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Erläuterungsbericht - Gmv-lindenberg.de

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<strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

Grundgedanke<br />

Die Wertschätzung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>s in Substanz und Erscheinungsbild ist die<br />

Grundlage für das architektonische Konzept. Alle vorgeschlagenen Maßnahmen leiten sich<br />

aus <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s Vorhan<strong>de</strong>nen ab. Kontinuität hat Vorrang vor <strong>de</strong>m Bruch,<br />

Einheitlichkeit vor Kontrast. Die 100-jährige Geschichte <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s als<br />

I<strong>de</strong>ntifikationspunkt von Lin<strong>de</strong>nberg wird weitergeschrieben und verdichtet.<br />

Städtebauliche Erschließung<br />

Ein verkehrsfreier Quartiersplatz bil<strong>de</strong>t ein neues, öffentliches Entree für das ehemalige<br />

Reich- Gebäu<strong>de</strong>. Er wird von <strong>de</strong>r Innenstadt ebenso wie von Bus- und Taxistand über<br />

eine grüne Passage zur Hauptstraße erreicht<br />

Der neue Haupteingang <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s orientiert sich auf diesen großzügigen Platz.<br />

Ein Natursteinbelag schafft eine städtische, vielseitig nutzbare Bühne für das neue<br />

kulturelle Zentrum von Lin<strong>de</strong>nberg. Etwas tiefer liegt <strong>de</strong>r nach Sü<strong>de</strong>n orientierte<br />

Freibereich <strong>de</strong>s Cafes, ein etwas höher gelegener baumumstan<strong>de</strong>ner Boule-Platz bil<strong>de</strong>t<br />

einen beruhigen<strong>de</strong>n Filter nach Nor<strong>de</strong>n. Die verschie<strong>de</strong>nen Höhenniveaus sind durch<br />

Treppen und Sitzstufen verbun<strong>de</strong>n. Eine Rampenanlage erschließt alle Höhenniveaus für<br />

Behin<strong>de</strong>rte.<br />

Um <strong>de</strong>n Platz frei von Verkehrslärm zu halten, wer<strong>de</strong>n die gefor<strong>de</strong>rten Parkplätze direkt<br />

von <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n Straßen aus angefahren. Die geplante Tiefgarage zur Sonnenstraße<br />

wird in ihrer Lage und Größe übernommen, zeichnet sich aber in <strong>de</strong>r Platzgestaltung<br />

nicht ab. Weitere Längsparker an <strong>de</strong>r Sonnenstraße wer<strong>de</strong>n nicht für notwendig erachtet<br />

und wür<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r räumlichen Wahrnehmung <strong>de</strong>s Bau<strong>de</strong>nkmals nicht gerecht<br />

An <strong>de</strong>r Sonnenstraße liegt ein untergeordneter Zugang, <strong>de</strong>r das Gebäu<strong>de</strong> zum<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Quartier öffnet Von hier gelangt <strong>de</strong>r Besucher in das Cafe o<strong>de</strong>r in das<br />

untere Foyer. Der ehemalige Zugang zum Kesselhaus ist für diesen Zweck zu niedrig,<br />

wird verglast und stellt für das Cafe <strong>de</strong>n Bezug zur Straße her.<br />

Interne Erschließung<br />

Die Ware Kubatur <strong>de</strong>s Baukörpers wird als wichtige Qualität <strong>de</strong>r Architektur von Philipp<br />

Jakob Manz gewertet und wür<strong>de</strong> durch eine äußere Vertikalerschließung beeinträchtigt<br />

Der bestehen<strong>de</strong> Aufzugsschacht an <strong>de</strong>r NW-Fassa<strong>de</strong> lässt sich nicht an die jeweils um ein<br />

Halbgeschoss versetzten Ebenen im EG und im I. OG anbin<strong>de</strong>n.<br />

Um alle vorhan<strong>de</strong>nen Ebenen in einem Zug erschließen zu können wird die neue<br />

Treppenanlage in die Mittelachse <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s, an die Stirnwand zum ehemaligen<br />

Kesselhaus gelegt In <strong>de</strong>n oberen Geschossen springt die Treppenanlage an die NW-<br />

Fassa<strong>de</strong> und ermöglicht so im Dachgeschoss ein großzügiges Foyer. Der Aufzug liegt in<br />

Gebäu<strong>de</strong>mitte und erschließt alle Ebenen für Behin<strong>de</strong>rte. Durch diese Lage unter <strong>de</strong>m First<br />

wird im Dachgeschoss keine geson<strong>de</strong>rte Überfahrt notwendig.<br />

