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Eine Saison voller Höhen und Tiefen geht zu Ende. Dies kann man gleichermaßen<br />
auf die Leistung der Mannschaft, als auch auf die der Kurve beziehen.<br />
Mit großen Zielen und Vorstellungen starteten wir als Gruppe in diese Saison, war<br />
es doch die erste Saison nach dem fast 1-jährigen Boykott. Unser Anspruch war<br />
(und ist!) es, die Nordwestkurve bei jedem Spiel zum Toben zu bringen. Hinsichtlich<br />
dieser recht hohen Anforderung, die wir an uns selbst stellen, können wir nicht ganz<br />
zufrieden mit diesem Jahr sein. Bei zu vielen Spielen war die Stimmung einfach nur<br />
schlecht, Stimmungstiefpunkt war klar das Heimspiel gegen Karlsruhe. Natürlich<br />
gab es auch gute Tage, vor allem auswärts legten wir <strong>Frankfurt</strong>er nicht selten<br />
ordentliche Auftritte hin, auch das Heimspiel gegen Cottbus hatte etwas ganz<br />
besonderes. Trotzdem steht fest, dass wir dieses Jahr bei weitem nicht unsere<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft haben! Die leichte Umstellung des Support-Stils zu etwas länger<br />
andauernden Liedern, kommt nicht bei jedem gut an. Wir versuchen, die Ideale Mischung aus lauten und<br />
kurzen Schlachtrufen, die die Mannschaft wachrütteln und den Gegner zusammenzucken lassen, und<br />
eben etwas längeren, leidenschaftlicheren Liedern zu finden. Die Mischung macht einfach einen<br />
ordentlichen Support aus und eines der größten Markenzeichen unserer Szene ist nun mal die<br />
Vielfältigkeit, was wir auch in unserer Liedauswahl ausdrücken möchten. Es wurde also viel mit der<br />
Stimmung experimentiert dieses Jahr, wir haben Fehler gemacht aus denen wir gelernt haben und viele<br />
neue Erfahrungen gesammelt, die uns in der nächsten Spielzeit hoffentlich weiterhelfen werden.<br />
Was jeder von euch tun kann, ist einmal sein eigenes Verhalten in der Kurve zu reflektieren! Gebt IHR<br />
denn wirklich alles, und ich meine WIRKLICH ALLES, so wie ihr es von den Spielern erwartet? Wer nach<br />
90 Minuten noch normal reden kann und nicht völlig durchgeschwitzt ist, kann sich über keinen Spieler<br />
beschweren, der zu wenig gerannt ist. Natürlich, die Spieler haben ihre Verträge und bekommen ihr<br />
Geld, aber wir Fans haben eine noch viel größere Verantwortung. Wir sind der Verein - viel mehr als all<br />
die AG-Angestellten (bis auf wenige Ausnahmen) auf dem Platz, die sich nächstes Jahr wohlmöglich<br />
schon ein Trikot in anderen Farben überstreifen werden. Wir stellen diesen Verein dar, egal ob zu Hause<br />
in unserem Waldstadion oder in den Gästekurven der Liga und für jeden, dem dies etwas bedeutet gibt<br />
es keine andere Alternative als sein bestes zu geben! SING LOUD, SING PROUD!<br />
Keine Angst übrigens wegen dem heutigen Titelbild, wir wurden nicht von einer neuen Stadionverbots-<br />
Welle getroffen. Viel mehr ist das heutige Spiel für einige Stadionverbotler aus unserem engsten Kreis<br />
das letzte, das sie nicht besuchen dürfen und zur neuen Saison werden sie wieder mit uns in der Kurve<br />
stehen. Trotzdem wollen wir natürlich all die anderen nicht vergessen, die Spiel für Spiel vor den Toren<br />
verweilen müssen, während alle anderen ins Stadion gehen um die Eintracht spielen zu sehen.<br />
Eben jene Gruppe Stadionverbot hält übrigens während dem Spiel den Grill warm und erwarten alle<br />
anderen nach dem Spiel am Fancontainer wo wir in aller Gemütlichkeit mit Äppler, Bier, Steaks und<br />
Würstchen die Bundesliga Saison ausklingen lassen wollen. Dazu sind natürlich alle Eintracht-Fans<br />
herzlich eingeladen!<br />
Eine schöne Sommerpause wünsche ich an dieser Stelle noch nicht, vorher steht ja schließlich noch das<br />
vorerst letzte Heimspiel unserer U23 am altehrwürdigen Riederwald an. Bis dann!<br />
Kontakt: SAW@<strong>Ultras</strong>-<strong>Frankfurt</strong>.de<br />
Internet: www.ultras-frankfurt.de ~ www.droogs99.de<br />
Hinweis: Schwarz auf Weiss ist kein Produkt im presserechtlichen Sinne sondern ein<br />
Rundschreiben an Freunde und Bekannte. Text und Bild geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der gesamten Redaktion wieder. Der Verkauf verfolgt keine kommerziellen<br />
Zwecke sondern dient lediglich der Deckung der Druckkosten. Der Inhalt soll keine<br />
gewaltverherrlichende Wirkung haben und nicht zu Straftaten aufrufen.
