Antriebsstrang – Grundlagen Motorsteuerung - TU Braunschweig ...
Antriebsstrang – Grundlagen Motorsteuerung - TU Braunschweig ...
Antriebsstrang – Grundlagen Motorsteuerung - TU Braunschweig ...
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7 <strong>Antriebsstrang</strong><br />
- <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
- Ottomotor<br />
- Dieselmotor<br />
- Diagnose<br />
- Getriebesteuerung<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 1 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Arbeitsspiele eines Viertaktmotors<br />
Ansaugen<br />
Luft/Treibstoffgemisch bzw. bei<br />
Direkteinspritzern nur Luft<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Verdichten Zünden<br />
und ggf. Einspritzen<br />
Beim Ottomotor über die Zündkerze<br />
Beim Dieselmotor Selbstzündung<br />
Ausstoßen<br />
Der Steuerzyklus eines Viertaktmotors erstreckt sich über 2 Kurbelwellenumdrehungen, z.B. Zündfolge:<br />
Zylinderzahl Zündwinkel in Grad relativ zu OT<br />
3 (1)0 (2)240 (3)480<br />
4 (1)0 (3)180 (4)360 (2)540<br />
5 (1)0 (2)144 (4)288 (5)432 (3)576<br />
6 (1)0 (5)120 (3)240 (6)360 (2)480 (4)600<br />
Quelle: Prof. Leohold, U Kassel<br />
Folie 2 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Ventilsteuerzeiten-Diagramm eines Viertakt-Ottomotors<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
EÖ Einlaßventil öffnet<br />
ES Einlaßventil schließt<br />
AÖ Auslaßventil öffnet<br />
AS Auslaßventil schließt<br />
OT Oberer Totpunkt<br />
ÜOT Überschneidungs OT<br />
ZOT Zünd-OT<br />
UT Unterer Totpunkt<br />
ZZ Zündzeitpunkt<br />
Quelle: IAV GmbH<br />
Folie 3 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
Druck p<br />
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Arbeitsprozesse eines Viertakt-Kolbenmotors<br />
3<br />
3<br />
2<br />
1´<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
4<br />
1 5<br />
Volumen V<br />
1 bar<br />
Grün: realer Verlauf<br />
Ansaugen (1´->1)<br />
idealisiert: Keine Wärmezufuhr<br />
real: 1 Arbeittakt<br />
Verdichten (1->2)<br />
idealisiert: konstante Entropie<br />
Verbrennen (2->3)<br />
idealisiert: konstantes Volumen<br />
Arbeiten (3->4)<br />
idealisiert: keine Wärmeabfuhr<br />
Ausstoßen (4->1->1´)<br />
idealisiert: konstantes Volumen<br />
real: 1 Arbeittakt<br />
Verrichtete Arbeit ist die eingeschlossene<br />
Fläche im pV-Diagramm<br />
Bei höherer Verdichtung und gleichem<br />
Hubraum entsprechend größer.<br />
Punkt (5) ist bei Einsatz eines Turboladers<br />
erreichbar, entsprechend erhöht sich die<br />
geleistete Arbeit<br />
Quelle: Prof. Leohold, U Kassel<br />
Folie 4 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Arbeitsprozesse eines Viertakt-Kolbenmotors<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Prof. Gheorghiu, HAW Hamburg<br />
Folie 5 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Leistungskenngrößen<br />
P<br />
e<br />
=<br />
Pe<br />
=<br />
[ KW ]<br />
Pe<br />
=<br />
[ KW ]<br />
M<br />
= 2π<br />
⋅ M ⋅ n<br />
[<br />
⋅<br />
M n<br />
⋅ ⋅<br />
Nm]<br />
[ 1/<br />
min]<br />
1<br />
1200<br />
ω Pe an der Kurbelwelle abgegebene<br />
Nennleistung<br />
⋅<br />
[ 1/<br />
1<br />
9549<br />
n pME<br />
VH<br />
⋅ ⋅<br />
min] [ bar]<br />
[ dm<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
3<br />
]<br />
M Drehmoment<br />
n Motordrehzahl<br />
p ME<br />
V H<br />
effektiver Mitteldruck<br />
Zylindervolumen<br />
Folie 6 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Verbrauchsverhalten eines 4V-12 Zylinder Otto-Motors<br />
Variationsmöglichkeiten<br />
bei der Auslegung eines<br />
konventionell<br />
gesteuerten Motors:<br />
• Nockenwelle/<br />
Nockenform:<br />
Steuerzeiten Ein- und<br />
Auslassseite<br />
• Kanalgeometrie<br />
Ansaugtrakt:<br />
Füllungssteuerung über<br />
Resonanzeffekte<br />
• Ventilzahl,<br />
Ventilsitzgeometrie<br />
• Zündzeitpunkt<br />
• Einspritzzeitpunkt und<br />
<strong>–</strong>menge<br />
• Abgasrückführung<br />
p ME<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Das Bild zeigt den spezifischen Verbrauch in g/kWh.<br />
Der optimale Bereich ist grün hinterlegt.<br />
P e = n*P ME*V H/1200<br />
M<br />
Quelle: VW, Endres et. al. 2002<br />
Folie 7 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Drehmomente am <strong>Antriebsstrang</strong><br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 8 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors<br />
am Beispiel eines Ottomotors im Neuen Europäischen Fahrzyklus NEFZ<br />
Quelle: Bosch<br />
Quelle: DaimlerChrysler<br />
HighTechReport 1/2002, „Optimierter <strong>Antriebsstrang</strong>“ Quelle: Prof. Leohold, U Kassel<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 9 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Entwicklung der PKW Emissionen in Deutschland bis 2020<br />
Grafik S.51 aus VW Umweltbericht<br />
2003/2004<br />
1984: Ausweitung auf Dieselmotore<br />
1988: Partikelgrenzwerte für Dieselfahrzeuge<br />
1992: Euro-1 (>3-Wege-Kat)<br />
1996: Euro-2<br />
2000: Euro-3<br />
2005: Euro-4<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Prof. Leohold, U Kassel<br />
Folie 10 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Luft-Kraftstoff-Verhältnis<br />
λ = zugeführte Luftmasse / theoretischer Bedarf<br />
Eine vollständige Verbrennung erfolgt im stöchiometrischen Gemischverhältnis (λ=1)<br />
1 kg Kraftstoff zu 14,7 kg Luft bzw. 9500l Luft zu 1l Kraftstoff.<br />
fett mager<br />
fettes Gemisch mageres Gemisch<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 11 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Einflußgrößen auf den Verbrennungsablauf im Kolbenmotor (1)<br />
Kraftstoffmenge bildet zusammen mit der Luftmasse das zündfähige Gemisch. Dosierung:<br />
- im λ=1-Betrieb entsprechend der vorhandenen Frischluftmasse,<br />
- im Teillastbetrieb bei Benzin-Direkteinspritzern und immer bei Dieselmotoren<br />
wird über die Kraftstoffmenge direkt die Leistung gesteuert.<br />
Gemischverteilung im Zylinder, d.h. örtliches Luft/Kraftstoffverhältnis im Brennraum<br />
bestimmt den Verbrennungsablauf und damit Druckaufbau im Zylinder<br />
und die Entstehung von Schadstoffen. Bei fremdgezündeten Motoren muss<br />
in der Umgebung der Zündkerze eine zündfähige (λ
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Einflußgrößen auf den Verbrennungsablauf im Kolbenmotor (2)<br />
Luftmasse bildet zusammen mit Kraftstoff das zündfähige Gemisch.<br />
Zur vollständigen Verbrennung muss mindestens die nach dem<br />
stöchiometrischen Verhältnis erforderliche Luftmasse<br />
im Brennraum vorhanden sein.<br />
Masse wird durch die Strömungsverhältnisse im Ansaugtrakt (Drosselung,<br />
Schwingungen, Aufladung), Druck und Temperatur im ansaugenden<br />
Zylinder und Umgebung und durch die Öffnungszeiten des Ansaugventils<br />
bestimmt.<br />
Restgasanteil Stammt aus dem unvollständigen Gaswechsel oder einer Abgasrückführung<br />
(ARF, AGR).<br />
Wird beigemischt zur Reduzierung der Gemischtemperatur (höhere<br />
spezifische Wärme der Inertgase, daher besonders effektiv in Form einer<br />
AGR mit einer Kühlung) und vermindert die Stickoxidbildung.<br />
Zusätzlich bei Teillast von Benzinmotoren: Gemisch wird mit Inertgas<br />
ergänzt -> mehr Gas im Brennraum -> weniger Drosselung für gleiche<br />
Frischluftmasse -> besserer Wirkungsgrad.<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Prof. Leohold, U Kassel<br />
011-01<br />
Folie 13 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Stellgrößen für die Parameter des Verbrennungsprozesses<br />
Füllung<br />
Luftmasse<br />
Restgasgehalt<br />
Kraftstoffmenge<br />