Der bestehen<strong>de</strong> Aufzugschacht bleibt als vertikaler Leerraum über die gesamte<br />

Gebäu<strong>de</strong>höhe erhalten. Er erhält Glasbö<strong>de</strong>n in je<strong>de</strong>r Ebene und kann durch die<br />

Ausstellungen mit bespielt wer<strong>de</strong>n. Im Erdgeschoss bil<strong>de</strong>t er <strong>de</strong>n neuen Haupteingang. Die<br />

<strong>de</strong>utlich ablesbare Überfahrt im Dachbereich wird zum städtebaulichen Zeichen für <strong>de</strong>n<br />

Zugang. Eine aufgesetzte gläserne Laterne ist das einzige nach außen sichtbare neue<br />

Element und bringt tagsüber zusätzliches Licht in das Dachgeschoss. Bei Nacht kann sie,<br />

beispielsweise als Hinweis auf eine Veranstaltung, beleuchtet wer<strong>de</strong>n.<br />

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Das bestehen<strong>de</strong> Treppenhaus bleibt vollständig erhalten und gewährleistet <strong>de</strong>n<br />

notwendigen zweiten baulichen Fluchtweg.<br />

Das Foyer öffnet sich großzügig auf <strong>de</strong>n Platz und wird von <strong>de</strong>r zentralen Servicetheke<br />

beherrscht Sie nimmt Museumsempfang, Touristeninfo und die Kasse <strong>de</strong>s Museumsshops<br />

auf und kann gut von einer einzelnen Personen kontrolliert wer<strong>de</strong>n. Der Besucher hat von<br />

hier aus bereits einen Einblick in die ein halbes Geschoss höher liegen<strong>de</strong> Son<strong>de</strong>rausstellung,<br />

auch das Cafe ist über einen Wanddurchbruch teilweise einsehbar. Uber eine kurze Treppe<br />

gelangt man in das untere Foyer zur Gar<strong>de</strong>robe und zu <strong>de</strong>n Toiletten. Theke und Shop<br />

wer<strong>de</strong>n außerhalb <strong>de</strong>r Öffnungszeiten durch eine Absperrung gesichert<br />

Ein Rundgang durch alle wichtigen Räume <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s führt zunächst vom Foyer über<br />

die Zugangsschleuse in die Son<strong>de</strong>rausstellung. Von hier gelangt man optional über eine<br />

kurze Treppe in die Museumspädagogik und über einen Steg durch <strong>de</strong>n Luftraum <strong>de</strong>s<br />

Foyers zurück ins Treppenhaus. Die Dauerausstellung im 2. und 3. Obergeschoß wird an<br />

einem <strong>de</strong>finierten Punkt durch Treppe und Aufzug erschlossenen. An<strong>de</strong>rs als im 2.<br />

Obergeschoß en<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Rundgang im<br />

3. Obergeschoß am alten Treppenhaus, durch das <strong>de</strong>r Besucher wie<strong>de</strong>r in das<br />

Erdgeschoß gelangt wo er das Foyer direkt am Museumsshop betritt<br />

Das Cafe wird entwe<strong>de</strong>r vom großzügigen, sonnenbeschienenen Freibereich o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

Sonnenstraße betreten. Es ist über das untere Foyer und <strong>de</strong>n Steg im I. Obergeschoß mit<br />

<strong>de</strong>m Museum verbun<strong>de</strong>n. Die Galerie kann separiert und <strong>de</strong>m Museumsbetrieb<br />

zugeschaltet wer<strong>de</strong>n (z.B. Lunchverpflegung während Workshops, Reisegruppen...). Das<br />

Skelett <strong>de</strong>s ehemaligen Heizkessels und eine Kleinkunstbühne prägen <strong>de</strong>n Raum. Die<br />

Küche ist über eine Treppe direkt mit <strong>de</strong>n Lager- und Kühlräumen im Keller verbun<strong>de</strong>n.<br />

Der Veranstaltungssaal wird unabhängig vom Museums- und Cafebetrieb über Treppe o<strong>de</strong>r<br />

Aufzug erreicht Das Foyer bietet einen schönen Ausblick auf die Innenstadt von<br />

Lin<strong>de</strong>nberg. Der Saal selbst wird über die Gauben und die von <strong>de</strong>r Straße nicht<br />

erkennbaren Dachfenster belichtet Ein Panoramafenster im Nordosten bietet einen Blick<br />