Sonntag, 27.04.08 (Seria A)<br />
US Palermo – Atalanta Bergamo (0:0)<br />
Stadio Renzo Barbera, Palermo – 23.200 Zuschauer (160 Bergamaschi)<br />
Teilweise unglaubliche Geschichten konnte man sich schon aus diversen Erzählungen von Palermo-<br />
Zugfahrten der letzten Jahre anhören und so machten sich auch diese Saison fünf Gestörte aus FFM gen<br />
gelobtes Ultràland, um mit unseren bergamaskischen Freunden nach Palermo zu reisen.<br />
Nachdem die Nacht zuvor durchgemacht wurde, konnte der ein oder andere noch eine Stunde Schlaf im<br />
Flugzeug nachholen und so verging der Flug extrem schnell.<br />
Gegen 8.30 Uhr in Bergamo angekommen mussten wir feststellen, dass die Kommunikation (mal wieder)<br />
nicht ganz funktioniert hat und so verbrachte man knapp eine Stunde vor dem Flughafenausgang, die aber<br />
angesichts der unfassbar schönen weiblichen Seiten Italiens leicht zu überbrücken war.<br />
Nach der herzlichen Begrüßung ging es in ein schickes, typisch italienisches Restaurant, wo man wie so oft<br />
von italienischen Gaumengenüssen verwöhnt wurde. Da die Zeit recht knapp war, mussten wir nach dem<br />
Essen direkt zum Bahnhof, wo sich schon ca. 150 Bergamscis eingefunden hatten. Hier mussten natürlich<br />
erstmal alle bekannten Gesichter begrüßt werden, die aber größtenteils leider nicht mitfahren konnten, da<br />
sie am nächsten Tag schuften mussten. Trotzdem bekam man das ein oder andere „Präsent“ in die Hand<br />
gedrückt, womit die Fahrt noch etwas unterhaltsamer werden sollte. Ein großer Dank nochmals an die Jungs<br />
aus Albino, die sich um jeden Scheiß für uns bemüht haben. Grazie per tutti!<br />
Um kurz nach drei ging es dann Richtung Zug. Noch schnell von den „Zurückgelassenen“ verabschiedet und<br />
auf in eine insgesamt gut 40stündige Zugfahrt.<br />
In Mailand umgestiegen, konnte man sich nun komplett ausbreiten, da der Zug direkt bis Sizilien fuhr. Hinzu<br />
kam, dass für die 160 Bergamascis extra zwei Waggons freigehalten wurden, in denen man weder<br />
Zugpersonal noch Bullen auch nur einmal zu Gesicht bekam. Einen Vergleich mit unseren Auswärtsspielen<br />
lasse ich mal außen vor…<br />
Bei uns verwandelte sich die Vorfreude in ein Gefühl der Ehre tatsächlich in diesem Zug mitfahren zu dürfen<br />
und auch noch so herzlich behandelt zu werden. Wenn man dann auch noch erzählt kriegt, dass man eine<br />
„großartige Mentalität“ besäße, muss man sich schon festhalten, um nicht vom Sitz zu fallen.<br />
Die Fahrt detailliert zu beschreiben – auch wenn ich es gerne tun würde – würde sicher auch den Rahmen<br />
des vergrößerten SAW sprengen, also spule ich vor zur Ankunft in Palermo (an dieser Stelle noch ein kurzer<br />
Gruß an Dandeman, der auf der Hinfahrt seinen ganz persönlichen Film gefahren hat. Ciao!). Am Bahnhof<br />
