Rundbrief 26, deutsch - Gesunde Schulen
Rundbrief 26, deutsch - Gesunde Schulen
Rundbrief 26, deutsch - Gesunde Schulen
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<strong>Rundbrief</strong> Nummer<br />
<strong>26</strong><br />
Dezember 2003<br />
Schweizerisches Netzwerk<br />
Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>:<br />
Ein Projekt des Bundesamtes für Gesundheit<br />
und Gesundheitsförderung Schweiz<br />
<strong>Rundbrief</strong><br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>
2 Editorial<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Immer mehr <strong>Schulen</strong> realisieren, dass der Schulalltag eng mit gesundheitsfördernden<br />
Themen verknüpft ist, sei es im Umgang und<br />
in der täglichen Kommunikation zwischen Schülerinnen und Schülern,<br />
Lehrpersonen, Eltern und Schulbehörde, sei es in der Gestaltung<br />
der Pausen oder in Bezug auf Suchtmittelkonsum in der Schule.<br />
Die <strong>Schulen</strong> spüren, dass es sich lohnt, diesen Themen Beachtung<br />
zu schenken,weil Gesundheitsförderung so nicht nur den Einzelnen,<br />
sondern der Schule als Ganzes zugute kommt.<br />
Das Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> umfasst mittlerweile<br />
235 <strong>Schulen</strong>, davon sind 96 in der Deutschschweiz, 55 in der Romandie,<br />
10 im Tessin und 74 in regionalen Netzwerken.<br />
Die vorliegende Nummer des <strong>Rundbrief</strong>es ist vorwiegend dem<br />
Netzwerk gewidmet. Was motiviert <strong>Schulen</strong>, dem Netzwerk beizutreten?<br />
Welchen Nutzen haben sie davon? Welche Themen und Projekte<br />
beschäftigen sie?<br />
Vier, der «jüngsten» Netzwerkschulen stellen sich vor. Auf den Seiten<br />
6 und 7 berichtet eine Basler Schule über ihr erfolgreiches<br />
Ernährungsprojekt. Im weiteren berichten wir über Highlights des<br />
letzten Erfahrungsaustauschtreffens zum Thema «Geschlechtergerechtigkeit<br />
in der Schule» und über die Auswertung der Jahresumfrage<br />
bei den Netzwerkschulen.<br />
Zudem können Sie sich, wie in der letzten Nummer angekündigt,<br />
über die Ergebnisse der Evaluation des <strong>Rundbrief</strong>es informieren, bei<br />
der Sie sich zahlreich beteiligt haben.<br />
Ich wünsche Ihnen eine interessante und motivierende Lektüre.<br />
Edith Lanfranconi, Koordinatorin Deutschschweizer Netzwerk<br />
Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
Schweizerisches Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
RADIX Gesundheitsförderung<br />
Habsburgerstrasse 31<br />
6003 Luzern<br />
Tel. 041 210 62 10<br />
Fax 041 210 61 10<br />
info-lu@radix.ch<br />
www.gesunde-schulen.ch<br />
www.radix.ch<br />
Die Schweiz ist seit 1993 Mitglied des Europäischen Netzwerkes Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> (ENGS): Ein Programm der WHO,<br />
der EU und des Europarates. Radix Gesundheitsförderung koordiniert das Schweizerische Netzwerk im Auftrag des Bundesamtes für<br />
Gesundheit und Gesundheitsförderung Schweiz.<br />
Redaktion<br />
Gestaltung<br />
Druck<br />
Auflage<br />
Photos<br />
Barbara Zumstein, Nationale Koordinatorin, zumstein@radix.ch<br />
Grafikatelier Thomas Küng, Luzern<br />
Gegendruck, Luzern<br />
2300 Exemplare<br />
Seiten 1/2/10/11: Corinne Dobler, SRK · Seiten 8/9: <strong>Schulen</strong> Rupperswil<br />
Der <strong>Rundbrief</strong> wird<br />
unterstützt durch:
Evaluation des <strong>Rundbrief</strong>es<br />
Nach 6 Jahren und 24 Nummern <strong>Rundbrief</strong>produktion war es<br />
höchste Zeit, dieses Produkt zu evaluieren. 400 LeserInnen haben<br />
den Fragebogen ausgefüllt zurückgeschickt. Ihnen allen ein herzliches<br />
Dankeschön!<br />
Wir haben Marianne Ulmi von der Firma «Kopfwerken», Bern mit<br />
der Auswertung beauftragt. Lesen Sie hier Ihren Bericht.<br />
Zusammenfassung<br />
Die 400 Personen, geben dem <strong>Rundbrief</strong> fast durchgängig gute Noten.<br />
Der <strong>Rundbrief</strong> wird in der Praxis genutzt und in seiner Erscheinungsweise<br />
geschätzt. Mehr als 85% der Antwortenden erachten<br />
ihn als notwendig.<br />
Die Resultate im Einzelnen:<br />
Rücklauf<br />
400 Fragebogen wurden zurückgeschickt, davon 57 von Netzwerkschulen,<br />
343 von andern AdressatInnen. Das entspricht einer Rücklaufquote<br />
von 31% resp. von 15%, was der für solche Erhebungen<br />
üblichen Grössenordnung entspricht.<br />
Frauen haben etwas häufiger geantwortet als Männer (Netzwerkschulen:<br />
62%; Übrige 54%). Die Antwortenden sind durchschnittlich<br />
47 Jahre alt.<br />
Altersstruktur der Antwortenden<br />
Altersgruppe<br />
6<br />
27 30<br />
70<br />
Leseverhalten<br />
83% der Antwortenden aus Netzwerkschulen, 86% der Übrigen lesen<br />
den <strong>Rundbrief</strong> regelmässig. Die Meisten (65%) blättern ihn<br />
durch und lesen zwei bis drei Artikel genauer. Mehr als ein Viertel<br />
der Antwortenden liest ihn in der Regel gründlich. Nach dem Lesen<br />
wird der <strong>Rundbrief</strong> von den Allermeisten aufbewahrt oder weitergegeben.<br />
Lediglich 5% der Netzwerkschulen und 19% der Übrigen<br />
geben an, ihn in der Regel wegzuwerfen.<br />
Einschätzung der Inhalte des <strong>Rundbrief</strong>s<br />
In der Deutschschweiz wie in der französischen Schweiz, von den<br />
Netzwerkschulen wie von den andern erhält der Inhalt des <strong>Rundbrief</strong>s<br />
gute Bewertungen: Besonders hoch sind die Werte für die<br />
Atualität der Probleme, die er aufgreift, und für den Einblick in die<br />
Arbeit der Gesundheitsförderung in und durch <strong>Schulen</strong>, die er gibt.<br />
Etwas niedrigere Werte erreicht er für seine Relevanz in Alltag und<br />
Arbeit.<br />
Beurteilung der Gestaltung<br />
Die meisten beurteilen den <strong>Rundbrief</strong> als eher übersichtlich, abwechslungsreich<br />
und attraktiv,und auch das Verhältnis von Text und<br />
Bild stimmt für die Meisten.<br />
Zufriedenheit<br />
Fast alle Antwortenden, Netzwerkschulen wie andere, sind zufrieden<br />
