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INSTITUT F¨UR REGELUNGSTECHNIK - Institut für Regelungstechnik

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<strong>INSTITUT</strong> FÜR <strong>REGELUNGSTECHNIK</strong><br />

<strong>Regelungstechnik</strong> I<br />

12. Übung<br />

SoSe 2012<br />

Jan Klöck<br />

Aufgabe 12: Zeitoptimale Regelung<br />

Das Bild 12.1 zeigt einen geschlossenen Regelkreis mit einer doppelt integrierenden<br />

Strecke und einem unbekannten nichtlinearen Regler, der im weiteren Verlauf zu bestimmen<br />

ist. Dabei gilt, dass die Regelung zeitoptimal erfolgen soll.<br />

Bild 12.1: Regelkreis mit Doppel-Integrator<br />

DieFührungsgrößew seistückweise konstant,wobeizumZeitpunktt = 0dieSollvorgabe<br />

von w = w 0 auf w = w 0 +∆w umgeschaltet wird.<br />

Entsprechend einer zeitoptimalen Regelung soll die Ausgangsgröße y in kürzestmöglicher<br />

Zeit t e den neuen Führungswert annehmen und stationär halten. Es ist eine Regelvorschrift<br />

derart zu entwerfen, dass die Stellgröße u(t) nur zwischen ±u 0 hin- und<br />

herschalten kann. Die zeitoptimale Stellfunktion u(t) ist somit ebenfalls stückweise konstant.<br />

Die Berechnung des zeitoptimalen Regelgesetzes erfolge mithilfe des Satzes von<br />

Feldbaum.<br />

a) Formulieren Sie das Problem in der Zustandsebene und berechnen Sie <strong>für</strong> die<br />

eingeführten Zustandsgrößen die Trajektorien.<br />

b) Wie lautet die optimale Schaltlinie?<br />

c) WielautetdaszeitoptimaleRegelungsgesetz?ZeichnenSiedasresultierendeBlockschaltbild,<br />

so dass die gefundene Reglerstruktur deutlich wird.


<strong>INSTITUT</strong> FÜR <strong>REGELUNGSTECHNIK</strong><br />

<strong>Regelungstechnik</strong> I<br />

12. Übung<br />

SoSe 2012<br />

Jan Klöck<br />

Lösung<br />

Satz 1 (Satz von Feldbaum) Für ein aperiodisches System G der Ordnung n<br />

(pole{G} = s i , Re{s i } ≤ 0, Im{s i } = 0) gilt, dass<br />

• eine Einschaltung,<br />

• (n−1) Umschaltungen,<br />

• eine Ausschaltung<br />

zum jeweils richtigen Zeitpunkt genügen, um sämtliche Zustandsgrößen von einem beliebigen<br />

Anfangszustand aus in der kürzest möglichen Zeit auf ihre stationären Werte<br />

zu bringen, d.h. das System in den Abgleich zu führen. Man spricht in diesem Fall von<br />

einer optimalen Regelung. Dazu ist eine stückweise konstante Stellfunktion u(t) nötig,<br />

die abwechselnd zwischen einem oberen und einem unteren Maximalwert hin- und herschaltet.<br />

Beispiel: Der Satz von Feldbaum lässt sich anschaulich <strong>für</strong> ein System dritter Ordnung<br />

anhand der Zustandskurven des Bildes 12.2 demonstrieren.<br />

Bild12.2:ZeitoptimalerSchaltvorgang imZustandsraum<strong>für</strong>einSystem dritterOrdnung<br />

Die Schaltkurve ist durch die Strecke S-P-S’ gekennzeichnet. Man erkennt, dass es von<br />

jedem Punkt der Schaltfläche F mit dem richtigen Vorzeichen der Stellgröße u möglich<br />

ist, zur Schaltkurve zu gelangen. Beginnend bei einem beliebigen Anfangszustand (A)<br />

wird die Stellgröße u mit dem richtigen Vorzeichen eingeschaltet, bis der Zustandspunkt


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<strong>Regelungstechnik</strong> I<br />

12. Übung<br />

SoSe 2012<br />

Jan Klöck<br />

auf die Schaltfläche F trifft (B). Nun wird umgeschaltet, worauf sich der Punkt auf der<br />

Schaltfläche zur Schaltkurve S-P-S’ bewegt. Im Schnittpunkt (C) wird die Stellgröße<br />

erneut umgeschaltet, so dass der Systemzustand in den Ursprung läuft. Dort wird die<br />

Stellgröße u schließlich abgeschaltet und das System verharrt im stationären Endwert.<br />

Es wurde also erwartungsgemäß <strong>für</strong> ein System dritter Ordnung die Stellgröße:<br />

• 1× eingeschaltet,<br />

• 2× umgeschaltet und<br />

• 1× ausgeschaltet.<br />

Dieser Schaltvorgang ist optimal, d.h. es gibt keine andere Möglichkeit, den Ursprung<br />

schneller zu erreichen.<br />

a)<br />

Es werden als Zustandsgrößen der Regelfehler e und seine zeitliche Ableitung ė gewählt.<br />

Durch diese Wahl ist die Darstellung im Zustandsraum unabhängig von der Sollwertvorgabe<br />

w 0 (vgl. Übung 8: Zustandskurven). Es ergeben sich aufgrund des doppelten<br />

Integrators wieder parabelförmige Trajektorien.<br />

Bild 12.3: Zustandskurven einer I2-Strecke<br />

b)<br />

Die zeitoptimale Schaltlinie folgt sofort aus den Zustandskurven:<br />

ė = −sign(e) √ 2u 0 |e|

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