angekommen, sprang einem sofort die Tatsache ins Auge, dass sich dort nachgezählte 12 Polizisten<br />
befanden, die sich um die Kontrollen kümmerten. Rucksäcke und Taschen mussten hier allerdings<br />
abgegeben werden. Die „Horrorszenarien“ von nicht zurückgegebenen Taschen blieben dieses Mal aus,<br />
lediglich das ein oder andere Butterbrot fehlte. Schuldzuweisungen sind sicher unangebracht, Polizisten<br />
haben nun mal auch Hunger.<br />
Nach den Kontrollen wurde man in die bereitgestellten Busse verfrachtet, die ebenfalls ohne Uniformierte<br />
auskamen. Auf der Fahrt wurde die Anspannung etwas größer, da man auf einen Angriff der Palermitani<br />
nicht unvorbereitet sein wollte. Bis auf pöbelnde, waschechte Sizilianer gab es aber nichts zu bestaunen. Am<br />
Stadion wurde man von den bekannten 12 Polizisten vom Bahnhof empfangen und ins Stadion geleitet.<br />
Das Stadio Renzo Barbera ist ein sehr schönes altes Stadion (allerdings zur WM ’90 erweitert), in dem man<br />
sich - im Gegensatz zur Commerzarena - gleich wohlfühlt.<br />
Stimmungsmäßig ist Palermo quasi nicht mehr existent, die Curva Nord ist zerstritten und so konnte man<br />
gleich drei(!) Grüppchen von teilweise gerade mal 50 Mann beobachten, die in der kompletten Kurve<br />
zerstreut standen und ihr jeweils eigenes Süppchen kochten. Hinzu kam eine 20-30 Mann große Gruppe auf<br />
der Sud, die größtenteils durch Pöbeln auffiel (auch wenn das auf italienisch mehr als stilvoll ist). Insgesamt<br />
sehr enttäuschend, aber die Vorfälle vom Februar letzten Jahres und vor allem die resultierenden staatlichen<br />
Konsequenzen sind auch an den <strong>Ultras</strong> in Palermo nicht spurlos vorbeigegangen. Die italienische Strategie<br />
scheint aufzugehen…
Bergamo hingegen legte gut los und hielt das Niveau fast durchgängig bis zum Abpfiff. Solche Aufopferung<br />
und Herz für den eigenen Verein würde der Nordwest auch öfter gut zu Gesicht stehen.<br />
Auf Banner wird in Bergamo weiterhin verzichtet, da man sich den „Vorschriften“ nicht beugen will, jedes<br />
Banner anmelden zu müssen, um es ins Stadion reinnehmen zu können, so fanden lediglich kleine<br />
schwarzblaue Fähnchen den Weg in den Gästeblock.<br />
Zum Spiel ist nicht viel zu sagen. Würde man den Mannschaftsnamen ausblenden, könnte man glatt<br />
Atalanta mit unserer Gurkentruppe der letzten Spieltage verwechseln. Haufenweise Fehlpässe, ständige<br />
Ballverluste im Mittelfeld, kein Drang nach vorne. Ein Gekicke der üblen Sorte, weil auch Palermo nichts<br />
wirklich zur Ästhetik beizutragen hatte. Dem Spielverlauf entsprechend endete das „Fußballspiel“ 0:0, was<br />
aber auch nicht mehr wirklich interessieren dürfte, da es auch für Bergamo diese Saison nichts zu holen<br />