oder sehr zufrieden mit dem <strong>Rundbrief</strong>; nur Vereinzelte (17 Antworten<br />
resp. 4%) äussern sich als eher unzufrieden.<br />
99<br />
25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65+<br />
70<br />
43<br />
13 5<br />
Netzwerkschulen<br />
gewährt Einblick? f<br />
d<br />
alltagsrelevant? f<br />
d<br />
informativ? f<br />
d<br />
aktuell? f<br />
d<br />
Übrige<br />
gewährt Einblick? f<br />
d<br />
alltagsrelevant? f<br />
d<br />
informativ? f<br />
d<br />
aktuell? f<br />
d<br />
Netzwerkschulen<br />
abwechslungsreich? f<br />
d<br />
attraktiv? f<br />
d<br />
textlastig? f<br />
d<br />
übersichtlich? f<br />
d<br />
Übrige<br />
abwechslungsreich? f<br />
d<br />
attraktiv? f<br />
d<br />
textlastig? f<br />
d<br />
übersichtlich? f<br />
d<br />
Erscheinungsrhythmus<br />
Den meisten der Antwortenden passt der bisherige Erscheinungsrhythmus<br />
von vier Ausgaben jährlich. Dies trifft für die französische<br />
Schweiz noch deutlicher zu (81%) als für die Deutschschweiz<br />
(63%). Knapp ein Viertel der Netzwerkschulen würde ein dreimaliges<br />
Erscheinen vorziehen.<br />
Umfang<br />
Mehr als drei Viertel der Antwortenden befürworten den bisherigen<br />
Umfang: Niemand der Netzwerkschulen und nur eine kleine Minderheit<br />
(3%) der andern hätten ihn lieber in reduzierter Form. 11%<br />
der Netzwerkschulen, 9% der andern hingegen wünschen den Umfang<br />
eher grösser. Keine Meinung zu dieser Frage haben 12% der<br />
Antwortenden.<br />
Wettbewerb<br />
Wer auf seinem ausgefüllten Fragebogen Namen und Adresse<br />
angab, nahm an einer Verlosung für eine Hotel-Übernachtung für<br />
2 Personen in der «Leuchtenstadt Luzern» teil.<br />
Die Glücksfee hat gewirkt und wir gratulieren:<br />
Maja Hiltbrunner<br />
Hebammenschule<br />
3010 Bern<br />
Wir wünschen viel Vergnügen.<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
trifft zu trifft zum Teil zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu keine Antwort<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
hoch eher hoch mittel (bei textlastig: gerade richtig) eher tief tief<br />
3<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>
4<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Geschlechtergerecht – Was heisst das?<br />
Erfahrungsaustausch der <strong>deutsch</strong>schweizer Netzwerkschulen am 10.9.03 in Luzern zum Thema Gender und Gesundheit in der Schule<br />
Mädchen verhalten sich Gesundheitsfragen gegenüber anders als<br />
Knaben. Gender wurde deshalb als zusätzliches Kriterium für finanzielle<br />
Projektunterstützung durch das Netzwerk eingeführt.Wir haben<br />
im <strong>Rundbrief</strong> Nr. 25 davon berichtet.<br />
Um den Lehrpersonen der Netzwerkschulen Gelegenheit zu geben,<br />
sich mit den Fragen rund um dieses Thema genauer auseinander zu<br />
setzen, war der Erfahrungsaustauschtag in Luzern vollumfänglich<br />
diesem Thema gewidmet.<br />
Den Auftakt machten Jugendliche der Oberstufe Hellmatt, AG mit<br />
einem kurzen treffenden Dialog zwischen Buben und Mädchen.Rollenzuschreibungen<br />
kamen zur Sprache, Fragen wurden gestellt und<br />
Antworten gefunden:<br />
«Meitli send wahnsennig gfühlsbetont!» – «Buebe schleglid»,<br />
«Werom send ehr i de Groppe andersch als elei?» – «Werom gönd<br />
er emmer zäme ofs WC?», «Wemmer met Kollege zäme send esch<br />
das eifach öbbis anders.» – «S’WC esch de einzig Ort a de Schuel,<br />
wo mer onder eus send. Das bruched mer halt.»<br />
Was die Jugendlichen so treffend zum Thema machten, wurde von<br />
Jürgmeier, Schriftsteller und Berufsschullehrer am Berufsbildungszentrum<br />
Wädenswil (Netzwerkschule), im Detail analysiert. «Mann<br />
sein ist tödlich oder Gesundheit hat ein Geschlecht» war der Titel<br />
seines pointierten Referates. Die Angleichung der Geschlechter habe<br />
stattgefunden, aber mehr in Richtung der Männlichkeitskonzepte,<br />
die zwar die Gesundheit bedrohen, aber mit Anerkennung und<br />
Macht verbundenen sind, als in Richtung des weiblichen Lebensstils,<br />
der tendenziell stärker auf Gesundheit und Leben ausgerichtet,<br />
aber weniger erstrebenswert ist. Er postuliert eine Befreiung<br />
zum «Menschen» hin. Das Referat von Jürgmeier können Sie nachlesen<br />
unter: www.gesunde-schulen.ch (tools).<br />
Wie sehen Männer- und Frauenbilder, respektive Buben- und<br />
Mädchenbilder, aus? Woher kommen sie? Wie prägen sie uns? Wie<br />
können wir sie verstehen, ergänzen, verändern? Hansjürg Sieber,<br />
Lehrer und Präsident des Netzwerks Schulischer Bubenarbeit und<br />
Paula Ramseier, Mitglied des Projektteams geschlechterbezogene<br />
Pädagogik, Bern nahmen in kurzen Inputs Stellung zu diesen Fragen.<br />
Was bedeutet dies alles für die Schule? Oder wie kann ein speziell<br />
auf den Geschlechteraspekt ausgerichtetes Projekt aussehen? Franz<br />
Süss von der Gegliederten Sekundarschule Rüschlikon präsentierte<br />
das Projekt «Mädchen sind anders – Knaben auch», das an dieser<br />
Schule seit zwei Jahren läuft.<br />
Am Nachmittag wurden die Fragen zur Geschlechterthematik in<br />
Ateliers konkretisiert, vertieft und die eigenen Erfahrungen als Lehrerin<br />
oder Lehrer mit Mädchen und Buben reflektiert.<br />
Die Lehrpersonen waren mehrheitlich zufrieden mit dem Tag, und<br />
hatten Impulse erhalten für die geschlechterspezifische Arbeit an ihrer<br />
Schule. Einige fanden allerdings, dass der eigentliche Austausch<br />
zu kurz gekommen sei. Um diesem Anliegen, das auch dem Anliegen<br />
der Netzwerkkoordination entspricht – schliesslich lebt ein<br />
Netzwerk auch von der Vernetzung – wird das nächste Austauschtreffen<br />
für einmal an verschiedenen Standorten in kleinerem Rahmen<br />
stattfinden. Der Besuch in einer Netzwerkschule soll Gelegenheit<br />
geben, ein Projekt vor Ort kennen zu lernen und den Austausch<br />
mit wenigen KollegInnen intensiv zu pflegen und davon zu profitieren.Vom<br />
Ergebnis dieser Treffen am 10.3.04 werden wir wieder berichten.<br />
Edith Lanfraconi,<br />
