Indikatorprotokollsatz Umwelt (EN) - Global Reporting Initiative
Indikatorprotokollsatz Umwelt (EN) - Global Reporting Initiative
Indikatorprotokollsatz Umwelt (EN) - Global Reporting Initiative
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IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> (<strong>EN</strong>)<br />
© 2000-2006 GRI<br />
Version 3.0
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>Umwelt</strong><br />
Leistungsindikatoren<br />
Aspekt: Materialien<br />
Aspekt: Biodiversität<br />
kern<br />
Volumen.<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>2 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder<br />
<strong>EN</strong>2<br />
Anteil von Recylingmaterial am<br />
Gesamtmaterialeinsatz.<br />
Aspekt: Energie<br />
kern<br />
kern<br />
zusätz.<br />
zusätzlich<br />
zusätz.<br />
<strong>EN</strong>3<br />
<strong>EN</strong>4<br />
<strong>EN</strong>5<br />
<strong>EN</strong>6<br />
<strong>EN</strong>7<br />
Direkter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach<br />
Primärenergieträgern.<br />
Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt<br />
nach Primärenergieträgern.<br />
Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem<br />
Einsatz und Effizienzsteigerungen.<br />
<strong>Initiative</strong>n zur Gestaltung von Produkten und<br />
Dienstleistungen mit höherer Energieeffizienz<br />
und solchen die auf erneuerbaren Energien<br />
basieren sowie dadurch erreichte Verringerung<br />
des Energiebedarfs.<br />
<strong>Initiative</strong>n zur Verringerung des indirekten<br />
Energieverbrauchs und erzielte Einsparungen..<br />
Aspekt: Wasser<br />
kern<br />
zusätzlich<br />
zusätzlich<br />
<strong>EN</strong>8<br />
<strong>EN</strong>9<br />
Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach<br />
Quellen.<br />
Wasserquellen, die wesentlich von der<br />
Entnahme von Wasser betroffen sind.<br />
<strong>EN</strong>10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an<br />
rückgewonnenem und wiederverwendetem<br />
Wasser.<br />
kern<br />
kern<br />
zusätzlich<br />
zusätzlich<br />
zusätzlich<br />
<strong>EN</strong>11 Ort und Größe von Grundstücken, in Schutzgebieten,<br />
oder angrenzend an Schutzgebiete.<br />
Ort und Größe von Grundstücken in Gebieten<br />
mit hohem Biodiversitätswert außerhalb von<br />
Schutzgebieten oder daran angrenzend. Zu<br />
berücksichtigen sind Grundstücke, die im Eigentum<br />
der berichtenden Organisation stehen, oder<br />
von dieser gepachtet oder verwaltet werden.<br />
<strong>EN</strong>12 Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen<br />
von Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen<br />
auf die Biodiversität in Schutzgebieten und<br />
in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert<br />
außerhalb von Schutzgebieten.<br />
<strong>EN</strong>13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche<br />
Lebensräume.<br />
<strong>EN</strong>14 Strategien, laufende Maßnahmen und<br />
Zukunftspläne für das Management der<br />
Auswirkungen auf die Biodiversität.<br />
<strong>EN</strong>15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste der IUCN<br />
und auf nationalen Listen, die ihren natürlichen<br />
Lebensraum in Gebieten haben, die von der<br />
Geschäftstätigkeit der Organisation betroffen<br />
sind, aufgeteilt nach dem Bedrohungsgrad.<br />
Aspekt: Emissionen, Abwasser und Abfall<br />
kern<br />
kern<br />
zusätz.<br />
<strong>EN</strong>16 Gesamte direkte und indirekte<br />
Treibhausgasemissionen nach Gewicht.<br />
<strong>EN</strong>17 Andere relevante Treibhausgasemissionen<br />
nach Gewicht.<br />
<strong>EN</strong>18 <strong>Initiative</strong>n zur Verringerung der Treibhausgasemissionen<br />
und erzielte Ergebnisse.<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen<br />
nach Gewicht.<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>20 NO x , SO x und andere wesentliche<br />
Luftemissionen nach Art und Gewicht.<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>21 Gesamte Abwassereinleitungen nach Art und<br />
Einleitungsort.<br />
Version 3.0
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<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
kern<br />
<strong>EN</strong>22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und<br />
Entsorgungsmethode.<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>23 Gesamtzahl und Volumen wesentlicher<br />
Freisetzungen.<br />
zusätzlich<br />
<strong>EN</strong>24 Gewicht des transportierten, importierten,<br />
exportierten oder behandelten Abfalls,<br />
der gemäß den Bestimmungen des Basler<br />
Übereinkommens, Anhang I, II, III und VIII als<br />
gefährlich eingestuft wird sowie Anteil in Prozent<br />
des zwischenstaatlich verbrachten Abfalls.<br />
zusätzlich<br />
<strong>EN</strong>25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus und<br />
Biodiversitätswert von Gewässern und damit<br />
verbundenen natürlichen Lebensräumen,<br />
die von den Abwassereinleitungen und<br />
dem Oberflächenabfluss der berichtenden<br />
Organisation erheblich betroffen sind.<br />
Aspekt: Produkte und Dienstleistungen<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>26 <strong>Initiative</strong>n, um die <strong>Umwelt</strong>auswirkungen von<br />
Produkten und Dienstleistungen zu minimieren<br />
und Ausmaß ihrer Auswirkungen.<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>27 Anteil in Prozent der verkauften Produkte, bei<br />
denen das dazugehörige Verpackungsmaterial<br />
zurückgenommen wurde, aufgeteilt nach<br />
Kategorie.<br />
Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />
kern<br />
<strong>EN</strong>28 Geldwert wesentlicher Bußgelder und<br />
Gesamtzahl nicht-monetärer Strafen wegen<br />
Nichteinhaltung von Rechtsvorschriften im<br />
<strong>Umwelt</strong>bereich.<br />
Aspekt: Transport<br />
zusätzlich<br />
<strong>EN</strong>29 Wesentliche <strong>Umwelt</strong>auswirkungen verursacht<br />
durch den Transport von Produkten und<br />
anderen Gütern und Materialien, die für die<br />
Geschäftstätigkeit der Organisation verwendet<br />
werden, sowie durch den Transport von<br />
Mitarbeitern.<br />
Aspekt: Insgesamt<br />
zusätzlich<br />
<strong>EN</strong>30 Gesamte <strong>Umwelt</strong>schutzausgaben und -<br />
investitionen, aufgeschlüsselt nach Art der<br />
Ausgaben und Investitionen<br />
<br />
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<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
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Relevanz<br />
Die im <strong>Indikatorprotokollsatz</strong> <strong>Umwelt</strong> betrachteten<br />
Aspekte sind so geordnet, dass sie die Inputs, Outputs und<br />
die Art der <strong>Umwelt</strong>auswirkung einer Organisation abbilden.<br />
Energie, Wasser und Materialien stellen drei typische,<br />
von den meisten Organisationen verwendeten, Einsätze<br />
dar. Diese Einsätze führen zu umweltrelevanten Ausstößen,<br />
die unter den Aspekten Emissionen, Abwasser und Abfall<br />
erfasst werden. Biodiversität steht insofern ebenfalls in<br />
Zusammenhang mit dem Einsatz-Konzept, da sie als<br />
natürliche Ressource betrachtet werden kann. Dennoch<br />
ist Biodiversität direkt von Ausstössen betroffen, etwa in<br />
Form von Schadstoffen.<br />
Die Aspekte Transport sowie Produkte und Dienstleistungen<br />
stellen weitere Bereiche dar, in denen eine<br />
Organisation Einfluss auf die <strong>Umwelt</strong> haben kann. Dies<br />
geschieht jedoch häufig über Dritte, wie z. B. Kunden<br />
oder Logistikunternehmen.<br />
Die Aspekte „Einhaltung von Rechtsvorschriften“ und<br />
„Insgesamt“ befassen sich mit spezifischen Kennzahlen,<br />
mit denen die Organisation ihre <strong>Umwelt</strong>leistung steuert.<br />
Die Aspekte Energie, Wasser, Emissionen und Biodiversität<br />
enthalten jeweils mehrere Indikatoren, deren Wechselwirkungen<br />
nachfolgend genauer erläutert werden:<br />
Energieaspekt<br />
Die Energieindikatoren decken die fünf wichtigsten Bereiche<br />
des Energieverbrauchs in Organisationen ab. Dazu<br />
zählen sowohl direkte als auch indirekte Energien. Von<br />
direktem Energieverbrauch spricht man, wenn die Organisation<br />
und ihre Produkte und Dienstleistungen Energie<br />
verbrauchen. Von indirektem Energieverbrauch spricht<br />
man, wenn andere, die für die Organisation arbeiten,<br />
Energie verbrauchen. Die fünf verschiedenen Bereiche des<br />
Energieverbrauchs sind im Bericht wie folgt darzustellen:<br />
• In <strong>EN</strong>3 wird der direkte Energieverbrauch der<br />
berichtenden Organisation einschließlich der vor Ort<br />
erzeugten Energie (z. B. durch die Verbrennung von<br />
Gasen) aufgeführt.<br />
• <strong>EN</strong>4 liefert Informationen über den Energieverbrauch<br />
extern zugekaufter Energie, wie z. B. Elektrizität.<br />
• <strong>EN</strong>5 fragt nach eingesparter Energie aufgrund von<br />
umweltbewusstem Energieeinsatz und aufgrund von<br />
Effizienzsteigerungen.<br />
• <strong>EN</strong>6 behandelt die Entwicklung energieeffizienter<br />
Produkte und Dienstleistungen.<br />
• <strong>EN</strong>7 schließlich umfasst den indirekten Energieverbrauch<br />
durch die Aktivitäten der berichtenden Organisation.<br />
Das Messen des Energieverbrauchs ist für den Ausstoß von<br />
Treibhausgasen und den Klimawandel relevant. Das Verbrennen<br />
fossiler Brennstoffe zur Gewinnung von Energie<br />
führt zum Ausstoß von Kohlendioxid (einem Treibhausgas).<br />
Um die im Kyoto-Protokoll niedergelegten Ziele zu<br />
erreichen und das Risiko eines erheblichen Klimawandels<br />
zu verringern, muss der Energiebedarf reduziert werden.<br />
Dies lässt sich durch eine effizientere Energienutzung erreichen<br />
(gemessen in <strong>EN</strong>5 und <strong>EN</strong>6) und, indem man fossile<br />
Energien durch erneuerbare Energien ersetzt (gemessen<br />
