Vielecke
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Vorlesungsübersicht Wintersemester 2012/13 Mi 10-12 HS 1<br />
Geometrie Modul 4b<br />
benötigte Materialien: Geometrieheft – DIN-A-4 blanco weiß, quadratisches<br />
Faltpapier/Zettelblock; Zirkel, Geometriedreieck, Klebstoff, Schere<br />
• 17.10. V1 Geometrische Grundbegriffe<br />
• 24.10 V2 Winkelarten (nur Übung)<br />
• 31.10. V3 Grundkonstruktionen und geometrische Örter (Bestimmungslinien)<br />
• 07.11. V4 Dreiecke und ihre Eigenschaften (Winkel, Kongruenzsätze,<br />
Linien/Punkte, Typisierung, Symmetrien, Winkelsätze)<br />
• 14.11. V5 Vierecke und ihre Eigenschaften (Typisierung,<br />
besondere Vierecke, Haus der Vierecke, Symmetrien)<br />
• 21.11. V6 Dreiecke (Flächensätze)<br />
• 28.11. V7 <strong>Vielecke</strong> (Diagonalen, Winkel, Symmetrien, Beziehungen Kreis/n-Ecke)<br />
• 05.12. V8 Kreis (Geraden, Winkel)<br />
• 12.12. V9 Kongruenzabbildungen in der Ebene.<br />
• 19.12. V10 Flächeninhalt und Umfang von <strong>Vielecke</strong>n und Kreisen<br />
• 09.01. V11 Typisierung von Körpern(Quader, Prismen,<br />
Spitzkörper, Platonische Körper, Kugel)<br />
• 16.01. V12 Rauminhalt von Körpern (Rauminhalt von Prismen und Spitzkörpern,<br />
Rauminhalt und Oberfläche von Kugeln)<br />
• 23.01. V13 Ähnliche Figuren (Ähnlichkeitssätze, Ähnlichkeitsbeziehungen)<br />
• 30.01. V14 Zusammenfassung<br />
• 06.02.V15 Klausur<br />
1
Folie aus V6 zur Ähnlichkeit von Dreiecken<br />
Übereinstimmung in zwei<br />
Winkeln<br />
Übereinstimmung in einem<br />
Winkel und dem Verhältnis<br />
der anliegenden Seiten<br />
Übereinstimmung in zwei<br />
entsprechenden<br />
Seitenverhältnissen<br />
Übereinstimmung im Verhältnis<br />
zweier Seiten und dem<br />
Gegenwinkel der größeren Seite<br />
2
V7 <strong>Vielecke</strong> (Polygone)<br />
• 1 Begriffe<br />
• 2 Eigenschaften konvexer <strong>Vielecke</strong><br />
– Anzahl der Diagonalen<br />
– Winkelsumme im n-Eck<br />
• 3 Eigenschaften regelmäßiger konvexer<br />
<strong>Vielecke</strong><br />
• 4 Falten regelmäßiger <strong>Vielecke</strong><br />
Quellen: Krauter. Erlebnis<br />
Elementargeometrie; Duden.<br />
Mathematik; Kusch Mathematik.<br />
3
1 Begriffe<br />
<strong>Vielecke</strong> (Polygone) sind<br />
abgeschlossene ebene Streckenzüge<br />
aus endlich vielen Strecken.<br />
4
Beispiele: Arten von Fünfecken<br />
• Liegt jede Verbindungsstrecke<br />
zweier Eckpunkte im Inneren (als<br />
Diagonale) oder auf dem Rand (als<br />
Seite), dann ist das n-Eck konvex. Es<br />
hat keinen Innenwinkel, der größer<br />
als 180° ist.<br />
• Ein konkaves n-Eck besitzt<br />
mindestens einen Innenwinkel, der<br />
größer als 180° ist.<br />
• Schneiden sich zwei Seiten, so heißt<br />
das Vieleck überschlagen.<br />