gibt (45 Punkte, Rang 11).<br />
Nach Abpfiff ging es wieder zurück in die Busse und in Richtung Bahnhof. Auf der Rückfahrt rechnete man<br />
aufgrund einer SMS wieder mit einem Angriff, was sich aber auch dieses Mal als heiße Luft herausstellte.<br />
Trotzdem wurden die Bergamasken von sizilianischen Rollerfahrern (Vater und Sohn!) darauf hingewiesen,<br />
dass man zu Hause ’ne Knarre liegen hat, die auch problemlos zum Einsatz kommen kann.<br />
Komischerweise zweifelte daran niemand.<br />
Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt, man wurde mit Proviant eingedeckt und unterhielt<br />
sich mit den Atalantini über alles Erdenkliche. Eine unglaubliche Geschichte muss noch erwähnt werden:<br />
Bocia, Capo der Curva Nord, hatte für dieses Spiel unfassbar strenge Auflagen erhalten, was bedeutete,<br />
dass wenn er auch nur in der Nähe Siziliens entdeckt werden würde, er mit einer Haftstrafe rechnen<br />
musste. So konnte man ihn auf der Hinfahrt noch in gepflegter Erscheinung mit Halskrause beobachten, auf<br />
der Rückfahrt hingegen sah man ihn in alter „Frische“, mit Halskrause in der Hand (die „Verletzung“ schien<br />
wohl doch nicht so schlimm zu sein…) und gewohntem körperlichen Zustand. Er verbrachte das Spiel über<br />
in einer Pizzeria irgendwo in Kalabrien. Ein unglaublich verrückter und liebenswerter Mensch, immer wieder<br />
eine riesen Ehre sich mit ihm unterhalten zu dürfen.<br />
Nachdem die Rückfahrt verflog und man wieder in Bergamo ankam, bedankten und verabschiedeten wir<br />
uns von den Zugfahrern und machten uns schnell auf in Richtung Jugendherberge, um dann mit einigen<br />
Nomadi in ein Restaurant zu fahren (die Gastfreundschaft kennt hier irgendwie keine Grenzen). Kurzfristig<br />
wurde noch ein Fußballspiel zwischen Bergamo und <strong>Frankfurt</strong> ausgemacht, dass allerdings bedingt durch<br />
die ungleichen Vorzeichen – die Zugfahrt hinterließ einige Spuren bei uns – im Endeffekt deutlich an<br />
Bergamo ging, wobei man sich zu Beginn noch zu wehren wusste, später aber die ersten Totalausfälle zu<br />
verzeichnen waren.<br />
Den Abend verbrachte man in einer netten Runde mit Pizza und Birra, bevor man sich in die<br />
Jugendherberge begab, wo man sich vor Abflug noch vier Stunden ablegen konnte. Am nächsten Morgen<br />
ging es um 6.30 Uhr zum Flughafen, hier verabschiedeten wir uns von den letzten zwei Bergamascis und<br />
stiegen in die Maschine Richtung Krankfurt/Hahn.<br />
Abschließend bleibt wie immer nur zu sagen, dass die Freundschaft zur Curva Nord eine unglaubliche Ehre<br />
für jeden von uns sein muss und sich jeder an der Erhaltung und Pflege beteiligen sollte. Von diesen<br />
Menschen können wir noch sehr viel lernen!<br />
BERGAMO & FRANCOFORTE – AMICIZIA PER SEMPRE! Grazie Ragazzi!