in <strong>EN</strong>3 und <strong>EN</strong>4). Zusätzlich zur Verringerung des direkten<br />
Energieverbrauchs sind die Entwicklung energieeffizienter<br />
Produkte und Dienstleistungen (<strong>EN</strong>6) und die Verringerung<br />
des indirekten Energieverbrauchs (<strong>EN</strong>7), wie z. B. die durch<br />
Auswahl von Rohstoffen mit einer geringen Energieintensität<br />
oder durch die angemessene Inanspruchnahme von<br />
Dienstleistungen, wie z. B. Reisen, wichtige Strategien.<br />
Emissionsaspekt<br />
Der Aspekt „Emissionen, Abwasser und Abfall“ beinhaltet<br />
Indikatoren, die typische als umweltverschmutzend<br />
betrachtete Ausstöße in die <strong>Umwelt</strong> messen. Diese Indikatoren<br />
beinhalten verschiedene Arten von Verschmutzungen<br />
(z. B. Luftemissionen, Abwasser, fester Abfall), die<br />
üblicherweise in Rechtsvorschriften erfasst werden (<strong>EN</strong>20<br />
– <strong>EN</strong>23 und <strong>EN</strong>24). Darüber hinaus gibt es Indikatoren für<br />
zwei Arten von Emissionen, die Gegenstand internationaler<br />
Übereinkommen sind – Treibhausgase (<strong>EN</strong>16 und <strong>EN</strong>17)<br />
und Ozon abbauende Stoffe (<strong>EN</strong>19). <strong>EN</strong>16 kann mit Hilfe<br />
der in <strong>EN</strong>3 und <strong>EN</strong>4 berichteten Daten berechnet werden.<br />
<strong>EN</strong>18 behandelt die erzielte Verringerung von Emissionen<br />
und <strong>Initiative</strong>n, um Emissionen zu verringern.<br />
Definitionen<br />
Direkte Energie<br />
Energieformen, die in die Unternehmensgrenze der Organisation<br />
eingebracht werden. Die Energie kann entweder innerhalb<br />
der Berichtsgrenzen der Organisation umgewandelt oder<br />
zu einem anderen Verbraucher exportiert werden. Direkte<br />
Energie ist entweder Primärenergie (wie z. B. Erdgas zum<br />
Heizen) oder Sekundärenergie (wie z. B. Elektrizität für die<br />
Beleuchtung). Sie kann gekauft, gefördert (z. B. Kohle, Erdgas,<br />
Öl), geerntet (z. B. Energie aus Biomasse), gesammelt<br />
(z. B. Sonne und Wind) oder auf andere Weise in die<br />
Berichtsgrenzen der Organisation eingebracht werden.<br />
Version 3.0
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<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
Treibhausgasemissionen<br />
Die sechs wichtigsten Treibhausgase sind:<br />
• Kohlendioxid (CO 2 )<br />
• Methan (CH 4 )<br />
• Lachgas (N 2 O)<br />
Erneuerbare Energien<br />
Erneuerbare Energien werden aus natürlichen Vorgängen<br />
gewonnen. Die Ressourcen werden durch die Natur permanent<br />
wieder regeneriert. Dazu gehören Elektrizität und<br />
Wärme, die aus Sonnenlicht und Wind, Gezeitenwechsel,<br />
Wasserkraft, Biomasse, Erdwärme, Biokraftstoffen und Wasserstoff<br />
von erneuerbaren Quellen gewonnen werden.<br />
• Fluorkohlenwasserstoffe (engl.: HFC)<br />
• Perfluorkohlenstoffe (engl.: PFC) und<br />
• Schwefelhexafluorid (SF 6 ).<br />
Indirekte Energie<br />
Die außerhalb der der Unternehmensgrenze Organisation<br />
erzeugte Energie, die genutzt wird, um Energie<br />
für den Bedarf der Organisation an Sekundärenergie zu<br />
produzieren (z. B. Elektrizität oder Wärme und Kühlung).<br />
Das am weitesten verbreitete Beispiel ist Kraftstoff, der<br />
außerhalb der Grenzen der Organisation verbraucht wird,<br />
um Elektrizität zu erzeugen, die innerhalb der Organisationsgrenzen<br />
genutzt wird.<br />
Sekundärenergie<br />
Energieformen, die produziert werden, indem Primärenergie<br />
in andere Energieformen umgewandelt wird. Für<br />
die meisten Organisationen dürfte Elektrizität die einzige<br />
wesentliche Form der Sekundärenergie sein. Für einen<br />
kleinen Anteil der Organisationen können auch andere<br />
Sekundärenergieprodukte wichtig sein, wie z. B. Dampf<br />
oder Wasser, die aus einer Fernwärmeanlage bzw. Wasserkühlanlage<br />
stammen oder veredelte Brennstoffe, wie z. B.<br />
synthetische Kraftstoffe, Biokraftstoffe usw.<br />
Primäre Quelle<br />
Die ursprüngliche Energieform, die verbraucht wird, um<br />
den Energiebedarf der Organisation zu decken. Beispiele<br />
für Primärenergie sind nicht erneuerbare Energieträger,<br />
wie Kohle, Erdgas, Öl und Atomenergie. Dazu gehören<br />
auch erneuerbare Energiequellen, wie Biomasse, Sonnenund<br />
Windenergie, Erdwärme und Wasserkraft. Primärenergie<br />
kann vor Ort verbraucht werden (z. B. Erdgas zur<br />
Beheizung der Gebäude der berichtenden Organisation)<br />
oder außerhalb der Berichtsgrenzen der Organisation (z. B.<br />
Erdgas, das von Kraftwerken verbraucht wird, um Strom für<br />
die Einrichtungen der berichtenden Organisation liefern).<br />
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<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
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<strong>EN</strong>1 Eingesetzte Materialien nach<br />
Gewicht oder Volumen.<br />
1. Relevanz<br />
Dieser Indikator beschreibt den Beitrag der berichtenden<br />
Organisation zum Schutz der weltweiten Ressourcen und<br />
deren Bemühungen, den Materialeinsatz zu verringern<br />
und die Effizienz der Wirtschaft zu erhöhen. Dies sind<br />
erklärte Ziele des OECD-Rats und zahlreicher nationaler<br />
Nachhaltigkeitsstrategien. Für interne Führungskräfte<br />
und andere Personen, die an der finanziellen Situation der<br />
Organisation interessiert sind, steht der Materialeinsatz in<br />
unmittelbarem Zusammenhang mit den Gesamtbetriebskosten.<br />
Durch die Nachverfolgung des Materialeinsatzes<br />
können Materialeffizienz und Kosten des Materialflusses<br />
kontrolliert werden.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie den Materialverbrauch insgesamt,<br />
einschließlich des zugekauftes Materials von<br />
externen Zulieferern und Material, das aus internen<br />
Quellen (Auffangen von Reststoffen, Extraktion)<br />
stammt. Dies kann beinhalten:<br />
• Rohstoffe (d.h. natürliche Ressourcen, die<br />
verwendet werden, um diese in Produkte oder<br />
Dienstleistungen zu transformieren, wie<br />
z. B. Erze, Mineralstoffe, Holz usw.);<br />
• Hilfs- und Betriebsstoffe (d.h. Material das für den<br />
Produktionsprozess benötigt wird, aber nicht<br />
im endgültigen Produkt enthalten ist, wie z. B.<br />
Schmierstoffe für die Produktionsmaschinen);<br />
2.3 Nennen Sie das Gesamtgewicht oder<br />
Gesamtvolumen:<br />
• des verwendeten Materials, das nicht erneuerbar<br />
ist und<br />
• des verwendeten direkten Materials.<br />
3. Definitionen<br />
Direktes Material<br />
Von direktem Material spricht man bei Material, das im<br />
Endprodukt verarbeitet wurde.<br />
Nicht erneuerbares Material<br />
Von nicht erneuerbarem Material spricht man im Fall von<br />
Ressourcen, die sich nicht in kurzen Zeiträumen erneuern,<br />
wie z. B. Mineralstoffe, Metalle, Öl, Gas, Kohle usw.<br />
4. Dokumentation<br />
Abrechnungs- und Buchhaltungssysteme und die<br />
Einkaufs- oder Beschaffungsabteilung können eventuell<br />
relevante Informationen liefern.<br />
5. Quellen<br />
• OECD, Recommendation of the Council on Material<br />
Flows and Resource Productivity (Empfehlungen<br />
des Rats zu Materialflüssen und Ressourcenproduktivität),<br />
2004.<br />
• Halbfertige Erzeugnisse oder Teile, einschließlich<br />
aller Arten von Material und Komponenten<br />
mit Ausnahme von Rohstoffen, die in dem<br />
Endprodukt verarbeitet wurden und<br />
• Verpackungsmaterial.<br />
2.2 Ermitteln Sie, welches nicht erneuerbare und<br />
welches direkte Material verwendet wurde.<br />
Rechnen Sie alle Messergebnisse in geschätztes<br />
Gewicht oder Volumen um. Dabei sollte eher das<br />
tatsächliche Gewicht/Volumen und nicht die<br />
Trockenmasse/Volumen berechnet werden.<br />
Version 3.0
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<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>2 Anteil von Recylingmaterial<br />
am Gesamtmaterialeinsatz.<br />
1. Relevanz<br />
Mit Hilfe dieses Indikators soll die Fähigkeit der berichtenden<br />
Organisation ermittelt werden, Recyclingmaterial<br />
einzusetzen. Die Verwendung solcher Materialien trägt zur<br />
Verringerung der Nachfrage nach unbenutzten Ressourcen<br />
(Neumaterial) und so zur Erhaltung der global verfügbaren<br />
Ressourcen bei. Für interne Führungskräfte und andere<br />
Personen, die an der finanziellen Situation der berichtenden<br />
Organisation interessiert sind, kann der Wechsel zu<br />
Recyclingmaterial zur Verringerung der Gesamtbetriebskosten<br />
beitragen.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie das Gesamtgewicht oder -volumen des<br />
verwendeten Materials, wie in <strong>EN</strong>1 berichtet.<br />
2.2 Ermitteln Sie das Gesamtgewicht oder -volumen des<br />
verwendeten eingesetzten Recyclingmaterials. Falls<br />
eine Schätzung erforderlich ist, geben Sie bitte die<br />
Schätzmethoden an.<br />
2.3 Geben Sie den Prozentsatz des Recyclingeinsatzmaterials<br />
an, indem Sie die folgende Formel verwenden:<br />
<strong>EN</strong>2= Verwendetes Recyclingeinsatzmaterial insgesamt x100<br />
Verwendetes Einsatzmaterial<br />
3. Definitionen<br />
Reyclingeinsatzmaterial<br />
Hierbei handelt es sich um Material, das anstelle von<br />
unbenutzten Ressourcen (Neumaterial) verwendet wird,<br />
erhalten oder bezogen aus internen oder externen<br />
Quellen. Es handelt sich nicht um Nebenprodukte oder<br />
andere Substanzen, die aus den Produktionsvorgängen<br />
der berichtenden Organisation stammen.<br />
4. Dokumentation<br />
Abrechnungs- und Buchhaltungssysteme und die<br />
Einkaufs- oder Beschaffungsabteilung sowie interne<br />
Produktions- und Abfallentsorgungsberichte können<br />
eventuell relevante Informationen liefern.<br />
5. Quellen<br />
• OECD Arbeitsgruppe für Abfallvermeidung and<br />
Recycling (Working Group on Waste Prevention and<br />
Recycling).<br />
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<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