Gemischverteilung im Zylinder<br />
Gemischtemperatur<br />
Zündung<br />
Gemisch<br />
Verbrennung<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Öffnen, Schließen, Hub<br />
Ventilsteuerung von Einlass- und<br />
Auslassventil<br />
Drosselklappe<br />
Ansaugtrakt Lader<br />
Saugrohresonanzen<br />
Menge<br />
Einspritzung Zeit<br />
Druck<br />
Zündenergie<br />
Zündzeitpunkt<br />
Quelle: Prof. Leohold, U Kassel<br />
Folie 14 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - <strong>Grundlagen</strong><br />
Drehmoment basierte Systemstruktur<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 15 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Elektronisches Gaspedal EGAS<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
1 redundanter Fahrpedalsensor<br />
2 Motorsteuergerät<br />
3 Drosselklappenwinkelsensor<br />
4 Drosselklappenantrieb<br />
5 Drosselklappe<br />
Überwachungskonzept: Sicherheitskritische Eingangsinformationen (Stellung Fahrpedal u. Stellung<br />
Drosselklappe) werden durch doppelte Sensorik dem Steuergerät zugeführt.<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 16 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Komponenten einer Bosch Motronic <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 17 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Komponenten einer Bosch Motronic <strong>Motorsteuerung</strong> (1)<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 18 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Komponenten einer Bosch Motronic <strong>Motorsteuerung</strong> (2)<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 19 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - <strong>Grundlagen</strong><br />
System Structure <strong>–</strong> Bosch Motronic ECU<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Connection to car/motor<br />
Data-transfer<br />
Main function with HW<br />
Main function without HW<br />
Source:<br />
Ottomotor-Manageme´nt, Vieweg Verlag<br />
Folie 20 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - <strong>Grundlagen</strong><br />
Subsystem Torque Demand and Structure <strong>–</strong> Bosch Motronic ECU<br />
TD - Collection conditioning of all torque<br />
demands to the engine (driver, ACC etc.):<br />
- Torque Demand Signal conditioning TDS<br />
- Torque Demand Driver TDD<br />
- Torque Demand Cruise Control TDC<br />
- Torque Demand Idle Speed Control TDI<br />
- Torque Demand Auxiliary Functions TDA<br />
(e.g. torque demands from internal sources)<br />
TS- Coordination of all torque demands to the<br />
engine (driver, ACC etc.):<br />
- Torque Coordination TCD, evaluation of all<br />
demands and calculation of a requested torque<br />
- Torque Conversion TCV, calculation of the<br />
needed values for lambda, air-mass etc.<br />
- Torque modeling TMO, calculation of<br />
the actual torque from sensors<br />
Source:<br />
Ottomotor-Manageme´nt, Vieweg Verlag<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 21 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - <strong>Grundlagen</strong><br />
Subsystem Air and Fuel <strong>–</strong> Bosch Motronic ECU<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
AS to control the needed air-mass for the<br />
requested torque:<br />
- Air System Throttle Control ATC<br />
- Air System Determination of Charge ADC<br />
- Air System Exhaust Gas Recirculation AEC<br />
- Air System Intake Manifold Control AIC<br />
- Air System Valve Control AVC<br />
- Air System Boost Control ABC<br />
- Air System Brake Booster<br />
FS <strong>–</strong> to control the needed fuel mass<br />
and injection times:<br />
- Fuel System Feed Forward Control FFC<br />
- Fuel System Injection Timing FIT<br />
- Fuel System Mixture Adaption FMA<br />
- Fuel Supply System FSS<br />
- Fuel System Purge Control FPC<br />
- Fuel System Evaporation Leakage<br />
Detection FEL<br />
Source: Ottomotor-Manageme´nt, Vieweg Verlag<br />
Folie 22 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - <strong>Grundlagen</strong><br />
Subsystem Ignition and Exhaust <strong>–</strong> Bosch Motronic ECU<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Connection to<br />
car/motor<br />
Data transfer<br />
ES to control the Lambda ratio:<br />
- Exhaust System Description and Modeling EDM<br />
- Exhaust System Air Fuel Control EAF<br />
- Exhaust System Three Way Main Catalyst ETM<br />
- Exhaust System NOx Main Catalyst ENM<br />
- Exhaust System Control of Temperature ECT<br />
Source: Ottomotor-Manageme´nt, Vieweg Verlag<br />
Folie 23 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Elektromagnetisches Einspritzventil (Bosch EV14)<br />
Ansteuerungsverlauf:<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Nichtlinearitäten in der Ventilanzugs- und<br />
Ventilabfallsphase müssen über die<br />
Zeitdauer der Ansteuerung und in<br />
Abhängigkeit der Bordnetzspannung<br />
kompensiert werden.<br />
Bordnetzspannungsabhängige<br />
Einspritzkorrektur:<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 24 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Aufbau einer Hochspanungszündanlage<br />
150 <strong>–</strong> 200V 8kV <strong>–</strong> 22kV<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
30 <strong>–</strong> 35 kV<br />
1,3 <strong>–</strong> 2ms<br />
30 <strong>–</strong> 50mJ<br />
1kV <strong>–</strong> 2kV<br />
Sättigung:<br />
L nimmt ab<br />
Verluste steigen<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 25 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Fremdzündung<br />
Energie zur Zündung eines homogenen stöchiometrischen Gemisches: 0,2mJ<br />
turbulenten fetten oder mageren Gemisches >3mJ<br />
Bauweise: Rotierende Zündspannungsverteilung - Hochspannung wird über rotierenden Finger verteilt<br />
Ruhende Zündspannungsverteilung (RUV) - direkte Erzeugung der Hochspannung über<br />
je einen Zündtrafo pro Zylinder<br />
(keine Verteilerverluste, Feuchtigkeitsunempfindlich)<br />
Aufbau einer Einzelfunken-Zündspule<br />
(Quelle: Bosch)<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Druckverlauf im Zylinder in<br />
Abhängigkeit des Zündzeitpunktes<br />
(Quelle: Bosch)<br />
Folie 26 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Abgasreinigung<br />
• Die beste Reduzierung aller 3 Schadstoffe erzielt der Katalysator im Lambdafenster 0,98-1,01.<br />
• Eine optimale Abgaszusammensetzung erreicht nur ein elektronisches Motormanagement.<br />
• Die Konvertierungsrate, also der Anteil der umgewandelten Schadstoffe, beträgt bei modernen<br />
Katalysatoren 90-95%.<br />
Einfluß λ auf Schadstoffzusammensetzung im<br />
unbehandelten Abgas:<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
CO + O 2 � CO 2 (Oxydation),<br />
HC + CO 2 � H 2O (Oxydation),<br />
NO x � N 2 + O 2 (Reduktion)<br />
Quelle: Wiesinger<br />
Folie 27 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Funktionsschema der Lambda Regelung<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Das Luft-Kraftstoff-Verhältnis wird indirekt<br />
über den Sauerstoffanteil im Abgas<br />
gemessen. Bei vollständiger Verbrennung ist<br />
kein Sauerstoff enthalten.<br />
Eine elektrochemische Zelle mit einem<br />
Feststoffelektrolyten (Zirkondioxid, leitfähig<br />
für Sauerstoffionen ab ca. 300°C) erzeugt<br />
entsprechend der Differenz der Sauerstoff-<br />
Partialdrücke zwischen Abgas und Außenluft<br />
bzw. einem Referenzvolumen nach der<br />
Nernst´schen Gleichung eine Spannung.<br />
1 Luftmassenmesser<br />
2 Motor<br />
3 Lambda-Sonde<br />
4 Vorkatalysator<br />
5 Hauptkatalysator<br />
6 Einspritzventile<br />
7 Motorsteuergerät<br />
