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Gigantische Logistikprojekte auf der Insel Sachalin

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Das Panalpina Magazin 1 | 2003<br />

<strong>Gigantische</strong> <strong>Logistikprojekte</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Insel</strong> <strong>Sachalin</strong>


connect 1 | 2003<br />

2<br />

Interview<br />

Profitabel wachsen – Roland Wi<strong>der</strong><br />

über sein neues Aufgabengebiet<br />

und seine Ziele<br />

Oil & Gas<br />

Erdöllogistik <strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong> – Auf <strong>Sachalin</strong><br />

hat Panalpina Oil & Gas gigantische<br />

<strong>Logistikprojekte</strong> umgesetzt<br />

Oil & Gas<br />

Per Barge nach Kasachstan<br />

– Transport einer zerlegten Bohrinsel<br />

Projekte<br />

Lok Giganten aus den USA<br />

Luftfracht<br />

Höhepunkte des ACF 2002<br />

Projekte<br />

Alles einsteigen! – Metro-Züge per<br />

Flugzeug nach China<br />

Human Resources<br />

Lebendige Strategie! – CEO Bruno Sidler<br />

richtet sich per Video an alle Mitarbeitenden<br />

Aus aller Welt<br />

Seite 4<br />

Seite 6<br />

Seite 12<br />

Seite 24<br />

Seite 26<br />

Impressum: Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Panalpina Welttransport (Holding) AG, Viaduktstrasse<br />

42, Postfach, CH-4002 Basel, Schweiz. Internet: www.panalpina.com. Telefon ++41-61-<br />

2261111. Für den Inhalt verantwortlich: Martin Spohn und Christoph Rytz. Redaktion: Martin Spohn.<br />

E-Mail: martin.spohn@panalpina.com. Versand: Monika Dups: E-Mail: monika.dups@panalpina.com.<br />

Erscheinungsweise: «connect» erscheint mehrmals jährlich in über 100 Län<strong>der</strong>n in Deutsch, Englisch,<br />

Französisch, Spanisch und Chinesisch. Gesamt<strong>auf</strong>lage: 60 000 Exemplare. Fotos: Peter Maurer, Weisslingen:<br />

S. 19 oben links, S. 25, S. 26 oben, S. 27 unten, S. 29 unten links, S. 32; Julian Salinas, Basel:<br />

S. 3 (Bruno Sidler), S. 4; Rolf D. Sulser, Basel: S. 19 oben rechts und unten; Envirotainer: S. 28 unten.<br />

Getty Images: Titelseite, S. 16 und S. 28 oben links. Edson Reis/USI-Usina de Imagem, Brasilien:S. 15.<br />

Gestaltung und Produktion: BBF Basel und Zürich. Druck: bdv, Basel. Gedruckt <strong>auf</strong> 100% chlorfrei<br />

gebleichtem Papier.<br />

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Seite 20


Bruno Sidler<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Konzernleitung<br />

Gerard W. Fischer konnte im<br />

März seinen 70. Geburtstag<br />

feiern.<br />

Pioniergeist und<br />

Einsatzfreude<br />

Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser<br />

Die Titelgeschichte dieser «Connect»-Ausgabe handelt von den dynamischen<br />

Entwicklungen <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Halbinsel <strong>Sachalin</strong>, sechs Zeitzonen von Moskau<br />

entfernt im fernen Osten Russlands, wo die nahen Energieverbrauchermärkte<br />

Nordasiens eine glänzende Zukunft versprechen.<br />

Panalpina hat eine lange und sehr beeindruckende Erfolgsgeschichte als<br />

Dienstleister in <strong>der</strong> Erdölindustrie <strong>auf</strong>zuweisen, und so kann unsere starke<br />

Präsenz <strong>auf</strong> dieser <strong>Insel</strong> nicht weiter erstaunen. Wir haben uns bereits Mitte<br />

<strong>der</strong> neunziger Jahre hier etabliert und es brauchte viel Geduld und Stehvermögen,<br />

bis <strong>der</strong> dramatische Wechsel von sowjetischer Bürokratie hin zu einer<br />

marktorientierten Energiepolitik bewältigt war. Heute können wir mit Stolz<br />

behaupten, dass wir das führende Logistikunternehmen <strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong> sind<br />

und unsere internationale Kundschaft profitiert von unserer fundierten<br />

Erfahrung <strong>auf</strong> dem lokalen Markt. Solide Partnerschaften mit professionellen<br />

lokalen Subunternehmern, aber auch die sehr guten Beziehungen zur örtlichen<br />

Verwaltung und den Zollbehörden untermauern diese Position.<br />

Weitblick und Durchhaltevermögen sind unabdingbar, wenn man eine zentrale<br />

Rolle als Transportdienstleister im globalen Öl- und Gasgeschäft spielen<br />

möchte. Doch diese Eigenschaften gelten nicht nur für die besagte Schlüsselindustrie,<br />

son<strong>der</strong>n sie beschreiben genauso unsere Grundeinstellung in unserem<br />

angestammten Kerngeschäft. Genau diese Haltung wi<strong>der</strong>spiegelt sich in<br />

dem Interesse und Engagement, das unser Topmanagement den Geschäften<br />

unserer Kunden entgegenbringt. So ist es nur natürlich, dass mich unser<br />

Verwaltungsratspräsident Gerard W. Fischer im vergangenen September<br />

<strong>auf</strong> meiner Reise nach Ostsibirien und <strong>auf</strong> die Halbinsel <strong>Sachalin</strong> begleitet<br />

hat. Unser Verwaltungsratspräsident, <strong>der</strong> diesen März seinen 70. Geburtstag<br />

feiern konnte, hat einen massgeblichen Beitrag zur Entwicklung des Öl- und<br />

Gasgeschäfts von Panalpina geleistet. Seine grosse Erfahrung im «Oil Patch»,<br />

unter an<strong>der</strong>em auch als langjähriger Geschäftsführer von Panalpina Nigeria,<br />

war uns eine wichtige Unterstützung beim Aufbau unseres Netzwerkes in<br />

den neuen Produktionsgebieten in Sibirien und Zentralasien.<br />

Gerard W. Fischer ist ein Pionier in vielfacher Hinsicht, und seine Errungenschaften<br />

sind zahlreich. Der Geist, <strong>der</strong> unsere Leute <strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong> antreibt,<br />

deckt sich mit den von ihm vertretenen und in unserer Firmenkultur eingebetteten<br />

Werten. Wir dürfen nie vergessen, wo wir herkommen; wir müssen<br />

uns <strong>auf</strong> das konzentrieren, was wir am besten können, aber vor allem müssen<br />

wir Leute haben, die für Panalpina auch an Orten wie <strong>Sachalin</strong> ihr Bestes<br />

geben.<br />

Mr. Chairman, wir sind sehr stolz <strong>auf</strong> Sie und wir wünschen Ihnen alles Gute<br />

zum Geburtstag!<br />

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4<br />

Roland Wi<strong>der</strong> über sein neues<br />

Aufgabengebiet und seine Ziele als CFO<br />

von Panalpina<br />

Profitabel<br />

Herr Wi<strong>der</strong>, Sie sind seit<br />

Anfang September Chief<br />

Financial Officer von<br />

Panalpina. Was hat Sie an<br />

<strong>der</strong> Aufgabe beson<strong>der</strong>s<br />

gereizt?<br />

Zuerst einmal natürlich die Aufgabe selbst,<br />

als CFO die Verantwortung über den Finanzbereich<br />

übernehmen zu können und aktiv<br />

die Zukunft einer sehr erfolgreichen Gruppe<br />

mitgestalten zu dürfen. Da ich selber 10<br />

Jahre im Ausland verbracht habe (Taiwan,<br />

Thailand und Hongkong), ist für mich auch<br />

das internationale Umfeld beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />

Zudem finde ich die Speditionsbranche<br />

ausserordentlich interessant und spannend.<br />

Was mir darüber hinaus bei Panalpina sehr<br />

zusagt, sind die flachen Hierarchien und ein<br />

offenes und unkompliziertes Management.<br />

Mich hat auch beeindruckt, dass bei Panalpina<br />

trotz ihrer Grösse ein fast familiäres<br />

Klima herrscht. Das Management kennt<br />

das Logistikgeschäft aus eigener Erfahrung<br />

und weiss daher genau, was die Leute<br />

an <strong>der</strong> Front leisten. Dieser <strong>auf</strong> die Praxis<br />

ausgerichtete Führungsstil entspricht auch<br />

meinem Naturell. Ich habe eher Mühe,<br />

wenn Führungsetagen zum Tummelfeld von<br />

Consultants werden, die zusammen mit dem<br />

Top-Management akademische Konzepte<br />

austüfteln. Bei Panalpina steht <strong>der</strong> Dienst<br />

am Kunden im Vor<strong>der</strong>grund, und zwar <strong>auf</strong><br />

je<strong>der</strong> Hierarchiestufe.<br />

Ihre erste Zwischenbilanz<br />

fällt also positiv aus?<br />

Absolut, meine Erwartungen haben sich<br />

mehr als erfüllt und ich bin voll überzeugt,<br />

die richtige Entscheidung getroffen zu<br />

haben. Es herrscht ein sehr angenehmes<br />

Arbeitsklima und eine offene und kollegiale<br />

Atmosphäre. Obwohl noch nicht lange dabei,<br />

spüre ich diesen «Spirit of Panalpina». Auch


wachsen!<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Konzernleitung wird offen<br />

diskutiert und man spürt die Bereitschaft,<br />

gemeinsam <strong>auf</strong> ein Ziel hinzuarbeiten. Das<br />

ist nicht selbstverständlich, und auch ich als<br />

«Quereinsteiger» stosse mit meinen Ideen<br />

und Inputs <strong>auf</strong> offene Ohren.<br />

Wie sieht Ihre<br />

Prioritätenliste aus?<br />

Als vordringlich erachte ich, die Vorteile,<br />

die sich aus <strong>der</strong> regionalisierten Führungsstruktur<br />

ergeben, auch im Finanzbereich<br />

voll auszunutzen und näher am lokalen<br />

Markt zu agieren. Dies ist bisher noch nicht<br />

im gewünschten Masse <strong>der</strong> Fall. Dazu gehört<br />

auch die gezielte För<strong>der</strong>ung unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort.<br />

Wir verfügen über eine motivierte, fachlich<br />

kompetente Truppe. Dies gilt es auszunutzen,<br />

unter an<strong>der</strong>em, indem wir interessierten<br />

und talentierten Mitarbeitern vermehrt<br />

Weiterbildungen anbieten und sie in die<br />

Entscheidungsfindung einbeziehen.<br />

Ein weiteres Thema ist für mich<br />

die kontinuierliche Verbesserung <strong>der</strong> Datenqualität<br />

und Erhöhung <strong>der</strong> Transparenz.<br />

Dazu gehört auch, das Reporting-System zu<br />

vereinheitlichen und zu vereinfachen.<br />

Im weiteren wird in Zukunft dem<br />

Risiko-Management ein noch grösseres<br />

Gewicht zukommen als bisher schon. Konkret<br />

meine ich hier die Absicherung von<br />

Währungsrisiken und die Kreditkontrolle im<br />

Rahmen des Debitoren-Managements.<br />

Favorisieren Sie<br />

organisches Wachstum<br />

o<strong>der</strong> setzen Sie eher <strong>auf</strong><br />

Akquisitionen?<br />

Dies ist situationsbedingt, ganz klar. Wachstum<br />

ist sehr wichtig, doch ob dies organisch<br />

o<strong>der</strong> mittels Zukäufen geschieht, muss immer<br />

von <strong>der</strong> jeweiligen Lage, den Risiken<br />

und Chancen abhängig gemacht werden. In<br />

allererster Linie geht es um die Sicherstellung<br />

eines profitablen Wachstums, und zwar<br />

profitabel <strong>auf</strong> allen Ebenen. Wachstum um<br />

des Wachstums willen ist keine Option.<br />

Corporate Governance ist in<br />

aller Munde. Wie gehen Sie<br />

das Thema an?<br />

Es stimmt, man redet und schreibt heute<br />

sehr viel über Corporate Governance, insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>auf</strong>grund gewisser dubioser Geschäftspraktiken,<br />

die in <strong>der</strong> Tat nachdenklich<br />

stimmen. Im Grunde genommen ist das<br />

Thema aber keineswegs neu. Vielmehr geht<br />

es darum, dass sich Unternehmen und <strong>der</strong>en<br />

Führungsmannschaften <strong>auf</strong> Grundwerte besinnen,<br />

<strong>der</strong>en Einhaltung eigentlich selbstverständlich<br />

ist. Es geht zum Beispiel darum,<br />

die Verantwortung wahrzunehmen, die<br />

gegenüber Angestellten, Kunden, Partnern,<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit und den Geldgebern immer<br />

bestanden hat und auch heute noch besteht.<br />

Grundwerte wie Ehrlichkeit, Offenheit<br />

und Transparenz haben sich nämlich nicht<br />

verän<strong>der</strong>t, sie müssen aber gelebt werden,<br />

zum Beispiel, indem Fakten so dargestellt<br />

werden, wie sie wirklich sind.<br />

Welche Eigenschaft von<br />

Panalpina bezeichnen Sie<br />

als spezielle Stärke?<br />

Panalpina verfolgt eine klar definierte Strategie<br />

und konzentriert sich <strong>auf</strong> ihr Kerngeschäft.<br />

Dies ist eine ganz grosse Stärke. Wir<br />

versuchen nicht, um jeden Preis zu wachsen<br />

und somit in Gebiete vorzustossen, von denen<br />

wir zu wenig verstehen. Zudem können<br />

wir sehr flexibel und schnell <strong>auf</strong> Marktverän<strong>der</strong>ungen<br />

reagieren, weil wir einerseits über<br />

flache Hierarchien verfügen und an<strong>der</strong>erseits<br />

«asset lean» sind, das heisst, wir haben sehr<br />

wenig gebundenes Kapital. Darüber hinaus<br />

sind wir mit einem Eigenfinanzierungsgrad<br />

von fast 50% sehr gesund und auch für ein<br />

Interview<br />

schwieriges wirtschaftliches Umfeld gut<br />

gerüstet. Am wichtigsten aber – und das<br />

ist mir sehr schnell <strong>auf</strong>gefallen – sind die<br />

motivierten und fachlich kompetenten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass Mitarbeiterzufriedenheit zu<br />