über die Dächer <strong>de</strong>r geplanten Neubauten hinweg. Über <strong>de</strong>n ehemaligen Aufzugsschacht<br />

wird <strong>de</strong>r Barbereich mit zusätzlichem Tageslicht versorgt o<strong>de</strong>r über eine künstlerische<br />

Installation inszeniert<br />

Eingriffe in <strong>de</strong>n Bestand<br />

Das gerasterte Tragsystem aus Stützen und Unterzügen stellt die eigentliche Substanz <strong>de</strong>s<br />

Bau<strong>de</strong>nkmals dar und prägt alle Geschosse <strong>de</strong>s Innenraumes. Wahrend <strong>de</strong>r<br />

jahrzehntelangen, pragmatischen Nutzung als Industriebau haben zahlreiche An- und<br />

Umbauten diese strukturelle Klarheit überlagert und fragmentiert. Da diese Einbauten in <strong>de</strong>r<br />

Regel nicht auf wesentliche frühere Nutzungszusammenhänge verweisen, wer<strong>de</strong>n alle<br />

sekundären Unterteilungen entfernt um die universell nutzbaren Großräume wie<strong>de</strong>r spürbar<br />

zu machen.<br />

Die Eingriffe in die Primärstruktur wer<strong>de</strong>n auf das Notwendige begrenzt. Alle Stützen und<br />

das Dachtragwerk bleiben erhalten. Die zentrale Längswand wird oberhalb <strong>de</strong>s<br />

Deckenversprunges zwischen EG und erstem Obergeschosses bis auf ein Feld entfernt.<br />

Großzügige Wanddurchbrüche zwischen Foyer und Kesselhaus ermöglichen eine<br />

zusammenhängen<strong>de</strong> Küche, stellen <strong>de</strong>n räumlichen Bezug her und ver<strong>de</strong>utlichen so die<br />

frühere funktionale Verbindung.<br />

In <strong>de</strong>r Decke über <strong>de</strong>m Foyer und im Bereich <strong>de</strong>s neuen Treppenhauses wer<strong>de</strong>n insgesamt 8<br />

Unterzüge und die angrenzen<strong>de</strong>n Deckenfel<strong>de</strong>r entfernt. Im Foyer bleiben die Unterzüge<br />

zwischen <strong>de</strong>n Stutzen erhalten und machen das ursprüngliche Raumgefüge ablesbar.<br />

Eingriffe in die Pyrami<strong>de</strong>nfundamente im Keller wären nur mit hohem Aufwand<br />

realisierbar und wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nnoch keine befriedigen<strong>de</strong>n Archivräume schaffen. Aus<br />

diesem Grund wird ein Ergänzungsbau unter <strong>de</strong>m Platzbelag angefügt und über zwei<br />

flache Rampen mit <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n Keller verbun<strong>de</strong>n. Es scheint sinnvoll und möglich,<br />

diese Räume an die geplante Tiefgarage anzubin<strong>de</strong>n und so eine witterungsgeschützte<br />

Anlieferung zu schaffen.<br />

2/4


Leitlinien für die Einbauten<br />

Die Raster<strong>de</strong>cken und die Stützen sollen als raum<strong>de</strong>finieren<strong>de</strong> Elemente möglichst<br />

unbeeinträchtigt erlebbar bleiben.<br />

Die offenen Geschossflächen wer<strong>de</strong>n durch wenige, kubische Einbauten geglie<strong>de</strong>rt<br />

Die Volumen <strong>de</strong>r permanenten, dienen<strong>de</strong>n Räume (Sanitärräume, Küche, Gar<strong>de</strong>roben etc.)<br />

sind geschoßhoch und beziehen sich mit ihrer Außenkante direkt auf die vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Struktur <strong>de</strong>r Deckenunterzüge. Auch geschlossene und verglaste Wän<strong>de</strong> nehmen die<br />

Stärke <strong>de</strong>s darüberliegen<strong>de</strong>n Unterzuges auf. Ungenauigkeiten <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s und<br />

Abweichungen vom regelmäßigen Raster bleiben dadurch unsichtbar.<br />

Die flexiblere Ausstellungsarchitektur und die Bewegungsführung wer<strong>de</strong>n ebenfalls durch<br />

kubische Einbauten bestimmt Sie wird aber nicht mit <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>struktur verbun<strong>de</strong>n und<br />

glie<strong>de</strong>rt die Museumsflächen in freier Anordnung. Es entstehen fließen<strong>de</strong> Räume zwischen<br />