8 Eingangsaignale<br />
U sSondenspannung<br />
U vVentilsteuerspannung<br />
V EEinspritzmenge<br />
Folie 28 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Funktionsprinzip Lambda-Sonde<br />
Eine Lambdasonde besteht im Wesentlichen aus einem Spezialkeramikkörper, dessen Oberflächen mit<br />
gasdurchlässigen Platinelektroden (3) (5) versehen sind. Der keramische Festelektrolyt (4) ist in einem<br />
Stahlgehäuse eingebracht. Der äußere Teil des Keramikkörpers befindet sich im Abgasstrom, der innere Teil<br />
steht mit der Außenluft in Verbindung.<br />
Das keramische Material ist porös und lässt ab 300°C Sauerstoffionen durch, sperrt jedoch gegen Durchlass für<br />
Elektronen. Die Sauerstoffionen wandern von innen (Außenluft) nach außen (Abgas), weil im Abgas eine<br />
geringere Konzentration (geringerer Partialdruck) von Sauerstoff besteht. Die auf der Innenseite<br />
zurückbleibenden Elektronen (die ja nicht durch den Elektrolyten hindurchkönnen), werden von einer<br />
elektrisch leitenden Schicht (5) aufgefangen. Auf der Innenseite der Sonde bildet sich ein<br />
Elektronenüberschuss und auf der Außenseite (3), wo die Sauerstoffionen ankommen, ein<br />
Elektronenmangel.<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
fett mager<br />
Quelle: Wiesinger<br />
Folie 29 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Lambda-Regelkreis und Stellgrößenverlauf bei Zweipunkt-Regelung (1)<br />
Zweipunkt-Lambda-Sonde: Fettes Gemisch λ1 � 200mV<br />
Stellgrößenverlauf mit:<br />
1 schneller Gemischkorrektur (Sprung)<br />
2 Anpassfunktion (Rampe) und<br />
3 Verweilzeit t V zur gesteuerten „Fett“ bzw.<br />
„Mager“ Verschiebung.<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 30 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Lambda-Regelkreis und Stellgrößenverlauf bei Zweipunkt-Regelung (2)<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Bosch<br />
Folie 31 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Breitband-Lambda-Sonde<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Bei Breitband-Sonden dient ein nahezu linear verlaufender "Pumpstrom"<br />
dem Steuergerät als Messgröße. Die Sonde besitzt zwei Zellen, eine<br />
Pumpzelle und eine Sensorzelle. Mit dem Pumpstrom werden immer so<br />
viele Sauerstoff-Ionen in die Messkammer hineingepumpt, bis sich<br />
zwischen den Elektroden im Referenzluftkanal und in der Messzelle ein<br />
Spannungswert von 450 mV eingestellt hat. Der Pumpstrom ist die<br />
Messgröße für den Lambdawert Daher ist eine entsprechende Regelung in<br />
der Lage, stetig jedes gewünschte Luftverhältnis im Brennraum herzustellen<br />
Folie 32 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Funktionsprinzip eines induktiven Gebers<br />
Induktive Sensoren arbeiten nach dem<br />
Induktionsgesetz.<br />
Zu einem Sensor gehört eine Spule<br />
(Wicklung), ein permanent erzeugtes<br />
Magnetfeld und eine "Bewegung". Durch<br />
dieses Messprinzip lassen sich<br />
berührungslos und somit verschleißfrei<br />
Winkel, Wege und Geschwindigkeiten<br />
messen<br />
Quelle: www.kfztech.de<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Eisenkern<br />
magnetisches<br />
Feld<br />
U(ϕ)<br />
Permanentmagnet<br />
S<br />
N<br />
Permanentmagnet<br />
Polschuh<br />
Spule<br />
Widerstand<br />
ϕ<br />
U<br />
Geberrad<br />
Signal hängt vom<br />
Spiel ab, „Rattern“<br />
Folie 33 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Funktionsprinzip Kurbelwellensensor mit induktivem Geber<br />
Der Kurbelwellensensor misst die Motordrehzahl.<br />
Der magnetische Fluss durch die Spule hängt<br />
davon ab, ob dem Sensor eine Lücke oder ein<br />
Zahn gegenübersteht. Ein Zahn bündelt den<br />
Streufluss des Magneten, eine Lücke dagegen<br />
schwächt den Magnetfluss.<br />
Wenn sich das Schwungrad und somit der<br />
Zahnkranz dreht, wird durch jeden einzelnen Zahn<br />
eine Magnetfeldänderung bewirkt. Die Änderung<br />
des Magnetfeldes erzeugt in der Spule eine<br />
Induktionsspannung. Die Anzahl der Impulse pro<br />
Zeiteinheit sind ein Maß für die Drehzahl des<br />
Schwungrades. Durch bewusste Zahnlücken (7) im<br />
Zahnkranz kann das Steuergerät auch die<br />
momentane Stellung (Position) des Motors<br />
erkennen. Bei magnetventilgesteuerten<br />
Motormanagementsystemen werden<br />
Impulsräder mit 60er-Teilung verwendet, wobei<br />
ein oder zwei fehlende Zähne die Bezugsmarke<br />
definieren.<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Aufbau: Motordrehzahlsensor:<br />
Signalverlauf:<br />
1 Dauermagnet,<br />
2 Induktivgebergehäuse,<br />
3 Motorgehäuse,<br />
4 Weicheisenkern,<br />
5 Induktionswicklung<br />
6 Luftspalt,<br />
7 Zahnlücken<br />
1 Zahn,<br />
2 Zahnlücke,<br />
3 Bezugsmarke<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 34 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Funktionsprinzip eines Hallgebers<br />
Hall-Sensorelement:<br />
I Plättchenstrom<br />
IH Hall-Strom<br />
IV Versorgungsstrom<br />
UH Hall-Spannung<br />
UR Längsspannung<br />
B magnetische Induktion<br />
α Ablenkung der Elektronen<br />
durch das Magnetfeld<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 35 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Nockenwellensensor (1)<br />
Mit der Nockenwelle dreht sich ein Rotor aus ferromagnetischem Material. Der Hall-IC<br />
befindet sich zwischen Rotor und einem Dauermagneten, der ein Magnetfeld<br />
senkrecht zum Hall-Element liefert. Passiert nun z.B. ein Zahn (Schranke) das<br />
stromdurchflossene Sensorelement (Halbleiterplättchen) des Stabsensors, verändert<br />
er die Feldstärke des Magnetfeldes senkrecht zum Hall-Element. Somit werden die<br />
Elektronen, die von einer an das Element angelegten Längsspannung U R getrieben<br />
werden, senkrecht zur Stromrichtung stärker abgelenkt. Dadurch entsteht die Hall-<br />
Spannung, die im Millivoltbereich liegt. Sie ist unabhängig von der<br />
Relativgeschwindigkeit zwischen dem Sensor und dem Rotor.<br />
Die integrierte Auswerteelektronik im Hall-IC bereitet die durch die Rotation des<br />
Zahnkranzes sich ändernde Hall-Spannung als Signal auf und gibt es als<br />
Rechtecksignal aus.<br />
a Positionierung von Sensor und Einspurimpulsrad<br />
b Ausgangssignalverlauf UA<br />
1 Elektrischer Anschluss<br />
2 Sensorgehäuse<br />
3 Motorgehäuse<br />
4 Dichtring<br />
5 Dauermagnet<br />
6 Hall-IC<br />
7 Impulsrad mit Zahn/Segment (Z) und Lücke (L)<br />
α Luftspalt<br />
ϕ Drehwinkel<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Hall-Stabsensor:<br />
Folie 36 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Nockenwellensensor (2)<br />
Weil die Zähne in unterschiedlichen Abständen voneinander entfernt sind, treten die Hallspannungen in<br />
verschiedenen Zeitabständen auf. Daraus erkennt das Motorsteuergerät den anzusteuernden Zylinder.<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 37 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Diagnose<br />
Example of an Intelligent Hall-Sensor<br />
Rotational direction is recognized by 3 staggered signals from corresponding Hall elements in the sensor. As opposed to passive<br />
rotational speed sensors, the active version creates and delivers a square wave signal.<br />
The application of this measuring principle allows for velocity measurements accurate to v = 0.1 km/h. This is enough to cover the<br />
harder requirements of navigation systems, anti-rollback brake assist systems and park distance control systems.<br />
Quelle: Wiesinger<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Signal processing<br />
The signals have 14 mA and 7 mA<br />