Kundenzufriedenheit führt. O<strong>der</strong> umgekehrt:<br />

Kundenzufriedenheit lässt sich ohne Mitarbeiterzufriedenheit<br />

nicht erreichen!<br />

Was begeistert Sie an Ihrem<br />

Beruf?<br />

Eigentlich alles! Ich bin immer im Finanzwesen<br />

tätig gewesen, ein Bereich, <strong>der</strong> mich<br />

fasziniert. Es genügt mir aber nicht, mich in<br />

einem Unternehmen ausschliesslich <strong>auf</strong> den<br />

Finanzsektor zu konzentrieren, son<strong>der</strong>n ich<br />

will auch das operative Geschäft verstehen<br />

– eine Voraussetzung für einen guten Finanzexperten!<br />

Diesen Grundsatz umzusetzen ist<br />

zwar anspruchsvoll, aber auch sehr befriedigend.<br />

Ich nenne nur den Kontakt mit sehr<br />

vielen Menschen. Bei Panalpina spielt die<br />

Internationalität eine grosse Rolle, wir sind<br />

nicht nur in zahlreichen Län<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n<br />

auch unterschiedlichen Kulturkreisen aktiv.<br />

Dies macht die Arbeit ungemein abwechslungsreich.<br />

Zudem werden bei Panalpina<br />

Verbesserungsvorschläge nicht als Kritik,<br />

son<strong>der</strong>n als Herausfor<strong>der</strong>ung wahrgenommen<br />

und entsprechend konstruktiv angegangen.<br />

Das gefällt mir, und es treibt mich<br />

an!<br />

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6<br />

Erdöllogistik<br />

<strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong><br />

Als <strong>der</strong> russische Schriftsteller Anton<br />

Tschechow 1890 die <strong>Insel</strong> <strong>Sachalin</strong> besuchte,<br />

war dies <strong>der</strong> Anfang einer siebenmonatigen<br />

Erforschung <strong>der</strong> Strafkolonie, die unter<br />

den Zaren im fernen Osten Russlands entstanden<br />

war. Der Aufenthaltsort für mehr<br />

als 10 000 Strafgefangene und Verbannte<br />

bildete die Quelle und Inspiration für<br />

Tschechows «Die <strong>Insel</strong> <strong>Sachalin</strong>», seine <strong>auf</strong><br />

300 Seiten festgehaltene persönliche Sicht<br />

einer <strong>der</strong> grausamsten Gefängnisinseln des<br />

russischen Reiches.<br />

Acht Jahre nach Gründung von<br />

Wladimirowka (dem heutigen Yuzhno-<br />

<strong>Sachalin</strong>sk) im Jahre 1882 schrieb Tschechow<br />

an seinen Freund und Verleger<br />

Aleksej Suvorin. «...Du schreibst, dass<br />

niemand <strong>Sachalin</strong> braucht und es keinen<br />

interessiert... Lei<strong>der</strong> bin ich nicht beson<strong>der</strong>s<br />

sentimental, ansonsten würde ich<br />

sagen, dass es Orte wie <strong>Sachalin</strong> sind, die<br />

wir verehren sollten...» Später beschreibt er<br />

die <strong>Insel</strong> als den «deprimierendsten Ort in<br />

unserem Land, an dem ich je gewesen bin.»


Riesige Ölvorkommen:<br />

Für die Erdölexploration <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Insel</strong> <strong>Sachalin</strong>, im fernen Osten<br />

Russlands gelegen, hat Panalpina<br />

Oil & Gas unter schwierigsten<br />

Bedingungen gigantische<br />

<strong>Logistikprojekte</strong> umgesetzt.<br />

Mithin stellt sich die Frage, warum Panalpina<br />

mehr als 100 Jahre später erhebliche<br />

Ressourcen in die <strong>Insel</strong> <strong>Sachalin</strong> investiert?<br />

Warum betreibt das Panalpina-Tochterunternehmen<br />

ASB-Air tägliche Charterflüge<br />

von Luxemburg und achtstündige Flüge<br />

von Moskau? Die Antworten finden sich<br />

im Meeresboden rund um <strong>Sachalin</strong> sowie<br />

in den warmen Küstengewässern von<br />

Westafrika.<br />

Giganten des Ölgeschäfts<br />

Öl und Gas gab es in <strong>der</strong> Gegend<br />

schon, als Tschechow die <strong>Insel</strong> <strong>Sachalin</strong><br />

verliess und lange bevor er darüber nachsann,<br />

dass niemand diesen Ort brauche.<br />

Es bedurfte jedoch <strong>der</strong> Giganten des Ölgeschäfts<br />

wie ExxonMobil, Royal Dutch/Shell<br />

und eines russischen Konsortiums, um das<br />

Bild dieser Gegend zu verän<strong>der</strong>n. Heute<br />

befindet sich bei <strong>Sachalin</strong> eines <strong>der</strong> grössten<br />

Ölfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Welt und es werden in den<br />

nächsten Jahrzehnten alle zur Verfügung<br />

stehenden Mittel benötigt, um diesen ver-<br />

Von Mike Godfrey*<br />

Oil & Gas<br />

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8<br />

borgenen Schatz zu heben. Die <strong>Insel</strong> zählt<br />

gut 420 000 Bewohner, von denen die meisten<br />

in <strong>der</strong> Hauptstadt Yuzhno-<strong>Sachalin</strong>sk<br />

leben. Darüber hinaus beherbergt sie zahlreiche<br />

Europäer, Amerikaner und Japaner,<br />

die dort für die Öl- und Gasindustrie tätig<br />

sind.<br />

Erik Hutter, Senior VP Panalpina<br />

Oil & Gas, und sein Team von Spezialisten<br />

erkannten Anfang 2002, dass ExxonMobil<br />

nach einem zuverlässigen Logistikpartner<br />

sucht, um im fernen Osten Russlands optimale<br />

Arbeitsbedingungen zu schaffen<br />

und die Produktivität zu steigern: «Mit<br />

unserer mehr als 40jährigen Erfahrung im<br />

Öl- und Gasgeschäft war klar – wir hatten<br />

genau das passende Angebot», betont Erik<br />

Hutter.<br />

Küstenverbindungen in<br />

Westafrika<br />

Panalpina’s Erfahrungen im Öl- und<br />

Gasgeschäft gehen bis in die 70er Jahre zurück,<br />

als Westafrika – speziell Nigeria – als<br />

bedeutende Ölregion vornehmlich von kleinen<br />

Schiffen und mit aus Luxembourg gecharterten<br />

Maschinen <strong>der</strong> ASB-Air versorgt<br />

wurde. Zu einer Ausweitung des Geschäfts<br />

kam es durch Lieferungen von Bunkeröl<br />

zu den Ölplattformen Ende <strong>der</strong> 80er Jahre<br />

sowie durch die Verbesserung <strong>der</strong> Küstenverbindungen.<br />

Für letztere wurde ein umgebautes<br />

Schnellboot eingesetzt, das bis zu 50<br />

Tonnen Fracht laden kann.<br />

Die Ausweitung <strong>der</strong> Seefrachtdienste<br />

des Unternehmens in <strong>der</strong> Region<br />

führte zu wachsen<strong>der</strong> Bekanntheit und einer<br />

Expansion in den Nahen Osten – Dubai, Sau-<br />

di-Arabien und Bahrain folgten Anfang <strong>der</strong><br />

90er Jahre. Dies war das Sprungbrett zu den<br />

russischen Ölfel<strong>der</strong>n. Der Ruf von Panalpina<br />

als kompetenter Partner <strong>der</strong> Öl- und Gasindustrie<br />

rückte die Leistungsfähigkeit des<br />

Unternehmens auch verstärkt ins Blickfeld<br />

<strong>der</strong> Ölindustrie in Houston. Dort nahm auch<br />

die Idee einer Partnerschaft mit Crowley<br />

Marine Services Gestalt an, aus <strong>der</strong> zahlreiche<br />

Gemeinschaftsprojekte resultierten.<br />

Panalpina bietet ihren Kunden dabei<br />

nicht nur eine umfassende geographische<br />

Präsenz, son<strong>der</strong>n rundet das weltweite<br />

Serviceangebot durch profunde Kenntnisse<br />

<strong>der</strong> Öl- und Gasbranche ab. Beleg dafür ist<br />

das Know-how <strong>der</strong> Panalpina-Mitarbeiter<br />

weltweit. Laut Erik Hutter setzt Panalpina<br />

immer die eigenen Spezialisten ein, gewährleistet<br />

aber gleichzeitig, dass diese


mit den lokal ansässigen Fachleuten zusammenarbeiten.<br />

Auf <strong>Sachalin</strong> ist dies Teil<br />

<strong>der</strong> Gesamtstrategie, was sich schon jetzt<br />

ausgezahlt hat.<br />

Musterbeispiel an<br />

Kooperation<br />

Obwohl die ersten Ölför<strong>der</strong>ungen<br />

von <strong>Sachalin</strong> 1 nicht vor dem Jahr 2005<br />

erwartet werden, sind die Ölgesellschaften<br />

und Panalpina schon seit einigen Jahren<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Insel</strong> präsent. Das <strong>Sachalin</strong> 1-Konsortium,<br />

das nach Öl bohrt, wurde 1995 von<br />

einer Vielzahl ausländischer Gesellschaften<br />

aus Japan, den USA, Indien, den Nie<strong>der</strong>landen<br />

und Grossbritannien gegründet. Die<br />

Berücksichtigung russischer Interessen im<br />

Konsortium und bei den Ölfel<strong>der</strong>n ist sowohl<br />

für die lokale Bevölkerung als auch für die<br />

Alla Polischuk,<br />

Branch Manager<br />

Yuzhno-Sakhalinsk,<br />

und Peter Manger,<br />

Director Russian<br />

Far East<br />

Oil & Gas<br />

Panalpina CEO Bruno<br />

Sidler in Yuzhno-<br />

Sakalinsk mit Roman<br />

Kristhal, President<br />

Atran Cargo Airlines<br />

(zweiter von rechts),<br />

dem langjährigen<br />

Luftfracht-Partner von<br />

Panalpina in Russland.<br />

connect 1 | 2003<br />

9


connect 1 | 2003<br />

10<br />

Die Ölgesellschaften<br />

und<br />

Panalpina<br />

sind schon<br />

seit Jahren<br />

<strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong><br />

präsent.<br />

Entscheidungsträger in Moskau von grosser<br />

Bedeutung.<br />

Die vom russischen Präsidenten<br />

Putin unterstützten Allianzen und Partnerschaften<br />

zwischen den Ölmultis <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

einen und lokalen Unternehmen <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite sind Musterbeispiele für Kooperation<br />

und gegenseitige Hilfe. Putins<br />

Beharren <strong>auf</strong> ausländischen Ölinvestitionen<br />

hat dabei zu einer wachsenden Nachfrage<br />

nach lokalen Fachkräften, Anbietern und<br />

Logistikleistungen geführt. Die Materialien<br />

und Ressourcen, die benötigt werden, müssen<br />

jedoch <strong>auf</strong> dem Luft- und Seeweg herbeigeschafft<br />

werden. Damit hat Panalpina sich<br />

als führen<strong>der</strong> Logistikanbieter <strong>der</strong> Öl- und<br />

Gasindustrie in dieser Region etabliert.<br />

Startschuss für<br />

Logistiklösungen<br />

Die Gründung des Panalpina <strong>Sachalin</strong><br />

Projekts, das mit den Logistikdienstleistungen<br />

<strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong> betraut ist, geht <strong>auf</strong> den<br />

russischen Wunsch zurück, 70% <strong>der</strong> Projektinhalte<br />

und 80% <strong>der</strong> Beschäftigung vor Ort<br />

zu erbringen. Die Bestätigung des Potentials<br />

<strong>der</strong> Öl- und Gasreserven durch ExxonMobil<br />

Ende 2001 markierte den Startschuss für<br />

die logistische Unterstützung im grossen<br />

Massstab. Für Panalpina war es allerdings<br />

nicht wirklich etwas neues. Erik Hutter und<br />

sein Team hatten dank <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung<br />

von Panalpina in Houston seit 1997<br />

intensiv an dem Projekt gearbeitet. Es ist jedoch<br />

vor Ort, in <strong>der</strong> Gestalt von Tom Moeller,<br />

Panalpina-Geschäftsführer in Russland, und<br />

Peter Manger, Direktor für den fernen Osten<br />

Russlands, in Yuzhno-<strong>Sachalin</strong>sk, wo das<br />

wahre Potential von Panalpina am besten<br />

sichtbar wird. Dies sind Spezialisten, welche<br />

die Örtlichkeiten kennen, die Menschen<br />

verstehen und Dinge bewegen können, um<br />

die von <strong>der</strong> Industrie erwarteten Resultate zu<br />

erzielen. Um es in den Worten von Erik Hutter<br />

auszudrücken – «man muss den Markt<br />

kennen, von ihm wahrgenommen werden<br />

und seine Sprache sprechen». Ein «wir würden<br />

gern» heisst für Panalpina <strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong><br />

immer «wird gemacht».<br />

Panalpina hat letztes Jahr mehr als<br />

135 000 Frachttonnen <strong>auf</strong> die <strong>Insel</strong> verschifft,<br />

die meisten davon nach Chayvo Beach,<br />

Schauplatz <strong>der</strong> jüngsten Ölbohrungen. Der<br />

Transport <strong>der</strong> weltweit grössten Bohrinsel<br />

von Texas nach <strong>Sachalin</strong> wurde von Panalpina<br />

Houston organisiert, <strong>der</strong> russische<br />

Teil <strong>der</strong> Verlegung wurde vom Panalpina<br />

<strong>Sachalin</strong> Projekt übernommen. Dies war in<br />

je<strong>der</strong> Beziehung eine echte Partnerschaft,<br />

wobei das Joint Venture mit Crowley Marine<br />

Services eine entscheidende Rolle bei <strong>der</strong><br />

Küsten-Anlandung in Chayvo spielte.<br />

Windgepeitschte Küste <strong>auf</strong><br />

Chayvo Barrier Island<br />

Spricht man Peter Manger <strong>auf</strong> den<br />

Ort an, weiss er über eine verlassene und<br />

windgepeitschte Küste <strong>auf</strong> Chayvo Barrier<br />

Island zu berichten. Beim Schauplatz des<br />

gegenwärtigen Bohrvorhabens, an dem<br />

die Parker Drilling Company <strong>der</strong>zeit die<br />

weltweit grösste Onshore-Bohrplattform<br />

betreibt, handelt es sich um ein karges Gelände.<br />

Die Verfrachtung <strong>der</strong> Plattform nach<br />

<strong>Sachalin</strong> und die Anlandung an <strong>der</strong> Küste in<br />

<strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte 2002 war <strong>der</strong> Höhepunkt<br />

eines detaillierten Planungsprozesses<br />

von Panalpina und dem Partner Crowley<br />

Marine Services aus Houston. Mit <strong>der</strong> MS<br />

Freya wurden in kaum mehr als 25 Tagen<br />

über 54 000 Kubikmeter Fracht bestehend<br />

aus Komponenten für die Bohrinsel zu den<br />

äusseren Bereichen <strong>der</strong> Strand-Landestelle<br />

transportiert. Die Fracht umfasste nicht nur<br />

die 31 000 Tonnen <strong>der</strong> Plattform, son<strong>der</strong>n<br />

auch 15 000 Tonnen für die Unterkünfte<br />

<strong>der</strong> Arbeiter – unerlässlich in den harten


Über 54 000 Kubikmeter Fracht<br />

wurden <strong>auf</strong> dem Seeweg nach<br />

<strong>Sachalin</strong> transportiert.<br />

sibirischen Winterverhältnissen. Es mag die<br />

grösste Onshore-Ölplattform <strong>der</strong> Welt sein,<br />

die Kräfte des Meeres verhin<strong>der</strong>ten jedoch<br />

ganze zwei Wochen lang die Anlandung.<br />

Schwerer Seegang verschob die ursprüngliche<br />

Landung, und es wurde Mitte Oktober,<br />

bis die gesamte Ladung <strong>auf</strong> Lastkähnen<br />

von 30 x 120 Metern und mittels zwei 250<br />

Tonnen schweren Hebekränen von <strong>der</strong> Freya<br />

an Land gebracht werden konnte. Das Joint<br />

Venture mit Crowley Marine Services ist ein<br />

weiteres Beispiel für die Flexibilität von Panalpina,<br />

um die Ölindustrie im fernen Osten<br />

Russlands optimal zu unterstützen.<br />

Investitionen von<br />

USD 12 Milliarden<br />

Das Gespräch dreht sich heute zumeist<br />

um die 13 Milliarden Barrel Öl, die im<br />

Meeresboden rund um die <strong>Insel</strong> liegen, und<br />

die Investitionen von USD 12 Milliarden, die<br />

notwendig sind, um das Öl zu för<strong>der</strong>n. Was<br />

weniger bekannt ist und worüber weniger<br />

gesprochen wird, sind die Statistiken, die<br />

das Bild über die Öl- und Gasför<strong>der</strong>ung vervollständigen.<br />

Die Lieferungen aus Moskau,<br />

Tokio, Houston und Europa auch tatsächlich<br />

nach <strong>Sachalin</strong> zu bekommen, ist weit weniger<br />

einfach als die Planungsarbeiten. Die<br />

Entfernungen sind gross, aber Panalpina hat<br />

an dieser Stelle einen einmaligen Trumpf in<br />

<strong>der</strong> Hand – das eigene Luftfrachtunternehmen<br />

ASB-Air.<br />

Wolfgang Meier, Executive VP von<br />

ASB-Air, unterstreicht Erik Hutters Einschätzung,<br />

dass langjährige Erfahrung und<br />

vertieftes Know-How hier Hand in Hand<br />

gehen müssen. «Viele Unternehmen können<br />

Fracht beför<strong>der</strong>n, einfliegen und anliefern.<br />

Wir jedoch bieten den Ölgesellschaften rund<br />

um den Globus die nötige Flexibilität. Es ist<br />

diese Mischung von massgeschnei<strong>der</strong>ten<br />

Dienstleistungen, die für unsere reibungslose<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Ölindustrie <strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong><br />

sorgt. Der Markt sagt uns, was er braucht,<br />

und wir liefern.»<br />

Umfassendes Servicenetz<br />

Die 59 000 Tonnen schwere Bohrinsel<br />

Orlan, die im L<strong>auf</strong>e des Jahres 2004 in<br />

Betrieb gehen soll, markiert das nächste Stadium<br />

<strong>der</strong> Logistikleistungen von Panalpina<br />

in dieser Region. Als Teil eines umfassenden<br />

Servicenetzes unternimmt ASB-Air bereits<br />

Charterflüge nach <strong>Sachalin</strong> – via Incheon,<br />

Seoul, Wladiwostok und Luxemburg. Im Zuge<br />

<strong>der</strong> Lieferungen aus den USA und Europa<br />

wird die Infrastruktur wachsen, und damit<br />

Oil & Gas<br />

aller Voraussicht nach auch <strong>der</strong> Umfang<br />

und die Nachfrage nach unterstützenden<br />

Logistik-Dienstleistungen. Für Panalpina<br />

wird <strong>Sachalin</strong> an Bedeutung gewinnen,<br />

und die Öl- und Gasindustrie wird ganz im<br />

Sinne von Putins Hoffnungen und Panalpinas<br />

Erwartungen expandieren.<br />

Bei seinem Besuch <strong>auf</strong> <strong>Sachalin</strong><br />

im September 2002 merkte CEO Bruno<br />

Sidler an: «Panalpina ist fest entschlossen,<br />

eine langfristige Beziehung zu <strong>Sachalin</strong><br />

<strong>auf</strong>zubauen.» Hinter seiner Beobachtung<br />

in Yuzhno-<strong>Sachalin</strong>sk, wonach die Strukturentwicklung<br />

im fernen Osten Russlands<br />

eine lange Zeit in Anspruch genommen hat,<br />

steht ein klares Bekenntnis von Panalpina.<br />

«Diejenigen von Ihnen, die seit längerem in<br />

<strong>Sachalin</strong> sind, wissen, dass wir kein Neuling<br />

in dieser Branche sind. Seit 40 Jahren arbeiten<br />

wir an all den schwierigen Orten <strong>der</strong><br />

Welt, an denen auch Sie arbeiten. Unsere<br />

Anwesenheit hier zu Ihrer Unterstützung<br />

ist ein Bekenntnis zu Ihrem Geschäft und<br />

den Aussichten dieser Region.» Es ist nicht<br />

Tschechow, aber doch ziemlich genau <strong>auf</strong><br />

den Punkt gebracht.<br />

*Mike Godfrey ist freier<br />

Journalist in London.<br />

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12<br />

Per Barge<br />

nach Kasachstan<br />

Umlad in Mariupol:<br />

Panalpina organisierte<br />

den Transport einer<br />

zerlegten Ölbohrinsel<br />

<strong>auf</strong> eine künstlich<br />

errichtete <strong>Insel</strong> im<br />

Kaspischen Meer. In<br />

den Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> GUS<br />

und Zentralasiens<br />

baut Panalpina ihre<br />

Tätigkeiten seit Jahren<br />

konstant aus.<br />

Im Auftrag ihres Grosskunden Pride International<br />

transportierte Panalpina Oil&Gas<br />

eine aus Houston/TX kommende zerlegte<br />

Bohrinsel vom Schwarzmeerhafen Mariupol<br />

nach Kazachstan – genauer <strong>auf</strong> eine im Kaspischen<br />

Meer erstellte künstliche <strong>Insel</strong> vor<br />

<strong>der</strong> Küste von Kazachstan.<br />

Panalpina übernahm die 9 000 Kubikmeter<br />

und 2 000 Tonnen Ware nach Ankunft<br />

des Hochseeschiffes im ukrainischen<br />

Mariupol und organisierte den Umlad <strong>auf</strong><br />

drei Schlepper sowie den anschliessenden<br />

Transport durch den Don-Wolga-Kanal via<br />

Russland nach Aktau in Kazachstan. Nach<br />

<strong>der</strong> Zollabfertigung in Aktau erfolgte <strong>der</strong><br />

Weitertransport zur künstlichen <strong>Insel</strong>. Dort<br />

wurde die in Einzelteile zerlegte Bohrplattform<br />

einem bis ins Detail ausgearbeiteten<br />

Plan entsprechend wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong>gebaut.


«Man muss das<br />

Geschäft, die involvierten<br />

Firmen und<br />

die Zusammenhänge<br />

verstehen!»<br />

Yuri A. Kichigin,<br />

Projektleiter.<br />

Präzis und zuverlässig<br />

Exaktes Timing war oberstes Gebot,<br />

denn die Belieferungsetappen mussten genau<br />

eingehalten werden. Sowohl zu frühe als auch<br />

zu späte Anlieferungen hätten die Bauarbeiten<br />

behin<strong>der</strong>t und hohe Kosten verursacht.<br />

Panalpina sorgte dafür, dass die Schlepper<br />

in den eingeplanten Zeitfenstern in Mariupol<br />

anlegten und im 24-Stunden-Betrieb mit <strong>der</strong><br />

<strong>auf</strong> dem Quai zwischengelagerten Ware beladen<br />

wurden. Machte sich die erste Barge mit<br />

ihrer Ladung <strong>auf</strong> den Weg durch den Kanal, traf<br />

bald schon die zweite in Mariupol ein. Dasselbe<br />

Proze<strong>der</strong>e galt für die dritte Einheit. Beim<br />

Umschlag <strong>der</strong> bis zu 50 Tonnen schweren und<br />

sperrigen Elemente wurden sowohl Hafen- als<br />

auch Schwimmkräne eingesetzt, welche den<br />

Belad von <strong>der</strong> Wasserseite aus durchführten.<br />

Grosses Gewicht wurde <strong>auf</strong> die sichere Verzurrung<br />

an Bord gelegt, wovon sich Vertreter<br />

des Kunden vor Ort selbst überzeugten.<br />

Neben den in Mariupol <strong>auf</strong> Schlepper<br />

verladenen Gütern wurde zusätzliche Ware –<br />

vor allem containerisiertes Material – <strong>auf</strong> einem<br />

Oil & Gas<br />

Don-Wolga-Schiff angeliefert. Im weiteren traf<br />

rollendes Equipment – Lkw, Kräne, Baumaschinen<br />

usw. – von verschiedenen Zulieferern per<br />

Bahn in Aktau ein. Dort erfolgte <strong>der</strong> Umlad <strong>auf</strong><br />

Roll-on/Roll-off-Schlepper, die zur künstlichen<br />

<strong>Insel</strong> übersetzten.<br />

Know-how und Netzwerk<br />

Dienstleistungen für die weltweite<br />

Öl- und Gasindustrie gehören zum Kerngeschäft<br />

von Panalpina. Entsprechend gross sind<br />

Erfahrung und Know-how. Im Geschäftsfeld<br />

Oil&Gas beschäftigt Panalpina rund 800 Personen,<br />

betreibt ein globales Netzwerk und ist<br />

in Län<strong>der</strong>n wie Saudi-Arabien, den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten, China, Indonesien,<br />

Thailand, Vietnam, Nigeria, Angola, Gabon,<br />

Kongo, Algerien, Marokko, Grossbritannien,<br />

Norwegen, Venezuela, Kolumbien, Brasilien,<br />

den USA und weiteren mehr aktiv. In den GUS-<br />

Staaten und Zentralasien hat Panalpina ihre<br />

Präsenz in den vergangenen 10 Jahren l<strong>auf</strong>end<br />

erweitert. «Panalpina hat die benötigte Infrastruktur<br />

gezielt <strong>auf</strong>gebaut und beschäftigt ein<br />

international zusammengesetztes Team von<br />

Fachleuten mit Spezialkenntnissen des Öl- und<br />

Gasgeschäfts – alles Voraussetzungen für die<br />

reibungslose Abwicklung eines Transportes<br />

wie demjenigen nach Kazakhstan», erklärt <strong>der</strong><br />

Projektleiter Yuri Kichigin von Panalpina St. Petersburg.<br />

«Wer im Öl- und Gasgeschäft erfolgreich<br />

agieren will, muss das Geschäft selbst, die<br />

involvierten Firmen und die Zusammenhänge<br />

verstehen – und darüber hinaus flexibel sein<br />

und schnell reagieren können», betont er.<br />

«Panalpina ist seit den 1950er Jahren<br />

in diesem Segment tätig und konnte das über<br />

die Jahre angeeignete enorme Wissen für den<br />

Aufbau <strong>der</strong> GUS- und Zentralasien-Stützpunkte<br />

einsetzen – denn <strong>der</strong>artige Fachkenntnisse<br />

kommen nicht über Nacht». Sie sind auch für<br />

die lange vor dem eigentlichen Transport stattfindende<br />

Wahl <strong>der</strong> Partner an allen Schnittstellen<br />

und an <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong><strong>auf</strong>baustelle notwendig.<br />

Gemäss Yuri Kichigin inspizieren die Panalpina<br />

Experten alle diese Orte persönlich und wählen<br />

die Partner nach dem Best-in-class – System<br />

selbst aus. «Je<strong>der</strong> Rig-move ist <strong>auf</strong> seine Art<br />

einzigartig und verlangt nach individuellen<br />

Lösungen», weiss Kichigin. «Aufgrund <strong>der</strong><br />

jeweiligen Umstände entscheiden wir jeweils,<br />

ob wir für ein bestimmtes Projekt ein lokales<br />

Büro direkt bei <strong>der</strong> Baustelle eröffnen o<strong>der</strong> ob<br />

ein mobiles Team ausreicht, das die Aktionen<br />

vor Ort in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Stützpunkten leitet.»<br />