Sonntag, 04.05.08 (Oberliga Hessen)<br />
SG Eintracht <strong>Frankfurt</strong> U23 – SC Waldgirmes (1:1)<br />
Riederwald-Stadion, <strong>Frankfurt</strong> – 300 Zuschauer<br />
Nach dem recht unterhaltsamen Ausflug zur U23 in der Vorwoche verirrten sich heute nur noch knapp 40<br />
Leute in unseren Block auf der Gegengerade am Riederwald. Leider hatte man es versäumt, entsprechend<br />
Werbung für das Spiel zu machen. Schade ist es dennoch, dass sich bei strahlendem Sonnenschein nicht<br />
mehr Leute einfanden. Somit verbrachte man das Spiel auch ausschließlich Fußball schauend und rätselte<br />
über ehemalige Vereine des Gästekeepers.<br />
Die Mannschaft konnte einen Rückstand ausgleichen und verpasst es leider am Ende eine der zahlreichen<br />
Chancen zu verwandeln. Alles in Allem kann man jedoch durchaus zufrieden mit dem Ergebnis sein.<br />
Sonntag, 04.05.08 (Oberliga Baden-Württemberg)<br />
SV Waldhof Mannheim – TSG Schwieberdingen (2:0)<br />
Carl-Benz-Stadion, Mannheim – 3.000 Zuschauer<br />
Der sonnige Sonntag wurde genutzt, um dem Waldhof<br />
einen Besuch abzustatten, dank Tempo 200 war man<br />
dann auch rechtzeitig da und lernte sogleich einen neuen<br />
Ort auf der Landkarte kennen – Schwieberdingen,<br />
natürlich ein besonders reizvoller Gegner.<br />
Standesgemäß brachte dieser dann auch mal wieder 0<br />
Gästefans mit und zeigte auch auf dem Platz eher Dorf-<br />
Fussball. Auf den Rängen war die Stimmung in<br />
Anbetracht der Rahmenbedingungen durchaus<br />
akzeptabel und auch auf dem Feld war der SVW souverän überlegen - der Schiedsrichter wusste allerdings<br />
eine Waldhöfer Führung gekonnt bis zur 2.Halbzeit zu verhindern.<br />
Schlussendlich brachte aber auch dessen Schützenhilfe nichts und der Waldhof konnte 2 der gefühlten 25<br />
Chancen verwerten, was natürlich enorm wichtig für den SVW war.<br />
Nach der ein oder anderen Kickerrunde wurde dann auch wieder der Heimweg angetreten - Danke für die<br />
Gastfreundschaft nach Mannheim!
Mittwoch, 07.05.08 (1. Bundesliga)<br />
SG Eintracht <strong>Frankfurt</strong> – VFL Wolfsburg (2:3)<br />
Waldstadion, <strong>Frankfurt</strong> – 45.300 Zuschauer (120 Gäste)<br />
Nach sechs Spielen in Folge ohne Sieg – mit dem traurigen Höhepunkt der Arbeitsverweigerung in Stuttgart<br />
– sollte heute endlich der Knoten platzen. Ein Heimspiel unter der Woche gegen den Werksclub aus<br />
Wolfsburg stellt zwar alles andere als einen passenden Rahmen dar, aber der Gegner sollte ja meistens<br />
egal sein.<br />
So starteten wir das Spiel mit den üblichen Fahnen und<br />
Doppelhaltern, gegenüber im Gästeblock tat sich nichts.<br />
Um die Gästefans gleich zu Beginn abzuhandeln, sei<br />
gesagt, dass nah wenigen Minuten die Busbesatzung<br />
„Weekend Brothers“ eintraf. Diese hängten ihr Banner im<br />
oberen Bereich des Blockes an einem Wellenbrecher auf,<br />
was sogleich einen Ordner auf den Plan rief.<br />
Wahrscheinlich erinnerte er die Jungs daran, dass heute<br />
Mittwoch war und sie somit ob ihres bescheuerten Namens<br />
keine Daseinsberechtigung hätten. Wolfsburg tat, wie ihnen<br />
geheißen und nahm den Lappen ohne Widerworte ab.<br />
Danach sangen sie drei bis vier Mal ein Liedchen, bestätigten jedoch im Ganzen betrachtet die Sinnlosigkeit<br />
dieses Vereins und seiner Fanszene.<br />
Bei uns war es ein Auf und Ab. Sang die Kurve zu Beginn noch recht gut, wurde es mir zunehmendem<br />