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<strong>EN</strong>3 Direkter Energieverbrauch aufgeschlüsselt<br />
nach Primärenergieträgern.<br />
1. Relevanz<br />
Durch die Berechnung des Energieverbrauchs der berichtenden<br />
Organisation kann seine Fähigkeit zur effizienten<br />
Nutzung von Energie offen gelegt werden. Der Energieverbrauch<br />
wirkt sich unmittelbar auf die Betriebskosten<br />
und die Abhängigkeit der Organisation von Schwankungen<br />
in der Energieversorgung und den Energiepreisen<br />
aus. Der „ökologische Fußabdruck“ einer Organisation wird<br />
teilweise durch ihre Wahl der Energiequellen geformt.<br />
Änderungen in der Zusammensetzung dieser Energiequellen<br />
können ein Indikator für die Bemühungen der Organisation<br />
sein, ihre <strong>Umwelt</strong>auswirkungen zu minimieren.<br />
Informationen über den Verbrauch von Primärenergiequellen<br />
helfen bei der Einschätzung, wie die Organisation<br />
von künftigen umweltrechtlichen Vorschriften, wie z. B.<br />
dem Kyoto-Protokoll, betroffen sein könnte. Der Verbrauch<br />
fossiler Brennstoffe ist eine Hauptquelle von Treibhausgasemissionen<br />
und der Energieverbrauch ist unmittelbar<br />
mit dem Treibhausgasausstoß der Organisation verknüpft.<br />
Das Ersetzen fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energieträger<br />
ist für die Bekämpfung des Klimawandels und<br />
anderer Auswirkungen auf die <strong>Umwelt</strong>, verursacht durch<br />
die Entnahme und Verarbeitung von Energie, wesentlich.<br />
Die aktive Unterstützung erneuerbarer und effizienter<br />
Energietechnologien verringert auch die aktuelle und<br />
zukünftige Abhängigkeit der berichtenden Organisation<br />
von nicht erneuerbaren Energiequellen und von möglichen<br />
Schwankungen der Energiepreise und -versorgung.<br />
Dieser Indikator misst den Verbrauch der berichtenden<br />
Organisation von direkten Primärenergieträgern. Er deckt<br />
Bereich 1 des WRI/WBCSD Greenhouse Gas Protokolls ab.<br />
Indikator <strong>EN</strong>4 misst den Verbrauch von Primärenergieträgern,<br />
die das berichtende Organisation mit Sekundärenergie,<br />
wie Elektrizität, Wärme und Kühlung versorgen.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Eingekaufte direkte Energieträger<br />
Ermitteln Sie die von der berichtenden Organisation<br />
für den Eigenverbrauch eingekauften Primärenergiequellen.<br />
Dazu zählen:<br />
• Direkte nicht erneuerbare Energieträger, wie z. B.:<br />
• Kohle<br />
• Erdgas und<br />
• aus Rohöl veredelte Brennstoffe, wie Benzin,<br />
Diesel, Autogas (engl.: LPG), Druckerdgas<br />
(engl.: CNG), Flüssigerdgas (engl.: LNG),<br />
Butan, Propan, Ethan usw.<br />
• Direkte erneuerbare Energieträger, wie z. B.:<br />
• Biokraftstoffe<br />
• Ethanol und<br />
• Wasserstoff.<br />
Anmerkung: Biomasse ist aus den direkten<br />
erneuerbaren Energiequellen zum Zwecke der<br />
Berichterstattung im Rahmen des WRI/WBCSD<br />
Greenhouse Gas Protocol ausgenommen. Zur<br />
Anpassung an das WRI/WBCSD Greenhouse<br />
Gas Protocol sollten die direkten CO 2 -Emissionen<br />
aus der Verbrennung von Biomasse<br />
gesondert ausgewiesen werden.<br />
2.2 Produktion direkter Energieträgern<br />
Ermitteln Sie die Menge an Primärenergie, ausgedrückt<br />
in Joule oder deren Potenzen, die die<br />
berichtende Organisation erwirbt, indem die Organisation<br />
diese produziert, extrahiert, gewinnt, sammelt<br />
oder sie aus anderen Energieformen umwandelt.<br />
Dazu können dieselben Energiequellen gehören,<br />
wie unter 2.1 aufgeführt.<br />
2.3 Verkauf direkter Energieträger<br />
Ermitteln Sie die Menge an Primärenergie,<br />
ausgedrückt in Joule oder deren Potenzen, die<br />
die Organisation exportiert.<br />
2.4 Berechnen Sie den Gesamtenergieverbrauch in<br />
Joule oder deren Potenzen, wie z. B. Giga-Joule (eine<br />
Milliarde Joule oder 109 Joule) unter Verwendung<br />
der folgenden Formel:<br />
Gesamtenergieverbrauch = eingekaufte direkte<br />
Primärenergie + produzierte direkte Primärenergie<br />
– verkaufte direkte Primärenergie<br />
Verwenden Sie die folgende Tabelle, um das<br />
Volumen der primären Energieträger in Giga-Joule<br />
umzurechnen:<br />
Version 3.0
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<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
Kohle GJ Rohöl GJ Benzin GJ Erdgas GJ Elektrizität GJ<br />
Tonne (metrisch) 26,00 Barrel 6,22 Gallone 0,125 Therm 0,1055 Kilowattstunde 0,0036<br />
Tonne (kurz) 23,59 Tonne (metrisch) 44,80 Tonne (metrisch) 44,80 1000 Kubicfuß 1,1046 Megawattstunde 3,6000<br />
Tonne (lang) 26,42 Tonne (kurz) 40,64 Diesel 1000 Kubicmeter 39,01 Gigawattstunde 3600,0<br />
Tonne (lang) 45,52 Gallone 0,138 MMBtu 1,055<br />
Tonne (metrisch) 43,33<br />
Heizöl<br />
Gallone 0,144<br />
Tonne (metrisch) 40,19<br />
2.5 Geben Sie den Gesamtverbrauch an direkter Energie<br />
ausgedrückt in Joule oder deren Potenzen aufgeteilt<br />
nach erneuerbaren Primärenergieträgern an.<br />
2.6 Geben Sie den Gesamtverbrauch an direkter Energie<br />
ausgedrückt in Joule oder Potenzen aufgeteilt nach<br />
nicht erneuerbaren Primärenergieträgern an.<br />
3. Definitionen<br />
Erneuerbare Rohstoffe<br />
Dabei handelt es sich um Rohstoffe, die innerhalb kurzer<br />
Zeit durch ökologische Kreisläufe wieder aufgefüllt werden<br />
können (im Gegensatz zu Rohstoffen, wie Mineralstoffe,<br />
Metalle, Öl, Gas, Kohle, die sich nicht in kurzen Zeiträumen<br />
erneuern).<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können Rechnungen, den gemessenen<br />
oder errechneten Ergebnissen in Heizkostenabrechnungen,<br />
Schätzungen, Standardwerten usw. entnommen<br />
werden. Werte in Joule können direkt aus den Rechnungen<br />
oder Lieferscheinen entnommen oder daraus umgerechnet<br />
werden. Informationen über die Primärenergieträger,<br />
die verwendet werden, um Sekundärenergie zu produzieren,<br />
können bei den Zulieferern eingeholt werden.<br />
5. Quellen<br />
• Die Greenhouse Gas Protocol (GHG) <strong>Initiative</strong> – ein<br />
Abrechnungs- und Berichtsstandard für Unternehmen<br />
(überarbeitete Ausgabe 2004) des World<br />
Resources Institute (WRI) und des World Business<br />
Council for Sustainable Development (WBCSD).<br />
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© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>4 Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt<br />
nach Primärenergieträgern.<br />
1. Relevanz<br />
Die Menge und Art der Primärenergie, die die berichtende<br />
Organisation indirekt durch den Kauf von Elektrizität,<br />
Wärme oder Dampf verbraucht, kann ein Indikator für die<br />
Bemühungen der Organisation sein, die Auswirkungen auf<br />
die <strong>Umwelt</strong> zu steuern und seinen Anteil am Klimawandel<br />
zu reduzieren. Die besonderen Auswirkungen des indirekten<br />
Energieverbrauchs auf den Klimawandel hängen<br />
von der Art der Primärenergie ab, die verbraucht wird, um<br />
Sekundärenergie zu erzeugen.<br />
Sekundärenergie bezieht sich auf Energieformen, die<br />
produziert werden, indem Primärenergie in andere Energieformen<br />
umgewandelt wird. Für die meisten Organisationen<br />
dürfte Elektrizität die einzige wesentliche Form der<br />
Sekundärenergie sein. Für einen kleinen Anteil der Organisationen<br />
können auch andere Sekundärenergieprodukte<br />
wichtig sein, wie z. B. Dampf oder Wasser, die aus einer<br />
Fernwärmeanlage bzw. Wasserkühlanlage stammen oder<br />
veredelte Brennstoffe, wie z. B. synthetische Kraftstoffe und<br />
Biokraftstoffe usw.<br />
Dieser Indikator misst die Energie, die benötigt wird, um<br />
eingekaufte Elektrizität und andere Sekundärenergieprodukte,<br />
wie z. B. Fernwärme, zu erzeugen und deren<br />
Produktion mit erheblichem Energieverbrauch außerhalb<br />
der Berichtsgrenzen der Organisation verbunden ist. Mit<br />
Hilfe dieser Informationen kann der indirekte Ausstoß von<br />
Treibhausgasen berechnet werden. Der Indikator deckt<br />
Bereich 2 des WRI/WBCSD Greenhouse Gas Protokolls ab.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die Menge der eingekauften und verbrauchten<br />
Sekundärenergie aus Quellen außerhalb<br />
der berichtenden Organisation ausgedrückt in Joule<br />
oder deren Potenzen wie beispielsweise Giga-Joule<br />
(eine Milliarde Joule oder 109 Joule). Dazu zählt:<br />
Die aus nicht erneuerbaren Energieträgern, wie<br />
in <strong>EN</strong>3 aufgeführt gewonnene, eingekaufte und<br />
verbrauchte Sekundärenergie, einschließlich:<br />
• Elektrizität<br />
• Heizung und Kühlung<br />
• Dampf<br />
• Atomenergie und<br />
• andere Formen importierter Energie.<br />
Aus erneuerbaren Energieträgern gewonnene<br />
eingekaufte und verbrauchte Sekundärenergie:<br />
• Solarenergie<br />
• Windenergie<br />
• Erdwärme<br />
• Wasserkraft<br />
• biomassebasierte Sekundärenergie und<br />
• wasserstoffbasierte Sekundärenergie.<br />
2.2 Ermitteln Sie auf der Grundlage der insgesamt bei<br />
externen Zulieferern eingekauften Energie die<br />
Menge primärer Brennstoffe, die verbraucht werden,<br />
um Sekundärenergie zu produzieren (<strong>EN</strong>3 – Eingekaufte<br />
Energie). Um den Brennstoffverbrauch für die<br />
Herstellung der eingekauften Energie zu schätzen,<br />
verwenden Sie entweder:<br />
• Die Angaben des Stromlieferanten über den<br />
Brennstoffverbrauch, falls solche Daten verfügbar<br />
sind<br />
• Standarddaten für Strom und Wärme oder<br />
• Schätzungen, sofern keine Standardwerte<br />
verfügbar sind.<br />
Version 3.0
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
2.3 Unter Verwendung der Daten aus 2.1 berichten Sie:<br />
• Die Gesamtmenge des indirekten Energieverbrauchs<br />
aufgeschlüsselt nach indirekten nicht<br />
erneuerbaren und indirekten erneuerbaren<br />
Sekundärenergiequellen und<br />
• die jeweils für die Herstellung der Sekundärenergie<br />
