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Deckenfresko von Paul Keck - Gmv-lindenberg.de

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Zum Deckengemäl<strong>de</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> <strong>Keck</strong> schreibt Sieglin<strong>de</strong> Rammelt, geb. <strong>Keck</strong>:<br />

Das große Deckengemäl<strong>de</strong> weist eine Länge vom 25 m und eine Breite<br />

<strong>von</strong> 10 m auf. Die linke Hälfte stellt <strong>de</strong>n Apostelfürsten <strong>Paul</strong>us dar, <strong>de</strong>n<br />

Korinthern die neue Glaubenslehre verkün<strong>de</strong>nd. Seine linke Hand zeigt<br />

auf einen in Gedanken versunkenen Griechen - das Selbstportrait <strong>Paul</strong><br />

<strong>Keck</strong>s. Links <strong>de</strong>s Apostels <strong>Paul</strong>us - fast am Ran<strong>de</strong> - steht ein<br />

Korinther, <strong>de</strong>n linken Fuß auf einen Qua<strong>de</strong>rstein gestützt. Der Kopf<br />

dieses Korinthers stellte ursprünglich das Portrait <strong>de</strong>s Lin<strong>de</strong>nberger<br />

Bürgers Josef Spieler dar. Der Text auf <strong>de</strong>m Stein hatte folgen<strong>de</strong>n<br />

Wortlaut:<br />

„Wollwarenfabrikant Josef Spieler: er allein veranlasste und<br />

organisierte die Renovierung dieser Kirche, Gerüstbau (70 cbm<br />

Holz), die Elektro- und Lautsprecheranlagen sowie die<br />

Malerarbeiten. Er besprach mit mir die I<strong>de</strong>en, Entwürfe, Ausführung<br />

und <strong>de</strong>n Preis <strong>de</strong>s Deckengemäl<strong>de</strong>s.<br />

Durch Aufrufe und persönliche Besuche bei Lin<strong>de</strong>nbergs Bürgern<br />

sicherte er die Finanzierung dieser Gesamtausgaben <strong>von</strong> DM<br />

160.000,-- Herr Stadtpfarrer Steinlehner unterzeichnete im Auftrag<br />

<strong>de</strong>s Kirchenbauvereins. Kirche und Stadt sind Josef Spieler zu<br />

unendlichem Dank verpflichtet.“<br />

Als Herr Spieler gelegentlich seiner Frau erzählte, dass <strong>Paul</strong> <strong>Keck</strong> ihn<br />

auf <strong>de</strong>m Deckengemäl<strong>de</strong> verewigt hätte, fing <strong>de</strong>r Haussegen an, schief<br />

zu hängen. Nach etwa 14 Tagen wartete <strong>de</strong>r gekränkte Gönner <strong>de</strong>n<br />

Künstler ab und bat diesen dringend, <strong>de</strong>n Kopf wie<strong>de</strong>r zu entfernen. Um<br />

<strong>de</strong>m Frie<strong>de</strong>n nicht im Weg zu sein, übermalte <strong>Paul</strong> <strong>Keck</strong> mit<br />

ungebun<strong>de</strong>nen, also wasserlöslichen Farben <strong>de</strong>n Kopf und schuf damit<br />

ein nicht mehr erkennbares Bildnis. Unter <strong>de</strong>n früheren Schriftsatz auf<br />

<strong>de</strong>m Sockel brachte er folgen<strong>de</strong>n Zusatz an:<br />

Wenn Haare, Bart und Augenbrauen weggewaschen sind, erscheint<br />

wie<strong>de</strong>r das Portrait Josef Spielers.“<br />

Seiner Frau wegen musste dieses Portrait übermalt wer<strong>de</strong>n (din Grind<br />

brücht me do doba it seah!).


Links im Bild: Der heute wie<strong>de</strong>r erkennbare Josef Spieler, abgewaschen <strong>von</strong> NN.<br />

Am Stein neben <strong>de</strong>m Selbstbildnis <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> <strong>Keck</strong> steht folgen<strong>de</strong>r Text:<br />

„Im November 1960 begann ich mit <strong>de</strong>n Entwürfen zu diesem<br />

Deckengemäl<strong>de</strong>. Im April 1961 tat ich auf <strong>de</strong>m 13 m hohen Gerüst,<br />

worauf noch ein fahrbares 4 m hohes Gerüst mit luftbereiften<br />

Rä<strong>de</strong>rn stand, <strong>de</strong>n 1. Pinselstrich und been<strong>de</strong>te das Werk am 14.<br />

Juli 1961. Gemalt sind die Gemäl<strong>de</strong> mit „Divagin“ aus <strong>de</strong>r<br />

Farbenfabrik Divag in Berlin. Für meine Arbeit habe ich DM<br />

51,000.— bekommen.“


Links im Bild: Selbstbildnis <strong>Paul</strong> <strong>Keck</strong>.

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