[Insert your document title here] - Heutingsheim
[Insert your document title here] - Heutingsheim
[Insert your document title here] - Heutingsheim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
scheiden. Und doch spüren wir auf<br />
der anderen Seite, irgendwie<br />
stimmt dies dann doch nicht. Wir<br />
stoßen an Grenzen. Bei nä<strong>here</strong>m<br />
Betrachten entdecken wir, wie wir<br />
durch die Natur geprägt, von den<br />
wirtschaftlichen Umständen bestimmt,<br />
vom Unterbewusstsein geleitet,<br />
von Prozessen in unserem<br />
Hirn gesteuert werden.<br />
Was sagt nun die Bibel zur Freiheit?<br />
Die Bibel erklärt uns in Geschichten,<br />
dass zum Menschen wesenhaft<br />
frei sein gehört. Wie ein roter Faden<br />
zieht sich die Freiheit durch die<br />
Bibel. Menschen sollen frei leben<br />
können, ohne Unterdrückung und<br />
Zwang, davon erzählt z.B. der Auszug<br />
der Israeliten aus der Sklaverei<br />
(vgl. 2. Mose). Aus den biblischen<br />
Freiheitsgeschichten lässt sich herauslesen,<br />
dass die Freiheit nun<br />
nicht etwas ist, was der Mensch<br />
"machen" kann. Freiheit ist den<br />
Menschen "vor aller Leistung und<br />
trotz aller Schuld als Geschenk Gottes<br />
gegeben". Deshalb "darf der<br />
Mensch leben und handeln gemeinsam<br />
mit allen Menschen" (Mette).<br />
wirtschaftlich gestaltet wird. Er hat<br />
dies vorgelebt, weil er sich an die<br />
Liebe Gottes rückgebunden hat.<br />
Paulus hat es so formuliert: "Zur<br />
Freiheit hat uns Christus befreit!".<br />
Wobei die Freiheit, von der die Bibel<br />
erzählt, sowohl mich als auch<br />
den anderen im Blick hat. Verantwortung<br />
wäre wohl der Begriff heute<br />
für dieses Verständnis. Denn die<br />
Verantwortung für mich und den<br />
anderen verhindert, dass die Freiheit<br />
grenzenlos wird und nicht mehr<br />
geerdet ist.<br />
Martin Luther hat über "die Freiheit<br />
eines Christenmenschen" mit Worten<br />
aus seiner Umwelt folgendes<br />
gesagt: Er ist "ein freier Herr über<br />
alle Dinge und niemand untertan"<br />
und ist zugleich "ein dienstbarer<br />
Knecht aller Ding und jedermann<br />
untertan". Was heißt, dass wir Freiheit<br />
verstehen als liebevolle Hinund<br />
Zuwendung zum anderen Menschen.<br />
Als Frauen und Männer, die<br />
aus dem Geist Jesu leben wollen,<br />
sollen wir die Freiheit, die im Evangelium<br />
zu hören ist, glaubwürdig<br />
leben.<br />
STICHWORT<br />
In Jesus ist dieses Verständnis von<br />
Freiheit sehr anschaulich geworden.<br />
Er hat die Freiheit gehabt, Spielregeln<br />
um der Menschen willen außer<br />
Kraft zu setzen, Grenzen zu überschreiten,<br />
um mit Leuten, die ausgegrenzt<br />
wurden, ins Gespräch zu<br />
kommen und ihnen eine Perspektive<br />
eröffnet, wieder vor Ort dabei zu<br />
sein, also teilzuhaben an allem, was<br />
in einer Gesellschaft kulturell,<br />
sportlich, musisch, gesellig und<br />
Menschliche Freiheit besteht dort<br />
nachhaltig, wo Menschen erfahren:<br />
Gott mich macht frei von der Macht<br />
der Sünde, also von der Vorstellung,<br />
dass ich keinen Gott brauche und<br />
selber alles machen kann. Zugleich<br />
versetzt er mich in die Lage, mutig<br />
für andere Freiheit und Liebe erlebbar<br />
zu machen.<br />
Matthias Wirsching<br />
15