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14<br />

Lok-Giganten<br />

aus den USA<br />

Seit Jahren wickelt ASB-Pan-<br />

Projects Transporte von GETS-<br />

Loks rund um den Globus ab.<br />

Gewichtige Fracht: GE Transportation<br />

Systems in Erie, Pennsylvania, ist ein wichtiger<br />

Auftraggeber des <strong>auf</strong> Projekttransporte<br />

spezialisierten Panalpina-Tochterunternehmens<br />

ASB-PanProjects.<br />

Für GE Transportation Systems, mit Sitz<br />

in Erie am Südufer des Great Erie Lake,<br />

verschifft die Panalpina-Tochter ASB-Pan-<br />

Projects regelmässig schwere Lokomotiven<br />

und technische Komponenten von den USA<br />

in die ganze Welt. Das letzte Grossprojekt<br />

umfasste den Transport von 77 Lokomotiven<br />

für eine privatisierte Eisenbahngesellschaft<br />

im Baltikum. Über einen Zeitraum<br />

von sechs Monaten setzte Panalpina für<br />

diesen prestigeträchtigen Gross<strong>auf</strong>trag<br />

sechs Schiffe ein, womit jeweils zwischen<br />

10 bis 14 Lokomotiven transportiert werden<br />

konnten.<br />

Unter Deck verladen<br />

Die Loks waren zuvor bei Bahngesellschaften<br />

in Nordamerika eingesetzt<br />

worden. In einem Montagewerk in Mexiko<br />

wurden die Maschinen vom Typ C30-7 und<br />

C30-7A generalüberholt und für den neuen<br />

Einsatz in Estland angepasst. Der Transfer<br />

zum Verladehafen in den USA erfolgte <strong>auf</strong><br />

dem Landweg <strong>auf</strong> provisorischen Drehgestellen.<br />

Nach Ankunft im Hafen von Beaumont,<br />

Texas, wurden die Loks für die<br />

Seereise nach Tallinn vorbereitet. Dazu<br />

mussten beispielsweise die Bremsleitun-


gen demontiert und verschlossen werden.<br />

Zudem wurden die 125 Tonnen schweren<br />

Lokomotiven mit einem Anti-Rost Spray behandelt,<br />

das während <strong>der</strong> Seereise optimal<br />

vor <strong>der</strong> Witterung und Salzwasser schützte.<br />

Dennoch wurden alle Maschinen unter<br />

Deck verladen. Um die Drehgestelle und<br />

Lokomotiven zu beför<strong>der</strong>n, liess Panalpina<br />

spezielle Transport-Pyramiden entwickeln.<br />

Mit diesen eigens für dieses Projekt hergestellten<br />

Pyramiden konnten im La<strong>der</strong>aum<br />

des Schiffes jeweils zwei <strong>der</strong> 27 Tonnen<br />

wiegenden Drehgestelle übereinan<strong>der</strong> gestappelt<br />

werden.<br />

Direkt zu Eesti Raudtee<br />

geliefert<br />

Rund drei Wochen dauerte die<br />

Fahrt über den Atlantik und durch das<br />

Baltische Meer zum Seehafen von Tallinn.<br />

Nach Ankunft des Schiffes wurden zuerst<br />

die Drehgestelle direkt <strong>auf</strong> die Eisenbahnschienen<br />

des Hafenquais entladen. Mit den<br />

Schwergutkranen des Schiffes wurden anschliessend<br />

die Lok-Chassis aus dem La<strong>der</strong>aum<br />

gehoben und <strong>auf</strong> die bereitstehenden<br />

Drehgestelle gesetzt. Zusammengekuppelt<br />

zu Konvois von 4–6 Lokomotiven wurden<br />

die Maschinen in die Montagehallen <strong>der</strong><br />

Projekte<br />

Nach Ankunft in Tallinn erfolgte<br />

sofort <strong>der</strong> Transfer zum<br />

Empfänger.<br />

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Photo: gettyimages<br />

estnischen Eisenbahngesellschaft Eesti<br />

Raudtee (EVR) überführt, wo die rund zwei<br />

Wochen dauernde Aktivierung, die Endmontage<br />

und Tests vor <strong>der</strong> Inbetriebnahme<br />

erfolgte.<br />

Das <strong>auf</strong> Projekttransporte spezialisierte<br />

Panalpina-Tochterunternehmen<br />

ASB-PanProjects organisierte alle Transporte<br />

vom Montagewerk in Mexiko bis zur<br />

Lieferung direkt <strong>auf</strong> die Geleise im Hafen<br />

von Tallinn. Darin eingeschlossen war unter<br />

an<strong>der</strong>em die Exportverzollung und die<br />

Charterung <strong>der</strong> Schiffe. Während <strong>der</strong> Vorbereitungsphase<br />

führten die Spezialisten<br />

von ASB-PanProjects detaillierte Surveys<br />

für die Evaluation <strong>der</strong> optimalen Route und<br />

geeigneter Verladehäfen für den Transport<br />

<strong>der</strong> Loks von Mexiko nach Estland durch.<br />

Brasilien und Australien<br />

Die Transporte nach Estland waren<br />

nicht das erste Projekt dieser Art: Seit<br />

mehreren Jahren schon wickelt die Nie<strong>der</strong>lassung<br />

von ASB-PanProjects in Morris-<br />

town (NJ), in <strong>der</strong> Nähe von New York, die<br />

Transporte <strong>der</strong> schweren Zugmaschinen<br />

von GE Transportation Systems (GETS)<br />

nach Destinationen rund um den Globus<br />

ab. Dazu kommen immer wie<strong>der</strong> weltweite<br />

Lieferungen von Ersatzteilen.<br />

Nach Kassel (Deutschland) verschiffte<br />

Panalpina Komponenten für rund<br />

50 Lokomotiven, die im dortigen Werk von<br />

Adtranz/GE montiert und anschliessend<br />

direkt an den Kunden ausgeliefert wurden.<br />

Nach Australien gingen schwere Bergbau-<br />

Lokomotiven vom Typ Dash 9-44CW mit<br />

einer Leistung von je 4 400 PS. Einsatzort<br />

ist Westaustralien, wo das Unternehmen<br />

Hamersley Iron eine 638 Kilometer lange<br />

Bahnstrecke betreibt, um Eisenerze von<br />

mehreren ihrer Minen in <strong>der</strong> Region zum<br />

Hafen von Dampier zu transportieren. Die<br />

Erzzüge mit einem Gesamtgewicht von<br />

über 24 000 Tonnen sind rund 2.3 Kilometer<br />

lang.<br />

Die Region von Matto Grosso in<br />

Brasilien war das Ziel weiterer, vielbeach-<br />

Projekte<br />

Mit insgesamt sechs Schiffen<br />

transportierte Panalpina<br />

77 Lokomotiven nach Estland.<br />

teter Projekttransporte, die durch Panalpina<br />

im Zeitraum 1997/98 abgewickelt wurden.<br />

Für die Eisenbahngesellschaft Ferronorte<br />

Railroad Company verschiffte Panalpina<br />

50 Loks von Philadelphia nach Santos und<br />

weiter <strong>auf</strong> dem Landweg zur Enddestination.<br />

Die Maschinen vom Typ Dash 9-44CW<br />

wurden ab GE-Werk in Erie übernommen<br />

und pünktlich direkt zu den Werkhallen in<br />

Brasilien geliefert. Weitere Projekte wurden<br />

für Unternehmen in Kanada und Kasachstan<br />

abgewickelt sowie für das Bergbauunternehmen<br />

CVRD in Brasilien.<br />

Jede Schiffsladung umfasste<br />

10 bis 14 Loks, die alle unter<br />

Deck gestaut wurden.<br />

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18<br />

Wann kommt <strong>der</strong> Aufschwung in <strong>der</strong> Luftfracht?<br />

The International Air Cargo Association<br />

(Tiaca), Veranstalterin des ACF 2002, legte<br />

in Hongkong die Hand an den Puls <strong>der</strong> Fachwelt.<br />

Sie fragte, wie optimistisch die Chancen<br />

eines Frachtwachstums in den nächsten 12<br />

Monaten eingeschätzt würden. An <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Forumssitzung outeten sich 10%<br />

des Plenums als sehr optimistisch und 55% als<br />

optimistisch. 28% wollten abwarten, die restlichen<br />

8% fragten nach: «Was ist Wachstum?».<br />

Diese Abstimmung dürfte recht repräsentativ<br />

sein, denn laut Angaben <strong>der</strong> Tiaca<br />

flogen 70% <strong>der</strong> über 4000 ACF-Teilnehmer<br />

aus Europa o<strong>der</strong> den USA nach Hongkong ein.<br />

Die verschiedenen Herkunftsgruppen vermittelten<br />

sehr unterschiedliche Stimmungen.<br />

Während die Amerikaner auch ein Jahr danach<br />

wie versteinert <strong>auf</strong> die Ereignisse des 11.<br />

September 2001 starrten, sorgten sich die Europäer<br />

eher um neue Vorschriften, mit denen<br />

Washington nach «9–11» die ganze Branche<br />

weltweit überziehen könnte. Die eben erst <strong>der</strong><br />

Asienkrise entronnenen Asiaten widmeten<br />

sich pragmatisch dem aktuellen Geschäft in<br />

ihrem boomenden Heimmarkt. Der asiatische<br />

Optimismus übertrug sich <strong>auf</strong> das ganze Air<br />

Cargo Forum in Hongkong – das ist die gute<br />

Nachricht.<br />

Zyklisches Geschäft<br />

Die schlechte Nachricht ist, dass die<br />

Krise andauert. 28% <strong>der</strong> Forumsteilnehmer<br />

erwarten den Aufschwung nach einem Jahr,<br />

Höhepunkte<br />

des ACF 2002<br />

Drei Themen dominierten das 21. International<br />

Air Cargo Forum (ACF 2002) in Hongkong: Die Krise<br />

<strong>der</strong> Luftfrachtbranche, ihre Sicherheit und die Freight<br />

Exchanges. Der folgende Artikel beleuchtet die Highlights<br />

<strong>der</strong> Forumsdiskussionen.<br />

Von Rolf D. Sulser*<br />

41% nach zweien, 19% spätestens im vierten<br />

Jahr, 7% im fünften und 5% noch später.<br />

Dass das Luftfrachtgeschäft sich<br />

zyklisch entwickelt und schon vor dem 11.<br />

September 2001 lahmte, belegten Ting Ho<br />

(Logistics Ventures), und Douglas Harned<br />

(McKinsey & Co.) anhand des Aufkommens<br />

von Januar bis August 2001. Die Zyklen des<br />

Luftfrachtgeschäfts werden laut Harned<br />

langsamer und die Verlustperioden länger:<br />

Einem Verlustjahr 1970 folgten bei <strong>der</strong> Ölkrise<br />

1974/5 <strong>der</strong>en zwei, 1980 vier und 1990<br />

fünf. Die Ursachen dieser Abschwünge seien<br />

hausgemacht: Überkapazitäten <strong>der</strong> Airlines<br />

und daher tiefe Erträge. Derzeit gebe es 9,5%<br />

zu viele Frachtflugzeuge; 1992 waren 5,7% <strong>der</strong><br />

Frachter überzählig, 1990 nur 3,8%.<br />

Woher soll <strong>der</strong> Aufschwung kommen?<br />

Die Sprecher am ACF 2002 waren<br />

sich einig, dass ihre Branche nicht die ganze<br />

Weltwirtschaft ankurbeln kann. Aber sie sollte<br />

Hin<strong>der</strong>nisse aus dem Weg räumen, die einer<br />

Erholung entgegenstehen. Ned Laird (Cargo<br />

Facts) wollte Frachtflüge nicht mehr an bilaterale<br />

Luftverkehrsverträge für den Passagierverkehr<br />

gekoppelt wissen. David Cunningham<br />

(FedEx) ging einen Schritt weiter und for<strong>der</strong>te<br />

statt <strong>der</strong> weltweit rund 3000 bilateralen Luftfahrtverträge<br />

einen offenen Himmel für alle. Da<br />

die Qualität bekanntlich am Boden produziert<br />

wird, verlangte er von den Flughäfen einen<br />

24-Stunden-Betrieb, schlanke und schnelle<br />

Zollformalitäten, gut ausgebildetes Personal<br />

sowie vernünftige Gebühren und Abgaben.<br />

Sicherheitsrisiko Luftfracht?<br />

Die Sicherheitsfrage ist mit 14% erst<br />

das drittwichtigste Problem <strong>der</strong> Branche, nach<br />

den Erträgen (31%) und den Vorschriften (25%),<br />

ergab eine weitere Abstimmung am ACF 2002.<br />

43% des Plenums wollten zusätzliche Sicherheitskosten<br />

den Verla<strong>der</strong>n, 42% den Regierungen<br />

anlasten. Sudheer Raghavan (SIA) brachte<br />

letzteres <strong>auf</strong> den Punkt: «Die Politiker schaffen<br />

die Terroristen – also sollten sie auch die Kosten<br />

dafür bezahlen.»<br />

Mit einer Provokation schockte Stephen<br />

Tisdalle (PWC Consulting) das Plenum:<br />

«Die Luftfracht ist das schwächste Glied in<br />

<strong>der</strong> Sicherheitskette eines Passagierflugzeuges!»<br />

Dieser Vorwurf war primär an die USA<br />

gerichtet, wo «oft schon als known shipper<br />

gilt, wer alle paar Wochen ein Paket <strong>auf</strong>gibt».<br />

Tisdalle verlangte, was in Europa gängige<br />

Praxis ist: Ein «known shipper»-Konzept mit<br />

zentraler Datenbank und selektivem Röntgen<br />

von Sendungen.<br />

Das Röntgen aller Luftfrachtsendungen<br />

lehnte er ab. Es würde in den USA 7,4<br />

Mrd. USD kosten und drei Viertel <strong>der</strong> Güter den<br />

gebuchten Flug verpassen lassen. Ein generelles<br />

Verbot, Fracht <strong>auf</strong> Passagiermaschinen zu<br />

fliegen, würde die Airlines 25% des Umsatzes<br />

kosten und vielen das Ende bringen, meinte<br />

Tisdalle und sah sich darin einig mit Michael<br />

Wisbrun (KLM). Dieser sagte voraus, dass bei<br />

einem Verbot <strong>der</strong> Belly-Fracht 80% aller Destinationen<br />

und 90% aller Frequenzen gestrichen<br />

und viele – auch gesunde – Fluggesellschaften


zugrunde gehen würden. Supply-Chain-Konzepte<br />

liessen sich nicht mehr umsetzen; die<br />

Transportkosten für Verla<strong>der</strong> würden in die<br />

Höhe schnellen. Lediglich Nurfrachtcarrier<br />

und Integratoren würden profitieren.<br />

Ian Gilchrist (Hill & Associates)<br />

sprach dagegen praktische Probleme <strong>der</strong><br />

Sicherheit an: «Das Sicherheitspersonal an<br />

den Flughäfen ist das schlechteste in <strong>der</strong><br />

gesamten Branche: Schlecht bezahlt, ineffizzient,<br />

nicht geführt und kaum ausgebildet.<br />

Die Warnungen von Sicherheitsdiensten sind<br />

unspezifisch, erfolgen nicht rechtzeitig und<br />

werden nicht weitergegeben», lautete sein<br />

vernichtendes Urteil.<br />

«Wenige Minuten nach den Angriffen<br />

<strong>auf</strong> die Twin Towers ist die Logistik in<br />

den Blick des öffentlichen Interesses gerückt.<br />

Weltweit tätige Verla<strong>der</strong> finden sich unversehens<br />

mitten im Kampf gegen den Terrorismus<br />

wie<strong>der</strong>», beschrieb John Mascaritolo (NCR),<br />

die Auswirkungen von «9–11». Er warnte die<br />

Spediteure, zusätzliche Abgaben unbesehen<br />

weiterzureichen: «Erklärt uns Verla<strong>der</strong>n, von<br />

wem und weswegen sie erhoben werden.»<br />

Mehr Geld nur für mehr Wert<br />

Zusätzliche Kosten und ihre oft<br />

zweifelhafte Legitimation – dies war ein<br />

Schwerpunkt des Referats von Robert Frei<br />

(Panalpina). Im Fadenkreuz hatte er die IATA-<br />

Resolution 502, mit <strong>der</strong> die Fluggesellschaften<br />

die Volumenberechnung von 6000 cm 3 /kg <strong>auf</strong><br />

5000 cm 3 /kg Taxgewicht än<strong>der</strong>n wollen. Frei<br />

nannte dies «einen Versuch, das eigene Ergebnis<br />

zu verbessern, ohne zusätzlichen Wert zu<br />

generieren». Aber das Spiel von Angebot und<br />

Nachfrage werde dieses Problem regeln. Die<br />

einseitige Art und Weise, wie die Airlines ihre<br />

Resolution per 1. Oktober 2002 – und vorerst<br />

erfolglos – durchsetzen wollten, störte Frei<br />

beson<strong>der</strong>s. In diesem Punkt gab ihm Sudheer<br />

Raghavan (SIA Cargo) recht und for<strong>der</strong>te «bei<br />

so fundamentalen Än<strong>der</strong>ungen mehr Diskussion.»<br />

Mit dem selben Argument warnte<br />

Frei die Airlines auch vor dem Versuch, ihren<br />

Kunden für bestehendes Fracht<strong>auf</strong>kommen<br />

«ertragsstärkere», also teurere Angebote<br />

<strong>auf</strong>zuzwingen. Sie riskierten damit, Tonnage<br />

an solche Carrier zu verlieren, die ihre neuen<br />

Grossraumflugzeuge «zu marktgängigen<br />

Preisen» auslasten wollten. «Das Kerngeschäft<br />

einer Fluggesellschaft ist <strong>der</strong> Transport von<br />

Flughafen zu Flughafen – das ist alles, was wir<br />

von ihr erwarten», unterstrich Frei.<br />

Sukkurs erhielt er von C.K. Lee (Exel),<br />

<strong>der</strong> sich über den sinkenden Stellenwert <strong>der</strong><br />

