Just und Schützenkönigin Manuela<br />

Sperbel an der Spitze den Ball. Und<br />

zu den meisterhaft dargebotenen Klängen<br />

des Party Symphonie Orchestras (PSO)<br />

dauerte es nicht lange, bis dann die bestens<br />

gelaunten Ballgäste die Tanzfläche bis in die<br />

frühen Morgenstunden bevölkerten. Das<br />

einmal mehr von Adjutant Michael Löhr<br />

zusammengestellte Programm trug ebenso<br />

zum erneut großen Erfolg des Lichtmeßballs<br />

bei wie die gekonnte Moderation seines<br />

Adjutantenkollegen Thomas Spieker. Sie<br />

können es halt, die Paderborner Schützen.<br />

105<br />

Nikolausfeier mit Kindern<br />

07. Dezember<br />

Nach den Senioren gab es auch im Jahr<br />

2008 eine Nikolausfeier für die Kleinen<br />

der MASPERN-Familie. Mit adventlichen<br />

Liedern wurden sie auf den Besuch des Nikolaus<br />

vorbereitet. Dieser hatte dann, nicht<br />

nur Lob und Tadel für die Anwesenden,<br />

sondern auch Geschenke mitgebracht. Der<br />

Dank gilt den Jungschützen, die diese gelungene<br />

Veranstaltung vorbereitet haben.


Jetzt wieder im Ferrari-Saal –<br />

Kompanieabend<br />

14. März<br />

106<br />

Da der Kompanieabend im letzten Jahr in<br />

unserer MASPERN-Baude aus allen Nähten<br />

platzte, fand er in diesem Jahr im Ferrari-<br />

Saal statt. Dieser wurde im Vorfeld von<br />

vielen fleißigen Händen mit Liebe gestaltet<br />

und dekoriert, sodass man sich wohlfühlen<br />

konnte. Hauptmann Norbert Löseke konnte<br />

auch hier im voll besetzten Saal neben<br />

den Schützen auch eine große Zahl von<br />

Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft<br />

und Abordnungen unserer befreundeten<br />

Vereine begrüßen. Musikalisch wurde der<br />

Abend von der Gunnebach-Kapelle aus<br />

Elsen gestaltet. Als der Hauptmann dann<br />

auf die alte MASPERN-Fahne von 1910<br />

zu sprechen kam, durfte der Ükern-Bauer<br />

nicht fehlen. Dieser erzählte von seinen<br />

Erlebnissen und strapazierte die Lachmuskeln.<br />

Schließlich konnte man sich mit der<br />

MASPERN-Schlachteplatte stärken. Auch<br />

die Freunde der Heide-Kompanie, die die<br />

Bewirtung an diesem Abend übernommen<br />

hatten, leisteten ganze Arbeit. Ein gelungener<br />

Abend in bewährter Ükern-Atmosphäre,<br />

deftig und schön.<br />

Der Ükern-Bauer in Aktion


Gesangseinlage beim Kompanieabend<br />

Beste Stimmung beim Schnatgang<br />

Freundschaftliches Vergleichsschießen<br />

in Buke<br />

25. April<br />

Da sage noch einer, dass die MASPERN<br />

keine treffsicheren Schützen haben. Beim<br />

alljährlichen Vergleichsschießen mit unseren<br />

befreundeten Schützen aus Buke, holte<br />

der Verbindungsoffizier und MASPERN-<br />

Leutnant Christian Lüke nach einem spannenden<br />

Wettbewerb in der Duhne die<br />

Ehrenscheibe.<br />

Der Abend endete bei der Buker Jahreshauptversammlung<br />

mit einem Imbiss und<br />

kühlen Getränken.<br />

Jetzt schon im Mai Familienfest<br />

24. Mai<br />

In diesem Jahr fand das Familienfest wegen<br />

Terminüberschneidungen mit Radio Hochstift<br />

schon im Mai statt. Zusammen mit den<br />

Königsträßern verbrachten wir auf unserem<br />

„Maspernplatz“ einen schönen Sonntagnachmittag<br />

bei Kaffee und Kuchen, später<br />

auch gegrillten Köstlichkeiten. „Michi, Kids<br />

und Sunnimann“ und später Elmar Krenz<br />

sorgten für Stimmung bei den Kindern. Eine<br />

„Bimmelbahn“ fuhr um den Schützenplatz.<br />

Doch der Höhepunkt des Tages war das<br />

Vogelschießen.<br />

Der neue Kinderhof:<br />

König: Marcel Schniedermann (Königsträßer)<br />

Königin: Silvia Wille (Königsträßer)<br />

Kronprinz: Jan Wille (Königsträßer)<br />

Prinzessin: Nadin Deitelhoff (Maspern)<br />

Apfelprinz: Thomas Vieth (Maspern)<br />

Prinzessin: Tessa Deitelhoff (Maspern)<br />

Zepterprinz: Lucas Kneer (Königsträßer)<br />

Prinzessin: Pia Deteilhoff (Maspern)<br />

Standarte: Felix Meier (Königsträßer)<br />

107<br />

Schnatgang mit Königsträßern<br />

1. Mai<br />

Der Schnatgang führte die Teilnehmer in<br />

diesem Jahr durch die Paderauen zum<br />

gastgebenden Schützenbruder Werner Vogel<br />

von den Königsträßern, der in seinen<br />

schönen Garten an der Neuhäuser Straße<br />

eingeladen hatte.<br />

Nach einer kleinen Erfrischung wanderten<br />

beide Kompanien dann gemeinsam<br />

zurück zum Schützenplatz. Vor der Königsträßer-Baude<br />

fand dann der Tag bei<br />

schönem Frühlingswetter einen herrlichen<br />

Abschluss.


Letzte Seite<br />

Verborgene Schätze<br />

108<br />

Im MASPERN-Bezirk gibt es zurzeit mehrere<br />

größere Baustellen. Der Kanalbau am<br />

inneren Ring und das Detmolder Tor sollen<br />

zu <strong>Schützenfest</strong> fertig sein. Vom Maspern-<br />

Platz ausgehend erstreckt sich eine weitere<br />

Baustelle in Richtung Innenstadt. Dort wird<br />

ebenfalls ein neuer Kanal gebaut, der sich<br />

vom Maspern-Platz in die Meinwerk-Straße<br />

zieht.<br />

Als kürzlich der Bagger bei seinen<br />

Schachtarbeiten den Verlauf der alten<br />

Stadtmauer kreuzte, da staunte der Beobachter<br />

nicht schlecht! In der Tiefe konnte<br />

man alte Mauerreste entdecken. Sie lagen<br />

genau in der Linie der noch vorhandenen<br />

alten Stadtmauer. Ferdi Hillebrand, unserer<br />

Kompaniefotograf mit Sitz in der direkten<br />

Nachbarschaft, wurde flugs informiert und<br />

war doch fast zu spät! Der Bagger war nicht<br />

aufzuhalten, die unterirdische Mauer hatte<br />

schon das notwendige Loch für den Kanal.<br />

Seine Fotos jedoch beweisen, auch auf dem<br />

Ükern gibt es unterirdische, verborgene<br />

Schätze aus längst vergangenen Zeiten.

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