verbrauchte Primärenergie.<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
Anmerkung: Die Summe der Primärenergiequellen<br />
(ausgedrückt in Joule), die verwendet wurden, um<br />
Sekundärenergie zu erzeugen, wird aufgrund von<br />
Transport- und Umwandlungsverlusten je nach<br />
verwendetem Primärenergieträger die Menge der<br />
eingekauften Sekundärenergie (in Joule) erheblich<br />
übersteigen.<br />
4. Dokumentation<br />
Energielieferanten und damit verbundene Dienstleister<br />
sind die wichtigsten Informationsquellen für diesen<br />
Indikator. Andere Informationen können aus Rechnungen,<br />
den Messwerten oder Berechnungen der Heizkosten- oder<br />
Benzinabrechnung, Schätzungen, Standardwerten usw.<br />
entnommen werden. Neben Standarddaten der Internationalen<br />
Energieagentur (IEA) können auch die Jahresberichte<br />
der nationalen Regierungen an das Sekretariat der<br />
Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCC)<br />
Informationen enthalten. Diese Berichte enthalten Details<br />
zum Energieverbrauch des jeweiligen Landes verbunden<br />
mit den Emissionen für länderspezifische Standardwerte<br />
usw.<br />
5. Quellen<br />
• Jährliche Veröffentlichung der Energiebilanzen<br />
der Internationalen Energieagentur für OECD- und<br />
Nicht-OECD-Mitglieder.<br />
• Die Greenhouse Gas Protocol (GHG) <strong>Initiative</strong> – ein<br />
Abrechnungs- und Berichtsstandard für Unternehmen<br />
(überarbeitete Ausgabe 2004) des World<br />
Resources Institute (WRI) und des World Business<br />
Council for Sustainable Development (WBCSD).<br />
• Kyoto-Protokoll, 1997.<br />
10<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>5 Eingesparte Energie aufgrund<br />
von umweltbewusstem Einsatz und<br />
Effizienzsteigerungen.<br />
1. Relevanz<br />
Dieser Indikator belegt die Ergebnisse proaktiver<br />
Bemühungen, die Energieeffizienz durch technische Verbesserungen<br />
der Verfahren und andere energiesparende<br />
<strong>Initiative</strong>n zu verbessern. Eine gesteigerte Energieeffizienz<br />
kann zu Kosteneinsparungen führen, Wettbewerbsvorteile<br />
mit sich bringen und das Marktprofil der Organisation<br />
stärken. Die Unterstützung effizienter Energietechnik hat<br />
unmittelbare Auswirkungen auf die Betriebskosten und<br />
verringert die Abhängigkeit der berichtenden Organisation<br />
von nicht erneuerbaren Energieträgern in der Zukunft.<br />
Der effiziente Energieeinsatz ist eine der wesentlichen<br />
Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels und<br />
anderen durch die Gewinnung und Verarbeitung von<br />
Energie verursachten <strong>Umwelt</strong>einflüssen.<br />
Einsparung und Effizienzsteigerungen<br />
Innovationen in Bezug auf die betrieblichen Abläufe oder<br />
die eingesetzte Technologie, die die Durchführung eines<br />
bestimmten Verfahrens oder die Erfüllung einer bestimmten<br />
Aufgabe bei vermindertem Energieverbrauch ermöglichen.<br />
Dies beinhaltet die Umgestaltung von Verfahren,<br />
den Austausch und die Umrüstung von Anlagen und<br />
Ausrüstung (z. B. energieeffiziente Beleuchtung) oder<br />
das Vermeiden von unnötigem Energieverbrauch durch<br />
Verhaltensänderungen.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können aus internen Energiemessungen<br />
und Lieferantenangaben, wie z. B. der Energiespezifikation<br />
neuer Anlagen, Leuchtmittel usw. abgeleitet werden.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die durch Bemühungen zur Verringerung<br />
des Energieeinsatzes und zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz insgesamt eingesparte Energie.<br />
Sofern der verringerte Energieverbrauch auf<br />
verringerte Produktionskapazitäten oder Ausgliederungen<br />
zurückzuführen ist, sollte dieser unter<br />
Indikator <strong>EN</strong>5 nicht erfasst werden.<br />
2.2 Berichten Sie die insgesamt eingesparte Energiemenge<br />
ausgedrückt in Joule oder deren Potenzen,<br />
wie beispielsweise Giga-Joule (eine Milliarde Joule<br />
oder 109 Joule). Berücksichtigen Sie Energie, die aus<br />
folgenden Gründen eingespart wurde:<br />
• Verbesserte Verfahren<br />
• Austausch und Umrüstung von Anlagen und<br />
Ausrüstung und<br />
• verändertes Mitarbeiterverhalten.<br />
3. Definitionen<br />
Energieeinsparung<br />
Der verringerte Energiebedarf zur Durchführung derselben<br />
Verfahren und zur Erfüllung derselben Aufgaben. Der<br />
Begriff beinhaltet nicht die Verringerung des Energieverbrauchs<br />
durch das Einschränken der betrieblichen Tätigkeit<br />
(z. B. die teilweise Auslagerung der Produktion).<br />
Version 3.0<br />
11
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>6 <strong>Initiative</strong>n zur Gestaltung von<br />
Produkten und Dienstleistungen mit<br />
höherer Energieeffizienz und solchen,<br />
die auf Basis erneuerbarenr Energien<br />
basieren sowie dadurch mit erreichte<br />
Verringerungen des Energiebedarfs.<br />
1. Relevanz<br />
Der Energieverbrauch ist eine der Hauptursachen des<br />
Klimawandels, da die Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />
letztendlich Kohlendioxid (ein Treibhausgas) erzeugt. Der<br />
effizientere Einsatz von Energie ist für die Bekämpfung des<br />
Klimawandels, das Ziel des Kyoto-Protokolls, wesentlich.<br />
Energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen anzubieten,<br />
ist ein wesentlicher Bestandteil der Produktverantwortung.<br />
Diese Produkte und Dienstleistungen können<br />
ein Wettbewerbsvorteil sein, da sie Produktdiversifizierung<br />
fördern und den Ruf verbessern. Energieeffiziente Technologien<br />
können auch die Kosten von Verbrauchsgütern<br />
reduzieren. Vergleicht man <strong>Initiative</strong>n verschiedener<br />
Organisationen desselben Sektors, kann dieses Kriterium<br />
einen Anhaltspunkt für mögliche Markttrends bezüglich<br />
bestimmter Produkt oder Dienstleistungen sein.<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können den internen Produkttests und<br />
Produktmessergebnissen, sowie Forschungsprojekten zu<br />
Nutzungsmustern, Industriestandards usw. entnommen<br />
werden.<br />
5. Quellen<br />
• Standards und einschlägige Testverfahren zur<br />
Energieeffizienz können bei der International<br />
Organization for Standardization (ISO) bezogen<br />
werden.<br />
• Standards und einschlägige Testverfahren zur<br />
Energieeffizienz können bei der International<br />
Electrotechnical Commission (IEC) bezogen werden.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Berichten Sie über bestehende <strong>Initiative</strong>n zur<br />
Reduzierung des Energieverbrauchs der wichtigsten<br />
Produkte/Produktgruppen oder Dienstleistungen.<br />
2.2 Berichten und beziffern Sie, wie sich der Energieverbrauch<br />
von Produkten und Dienstleistungen im<br />
Berichtszeitraum reduziert hat.<br />
2.3 Werden verbrauchsorientierte Zahlen verwendet<br />
(z. B. der Energiebedarf eines PCs), geben Sie<br />
eindeutig alle getroffenen Annahmen in Bezug<br />
auf die zugrunde gelegten Verbrauchsmuster oder<br />
Normierungsfaktoren an (z. B. 10 % weniger Energieverbrauch<br />
pro durchschnittlichem Arbeitstag, bei<br />
angenommenem Betrieb von 8 Stunden mit schwankender<br />
Prozessorauslastung). Beziehen Sie sich auf<br />
verfügbare Industriestandards (z. B. Benzinverbrauch<br />
für Autos auf 100 km bei einer Geschwindigkeit von<br />
90 km/h).<br />
12<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>7 <strong>Initiative</strong>n zur Verringerung des<br />
indirekten Energieverbrauchs und erzielte<br />
Einsparungen<br />
1. Relevanz<br />
Durch den Einkauf von Material und Komponenten, die<br />
Inanspruchnahme von Dienstleistungen wie z. B. Reisen,<br />
Pendelverkehr und die Vergabe von Produktionsaufgaben<br />
im Unterauftrag wird indirekt Energie verbraucht. Bei<br />
umfassender Überwachung kann der indirekte Energieverbrauch<br />
deutlich reduziert werden (z. B. durch sorgfältige<br />
Auswahl energieeffizienter Materialien, Dienstleistungen<br />
oder Produktionskapazitäten oder durch Telefon- oder<br />
Videokonferenzen anstelle von Reisen).<br />
Die Quantifizierung des indirekten Energieverbrauchs<br />
liefert die Grundlage für die Berechnung „sonstiger r<br />
elevanter Treibhausgasausstöße“, wie in <strong>EN</strong>19 verlangt. Die<br />
Nachverfolgung und Reduzierung des indirekten Energieverbrauchs<br />
kann die ökologische Leistung von Produkten<br />
und Dienstleistungen über ihre Lebensdauer insgesamt<br />
verbessern und Teil eines umfassenden Programms zur<br />
umweltfreundlichen Gestaltung der Geschäftstätigkeit<br />
sein.<br />
Und schließlich deckt dieser Indikator die beim indirekten<br />
Energieverbrauch der berichtenden Organisation erreichte<br />
Energieeinsparung ab.<br />
2.3 Berichten Sie über <strong>Initiative</strong>n zur Verringerung des<br />
indirekten Energieverbrauchs.<br />
2.4 Berichten Sie in Zahlen über den Umfang, in dem<br />
der indirekte Energieverbrauch während des<br />
Berichtszeitraums in den vier unter 2.2 aufgeführten<br />
Bereichen reduziert wurde.<br />
2.5 Stellen Sie die zugrunde liegenden Annahmen<br />
und Methoden für die Berechnung des sonstigen<br />
indirekten Energieverbrauchs dar und geben Sie<br />
die Informationsquelle an.<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Relevante Daten können den Lieferanteninformationen,<br />
den Berechungen/Schätzungen zur Lebensdauer (die<br />
intern oder von Forschungseinrichtungen durchgeführt<br />
wurden) usw. entnommen werden.<br />
5. Quellen<br />
• Jährliche Veröffentlichung der Energiebilanzen<br />
der Internationalen Energieagentur für OECD- und<br />
Nicht-OECD-Mitglieder.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Für diesen Indikator ist der indirekte Energieverbrauch<br />
im Zusammenhang mit dem Einkauf von<br />
Sekundärenergie, wie in <strong>EN</strong>4 berichtet, nicht zu<br />
berücksichtigen.<br />
2.2 Ermitteln Sie den indirekten Energieverbrauch<br />