Koordinatorin Deutschschweizer<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Materialien zur Genderthematik:<br />
Dies und Das. Das Variablenmodell balanciertes Junge- und<br />
Mannsein als Grundlage für die pädagogische Arbeit mit<br />
Jungen und Männern<br />
Winter, R./Neubauer, G.; Tübingen, Neuling, 2001<br />
Wir lassen Rollen rollen<br />
Gehring-Bolliger G., Marbot M.; Bern, Zytglogge, 1997<br />
Salto Rolle und Spagat. Basiswissen zum geschlechterbewussten<br />
Handeln im Alltag, Wissenschaft und Gesellschaft.<br />
Merz Veronika; Verlag Pestalozzianum, Zürich 2001.<br />
Dazu gibt es auch einen Praxisordner mit dem gleichen Titel.<br />
Boys & girls: Praxismanual zur geschlechtsspezifishcen<br />
Suchtprävention, SFA-Lausanne.<br />
Die entsprechende Ausstellung «Boys & Girls» ist eine ideale<br />
didaktische Arbeitshilfe.<br />
Reservation: Expo – Service Gesundheitsförderung, Thomas<br />
Oberson, Freiburg<br />
Tel. 0<strong>26</strong> 430 06 05 oder E-Mail: oberson@radix.ch<br />
www.gyrl.ch<br />
Informationen und links zu verschiedenen mädchenspezifischen<br />
Angeboten<br />
Netzwerk Schulische Bubenarbeit<br />
Unterstützt Lehrkräfte und <strong>Schulen</strong> mit Beratung und Projekten<br />
Kontakt: NWSB, Beat Ramseier, Tel. 01 242 07 88<br />
mail: nwsb@gmx.net<br />
Die Bücher und Unterrichtsmaterialien können ausgeliehen<br />
werden bei: InfoDoc Gesundheitsförderung in Zürich,<br />
Tel. 01 360 41 00, e-mail: infodoc@radix.ch
Auswertung der Jahresumfrage der Netzwerkschulen<br />
Netzwerkschulen verpflichten sich mit dem Beitritt, einen jährlichen<br />
Bericht über ihre Aktivitäten und erzielten Veränderungen zu erstellen.<br />
Der Bericht soll für die Schule Gelegenheit sein, Rückschau zu<br />
halten, sich über Erfolge zu freuen und mögliche Defizite auszumachen.<br />
Der Netzwerkkoordination gibt der Bericht Einblick in die<br />
<strong>Schulen</strong> und ihre Projekte und bietet die Möglichkeit festzustellen,<br />
welche Strategien zu Erfolgen geführt haben und wo Schwierigkeiten<br />
bestehen, die angegangen werden können.<br />
Dieses Jahr wurden 90 <strong>Schulen</strong> angeschrieben (Deutschschweizer<br />
Netzwerkschulen ohne regionale Netzwerke). 69 Antworten konnten<br />
in der Auswertung berücksichtigt werden. Wir wollten wissen,<br />
was sich durch die gesundheitsfördernden Aktivitäten auf welcher<br />
Ebene positiv verändert hat.<br />
Bei den SchülerInnen sind Erfolge vorwiegend im Bereich Sozialverhalten<br />
feststellbar: Besserer Umgang mit Konflikten,Weniger Gewalt,<br />
Gutes Klima unter den SchülerInnen, Interesse<br />
für Freizeitangebote (42). Aber auch in den Bereichen<br />
Bewegung (9), Suchtverhalten (6),<br />
Raumnutzung (4) und Ernährung (3)<br />
gab es Verbesserungen.<br />
An 9 <strong>Schulen</strong> ist es den SchülerInnen<br />
bewusst, dass ihre Schule<br />
eine Gesundheitsfördernde<br />
Schule ist. An 47 <strong>Schulen</strong> gilt<br />
dies zum Teil und an 13 <strong>Schulen</strong><br />
gar nicht.<br />
In den Teams ist ein besserer<br />
Umgang mit Konflikten,<br />
wachsendes Vertrauen (23)<br />
und mehr Bewusstsein für<br />
Gesundheit und Gesundheitsförderung<br />
(19) auszumachen.<br />
Es finden mehr gemeinsame<br />
Aktivitäten, wie gemütliche<br />
Anlässe, Lehrerband, Massageangebot<br />
(7) statt und Stress konnte<br />
abgebaut werden (4).<br />
Im Schulbereich sind es verbesserte Gesprächskultur<br />
(16) und positive Auswirkungen<br />
von veränderten Strukturen wie Jahrgangsteams,<br />
SchülerInnenpartizipation, Raucherordnung, Qualitätsmanagement<br />
(16), die ein besseres Klima, mehr Bewusstsein für Gesundheitsförderung<br />
und mehr Effizienz ermöglichen.<br />
In der Zusammenarbeit mit anderen Personen wurden vor allem verbesserte<br />
und intensivierte Kontakte mit Eltern (28), Behörden/Gemeinde<br />
(22) und Fachstellen (13) genannt, aber auch erfreuliche<br />
Kontakte zur Öffentlichkeit via Medien (7), zu Haus- und Quartierbewohnern<br />
(4), sowie zu Polizei und Ärzten (4).<br />
Bei der Frage nach den Schwierigkeiten wurde dieses Jahr neben<br />
den Widerständen im Team oder bei den SchülerInnen (17), der<br />
Überlastung der Lehrpersonen (5) und der fehlenden Zeit (11) vor<br />
allem die Energie beklagt, die von anderen <strong>Schulen</strong>twicklungsprojekten<br />
«abgesogen» wird (8).Schwierig ist es auch,wenn der Suchtmittelkonsum<br />
steigt, anstatt abnimmt (2).<br />
Trotz der bestehenden Schwierigkeiten sagten über die Hälfte der<br />
Koordinationspersonen aus, dass bei ihnen Belastungen abgebaut<br />
werden konnten (siehe pos. Veränderungen im Schulbereich). Andere<br />
stellten aber auch klar eine Zunahme der Belastungen fest<br />
(12).<br />
Hilfreiche Strukturen für die Umsetzung der Gesundheitsförderungsthemen<br />
sind intern: die Arbeitsgruppe (55), ein eigenes Budget<br />
(42), regelmässiges Traktandum an den Sitzungen (35), Entlastung<br />
(15), interne Arbeitsdienste, z.B. Schulsozialarbeit (10) sowie<br />
die Unterstützung der Schulleitung (6).<br />
Extern hilfreich sind: das Netzwerk (43), die Fachstellen (41), die<br />
Schulbehörde (34), die Gemeinde (15), die Eltern (18), regionale<br />
Austauschgruppen, Supervision und Sponsoring.<br />
Auf die Frage nach der Planung für das Schuljahr 03/04 wurden sehr<br />
viele Projekte genannt. Im Bereich SchülerInnen sind es<br />
wieder am meisten im Bereich psychische Gesundheit/Zusammenleben<br />
(39), neben Bewegungsprojekten<br />
(10), Suchtprävention<br />
(6), Ernährung (7) und Räume (3).<br />
Auf der Teamebene wird im Bereich<br />
Teamentwicklung, Weiterbildung,<br />
Umsetzung Leitbild, Konzepte,<br />
Organisation und Evaluation<br />
von Projekten und<br />
Einführung neuer Lehrpersonen<br />
gearbeitet. Im Bereich<br />
ganze Schule wird man sich<br />
mit gemeinsamen Anlässen,<br />
Schulprogrammen, Schulhausregeln,<br />
Einführung von<br />
neuen Lehrpersonen und<br />
<strong>Schulen</strong>twicklungsprojekten<br />
