Sich wohlfühlen in der Schule (.pdf) - Gesunde Schulen

3.1 Zusammentragung der Beobachtungen im Schulhaus innerhalb der
letzten 2 Jahre
Die oben erwähnten Gewaltvorkommnisse fanden hauptsächlich während der grossen
Pause am Morgen, und nach der Unterrichtszeit auf dem Schulareal statt. Die Vorkommnisse
reichten von Nötigung, Bedrohung, Handgreiflichkeiten bis Schlägereien. Es
ging sogar soweit, dass am Auenfest nach der Projektwoche 03 ein Schüler hospitalisiert
werden musste, nachdem er verprügelt worden war. Mögliche Gründe für die auftretende
Gewalt liegen in der Polarisierung der Schülerschaft. Diese splittet sich grob
gesehen in eine Ausländer- und Schweizergruppe (Rechtsradikale, ‚Skins’). Die Bildung
von Gruppen zeigt sich auch darin, dass die SchülerInnen selbst das Pausenareal in Zonen
geteilt haben. Die Schülergruppen dürfen sich nur in ihrer oder in der ihnen zugewiesenen
Zone aufhalten, ansonsten wird mit Gewalt gedroht. Die Einführung einer verstärkten
Pausenpräsenz der Lehrkräfte konnte die angespannte Lage auf dem Pausenplatz
teilweise entschärfen.
3.2 Gesundheitsförderndes Schulprofil (Fragebogen)
Der von Radix ausgearbeitete Fragebogen basiert auf der theoretischen Erkenntnis,
dass die Gesundheitsförderung ein wesentlicher Aspekt von Schulentwicklung ist. Der
Fragebogen erfasst, wo eine Schule bezüglich gesundheitsfördernder Aspekte steht
und gibt Anhaltspunkte zur Entwicklung von Strategien zur Gesundheitsförderung. Dabei
werden folgende Skalen berücksichtigt:
A. Stärken der Identifikation mit der Schule
B. Fördern guter Beziehungen
C. Entwickeln eines positiven Schulklimas
D. Gestalten der Räume und der Umgebung des Schulhauses
E. Entwickeln von gesundheitsfördernden Arbeits- und Lernorten
F. Sicherstellen eines gesundheitsfördernden Unterrichtsprinzips
G. Entwickeln eines gesundheitsfördernden Curriculums
H. Unterstützen der Lehrerschaft für ihre Rolle in der Gesundheitsfördernden Schule
I. Sichern der Verbindlichkeit von Regelungen der Gesamtschule mit der einzelnen
Klasse
J. Entwickeln der Elternmitarbeit und Austausch zwischen Schule und Öffentlichkeit
K. Gewährleisten von reibungslosen Übergängen
L. Entwickeln von Partnerschaften mit schulexternen Personen und Fachstellen
Datenerhebung und Auswertung:
Das Ausfüllen des Fragebogens erfolgte freiwillig. 29 der ca. 60 Lehrpersonen füllten
diesen aus. Die Rücklaufquote beträgt somit knappe 50%. Die Auswertung der Daten
wurde von den Fachstellen perspektive Westthurgau vorgenommen. Grundsätzlich ist
der Fragebogen so konstruiert, dass je höher die Ausprägung eines Wertes für ein Item
NGSTG OS Auen, Frauenfeld / Nicolas Lüscher, Kontaktlehrperson & Judith Rieser Müller, lic. phil. Psychologin / September 2004 2