<strong>de</strong>n Volumen und gefasste Räume in <strong>de</strong>ren Inneren.<br />

Materialien/ Oberflächen<br />

Stützen, Decken und Außenwän<strong>de</strong> sollen mit ihrer Geschichte ablesbar bleiben und wer<strong>de</strong>n<br />

lediglich lichtgrau gestrichen. Außerhalb <strong>de</strong>r Sanitär- und Kücheneinbauten gibt es keine<br />

abgehängten Decken. Die Fußbö<strong>de</strong>n erhalten eine warmgraue Oberfläche aus geschliffenem<br />

Betonstrich und nehmen die gesamte Technik auf (siehe .Gebäu<strong>de</strong>technik'). Im oberen Foyer<br />

setzt ein Natursteinbo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Platzbelag fort, analog erhält das untere Foyer und das Cafe<br />

einen dunklen Gußasphalt.<br />

Die Wandflächen <strong>de</strong>r permanenten Einbauten weisen eine Bekleidung mit eiche-furnierten<br />

Platten auf.<br />

Umgang mit <strong>de</strong>n Fassa<strong>de</strong>n<br />

Die Fassa<strong>de</strong> zum Kesselhaus und das Kesselhaus selbst wer<strong>de</strong>n vollständig erhalten, die<br />

Fenster restauriert o<strong>de</strong>r formgleich ersetzt Das gilt ebenso für die klar geglie<strong>de</strong>rte<br />

Straßenfassa<strong>de</strong>, hier wer<strong>de</strong>n lediglich drei Fensterbrüstungen entfernt um <strong>de</strong>n Nebeneingang<br />

zu artikulieren.<br />

Bei <strong>de</strong>r ebenfalls weitgehend erhaltenen Hoffassa<strong>de</strong> wird die strenge Fensterordnung<br />

<strong>de</strong>r Obergeschosse auf das heterogen durchbrochene Erdgeschoss übertragen. Vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Fensterbrüstungen wer<strong>de</strong>n hier entfernt um das Foyer so weit wie möglich zum Hof zu<br />

öffnen.<br />

Die durch <strong>de</strong>n früheren Anbau stark perforierte NO-Fassa<strong>de</strong> wird vollständig durch eine<br />

vorgesetzte Schicht aus vertikalen Kanthölzern ergänzt Von <strong>de</strong>r ursprünglichen Lochfassa<strong>de</strong><br />

übernimmt Sie die Aufteilung in offene und geschlossene Flächen sowie die Ablesbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Geschosse.<br />

In <strong>de</strong>r frontalen Betrachtung weist <strong>de</strong>r tiefere Schattenwurf im Mittelteil auf die zuletzt<br />

großflächige Öffnung in diesem Bereich hin. Das Material Holz reagiert mit seinem<br />

vergänglichen Charakter auf die wie<strong>de</strong>rholte Uberformung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s auf dieser Seite,<br />

gleicht sich aber durch Vergrauen im Laufe <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Putzfassa<strong>de</strong> an.<br />

Durch die Stärke <strong>de</strong>s Aufbaus kann in <strong>de</strong>r linken Wandscheibe ein gedämmter Schacht<br />

mit optimaler Zugäng-lichkeit zu allen Geschossebenen installiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Energetische Maßnahmen/ Gebäu<strong>de</strong>technik<br />

Das Haustechnik- und Energiekonzept folgt zwei Prämissen: Außen sollen die<br />

historischen Fassa<strong>de</strong>n nicht verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, im Innenraum sollen Stützen und Decke klar<br />

ablesbar, d.h. frei von Installationen bleiben.<br />

3/4


1. Heizung<br />

Die vorgeschlagene Bauteilungstemperierung / Wandsockelheizung wird als Maßnahme für<br />

<strong>de</strong>n Substanzschutzübernommen, reicht aber für die Temperierung <strong>de</strong>r Räume nicht aus<br />

(ungünstige Verhältnis Wandlänge / Geschossfläche).<br />

Es wird ein Sichtestrich mit Fußbo<strong>de</strong>nheizung vorgeschlagen, <strong>de</strong>r in die Tiefe <strong>de</strong>s Raumes<br />

wirkt, die Flächen frei bespielbar hält und <strong>de</strong>r trägen Regelcharakteristik <strong>de</strong>s Museums gut<br />

entspricht.<br />

Eine ursprünglich angedachte Wärmeerzeugung über Solarenergie schei<strong>de</strong>t aus wegen einem<br />

zu geringen olaren Deckungsanteils (ungünstige Ausrichtung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s, ungünstige<br />