current respectively. The second serves<br />
as evaluation information for the error<br />
memory. The 14 mA signal serves as<br />
the information signal.<br />
Signal aspects<br />
1 Internal sensor signal<br />
2 Air gap reserve too low<br />
3 Running direction A<br />
4 Running direction B<br />
5 Assembly border situation A<br />
6 Assembly border situation B<br />
7 Standstill signal<br />
Folie 38 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Zylinderfüllung<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
1 Luft-/Kraftstoffdämpfe aus Kraftstoffverdunstungs-<br />
Rückhaltesystem<br />
2 Regenerierungsventil<br />
3 Verbindung zum Karftstoffverdunstungs-<br />
Rückhaltesystem<br />
4 rückgeführtes Abgas<br />
5 Abgasrückführventil AGR<br />
6 Luftmassenstrom (Umgebungsdruck)<br />
7 Luftmassenstrom (Saugrohrdruck)<br />
8 Frischgasfüllung (Brennraumfüllung)<br />
9 Restgasfüllung (Brennraumdrcuk)<br />
10 Abgas<br />
11 Einlassventil<br />
12 Auslassventil<br />
13 Drosselklappe<br />
14 Ansaugrohr<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 39 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Hitzdraht-Luftmassenmesser<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
R K<br />
R H<br />
R M<br />
I H<br />
U M<br />
Temperatur-<br />
Kompensationswiderstand<br />
Hitzdraht-Heizwiderstand<br />
Messwiderstand<br />
Heizstrom<br />
Messspannung<br />
K<br />
Folie 40 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Heißfilmluftmassenmesser<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Bosch<br />
Folie 41 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Entstehung von klopfender Verbrennung<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Die Zündkerze entzündet das Luft-Kraftstoffgemisch<br />
im Verdichtungstakt kurz vor dem oberen Totpunkt.<br />
Bis zur vollständigen Entflammung des Gemisch<br />
vergehen drehzahlabhängig einige Millisekunden,<br />
sodass der Verbrennungsschwerpunkt nach dem OT<br />
liegt.<br />
Durch die beginnende Verbrennung ergibt sich eine<br />
zusätzliche Druck- und Temperaturerhöhung im<br />
Brennraum, das noch nicht verbrannte Gemisch wird<br />
weiter verdichtet. Dabei kann die Temperatur des<br />
verdichteten Gemischs lokal so hoch werden, da es<br />
sich in einzelnen Bereichen selbst entzündet.<br />
Diese Verbrennung erzeugt eine Flammenfront, die<br />
10 bis 100.fach höher als die der von der Zündkerze<br />
ausgehenden Verbrennung ist. Die so erzeugten<br />
Stoßwellen erzeugen beim Auftreffen auf die<br />
Zylinderwand das typische metallische Klingeln des<br />
Motors.<br />
Quelle: Ottomotormanagement, Vieweg Verlag, 2005<br />
Folie 42 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Schnittbild Klopfsensor<br />
Klopfsensor - Schnittbild<br />
s105799<br />
1- Carrier<br />
2- Contact ring<br />
3- Seismic mass<br />
4- Nut<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
5- Isolation ring<br />
6- Spring<br />
7- Piezo ceramic<br />
8- Overmolding material<br />
9- Minitimer terminal<br />
s105417<br />
Quelle: Siemens<br />
Folie 43 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Signalaufbereitung Klopfsensor<br />
Klopfsensor - Signalaufbereitung<br />
in p u t<br />
a m p lifie r<br />
+<br />
-<br />
+<br />
-<br />
in p u t<br />
a m p lifie r<br />
c h a n n e l<br />
s e le c t<br />
a n tia lia s in g<br />
filte r<br />
g a in<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
b a n d p a s s<br />
filte r<br />
fu ll w a v e<br />
re c tifie r<br />
in te g ra to r<br />
Quelle: Siemens<br />
o u tp u t b u ffe r<br />
c o n v e rte r<br />
Folie 44 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Anwendungsbeispiel Klopfsensor (1)<br />
Klopfsensor: Klopfsignal ohne Klopfen<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Siemens<br />
Folie 45 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Anwendungsbeispiel Klopfsensor (2)<br />
Klopfsensor: Klopfsignal mit Klopfen<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Siemens<br />
042-01<br />
Folie 46 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
Ölsensor<br />
Quelle: Temic<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Ölsensor für die Wartungsintervallverlängerung (WIV) zur<br />
Messung von:<br />
• Öltemperatur<br />
• Ölpegel und<br />
• Ölqualität<br />
Die Öltemperatur wird mit einem Temperatursensor (NTC)<br />
gemessen. Für die Erfassung des Ölstands und der Ölqualität<br />
werden Kondensatoren verwendet.<br />
Mit sinkendem Ölstand in dem Kondensator ändert sich auch<br />
dessen Kapazität, da sich dann Luft statt Öl als Dielektrikum<br />
zwischen den Kondensatorplatten befindet.<br />
Bei alterndem Öl steigt der Wassergehalt im Öl, langkettige<br />
Moleküle zerbrechen in kürzere und Abrieb des Motors wird im<br />
Öl gebunden. Daher ändert sich mit der Alterung des Öls auch<br />
dessen relative Dielektrizität ε r. Diese Änderung bewirkt aber<br />
eine Variation der Kapazität, die vom zugehörigen Steuergerät<br />
erkannt und ausgewertet wird.<br />
Folie 47 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Ottomotor<br />
TSI-Prinzip<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 48 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Dieselmotor<br />
Funktionen der Dieselsteuerung<br />
Steuergröße ist die<br />
Drehmomentanforderung von<br />
• Fahrer (Gaspedal)<br />
• Geschwindigkeitsregelung<br />
• Fahrdynamikregelung<br />
Innere Regelungen optimieren<br />
den Motorbetriebspunkt<br />
hinsichtlich Verbrauch,<br />
Emissionen bzw. begrenzen<br />
die Führungsgröße zur<br />
Vermeidung von Schäden an<br />
Motor- oder Antrieb:<br />
• Spritzbeginnregelung,<br />
• Ladedruckregelung,<br />
• Abgasrückführungsregelung,<br />
• Leerlaufregelung,<br />
• Laufruheregelung,<br />
• aktive Ruckeldämpfung<br />
Nadelbewegungsfühler<br />
Fahrpedalgeber<br />
Geschwindigkeitswählhebel<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
ICs<br />
Quelle: IAV GmbH<br />
Folie 49 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Dieselmotor<br />
Applikation<br />
Applikation: Anpassung der Parameter einer vorgegebenen Regelung/Steuerung an eine spezielle Anwendung<br />
hier: Meßtechnische Ermittlung<br />
• der Parameter/Variablen<br />
• von Kennlinien oder Kennfeldern (KL/KF) verschiedener Regelstrecken oder Regler in der <strong>Motorsteuerung</strong>,<br />
• ggf. Ergänzung von speziellen Algorithmen, um bestimmte störende Eigenschaften des Motors abzufangen.<br />
Entwicklung des Steuergeräte-Applikationsaufwands<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Hentschel 2002<br />
12000 Variablen in 2005<br />
Kennfeld für Spritzbeginn-Sollwert (Bosch). Je<br />
höher Drehzahl und Einspritz-menge sind,<br />
desto früher beginnt die Einspritzung.<br />
Aus: Wolf-Peter Böttcher, Heinz Hermböding,<br />
Peter Klavon, Volkert Schlüter, Richard<br />
Skutnick, Axel Sprenger: Die Meisterprüfung<br />
im KFZ-Handwerk. Vogel Buchverlag,<br />
Würzburg, 1998.<br />
Folie 50 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
Steuerungs- und regelungstechnische Systeme<br />
Applikation<br />
• Welche Sollwertvorgaben müssen unter welchen Bedingungen getroffen werden?<br />
• Was ist die geeignete Reglerstruktur für die gestellte Aufgabe und wie müssen die<br />
Reglerparameter ausgelegt werden?<br />
• Ist der Arbeitsbereich des Stellgliedes ausreichend? Ist eine Vergrößerung evtl. möglich?<br />
• Wie können Störgrößen vermieden oder ihre Auswirkungen reduziert werden?<br />
• Wie ändert sich das Regel-<br />
streckenverhalten in<br />
den verschiedenen<br />
Betriebspunkten?<br />
• Sind die Regler<br />