der der Organisation vorgelagerten oder nachgeschalteten<br />
Stellen in den folgenden vier Bereichen:<br />
• Nutzung energieintensiver Materialien<br />
• Vergabe von Unterauftragen für die Produktion<br />
• Geschäftsreisen und<br />
• Berufsverkehr (Pendeln) der Mitarbeiter.<br />
Version 3.0<br />
13
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>8 Gesamtwasserentnahme<br />
aufgeteilt nach Quellen.<br />
1. Relevanz<br />
Die Angabe der insgesamt entnommenen Wassermenge<br />
aufgeschlüsselt nach Quellen trägt zum Verständnis<br />
der Größenordnung der mit dem Wasserverbrauch der<br />
berichtenden Organisation verbundenen möglichen Auswirkungen<br />
und Risiken bei. Die insgesamt entnommene<br />
Wassermenge ist ein Indikator für die relative Größe und<br />
Bedeutung der berichtenden Organisation als Wasserverbraucher<br />
und kann als Grundlage für andere Berechnungen<br />
in Bezug auf die Effizienz und den Verbrauch<br />
dienen.<br />
Die systematische Anstrengung, den effizienten Wasserverbrauch<br />
der berichtenden Organisation zu überwachen<br />
und zu verbessern, ist unmittelbar mit den Wasserkosten<br />
verknüpft. Der Gesamtwasserverbrauch kann auch als<br />
Indikator für das Risiko dienen, dem die Organisation<br />
durch eine Unterbrechung der Wasserzufuhr oder durch<br />
höhere Wasserpreise ausgesetzt ist. Sauberes Frischwasser<br />
wird immer knapper und kann die Produktionsprozesse<br />
beeinflussen, die von großen Wassermengen abhängig<br />
sind. In Regionen, in denen die Wasserquellen stark<br />
begrenzt sind, kann das Wasserverbrauchsverhalten der<br />
Organisation auch die Beziehungen zu anderen Stakeholdern<br />
beeinflussen.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie, wieviel Wasser von jeder Wasserquelle<br />
insgesamt entnommen wurde. Maßgeblich ist das<br />
Wasser, das entweder direkt von der berichtenden<br />
Organisation oder durch zwischengeschaltete<br />
Einrichtungen, wie z. B. Wasserversorgern entnommen<br />
wurde. Dies beinhaltet die Entnahme von<br />
Kühlwasser.<br />
2.2 Berichten Sie die insgesamt entnommene Menge<br />
Wasser in Kubikmetern pro Jahr (m 3 /Jahr)<br />
aufgeschlüsselt nach den folgenden Quellen:<br />
• Oberflächenwasser einschließlich Wasser aus<br />
Feuchtgebieten, Flüssen, Seen und Meeren<br />
• Grundwasser<br />
• Regenwasser, das von der berichtenden Organisation<br />
direkt gesammelt und gelagert wurde<br />
• Abwasser einer anderen Organisation und<br />
• Wasser der kommunalen Wasserversorgung oder<br />
anderer Wasserversorger.<br />
3. Definitionen<br />
Gesamtwasserentnahme<br />
Dieser Begriff steht für das gesamte Wasser, dass in die<br />
Berichtsgrenzen der berichtenden Organisation aus allen<br />
möglichen Quellen für jede Art von Nutzung während<br />
des Berichtszeitraums entnommen wurde, einschließlich<br />
Oberflächenwasser, Grundwasser, Regenwasser und<br />
kommunaler Wasserversorgung.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen über den Wasserverbrauch der Organisation<br />
können von den Wasserzählern abgelesen oder den<br />
Wasserrechnungen, den aus anderen verfügbaren Wasserdaten<br />
abgeleiteten Berechnungen oder, falls weder<br />
Wasserzähler noch -rechnungen noch Referenzwerte<br />
existieren, den Schätzungen der Organisation selbst<br />
entnommen werden.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
14<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>9 Wasserquellen, die wesentlich von<br />
der Entnahme von Wasser betroffen sind.<br />
1. Relevanz<br />
Wasserentnahmen aus einem Ökosystem können die<br />
<strong>Umwelt</strong> beeinträchtigen. So können der Grundwasserspiegel<br />
oder das für die Nutzung zur Verfügung stehende<br />
Wasservolumen sinken oder die Fähigkeit eines Ökosystems,<br />
seine Aufgaben wahrzunehmen, kann anderweitig<br />
beeinträchtig werden. Solche Veränderungen haben breite<br />
Auswirkungen auf die Lebensqualität in dem betroffenen<br />
Gebiet einschließlich wirtschaftlicher Konsequenzen.<br />
Dieser Indikator misst die Größenordnung der mit dem<br />
Wasserverbrauch der Organisation verbundenen Auswirkungen.<br />
Im Hinblick auf Beziehungen zu anderen Nutzern<br />
derselben Wasserquelle ermöglicht der Indikator außerdem<br />
eine Einschätzung bestimmter Risikobereiche oder<br />
Verbesserungsmöglichkeiten, sowie die Stabilität der<br />
Wasserversorgung der Organisation selbst.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die Wasserquellen, die erheblich von<br />
der Wasserentnahme durch die berichtende Organisation<br />
betroffen sind. Entnahmen sind erheblich,<br />
wenn sie eines oder mehrere der folgenden Kriterien<br />
erfüllen:<br />
2.2 Geben Sie die Anzahl der insgesamt erheblich<br />
betroffenen Wasserquellen nach Art gemäß den<br />
oben genannten Kriterien mit den folgenden<br />
Angaben an:<br />
• Größe der Wasserquelle in Kubikmetern (m 3 );<br />
• Angaben dazu, ob die Quelle als Schutzgebiet<br />
ausgewiesen ist (national oder international) und<br />
• Biodiversitätswert (z. B. Artenvielfalt und<br />
Endemismus, Anzahl geschützter Arten).<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen über die besonderen Eigenschaften einer<br />
Wasserquelle oder eines Schutzgebiets können bei den<br />
örtlichen oder nationalen Wasserbehörden eingeholt<br />
werden. Sie können auch in Forschungsergebnissen, wie<br />
<strong>Umwelt</strong>folgeneinschätzungen enthalten sein.<br />
5. Quellen<br />
• IUCN Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.<br />
• Ramsar Übereinkommen über Feuchtgebiete, 1971.<br />
• Entnahmen, die mindestens 5 Prozent des<br />
durchschnittlichen Jahresvolumens eines<br />
bestimmten Gewässers ausmachen<br />
• Entnahmen aus Gewässern, die von Sachverständigen<br />
aufgrund ihrer Größe, Funktion oder ihrer<br />
Einordnung als seltenes oder gefährdetes System<br />
als besonders empfindlich anerkannt sind, oder<br />
Gewässer, die Lebensraum für eine bestimmte<br />
bedrohte Pflanzen- oder Tierart sind oder<br />
• jede Entnahme aus Feuchtgebieten, die auf der<br />
Ramsar-Liste stehen oder aus nationalen oder<br />
internationalen Naturschutzgebieten, unabhängig<br />
von der Entnahmehäufigkeit bzw. -menge.<br />
Anmerkung: Wird das Wasser von einem öffentlichen<br />
oder privaten Wasserversorger geliefert, sollte<br />
das ursprüngliche Gewässer/die ursprüngliche<br />
Quelle ermittelt und angegeben werden.<br />
Version 3.0<br />
15
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>10 Anteil in Prozent und<br />
Gesamtvolumen an zurückgewonnenem<br />
und wiederverwendetem Wasser.<br />
1. Relevanz<br />
Der Anteil des zurückgewonnenen und wiederverwendeten<br />
Wassers kann eine Messgröße für Effizienz sein und<br />
den Erfolg einer Organisation in Bezug auf die Reduzierung<br />
der Gesamtwasserentnahmen und Einleitung von<br />
Schmutzwasser sein. Vermehrte Rückgewinnung und<br />
Wiederverwendung können die Kosten für Wasserverbrauch,<br />
Wasseraufbereitung und Entsorgung senken und<br />
auch zur Verwirklichung lokaler, regionaler oder nationaler<br />
Ziele zur Steuerung der Wasserversorgung beitragen.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Dieser Indikator misst sowohl Wasser, das vor der<br />
Wiederverwendung aufbereitet wurde als auch<br />
Wasser, das nicht aufbereitet wurde. Schmutzabwasser<br />
(d. h. gesammeltes Regenwasser und Haushaltsabwasser,<br />
das z. B. beim Geschirrspülen, Wäsche<br />
waschen und Baden entsteht) ist darin erfasst.<br />
2.2 Berechnen Sie das Volumen des zurückgewonnenen/<br />
wiederverwendeten Wassers. Hat die Organisation<br />
zum Beispiel einen Produktionszyklus, der 20 Kubikmeter<br />
Wasser pro Kreislauf erfordert, entnimmt die<br />
Organisation für einen Produktionskreislauf 20 Kubikmeter<br />
Wasser und verwendet dieses dann für weitere<br />
drei Kreisläufe wieder. Die Gesamtwassermenge, die<br />
für dieses Verfahren zurückgewonnen bzw. wiederverwendet<br />
wurde, beträgt dann 60 Kubikmeter.<br />
3. Definitionen<br />
Rückgewinnung/Wiederverwendung<br />
Darunter versteht man die Verarbeitung von Brauchwasser/Abwasser<br />
durch einen anderen Kreislauf, bevor<br />
das Wasser der endgültigen Behandlung zugeführt bzw.<br />
wieder in die <strong>Umwelt</strong> geleitet wird. Im Allgemeinen gibt es<br />
drei Arten von Wasserrückgewinnung/Wiederverwendung:<br />
• Abwasser, das in dem selben Verfahren recycelt oder<br />
an einem späteren Punkt des Verfahrenskreislaufs<br />
wiederverwendet wird;<br />
• Abwasser, das in einem anderen Verfahren in der<br />
selben Anlage recycelt bzw. wiederverwertet wird<br />
und<br />
• Abwasser, das in einer anderen Anlage der<br />
berichtenden Organisation wieder verwendet wird.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können Wasserzählern, Wasserrechnungen<br />
oder (falls weder Wasserzähler noch -rechnungen existieren)<br />
Berechnungen auf der Grundlage eines Wasser-Audits<br />
oder einer Wasserbestandsaufnahme entnommen werden<br />
oder bei einem Wasserversorger eingeholt werden.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
2.3 Geben Sie die Gesamtwassermenge in Kubikmeter<br />
pro Jahr (m 3 /Jahr) an, die vom Organisation zurückgewonnen<br />
bzw. wiederverwendet wurde sowie<br />
den Anteil an der unter Indikator <strong>EN</strong>8 berichteten<br />
Gesamtwasserentnahme in Prozent.<br />
16<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>11 Ort und Größe von Grundstücken,<br />
in Schutzgebieten, oder angrenzend<br />
an Schutzgebiete. Ort und Größe von<br />
Grundstücken in Gebieten mit hohem<br />
Biodiversitätswert außerhalb von Schutzgebieten<br />
oder daran angrenzend. Zu<br />
berücksichtigen sind Grundstücke, die im<br />
Eigentum der berichtenden Organisation<br />
stehen, oder von dieser gepachtet oder<br />
verwaltet werden.<br />
1. Relevanz<br />
Eine Organisation kann bestimmte Risiken für die Biodiversität<br />
