Nachruf auf Hermann Stoller - Gmv-lindenberg.de
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In Lin<strong>de</strong>nberg fand er Anschluss bei <strong>de</strong>r Kolpingfamilie und spielte Zither im persönlichen<br />
Kreis, eine Lei<strong>de</strong>nschaft, die er später auch öffentlich pflegte. Seinen heimatgeschichtlichen<br />
Interessen entsprechend engagierte er sich ehrenamtlich als Betreuer <strong>de</strong>s Lin<strong>de</strong>nberger<br />
Kirchenarchivs und konnte über die dortigen „Seelenbeschriebe“ viele familien- und<br />
hausgeschichtliche Zusammenhänge im heutigen Lin<strong>de</strong>nberg <strong>auf</strong>zeigen.<br />
Dank seines mittlerweile enzyklopädisch gewachsenen heimatgeschichtlichen Wissens und<br />
seiner akribischen Quellenstudien gewann er Respekt, Anerkennung und auch Zuneigung als<br />
„Lin<strong>de</strong>nberger Original“. Stadtbekannt wur<strong>de</strong> er aber erst, wie er öfter schmunzelnd berichtete,<br />
durch ein Nebenergebnis seiner historischen Quellenstudien: Bei seinen ersten großen<br />
Nachforschungen zur Herkunft <strong>de</strong>r Reliquien <strong>de</strong>r Aureliuskirche stellte er fest, dass von Pfarrer<br />
Wettach bereits 1805 eine Musikkapelle in Lin<strong>de</strong>nberg erwähnt wur<strong>de</strong>. So konnte, nach <strong>de</strong>r 125-<br />
Jahr Feier 1987, die Stadtkapelle, dank dieser Recherche und mit <strong>Hermann</strong> <strong>Stoller</strong> als<br />
Ehrengast, bereits 18 Jahre später, im Jahr 2005 das 200-jährige Jubiläum feiern!<br />
Das Forschungsthema von <strong>Hermann</strong> <strong>Stoller</strong> war vor allem die personenbezogene Geschichte in<br />
und um Lin<strong>de</strong>nberg. Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben sind hier seine Beiträge zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
Lin<strong>de</strong>nberger Reichsministern Otto Geßler und Anton Fehr. Neben <strong>de</strong>n 20 veröffentlichten<br />
Aufsätzen in <strong>de</strong>n Westallgäuer Heimatblättern hat er noch mehrere ausführliche<br />
heimatkundliche Notizen hinterlassen, die es wert wären zur Veröffentlichungsreife gebracht zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies gilt auch für seine umfangreiche Arbeits-Chronik zur Geschichte Lin<strong>de</strong>nbergs. In<br />
<strong>de</strong>n Jahrbüchern <strong>de</strong>s Landkreises Lindau erschienen von ihm in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
zahlreiche Beiträge, zuletzt noch eine Veröffentlichung posthum in dieser Ausgabe:<br />
Die Reliquien in <strong>de</strong>r Aureliuskirche zu Lin<strong>de</strong>nberg, 2001<br />
Peter Dörfler als Kaplan in Lin<strong>de</strong>nberg, 2002<br />
Der Lin<strong>de</strong>nberger Anton Fehr – Politiker <strong>de</strong>r Weimarer Republik, 2003<br />
Pfarrer Wettachs Chronogramme. Mit <strong>Hermann</strong> Flessa, 2004<br />
Die bayerische Landtagswahl von 1905 im Allgäu, beson<strong>de</strong>rs in Lin<strong>de</strong>nberg, 2005<br />
Reichswehrminister Otto Geßler, 2006<br />
Das Patschei<strong>de</strong>r-Haus in Lin<strong>de</strong>nberg, 2007<br />
Die Wirtschaft in Manklitz und die Manklitzer Fehr, 2008<br />
Die Ellgasser Mühle in Lin<strong>de</strong>nberg, 2009<br />
Ernennung <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>nberger Pfarrer im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt, 2010