Spielverlauf und zweimaliger Wolfsburger Führung leider merklich leiser. Dennoch bot die erste Halbzeit<br />
durchaus Highlights. Als zum zweiten Mal „Kämpfen und Siegen“ intoniert wurde, kam es mit einer solchen<br />
Brachialität rüber, dass vielen die Münder offen standen. Und wie es der Zufall wollte, mündete dieser<br />
Schlachtruf im Elfmeter für uns. Gänsehaut pur! Leider gelang Wolfsburg kurz danach die erneute Führung,<br />
die Spieler wurden mit etlichen Pfiffen in die Pause verabschiedet. Kurz nach Beginn des zweiten<br />
Durchgangs setzte sich dann eine Scheißegal-Stimmung durch. Die LaOla schwappte nach Ewigkeiten<br />
wieder durchs Waldstadion, untermalt von „Deutscher Meister wird nur die SGE“- und „Europapokal“-<br />
Gesängen. Herrlich! Eindrucksvoll auch, als zu „Wer nicht hüpft ist Offenbacher“ das halbe Stadion hüpfte.<br />
Ein magischer Moment! Die Mannschaft dankte es mit dem Ausgleich, ließ sich aber wie so oft in letzter Zeit<br />
noch die Butter vom Brot nehmen und verlor auch dieses Spiel. Die Luft ist einfach raus, jetzt gilt es nur<br />
noch, die Saison mit einigermaßen Anstand zu Ende zu bringen.<br />
Samstag, 10.05.08 (1. Bundesliga)<br />
FC Schalke 04 – SG Eintracht <strong>Frankfurt</strong> (1:0)<br />
Arena, Schalke – 61.485 Zuschauer (6.000 Gäste)<br />
Seit Ewigkeiten mal ein Saisonfinale bei dem nicht ein Großteil der Nerven vernichtet wird, denn im Grunde<br />
ging es um nichts mehr. Die Eintracht befindet sich im Niemandsland der Tabelle und wer nach 6 Sieglosen<br />
Spielen auf Schalke mit einem Sieg rechnete kann getrost für verrückt erklärt werden. Die einzige Motivation<br />
für das Spiel bestand darin, beim letzten Auswärtsspiel noch mal gesanglich für Furore zu sorgen. Dies ist<br />
auch einigermaßen gelungen, aber der Reihe nach. Leider schafften es wiedereinmal nicht alle <strong>Ultras</strong>-Busse<br />
gemeinsam zu fahren, das Problem wird wohl niemals gelöst. Die Busse die es zusammen versucht haben<br />
sind an der Aufgabe natürlich auch gescheitert und so trudelten nach und nach alle auf dem Gästeparkplatz<br />
ein. Mit gut 300 Leuten wurde nun zusammen zum Gästeblock gelaufen. Der Großteil ging natürlich ins<br />
Stadion, jedoch blieben heute auch einige draußen um bei den Stadionverbotlern zu bleiben. Die einen, weil<br />
sie sich das Gekicke nicht mehr antun können und andere weil sie ihren Konsum vor dem Spiel mal<br />
überdenken sollten. Die 6000 <strong>Frankfurt</strong>er im Gästebereich legten zu Beginn gut los. Der Oberrang zog zu<br />
einem Teil bei vielen Liedern mit und es konnte eine gute Lautstärke erzielt werden. Natürlich kann bei so<br />
einer Maße nicht jedes melodische Lied ausgepackt werden, doch ist auch zu sehen, dass sich einige Lieder<br />
die bei der U23 einstudiert wurden, gut etabliert haben. Vom deutschen Einheitsbrei hat sich <strong>Frankfurt</strong> ja<br />
sowieso schon immer abgehoben und damit das so bleibt muss am Liedgut immer weiter gearbeitet werden.<br />
Auch wenn sich die Mannschaft nicht so blamierte wie gegen Stuttgart oder Wolfsburg muss einfach von<br />
jedem der 11 Spieler mehr Einsatz kommen! Um die Rückrunde noch halbwegs versöhnlich abzuschließen<br />
ist ein Sieg gegen Duisburg Pflicht! Um nicht komplett zu verzweifeln wurde noch dem glorreichen 6-0 Sieg<br />
gegen Schalke im Jahr 2006 mit einem wahnsinnig lautem „Hallo Schalke wisst ihr noch...“ bedacht. Es wird<br />