erkennen und diese verstehen, indem sie über<br />
die möglichen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf<br />
Grundstücke berichtet, die<br />
• in Schutzgebieten oder Gebieten mit einem hohen<br />
Biodiversitätswert liegen,<br />
• Schutzgebiete oder Gebiete mit einem hohen<br />
Biodiversitätswert enthalten oder an ein<br />
Schutzgebiet oder<br />
• an Gebiete mit einem hohen Biodiversitätswert<br />
angrenzen.<br />
Die Überwachung der Aktivitäten, die in Schutzgebieten<br />
und Gebieten mit einem hohen Biodiversitätswert außerhalb<br />
von Schutzgebieten stattfinden, erlaubt es der berichtenden<br />
Organisation, die Risiken von Auswirkungen<br />
auf diese Gebiete zu minimieren. Es wird der Organisation<br />
dadurch außerdem ermöglicht, Auswirkungen auf die Biodiversität<br />
zu steuern oder Missmanagement zu vermeiden.<br />
Werden solche Auswirkungen nicht angemessen gesteuert,<br />
kann dies dazu führen, dass der Ruf der Organisation<br />
geschädigt, die Erteilung von Baugenehmigungen verzögert<br />
oder die gesellschaftliche Zustimmung zum Handeln<br />
der Organisation entzogen wird.<br />
2. Erfassung<br />
2.1 Ermitteln Sie die Betriebsstätten, die im Eigentum<br />
der Organisation stehen oder die die Organisation<br />
pachtet oder verwaltet und die sich in einem Schutzgebiet<br />
befinden, daran angrenzen oder geschützte<br />
Gebiete und Gebiete mit einem hohen Biodiversitätswert<br />
außerhalb von Schutzgebieten enthalten.<br />
Schließen Sie Standorte mit ein, für die zukünftig<br />
eine Geschäftstätigkeit offiziell angekündigt wurde.<br />
2.2 Machen Sie für jede oben ermittelte Betriebsstätte<br />
die folgenden Angaben:<br />
• geographische Lage<br />
• Unterirdisches Land, das im Eigentum der<br />
Organisation steht, von dieser gepachtet oder<br />
verwaltet wird<br />
• Lage im Verhältnis zum Schutzgebiet (in dem<br />
Gebiet, daran angrenzend oder Teile eines<br />
Schutzgebiets enthaltend) und zu einem Gebiet<br />
mit einem hohen Biodiversitätswert außerhalb<br />
eines Schutzgebiets<br />
• Art des Betriebs (Büros, Produktion oder Abbau<br />
von Bodenschätzen)<br />
• Größe der Betriebsstätte in km 2<br />
• Biodiversitätswert, bestimmt durch:<br />
3. Definitionen<br />
Schutzgebiet<br />
– Qualitätsmerkmal des Schutzgebiet und<br />
Gebiet mit einem hohen Biodiversitätswert<br />
außerhalb eines Schutzgebiets (erdgebunden,<br />
Frischwasser oder maritimes Ökosystem) und<br />
– Gelisteter Schutzstatus (z. B. IUCN Kategorie<br />
Biotop-/Artenschutzgebiet mit Management,<br />
Ramsar Übereinkommen, nationale<br />
Gesetzgebung, Natura 2000-Gebiet, usw.).<br />
Ein geographisch umrissener Bereich, der dazu bestimmt<br />
ist bzw. reguliert oder gemanagt wird, um bestimmte<br />
<strong>Umwelt</strong>schutzziele zu erreichen.<br />
Gebiete mit einem hohen Biodiversitätswert<br />
Gebiete, die nicht rechtlich geschützt sind, deren wichtige<br />
Eigenschaften in Bezug auf die biologische Vielfalt aber<br />
von zahlreichen staatlichen Stellen und Nichtregierungsorganisationen<br />
anerkannt sind. Dies beinhaltet natürliche<br />
Lebensräume, die vorrangig zu schützen sind (häufig<br />
werden diese in nationalen Biodiversitätsstrategien und<br />
Aktionsplänen definiert, die im Rahmen der UN-Konvention<br />
über die biologische Vielfalt erstellt werden). Darüber<br />
hinaus haben verschiedene internationale Naturschutzverbände<br />
besondere Gebiete mit einem hohen Biodiversitätswert<br />
ausgewiesen.<br />
Version 3.0<br />
17
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
4. Dokumentation<br />
Die erforderlichen Daten können u.a. Kauf- und Pachtverträgen<br />
oder den jeweiligen Grundbüchern entnommen<br />
werden.<br />
Auf nationaler Ebene können die für <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
zuständigen Behörden Informationen über internationale<br />
und nationale Schutzgebiete und Gebiete mit einem<br />
hohen Biodiversitätswert verwalten. Darüber hinaus enthalten<br />
nationale Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne<br />
häufig Informationen und Verzeichnisse von Schutzgebieten<br />
und Gebieten mit einem hohen Biodiversitätswert.<br />
5. Quellen<br />
• Ramsar Übereinkommen über Feuchtgebiete, 1971.<br />
• UNESCO Weltkulturerbe<br />
• UNESCO-Biosphärenreservate<br />
• Nationale Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne,<br />
die im Rahmen der UN-Konvention über die<br />
biologische Vielfalt erstellt werden<br />
• Biodiversitätshotspots und Wildnis nach der<br />
Definition von Conservation International<br />
• Die vom World Wildlife Fund ausgewählten <strong>Global</strong><br />
200 Ökoregionen.<br />
• Von Bird Life International registrierte wichtige<br />
Vogelschutzgebiete<br />
• IUCN Zentren für Pflanzenvielfalt.<br />
<strong>EN</strong>12 Beschreibung der wesentlichen<br />
Auswirkungen von Maßnahmen, ‚<br />
Produkten und Dienstleistungen auf die<br />
Biodiversität in Schutzgebieten und<br />
Gebieten mit hohem Biodiversitätswert<br />
außerhalb von Schutzgebieten.<br />
1. Relevanz<br />
Dieser Indikator liefert Informationen über wesentliche<br />
direkte und indirekte Auswirkungen der berichtenden<br />
Organisation auf die Biodiversität in Schutzgebieten und<br />
Gebieten mit einem hohen Biodiversitätswert außerhalb<br />
von Schutzgebieten. Er schafft außerdem die Grundlage,<br />
um eine unternehmerische Strategie zur Minderung der<br />
Auswirkungen zu verstehen und zu entwickeln. Der Indikator<br />
fragt nach strukturierten, qualitativen Informationen<br />
und ermöglicht so den organisationsübergreifenden<br />
Vergleich der jeweiligen Größe, des Umfangs und der Art<br />
der Auswirkungen im Zeitablauf.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die wesentlichen Auswirkungen auf<br />
die Biodiversität verbunden mit den Aktivitäten,<br />
Produkten und Dienstleistungen der berichtenden<br />
Organisation einschließlich der direkten und indirekten<br />
Auswirkungen (z. B. in der Zulieferkette).<br />
2.2 Geben Sie die Art der wesentlichen direkten und indirekten<br />
Auswirkungen auf die Biodiversität in Bezug<br />
auf einen oder mehrere der folgenden Punkte an:<br />
• Bau oder Verwendung von Produktionsanlagen,<br />
Minen und Verkehrsinfrastruktur<br />
• <strong>Umwelt</strong>verschmutzung (Einbringen von Substanzen,<br />
die natürlich in dem Lebensraum nicht vorkommen<br />
aus definierten oder diffusen Quellen)<br />
• Einführung invasiver Tierarten, Schädlingen und<br />
Krankheitserreger<br />
• Verringerung der Artenvielfalt<br />
• Veränderung des Lebensraums und<br />
• Veränderung der ökologischen Prozesse, die über<br />
die natürlichen Schwankungen hinausgeht (z. B.<br />
Veränderung des Salzgehalts oder des Grundwasserstands).<br />
18<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
2.3 Machen Sie Angaben zu den wesentlichen direkten<br />
und indirekten positiven und negativen<br />
Auswirkungen in Bezug auf die folgenden Punkte:<br />
• Betroffene Arten<br />
• Ausmaß der betroffenen Gebiete (dies ist nicht<br />
auf Gebiete beschränkt, die förmlich als Schutzgebiete<br />
ausgewiesen sind und sollte auch die<br />
Auswirkungen auf Gebiete berücksichtigen, die<br />
als Puffer dienen sowie Gebiete, die förmlich<br />
als Gebiete von besonderer Bedeutung oder<br />
Anfälligkeit ausgewiesen sind).<br />
• Dauer der Auswirkungen und<br />
• Umkehrbarkeit oder Unumkehrbarkeit der<br />
Auswirkungen.<br />
3. Definitionen<br />
Wesentliche Auswirkungen<br />
Auswirkungen sind wesentlich, wenn sie die Gesamtheit<br />
eines geographischen Gebiets/einer Region entweder<br />
direkt oder indirekt beeinträchtigen. Dies ist der Fall, wenn<br />
die ökologischen Eigenschaften, Strukturen und Funktionen<br />
für das gesamte Gebiet langfristig wesentlich verändert<br />
werden. Dies bedeutet, dass der Lebensraum, sein<br />
Populationsbestand bzw. die besonderen Arten, die diesen<br />
Lebensraum auszeichnen, nicht erhalten werden können.<br />
Auf Ebene der Arten verursacht eine wesentliche Auswirkung<br />
den Rückgang einer Population oder ändert ihre<br />
Verbreitung, so dass der Bestand sich nicht innerhalb<br />
einer bestimmten Anzahl von Generationen auf natürlich<br />
Weise (Vermehrung oder Einwanderung aus nicht betroffenen<br />
Gebieten) auf das alte Niveau erholen kann. Eine<br />
wesentliche Auswirkung kann auch die Existenz oder die<br />
wirtschaftliche Verwertung einer Ressource in einem Maß<br />
beeinflussen, dass das Wohlergehen der Nutzer dadurch<br />
langfristig betroffen ist.<br />
4. Dokumentation<br />
<strong>EN</strong>13 Geschützte oder wiederhergestellte<br />
natürliche Lebensräume.<br />
1. Relevanz<br />
Eine Biodiversitätsstrategie enthält eine Kombination<br />
aus Elementen zum Schutz natürlicher Lebensräume<br />
vor Schäden, die auf die Geschäftstätigkeit der Organisation<br />
zurückgehen, sowie zu ihrer Verwaltung und zur<br />
Beseitigung von solchen Schäden. Der Indikator misst<br />
den Umsetzungsgrad einer bestimmten Strategie zur Verhinderung<br />
oder zum Ausgleich negativer Auswirkungen<br />
im Zusammenhang mit Aktivitäten. Die Unversehrtheit<br />
natürlicher Lebensräume sicherzustellen, kann den Ruf der<br />
Organisation, die Stabilität seiner natürlichen Umgebung<br />
und verfügbaren Ressourcen sowie die Akzeptanz in den<br />
umgebenden Gemeinden verbessern.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Dieser Indikator bezieht sich auf Gebiete, die erfolgreich<br />
saniert wurden oder die aktiv geschützt werden<br />
(siehe Definitionen). Gebiete, in denen Organisationen<br />
noch aktiv sind, können gezählt werden,<br />
wenn sie den Definitionen „wiederhergestellt“ oder<br />
„geschützt“ entsprechen.<br />
2.2 Bewerten Sie den Status des Gebiets auf der Grundlage<br />
seines Zustands am Ende der Berichtsperiode.<br />
2.3 Geben Sie die Größe und Lage aller als Lebensräume<br />
