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BBS: Andere Schulen, andere Sitten …
„Ich gehe jetzt seit dem 05.08.2009 auf die Berufsfachschule Wirtschaft (BBS) in Löningen.
Dort ist einiges anders als auf eurer Schule, es fängt schon bei der Klassenbezeichnung an.
Bei euch heißen die Klassen noch ganz einfach 5a bis 10c, bei mir heißt es jetzt BFWGH1-
1L. Das BFWGH steht für Berufs-Fachschule Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Großhandel. Die
erste 1 steht, glaube ich, für die 1. Klasse; wofür die zweite 1 steht, weiß ich selbst nicht ganz
genau. Aber das L steht für Löningen, das weiß ich dann doch noch.
Aber man sieht ja, dass das sehr schwer zu behalten ist. Das ist aber nicht das einzige, was
sich verändert hat: Da gibt es noch so einiges mehr, wie zum Beispiel die Schulzeit. Die Schule
fängt um 8:05 Uhr an und hört um 13:05 Uhr auf. Wenn man acht Stunden hat, dann hat man
"schon" um 15:05 Uhr Schule aus, also ein bisschen früher als ihr. Aber das liegt auch nur
daran, dass es keine 5- Minuten- Pausen gibt.
Wenn wir zwei Stunden hintereinander haben, dann heißt das 90 Minuten Unterricht am Stück.
In den Stunden selber ist es eigentlich immer schön angenehm, denn in Mathe z.B. fängt das ganz
einfach an mit Dreisatz und Prozentrechnung. Es gibt auch Fächer, wo man die ganze Stunde nur
am Computer sitzt. Auf der Schule gibt es auch ein Modellunternehmen, das „Löninger
Büromöbelwerke GmbH" heißt. Dort sind wir montags in den ersten drei Stunden am „Arbeiten".
Auch die Fächerbezeichnungen sind komplett anders als bei euch. Bei uns heißt das, was bei
euch Mathe ist, Lernfeld 6; und das heißt wiederum kaufmännische Prozesse mathematisch
begründen. Was man bei euch in Informatik macht, das machen wir in zwei Fächern, einmal in
Lernfeld 7 und in Lernfeld 8. Im Lernfeld 7 üben wir Tippen mit dem Zehnfingersystem und Word.
In Lernfeld 8 werden als erstes nur Excel und dann Powerpoint behandelt. Außerdem führen wir
noch ein vierwöchiges Praktikum durch.
In der Schule hat man auch nicht die Pausenmöglichkeiten, die ihr habt, was daran liegen mag,
dass wir natürlich keine kleinen Kinder mehr sind. Die Pausen sind aber noch genauso lang wie
bei euch und es gibt dort 2 Kickertische, 2 Tischtennisplatten und einen Kiosk, der direkt in der
Pausenhalle ist. Für die Raucher steht extra eine abgelegene Raucherecke zur Verfügung,
die in jeder Pause gut gefüllt ist. Beim Kiosk kann man sich einige Dinge kaufen, wie z.B.
belegte Brötchen, Süßigkeiten und Getränke. Man kann dort aber auch z.B. gegen Vorlage des
Personalausweises, der Busfahrkarte, Bankkarte oder auch des Handys oder MP3 Players
Kickerbälle und Tischtennisschläger und -bälle bekommen.
Ja, ihr lest richtig: Auch Handy oder MP3 Player, denn die sind dort erlaubt. Man kann die ganze
Pause lang MP3's hören oder auch telefonieren, das ist den Lehrern eigentlich egal. Bei ein
paar Lehrern darf man auch, wenn man einen wichtigen Anruf erwartet, sagen, dass man
telefonieren muss. Wenn die Lehrer mal das Handy in der Stunde sehen, sagen die nur, dass
man das einstecken soll. Manche Lehrer sammeln das auch ein, wenn sie das stört; aber in
den Pausen ist das egal. Es gibt insgesamt nur 14 Lehrer. Viele sind nur zwei oder drei Tage da
und den Rest der Woche in der BBS in Cloppenburg. Also es ist eine sehr kleine Schule mit nur
einem Mädchenklo und einem Jungenklo; aber die sind viel, wirklich viel sauberer, als eure
Stinketoiletten, weil die Schüler viel vernünftiger sind und diese sauber halten.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Schule gut für die ist, die später einen kaufmännischen
Beruf ausüben wollen. Aber die Schule ist ein bisschen langweiliger als eure Schule. Als ich
nun gefragt wurde, ob ich als „Chefredakteur“ der letzten Abschlusszeitung nicht Lust hätte,
mein Knowhow dem Schülerzeitungsteam zu Verfügung zu stellen, bin ich natürlich gern zur
Realschule zurückgekommen – mit dem Erfolg, dass man mich gleich zu diesem Artikel über
die BBS verdonnerte.
So long, and don’t let the teachers get you down … “ Kevin Dieker (zuletzt 10a)
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