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Schützenfest - maspern-kompanie

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<strong>Schützenfest</strong> 1933: „NS-Deko“ war schon selbstverständlich, ob auf kleinen oder großen Fahnen<br />

Viele Institutionen, Vereine und Gruppen<br />

wurden dem Zwang ausgesetzt, etwas<br />

für die „Volksgemeinschaft“ zu tun, so auch<br />

der PBSV. Zu diesen Zwängen gehörte auch<br />

der Einsatz für soziale Zwecke, etwa für<br />

das „Winterhilfswerk“. Daher findet man<br />

in den Protokollen der Vorstandssitzungen<br />

regelmäßig wiederholende Hinweise auf<br />

entsprechende Aktivitäten, die dann als<br />

„große Aktion der NSDAP“ erscheinen.<br />

Der Verein nahm dadurch daran teil, dass<br />

er regelmäßig sogenannte „Winterhilfsschießen“<br />

veranstaltete, zu denen jede<br />

Kompanie 10 Schützen zu stellen hatte.<br />

Dieses Schießen scheint nicht auf große<br />

Begeisterung gestoßen zu sein, denn die<br />

Protokolle merken an, man wolle die Schützen<br />

nicht belasten, weshalb man pro Kompanie<br />

10 Reichsmark zur Verfügung stellte.<br />

Hinweise gibt es auch zur Beflaggung von<br />

Amtsgebäuden und Privathäusern, denn<br />

ein Zeitungsbericht merkt an, man sähe<br />

„die wohlvertrauten Farben, womit die<br />

Hakenkreuzfahne, Schwarz-Weiß-Rot sowie<br />

die „Farbzeichen der altehrwürdigen Paderbornensis“<br />

gemeint waren. Schon am 12.<br />

März 1933 hatte Reichspräsident Paul von<br />

Hindenburg (verst. 1934) in einem Erlass<br />

geregelt, „beide Farben nebeneinander zu<br />

zeigen“ (gemeint: Hakenkreuzfahne und<br />

die Fahne des Kaiserreiches). Im September<br />

1935 folgte ein weiterer Erlass, der die<br />

Hakenkreuzfahne als alleinige Staatsfahne<br />

vorschrieb.<br />

Zwischen dem <strong>Schützenfest</strong> 1935<br />

und dem 13. Mai 1936 scheint es keine<br />

Vorstandssitzung gegeben zu haben, denn<br />

in den Protokollbüchern ist nichts vermerkt.<br />

Erst im Mai 1936 legte der Rendant die<br />

Abrechnung für das <strong>Schützenfest</strong> 1935 vor<br />

und brachte einen Etatvorschlag für 1936<br />

ein. Festgelegt wurde also, dass Militärangehörige<br />

zum <strong>Schützenfest</strong> 1936 für 1,– RM<br />

Eintritt zum <strong>Schützenfest</strong> erhalten sollten,<br />

woran man sieht, dass das Militär Vorrang<br />

vor allen anderen Personen erhielt. Hatte<br />

sich „Der Filter“ 1933 noch über zu hohe<br />

Eintrittspreise für Bedürftige ereifert, so<br />

fehlen derartige Hinweise jetzt ganz. Vorgeschlagen<br />

wurde, zum <strong>Schützenfest</strong> 1936<br />

Bürgermeister Andreas de Voys und Landrat<br />

Fritz Homann zu Ehrenmitgliedern des<br />

Vereins zu ernennen, was auch beschlossen<br />

wurde. Homann jedoch lehnte die Ehrung<br />

aus parteipolitischen Gründen ab.<br />

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