beschäftigen.<br />
Die letzte Frage galt der Vernetzung<br />
untereinander. Es zeigte sich,<br />
dass einige schon mehrmals (21), andere<br />
selten (21), die meisten noch nie<br />
(28) von der Vernetzung untereinander<br />
profitiert hatten. Mögliche Vernetzung waren:<br />
Anfragen, Austausch von Ideen oder Unterlagen,<br />
Erfahrungen mit Projekten, Informationen, Schulbesuche,<br />
Zusammenarbeit und Teilnahme an internationalen Treffen.<br />
Die Auswertung zeigt, dass sich durch die grosse, meist zusätzliche<br />
Arbeit, vieles bewegt in den <strong>Schulen</strong>, der Aufwand sich also lohnt.<br />
Bleibt zu hoffen, dass Lohn und Aufwand in einem gesunden Verhältnis<br />
bleiben und die Koordinationspersonen auch an ihr eigenes<br />
Wohlbefinden denken.<br />
Edith Lanfranconi, Koordinatorin Deutschweizer Netzwerk<br />
Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
5<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>
6<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Zur Pausenverpflegung · Pilotprojekt an der Orientierungsschule Insel:<br />
«Schulmorgen ohne 11-Uhr-Loch»<br />
An den Basler <strong>Schulen</strong> haben die Aktionen der Basler Znünistiftung<br />
eine langjährige Tradition: Pausenapfel und Pausenmilch. In den<br />
letzten Jahren wurden diese günstigen und gesunden Angebote<br />
aber immer weniger genutzt. Es wurden bei Schulkindern vermehrt<br />
Essstörungen und Übergewicht beobachtet. Es sah so aus, als hätten<br />
sich im Lauf der Zeit die Ernährungsgewohnheiten verändert. Es<br />
gab aber keine Angaben zur Situation in Basel. Daher schien eine<br />
eingehende Untersuchung angezeigt.<br />
Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Basel<br />
beauftragte Frau Dr.D.Brubacher,vorerst an einem Basler Schulhaus<br />
eine Befragung durchzuführen. Für dieses Pilotprojekt wurde die<br />
Orientierungsschule Insel ausgewählt, die dem Projekt «<strong>Gesunde</strong><br />
Schule Basel» und dem Schweizerischen Netzwerk Gesundheitsfördernder<br />
<strong>Schulen</strong> angeschlossen ist. Die vorausgehende Information<br />
richtete sich an das Lehrerkollegium, die Eltern der Kinder und den<br />
Elternrat des Inselschulhauses. Für die Teilnahme an der Befragung<br />
war die Zustimmung der Eltern erforderlich. Die Studie wurde durch<br />
die Basler Ethikkommission gutgeheissen.<br />
Die Befragung wurde am 25. Mai 2001 in allen Klassen des Schulhauses<br />
durchgeführt. 69% der SchülerInnen nahmen an der Befragung<br />
teil. Auf dem Fragebogen gaben die Kinder Auskunft über ihre<br />
tägliche Ernährung (fünf Mahlzeiten) und deren Zusammensetzung.<br />
Dazu kamen Angaben über Alter, Geschlecht, Gewicht, Körpergrösse<br />
und Muttersprache.<br />
Die Ergebnisse der Untersuchung gaben Anlass zu einiger Besorgnis.<br />
Aus den Angaben ging hervor:<br />
Insgesamt ca. 20% der Kinder sind übergewichtig. In genauen<br />
Zahlen: 13% der Kinder wiesen ein leichtes bis mittleres<br />
Übergewicht auf; 9,3% aller befragten Kinder leiden an<br />
schwerem Übergewicht (Adipositas). Möglicherweise ist diese<br />
Zahl noch höher, da schwergewichtige Kinder eher die<br />
Teilnahme an der Befragung ablehnten.<br />
Nur für 40% der Kinder ist – gemäss ihren Angaben –<br />
regelmässiges Frühstücken eine Gewohnheit. Das heisst, dass<br />
60% der Kinder zeitweise oder immer ohne Frühstück in die<br />
Schule kommen. Von diesen wiederum verzichten 50% auch<br />
auf ein Znüni. Mit anderen Worten: etwa ein Drittel der<br />
Schulkinder verbringt die vier bis fünf Stunden eines<br />
Schulmorgens mit leerem Magen, was sich auf die Schulleistung<br />
negativ auswirken kann.<br />
Der Anteil an Früchten und Gemüsen in der Ernährung der<br />
SchülerInnen ist, nach ihren Angaben, eher gering.<br />
Aufgrund dieser Ergebnisse wurde in der OS Insel ein Projekt entwickelt,<br />
mit dem Ziel, die Kinder zu mehr Bewusstsein und Verantwortlichkeit<br />
zu führen für ihre Ernährung und Befindlichkeit.Die Kinder<br />
sollten erleben, dass sie sich mit sinnvoller Ernährung besser<br />
fühlen, folglich das Lernklima angenehm, ohne Aggressionen bleibt<br />
und dadurch die Leistungsfähigkeit und der Erfolg beim Lernen gesteigert<br />
wird.<br />
In Anlehnung an einen TV Werbespot wurde die Aktion ‚Schulmorgen<br />
ohne Elfuhrloch’ genannt. Alle SchülerInnen sollten praktisch<br />
ausprobieren, wie ihre Stimmung und Lernfähigkeit durch eine Morgenmahlzeit<br />
beeinflusst wird. Für eine festgelegte Zeit, drei Wochen<br />
vor und drei Wochen nach den Herbstferien 2002, wurde im Inselschulhaus<br />
jeden Morgen eine kleine Zwischenverpflegung an alle<br />
Schülerinnen abgegeben. Als Zeitpunkt schien die erste Pause,<br />
08.25 Uhr besonders geeignet – die Bereitschaft zur Nahrungsaufnahme<br />
stellt sich bei vielen Kindern etwa eine Stunde nach dem Aufstehen<br />
ein.<br />
Die kleine Mahlzeit wurde von den Kindern mit einer Lehrperson zusammen<br />
im Klassenzimmer eingenommen. Die Lehrperson achtete<br />
darauf, dass der kurze Imbiss in einer angenehmen Atmosphäre<br />
stattfand. Die Mahlzeiten bestanden, täglich wechselnd, aus Brotwaren,<br />
Früchten, Getreideriegeln und Milchprodukten. Ein Quartierbäcker<br />
produzierte speziell für das Schulhaus verschiedenartige<br />
Vollkornbrötchen.<br />
In den ersten drei Wochen wurden alle sechs Zwischenverpflegungen<br />
von der Schule bereitgestellt. Weitere drei Wochen lang sorgte<br />
die Schule für vier Mahlzeiten pro Woche. Zweimal mussten die<br />
SchülerInnen selbst etwas mitbringen. Damit wurde schrittweise die<br />
Eigenverantwortung der SchülerInnen gefordert.<br />
Auch in anderer Form waren die SchülerInnen aktiv an dem Projekt<br />
beteiligt. Die SchülerInnen der dritten Klassen gestalteten für jedes
7<br />
Stockwerk einen bunten «Marktstand», auf denen jeweils die Körbchen<br />
mit den Verpflegungen bereitgestellt wurden. Eine Gruppe von<br />
SchülerInnen buk unter Anleitung einer Hauswirtschaftslehrerin Hefeschnecken<br />