• Ein n-Eck heißt regelmäßig, wenn<br />
alle Seiten gleichlang und alle<br />
Winkel gleichgroß sind.<br />
Polygonion (griech.)-Vieleck; polys – viel;<br />
gonos - Winkel<br />
convexus (lat.) - gewölbt<br />
5
2 Eigenschaften konvexer<br />
<strong>Vielecke</strong><br />
-Anzahl der Diagonalen<br />
-Winkelsumme im n-Eck<br />
6
Anzahl der Diagonalen in <strong>Vielecke</strong>n<br />
• Ein Viereck hat 2<br />
Diagonalen.<br />
• Ein Fünfeck hat 5<br />
Diagonalen.<br />
• Ein Sechseck hat 9<br />
Diagonalen.<br />
Mit welchem<br />
Zusammenhang lassen<br />
sich die Diagonalen in<br />
<strong>Vielecke</strong>n ableiten?<br />
7
Ausgangsüberlegung:<br />
Wie viele Strecken lassen sich<br />
ausgehend von einer Ecke<br />
zeichnen?<br />
• Man kann in alle anderen Ecken<br />
außer die eigene Strecken<br />
zeichnen, also n-1 Strecken zu den<br />
übrigen Ecken ziehen.<br />
• Jedoch sind 2 davon keine<br />
Diagonalen sondern Seiten des<br />
Vielecks, also gehen n-3<br />
Diagonalen von jeder Ecke aus.<br />
• Im gesamten Vieleck also n mal<br />
n-3 Diagonalen: n · (n-3)<br />
• Allerdings wird auf diese Weise<br />
jede Diagonale zweimal gezählt. Da<br />
eine Diagonale immer zwei Ecken<br />
miteinander verbindet, muss der<br />
gefundene Term noch durch 2<br />
dividiert werden:<br />
n(n<br />
2<br />
3)<br />
8
• Ein Viereck hat also 2<br />
Diagonalen: 4(4 3)<br />
2<br />
• Ein Fünfeck hat 5<br />
Diagonalen:<br />
5(5 3)<br />
2<br />
• Ein Sechseck hat 9<br />
Diagonalen:<br />
6(6 3)<br />
2<br />
• Ein Siebeneck hat 14<br />
7(7 3)<br />
Diagonalen:<br />
2<br />
• Ein Achteck hat 20<br />
Diagonalen: 8(8 3)<br />
2<br />
9
Winkelsumme des n-Ecks<br />
• Die Winkelsumme in Dreiecken beträgt 180°, in<br />
Vierecken 360°. Wie kann man die<br />
Innenwinkelsumme für ein beliebiges n-Eck<br />
bestimmen?<br />
• Ausgangsüberlegung: Zerlegen eines n-Ecks in<br />
Dreiecke bzw. Aufbau eines n-Ecks aus<br />
Dreiecken<br />
10
• Denkt man sich von einem<br />
beliebigen Punkt P innerhalb<br />
eines n-Ecks Strecken zu allen<br />
Eckpunkten gezeichnet, so<br />
entstehen n Dreiecke. Deren<br />
Innenwinkelsumme beträgt<br />
n · 180°.<br />
• Diese Summe ist jedoch größer<br />
als die gesuchte, denn sie<br />
enthält nicht nur die<br />
Winkelgrößen in den Ecken des<br />
Vielecks sondern auch die<br />
Dreieckswinkel, rund um den<br />
Scheitel P. Diese für die<br />
Innenwinkelsumme nicht<br />
benötigten Winkelgrößen bilden<br />
um P einen Vollwinkel, also<br />
360°.<br />
• Die Summe der Winkelgrößen<br />
im n-Eck beträgt also<br />
n · 180° - 360°.<br />
Überlegung 1<br />
11
• Den auf der<br />
vorangegangen Folie<br />
gewonnenen Term<br />
(n · 180° - 360°) kann man<br />
noch geschickt<br />