entsprechend<br />
robust ausgelegt?<br />
• Wie kann der Istwert<br />
hinreichend genau<br />
gemessen werden?<br />
Realisierbarkeit von<br />
Sollwertvorgaben<br />
Sollwertvorgabe<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Regeldifferenz<br />
Abstimmung der<br />
Reglerparameter,<br />
Entwurf neuer<br />
Reglerstrukturen<br />
Regler<br />
Störgröße<br />
Regeleinrichtung<br />
Stellglied<br />
Störgröße<br />
Stellgröße<br />
Regelstrecke<br />
gemessener<br />
Istwert Meßeinrichtung<br />
Istwert<br />
Erfassung des Istwerts<br />
Arbeitsbereich<br />
des Stellgliedes<br />
Störgröße<br />
Minimierung<br />
der Störgrößen<br />
Regelgröße<br />
Berücksichtigung<br />
Änderung des<br />
Regelstreckenverhaltens<br />
Quelle: IAV GmbH<br />
Folie 51 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
Steuerungs- und regelungstechnische Systeme<br />
Vorgehensweise bei regelungstechnischen Problemstellungen<br />
1. Formulierung der regelungstechnischen Ziele<br />
2. Mathematische Modellbildung der physikalischen Regelungstrecke<br />
3. Bestimmung der Parameter des Modells anhand von Messungen an der<br />
Regelungstrecke (Identifikation)<br />
4. Auswahl eines geeigneten Reglers und Parameterbestimmung<br />
5. Simulation des Streckenmodells und des geschlossenen Regelkreises<br />
6. Regelung der Strecke<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 52 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Dieselmotor<br />
Beispiel Applikation Leerlaufregler <strong>–</strong> Änderung des Streckenverhaltens<br />
An die Auslegung der Reglerstruktur und der Regelparameter werden besondere Anforderungen gestellt.<br />
Dieselmotoren werden in Großserie mit mehreren 100.000 Stück pro Jahr gefertigt. Fertigungstoleranzen des<br />
ganzen Regelkreises und aller Komponenten können sich addieren, die Alterung ist zu berücksichtigen. Für die<br />
Applikation des LLR müssen folgende Aspekte betrachtet werden:<br />
• Fertigungstoleranzen,<br />
• Alterung (Motor und Getriebe),<br />
• Betriebsbedingungen: warm/kalt, Änderung des Luftdrucks,<br />
• nichtlineares Strecken- und Stellgrößenverhalten,<br />
• Fahren in unterschiedlichen Gängen,<br />
• Kupplung getreten / nicht getreten,<br />
• unbekannte Störsignale,<br />
• Öl-, Wasser-, Saugrohrtemperatur,<br />
• Belastung durch elektrische Verbraucher, Klimaanlage,<br />
• Abgasrückführung, Spritzbeginn,<br />
• Hydraulik,<br />
• Fahrzeuggewicht,<br />
• Getriebeart (Handschalter, Automatik, Syncro, Quattro, ...) und<br />
• Anforderung durch Pedalwertgeber<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Wegen der starken und nicht<br />
berechenbaren Änderungen des<br />
Streckenverhaltens<br />
muß die Regelung sehr stabil<br />
ausgelegt werden.<br />
Eine optimal an einen bestimmten<br />
Betriebspunkt angepaßte<br />
Regelung kann in der Serie unter<br />
den erwähnten wechselnden<br />
Bedingungen zu einer instabilen<br />
Regelung führen.<br />
Quelle: IAV GmbH<br />
Folie 53 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
Steuerungs- und regelungstechnische Systeme<br />
Modellbildung des Streckenverhaltens<br />
statisches Verhalten:<br />
Ermittlung des Streckenverhaltens<br />
durch anlegen statischer Signale an den<br />
Eingang der Strecke<br />
(� Linearität der Strecke)<br />
dynamisches Verhalten:<br />
Anregung der Strecke mit einem zeitlich<br />
veränderlichen Eingangsignal<br />
(� typ. Sprungfunktion)<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
h [m]<br />
h(t)<br />
u(t)<br />
[V]<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
gemessen<br />
linearisiert<br />
0<br />
5.0 5.5 6.0 6.5 7.0 7.5 8.0<br />
6.0<br />
5.0<br />
4.0<br />
3.0<br />
2.0<br />
1.0<br />
0<br />
h( t)<br />
Überschwingungen<br />
u 0 [V]<br />
�1.0<br />
�0.5 0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5<br />
u( t)<br />
stationärer Endwert<br />
t [s]<br />
Folie 54 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
Steuerungs- und regelungstechnische Systeme<br />
Beispiel für Kennlinien und Kennfelder<br />
Kennlinie eines<br />
Luftmassenmessers<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Bosch<br />
Kennfeld für Spritzbeginn-Sollwert. Je höher Drehzahl<br />
und Einspritzmenge sind, desto früher muß die<br />
Einspritzung beginnen<br />
Quelle: IAV GmbH<br />
Folie 55 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Dieselmotor<br />
Beispiel Applikation Leerlaufregler <strong>–</strong> Reglerstruktur des Leerlaufreglers<br />
Drehzahlregelung im Leerlauf, also ohne externen Mengenwunsch, kann durch einen PI-Regler mit<br />
DT 1-Vorsteuerung realisiert werden:<br />
S o l l d r e h z a h l<br />
P - A n t e il<br />
I - A n t e iil l<br />
• Durch den I-Anteil ist gewährleistet, daß es keine bleibende Regelabweichung gibt und die Solldrehzahl<br />
erreicht werden kann, wenn die maximal zulässige Menge nicht überschritten werden muß.<br />
• Die DT1-Vorsteuerung ist nur bei fallenden Drehzahlen aktiv und wird wieder abgeschaltet, sobald die<br />
gemessene Drehzahl kleiner als die Solldrehzahl ist.<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
-<br />
D T 1 - V o r s t e u e r u n g<br />
+<br />
+ -<br />
M e n g e<br />
R e g e l s t r e c k e<br />
? ?<br />
S c h a lt e r w i r d g e s c h l o s s e n<br />
w e n n g il t<br />
d ( D r e h z a h l )<br />
d ( Z e it )<br />
< 0<br />
D r e h z a h l ( n )<br />
Quelle: IAV GmbH<br />
Folie 56 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Dieselmotor<br />
Beispiel Applikation Leerlaufregler <strong>–</strong> Groß- und Kleinsignalverhalten<br />
Um ein möglichst schnelles Erreichen der Solldrehzahl zu erreichen, wird die Regeldifferenz in drei Bereiche<br />
eingeteilt.<br />
Für jeden Bereich stehen unabhängig voneinander einstellbare Parameter für den PI-Regler zur Verfügung.<br />
Weiterhin gibt es ein Label für die Fensterbreite. Als Label werden die einstellbaren Parameter in der Software<br />
bezeichnet.<br />
Drehzahl<br />
negative Regeldifferenz<br />
positive Regeldifferenz<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Regeldifferenz = Solldrehzahl - Istdrehzahl<br />
t<br />
Fensterbreite<br />
Solldrehzahl<br />
Fensterbreite<br />
Quelle: IAV GmbH<br />
Signalbereich<br />
Folie 57 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong><br />
Zusammenfassung Sensoren zur <strong>Motorsteuerung</strong><br />
Funktion Variante Prinzip<br />
Kurbelwellenposition<br />
+ Drehzahl Geberrad (60-2) Hall, induktiv<br />
Nockenwellenposition Phasensenor Hall<br />
Ansauglufttemperatur NTC<br />
Kühlmitteltemperatur NTC<br />
Öltemperatur NTC<br />
Ölzustand<br />
Fahrpedalgeber Potentiometrisch, redundant<br />
Drosselklappenstellung Potentiometrisch<br />
Lastsignal Otto-Saugmotor Saugrohrdruck: Membran<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Otto, BDI Luftmassenmesser: Heißfilm/draht<br />
Luftmengenmesser: Stauklappe + Poti<br />
Luftdruck Membran resistiv (Brücke)<br />
Luftzahl Vorkat Lambdasonde (Sprung/kontinuierlich)<br />
Nachkat Lambdasonde (Sprung/kontinuierlich)<br />
Tankinnendruck Differenzdrucksensor<br />
Batteriespannung Steuergerät AD-Wandler<br />
Klopfsensor Schwingmasse induktiv<br />
Folie 58 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong><br />
Zusammenfassung Aktoren zur <strong>Motorsteuerung</strong> (1)<br />
Funktion Variante Prinzip<br />
(Fremd-)Zündung ROV 1 Trafo/Zündspule<br />
RUV Einzeltrafos pro Zylinder<br />
Kraftstoff-Einspritzung Otto Niederdruck 3 bar: elektromagnetisch (1,5…18ms)<br />
Einspritzventile BDI Hochdruck 200 bar: elektromagnetisch/Piezo<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Diesel Hochdruck 2200 bar: elektromagnetisch/Piezo<br />