wohl jedem in diesem Stadion wieder ins Gedächtnis geschossen sein. Wie jedes mal in Gelsenkirchen gab
es wieder Stress mit den benachbarten Sitzplätzen<br />
und so griffen Ordner und Polizei nach einer<br />
Schlägerei ein und zogen eine Kette zwischen<br />
Eintracht und Schalke Fans. Wie die letzten Male<br />
auch verbargen die betroffenen Schalker ihre<br />
politische Meinung nicht und grüßten fröhlich in die<br />
Runde. Nach ein paar Minuten wurde der Schalker<br />
schließlich abgeführt, was einen Großteil des<br />
Gästeblocks zu hämischen Rufen anstiftete.<br />
PEINLICH! Nachdem sich endlich wieder alles<br />
beruhigt hat konnte die restlichen 20 Minuten bis<br />
zum Schluss noch solide weiter gesungen werden. Wie einige Male im Spiel wurde unser spezieller Freund<br />
Jones bei der Stadionrunde der Schalker Spieler noch einmal darauf hingewiesen wie gern er in <strong>Frankfurt</strong><br />
gesehen ist. Die Heimkurve, welche zu Beginn eine Choreo zu Ehren einer gestorbenen Szenelegende<br />
zeigt, enttäuschte leider. Gesanglich kam bis auf den Wechselgesang und einem weiterem Lied nichts an,<br />
diese jedoch in beachtlicher Lautstärke. Man kann nur hoffen, dass dieser Tag die Ausnahme darstellte.<br />
Andersfall hätten die vielen Stadionverbote von denen die <strong>Ultras</strong> Gelsenkirchen betroffen sind ihre Wirkung<br />
gezeigt, denn diese hat man schon deutlich besser gesehen. Schade, man kann nur hoffen, dass sich die<br />
inzwischen gut entwickelte <strong>Ultras</strong>zene aus GE nicht unterkriegen lässt!<br />
Nach dem Spiel wurde noch einige Zeit auf einen festgenommenen Gast auf Innsbruck gewartet. Die<br />
Wartezeit wurde noch von einer Gauklertruppe versüßt, die durch ihr schauspielerisches Können für<br />
einiges an Unterhaltung sorgte! Warum jedoch einige Busse schon vor der Wiederankunft fuhren bleibt<br />
wohl für immer ein Geheimnis. Rückfahrt gelang leider mal wieder nicht im Konvoi, dass das auch schief<br />
gehen kann wurde diese Saison ja schon bewiesen! Ein Bus hatte noch eine Begegnung der unschöneren<br />
Art, was sicher noch Konsequenzen haben wird. Von hier aus gute Besserung an den Betroffen! Dank an<br />
16 Innsbrucker für die Unterstützung.<br />
Sonntag, 11.05.08 (Oberliga Hessen)<br />
SG Eintracht <strong>Frankfurt</strong> – KSV Baunatal (3:3)<br />
Riederwald-Stadion, <strong>Frankfurt</strong> – 230 Zuschauer<br />
Abermals knapp 20 <strong>Ultras</strong> fanden sich heute bei erneut bestem Fußballwetter am Riederwald. Das Spiel<br />
gegen die Nordhessen aus Baunatal wurde unter der Woche kurzfristig auf Sonntag verlegt, leider nahmen<br />
insgesamt nur recht wenige Leute diesen feinen Zug beider Vereine an.<br />
Die, die kamen, bekamen ein aufregendes Spiel geboten. Der Gast führte zur Pause mit 2:0, ehe<br />
Winterneuzugang Norman Theuerkauf innerhalb von zwei Minuten den Ausgleich herstellte. Baunatal ging<br />
alsbald wieder in Führung, doch Profileihgabe Marcel Heller sorgte drei Minuten vor dem Ende für das<br />
leistungsgerechte Remis. Damit vergab die Eintracht eine Chance, sich entscheidend von Bayern Alzenau<br />
abzusetzen, befindet sich aber noch immer in einer hervorragenden Ausgangslage für den Regionalliga-<br />
Aufstieg.<br />
Nach dem Spiel chillte man noch eine gewisse Zeit am Riederwald, wo dann nach und nach die Nachricht<br />