umformen, indem man<br />
360° als 2 · 180° schreibt,<br />
also<br />
n · 180° - 2 · 180° und<br />
180° ausklammert:<br />
180° · (n – 2) oder<br />
S n = (n-2) · 180°.<br />
• Die Summe der<br />
Innenwinkel eines n-Ecks<br />
beträgt (n-2) · 180°.<br />
12
Überlegung 2<br />
13
Überlegung 3<br />
Ein konvexes n-Eck kann in (n-2)<br />
Dreiecke zerlegt werden.<br />
Das Zerlegen in Dreiecke<br />
erfolgt ausgehend von<br />
einem Eckpunkt. (s.<br />
Beispiel unregelmäßiges<br />
Sechseck).<br />
Für die Innenwinkelsumme<br />
S n eines beliebigen n-Ecks<br />
ergibt sich S n = (n-2) · 180°.<br />
14
• Die Innenwinkelsumme im Dreieck beträgt also (3-2) ·<br />
180° = 180°.<br />
• Die Innenwinkelsumme im Viereck beträgt (4-2) · 180°<br />
= 360°.<br />
• Die Innenwinkelsumme im Fünfeck beträgt (5 – 2) ·<br />
180° = 540°.<br />
• Die Innenwinkelsumme im Sechseck beträgt (6-2) ·<br />
180° = 720°.<br />
15
3 Eigenschaften regelmäßiger<br />
konvexer <strong>Vielecke</strong><br />
- Innenwinkel im regelmäßigen n-Eck<br />
- In- und Umkreis<br />
16
• Ein n-Eck ist dann<br />
regelmäßig, wenn es n<br />
gleichgroße Winkel und n<br />
gleichlange Seiten besitzt.<br />
(Eine Bedingung allein<br />
genügt nicht.)<br />
• Wir wissen, dass die<br />
Winkelsumme im n-Eck<br />
(n-2) · 180° beträgt. Im<br />
regelmäßigen n-Eck ist diese<br />
Winkelsumme gleichmäßig auf<br />
alle n Innenwinkel des n-Ecks<br />
verteilt.<br />
• Für die Größe jedes Innenwinkels<br />
in einem regelmäßigen n-Eck gilt<br />
demzufolge:<br />
(n-2) · 180°<br />
n<br />
• Jedes regelmäßige n-Eck weist<br />
genau n Achsenspiegelungen und<br />
n Drehungen (einschließlich der<br />
Identität) auf. Nur regelmäßige<br />
<strong>Vielecke</strong> mit gerader Eckenzahl<br />
sind auch punktsymmetrisch.<br />
17
• Jedes regelmäßige n-Eck besitzt<br />
einen Inkreis und einen Umkreis.<br />
• Inkreis und Umkreis besitzen<br />
denselben Mittelpunkt.<br />
• Dieser Mittelpunkt ist ausgehend<br />
vom Umkreis konstruktiv<br />
bestimmbar. Weil jede Seite des<br />
n-Eckes Sehne des Umkreises ist,<br />
geht Ihre Mittelsenkrechte durch<br />
den Mittelpunkt des Kreises.<br />
• Verbindet man den<br />
Kreismittelpunkt mit jedem<br />
Eckpunkt, so wird das n-Eck in n<br />
gleichschenklige, zueinander<br />
kongruente Dreiecke<br />
Die am Mittelpunkt<br />
liegenden Winkel der<br />
Dreiecke sind alle gleich<br />
groß:<br />
(Bestimmungsdreiecke) zerlegt. α = 360°<br />
n<br />
Umkreisradius r 2<br />
Inkreisradius r 1<br />
18
• regelmäßiges Fünfeck<br />
• Alle regelmäßigen<br />
n-Ecke haben jeweils<br />
gleich große<br />
Innenwinkel. Beim<br />
regelmäßigen Fünfeck<br />
beträgt die Größe eines<br />
Innenwinkels 108°.<br />
Innenwinkelsumme:<br />
(n-2) · 180°<br />
