Positionspapier (302 kB, PDF) - schule.sg.ch
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Erfordernisse und Perspektiven für wirksame<br />
Begabungsförderung<br />
Einleitung<br />
Das im Jahr 2000 gegründete Netzwerk Begabungsförderung konnte an der zur<br />
Tradition gewordenen Herbst-Tagung vom 30. Oktober 2010 auf sein zehnjähriges<br />
Bestehen zurückblicken. Seit der Gründung wurde im Netzwerk der Wissens- und<br />
Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong> unter den Mitgliedern der Gremien wie au<strong>ch</strong> mit externen<br />
Fa<strong>ch</strong>leuten gepflegt. Dabei wurden vers<strong>ch</strong>iedene Aspekte der s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en Begabungsförderung,<br />
die au<strong>ch</strong> Begabtenförderung umfasst, und der damit zusammenhängenden<br />
S<strong>ch</strong>ulentwicklungsarbeit diskutiert. Die im Netzwerk vertretenen<br />
Konzeptionen wurden immer wieder hinterfragt und weiterentwickelt. Das<br />
vorliegende Dokument fasst die konzeptionellen Vorstellungen auf ihrem aktuellen<br />
Stand zusammen und verweist auf Instrumente und Handrei<strong>ch</strong>ungen, die im<br />
Netzwerk und in seinem Umfeld entstanden sind. Das Rahmenpapier soll ni<strong>ch</strong>t<br />
abs<strong>ch</strong>liessend sein, es wird vielmehr als «Work in Progress» weiterentwickelt und<br />
dient vorab als interne Orientierungshilfe. In diesem Sinne dient es au<strong>ch</strong> der<br />
Si<strong>ch</strong>erung der Ergebnisse der in den Netzwerkgremien geleisteten Arbeit.<br />
Grundsätze und Leitgedanken<br />
Im Zentrum der Netzwerkarbeit steht die Prämisse, dass Begabungsförderung Teil<br />
der Unterri<strong>ch</strong>ts-, S<strong>ch</strong>ul- und Qualitätsentwicklung ist und perspektivis<strong>ch</strong> nur in<br />
einer «S<strong>ch</strong>ule der Vielfalt» vollständig umgesetzt werden kann.<br />
Bildungspolitis<strong>ch</strong>e Leitgedanken:<br />
Die Volks<strong>s<strong>ch</strong>ule</strong> gewährleistet allen Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en eine Bildung<br />
gemäss ihren Eignungen und Neigungen und fördert ihre Entwicklung zu selbständigen<br />
und verantwortungsbewussten Mitgliedern der Gemeins<strong>ch</strong>aft. Wegleitend<br />
ist der Gedanke, dass jeder Mens<strong>ch</strong> sein Potential in Auseinandersetzung mit<br />
seiner Mit- und Umwelt entfalten und im Laufe des lebenslangen Lernens für die<br />
Gemeins<strong>ch</strong>aft und si<strong>ch</strong> selbst fru<strong>ch</strong>tbringend einsetzen kann.<br />
Dies bedeutet, dass die Volks<strong>s<strong>ch</strong>ule</strong> in integrativer Weise sowohl individualisierend<br />
wie au<strong>ch</strong> gemeins<strong>ch</strong>aftsbildend arbeitet und Motivation, Fähigkeit und<br />
Bereits<strong>ch</strong>aft zum Lernen unterstützt. Sie trägt sowohl der Persönli<strong>ch</strong>keitsbildung<br />
wie dem Kompetenzaufbau Re<strong>ch</strong>nung und a<strong>ch</strong>tet auf Bildung<strong>sg</strong>ere<strong>ch</strong>tigkeit. Im<br />
Zentrum des s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en Prozesses stehen das Lernen der S<strong>ch</strong>ülerinnen und<br />
S<strong>ch</strong>üler und die darauf au<strong>sg</strong>eri<strong>ch</strong>tete Zusammenarbeit aller an S<strong>ch</strong>ule beteiligten<br />
Personen.<br />
Bildungstheoretis<strong>ch</strong>e Leitgedanken:<br />
Lernen wird verstanden als sozial konstituierter, konstruktiver Prozess. Das bedeutet,<br />
dass Wissen und Können ni<strong>ch</strong>t vermittelt werden können, sondern in einem<br />
interaktiven Prozess aufgebaut werden müssen. Dabei spielen das Vorwissen<br />
und Persönli<strong>ch</strong>keitsmerkmale der Lernenden sowie die materiale und emotionale<br />
Qualität der Lernumgebung eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle.<br />
Netzwerk Begabungsförderung — Erfordernisse und Perspektiven für wirksame Begabungsförderung<br />
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