Dachneigung, zu wenig Dachfläche durch Gauben) und an<strong>de</strong>rer Grün<strong>de</strong> (Missverhältnis zum<br />

energetischen Standard <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>, trotz<strong>de</strong>m Zusatzheizung notwendig).<br />

Deshalb wird eine Pellet-Heizung vorgeschlagen, die <strong>de</strong>m Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetzgenügt, und über eine Brennwertnutzung (Abgaswärmetauscher) Fußbo<strong>de</strong>nheizung,<br />

Lüftung und Wandsockelheizung über getrennte Heizkreisläufe versorgen kann. Kessel und<br />

Lager befin<strong>de</strong>n sich im neuen Keller in unmittelbarer Nähe zum alten Schornstein, <strong>de</strong>r auf<br />

diese Weise über ein innenliegen<strong>de</strong>s Kaminrohr reaktiviert wer<strong>de</strong>n kann. Die Versorgung<br />

geschieht vom Platzaus über eine Bo<strong>de</strong>nklappe.<br />

2.Lüftung<br />

Die Lüftungsanlage muß nur <strong>de</strong>n notwendigen Luftwechsel gewährleisten um kommt<br />

<strong>de</strong>shalb mit geringen Leitungsquerschnitten aus. Diese wer<strong>de</strong>n zusammen mit <strong>de</strong>r Elektrik<br />

in einer zweiten Schicht unter <strong>de</strong>m Estrich geführt Die Luftauslässe befin<strong>de</strong>n sich in<br />

Schlitzen im Wandbereich, Bo<strong>de</strong>ntanks im Gebäu<strong>de</strong>raster versorgen die gesamte<br />

Ausstellungsfläche mit Strom und gewährleisten Flexibilität. Die Lüftungszentrale befin<strong>de</strong>t<br />

sich im Keller in unmittelbarer Nähe zum Steigschacht<br />

3.Dämmung / Fenster<br />

Um das fein profilierte Fassa<strong>de</strong>nrelief zu erhalten, schei<strong>de</strong>t eine außenliegen<strong>de</strong> Dämmung<br />

aus. Eine Innendämmung <strong>de</strong>r Wän<strong>de</strong> birgt die Gefahr bauphysikalischer Schwierigkeiten und<br />

wür<strong>de</strong> die industrielle Charakteristik <strong>de</strong>r Wandinnenflächen zerstören.<br />

Die feinen Fenstersprossen lassen sich mit einer leistungsfähigen Wärmeschutzverglasung<br />

nur schwer in Einklang bringen, gleichzeitig entstehen hier aufgrund <strong>de</strong>s hohen<br />

Fensteranteils die größten Wärmeverluste. Das vorgeschlagene Konzept sieht vor,<br />

Wärmeschutzmaßnahmen auf die Fenster und das Dach zu konzentrieren.<br />

Die Fenster erhalten innenseitig eine Festverglasung aus Wärmeschutzglas. Diese sitzt<br />

in einem wandbündigen Rahmen und kann für Reinigungszwecke <strong>de</strong>montiert wer<strong>de</strong>n. Im<br />

Zwischenraum befin<strong>de</strong>t sich nach Anfor<strong>de</strong>rung eine elektrisch steuerbare Verdunklung.<br />

Eine zusätzliche Dämmung durch 3cm Calziumsilikatplatten wäre bei gleichem Konzept<br />

möglich. Die vorhan<strong>de</strong>nen Fenster übernehmen keine wesentliche<br />

Wärmeschutzfunktion und können originalgetreu restauriert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Dach wird mit neuer Dämmung neu ge<strong>de</strong>ckt, die vorhan<strong>de</strong>nen Gauben durch gläserne<br />

Aufbauten ähn- licher Kubatur ersetzt, um die Belichtung <strong>de</strong>s Veranstaltungssaals zu<br />

optimieren.<br />

4. Licht<br />

Die in die Geschosse frei eingestellten Ausstellungskörper gewährleisten im Inneren die für<br />

die Inszenierung <strong>de</strong>r Ausstellungsgegenstän<strong>de</strong> notwendige Dunkelheit Die offenen<br />

Zwischenbereiche wer<strong>de</strong>n über in das De- ckenraster eingepasste Strahler beleuchtet.<br />

Teilbereiche können über die Fenster belichtet wer<strong>de</strong>n.

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