traditionellen Luftfracht beklagte: «General<br />

Cargo – also die normale Luftfracht – ist<br />

immer mehr von Begriffen wie ‘offload’ und<br />

‘standby’ geprägt. Die Airlines honorieren<br />

zwar den Buchstaben, nicht aber den Geist<br />

des Frachtvertrages.»<br />

Eine weitere Lanze brach Frei für das<br />

Frachtportal GF-X: «Seit Jahren sucht unsere<br />

Branche nach einer transparenten Lösung, mit<br />

<strong>der</strong> sich vorhandene Transportkapazität zu ei-<br />

«Mit <strong>der</strong> Resolution<br />

502 versuchen die<br />

Airlines, ihr Ergebnis<br />

zu verbessern, ohne<br />

zusätzlichen Wert zu<br />

generieren.» Robert<br />

Frei am ACF 2002.<br />

Luftfracht<br />

nem gegebenen Preis finden lässt. Mit GF-X<br />

haben wir – endlich – ein solches Werkzeug.<br />

Ich kann nur staunen, dass es nicht mehr Unterstützung<br />

findet. Wenn wir den erfolgreichen<br />

Aufbau dieser ersten Plattform gefährden,<br />

dann hat eine zweite von vornherein keine<br />

Chance! Eine Alternative ist nicht in Sicht<br />

– we<strong>der</strong> jetzt noch in den nächsten Jahren.»<br />

Mit neuen Massnahmen wolle GF-X nun auch<br />

asiatische Carrier anziehen, um damit eine globale<br />

Abdeckung zu erreichen, schloss Frei.<br />

*Rolf D. Sulser ist freier<br />

Aviatikjournalist und lebt in Basel/<br />

Schweiz. (rolf.sulser@aviatica.ch)<br />

connect 1 | 2003<br />

19


connect 1 | 2003 Alles<br />

20<br />

einsteigen!<br />

Metro-Züge per Flugzeug nach China: Damit sie rechtzeitig zur Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Metrolinie 2 im chinesischen Guangzhou eintrafen, transportierte Panalpina<br />

Metro-Wagen mit einer Antonov AN124-100 von Deutschland nach China.<br />

Zu einer Weltpremiere kam es im vergangenen November<br />

und Dezember, als Panalpina’s Projektdivision ASB-<br />

PanProjects, Hamburg, in Zusammenarbeit mit ASB-Air<br />

und Antonov Airlines innert 11 Tagen einen aus sechs<br />

Wagen bestehenden kompletten Metrozug per Luftfracht<br />

vom deutschen Parchim nach Guangzhou im südlichen<br />

China transportierte. Insgesamt wurden drei Flüge mit<br />

jeweils zwei Waggons an Bord durchgeführt.<br />

Noch nie zuvor ist ein <strong>der</strong>artiger Transport abgewickelt<br />

worden, bei dem absolute Millimeterarbeit<br />

gefor<strong>der</strong>t war: Zwischen den Wagen einerseits und den<br />

Wagen und <strong>der</strong> Flugzeugwand an<strong>der</strong>erseits blieben<br />

lediglich einige Zentimeter Raum, und zwischen Flugzeugrumpf<br />

und Waggondach betrug <strong>der</strong> Abstand gerade<br />

mal zwei Zentimeter! Sechs Stunden dauerte <strong>der</strong> Belad<br />

des Frachters mit zwei <strong>der</strong> im Bombardier Werk in Hennigsdorf<br />

produzierten Waggons. Doch bis es soweit war,<br />

entwickelte ein Team von ASB-PanProjects und ASB-Air<br />

in enger Zusammenarbeit mit Antonov Airlines und Bom-<br />

bardier Transportation ein absolut sicheres Umschlags-<br />

und Transportkonzept, das die gesamte Transportkette<br />

ab Herstellerwerk Hennigsdorf bis zur Auslieferung an<br />

die Verkehrsbetriebe in Guangzhou abdeckte.<br />

Während die Waggons für den ersten Verlad<br />

Ende November im Bombardier-Werk behutsam <strong>auf</strong><br />

speziell angefertigte, tiefe Rollböcke – sogenannte<br />

auxiliary bogies – gehievt wurden, bauten die Experten<br />

<strong>auf</strong> dem Flughafen die Spezialrampen <strong>auf</strong>, <strong>auf</strong> denen die<br />

schwere Fracht vom Rollfeld in die Antonov geschoben<br />

wurde. Den Bau dieser 23,50 Meter langen Spezialrampen<br />

eigens für diesen Transport hatte ASB-PanProjects in<br />

Auftrag gegeben. Nach dem während <strong>der</strong> Nacht durchgeführten<br />

Transport von Hennigsdorf zum 120 Kilometer<br />

entfernten Flughafen Parchim schlug die grosse Stunde:<br />

Zentimeter um Zentimeter wurden die Waggons mit Hilfe<br />

zweier Mobilkräne <strong>auf</strong> die Rampen gesetzt und mit einer<br />

speziellen Führungsschiene durch die bordeigene Winde<br />

<strong>der</strong> Antonov an Bord des Riesenfrachters gezogen. Neben


Millimeterarbeit war beim Belad <strong>der</strong><br />

Antonov gefor<strong>der</strong>t.<br />

den Waggons selbst wurden auch die Drehgestelle, die<br />

Leitschiene sowie die Rampen geladen und mit <strong>auf</strong> die<br />

Reise nach China geschickt.<br />

Hochrangiger Empfang<br />

Bei <strong>der</strong> Ankunft am Bayun International Airport<br />

von Quangzhou wurde das Flugzeug bereits von einer<br />

hochrangigen Delegation, angeführt von Bürgermeister<br />

Lin Shusen, empfangen. Auch starker Regen konnte den<br />

Politiker und an<strong>der</strong>e Offizielle nicht davon abhalten, die<br />

ersten Einheiten <strong>der</strong> neuen Metro persönlich zu empfangen.<br />

Mit Unterstützung von 22 Technikern und Ingenieuren<br />

<strong>der</strong> Fluggesellschaft Antonov Airlines und dem<br />

lokalen Handlingunternehmen West True Dragon Transportation<br />

organisierten die Panalpina-Projektexperten<br />

den Auslad über die mitgebrachten Rampen und den<br />

Umlad <strong>auf</strong> bereitstehende, 32 Meter lange hydraulisch<br />

gefe<strong>der</strong>te Tiefla<strong>der</strong>. Bis zur Destination waren zwar le-<br />

Projekte<br />

diglich rund 30 Kilometer zurückzulegen, doch mussten<br />

zahlreiche enge Passagen und tiefe Brücken passiert werden,<br />

die alle von Panalpina’s Experten vorher inspiziert<br />

worden waren. Nach siebenstündiger Fahrt erreichte <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Polizei eskortierte Tross dann endlich das Depot<br />

<strong>der</strong> Verkehrsbetriebe Guangzhou. Auch wenn niemand<br />

am Erfolg <strong>der</strong> Operation gezweifelt hatte, so durfte<br />

dennoch <strong>auf</strong>geatmet werden. «Wir sind sehr stolz, die<br />

anspruchsvolle Aufgabe zur vollen Zufriedenheit sowohl<br />

von Bombardier als auch <strong>der</strong> Verkehrsbetriebe Guangzhou<br />

ausgeführt zu haben», freute sich Nick Win<strong>der</strong>lich,<br />

Senior Vice President von ASB-Panprojects China.<br />

Gross<strong>auf</strong>trag von Bombardier<br />

Bei den sechs mit <strong>der</strong> Antonov AN 124-100 beför<strong>der</strong>ten<br />

Wagen handelt es sich um die erste Lieferung<br />

eines Gross<strong>auf</strong>trages des kanadischen Produzenten<br />

Bombardier. Das Transportvolumen des ganzen Projektes<br />

umfasst rund 20 000 Frachttonnen, die zwischen 2002<br />

connect 1 | 2003<br />

21


connect 1 | 2003<br />

22<br />

Zusammen mit<br />

Antonov Airlines<br />

und Bombardier<br />

Transportation<br />

entwickelten<br />

ASB-Air und<br />

ASB-PanProject<br />

ein detailliertes<br />

Transportkonzept.<br />

und 2004 zur Verschiffung gelangen und sich aus Teilen<br />

für insgesamt 26 Metrozüge sowie zahlreichen Schweiss-<br />

und Montagevorrichtungen zusammensetzen. Von den<br />

26 Zügen wurden nämlich nur die beiden ersten in<br />

Deutschland gefertigt; die restlichen 24 Einheiten werden<br />

im chinesischen Changchun montiert. Ein Teil <strong>der</strong><br />

Bauteile und Komponenten dafür kommt aus Europa.<br />

Ausgeschrieben wurde das Projekt vom Joint Venture<br />

Changchun Bombardier Railway Vehicles Company, kurz<br />

CBRC. Das von Panalpina bzw. ASB-PanProjects präsentierte<br />

Konzept überzeugte den Kunden, sodass Panalpina<br />

die komplette Transportlogistik ab Werk Hennigsdorf bis<br />

zur Auslieferung beim Endempfänger anvertraut wurde.<br />

Diese Aufgabe beinhaltet unter an<strong>der</strong>em die Terminkoordination,<br />

den Verlad im Werk, alle Transport- und Verpackungsleistungen<br />

sowie den Transport verschiedener<br />

Komponenten aus an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n wie<br />

Italien, Grossbritannien und Schweden. «Ergänzt wird<br />

das Leistungsspektrum von Panalpina durch den Trans-<br />

port von Rohmaterialien von China nach Deutschland,<br />

etwa Aluminiumprofile zum Bau <strong>der</strong> Waggonkasten»,<br />

erklärt Michael Brose von ASB-PanProjects Hamburg.<br />

«Vorschriften des chinesischen Staates für diesen Auftrag<br />

schreiben nämlich vor, dass 62% des Auftragswertes<br />

in China erbracht werden müssen», ergänzt er.<br />

Die ersten Lieferungen standen im August des<br />

letzten Jahres an. Dabei handelte es sich um «Flat Packs»<br />

mit fertig lackierten Elementen wie Waggondächern,<br />

Seitenwänden und Böden. Für die Verpackung <strong>der</strong> hochsensiblen<br />

Güter arbeitete ASB-PanProjects mit <strong>der</strong> Firma<br />

Repack zusammen, die ein spezielles Verpackungssystem<br />

entwickelte, um mehrfaches Handling und damit<br />

mögliche Umschlagschäden zu verhin<strong>der</strong>n. Kurz dar<strong>auf</strong><br />

verliessen die ersten Lieferungen Deutschland an Bord<br />

des Frachtschiffes «Altair» <strong>der</strong> deutschen Ree<strong>der</strong>ei Rickmers<br />

Linie.