für das ganze Schulhaus.<br />
Finanziell getragen wurde das Projekt durch Beiträge der Basler<br />
Znünistiftung, des Schweizerischen Netzwerkes Gesundheitsfördernder<br />
<strong>Schulen</strong>, der <strong>Gesunde</strong>n Schule Basel und durch einen bescheidenen<br />
Elternbeitrag. Einige Firmen sponsorten die Aktion mit<br />
Naturalleistungen (Getreideriegel, Milchprodukte).<br />
Die SchülerInnen reagierten positiv und freuten sich auf die kleinen<br />
Mahlzeiten. Der Umgang mit den Lebensmitteln und den Einrichtungen<br />
der Stände war sorgsam und respektvoll. Der Elternbeitrag<br />
wurde bereitwillig entrichtet.<br />
Nach Abschluss der Aktion wurden die Erfahrungen der SchülerInnen<br />
und der Lehrkräfte mit Fragebogen ausgewertet. Hier in Kürze<br />
die wichtigsten Ergebnisse:<br />
Am beliebtesten war bei den SchülerInnen eindeutig das Brot:Vollkorn-<br />
Mais-, Silserbrötchen und Bürli (32% Zustimmung und nur<br />
7% Ablehnung).<br />
Darauf folgen Getreideriegel (28 %) und Früchte (18 %).<br />
Wenig Zustimmung fanden die verschiedenen Arten von Müesli (Zustimmung<br />
nur 9,6%, Ablehnung 45,9%).<br />
In den ersten und zweiten Klassen war Brot klar an erster Stelle, für<br />
die SchülerInnen der dritten Klassen sind Früchte und Getreideriegel<br />
auf dem gleichen Rang wie Brotwaren.<br />
Über die Auswirkung der Zwischenverpflegung berichteten die<br />
SchülerInnen Positives:<br />
Erfreulicherweise fühlten sich 46% der SchülerInnen nach dem Znüni<br />
besser, 43% arbeiteten in ihrer eigenen Wahrnehmung besser<br />
und 30% gaben an, sie seien in den Tests erfolgreicher gewesen.<br />
Etwa 30% der SchülerInnen nahmen sich vor, in Zukunft ihre Gewohnheiten<br />
zu ändern. Eine Anzahl Kinder vermerkte, ihre Gewohnheiten<br />
seien bereits gut – regelmässiges Frühstück – es gäbe<br />
da nichts zu ändern.<br />
57% der SchülerInnen würden grundsätzlich eine Weiterführung<br />
der Aktion begrüssen. Allerdings ist nur in den ersten Klassen eine<br />
grössere Anzahl der Kinder bereit, dabei eigenhändig mitzuhelfen<br />
(49%) oder regelmässige Kosten zu tragen (43%).<br />
Bei einer Aktion dieses Umfangs ist es wichtig, dass sie vom Lehrerkollegium<br />
mitgetragen wird. Die Reaktionen waren grundsätzlich<br />
ebenfalls positiv, wenn auch mit manchen Vorbehalten. Vor allem<br />
stand zur Diskussion, ob die Ernährung der Kinder in der Verantwortung<br />
der Lehrpersonen läge oder nicht vielmehr Sache des Elternhauses<br />
sei.Tatsächlich brachte das Projekt einen grossen Mehraufwand<br />
mit sich, der vom Gesundheitsteam und zwei freiwilligen<br />
Helferinnen geleistet wurde. Das Kollegium wollte nicht zusätzlich<br />
belastet werden.<br />
Nachdem dieses Pilotprojekt für das gesamte Schulhaus durchgeführt<br />
wurde, empfiehlt es sich für das weitere Vorgehen gezielt<br />
Schwerpunkte zu setzen.Aus der Befragung geht hervor, dass es im<br />
Sinne der Nachhaltigkeit Sinn macht, in Zukunft vor allem bei den<br />
ersten Klassen anzusetzen. Sie hatten sich in der Auswertung für die<br />
Aktion sehr empfänglich und bereit zur Mitwirkung gezeigt. Ein<br />
richtiges Ernährungsverhalten, das Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit<br />
steigert, wird am besten am Anfang der neuen Schulstufe<br />
eingeübt und zur Gewohnheit gemacht.<br />
Einmal eingeführt, lässt sich das Bewusstsein für Ernährung bei vielen<br />
Gelegenheiten weiter gestalten, auf Ausflügen, in Lagern, an<br />
Gesundheitstagen und nicht zuletzt auch als Teil des Unterrichts<br />
gemäss Lehrplan.<br />
Für die grösseren SchülerInnen empfiehlt es sich, mit Information<br />
und Aktionen zur Ernährungslage jeweils am Anfang der weiterführenden<br />
<strong>Schulen</strong> einzusetzen (WBS, Gymnasium, Diplom- und Berufsschulen).<br />
Corinne Senn, Ernährungsbeauftragte der Basler ZNüni Stiftung,<br />
Orientierungsschule Insel, Inselstrasse 45, 4058 Basel,<br />
e-mail: c.sennkeller@dplanet.ch<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>
8<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Die <strong>Schulen</strong> Rupperswil<br />
Mitglied beim Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> seit Juni 2003<br />
«Es ist nicht mehr wie früher», sagen ältere Einwohner oder Leute,<br />
welche einmal hier gewohnt haben und vor vielen Jahren weggezogen<br />
sind. Das ist auch richtig so, denn es wäre nicht gut, wenn<br />
Rupperswil vor fünfzig Jahren stehen geblieben wäre und den Fortschritt<br />
nicht miterlebt hätte. Obwohl in den letzten Jahren eine starke<br />
Bautätigkeit zu verzeichnen war, ist Rupperswil ein «Dorf» geblieben,<br />
wo man sich noch kennt und sich auf der Strasse grüsst und<br />
man auch noch Zeit für einen Schwatz hat.<br />
Rupperswil hat vier Kindergärten (für 5- und 6-Jährige), zwei Schulhäuser<br />
(Jura- und Seetalschulhaus) für Unter- Mittel- und Oberstufe.<br />
An den <strong>Schulen</strong> unterrichten zurzeit 38 Lehrkräfte (Haupt- und<br />
Fachlehrkräfte, Logopädin, Kindergärtnerinnen) gesamthaft 437<br />
SchülerInnen sowie KindergärtlerInnen.<br />
Die Oberstufe (Real- und Sekundarschule) bildet zusammen mit der<br />
Oberstufe der <strong>Schulen</strong> Hunzenschwil und Schafisheim die «Kreisschule<br />
Lotten». Die Oberstufe Rupperswil ist, zusammen mit dem<br />
Kindergarten und der Unter- und Mittelstufe der <strong>Schulen</strong> Rupperswil,<br />
ebenfalls vertreten in der «Kommission für Suchtprävention und<br />
gegen Vandalismus».<br />
Folgend Projekte wurden bis heute von der Kommission initiiert und<br />
sind im Aufbau oder teilweise abgeschlossen:<br />
Muki-Deutsch-Projekt (2. Kurs sollte im Januar 2004 starten)<br />
Peacemaker (in Bearbeitung)<br />
Schulordnung (in Bearbeitung)<br />
Urwaldfreundliche Schule (Oberstufe – in Bearbeitung)<br />
Spielzeugfreier Kindergarten (abgeschlossen)<br />
Pausenplatzgestaltung (in Bearbeitung)<br />
Die Oberstufe strebt den Austausch mit den Gemeinden Hunzenschwil<br />
