Januar/Februar 2010 - Architektenkammer des Saarlandes
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Saarland<br />
Freiflächen der Chemischen Fabrik Budenheim<br />
Gottfried-Kühn-Preis 2009 −<br />
Landschaftsarchitekturpreis Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
u Mit dem in zweiter Auflage verliehenen Gottfried-Kühn-Preis<br />
sollen vorbildliche, realisierte<br />
Freiraum- und Landschaftsplanungen in Rheinland-Pfalz<br />
und im Saarland ausgezeichnet werden.<br />
Auslober <strong>des</strong> Preises sind der Bund Deutscher<br />
Landschaftsarchitekten bdla Rheinland-<br />
Pfalz /Saarland e.V. zusammen mit den beiden<br />
Lan<strong>des</strong>-Umweltministerien und der Stiftung Natur<br />
und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Unterstützung<br />
<strong>des</strong> Dialog Baukultur Rheinland-Pfalz und<br />
den beiden Lan<strong>des</strong>architektenkammern.<br />
Der Preis wird gleichermaßen an Bauherren<br />
und Landschaftsarchitekten verliehen. Es werden<br />
Projekte prämiert, die durch erfolgreiches<br />
Zusammenwirken von Bauherren, Landschaftsarchitekten<br />
und anderen Planungsbeteiligten<br />
entstanden sind. Das Engagement zur qualitätvollen<br />
Gestaltung der Umwelt soll damit öffentliche<br />
Anerkennung finden.<br />
Unter den 26 eingereichten Arbeiten wurden<br />
nachfolgend aufgeführte Projekte von der<br />
Fachjury ausgezeichnet:<br />
Gottfried–Kühn-Preis 2009 in der Kategorie<br />
„Private Freiflächen“:<br />
Projekt: Freiflächen der Chemischen Fabrik<br />
Budenheim, Landschaftsarchitekt: Bierbaum.<br />
Aichele.Landschaftsarchitekten, Mainz, Bauherr:<br />
Chemische Fabrik Budenheim KG, Dr. A.<br />
Oetker Gruppe, Budenheim<br />
Die Sicherung eines Unternehmens im Überschwemmungsgebiet<br />
− dieser Herausforderung<br />
stellte sich ein privater Konzern. Der erforderliche<br />
Hochwasserschutz mauere nicht<br />
ein, sondern werde wie selbstverständlich in<br />
Der Dudweiler Anger<br />
die Umfeldgestaltung einbezogen, urteilte die<br />
Jury. Es sei nicht nur ein hochwertiges Umfeld<br />
für die Mitarbeiter geschaffen worden, sondern<br />
das ehemals abgeschlossene Firmengelände<br />
öffne sich heute zum benachbarten Dorf und<br />
zur Landschaft. Die Jury würdigte nicht nur die<br />
anspruchsvolle Gestaltung der technisch notwendigen<br />
Anlagen, sondern ebenso das private<br />
Engagement der Unternehmensfamilie.<br />
Gottfried-Kühn Preis 2009 in der Kategorie<br />
„Freiflächen im öffentlichen Raum“:<br />
Sonderpreis für das Projekt: Der Dudweiler Anger,<br />
Saarbrücken-Dudweiler, Landschaftsarchitekt:<br />
Rolf Martin, St. Ingbert, Bauherr: Lan<strong>des</strong>hauptstadt<br />
Saarbrücken, Amt für Klima- und<br />
Umweltschutz.<br />
Ein kaum genutzter innerstädtischer „Angstraum“<br />
mit vielen baulichen Relikten und sozialen<br />
Problemen sei zu einem gut angenommenen,<br />
vielfältig nutzbaren Freiraum gestaltet worden,<br />
lobte die Jury. Als herausragend wurde die konsequente<br />
Einbindung der Anwohner sowie der<br />
anliegenden Eigentümer und Nutzer in die Planung<br />
beurteilt. Entstanden seien hochwertige<br />
Freiräume mit ästhetischem und ökologischem<br />
Anspruch und vielfältiger Nutzbarkeit. Damit sei<br />
eine beispielhafte Initialzündung für ein vernachlässigtes<br />
Quartier gegeben worden.<br />
Anerkennungen:<br />
Projekt: Außenanlagen Festung Ehrenbreitstein,<br />
Koblenz, Landschaftsarchitekt: Topotek 1 Gesellschaft<br />
von Landschaftsarchitekten mbH,<br />
Berlin, Bauherr: Lan<strong>des</strong>betrieb Liegenschaftsund<br />
Baubetreuung, Koblenz.<br />
Renaturierung der Kyllmündung<br />
Projekt: Grünzug Olbeschgraben/Am Olbeschwäldchen,<br />
Trier, Landschaftsarchitekt:<br />
Bielefeld, Gillich, Heckel Landschaftsarchitekten<br />
BDLA, Trier, Bauherr: Stadt Trier, Baudezernat,<br />
Grünflächenamt<br />
Projekt: Neugestaltung Romano-Guardini-Platz,<br />
Mainz, Landschaftsarchitekt: Bierbaum.Aichele.<br />
Landschaftsarchitekten, Mainz, Bauherr: Mainzer<br />
Aufbaugesellschaft mbH, Mainz + Wohnbau<br />
Mainz GmbH<br />
Gottfried–Kühn-Preis 2009 in der Kategorie<br />
„Objekte in der freien Landschaft“:<br />
Projekt: Renaturierung der Kyllmündung, Trier-<br />
Ehrang, Landschaftsarchitekt: Bielefeld, Gillich,<br />
Heckel Landschaftsarchitekten BDLA, Trier,<br />
Bauherr: LBM Trier + Zweckverband Wirtschaftsförderung<br />
im Trierer Tal, Föhren<br />
Die Renaturierung der Kyllmündung überzeugte<br />
die Jury, weil mit kleinen Eingriffen eine<br />
ökologisch hochwertige Umwidmung von<br />
einem „Industriegebiet“ in eine Aue gelungen<br />
sei. Nach dem verheerenden Hochwasser 1993<br />
hätten die Projektträger, der Lan<strong>des</strong>betrieb<br />
Mobilität und der Zweckverband Wirtschaftsförderung<br />
im Trierer Tal einen umweltpolitischen<br />
Lernprozess mit Signalwirkung in die Wege geleitet.<br />
Umweltverbände und Öffentlichkeit seien<br />
intensiv einbezogen worden. Das Projekt beweise<br />
Vertrauen in die Kräfte der Natur: schlichte<br />
Flutrinnen und Mulden ermöglichten eine<br />
eigendynamische Entwicklung.<br />
Weitere Informationen: www.rps.bdla.de.<br />
Quelle: bdla Rheinland-Pfalz / Saarland e.V.<br />
Fotos: bdla Rheinland-Pfalz / Saarland e.V.<br />
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