ein junges
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geführt. Die Tanzcompany Scapino heißt seit 1990 „Scapino<br />
Ballett Rotterdam”, das sich unter der Leitung von Nils Christe<br />
und danach unter Ed Wubbe zu <strong>ein</strong>em ausschließlich darstellenden<br />
Ensemble entwickelte, das allerdings immer noch <strong>ein</strong> eher<br />
<strong>junges</strong> Publikum anspricht. Introdans hauchte mit der Gründung<br />
von Introdans Education 1989 der pädagogischen Abteilung nach<br />
Jahren der Vernachlässigung wieder neues Leben <strong>ein</strong>. Damit<br />
entstand neben der Repertoiregesellschaft Introdans <strong>ein</strong>e neue<br />
Gesellschaft, die nicht nur in den Schulen wirkte, sondern auch<br />
in Theatern Jugendvorstellungen gab. Nach <strong>ein</strong>er weiteren Namensänderung<br />
heißt diese Jugendgesellschaft heute „Introdans,<br />
Ensemble für die Jugend”. Das alte Attribut „edukativ” empfand<br />
man als zu „bevormundend”.<br />
Reflex in Groningen ist inzwischen aufgelöst worden. Die<br />
Rotterdamse Dansgroep ist Namensnachfolgerin des Werkzentrum<br />
Dans. Die Gruppe ist ausschließlich darstellerisch tätig und<br />
besitzt k<strong>ein</strong>e spezifisch pädagogische Zielsetzung mehr. Allerdings<br />
wurden neue Gesellschaften gegründet, wie z.B. Dansend<br />
Hart, De Stilte, Unieke Zaken, De Meekers, Danstheater Arena,<br />
Opus One usw., die in das Vermittlungsangebot des LOKV aufgenommen<br />
wurden. Schulen und unterstützende Einrichtungen<br />
können die Datenbank des LOKV in Anspruch nehmen, wenn sie<br />
<strong>ein</strong> innerschulisches Tanzangebot auswählen wollen.<br />
(www.lokv.nl) (www.dansbewegtje.nl)<br />
Aktuelle Entwicklungen<br />
•<br />
Läßt man die Ereignisse der 90er Jahre Revue passieren,<br />
dann wird deutlich, daß sich auf erzieherischem<br />
Gebiet <strong>ein</strong>e starke Neuorientierung<br />
vollzieht. Diese Neuorientierung hängt mit zwei<br />
Bewegungen zusammen:<br />
Zum <strong>ein</strong>en verändert sich die Auffassung vom Verhältnis zwischen<br />
den Künsten und Erziehung/Unterricht. Das Konzept „künstlerische<br />
Bildung” wurde fallengelassen. Pädagogische Zielsetzungen<br />
sollen nicht mehr durch die künstlerische Tätigkeit angestrebt<br />
werden. Kunst wird nicht mehr als Transportmittel für außerhalb<br />
der Kunst gelegene Leitziele gesehen.Die künstlerische Ausbildung<br />
selbst rückt in den Vordergrund – nicht mehr als Mittel, sondern<br />
als Ziel an sich. Diese neue Sichtweise der Kunsterziehung begreift<br />
„Kunsteducatie”als breitgefächerte Schulung in den Künsten – sowohl<br />
in aktiver und rezeptiver als auch in reflektiver Hinsicht.<br />
Tanzerziehung betrifft also nicht nur das aktive, selbsterfahrende<br />
Lernen, sondern auch das rezeptive Zuschauen-Lernen.<br />
De Stilte<br />
Ch. und Foto © Timmermans<br />
Beide Arbeitsformen werden durch Hintergrundmaterial und<br />
Faktenwissen (reflektiv) ergänzt. Diese konzeptionell neue Sichtweise<br />
trifft sowohl für die außerschulische als auch für die<br />
schulische Kunsterziehung zu.<br />
•<br />
Die zweite Bewegung hängt mit der Bewegung<br />
des Unterrichts zusammen, wie sie seit den 90er<br />
Jahren in den Niederlanden stattfindet. Der Einfluß<br />
dieser Unterrichtsreform auf die Tanzwelt<br />
bewegt sich auf verschiedenen Ebenen.<br />
1993 wurde für alle Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und<br />
16 Jahren die sogenannte Mittelstufenreform <strong>ein</strong>geführt. Diese<br />
Mittelstufenreform bietet Schulen erstmals die gesetzliche<br />
Möglichkeit, Tanz als ordentliches Schulfach anzubieten. Genau<br />
wie alle anderen regulären Schulfächer hat das Unterrichtsfach<br />
Tanz festgelegte Leitziele und <strong>ein</strong>en Lehrplan, an denen die Tanzpädagogen<br />
ihren Unterricht orientieren können. Zur Zeit gibt es<br />
in den Niederlanden etwa zehn Schulen der weiterführenden<br />
Unterrichtsstufe, in denen Tanz regulär auf dem Lehrplan steht.<br />
Damit besitzen die an den Kunsthochschulen (Amsterdam, Tilburg,<br />
Arnheim, Rotterdam) ausgebildeten Tanzpädagogen zum<br />
erstenmal <strong>ein</strong>e erweiterte Berufsperspektive:<br />
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