die Runde machte, dass Alzenau die Lizenz verwehrt worden sei, womit wir aufgestiegen wären. Egal, ob<br />
nun so oder durch weitere Punkte in Wehen oder bei den beiden letzten Saisonspielen, soll an dieser<br />
Stelle einmal kurz ein Ausblick auf eine mögliche Saison in der Regionalliga gewagt werden. Sicherlich hat<br />
nicht jeder einen Überblick, wie sich die umfassende Ligenreform konkret auswirken wird.<br />
Die neue Regionalliga – dann die vierthöchste Spielklasse – wird in Nord, West und Süd aufgeteilt, soviel<br />
scheint sicher zu sein. Die Grenzziehung teilt Deutschland quasi in drei Dreiecke. Unsere U23 ist für die<br />
Regionalliga West geplant, die genaue Einteilung erfolgt jedoch erst nach dieser Saison, wenn alle Aufund<br />
Absteiger feststehen. Je nachdem, wie viele Teams sich dann für die entsprechenden Ligen qualifiziert<br />
haben, werden die Grenzen korrigiert und manche Mannschaften umgruppiert.<br />
Bliebe es bei der West-Zugehörigkeit, träfe die U23 auf nordwest-, west- und südwestdeutsche Vereine,<br />
die es entweder in einer der aktuellen Regionalligen nicht auf Platz 10 geschafft haben oder aus ihrer<br />
Oberliga aufgestiegen sind. Momentan wären somit Gegner wie Rot-Weiß Essen, Preußen Münster oder<br />
Westfalia Herne möglich, ebenso die Sportfreunde Siegen, Hessen Kassel oder die Zweitvertretungen von<br />
Schalke, Bochum, Köln und Mönchengladbach. In einer Süd-Liga würden evtl. die Stuttgarter Kickers,<br />
Darmstadt, Pfullendorf oder Elversberg warten.<br />
Warten wir es einfach mal ab. So oder so, interessant wird die Liga definitiv, eine klare Steigerung zur<br />
manchmal doch recht tristen Oberliga Hessen.
Musik, Musik, Musik!<br />
Gute Nachrichten für alle Liebhaber gepflegter Rap-Musik! Die lang erwartete ULTRAKAOS EP ist endlich<br />
da und kann zu 8 Oiro die Scheibe käuflich erworben werden. Schlagt schnell zu, die Auflage ist limitiert und<br />
wird schon bald ausverkauft sein.<br />
Außerdem gibt es ab heute den ersten Teil der ‘‘Atmos‘ Sphere Compilation‘‘-Reihe.<br />
Für 4 Oiro bekommt ihr einen Mix aus Deutschrap-Empfehlungen des ersten Quartals dieses Jahres.<br />
Darunter auch einige Tracks von Jungs aus unseren Reihen!<br />
Riederwald-Shirts<br />
Beim vorerst letzten Spiel unserer U23 am Riederwald<br />
nächste Woche Samstag wird es eine Neuauflage der<br />
bekannten ‘‘Gegengerade Riederwald‘‘-Shirts geben. Diesmal<br />
jedoch etwas sommertauglicher in der Farbe weiß. Da die<br />
Auflage recht gering ist, wird das Spiel gegen Rot-Weiss<br />
<strong>Frankfurt</strong> wohl die einzige Möglichkeit sein, eins davon zu<br />
ergattern.<br />
Videoaufnahmen und Fotos gesucht!<br />
Da wir momentan an einem Video arbeiten suchen wir derzeit alles mögliche an Video- und Fotomaterial von<br />
Spielen der letzten 10 Jahre! Falls ihr gute Kurvenaufnahmen, interessante Aufnahmen aus dem TV oder<br />
Aufnahmen von Auswärtsfahrten besitzt und uns damit weiterhelfen wollt, meldet euch doch bitte am UF<br />
Stand oder bei den bekannten Leuten.<br />
Termine:<br />
Sa., 24.05. - 15:00 Uhr: SGE U23 - Rot-Weiß <strong>Frankfurt</strong> (Riederwald-Stadion)<br />
Sa., 31.05. - 15:00 Uhr: KSV Klein-Karben - SGE U23 (Günther-Reutzel-Sportfeld)<br />
Mo, 09.06. – 18:30 Uhr: Cine Rebelde (Raumstation Rödelheim)<br />
Kontakt: SAW@ultras-frankfurt.de // Internet: www.ultras-frankfurt.de & www.droogs99.de