Panalpina China<br />

Die Akquisition und erfolgreiche Abwicklung dieses<br />

Gross<strong>auf</strong>trages wäre ohne die leistungsfähige<br />

und erfahrene Panalpina-Organisation in China<br />

nicht denkbar gewesen. 1976 in Hong Kong<br />

gegründet, betreibt Panalpina China mittlerweile<br />

über 20 Büros mit rund 450 Angestellten und ist<br />

in Beijing, Chengdu, Dalian, Guangzhou, Haikou,<br />

Macao, Nanjing, Ningbo, Qingdao, Shanghai,<br />

Shekou, Shenzhen, Tianjin, Xiamen und Urumqi<br />

vertreten. Der Hauptsitz von Panalpina China<br />

befindet sich in Hong Kong.<br />

Mit ihrem Netz deckt Panalpina China alle<br />

strategisch wichtigen Punkte des Riesenlandes<br />

ab. Zudem pflegt sie enge Partnerschaften mit<br />

Sinotrans und EMS, mit letzterer im Segment Express-<br />

und Paketfracht. Panalpina bietet in China<br />

die ganze Produktepalette an, und die Luft- und<br />

Seefrachthubs sind an das weltweite Panalpina-<br />

Netzwerk angeschlossen. In Hong Kong befindet<br />

sich <strong>der</strong> Asien-Hub für Seefracht-Sammelgutsendungen,<br />

und ab Macao besteht eine wöchentliche<br />

B747-Charterverbindung nach Luxembourg.<br />

Im Jahr 2001 wurden über 166 000 Luftfrachtsendungen<br />

und über 120 000 TEUs abgefertigt.<br />

Stark engagiert ist Panalpina China natürlich im<br />

Logistiksegment, zählt sie doch zahlreiche, in<br />

China aktive Grossfirmen aus den Kernindustrien<br />

High-Tech, Automotive und Healthcare zu ihren<br />

Kunden. In Hong Kong, Shanghai und Beijing<br />

betreibt sie zudem grosse, mo<strong>der</strong>n ausgestattete<br />

Logistikterminals. Dazu kommen mannigfaltige<br />

Dienstleistungen für die Oil & Gas-Industrie sowie<br />

zahlreiche Projekt<strong>auf</strong>träge. Darüber hinaus bietet<br />

die chinesische Organisation Logistiklösungen für<br />

weitere Branchen an, unter an<strong>der</strong>em für Firmen<br />

aus <strong>der</strong> Nahrungsmittel- und Textilindustrie.<br />

Projekte<br />

connect 1 | 2003<br />

23


connect 1 | 2003<br />

24<br />

Lebendige<br />

Strategie!<br />

Jede noch so klar ausformulierte Strategie<br />

bleibt toter Buchstabe, wird sie nicht von<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstanden,<br />

gelebt und konsequent umgesetzt.<br />

Es reicht nicht aus, wenn ein Unternehmen<br />

seine strategischen Ziele an Seminaren,<br />

Kongressen und in den Medien erläutert<br />

– vielmehr geht es darum, die eigenen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubeziehen,<br />

denn schliesslich sind sie es, welche<br />

die Strategie in die Praxis umsetzen. Doch<br />

wie erreicht man in einem Unternehmen mit<br />

12 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jeden<br />

einzelnen Angestellten? Panalpina-CEO<br />

Bruno Sidler entschied sich für das Medium<br />

Video bzw. CD-ROM, mit dessen Hilfe er die<br />

weltweite Panalpina-Familie direkt anreden<br />

konnte.<br />

Im Vorfeld <strong>der</strong> Filmproduktion<br />

recherchierte eine Arbeitsgruppe bei Landesorganisationen<br />

und Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

nach offenen Fragen im Zusammenhang<br />

mit Panalpina’s strategischer Ausrichtung.<br />

Die Resultate flossen in einen Fragenkatalog,<br />

den Ingrid Bringas vom Regional Center<br />

AMEC und Glenn Barnes von Panalpina<br />

London Bruno Sidler vorlegten – bei l<strong>auf</strong>en<strong>der</strong><br />

Kamera. Das Resultat war ein rund<br />

20 Minuten dauerndes, intensives und <strong>auf</strong>schlussreiches<br />

Gespräch, in dessen Verl<strong>auf</strong><br />

die brennenden Fragen vom CEO persönlich<br />

beantwortet wurden.<br />

Präsentationen vor Ort<br />

Doch wie bringt man ein solches<br />

Gespräch an die Frau und den Mann? Sollte<br />

sich je<strong>der</strong> einzelne ins stille Kämmerchen<br />

zurückziehen und sich den Film alleine am<br />

Fernsehgerät o<strong>der</strong> am Computer anschau-<br />

Interne Kommunikation: Panalpina CEO Bruno Sidler<br />

will mit seinem an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gerichteten Video einen direkten Kundennutzen erzielen.<br />

Ingrid Bringas<br />

und Glenn<br />

Barnes<br />

scheuten sich<br />

nicht, auch<br />

heikle Fragen<br />

zu stellen.<br />

en? Nein! Panalpina verdankt ihren Erfolg<br />

nicht zuletzt ihrem Gemeinschaftsgeist, <strong>der</strong><br />

Arbeit im Team und <strong>der</strong> Tatsache, dass alle<br />

am selben Strick ziehen. Der Film wurde im<br />

Rahmen von Anlässen präsentiert, wobei in<br />

den Län<strong>der</strong>n und Nie<strong>der</strong>lassungen unterschiedliche<br />

Formen gewählt wurden.<br />

Roadshow in<br />

Grossbritannien und Irland<br />

ln Grossbritannien und Irland beispielsweise<br />

hat die Geschäftsführung eine<br />

zehn Tage dauernde Roadshow organisiert,<br />

die mehr als 20 Präsentationstermine an acht<br />

Standorten umfasste. «Wir haben jede Nie<strong>der</strong>lassung<br />

in den beiden Län<strong>der</strong>n besucht<br />

und buchstäblich jede Mitarbeiterin und jeden<br />

Mitarbeiter erreicht», erklärt Panalpina-<br />

Geschäftsführer Sandro Knecht. Das Echo<br />

sei extrem positiv gewesen.<br />

«Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben es sehr geschätzt, direkt<br />

über die zentralen Themen wie Strategie,<br />

Standardisierung und Operational Excellence<br />

informiert zu werden. Wir konnten<br />

klar vermitteln, wieso Panalpina dieses<br />

Geschäftsmodell gewählt hat und welche<br />

Auswirkungen die globale Strategie <strong>der</strong><br />

Gruppe <strong>auf</strong> lokaler Ebene für den einzelnen<br />

Mitarbeiter und die einzelne Mitarbeiterin<br />

haben wird.» Auch Unsicherheiten und<br />

Ängsten habe dabei wirkungsvoll begegnet<br />

werden können. Die offene Informationspolitik<br />

habe sich dabei sehr bewährt. «Mit <strong>der</strong><br />

Standardisierung von Prozessen werden unsere<br />

Leute nicht wegrationalisiert, son<strong>der</strong>n<br />

werden mehr Zeit haben, sich um unsere<br />

Kunden zu kümmern.»<br />

Immer wie<strong>der</strong> habe Sandro Knecht<br />

und Operations Director Glenn Barnes echte<br />

Begeisterung für das Logistikgeschäft<br />

erlebt, und die Präsentationen seien sehr<br />

interaktiv gewesen, mit interessanten und<br />

ausführlichen Frageblöcken im Anschluss<br />

daran. Die Grundidee <strong>der</strong> Strategie von<br />

Panalpina sei allen klar geworden und generell<br />

gut rübergekommen. «Ich bin überzeugt,<br />

dass wir die Belegschaft hinter uns<br />

haben bei <strong>der</strong> Umsetzung dieser wichtigen<br />

Schritte, um für unsere Kunden noch bessere<br />

Dienstleistungen zu erbringen», unterstreicht<br />

Sandro Knecht.<br />

Strategie zum Picknick!<br />

«Bruno Sidler, Ingrid Bringas und<br />

Glenn Barnes führten das Gespräch in englischer<br />

Sprache, und wir fertigten zusätzlich<br />

eine deutsche, französische und spanische


Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter setzen die Strategie<br />

in die Praxis um.<br />

Sprachversion an», erklärt Marcello Corciulo,<br />

bei Panalpina für die interne Kommunikation<br />

verantwortlich. «Damit aber nicht genug: Vor<br />

allem in Asien übersetzten viele lokale Organisationen<br />

das Gespräch in die jeweilige<br />

Landessprache», ergänzt er. So wurden in<br />

Südkorea Untertitel in koreanischer Sprache<br />

angebracht, und zudem «verteilten wir<br />

koreanische und englische Abschriften des<br />

Gesprächs an alle Teilnehmer», erklärt Winnie<br />

Kang vom Public Relations Department.<br />

In Korea wurde <strong>der</strong> Film nicht nur im Büro,<br />

son<strong>der</strong>n auch im Rahmen eines eigens dafür<br />

organisierten Picknick’s gezeigt.<br />

Mehrere Sprachversionen<br />

Ebenfalls eine Übersetzung in die<br />

Landessprache hat Panalpina Thailand<br />

angefertigt, wo die Präsentation mit einem<br />

Customer Service Training kombiniert wurde.<br />

In Indien wurde <strong>der</strong> Video zeitgleich in<br />

allen Nie<strong>der</strong>lassungen präsentiert, wobei<br />

das Publikum in Gruppen <strong>auf</strong>geteilt wurde.<br />

Im Anschluss an die Vorführungen standen<br />

Human Resources<br />

Vertreter des Managements für weitere Fragen<br />

zur Verfügung.<br />

Sogar in zwei zusätzlichen<br />

Sprachvarianten verteilte Panalpina China<br />

den Film an alle Nie<strong>der</strong>lassungen, und zwar<br />

in Mandarin und Kantonesisch. Managing<br />

Director Stephen Yeung vermittelte weitere<br />

Informationen <strong>auf</strong> dem lokalen Intranet und<br />

lud alle Angestellten ein, mit Fragen nicht<br />

zurückhaltend zu sein. «Der Film stellte<br />

ein ausgezeichnetes Mittel <strong>der</strong> direkten<br />

Kommunikation zwischen Hauptsitz und<br />

<strong>der</strong> Organisation in China dar und wurde<br />

entsprechend geschätzt», betont Winnie<br />

Ho, die Public Relations-Verantwortliche in<br />

China. «Die Strategie ist für die Leute nun<br />

kein abstraktes Papier, son<strong>der</strong>n etwas für die<br />

tägliche Arbeit Greifbares», fügt sie hinzu.<br />

Ähnlich äussert sich auch Lilian Tan von<br />

Panalpina Singapur. «Bruno Sidler hat in klaren<br />

und leicht verständlichen Worten erklärt,<br />

welche Ziele sich das Unternehmen gesetzt<br />

hat und wie sie erreicht werden sollen. Zudem<br />

war es für unsere Angestellten wichtig,<br />

die strategische Ausrichtung direkt aus dem<br />

Mund des CEO zu erfahren. Sie wissen, dass<br />

das ganze Management voll und ganz hinter<br />

<strong>der</strong> Strategie steht und dass je<strong>der</strong> einzelne<br />

seinen Beitrag leisten muss», so Lilian Tan.<br />

connect 1 | 2003<br />

25


connect 1 1 | 2002 2003<br />

26<br />

Stets zur Stelle<br />

USA: Wie schnell und zuverlässig Panalpina ihren Kunden in<br />

Notsituationen mit innovativen Lösungen helfen kann, bewies<br />

sie einmal mehr Ende September und Anfang Oktober 2002.<br />

Damals waren die Häfen an <strong>der</strong> US-amerikanischen Westküste<br />

– von San Diego bis Seattle – <strong>auf</strong>grund eines Arbeitskonflikts<br />

zwischen Hafenbetreibern und Dockarbeitern lahmgelegt worden.<br />

In den betroffenen 29 Häfen werden jährlich rund 300 Mrd.<br />

USD an Ein- und Ausfuhren umgeschlagen. Während über 200<br />

Schiffe vor den Häfen ankern mussten, blieben Lieferanten <strong>auf</strong><br />

ihren Gütern sitzen und Verarbeitungs- sowie Verk<strong>auf</strong>sbetriebe<br />

erhielten keinen Nachschub mehr – und dies kurz vor Beginn<br />

des Weihnachtsgeschäfts!<br />

In dieser Situation konnte es nur eines geben: «Hilfe aus <strong>der</strong><br />

Luft»! Dank ihrem ausgeklügelten Kapazitätsmanagement-System<br />

und <strong>der</strong> schlagkräftigen Charter-Division konnte Panalpina<br />

und <strong>der</strong>en Inhouse-Carrier ASB-Air verhin<strong>der</strong>n, dass zwischen<br />

Asien und Nordamerika die Güterketten vieler ihrer Kunden unterbrochen<br />

wurden. Insgesamt führte Panalpina <strong>auf</strong> den Routen<br />

Macao – Los Angeles, Macao – Chicago, Macao – Huntsville<br />

und Cebu – Huntsville einundzwanzig ausserplanmässige Flüge<br />

mit B747-Frachtern durch.<br />

Australien: Dringend <strong>auf</strong> Ware angewiesen war auch <strong>der</strong><br />

Panalpina-Kunde American Axle&Manufacturing (AAM) in<br />

Detroit/MI, ein Unternehmen <strong>der</strong> Automobilindustrie. Als die<br />

Häfen geschlossen wurden, befanden sich rund 50 Container<br />

mit Waren des australischen Lieferanten PBR Automotive <strong>auf</strong><br />

See, die in den AAM-Werken in Detroit/MI und Tonawanda/NY<br />

benötigt wurden. Zusammen mit ASB-Air erarbeitete Panalpina<br />

Detroit einen Notfallplan: An Bord von zwei gecharterten<br />

Antonov AN-124-100 solle die Ware nach Hamilton/Ontario<br />

gebracht werden, von wo Panalpina die Belieferung <strong>der</strong> Werke<br />

veranlasste. Nun galt es, keine Zeit zu verlieren. Panalpina<br />

Melbourne organisierte zusammen mit dem Absen<strong>der</strong> die<br />

Abholung an zwei verschiedenen Adressen, die Zwischenlagerung,<br />

den Belad <strong>der</strong> Flugzeuge sowie die Zollabfertigung.<br />

Dabei stand Panalpina Melbourne dauernd in Kontakt mit den<br />

Kollegen in Detroit und Toronto. Es musste garantiert werden,<br />

dass die Produkte <strong>der</strong> vom Empfänger erstellten Prioritätenliste<br />

entsprechend an Bord verstaut wurden. Alles in allem<br />

wurden in jede Antonov 233 Verschläge mit einem Gesamtgewicht<br />

von 104 617 Kilogramm verladen – 91 Verschläge für<br />

Tonawanda und 142 für Detroit. Die erfolgreiche Abwicklung<br />

dieses Transportes ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell und<br />

effizient einem Kunden gedient werden kann, wenn alle Beteiligten<br />

so eng zusammenarbeiten.<br />

ASB-Air führte<br />

21 zusätzliche Flüge<br />

mit B747-Frachtern<br />

durch.<br />

Mit 2 gecharterten<br />

Antonov AN-124-100<br />

belieferte Panalpina<br />

ihren Kunden AAM<br />

mit Waren aus<br />

Australien.