geschützten oder wiederhergestellten Gebiete<br />
(in Hektar) an und geben Sie an, ob der Erfolg der<br />
Wiederherstellungsmaßnahme von unabhängigen<br />
Sachverständigen bestätigt wurde oder wird. Ist das<br />
Gebiet größer als einen km 2 , geben Sie die Fläche in<br />
km 2 an.<br />
2.4 Berichten Sie, ob es über die Fälle, in denen die<br />
Organisation die Wiederherstellungs- oder Schutzmaßnahmen<br />
überwacht und umgesetzt hat, weitere<br />
Partnerschaften mit Dritten gibt, um Lebensräume zu<br />
schützen oder wiederherzustellen.<br />
Informationen für diesen Indikator finden Sie im <strong>Umwelt</strong>managementsystem<br />
der berichtenden Organisation oder<br />
anderen internen Unterlagen. Informationen können auch<br />
den <strong>Umwelt</strong>- und Sozialverträglichkeitsprüfungen oder<br />
Untersuchungen über den Produktlebensweg entnommen<br />
werden, falls solche vorliegen und von anderen Organisationen,<br />
die der berichtenden Organisation in der Zulieferkette<br />
vor- oder nachgeschaltet sind, eingeholt werden.<br />
5. Quellen<br />
• GRI Querverweis: GRI Biodiversity Resource<br />
Document.<br />
Version 3.0<br />
19
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
3. Definitionen<br />
Wiederhergestelltes Gebiet<br />
Gebiete, die während der betrieblichen Tätigkeit genutzt<br />
oder beeinträchtigt wurden und deren <strong>Umwelt</strong> durch<br />
Sanierungsmaßnahmen wieder in ihren ursprünglichen<br />
Zustand oder in den Zustand eines gesunden und funktionierenden<br />
Ökosystems versetzt wurde.<br />
Geschütztes Gebiet<br />
Geschützte Gebiete sind Gebiete, die vor Schädigungen<br />
jedweder Art geschützt werden. Die <strong>Umwelt</strong> bleibt in<br />
ihrem ursprünglichen Zustand mit einem gesunden und<br />
funktionierenden Ökosystem.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen über geschützte Gebiete können in den<br />
Unterlagen des <strong>Umwelt</strong>managementsystems der Organisation,<br />
in Plänen des Standorts, in <strong>Umwelt</strong>- und Sozialverträglichkeitsprüfungen<br />
oder in Richtlinien der Organisation<br />
enthalten sein.<br />
Informationen über die Wiederherstellung von Land<br />
(d. h. Anforderungen an die Wiederherstellung von Land)<br />
können in Grundstückspacht-, Miet- oder Kaufverträgen<br />
oder in <strong>Umwelt</strong>- und Sozialverträglichkeitsprüfungen oder<br />
in Risikoregistern enthalten sein.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
<strong>EN</strong>14 Strategien, laufende Maßnahmen<br />
und Zukunftspläne für das Management<br />
der Auswirkungen auf die Biodiversität.<br />
1. Relevanz<br />
Die erzielte Leistung im Hinblick auf die Umsetzung von<br />
Biodiversitätsrichtlinien, -zielen und -zusagen hängt davon<br />
ab, ob für das Management der Auswirkungen strukturierte<br />
Programme zur Verfügung stehen. Dass Programme<br />
vorhanden sind und die Art, wie diese strukturiert sind, ist<br />
besonders dann wichtig, wenn nationale Bestimmungen<br />
keine klaren Leitlinien vorgeben, wie eine Organisation ihr<br />
Biodiversitätsmanagement planen sollte.<br />
Dieser Indikator ermöglicht sowohl internen als auch<br />
externen Stakeholdern die Analyse, wie gut die Strategien<br />
der berichtenden Organisation, ihre aktuellen Aktionen<br />
und Zukunftspläne die möglichen Auswirkungen auf die<br />
Biodiversität aufgreifen. Die Qualität des Ansatzes der<br />
Organisation für das Management der Auswirkungen auf<br />
die Biodiversität, wie in <strong>EN</strong>11 und <strong>EN</strong>12 ermittelt, wird<br />
Auswirkungen darauf haben, wie stark die Organisation<br />
Risiken, wie z. B. Rufschädigung, Bußgeldern oder der<br />
Ablehnung von Planungs- oder Betriebsgenehmigungen<br />
ausgesetzt ist. Maßnahmen zum Schutz oder zur Wiederherstellung<br />
von Lebensräumen und Arten sind von<br />
besonderer Bedeutung.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Sofern nationale Bestimmungen die spezifischen<br />
Strategien, Maßnahmen oder Pläne, die unter diesem<br />
Indikator berichtet werden, beeinflusst haben, sollte<br />
dies hier angemerkt werden.<br />
2.2 Berichten Sie, welche Strategie die Organisation<br />
verfolgt hat, um ihre Politik in Bezug auf das Biodiversitätsmanagement<br />
zu erreichen. Dieser Bericht sollte<br />
folgende Punkte enthalten:<br />
• Einbindung von Biodiversitätsaspekten in<br />
analytische Werkzeuge, wie z. B. <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfungen<br />
von Standorten<br />
• Methodik, um zu ermitteln, welchem Risiko die<br />
Biodiversität ausgesetzt ist<br />
• Bestimmte Zielsetzungen<br />
• Monitoringverfahren und<br />
• öffentliche Berichterstattung.<br />
20<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
2.3 Berichten Sie über laufende Maßnahmen zur<br />
Steuerung der unter <strong>EN</strong>11 und <strong>EN</strong>12 ermittelten<br />
Risiken für die Biodiversität oder über Pläne, solche<br />
Maßnahmen in der Zukunft durchzuführen.<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen über Programme und Ziele können den<br />
Management-Richtlinien oder dem <strong>Umwelt</strong>managementsystem<br />
der Organisation, <strong>Umwelt</strong>- und Sozialverträglichkeitsprüfungen,<br />
Richtlinien zur sozialen Verantwortung<br />
oder Risikoregistern entnommen werden.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
<strong>EN</strong>15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste<br />
der IUCN und auf nationalen Listen, die<br />
ihren natürlichen Lebensraum in Gebieten<br />
haben, die von der Geschäftstätigkeit der<br />
Organisation betroffen sind, aufgeteilt<br />
nach dem Bedrohungsgrad.<br />
1. Relevanz<br />
Dieser Indikator hilft der berichtenden Organisation zu<br />
ermitteln, in welchen Bereichen ihre Aktivitäten eine<br />
Gefahr für bedrohte Pflanzen- und Tierarten darstellen<br />
können. Hat die Organisation diese Gefahren ermittelt,<br />
ist sie in der Lage, geeignete Schritte zu ergreifen, um<br />
Schäden zu vermeiden und das Aussterben von Arten zu<br />
verhindern. Arten, die in der Roten Liste der IUCN oder in<br />
nationalen Listen geschützter Arten enthalten sind,<br />
können als verbindlicher Maßstab dafür dienen, wie<br />
sensibel der Lebensraum in den von der Betriebstätigkeit<br />
betroffenen Gebieten ist und wie wichtig diese Lebensräume<br />
aus Managementsicht sind.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die Lage der von der Betriebstätigkeit<br />
der berichtenden Organisation betroffenen Lebensräume,<br />
in denen Arten vorkommen, die auf der Roten<br />
Liste der IUCN oder auf nationalen Listen geschützter<br />
Arten aufgeführt sind.<br />
2.2 Berichten Sie über die Anzahl der Arten in Lebensräumen,<br />
die von der berichtenden Organisation<br />
betroffen sind, und geben Sie für die jeweilige Art<br />
eine der folgenden Gefährdungsstufen:<br />
• vom Aussterben bedroht<br />
• stark gefährdet<br />
• gefährdet<br />
• gering gefährdet und<br />
• nicht gefährdet.<br />
3. Definitionen<br />
Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN<br />
Eine Auflistung des weltweiten Schutzstatus von Tier- und<br />
Pflanzenarten, die von der International Union for the<br />
Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN), der<br />
Weltnaturschutzunion, erstellt wurde.<br />
Version 3.0<br />
21
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
4. Dokumentation<br />
Informationen darüber, ob eine Art in der Roten Liste der<br />
IUCN oder in nationalen Listen enthalten ist, können bei<br />
den nationalen/regionalen Naturschutzbehörden, kommunalen<br />
Behörden oder <strong>Umwelt</strong>schutzverbände eingeholt<br />
werden. Im Fall von Organisationen, die in Schutzgebieten<br />
oder Gebieten mit einem hohen Biodiversitätswert oder<br />
in Gebieten, die an solche angrenzen, operieren, können<br />
relevante Informationen über die Biodiversität in den<br />
geschützten Gebieten auch in Planungsgutachten oder in<br />
Unterlagen aus Genehmigungsverfahren enthalten sein.<br />
5. Quellen<br />
• IUCN Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.<br />
<strong>EN</strong>16 Gesamte direkte und indirekte<br />
Treibhausgasemissionen insgesamt nach<br />
Gewicht.<br />
1. Relevanz<br />
Treibhausgasemissionen sind die Hauptursache für den<br />
Klimawandel und unterliegen der Klimarahmenkonvention<br />
der Vereinten Nationen (UNFCC) und dem danach verabschiedeten<br />
Kyoto-Protokoll. Zu deren Umsetzung wurden<br />
verschiedene nationale und internationale Bestimmungen<br />
und Anreizsysteme (wie z. B. Emissionszertifikate)<br />
beschlossen. Sie zielen darauf ab, das Volumen der Treibhausgasemissionen<br />
zu kontrollieren und die Verringerung<br />
des Ausstoßes zu belohnen.<br />
Dieser Indikator kann in Kombination mit <strong>EN</strong>17 genutzt<br />
werden, um auf internationaler oder nationaler Ebene<br />
Ziele für Rechtsvorschriften oder Handelssysteme zu<br />
beschreiben. Die kombinierte Betrachtung von direkten<br />
und indirekten Emissionen liefert Einsichten in mögliche<br />
Kostenauswirkungen von Besteuerungs- und Handelssystemen<br />
für die für die berichtende Organisation.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Es stehen verschiedene Methoden zu Verfügung, um<br />
die Menge von Treibhausgasemissionen pro Quelle<br />
zu berechnen. Geben Sie den verwendeten Standard<br />
und die für die Daten relevante Methodik unter<br />
Bezugnahme auf die folgenden Aspekte an:<br />
• Direkte Messung (z. B. kontinuierliche<br />
Onlineanalysen)<br />
• Berechnung basierend auf standortspezifischen<br />
Daten (z. B. für die Untersuchung der Brennstoffzusammensetzung)<br />
• Berechnung auf der Grundlage von<br />
vorgegebenen Werten und<br />
• Schätzungen. Falls Schätzwerte zugrunde gelegt<br />
werden, weil keine vorgegebenen Werte zur<br />
Verfügung stehen, geben Sie an, von welchen<br />