und Schafisheim an. Neue Iden werden gesucht und angepackt.<br />
Wir freuen uns mit Radix Gesundheitsförderung zusammenzuarbeiten<br />
und sind dankbar für deren Unterstützung beim Aufbau<br />
neuer Projekte (z.B. Pausenplatzgestaltung).<br />
U. Kellermüller, Präsidentin Kommission für Suchtprävention und<br />
gegen Vandalismus und Netzwerkkoordinatorin, <strong>Schulen</strong><br />
Rupperswil, 5102 Rupperswil, e-mail: kellermuelleru@gmx.ch<br />
www.rupperswil.ch<br />
Schulgemeinde Jonschwil-Schwarzenbach<br />
Mitglied beim Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> seit Juni 2003<br />
Die Arbeit der Fachkommission <strong>Gesunde</strong> Schule trägt Früchte – zahlreiche<br />
Projekte sind in den letzten Jahren erfolgreich durchgeführt<br />
worden. Unsere Gemeinde ist am Eingang zum Toggenburg, in der<br />
Nähe von Wil und der Thur ländlich gelegen und doch den städtischen<br />
Einflüssen mehr und mehr ausgesetzt. Ungefähr 550 Kinder<br />
und Jugendliche besuchen den Unterricht in den Primarschulen und<br />
Kindergärten Jonschwil und Schwarzenbach und im Oberstufenzentrum<br />
Degenau.(www.schulen-js.ch)<br />
Die Einführung der Einheitsschulgemeinde vor drei Jahren und die<br />
Organisationsform in Fachkommissionen haben einfachere Wege<br />
geschaffen, gemeinsame Anliegen aufzunehmen und die Anlässe<br />
der einzelnen Schulhäuser besser zu koordinieren. Eine seriöse und<br />
umfassende Planung von Projekten bedingt auch, dass finanzielle<br />
Mittel vorhanden sein müssen.<br />
Beitritt zum Netzwerk Gesundheitsfördernder<br />
<strong>Schulen</strong><br />
Vor einem Jahr stellten wir Antrag um Unterstützung beim Netzwerk<br />
Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>. Die eingereichten Projekte «Gruppendruck»<br />
und «Spiele» gefielen offenbar. Mit der Zusage eines<br />
grosszügigen Beitrags kam auch die Anfrage, ob wir Interesse hätten,<br />
dem Netzwerk beizutreten, zumal wir die Bedingungen bereits<br />
mehrheitlich erfüllten und mehrere Personen aus unserem Team den<br />
Lehrgang zur KoordinatorIn für Gesundheitsförderung, Tandem<br />
plus, absolviert hatten. Unsere drei Schulhausteams haben den Beitritt<br />
für sich geprüft: Die Kontaktmöglichkeiten mit anderen <strong>Schulen</strong><br />
und die gemeinsame Zielrichtung bieten gewiss eine Verstärkung,<br />
indem Ressourcen besser genutzt, Ideen und Unterlagen ausgetauscht<br />
und so möglichst viele Energien für die eigentliche Aufgabe<br />
in der Arbeit mit unseren Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden<br />
können. Die Unterstützung und Zustimmung des Schulrats sicherten<br />
uns dann die definitive Aufnahme.<br />
Wir wünschen allen viel Freude in der Arbeit an gesundheitsfördernden<br />
Projekten!<br />
Barbara Megert, Ressortleitung und Netzwerk-Koordinatorin,<br />
Schulgem. Jonschwil-Schwarzenbach, OZ Degenau, Steigstrasse,<br />
9243 Jonschwil, e-mail: barbara.megert@schulen-js.ch
Primarschule Liebistorf, Kleinbösingen,Wallenbuch<br />
Mitglied beim Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> seit Juni 2003<br />
Die Deutschfreiburger Primarschule hat sechs Klassen und einen<br />
Kindergarten. Seit 1995 werden hier übergreifende Projekte zum<br />
Thema Gesundheitsförderung durchgeführt. Die Zusammenarbeit<br />
Eltern und Schule in der Gesundheitsförderung ist uns Lehrpersonen<br />
ein grosses Anliegen. Mehr als 20 Eltern arbeiten jährlich an verschiedenen<br />
Projekten mit. Das Jahr 02/03 starteten wir mit dem Gedanken,<br />
als eine der ersten Primarschule des Kantons, dem Schweizerischen<br />
Netzwerk gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> beizutreten.An<br />
der Startsitzung im Herbst mit den Eltern konnten viele neue und interessierte<br />
Gesichter begrüsst werden.Während dem Schuljahr sollte<br />
jedem Kind an unserer Schule klar werden, was denn unter einer<br />
«gesundheitsfördernden Schule» zu verstehen ist.Wir starteten mit<br />
dem Motto «gemeinsam statt einsam - Primarschule Liebistorf» und<br />
verbrachten einen Tag im Galmwald.<br />
Den 20. November (Tag des Kindes) legten wir ganz in die Hand unserer<br />
SchülerInnen.An einer Sitzung im Lehrerzimmer nahmen Klassenvertreter<br />
vom KG bis zur 6. Klasse teil und diskutierten Wünsche,<br />
fanden Kompromisse, planten und betreuten (4.– 6.Klasse) verschiedene<br />
Ateliers.Wir Lehrpersonen waren von der Kreativität und<br />
der Selbständigkeit unserer Kinder begeistert.<br />
Im Frühling konnte das neue «Gremium» nochmals tagen, diesmal<br />
waren ebenfalls Elternvertreter dabei. Wir planten gemeinsam den<br />
Projekttag mit der Frage: «Was braucht es in der Schule, damit ich<br />
mich wohl fühle?» Der Tag war ein voller Erfolg! Integriert in das<br />
Schulschlussfest, feierten wir mit der verantwortlichen Elterngruppe<br />
und unserer neuen Fahne den Beitritt ins Netzwerk. Eine Tafel beim<br />
Eingang wird uns nun täglich daran erinnern. Der Begriff «Gesundheitsförderung»<br />
ist an unserer Schule nicht nur Worthülse.Wir Lehrpersonen<br />
stellen fest, dass durch die regelmässigen, gemeinsamen<br />
Projekte das Verständnis und die Akzeptanz unter den SchülerInnen<br />
da ist. Wir schätzen ebenfalls die Zusammenarbeit mit motivierten<br />
Eltern.<br />
Nun sind wir schon gespannt, was im kommenden Jahr entstehen<br />
wird...<br />
Monika Felser, Verantwortliche Für Gesundheitsförderung und<br />
Netzwerkkoordinatorin, Primarschule Liebistorf, Kleinbösingen,<br />
Wallenbuch, 3213 Liebistorf<br />
9<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Binninger <strong>Schulen</strong> und Kindergärten<br />
Mitglied beim Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> seit August 2003<br />
Ende September durfte die Präsidentin der Koordinationsgruppe der<br />
Gesundheitsförderung an den Binninger <strong>Schulen</strong> vom Schweizerischen<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> die Plakette in<br />
Empfang nehmen. Dieser krönende Etappensieg war der Lohn für<br />