Panalpina beteiligt<br />

sich an Luxair<br />

Rennboote unterwegs an <strong>der</strong><br />

Formel 2000 World Championship<br />

in Katar. Panalpina wickelte<br />

die Transporte zwischen Europa<br />

und dem Mittleren Osten ab.<br />

Basel/Luxembourg: Panalpina hat Ende November<br />

2002 12,1% des Aktienkapitals <strong>der</strong> luxemburgischen Luftfahrtgesellschaft<br />

Luxair übernommen und im Januar dieses Jahres<br />

nahm Panalpina-CEO Bruno Sidler Einsitz im Verwaltungsrat<br />

von Luxair.<br />

Panalpina ist sowohl ein wichtiger Kunde von Luxair als<br />

auch <strong>der</strong>en Beteiligungsgesellschaft Cargolux. Durch die<br />

strategische Beteiligung von Panalpina konsolidiert Luxair<br />

ihre starke Position im Bereich <strong>der</strong> Frachtabfertigung, einem<br />

wichtigen Standbein des Unternehmens. Panalpina erachtet<br />

die Kapitalbeteiligung als wesentliche Voraussetzung für die<br />

gezielte Optimierung ihres Luftfrachthubs am Standort Luxembourg<br />

sowie für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Partnern. Luxair wurde 1962 gegründet<br />

und fliegt heute ein Netz von rund 50 europäischen Destinationen<br />

an. Der Flughafen Luxembourg ist mit einer Kapazität<br />

von rund 750 000 Tonnen pro Jahr eine bedeutende Plattform<br />

für die Frachtabwicklung.<br />

Rennboliden<br />

unterwegs<br />

Aus aller Welt<br />

Katar: Für die Formel 2000 World Championship in Katar<br />

und Grossbritannien hat Panalpina die internationalen Transporte<br />

von 20 Rennbooten organisiert. Die rund 1 500 kg schweren<br />

Boliden wurden nach dem erfolgreichen British Power<br />

Boat Grand Prix, <strong>der</strong> in den Royal Victoria Docks in London<br />

abgehalten wurde, in Container verladen und für die Seereise<br />

in den Mittleren Osten vorbereitet. Transportspezialisten des<br />

Middle East Department von Panalpina London überwachten<br />

die Beladung <strong>der</strong> 40-Fuss-Container und die ordnungsgemässe<br />

Sicherung <strong>der</strong> Ladung. Nach Ankunft des Containerschiffes<br />

«Al Noof» von United Arab Shipping Company (UASC) übernahm<br />

Panalpina Katar, die als Sponsor und offizielles Transportunternehmen<br />

für die Renn-Teams aus Katar nominiert<br />

worden war, die Boote und transportierte sie pünktlich zum<br />

Renngelände in Doha. Nach Abschluss <strong>der</strong> Rennen wickelte<br />

Panalpina den Rücktransport von Power Boats nach Valencia,<br />

Göthenburg und Como ab.<br />

connect 1 | 2003<br />

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Photo: gettyimage<br />

connect 1 1 | 2003 2002<br />

28<br />

Beaujolais Nouveau: Panalpina<br />

fertigte dieses Jahr Transporte<br />

von 890 Tonnen nach Japan,<br />

50 Tonnen nach Korea und<br />

1160 Tonnen nach den USA ab.<br />

Das Rennen um den<br />

Beaujolais Nouveau<br />

Frankreich: Im November wird<br />

Panalpina Lyon zum Zentrum<br />

weltweiter Luftfrachttransporte des<br />

berühmten jungen Rotweins aus<br />

<strong>der</strong> Region Beaujolais.<br />

Punkt Mitternacht des zweiten<br />

Donnerstags im November ist<br />

es wie<strong>der</strong> soweit: Auf die Minute<br />

genau beginnt das Rennen um den<br />

Beaujolais Nouveau. Über 65 Millionen<br />

Flaschen haben letztes Jahr<br />

die Hallen <strong>der</strong> Weinproduzenten<br />

im Süden des Burgunds verlassen,<br />

um <strong>auf</strong> dem schnellsten Weg die<br />

Liebhaberinnen und Liebhaber des<br />

inzwischen weltberühmten jungen<br />

Rotweins zu erreichen.<br />

Die Logistik für den weltweiten<br />

Export von Hun<strong>der</strong>ttausenden<br />

von<br />

Flaschen aus <strong>der</strong> Region<br />

Beaujolais setzt<br />

sorgfältige Planung<br />

voraus und erfor<strong>der</strong>t<br />

den Einsatz gigantischerLuftfrachtkapazitäten.<br />

Mit 2 100 Tonnen war<br />

die vergangene Ernte<br />

für Panalpina ein Rekordjahr. Nebst<br />

<strong>der</strong> Nutzung von regulären Flugverbindungen<br />

fertigte Panalpina Lyon<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Charter-<br />

6000 Meilen bei 5 Grad<br />

Schweiz/Japan: Panalpina Schweiz hat kürzlich ein neues, innovatives<br />

Produkt <strong>der</strong> schwedischen Firma Envirotainer erfolgreich eingesetzt. Es<br />

handelte sich dabei um einen Transportbehälter, <strong>der</strong> während 84 Stunden<br />

<strong>auf</strong> eine konstante Temperatur eingestellt werden kann, unabhängig davon,<br />

wie häufig ein Umlad notwendig ist. Das Transportgut bestand aus kleinen<br />

Mengen eines ausserordentlich empfindlichen und sehr teuren pharmazeutischen<br />

Produktes, das zur Behandlung eines Patienten dringend<br />

nach Osaka gebracht werden musste. Gemäss Pietro Albertalli, Filialleiter<br />

von Panalpina Lugano, war «es von allergrösster Wichtigkeit, dass das<br />

Medikament so schnell wie möglich und in einwandfreiem Zustand in Japan<br />

eintraf.» Im Verl<strong>auf</strong>e des 6000 Meilen langen Transportes ab Lugano bis zur<br />

sicheren Auslieferung in Osaka wurde eine konstante Temperatur von 5<br />

Grad Celsius eingehalten. Dies bei l<strong>auf</strong>end wechselnden Aussentemperaturen<br />

und Luftdruckverhältnissen, wurde <strong>der</strong> Behälter doch per Lkw, Bahn<br />

und Flugzeug transportiert.<br />

Envirotainer entwickelte den CLD (Controlled Logistics Device) für pharmazeutische<br />

Produkte wie Medikamente, Impfstoffe, Blutproben und<br />

<strong>der</strong>gleichen, die in kleinen o<strong>der</strong> gar kleinsten Mengen bei konstanten<br />

Temperaturen transportiert werden müssen. «Bisher wurden für gekühlte<br />

Luftfrachtsendungen passive Kühltechnologien wie Isolationsmaterial und<br />

Kühlelemente verwendet. Envirotainer wollte aber ein aktives System für eine<br />

nahtlose Kühlkette vom Absen<strong>der</strong> bis zum Endempfänger anbieten. Dies<br />

ist uns mit dem CLD gelungen», erklärt Bernhard Metzger, bei Envirotainer<br />

Executive Vice President für Marketing, Sales and Partnernship.<br />

Abteilung von ASB-Air allein für den<br />

Transport des Beaujolais Nouveau<br />

nach Japan neun Charterflüge ab.<br />

Drei flogen ab dem europäischen<br />

Luftfracht-Hub in Luxembourg,<br />

weitere vier Flugzeuge starteten in<br />

Lyon, je eines in Amsterdam und<br />

Liège. Dazu kamen Transporte<br />

nach Korea von 50 Tonnen, nach<br />

den USA hat Panalpina dieses Jahr<br />

1 160 Tonnen Beaujolais Nouveau<br />

beför<strong>der</strong>t.<br />

In enger Zusammenarbeit mit<br />

den Nie<strong>der</strong>lassungen in Uebersee<br />

führten die Luftfracht-Spezialisten<br />

von Panalpina Lyon die minutiös<br />

vorbereiteten Transporte durch.<br />

Wichtigste Destinationen waren<br />

Tokio, Sapporo und Osaka, die<br />

alle direkt aus Europa angeflogen<br />

wurden. Weitere Transporte gingen<br />

nach Fukuoka, Okinawa und<br />

Nagoya. Panalpina Japan koordinierte<br />

die Feinverteilung <strong>der</strong> Sendungen<br />

zu den Distributionszentren<br />

im ganzen Land. Transporte nach<br />

New Orleans wickelte Panalpina<br />

mit dem «Dixie-Jet»-Service von<br />

ASB-Air via Huntsville (Alabama)<br />

ab. Am 17. November, punkt 14.30<br />

Uhr, wurden die letzten Sendungen<br />

zur Enddestination geliefert – wie<br />

alle Transporte unbeschädigt und<br />

pünktlich.


Panalpina unterstützt<br />

Nordpolexpedition<br />

Deutschland: Panalpina Deutschland hat eine Expedition zum geographischen<br />

Nordpol unterstützt, die vom bekannten Polarforscher Dr. Victor<br />

Boyarsky, Direktor des «Russian State Museum of Artic and Antartic» in St.<br />

Petersburg, organisiert wurde. Die zehn Teilnehmer stammten aus Japan,<br />

China, Schweden, Australien, USA, <strong>der</strong> Schweiz, Österreich, Deutschland<br />

und Russland. Gestartet wurde in St. Petersburg. Eine Reise zum<br />

Nordpol ist mit grossen Strapazen verbunden und benötigt viel Geduld<br />

und Abenteuergeist. Die Gruppe flog per Linienflug nach Moskau, wo eine<br />

gecharterte Antonov-Frachtmaschine für den Weiterflug über den Ural, via<br />

Norilsk, in die russische Minenstadt Katanga bereitstand. Von dort ging es<br />

mit Frachtmaschinen (ohne Druckkabine und Heizung) via «Sredni-Island»<br />

nach Borneo, einer temporären russischen Eisstation. Von hier aus startete<br />

die Gruppe per Hubschrauber zum eigentlichen Ausgangspunkt. Vom 88.<br />

Breitengrad aus nahm die Gruppe den 240 km langen (Luftlinie ) Marsch<br />

bei Temperaturen von teilweise minus 50 Grad Celsius unter die Füsse. Der<br />

Nordpol ist eine aride Wüste, das heisst, Nie<strong>der</strong>schläge fallen am Nordpol<br />

ähnlich oft wie in <strong>der</strong> Wüste. Die Eisdecke bildet sich grösstenteils aus<br />

gefrorenem Meerwasser und vom Wind verwehter Schnee- und Eispartikel.<br />

Zu dieser Jahreszeit herrscht am Nordpol 24 Stunden lang Tageslicht und<br />

die Sonne dreht sich in einem Winkel von 30 Grad zum Horizont permanent<br />

um den Pol. Aufgrund <strong>der</strong> tiefen Temperaturen war zwar das Eis mit einer<br />

durchschnittlichen Dicke von zweieinhalb Metern fest, infolge <strong>der</strong> Kälte erlitten<br />

einige Expeditionsteilnehmer indes Erfrierungen an Händen, Fingern und<br />

im Gesicht. Der Nordpol ist keine feste Landmasse, son<strong>der</strong>n eine sich <strong>der</strong><br />

Lufthansa Awards für Panalpina<br />

Vietnam und Thailand<br />

Vietnam/Thailand: Panalpina Vietnam ist<br />

von ihrem Luftfracht-Partner Lufthansa Cargo<br />

mit dem «Golden Award 2002» ausgezeichnet<br />

worden. Mit dem Preis honoriert <strong>der</strong> Carrier die<br />

enge Kooperation mit Panalpina Vietnam und<br />

<strong>der</strong>en Zuverlässigkeit, Buchungen einzuhalten<br />

und reservierten La<strong>der</strong>aum auch tatsächlich<br />

zu benutzen. Panalpina Vietnam unterstrich<br />

somit eindrücklich, dass sie bei ihren Planungen<br />

weitsichtig vorgeht und ihren Kunden je<strong>der</strong>zeit<br />

die benötigten Kapazitäten zur Verfügung stellen<br />

kann. Damit avancierte Panalpina bezüglich Tonnage<br />

und Umsatz zum besten Lufthansa-Kunden<br />

in Vietnam.<br />

Splendour Award und Touchstone Award<br />

2002 an Panalpina Thailand<br />

Panalpina Thailand wurde von Lufthansa Cargo<br />

gleich zweimal ausgezeichnet, und zwar mit<br />

dem Splendour Award 2002 für ausserordentliche<br />

Leistungen sowie mit dem Touchstone<br />

Award 2002 für hervorragende Qualität. Beide<br />

Preise bestätigen Panalpina Thailands Streben,<br />

ihren Kunden «Best-in-Class»-Service und<br />

Produkte anzubieten, betonte Regional CEO<br />

Lars-Ola Gunnarsson.<br />

Aus aller Welt<br />

Drift unterwerfende Eismasse. So passiert es, dass eine tagsüber zurückgelegte<br />

Distanz während <strong>der</strong> «Nacht» durch die Drift wie<strong>der</strong> verloren geht.<br />

Trotzdem: Endlich war <strong>der</strong> Pol erreicht, und das durfte gefeiert werden. Zur<br />

Freude aller war die Temperatur an diesem Tag mit minus 30 Grad relativ<br />

angenehm, zudem herrschte Windstille und ein riesiger blauer Himmel<br />

überspannte das Szenario.<br />

Kooperation<br />

mit Delphi<br />

ausgebaut<br />

Delphi Corporation, einer <strong>der</strong> weltweit führenden<br />

Hersteller von Automobilkomponenten, hat Panalpina<br />

für drei weitere Jahre mit <strong>der</strong> Abwicklung von<br />

interkontinentalen Luft- und Seefrachtsendungen<br />

einschliesslich Lagerabwicklung und Brokerage<br />

be<strong>auf</strong>tragt. Die Vereinbarung umfasst Sendungen<br />

von/nach Nordamerika und Europa, zwischen<br />

Nord- und Südamerika sowie zwischen Europa<br />

und Südamerika. Zusätzlich hat Panalpina neue<br />

Routen zwischen Asien und Südamerika gewonnen.<br />

Die Produkte umfassen Automobilkomponenten,<br />

die weltweit von den Delphi-Lieferanten<br />

zu Fabrikationswerken und Fertigungsanlagen<br />

transportiert werden.<br />

Insgesamt ist das von Panalpina abgefertigte<br />

Frachtvolumem <strong>auf</strong> über 60 000 Sendungen pro<br />

Jahr gestiegen. Mit den zusätzlichen Routen nach<br />

Asien fertigt Panalpina für Delphi Corporation somit<br />

Sendungen zwischen mehr als 300 Stationen in 30<br />

Län<strong>der</strong>n ab. Überdies wurde Panalpina in den USA<br />

mit Verzollungs-Dienstleistungen be<strong>auf</strong>tragt. Im<br />

Automotive Logistics Center von Delphi in Detroit<br />

(Michigan), wickelt Panalpina zudem Logistikdienstleistungen<br />

wie Qualitätskontrollen ab, übernimmt im<br />

Auftrag von Delphi die Bestandswirtschaft und führt<br />

Umpackarbeiten von Waren in Mehrwegtransport-<br />

Container durch.<br />

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29


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30<br />

Panalpina zieht<br />

in die CargoCity Süd<br />

Deutschland: Auf einem Grundstück von 34 000 m 2 wird Panalpina in<br />

<strong>der</strong> Frankfurter Cargo City Süd ein neues, mo<strong>der</strong>nes Umschlagzentrum von<br />