Kraftstoffpumpe mit Rücklauf elektromotorisch mit hydraul. Druckregler/<br />
Rücklauffrei elektromotorisch mit elektron. Druckregelung<br />
Kraftstoff-Hochdruckpumpe PD mechanisch an Düse<br />
Common Rail mechanisch an Kurbelwelle<br />
Regenerierventil AKF elektromagnetisch<br />
Absperrventil AKF elektromagnetisch<br />
Leckdiagnosepumpe Pumpe elektromotorisch<br />
Folie 59 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong><br />
Zusammenfassung Aktoren zur <strong>Motorsteuerung</strong> (2)<br />
Funktion Variante Prinzip<br />
Drosselklappenverstellung E-Gas elektromotorisch fail-safe<br />
Leerlaufdrehzahlsteller Ventil getaktet elektromagnetisch<br />
Abgasrückführung Rückführventil elektropneumatisch getaktet<br />
oder elektromagn. Ventil<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Nockenwellenverstellung s.u.<br />
Ventilsteuerung s.u.<br />
Regelklappe (Drosselklappe) elektropneumatisch<br />
Sekundärlufteinblasung Sekundärluftpumpe Gleichstrommotor 30A<br />
Sekundärluftventil elektromagnetisch<br />
Saugrohrverstellung Schalt-Saugrohr Ventilklappe elektromagnetisch<br />
stufenloser Versteller elektromotorisch<br />
Motorabschaltung (Diesel) Saugrohrklappe elektropneumatisch<br />
Kraftstoffabschaltung elektromagn. Ventil<br />
Starthilfe Ansaugluftvorwärmung elektromagn. Ventil<br />
Glühstiftkerze PTC<br />
Folie 60 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong><br />
Zusammenfassung Aktoren zur <strong>Motorsteuerung</strong> (3)<br />
Funktion Variante Prinzip<br />
Aufladung Abgasturbolader VTG elektromotorisch<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
(Turbinengeometrieverstellung)<br />
eBooster elektromotorisch<br />
Ladedrucksteller elektromagnetisch 3/2Wege-Ventil<br />
Ventilsteuerung Nockenwellenverdrehung hydraulisch/elektromagnetisch<br />
Nockenwellenumschaltung hydraulisch/elektromagnetisch<br />
elektromech. Ventiltrieb elektromagn. Schwinger<br />
elektrohydr. Ventiltrieb elektromagn. geschalteter<br />
Hydraulikantrieb<br />
Motorkühlung (Lüfter) mechanisch Kurbelwelle<br />
mechanisch gekuppelt elektromagn. Kupplung<br />
elektrisch geschaltet Reihenschlußmotor<br />
elektrisch geregelt elektronisch geregelter E-Motor<br />
hydraulisch geregelt Steuerventil elektromagn.<br />
Folie 61 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Elektromagnetische Ventilsteuerung<br />
Prinzip<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: mediadesign<br />
Folie 62 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose (OBD)<br />
Systemumfang<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 63 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Überwachte Elemente<br />
1. Prüfung elektrischer Schaltkreise der Sensoren und Stellglieder, z.B.<br />
•Drehzahlsensor<br />
•Lambdasonden<br />
2. Plausibilitätsprüfung abgasrelevanter Sensoren und Stellglieder, z.B.<br />
•Katalysator<br />
•Lambdasonden<br />
3. Plausibilitätsprüfung abgasrelevanter Systeme, z.B.<br />
•Zündsystem<br />
•Kraftstoffsystem<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 64 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Aufgaben<br />
Die Aufgaben von OBD sind:<br />
- kontinuierliche Überwachung aller abgasrelevanten Komponenten in allen<br />
Fahrzeugen<br />
- jederzeitiges Erfassen und Melden von wesentlichen Emissionserhöhungen<br />
während der gesamten Betriebszeit eines Fahrzeugs<br />
- Gewährleistung dauerhaft niedriger Abgasemissionen<br />
- Schutz von Komponenten, z.B. des Katalysators bei Fehlzündungen<br />
- Speichern der Daten bei aufgetretenen Fehlern<br />
- Bereitstellung einer Schnittstelle zum Auslesen der gespeicherten Daten und<br />
laufender Betriebsdaten<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 65 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose (OBD)<br />
Pin-Belegung OBD2-Stecker, J1962 Diagnosebuchse (weiblich) im Fahrzeug<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Pin-Nr.Beschreibung<br />
1 Hersteller spezifisch<br />
2 J1850 Bus+<br />
3 Hersteller spezifisch<br />
4 Fahrzeug Masse<br />
5 Signal Masse<br />
6 CAN High (J-2284)<br />
7 ISO 9141-2 K Ausgang<br />
8 Hersteller spezifisch<br />
9 Hersteller spezifisch<br />
10 J1850 Bus<br />
11 Hersteller spezifisch<br />
12 Hersteller spezifisch<br />
13 Hersteller spezifisch<br />
14 CAN Low (J-2284)<br />
15 ISO 9141-2 L Ausgang<br />
16 Batterie (+)-Spannung<br />
Folie 66 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Diagnoseablauf<br />
Quelle: Siemens<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Überwachung aller<br />
abgasbeeinflussenden Systeme<br />
und Komponenten<br />
nein Fehler<br />
- Erkennung von Fehlerart und -ort<br />
- Speicherung von Fehlerinformationen<br />
- Information des Fahrers<br />
ja<br />
- Aufrechterhaltung von Fahrsicherheit und Notlauf<br />
- Vermeidung von Folgeschäden<br />
- Unterstützung der Werkstatt bei der Reparatur<br />
Folie 67 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Komponenten<br />
OBD einer <strong>Motorsteuerung</strong> (Skoda 1,4l EUIV)<br />
1b<br />
1a<br />
18<br />
⊗ 19<br />
2<br />
V 17<br />
3<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
7<br />
4<br />
6<br />
5<br />
9<br />
13<br />
Simos 3PA<br />
11<br />
12<br />
8<br />
14<br />
15<br />
16<br />
1a Lambdasonde vor Kat (linear)<br />
1b Lambdasonde nach Kat (binär)<br />
2 Temperaturfühler Kühlwasser<br />
3 Zündleiste mit<br />
Doppelfunkenzündspulen<br />
4 Zündkerze<br />
5 Einspritzventil<br />
6 Klopfsensor<br />
7 Drehzahlgeber Kurbelwelle (60-2)<br />
8 E-Gas Drosselklappensteller<br />
9 Drucksensor mit NTC<br />
10 Kraftstoffdruckregler<br />
11 Kraftstoffverteiler<br />
12 AKF-Ventil<br />
13 Motorsteuergerät<br />
14 AKF-Behälter<br />
15 Kraftstoffilter<br />
16 Kraftstoffpumpe<br />
17 MIL<br />
18 Pedalwertgeber<br />
19 E-Gas Fehlerlampe<br />
20 Nockenwellensensor<br />
Quelle: Siemens<br />
Folie 68 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Treiberbaustein zur Auswertung der Lambdasonde<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Temperaturschutzschaltung<br />
zur<br />
Überstromerkennung<br />
Komparatorschaltungen<br />
zur Spannungsüberwachung<br />
Erkennung offener<br />
Stromkreis<br />
Folie 69 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Überwachung λ-Sonde<br />
λ-Regelung<br />
Überwachung<br />
-Periodendauer<br />
-Signalbereich<br />
-Sondenheizung<br />
λ-Sonde<br />
vor<br />
Katalysator<br />
U Sonde<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Zeit<br />
T<br />
U max<br />
U min<br />
λ-Sonde<br />
hinter<br />
Katalysator<br />
überlagerte<br />
λ-Regelung<br />
Überwachung<br />
Regelwert<br />
F R<br />
F R max<br />
Zeit<br />
Quelle: Prof. Leohold, U Kassel<br />
Folie 70 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Einfluß gealterter λ-Sonden auf die Emissionen<br />
Quelle: Glöckler<br />
Emissionen im FTP-Test<br />
[ % vom Grenzwert ]<br />
λ-Sondenspannung<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
0<br />
schnelle Sonde<br />
(neu)<br />
T<br />
Diagnosegrenzwert<br />
langsame Sonde<br />
(gealtert)<br />
Zeit<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
Periodendauer im Leerlauf [ s ]<br />
NOx<br />
CO<br />
HC<br />
Folie 71 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Katalysatorüberwachung<br />
λ-Sonde<br />
vor<br />
Katalysator<br />
Katalysator<br />
λ-Sonde<br />
hinter<br />
Katalysator<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Auswertung<br />
Signalamplitude<br />
vor Katalysator<br />
