Interview mit dem GdP-Kreisgruppenvorsitzenden Willi Puksic-Hower
Interview mit dem GdP-Kreisgruppenvorsitzenden Willi Puksic-Hower
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Auf den Wachen – auch das sind weitere<br />
Probleme - steigt die Einsatzbelastung<br />
stetig und unsere Kolleginnen und Kollegen<br />
der Hundertschaften kommen aufgrund<br />
der Einsatzhäufigkeit – insbesondere<br />
an den Wochenenden - aus den Einsatzstiefeln<br />
nicht mehr heraus. Wir sehen<br />
das <strong>mit</strong> großer Sorge, weil die Beschäftigten<br />
die schwere Last ihrer Arbeit nicht<br />
länger werden (er-) tragen können und sie<br />
auf Dauer zwangsläufig erkranken. Bereits<br />
jetzt haben wir überall eine hohe Krankenquote.<br />
Ich hoffe, dass das Gesundheits-management,<br />
welches nun auf den<br />
Weg gebracht werden soll, zumindest in<br />
Teilbereichen und flankierend für Abhilfe<br />
sorgen kann.<br />
Eine entscheidende und ausschlaggebende<br />
Entlastung sehe ich aber nur, wenn wir<br />
mehr Personal für unsere polizeilichen<br />
Kernaufgaben einsetzen. Das könnte<br />
durch Mehreinstellungen und Umorganisationen<br />
in Teilbereichen erfolgen.<br />
Unzufrieden bin ich auch darüber, dass<br />
noch immer nicht die Ruhegehaltfähigkeit<br />
der Polizeizulage wieder eingeführt wurde.<br />
Hier werden wir als <strong>GdP</strong> nach den<br />
Landtagswahlen die Politik nachhaltig an<br />
ihr Versprechen erinnern und nervig sein<br />
müssen, da<strong>mit</strong> schnellstmöglich die Einbeziehung<br />
der Zulage in das Ruhegehalt erfolgt.<br />
Als <strong>GdP</strong> müssen wir auch schnellstmöglich<br />
die Flexibilisierung der Lebensarbeitszeit<br />
vorantreiben. Ich würde mir<br />
wünschen, dass jeder nach x-Jahren Dienst<br />
unter Berücksichtigung von besonderen<br />
Belastungen (z.B. WWD) sagen kann: „Für<br />
mich ist jetzt Schluss! Mit vollen Ruhegehaltbezügen<br />
entscheide ich mich nun zu<br />
Hause zu bleiben.“ Natürlich wurmt mich<br />
auch, dass wir den Deckelungsbeschluss,<br />
der ja fatale Auswirkungen auf die Funktionsordnung<br />
hat, noch nicht in Gänze kippen<br />
konnten. Aber daran werden wir weiter<br />
<strong>mit</strong> Vehemenz arbeiten.<br />
Es gibt noch viele weitere Dinge, die wir<br />
als <strong>GdP</strong> anzupacken haben. Sie hier jetzt<br />
im Einzelnen aufzuführen, würde – wie<br />
bereits gesagt - zu weit führen.<br />
HAA: Was glaubst du, wie die Personalratswahlen<br />
ausgehen?<br />
<strong>Willi</strong>: Ich glaube, dass wir als <strong>GdP</strong> im Land<br />
und auch hier bei uns im PP ein gute<br />
Wahlergebnisse erzielen können. Unsere<br />
Kolleginnen und Kollegen wissen genau,<br />
wer von den angetretenen Berufsorganisationen<br />
nachhaltig etwas für die Beschäftigen<br />
herausholen kann oder eben nicht.<br />
Das sage ich nicht aus einer gewissen Ü-<br />
berheblichkeit heraus, sondern aus tiefster<br />
Überzeugung. Ich bin mir sicher, dass<br />
unsere Beschäftigten sehr wohl unterscheiden<br />
können zwischen denen, die nur<br />
Sprüche klopfen und es dann dabei belassen,<br />
und denen, die ideologisch geprägte<br />
und berechtigte, klare Forderungen definieren<br />
und sie dann <strong>mit</strong> vehementer Zielstrebigkeit<br />
und großer Kampfbereitschaft<br />
durchzusetzen versuchen. Das Letztgenannte<br />
trifft ausschließlich auf die <strong>GdP</strong> zu.<br />
Ich würde mich riesig freuen, wenn man<br />
uns wieder das Vertrauen schenken würde.<br />
Das würde uns Ansporn für die nächsten<br />
Jahre sein, um diesen Bonus Tag für<br />
Tag <strong>mit</strong> voller Tatkraft zu rechtfertigen.<br />
HAA: Vielen Dank für die aufschlussreichen<br />
und offenen Antworten.