die vergangenen vier Jahre intensiver Arbeit mit dem Stufenübergreifenden<br />
Konzept.<br />
Gesundheitsförderung mit klarem Konzept<br />
Gestartet sind die Binninger <strong>Schulen</strong> 1999 mit einem gemeinsamen<br />
Gesundheitsförderungskonzept. Das Konzept umfasst vier Richtziele:<br />
Förderung der Selbst- und Sozialkompetenz (Selbstwahrnehmung,<br />
Umgang mit Stress und negativen Emotionen,<br />
Körperbewusstsein, Kommunikation und Problemlösen und<br />
kritisches Denken)<br />
Information über Suchtmittel und Suchtverhalten<br />
Wohlbefinden im Schulalltag<br />
Elternmitarbeit.<br />
Diese Richtziele gelten vom Kindergarten bis zum Abschluss der obligatorischen<br />
Schulzeit für alle Stufen.<br />
Jeweils für zwei Jahre wird im Rahmen des Konzepts ein Schwerpunkt<br />
für die konkrete Arbeit in den Klassen und Schulhäusern ausgewählt.<br />
Zur Umsetzung bilden sich klassen- oder stufenübergreifende<br />
Gesundheitsteams, die konkrete Projekte erarbeiten und für<br />
die SchülerInnen umsetzen. Partizipation aller Beteiligten ist dabei<br />
wichtig.<br />
Damit die Gesundheitsförderung auch wirklich über alle Stufen vernetzt<br />
ist, besteht eine Koordinationsgruppe, die den Austausch von<br />
Informationen ermöglicht und die Übergänge zwischen den Stufen<br />
koordiniert. Um dies zu gewährleisten, sind in der Gruppe sämtliche<br />
Stufen sowie der Schulrat und die Eltern vertreten.<br />
Erfolgreicher Start<br />
Eine externe Evaluation nach Abschluss der Pilotphase zeigte eine<br />
starke Verankerung des Konzepts und seiner Inhalte in der Lehrerschaft<br />
auf allen Stufen. Die Strukturen scheinen zu stimmen und die<br />
Arbeit kann auf dem eingeschlagenen Weg fortgesetzt werden.<br />
Wenn wir auch weiterhin so intensiv auf die Unterstützung durch<br />
die Behörden in Binningen zählen können, steht der Entwicklung<br />
zur «<strong>Gesunde</strong>n Schule» nichts mehr im Weg.<br />
Das Label als «Gesundheitsfördernde Schule», ausgestellt durch<br />
das Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>, bestärkt uns darin,<br />
die Gesundheit in unseren <strong>Schulen</strong> und Kindergärten als wichtigen<br />
Wert dauernd zu pflegen.<br />
H. Stalder, St. Zürcher, Für die Koordinationsgruppe Gesundheitsförderung,<br />
<strong>Schulen</strong> und Kindergärten Binningen,<br />
Curt Goetzstrasse 1, 4102 Binningen
10<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Zwei Neuerscheinungen zur Gesundheitsfördernden Schule<br />
«Gesundheitsfördernde Schule – eine Utopie?<br />
Konzepte, Praxisbeispiele, Perspektiven»<br />
Herausgegeben von Kurt Aregger und Urs Peter Lattmann*<br />
Das Buch entstand im Rahmen einer Vortragsreihe an der Fachhochschule<br />
Aargau Pädagogik (Höhere Pädagogische Lehranstalt,<br />
HPL) und dem Institut für Schulische Heilpädagogik Luzern im Wintersemester<br />
2002/03.<br />
Die AutorInnen diskutieren die Notwendigkeiten, Möglichkeiten,<br />
Chancen, Grenzen und Rahmenbedingungen einer schulischen Gesundheitsförderung.<br />
Themen des Buches (u.a.):<br />
Gesundheit und Gesundheitsförderung in der Perspektive einer Philosophie<br />
der Lebenskunst (Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Berlin), Schulische<br />
Gesundheitsförderung – vom Kopf auf die Füsse gestellt.Von<br />
der gesundheitsfördernden Schule zur guten, gesunden Schule.<br />
(Prof. Dr. Peter Paulus, Universität Lüneburg), Ressourcenaktivierung<br />
und das menschliche Gehirn (Dr. Maja Storch, Universität<br />
Zürich),Vom Nicht-Ort zum Ort: Wege zur Gesundheitsfördernden<br />
Schule (lic. phil. Barbara Zumstein, Luzern, Radix – Schweizerisches<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong>), Schulklima und Gesundheit<br />
(Prof. Dr. Jean-Claude Vuille, Professor em. Universität<br />
Bern), «Fit und stark fürs Leben» – Schulische Lebenskompetenzenförderung<br />
zur Prävention von Agression, Stress und Sucht (Oberstudienrat<br />
Fritz Burow, Institut für Theorie und Praxis der Schule, Lübeck),<br />
Mit Modellen guter Praxis zur Praxis guter Modelle (Beat<br />
Hess, Leiter Programm bildung + gesundheit Netzwerk Schweiz<br />
vom BAG und der EDK).<br />
«Stress- und Selbstmanagement – Ressourcen födern»<br />
von Urs Peter Lattmann und Jürg Rüedi**<br />
Das zweite Buch, «Stress- und Selbstmanagement – Ressourcen<br />
fördern», von Urs Peter Lattmann und Jürg Rüedi ist aus einem<br />
mehrjährigen Projekt innerhalb des BAG-Rahmenprogrammes<br />
«<strong>Schulen</strong> und Gesundheit» zu den Themen Wohlbefinden, Ressourcenförderung,<br />
Stress und Stressbewältigung im Alltag und in der<br />
Schule hervorgegangen.<br />
Neben grundsätzlichen Fragen zur Gesundheitsförderung dokumentiert<br />
das Buch die Aus- und Weiterbildungsangebote des Projekts<br />
«Stress- und Selbstmanagement in der Schule», u.a.: Portfolio<br />
zum persönlichen Stress- und Ressourcenmanagement, körperlichpsychische<br />
Spannungsregulation,sich und andere besser verstehen,<br />
innere Selbstgespräche als Ressource, den Berufsalltag im Spannungsfeld<br />
Individuum-System gestalten, Engagement und Distanz<br />
(Humorfähigkeit und Sinnfähigkeit als Ressource). Ein eigenes Kapitel<br />
behandelt Möglichkeiten zur «Förderung psychosozialer Kompetenzen<br />
von Schülerinnen und Schülern» (Übungen und Programme<br />
für Schülerinnen und Schüler).<br />
Die Einblicke in die zahlreichen und vielfältigen Projekte und Aktivitäten<br />
und die vielen praktischen Beispiele ergeben ein erfreuliches<br />
Fazit: Gesundheitsförderung – als konkrete Bildungsutopie – hat in<br />
der Schule in den letzten Jahren einen Ort, einen Raum gefunden.<br />
* Aregger, K. & Lattmann, U.P. (Hrsg.): Gesundheitsfördernde<br />
Schule – eine Utopie? Konzepte, Praxisbeispiele, Perspektiven.<br />
Sauerländer 2003. 230 Seiten. Fr. 39.90 – ISBN 3-0345-0082-3.<br />
** Lattmann, U.P. & Rüedi, J.: Stress- und Selbstmanagement –<br />
Ressourcen födern. Sauerländer 2003. 410 Seiten. Fr. 39.90 –<br />
ISBN 3-0345-0095-5.