Auswertung<br />
Signalamplitude<br />
hinter Katalysator<br />
A vor Kat . Auswertung<br />
Amplitudenverhältnis:<br />
A hinter Kat.<br />
A hinter Kat.<br />
AV =<br />
A vor Kat.<br />
Quelle: Siemens<br />
Folie 72 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Signalverläufe der λ-Sonden<br />
neuer Katalysator<br />
große<br />
Sauerstoffspeicherfähigkeit<br />
gealterter Katalysator<br />
geringe<br />
Sauerstoffspeicherfähigkeit<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 73 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Überwachung Katalysator<br />
O 2-Speicherfähigkeit [ µmol/g ]<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
40 50 60 70 80 90 100<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
HC-Konvertierung [ % ]<br />
Quelle: Degussa<br />
Folie 74 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Tankleckdiagnose im Kraftstoffsystem im Leerlauf mit Unterdruckverfahren<br />
<strong>Motorsteuerung</strong><br />
Tankentlüftungsventil<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Absperrventil<br />
Aktivkohlebehälter<br />
normaler Betriebszustand: Absperrventil<br />
offen, Tankentlüftungsventil offen<br />
Tankdrucksensor<br />
Quelle: Siemens<br />
Folie 75 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Tankdruckverlauf während der Diagnose des Tankentlüftungssystems<br />
Absperrventil<br />
Tankentlüftungsventil<br />
relativer<br />
Tankdruck<br />
[ hPa ]<br />
auf<br />
zu<br />
auf<br />
zu<br />
+1,0<br />
0,0<br />
-1,0<br />
-2,0<br />
-3,0<br />
-4,0<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Diagnosewert<br />
=<br />
∆p D - ∆p G<br />
T 1<br />
Zeit<br />
∆p G<br />
Grobleckerkennung,<br />
es darf<br />
keine Luft durch ein<br />
Leck nachströmen<br />
T 2<br />
∆p D<br />
Quelle: Siemens<br />
Feinleckerkennung, es<br />
darf der Druck nur um<br />
den zuvor ermittelten<br />
Gradienten ansteigen<br />
Folie 76 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Diagnosewert in Abhängigkeit vom Leckdurchmesser<br />
∆p D - ∆∆p G [ hPa ]<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
voller Tank<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0<br />
Leckdurchmesser [ mm ]<br />
Quelle: Siemens<br />
Folie 77 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Erkennung von Verbrennungsaussetzern<br />
Quelle: Siemens<br />
Drehzahlsensor<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
M = W + J* dω ω / dt<br />
M: Motordrehmoment<br />
W: Lastmoment<br />
J: Massenträgheitsmoment<br />
ω: Winkelgeschwindigkeit<br />
Messung der Segmentzeiten T Seg.<br />
LU (n) =<br />
T Seg.<br />
Zyl. 1 Zyl. 3 Zyl. 4 Zyl. 2<br />
Zeit<br />
Auswertung Laufunruhewert:<br />
( T Seg.(n+1) - T Seg.(n) ) - KOR(n)<br />
3<br />
TSeg.(n) Folie 78 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Segmentzeiten und Laufunruhewerte bei einem Verbrennungsaussetzer<br />
Segmentzeit [ ms ]<br />
Laufunruhe [ 1/s 2 ]<br />
Quelle: Siemens<br />
6.90<br />
6.85<br />
6.80<br />
6.75<br />
6.70<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
-100<br />
-200<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Aussetzer<br />
1 5 3 6 2 4 1 5 3 6 2 4 1 5 3 6 2 4<br />
n=3000 min -1<br />
Zylindersegment 6-Zyl.-Ottomotor, V H=2,8 l<br />
Folie 79 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> On Board Diagnose<br />
Erkennung von Verbrennungsaussetzern<br />
HC-Emission im FTP-Test<br />
[ % vom Grenzwert ]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
6-Zyl.-Ottomotor, V H=2,8 l<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
0<br />
Diagnosegrenzwert<br />
0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />
Aussetzerrate [ % ]<br />
Quelle: Siemens<br />
Folie 80 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Getriebe<br />
Übersicht Getriebebauarten<br />
Handschaltgetriebe<br />
kostengünstig, manuelle Steuerung = minimaler Komfort<br />
Wandler-Automatikgetriebe<br />
hohe Verluste durch hydraulischen Wandler, größter Schaltkomfort da minimale Zugkraftunterbrechung, üblich 4 <strong>–</strong> 6 Gänge, teuer<br />
Automatisierte Schaltgetriebe (ASG)<br />
kostengünstigste Realisierung eines Getriebeautomaten, unkomfortabel aufgrund Zugkraftunterbrechung<br />
Doppelkupplungsgetriebe (DKG)<br />
bester Wirkungsgrad, aufwändiger als ASG, Schaltkomfort nur über intelligente elektronische Steuerung (Gangvorwahl)<br />
Stufenlose Getriebe (CVT)<br />
aufwändig, optimale Anpassung an Motorbetriebspunkt durch freie Übersetzungswahl<br />
Marktanteil in % Handschalter Automat CVT<br />
(Quelle: Köpf ATZ<br />
2003)<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
1990 2000 1990 2000 1990 2000<br />
Welt 58,1 53,0 41,6 45,8 0,3 1,2<br />
Nordamerika 14,5 15,3 85,5 84,7 0
<strong>Antriebsstrang</strong> - Getriebe<br />
Übersicht Aufgaben<br />
Aufgabe des Getriebes:<br />
• Anpassung von Drehzahl und Drehmoment des Motors an Antriebsbedarf (Geschwindigkeit, Beschleunigung)<br />
mit den Zielen Verbrauchsminimierung, Fahrdynamik, Bremsunterstützung<br />
entsprechend den Betriebskennlinien des Motors<br />
• Wahl von Vor-/Rückwärtsfahrt<br />
• Anfahrvorgang<br />
Drehmomentübertragung von Stillstand mit Leerlauf des Motors bis zu einem Betriebspunkt mit fester<br />
Kopplung von Motor und Antriebswelle<br />
Kennzeichen:<br />
• Übersetzungsverhältnis ca. 5 für Ottomotoren bzw. bis 6,5 für Dieselmotoren<br />
• Hohe Übersetzungsverhältnisse (Getriebespreizung) sind für günstigen Verbrauch gewünscht<br />
(Motorbetrieb bei niedrigen Drehzahlen),<br />
• Niedrige Stufung erwünscht für gute Beschleunigungswerte, verlangt größere Gangzahl bei Motoren mit<br />
ausgeprägten Drehmomentmaxima. Höhere Gangzahl ist aber wegen der Schaltzeiten nachteilig für die<br />
Beschleunigungswerte.<br />
• Vermeidung von Zugkrafteinbrüchen bzw. <strong>–</strong>unterbrechung aus Komfortgründen erwünscht<br />
Zugkraftverlauf im Schaltvorgang:<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Automat/DKG<br />
Handschalter/<br />
ASG<br />
Folie 82 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> - Getriebe<br />
Übersicht<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Shift-by-wire:<br />
In das Getriebe integriertes Steuergerät in<br />
Hybridausführung im BMW-6-Gang-Automaten mit<br />
shift-by-wire Steuerung<br />
(Quelle: Hall, Bock 2001)<br />
Folie 83 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
CVT<br />
Das Getriebe im <strong>Antriebsstrang</strong><br />
Normale Schalt- und Automatikgetriebe übersetzen die Motordrehzahl entsprechend der Zahl der verfügbaren Gänge (üblich 4-6<br />
bei Handschaltern, früher 3, jetzt 4-6 bei Automaten) auf den Achsantrieb. Der Motor folgt mit seinem Arbeitspunkt dem Fahrprofil,<br />
d.h. Drehmoment und Drehzahl stellen sich nach Fahrerwunsch, eingelegtem Gang sowie Geschwindigkeit und<br />
Widerstandsmoment an den Rädern ein. Der Motor wird daher nur selten in einem bezüglich Schadstoffemission oder<br />
Wirkungsgrad optimalen Arbeitspunkt betrieben, mittels des Getriebes kann man sich diesem bestenfalls in diskreten<br />
Schritten annähern. Die meisten Neuentwicklungen im Bereich der <strong>Motorsteuerung</strong> wie variable Ventilsteuerungen und die<br />
Füllungssteuerung versuchen diese Einschränkung mit Maßnahmen am Verbrennungsmotor zu kompensieren.<br />
Ein anderer Ansatz geht davon aus, den Motor möglichst in oder nahe einem optimalen Arbeitspunkt zu betreiben und die<br />
Drehzahlanpassung im Getriebe vorzunehmen., dafür muss ein Getriebe mit einer stufenlos steuerbaren Übersetzung (CVT <strong>–</strong><br />
Continuous Variable Transmission) in den <strong>Antriebsstrang</strong> eingefügt werden.<br />
