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Frauen an der Spitze. Gender Mainstreaming in

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Institutionalisierung<br />

Im Unterschied zur bisherigen <strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>politik will <strong>der</strong> neue Ansatz des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong><br />

die Ch<strong>an</strong>cengleichheit zur Grundlage <strong>der</strong> gesamten Politik und Aufgabe aller Ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

machen. Diesem Konzept liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass es ke<strong>in</strong>e<br />

geschlechtsneutrale Politik gibt. Daher <strong>in</strong>tegrieren „Gen<strong>der</strong>-Ansätze“ g<strong>an</strong>z gezielt Umgestaltungsmöglichkeiten<br />

auch für den Berufsalltag des M<strong>an</strong>nes, zum Beispiel durch vere<strong>in</strong>fachte<br />

Regelungen für Teilzeitarbeit, auch auf höheren Positionen. Insofern k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> davon ausgehen,<br />

dass e<strong>in</strong> konsequentes Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> e<strong>in</strong> Unternehmen von Grund auf verän<strong>der</strong>n<br />

k<strong>an</strong>n: <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Personalpolitik, <strong>in</strong> Arbeitsabläufen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unternehmenskultur.<br />

Die Umsetzung von Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> pl<strong>an</strong>t e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

im Rahmen se<strong>in</strong>er Org<strong>an</strong>isationsentwicklung. Konzeptionell<br />

ist zunächst e<strong>in</strong> Bekenntnis zu e<strong>in</strong>er aktiven Geschlechterpolitik<br />

notwendig, das durch e<strong>in</strong>e Reihe aufe<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> abgestimmter<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> die Tat umgesetzt wird. E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

Die Bundesregierung hat darauf h<strong>in</strong>gewirkt, dass die Aufsichtsgremien<br />

<strong>der</strong> Helmholtz-Zentren Grundsatzbeschlüsse zur<br />

Realisierung von Ch<strong>an</strong>cengleichheit <strong>in</strong> ihren eigenen Reihen<br />

fassen. Diese Selbstverpflichtung ist Maßstab, um die Umsetzung<br />

des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong>s <strong>in</strong> allen Bereichen <strong>der</strong><br />

Helmholtz-Zentren zu messen.<br />

Bei <strong>der</strong> Implementierung<br />

von Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong><br />

spielen die Gleichstellungsausschüsse<br />

und<br />

<strong>Frauen</strong>beauftragten <strong>der</strong><br />

Org<strong>an</strong>isationen e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle. Sie kennen<br />

die Interessen <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Forschung tätigen<br />

<strong>Frauen</strong> durch ihren<br />

<strong>in</strong>tensiven Erfahrungsaustausch<br />

<strong>in</strong> Netzwerken,<br />

zum Beispiel dem<br />

Arbeitskreis „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong><br />

den Forschungszentren“<br />

<strong>der</strong> Helmholtz-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

(AK-FiFZ).<br />

Damit sie ihre Funktion adäquat ausüben können, for<strong>der</strong>n die<br />

Beauftragten für Ch<strong>an</strong>cengleichheit, weisungsunabhängig<br />

arbeiten zu können. Sie möchten als gleichwertige Partner<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>en konstruktiven und zielorientierten Dialog mit ihren<br />

Unternehmensleitungen und den zuständigen Gremien führen<br />

können. Die Forschungsorg<strong>an</strong>isationen haben dafür unterschiedliche<br />

<strong>in</strong>stitutionelle Rahmen geschaffen.<br />

Beispiel GSI: Gewählte <strong>Frauen</strong>beauftragte<br />

und <strong>Frauen</strong>gremium<br />

An den meisten <strong>der</strong> Helmholtz-Zentren wählen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Frauen</strong>beauftragte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> <strong>Frauen</strong>gremium. Das<br />

<strong>Frauen</strong>gremium <strong>der</strong> Gesellschaft für Schwerionenforschung<br />

(GSI) zum Beispiel besteht aus fünf <strong>Frauen</strong>, die von allen GSI-<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen für die Amtszeit von drei Jahren gewählt<br />

werden. Aus ihrer Mitte werden die <strong>Frauen</strong>beauftragte und<br />

ihre Stellvertreter<strong>in</strong> gewählt. Die <strong>Frauen</strong>beauftragte ist<br />

unmittelbar <strong>der</strong> Geschäftsführung zugeordnet und <strong>in</strong> Ausübung<br />

ihrer Tätigkeit weisungsfrei.<br />

Ihre beson<strong>der</strong>en Rechte und Pflichten:<br />

• Sie k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> den Monatsgesprächen zwischen Betriebsrat<br />

und Geschäftsführung und <strong>an</strong> den Sitzungen <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ungskommission<br />

teilnehmen;<br />

• sie wird zu Sitzungen des Wissenschaftlichen Direktoriums<br />

und des Wissenschaftlichen Ausschusses h<strong>in</strong>zugezogen,<br />

sofern dort frauenrelev<strong>an</strong>te Themen auf <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

stehen;<br />

• bei Betriebsvere<strong>in</strong>barungen und allen Entscheidungen, die<br />

<strong>Frauen</strong> betreffen, hat sie e<strong>in</strong> Informationsrecht;<br />

• sie steht dem Wissenschaftlichen Direktorium und dem<br />

wissenschaftlichen Ausschuss beratend zur Seite;<br />

• sie k<strong>an</strong>n themenbezogene Arbeitskreise <strong>in</strong>itiieren;<br />

• sie hat das Recht, Stellungnahmen zu Entscheidungen und<br />

Maßnahmen, die die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>der</strong> GSI betreffen, abzugeben (zum Beispiel die Entwicklung<br />

von Programmen zur beruflichen För<strong>der</strong>ung);<br />

• sie k<strong>an</strong>n öffentlichkeitswirksame Maßnahmen und den<br />

<strong>in</strong>ternen Informationsaustausch mit dem HGF-Arbeitskreis<br />

AK-FiFZ <strong>an</strong>regen und unterstützen.<br />

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