ein junges
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Welche Chancen der Begegnung mit Tanz im und als Theater<br />
haben Kinder und Jugendliche? Wie erleben sie die künstlerische<br />
Kommunikationsform Tanz?<br />
Da raffinierte visuelle Inszenierungen mit Bewegung und Tanz<br />
auch im alltäglich-medialen Leben ihre spektakuläre Rolle spielen,<br />
sind Kindern und Jugendlichen vielfältige Formen von Tanz<br />
aus und in aller Welt gegenwärtig. Darüber hinaus können sie<br />
zwischen <strong>ein</strong>er Vielzahl tänzerischer Freizeitangebote wählen.<br />
Tanz ist k<strong>ein</strong> eigenständiges Unterrichtsfach, sondern bestenfalls<br />
sporadisch Bestandteil des Sportunterrichts. Er wird von Sportlehrern<br />
unterrichtet, nicht jedoch von speziell ausgebildeten<br />
Tanzpädagogen.<br />
Während sich Kinder und Jugendliche in<br />
Fächern wie Literatur, Kunst, darstellendes<br />
Spiel und Musik produktive und rezeptive<br />
Fähigkeiten aneignen, wird weder tänzerisches<br />
Tun noch die Wahrnehmung von Tanz auf<br />
annähernd vergleichbare Weise „geschult“.<br />
Deutsche<br />
Tanzkompanie<br />
„Hänsel &<br />
Gretel“,<br />
Foto © Radley<br />
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Wie intensiv und prägend solche Begegnungen mit und im Tanz<br />
auch s<strong>ein</strong> mögen, bleibt Tanz im und als Theater noch immer <strong>ein</strong><br />
außer-alltägliches Ereignis.<br />
Es bedarf bewußter Entscheidung, ins Theater<br />
zu gehen. Tanz verlangt intensive Wahrnehmung,<br />
ist im wahrsten Sinne des Wortes interaktiv.<br />
Die Einstiegshürden, tänzerische „Inseln der Unordnung“ im<br />
Theater überhaupt entdecken zu dürfen, wenn sie denn inszeniert<br />
werden, sind also hoch...<br />
Für Kinder und Jugendliche in diesem Deutschland sind sie sogar<br />
besonders hoch. Nach wie vor existiert <strong>ein</strong>e erhebliche Diskrepanz<br />
zwischen der Allgegenwart tänzerischer Phänomene im<br />
täglichen Leben und der geringen Bedeutung, die Tanz in Bildung<br />
und Erziehung beigemessen wird.<br />
Auch in der DDR war Tanz k<strong>ein</strong> eigenständiges Lehrfach, blieb die<br />
über Jahrzehnte beharrlich wiederholte Forderung nach <strong>ein</strong>er<br />
stärkeren Präsenz von Tanz in Erziehung und Bildung unerfüllt.<br />
Jedoch wurde nicht nur die außerschulische tänzerische Tätigkeit,<br />
sondern auch die Begegnung von Kindern und Jugendlichen<br />
mit Tanz im und als Theater großzügig gefördert.<br />
So gehörten Kinderballette bzw. Tanzprogramme für Kinder und<br />
Jugendliche in der DDR selbstverständlich zum Repertoire aller<br />
großen professionellen Ensembles, sowohl der Opernhäuser als<br />
auch der Staatlichen Tanzensembles.<br />
Auch wenn die staatlichen Kinder- und<br />
Jugendtheater eher relativ literatur- bzw.<br />
sprechtheaterorientiert inszenierten, standen<br />
Tanzaufführungen als Gastspiele durchaus auf<br />
ihren Spielplänen.<br />
Es gab <strong>ein</strong>e Vielfalt von Ballett- und Tanzwerken der DDR-Bühnen<br />
für Kinder und Jugendliche ,deren Spektrum von Kinderballetten mit<br />
märchenhaften oder „realistischen“ Sujets bis zu Ballettklassikern,<br />
von Folkloreballetten mit märchenhafter oder direkt gegenwartsbezogener<br />
Thematik bis zu TanzTheaterproduktionen reichte.<br />
Darüber hinaus wurden Traditionen entwickelt,<br />
um Kindern und Jugendlichen die Welt des<br />
Tanzes als und im Theater zu eröffnen. Sie konnten<br />
punktuell bis in die Gegenwart fortgeführt<br />
werden.<br />
Eine solche Form der „organisierten Begegnung“ <strong>ein</strong>es jungen<br />
Publikums mit Tanz sind die Leipziger und Dresdner Schulkonzerte.<br />
Es ist an dieser Stelle unmöglich, auf die Entwicklung<br />
des Tanzes für <strong>ein</strong> <strong>junges</strong> Publikum in 40 Jahren DDR<br />
<strong>ein</strong>zugehen. Dennoch läßt sich durchaus behaupten, daß die<br />
Schulkonzerte beispielhaft für den Anspruch stehen,der das Tanzgeschehen<br />
für Kinder und Jugendliche in der DDR prägte.<br />
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