Das <strong>Antriebsstrang</strong>management verlagert seinen Schwerpunkt zur Getriebesteuerung hin, prinzipiell kann damit die<br />
<strong>Motorsteuerung</strong> einfach gehalten werden, neu erforderlich ist aber eine Getriebesteuerung, die aus Last, Geschwindigkeit,<br />
Fahrerwunsch und Optimierungskriterium den geeigneten Betriebspunkt für den Motor und die passende Getriebeübersetzung<br />
einstellt.<br />
CVT Getriebe sind mechanisch äußerst anspruchsvoll und fristeten bisher ein Nischendasein in Kleinwagen (DAF). Seit Ende der<br />
90er Jahre haben sich aufgrund neuer Materialien, konstruktiver Ansätze und mit den Möglichkeiten leistungsfähiger<br />
elektronischer Steuerungen Perspektiven ergeben, die zu vielen Neuentwicklungen geführt haben. Eines der ersten Produkte ist<br />
die von Audi entwickelte Multitronic.<br />
Die Herausforderung bei CVT-Getrieben besteht in der Abdeckung hoher Drehmomente, dies betrifft im wesentlichen die<br />
mechanischen Elemente. Die Steuerung muss lernfähige Elemente enthalten, um die verschiedenen, teilweise widersprüchlichen<br />
Regelziele wie Schadstoffemission, Wirkungsgrad, Fahrdynamik und Komfort zu einem akzeptablen Fahrverhalten zu<br />
kombinieren. Wird die Steuerung auf minimalen Energieverbrauch optimiert, wird der Motor tendenziell in niedrigeren Drehzahlen<br />
mit höheren Lasten betrieben. Das Kühlsystem muss daher gegenüber üblichen Auslegungen anders dimensioniert werden.<br />
Ähnliches gilt für die Katalysatorabstimmung.<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 84 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
CVT mit Riementrieb <strong>–</strong> Audi multitronic<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Die klassische Ausführung eines CVT-Getriebes besteht aus einem zwischen zwei<br />
konischen Antriebsscheiben laufenden Riemen, jetzt aus metallischen Gliedern<br />
(Schubgliederband). Das Übersetzungsverhältnis wird über den Abstand der<br />
Scheiben jeder Welle zueinander variiert, da der Riemen damit auf unterschiedlichen<br />
Radien läuft.<br />
Quelle: Audi AG<br />
Folie 85 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
CVT mit toroidalen Übertragungselementen<br />
Ein CVT-Getriebe mit dem Potential, auch hohe Drehmomente abzudecken, ersetzt den Riemen durch toroidförmige Laufräder.<br />
Diese Räder laufen zwischen zwei konkav gewölbten Scheiben, das Übersetzungsverhältnis wird über die Neigung der Räder<br />
eingestellt. Anders als beim Riementrieb stehen sich An- und Abtriebswelle gegenüber, die Neigung der Laufräder bestimmt den<br />
effektiven Radius, mit dem die Scheiben und damit die Wellen zueinander drehen. Um metallischen Kontakt der Räder und<br />
Scheiben zu vermeiden, werden spezielle Flüssigkeiten eingesetzt, die unter hohem Druck im elastohydrodynamischen<br />
Bereich hohe Kräfte übertragen können und gleichzeitig eine Schmierwirkung aufweisen.<br />
Vorteile des Toroidgetriebes sind vor allem die schlupffreie Kraftübertragung, eine hohe Leistungsdichte und schnelle<br />
Verstellbarkeit. Vor einer Serieneinführung sind Materialprobleme zu lösen, vornehmlich bei der Übertragungsflüssigkeit sowie den<br />
Scheibenmaterialien und ihrer Oberflächenbearbeitung.<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Kluger, SAE 2002<br />
Folie 86 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
Das DKG setzt sich aus 2 Teilgetrieben zusammen, je eines für die<br />
geraden und ungeraden Gangzahlen. Jedes Teilgetriebe kann über<br />
eine ihm zugeordnete Kupplung den Kraftschluss zum Motor herstellen<br />
(Doppelkupplung). Die Umschaltung wird so gesteuert, dass sie ohne<br />
Zugkraftunterbrechung erfolgt.<br />
Für schnelles Schaltverhalten muss der nächste Gang möglichst vor<br />
Auslösen der Schaltung eingelegt werden. Dies ist nur mit einer<br />
Steuerung möglich, die möglichst intelligente Prognosealgorithmen<br />
enthält. Bei einer Fehlprognose oder einer Schaltung über 2<br />
Gangstufen ist eine Schaltverzögerung unvermeidlich.<br />
Quelle: Bartsch, ATZ 2003<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 87 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
Aufbau Doppelkupplungsgetriebe<br />
Ausführungsart der<br />
Doppelkupplung:<br />
Nass (BorgWarner)<br />
im Ölbad laufende<br />
Lamellenkupplung<br />
Vorteil:<br />
Kühlung über Öl, dadurch<br />
Reserven für hohe<br />
Drehmomente<br />
Nachteil:<br />
Ölpumpenleistung (2kW)<br />
Trocken (LuK, ZF, Valeo)<br />
trockene Lamellenkupplung<br />
Vorteil:<br />
minimale Verluste<br />
Nachteil:<br />
dzt. Beschränkt auf kleinere<br />
Drehmomente<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Quelle: Bartsch, ATZ 2003<br />
038-01<br />
Folie 88 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
Aufbau einer Getriebesteuerung<br />
Sensoren<br />
• Programmwahl: Schalter,<br />
Hallsensoren<br />
• ggf. Gangschalter<br />
(Tiptronik): Schalter,<br />
Hallsensoren<br />
• CAN/<strong>Motorsteuerung</strong>:<br />
Drehzahl, Moment<br />
• CAN/ESP: Geschwindigkeit,<br />
Querbeschleunigung<br />
• ggf. getriebeinterne Größen:<br />
Temperatur, Hydraulikdruck,<br />
Position von<br />
Schaltelementen<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Elektronische Steuerung<br />
• Schaltprogramm<br />
• Adaptive Schaltpunktsteuerung<br />
• Überwachung von Hydraulik/Mechanik<br />
• Diagnose mit Fehlerspeicher<br />
Anzeige<br />
• CAN/Kombiinstrument:<br />
Programm/Gangstellung,<br />
Warnmeldungen<br />
Aktoren<br />
• Übersetzungssteuerung<br />
• Steuerung getriebeinterner<br />
Größen<br />
(Prinzipabhängig, s.u.)<br />
• Wählhebelsperre<br />
• CAN/<strong>Motorsteuerung</strong>:<br />
Drehmomentbeeinflussung<br />
Folie 89 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
Aktorprinzipien in den verschiedenen Getriebevarianten<br />
Stufen-Automatikgetriebe<br />
mit hydraulischem Wandler<br />
• Hauptdruckregelung: hydraulisches<br />
Druckregelventil<br />
• Gangwechselsteuerung: hydraulisches<br />
Schaltventil<br />
• Schaltdruckmodulator: hydraulisches<br />
Druckregelventil<br />
• Regelung der Wandlerkupplung: hydraulisches<br />
Druckregel- oder Schaltventil<br />
• Rückwärtsgangsperre: hydraulisches<br />
Schaltventil<br />
• Shift-Lock (Wählhebelsperre):<br />
elektromagnetisch oder mechanisch<br />
(Bowdenzug)<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
CVT-Getriebe<br />
• Übersetzungssteller: hydraulisches<br />
Druckregelventil<br />
• Bandspannungssteuerung: hydraulisches<br />
Druckregelventil<br />
• Steuerung Anfahrkupplung: hydraulisches<br />
Druckregelventil<br />
• Rückwärtsgangsperre: hydraulisches<br />
Schaltventil<br />
• Shift-Lock (Wählhebelsperre):<br />
elektromagnetisch oder mechanisch<br />
(Bowdenzug)<br />
Automatisiertes Schaltgetriebe (ASG)<br />
• Gangwechselsteuerung: elektromotorisch<br />
• Kupplungsbetätigung: elektromotorisch<br />
•Shift-Lock (Wählhebelsperre): elektromagnetisch<br />
oder mechanisch (Bowdenzug)<br />
040-01<br />
Folie 90 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012
<strong>Antriebsstrang</strong> <strong>–</strong> Getriebe<br />
Elektronische Steuerung im Allradantrieb<br />
Schlupfabhängige Steuerung der Kupplung zur Hinterachse,<br />
minimiert gegenüber permanentem Allradantrieb die Verluste im <strong>Antriebsstrang</strong><br />
Quelle: Volkswagen<br />
Prof. Dr.-Ing. T. Form<br />
Lehrstuhl für elektronische Fahrzeugsysteme<br />
Institut für Regelungstechnik, <strong>TU</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Folie 91 Dr. T. Form „VL Fahrzeugelektronik 1 V2.ppt“ 30.01.2012