14 000 m 2 betreiben und über Büroflächen von rund 2 000 m 2 verfügen. Es ist<br />

vorgesehen, das Luftfracht<strong>auf</strong>kommen von und nach Deutschland in Zukunft<br />

mehrheitlich über Frankfurt abzuwickeln. Zudem soll ein Teil <strong>der</strong> Fracht für<br />

weitere Län<strong>der</strong> Europas ebenfalls im neuen Frachthub umgeschlagen werden.<br />

Der Standort Frankfurt wird somit neben Luxembourg und Paris zu einem <strong>der</strong><br />

drei zentralen europäischen Luftfracht-Drehscheiben für Panalpina ausgebaut.<br />

Die Fertigstellung des hochmo<strong>der</strong>nen Frachthubs ist für Sommer 2003<br />

geplant. Bauherrin ist die Firma Hamburger Garbe Gruppe, die bereits an<br />

verschiedenen Standorten in Europa in Logistikzentren investiert hat.<br />

ABB-Meeting<br />

in Paris<br />

Vor<strong>der</strong>e Reihe, v.l.n.r: Claudia Colet, Panalpina Mailand; Lialian<br />

Nagaoka, ABB Brasilien; Stefanie Mosnier, ABB Frankreich; Marina<br />

Herrero, Panalpina Mexiko; Kerstin Hellbom, Panalpina Schweden;<br />

Veronique Triboulet, Panalpina Frankreich; Hans Peter Frey, Panalpina<br />

Deutschland; Giovani Gaetani, ABB Italien<br />

Hintere Reihe, v.l.n.r: Roland Selen, ABB Schweden; Gert Thamm,<br />

ABB-Key Account Manager; Jean Marc Poret, Panalpina Frankreich;<br />

Kai Koivula, Panalpina Finnland; Mats Widlund, Panalpina Schweden;<br />

Gilberto Zanon, Panalpina Brasilien; Paolo Meroni, ABB Italien<br />

Key Accounts: Bei Panalpina stehen immer die individuellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des Kunden im Vor<strong>der</strong>grund aller Bemühungen.<br />

Die raffiniertesten Logistiklösungen helfen nichts, wenn sie den<br />

Bedürfnissen des Kunden nicht entsprechen. Deshalb geht<br />

es darum, den Kunden und dessen Geschäft zu verstehen,<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen in persönlichen Gesprächen zu eruieren<br />

und jeweils die besten Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.<br />

Auf diese Weise gewährleistet Panalpina, dass Begriffe wie<br />

Operational Excellence und totale Kundenzufriedenheit nicht zu<br />

Schlagworten verkommen, son<strong>der</strong>n konkrete Ziele darstellen.<br />

Ein solches Beispiel ist ein unlängst in Paris durchgeführtes Treffen<br />

des ABB-Key Account Management-Teams mit Vertretern<br />

des Kunden. Es ging darum, Aspekte <strong>der</strong> Zusammenarbeit zu<br />

analysieren und anzupassen sowie mögliche neue Kooperationsfel<strong>der</strong><br />

zu identifizieren. Gastgeber war ABB Key Account<br />

Manager Gert Thamm, <strong>der</strong> ABB-Vertreter aus Brasilien, Mexiko,<br />

Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien und Schweden begrüssen<br />

konnte.<br />

Young Freight<br />

Forwar<strong>der</strong> of the Year<br />

Gary Archer, Operations Manager<br />

von Panalpina Aberdeen, hat die<br />

Auszeichnung «UK Young Freight<br />

Forwar<strong>der</strong> of the Year 2003» gewonnen,<br />

die jährlich von <strong>der</strong> British<br />

International Freight Association<br />

(BIFA) vergeben wird.<br />

Der heute 23jährige Gary Archer<br />

trat 1998 bei Panalpina ein und<br />

übernahm rasch die gesamte operationelle<br />

Verantwortung für einen<br />

<strong>der</strong> Top-Kunden von Panalpina<br />

Grossbritannien aus <strong>der</strong> Erdöl- und<br />

Gasindustrie. Seither konnte er im<br />

Bereich globaler Logistikdienstleistungen<br />

für dieses Kundensegment<br />

umfassende Erfahrungen sammeln,<br />

verbunden mit Aufenthalten in den<br />

wichtigen För<strong>der</strong>- und Produktionszentren.<br />

2001 übersiedelte er<br />

nach Aberdeen, dem europäischen<br />

Zentrum <strong>der</strong> Petro-Industrie.<br />

«Panalpina hat mein Potential<br />

frühzeitig erkannt und mir Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

angeboten, womit ich<br />

mich beruflich zielgerichtet weiter<br />

entwickeln konnte. Rasch habe ich<br />

Management-Verantwortung erhalten<br />

und leite heute eine wichtige<br />

Nie<strong>der</strong>lassung in Grossbritannien.<br />

Ich bin absolut begeistert, dass<br />

ich diese Auszeichnung erhalten<br />

habe», betont Gary Archer.<br />

Sandro Knecht, Geschäftsführer<br />

von Panalpina UK/Ireland: «Diese<br />

prestigeträchtige Auszeichnung<br />

ist eine grossartige Leistung von<br />

Gary und stellt das Resultat seines<br />

kompetenten Einsatzes für Panalpina<br />

in den vergangenen Jahren<br />

dar. Unsere dynamische Branche<br />

braucht junge und begabte Mitarbeiter<br />

wie Gary Archer. Eine strukturierte<br />

L<strong>auf</strong>bahnplanung wie wir<br />

sie mit Gary umgesetzt haben, ist<br />

ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor, damit<br />

wir unseren Kunden durchwegs<br />

optimale Transport- und Logistikdienstleitungen<br />

von hoher Qualität<br />

bieten können». Im September<br />

wird Gary Archer am ‘International<br />

Young Freight Forwar<strong>der</strong> of the<br />

Year Award 2003’ in Bali offizieller<br />

Representant von Grossbritannien<br />

sein.


Humanitäre Hilfe<br />

für Usbekistan<br />

Mit Flexibiltät, Zuverlässigkeit und grossem Know-How hat Panalpina ein<br />

humanitäres Projekt des amerikanischen Aussenministeriums aktiv unterstützt.<br />

Dabei stellte Panalpina einmal mehr unter Beweis, was mit perfekter<br />

Zusammenarbeit verschiedener Nie<strong>der</strong>lassungen alles erreicht werden<br />

kann. In diesem konkreten Fall arbeiteten Panalpina Washington, ASB-Air<br />

in Luxembourg und Panalpina Usbekistan Hand in Hand und trugen so<br />

gemeinsam zum guten Gelingen <strong>der</strong> anspruchsvollen Aufgabe bei. Bei<br />

den Lieferungen handelte es sich um Medikamente und medizinisches<br />

Verbrauchsmaterial im Wert von 60 Mio. USD, die von den USA nach Usbekistan<br />

transportiert wurden. Das amerikanische Department of State war<br />

von Panalpina’s Leistung so beeindruckt, dass es Ken Jones von Panalpina<br />

Washington sogar mit einem «Certificate of Appreciation for outstanding<br />

effort» würdigte. «Das Zertifikat trägt zwar meinen Namen, aber die grosse<br />

Ehre gilt natürlich allen an diesen Transporten beteiligten Kolleginnen und<br />

Kollegen von Panalpina und ASB-Air», betont Ken.<br />

Hilfsgüter nach<br />

Kirgistan<br />

Einen weiteren wichtigen Transport im Auftrag des US Department<br />

of State organisierte Panalpina von den USA nach Kirgistan.<br />

Sie benützte dazu den wöchentlichen B-747-Frachterservice<br />

von ASB-Air. Als das Flugzeug in <strong>der</strong> kirgisischen Hauptstadt<br />

Bischkek eintraf, wurde es von einer von Kirgistan’s First Lady<br />

angeführten Delegation empfangen. Im weiteren waren <strong>der</strong> kirgisische<br />

Gesundheitsminister sowie <strong>der</strong> Aussenminister, Vertreter <strong>der</strong><br />

beteiligten Hilfswerke sowie des amerikanischen Aussenministeriums<br />

anwesend. Die Sendung war Teil eines Hilfspakets für die<br />

Behandlung von Kin<strong>der</strong>n und Krebspatienten in Kirgistan.<br />

25 Jahre Panalpina Singapur<br />

Singapur: Rund<br />

100 geladene Gäste<br />

erschienen Ende Oktober<br />

im Hotel Fullerton<br />

Singapur, um gemeinsam<br />

ein beson<strong>der</strong>es<br />

Jubiläum zu feiern: 25<br />

Jahre Panalpina in Singapur.<br />

In ihren Ansprachen<br />

wanden sowohl<br />

Managing Director Volker<br />

Sachse als auch Lars-Ola Gunnarsson,<br />

Regional CEO <strong>der</strong> Region Asia-Pacific, den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Kränzchen.<br />

Mit Einsatz, Motivation und Ideen würden sie den<br />

Erfolg <strong>der</strong> Organisation in Singapur ermöglichen,<br />

hoben beide Referenten hervor. Gunnarsson<br />

bedankte sich auch bei den Kundenvertretern,<br />

die «Panalpina mit Initiativen und Weitsicht immer<br />

wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong>s Neue herausfor<strong>der</strong>n. Eine starke<br />

Organisation, kompetente Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sowie for<strong>der</strong>nde Kunden sind das Rezept<br />

für eine dynamische Partnerschaft», betonte<br />

er. Als Höhepunkt <strong>der</strong> Veranstaltung stimmte <strong>der</strong><br />

schweizerische Botschafter in Singapur, Dr. Daniel<br />

Woker, für Panalpina ein «Happy Birthday» an.<br />

1977 gegründet, beschäftigt die Panalpina Organisation<br />

im Stadtstaat heute 230 Mitarbeitende<br />

und bietet die ganze Angebotspalette an, unter<br />

an<strong>der</strong>em auch umfangreiche Logistiklösungen.<br />

Für die Gruppe stellt Singapur eine wichtige<br />

Plattform für ihre Logistikdienste in Südostasien<br />

dar. Sie betreibt seit 1996 das «Harbour Link<br />

Distribution Centre», ein rund 43 000 m 2 grosses,<br />

mo<strong>der</strong>n ausgerüstetes Logistikzentrum.<br />

Qualcomm Partnership Award 2002 an<br />

Panalpina Singapur<br />

Eine grosse Ehre wurde Panalpina Singapur<br />

zuteil, als sie vom High-Tech-Unternehmen Qualcomm<br />

CDMA Technologies Asia Pacific mit dem<br />

«Qualcomm Partnership Award 2002» ausgezeichnet<br />

wurde. Damit honorierte das Unternehmen<br />

Panalpina’s ausserordentliche Leistungen<br />

in den Bereichen schadenfreie Auslieferung,<br />

fehlerfreie Dokumentation, Zuverlässigkeit und<br />

Pünktlichkeit.<br />

Aus aller Welt<br />

Panalpina Day<br />

in Miami<br />

USA: Der 28. Juni<br />

2002 war in Miami-<br />

Dade County offizieller<br />

Panalpina Tag. Alex<br />

Penelas, Bürgermeister<br />

von Miami-Dade<br />

County, würdigte<br />

mit diesem Anlass<br />

Panalpina’s globale Erfolge im allgemeinen und<br />

die Geschäftsentwicklung in <strong>der</strong> Region Miami<br />

im beson<strong>der</strong>en. Mit Innovation und Dynamik sei<br />

Panalpina zu einem weltweit führenden Logistikunternehmen<br />

geworden, dessen Präsenz in Miami<br />

zur Prosperität und Lebensqualität <strong>der</strong> Region<br />

beitrage, erklärte Mayor Alex Penelas anlässlich<br />

<strong>der</strong> Übergabe des Zertifikats.<br />

Erfolgreiche<br />

Hockey-Mannschaft<br />

Stehend v.l.n.r: Peter Baumgartner, Horst von Kanel,<br />

Boris Waldis, Hans Aeschbacher, Miguel Seco, Rolf<br />

Krattiger, Nick Kroebl, Philippe Queloz, Tobias Lüdin,<br />

Cyrill Gaechter. Kniend v.l.n.r: Chris Engeler, Jürg<br />

Koch, André Kaiser, Walter Isler, Christian Renz.<br />

Bild rechts: «Victory»-Zeichen für die einzige Dame im<br />

Team, Sandra Marti<br />

Schweiz: 8:4 für das Panalpina/<br />

ASB-Air-Team hiess das Schlussresultat<br />

eines Eishockey-Plauschturniers<br />

gegen Danzas/DHL in Basel!<br />

Unter den Augen von Panalpina-<br />

CEO Bruno Sidler und Anleitung <strong>der</strong><br />

beiden Spielertrainer Philippe Queloz<br />

und Cyrill Gaechter machte das<br />

Team mit Können und viel Kampfgeist<br />

einen anfänglichen Rückstand<br />

wett und schlug Danzas/DHL mit<br />

vier Toren Vorsprung. Gleich drei<br />

Treffer erzielte Walter Isler, <strong>der</strong> damit<br />

zum Torschützenkönig wurde. Weitere<br />

Tore schossen Sandra Marti,<br />

Rolf Krattiger, Jürg Koch und Cyrill<br />

Gaechter. Trotz vollem Einsatz war<br />

das Spiel von Fairplay geprägt, und<br />

ausser Muskelkater waren keine<br />

Blessuren zu beklagen.<br />

connect 1 | 2003<br />

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Kommunikativ<br />

und vielseitig<br />

Teil meiner Aufgabe ist es, die Arbeit meines<br />

Teams zu koordinieren und dafür zu sorgen, dass<br />

die Abfertigung <strong>der</strong> LCL-Sendungen von Hongkong<br />

nach Deutschland reibungslos klappt. Die Arbeit<br />

macht mir Spass, denn sie ist sehr vielseitig und<br />

herausfor<strong>der</strong>nd. Ich beschäftige mich einerseits<br />

mit <strong>der</strong> Abwicklung <strong>der</strong> Stückgutsendungen<br />

und an<strong>der</strong>erseits kommuniziere ich auch viel mit<br />

Kunden, Partnern und an<strong>der</strong>en Panalpina-Stationen<br />

in Übersee. Den Kontakt mit Leuten aus<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n geniesse ich sehr.<br />

Mittlerweile arbeite ich seit rund 10 Jahren<br />

für Panalpina, und ich fühle mich immer<br />

noch sehr wohl. Wenn man sich in<br />

einer Firma gut <strong>auf</strong>gehoben fühlt,<br />

macht die Arbeit Freude und man<br />

erledigt sie auch besser. In unserem<br />

Team sind alle motiviert und geben<br />

jeden Tag ihr Bestes.<br />

Integrated solutions for your supply chain<br />

Tammy Wong<br />

Supervisor LCL-Team<br />

Panalpina Hong Kong

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