Frieden wünsch’ ich dir<br />
chili-Tag in Dottikon AG, 13. Oktober 2003<br />
Nach den Herbstferien hat die Schule für 650 Kinder und Jugendliche<br />
im aargauischen Dottikon ungewöhnlich begonnen: Die ersten<br />
zwei Tage standen ganz im Zeichen des Konflikttrainings «chili» des<br />
Schweizerischen Roten Kreuzes SRK. Die Projekttage sind Teil eines<br />
längerfristigen Prozesses, in den die ganze Schulgemeinde eingebunden<br />
wird – ein Novum in der Geschichte des «chili».<br />
«Frieden wünsch’ ich dir und Frieden wünsch’ ich mir...». Die rund<br />
230 Kinder aus dem Schulhaus Hübel singen aus vollen Kehlen das<br />
Friedenslied, um sich auf den «chili»-Tag einzustimmen. Schulpflege-Präsident<br />
Thomas Furter erklärt in seiner Ansprache, worum es<br />
geht: «Wenn viele zusammenkommen, kann es Reibereien geben.<br />
Ihr sollt lernen, wie ihr ohne grosse Streitereien und Knatsch im Alltag<br />
besser miteinander auskommt.»<br />
Für die Lehrpersonen aus Dottikon hat der Prozess schon früher begonnen.<br />
Sie haben sich im Rahmen eines «chili-grande» mit den<br />
Themen des Konflikttrainings auseinandergesetzt: Gefühle, Kommunikation,<br />
Wut, Ursachen von Streit, Streitlösungshilfen, Feedback...<br />
Nun sollen sie das erlernte Wissen und die Übungen selbst<br />
in ihren Klassen umsetzen. Die «chili»-Verantwortlichen Peter<br />
Stricker und Regina Jakob bleiben für einmal im Hintergrund.<br />
Die Initiative für das umfassende Programm zum Thema Gewaltprävention<br />
war von Thomas Furter und der Arbeitsgruppe «Schulhauskultur»<br />
ergriffen worden. Ziel war, die ganze Schulgemeinde in<br />
den Prozess einzubinden – alle Unterrichtenden sowie sämtliche<br />
Kinder vom Kindergarten bis zum 10. Schuljahr.<br />
Die Erstklässler starten mit einem Kasperli-Theater. Die beiden Lehrerinnen<br />
erzählen mit ihren Handpuppen die Geschichte von zwei<br />
Freunden, die sich um eine Halskette streiten. Die Kette reisst, die<br />
Knaben beginnen sich zu prügeln und der Konflikt endet in Tränen.<br />
Die kleinen ZuschauerInnen werden aufgefordert, ein besseres Ende<br />
zu suchen. Drei Kinder strecken ihre Hände in die Höhe. Die Knaben<br />
sollen sich entschuldigen, «Frieden machen» und die Kette<br />
flicken, schlagen sie vor.<br />
Derweil befinden sich die Drittklässler schon mitten in der Team-<br />
Olympiade. In verschiedenen Übungen versuchen Fünferteams,<br />
möglichst viele Punkte zu erreichen. Belohnt wird dabei nicht nur<br />
die Leistung, sondern auch die Kreativität und die Zusammenarbeit<br />
in der Gruppe.<br />
Das Schulhaus Risi beherbergt die Oberstufenklassen Dottikons.<br />
Dort müssen sich die Teenager der 3. Sekundarklasse am Nachmittag<br />
nach der Team-Olympiade selbst beurteilen, zum Beispiel mit<br />
«Ich übernehme gerne die Verantwortung» oder «Ich sporne die andern<br />
gerne an». Diese Eigenwahrnehmungen werden diskutiert und<br />
mit der Sichtweise der andern ergänzt. So wird Medina die Fähigkeit<br />
abgesprochen, die andern anspornen zu können. Dass sie immer<br />
ihre Meinung durchsetzen wolle, wird von ihren Altersgenossen<br />
dagegen unterstrichen.<br />
Der Feierabend naht. «Ich hätte lieber Turnen gehabt», sagt Sandra<br />
zum ersten «chili»-Tag. Jeannine widerspricht ihr: Sie habe insbesondere<br />
den Theorieteil über Konflikte sinnvoll gefunden, meint sie.<br />
Bis zum Kern des Trainings ist die Klasse jedoch noch gar nicht vorgedrungen:<br />
Möglichkeiten zu finden, wie Konflikte gelöst werden<br />
können. Das wird Thema des zweiten Tages sein.<br />
Nach Ansicht von Peter Stricker, der für das «chili-grande» und die<br />
Vernetzung verantwortlich ist, sind jedoch bereits jetzt Entwicklungen<br />
spürbar. «Das Team hat sich verändert. Es ist etwas in Gang gekommen»,<br />
stellt er befriedigt fest. Diese Entwicklung solle nicht im<br />
Sande verlaufen, versichert er: «Die Nachhaltigkeit kann sichergestellt<br />
werden, indem das chili-Team auch künftig seine Dienste anbieten<br />
wird.»<br />
Im Schulhaus Hübel haben sich die Kinder erneut im Schulhof versammelt.<br />
Sie beenden den Tag, wie sie ihn begonnen haben: mit<br />
dem Friedenslied.<br />
Corinne Dobler, Schweizerisches Rotes Kreuz<br />
Für weitere Informationen wenden Sie sich an:<br />
chili für Schulhausprojekte, chili-grande für Lehrpersonen und<br />
JugendarbeiterInnen: Peter Stricker, Tel. 032 361 12 33<br />
chili-basis für Jugendliche von 12 bis 20 Jahren:<br />
Sabine Krähenbühl, Tel. 031 387 74 20<br />
chili-piccolo für Kinder von 5 bis 12 Jahren:<br />
Regina Jakob, Tel. 031 387 73 69<br />
Schweizerisches Rotes Kreuz, Rainmattstrasse 10, 3001 Bern<br />
chili@redcross.ch, www.chili-srk.ch<br />
11<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Moorüberquerung Bei der Übung «Moorüberquerung»<br />
ist Teamwork und Kreativität gefragt.<br />
Ballwerfen Bei der Ballübung muss die Gruppe<br />
gemeinsam möglichst viele Punkte erzielen.<br />
Eigenwahrnehmung Die Schülerinnen und<br />
Schüler der Sekundarklasse müssen sich mit Hilfe<br />
von Stichwortkärtchen selbst beurteilen.
12<br />
Agenda<br />
RUNDBRIEF<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
29. – 30. Januar 2004<br />
6. Nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz<br />
Die 6. nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz zum Thema Demokratische Mittel für die Gesundheit – Wege zu einer gesundheitsfördernden<br />
Gesamtpolitik findet am 29. - 30. Januar 2004 in Lugano statt.<br />
Anmeldung unter: www.gesundheitsfoerderung.ch<br />
10. März 2004<br />
Erfahrungsaustauschtreffen der Deutschschweizer<br />
Netzwerkschulen<br />
Die Schweiz ist seit 1993 Mitglied des Europäischen Netzwerkes Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong> (ENGS): Ein<br />
Programm der WHO, der EU und des Europarates. Radix koordiniert das Schweizerische Netzwerk seit 1997<br />
im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit und Gesundheitsförderung Schweiz.<br />
A<br />
Unsere Versanddatei wächst – dies freut uns. Dennoch möchten wir<br />
unsere Informationen nur an wirklich Interessierte schicken. Falls Sie in<br />
Zukunft auf unseren Versand verzichten wollen: Vermerken Sie dies<br />
bitte auf dem Talon und schicken uns diesen zu.<br />
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Ich bin / wir sind interessiert an folgenden Dienstleistungen des Netzwerkes:<br />
<strong>Rundbrief</strong> vierteljährlich<br />
Impulstagungen<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Wir sind interessiert, eine Netzwerkschule zu werden. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.<br />
Ausschneiden und einsenden an:<br />
Netzwerk Gesundheitsfördernder <strong>Schulen</strong><br />
Radix Gesundheitsförderung<br />
Habsburgerstrasse 31<br />
6003 Luzern<br />
Tel. 041 210 62 10<br />
Fax 041 210 61 10<br />
info-lu@radix.ch<br />
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