3 · 180° = 540°<br />
Größe eines<br />
Innenwinkels:<br />
540° : 5 = 108°<br />
19
• Besonderheit: regelmäßiges<br />
Sechseck<br />
• Jedes regelmäßige n-Eck kann man in<br />
n gleichschenklige Dreiecke zerlegen.<br />
• Beim regelmäßigen Sechseck sind die<br />
Winkel an jeder Dreieckspitze 60°<br />
(360°: 6), dann müssen die beiden<br />
Winkel an der Basis auch jeweils 60°<br />
sein. Die Bestimmungsdreiecke im<br />
regelmäßigen Sechseck sind also<br />
gleichseitig.<br />
• Deshalb entspricht auch die Seite des<br />
6-Ecks dem Radius des Umkreises<br />
(sonst nur die Schenkel).<br />
Die am Mittelpunkt<br />
liegenden Winkel der<br />
Dreiecke sind alle gleich<br />
groß: α = 360°<br />
n<br />
• So ist jeder Kreis durch seinen Radius<br />
in ein regelmäßiges Sechseck<br />
zerlegbar. Wenn man also einen Kreis<br />
zeichnet und seinen Radius 5 mal<br />
abträgt, erhält man immer ein<br />
regelmäßiges Sechseck.<br />
20
• Quadrat und regelmäßiges<br />
Achteck<br />
• Zwei beliebige, aber<br />
senkrecht aufeinander<br />
stehende Durchmesser<br />
schneiden einen Kreis in<br />
vier Punkten, den vier<br />
Seiten eines regelmäßigen<br />
Vierecks (Quadrat).<br />
• Halbiert man die<br />
Quadratseiten und zeichnet<br />
durch die Seitenmitten<br />
Durchmesser, so erhält man<br />
vier weitere Ecken, die uns<br />
zum regelmäßigen Achteck<br />
führen.<br />
21
• regelmäßiges Neuneck<br />
• Die Gleichheit der<br />
Winkel am Mittelpunkt<br />
der Figur ermöglicht das<br />
Zeichnen regelmäßiger<br />
<strong>Vielecke</strong>.<br />
360°: 9 = 40°<br />
22
Konstruieren mit Hilfe des Kreises<br />
• Durch sechsmaliges Abtragen des<br />
Radius eines Kreises auf der<br />
Kreislinie entsteht ein<br />
regelmäßiges Sechseck.<br />
• Verbindet man drei nicht<br />
benachbarte Punkte, so erhält<br />
man ein gleichseitiges Dreieck.<br />
• Über das Prinzip der<br />
Seitenhalbierung lässt sich<br />
ausgehend vom Quadrat ein<br />
Achteck usf. konstruieren.<br />
Konstruieren mit Hilfe des Quadrates<br />
• Regelmäßige Achtecke kann man<br />
unter Nutzung der Seitenmitten<br />
des Quadrates konstruieren.<br />
23
4 Falten regelmäßiger <strong>Vielecke</strong><br />
Sechseck – gleichseitiges Dreieck – Ecken zur<br />
Mitte<br />
Achteck aus dem Zauberquadrat<br />
Fünfeck – Papierstreifen knoten<br />
24
egelmäßiges Achteck<br />
Quelle: Besuden<br />
25
egelmäßiges Fünfeck<br />
s. auch V6, Pentagramm<br />
(Drudenfuß) – Zeichen der<br />
Pythagoräer<br />
Quelle: Besuden<br />
26
Aufgabe zur Übung, Woche vom 03.12.-07.12.<br />
• Falten oder zeichnen Sie ein Vieleck.<br />
– Berechnen Sie die Anzahl der Diagonalen und die<br />
Innenwinkelsumme Ihres Vielecks.<br />
– Leiten Sie eine der beiden Formeln gedanklich her.<br />
27