Grundannahmen ausgegangen wird.<br />
Weitere Details zur Datensammlung für diesen Indikator<br />
finden Sie im WRI /WBCSD Greenhouse Gas-Protokoll und<br />
in dem IPCC-Dokument, das unter den Quellen aufgeführt<br />
wird.<br />
22<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
2.2 Ermitteln Sie den direkten Ausstoß von Treibhausgas<br />
aus allen Quellen, die sich im Eigentum der<br />
berichtenden Organisation befinden oder von<br />
diesem kontrolliert werden, einschließlich.<br />
• Erzeugung von Elektrizität, Wärme oder Dampf,<br />
wie unter <strong>EN</strong>3 berichtet<br />
• andere Verbrennungsprozesse, wie das Abfackeln<br />
• physikalische oder chemische Verarbeitung<br />
• Transport von Material, Produkten und Abfällen<br />
• Belüftung und<br />
• flüchtige Emissionen.<br />
Emissionen aus Verbrennungsprozessen und -quellen<br />
werden der direkten Primärenergie aus nicht<br />
erneuerbaren und erneuerbaren Energiequellen, wie<br />
unter <strong>EN</strong>3 berichtet, entsprechen. Bitte beachten<br />
Sie, dass die direkten CO 2 -Emissionen aus der Verbrennung<br />
von Biomasse im Rahmen des Treibhausgasprotokolls<br />
(überarbeitete Fassung) hier nicht zu<br />
berücksichtigen, sondern getrennt auszuweisen sind.<br />
2.3 Ermitteln Sie die indirekten Treibhausgasemissionen,<br />
die aus der Erzeugung eingekaufter Elektrizität, eingekaufter<br />
Wärme oder eingekauften Dampfs<br />
resultieren. Dies entspricht dem unter <strong>EN</strong>4 berichteten<br />
Energieverbrauch.<br />
Sonstige indirekte Emissionen, wie z. B. durch Dienstreisen<br />
verursachte Emissionen, werden hier nicht<br />
erfasst, da diese unter <strong>EN</strong>17 berichtet werden.<br />
2.4 Berichten Sie die Treibhausgasemissionen als Summe<br />
der direkten und indirekten Emissionen, wie unter 2.2<br />
und 2.3 ermittelt, in Tonnen CO 2 -Äquivalent.<br />
Indirekte Emissionen<br />
Emissionen, die aus Aktivitäten der berichtenden Organisation<br />
resultieren, aber die aus Quellen erzeugt werden, die<br />
zum Eigentum einer anderen Organisation gehören oder<br />
von einer anderen Organisation kontrolliert werden. Im Zusammenhang<br />
mit diesem Indikator bezieht sich der Begriff<br />
der indirekten Emissionen auf Treibhausgasemissionen,<br />
die durch die Erzeugung von Elektrizität, Wärme oder<br />
Dampf verursacht wurden, die zum Eigenverbrauch in die<br />
Berichtsgrenzen der berichtenden Organisation geliefert<br />
wurden.<br />
Kohlendioxid-Äquivalent<br />
CO 2 (Kohlendioxid)-Äquivalent ist die Maßeinheit, die<br />
verwendet wird, um die Emissionen verschiedener Treibhausgase<br />
auf der Grundlage ihrer Klimawirksamkeit (GWP<br />
= <strong>Global</strong> Warming Potential) zu vergleichen. Das CO 2 -Äquivalent<br />
für ein Gas wird abgeleitet, indem man die Tonnen<br />
des Gases mit dem damit verbundenen GWP multipliziert.<br />
4. Dokumentation<br />
Emissionen, die aus direktem oder indirektem Energieverbrauch<br />
resultieren, können mit Hilfe der unter <strong>EN</strong>3 und<br />
<strong>EN</strong>4 berichteten Daten berechnet werden.<br />
5. Quellen<br />
• Die Greenhouse Gas Protocol (GHG) <strong>Initiative</strong> – ein<br />
Abrechnungs- und Berichtsstandard für Unternehmen<br />
(überarbeitete Ausgabe 2004) des World<br />
Resources Institute (WRI) und des World Business<br />
Council for Sustainable Development (WBCSD).<br />
• Kyoto-Protokoll, 1997.<br />
• Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC),<br />
Climate Change 2001, Working Group I: The Scientific<br />
Basis.<br />
3. Definitions<br />
Direkte Emissionen<br />
Emissionen aus Quellen, die im Besitz der berichtenden<br />
Organisation sind oder von dieser kontrolliert werden.<br />
Direkte Emissionen im Zusammenhang mit einer Verbrennung<br />
würden z. B. entstehen, wenn die berichtende<br />
Organisation innerhalb ihrer Berichtsgrenzen Energie aus<br />
Brennstoffen erzeugt.<br />
Version 3.0<br />
23
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>17 Sonstige relevante<br />
Treibhausgasemissionen nach Gewicht.<br />
1. Relevanz<br />
Treibhausgasemissionen sind die Hauptursache für den<br />
Klimawandel und unterliegen der Klimarahmenkonvention<br />
der Vereinten Nationen (UNFCC) und dem danach verabschiedeten<br />
Kyoto-Protokoll. Bei manchen Organisationen<br />
sind die indirekten Treibhausgasemissionen deutlich höher<br />
als die direkten. Sie sind von der Organisation auch hinreichend<br />
kontrollierbar, so dass Umstellungen zu einer erheblichen<br />
Reduzierung der Treibhausgasemissionen führen<br />
können. Mit der Quantifizierung und Veröffentlichung ihrer<br />
Bemühungen zur Reduzierung indirekter Emissionen kann<br />
die Organisation ihre führende Position im Kampf gegen<br />
den Klimawandel unterstreichen und ihr Image aufwerten.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die Treibhausgasemissionen aus<br />
indirektem Energieverbrauch. Dabei sind indirekte<br />
Emissionen, die durch importierten Strom und<br />
Dampf sowie importierte Wärme erzeugt werden,<br />
nicht zu berücksichtigen, da diese von Indikator<br />
<strong>EN</strong>16 erfasst sind.<br />
2.2 Identifizieren Sie zusätzlich, welche Aktivitäten der<br />
berichtenden Organisation indirekte Emissionen<br />
verursachen und bewerten Sie die Mengen (z. B.<br />
Berufsverkehr der Mitarbeiter, Geschäftsreisen usw.).<br />
Bei der Entscheidung über die Relevanz dieser<br />
Aktivitäten ist zu berücksichtigen, ob die Emissionen<br />
der Aktivität:<br />
• im Vergleich zu anderen Aktivitäten, die direkte<br />
Emissionen erzeugen oder im Vergleich zu<br />
indirekten energierelevanten Emissionen (wie<br />
unter <strong>EN</strong>16 berichtet) hoch sind<br />
• von Stakeholdern als kritisch eingestuft werden<br />
• durch Maßnahmen der berichtenden<br />
Organisation deutlich reduziert werden könnten.<br />
3. Definitionen<br />
Indirekte Emissionen<br />
Emissionen, die aus Aktivitäten der berichtenden Organisation<br />
resultieren, aber an Quellen erzeugt werden, die<br />
sich im Eigentum einer anderen Organisation befinden<br />
oder von einer anderen Organisation kontrolliert werden.<br />
Im Zusammenhang mit diesem Indikator beinhaltet der<br />
Begriff indirekte Emissionen nicht die Emissionen, die mit<br />
Elektrizität, Wärme oder Dampf erzeugt werden, die bzw.<br />
den die berichtende Organisation für den Eigenverbrauch<br />
importiert hat (z. B. Transport, Verpackung).<br />
Kohlendioxid-Äquivalent<br />
CO 2 (Kohlendioxid)-Äquivalent ist die Maßeinheit, die<br />
verwendet wird, um die Emissionen verschiedener Treibhausgase<br />
auf der Grundlage ihrer Klimawirksamkeit<br />
(GWP = <strong>Global</strong> Warming Potential) zu vergleichen. Das<br />
CO 2 -Äquivalent für ein Gas wird abgeleitet, indem man<br />
die Tonnen des Gases mit dem damit verbundenen GWP<br />
multipliziert.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können bei externen Zulieferern von<br />
Produkten und Dienstleistungen eingeholt werden. Für<br />
bestimmte Arten indirekter Emissionen, wie z. B. Geschäftsreisen,<br />
muss die Organisation eventuell ihre eigenen<br />
Aufzeichnungen mit Daten externer Quellen abgleichen,<br />
um zu einem Schätzwert zu kommen.<br />
5. Quellen<br />
• Die Greenhouse Gas Protocol (GHG) <strong>Initiative</strong> – ein<br />
Abrechnungs- und Berichtsstandard für Unternehmen<br />
(überarbeitete Ausgabe 2004) des World<br />
Resources Institute (WRI) und des World Business<br />
Council for Sustainable Development (WBCSD).<br />
• Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC),<br />
Climate Change 2001, Working Group I: The Scientific<br />
Basis.<br />
• Kyoto-Protokoll, 1997.<br />
2.3 Berichten Sie die Summe der indirekten Treibhausgasemissionen<br />
in Tonnen CO 2 -Äquivalent.<br />
24<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>18 <strong>Initiative</strong>n zur Verringerung der<br />
Treibhausgasemissionen und erzielte<br />
Ergebnisse.<br />
1. Relevanz<br />
Treibhausgasemissionen sind die Hauptursache für den<br />
Klimawandel und unterliegen der Klimarahmenkonvention<br />
der Vereinten Nationen (UNFCC) und dem danach verabschiedeten<br />
Kyoto-Protokoll. Zu deren Umsetzung wurden<br />
verschiedene nationale und internationale Bestimmungen<br />
und Anreizsysteme (wie z. B. Emissionszertifikate) beschlossen.<br />
Sie zielen darauf ab, das Volumen der Treibhausgasemissionen<br />
zu kontrollieren und die Verringerung des<br />
Ausstoßes zu belohnen. Treibhausgasemissionen können<br />
durch eine umfassende Überwachung effizient reduziert<br />
werden (z. B. durch eine sorgfältige Auswahl energieeffizienter<br />
Materialien, Dienstleistungen oder Produktionskapazitäten).<br />
Dieser Indikator kann in Kombination mit <strong>EN</strong>16 und <strong>EN</strong>17<br />
angewendet werden, um unter Bezugnahme auf internationale<br />
oder nationale Bestimmungen und Handelssysteme<br />
Ziele für die Reduktion des Treibhausgasausstoßes<br />
zu setzen und die Erreichung dieser Ziele zu verfolgen.<br />
Die Nachverfolgung und Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />
kann die Leistung von Produkten und<br />
Dienstleistungen über ihre gesamte Lebensdauer verbessern<br />
und Teil eines umfassenden Programms zur umweltfreundlichen<br />
Gestaltung des Produktportfolios und der<br />
Geschäftsprozesse sein.<br />
2.3 Berichten Sie quantitativ über den Umfang der im<br />
Berichtszeitraum als direkte Folge der <strong>Initiative</strong>/n<br />
erzielten Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />
in Tonnen CO 2 -Äquivalent.<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können den unter <strong>EN</strong>16 und <strong>EN</strong>17 berichteten<br />
Daten sowie Emissionsmessungen entnommen<br />
werden. Sie können auch aus Unterlagen der Buchhaltung<br />
abgeleitet oder basierend auf Standardwerten geschätzt<br />
werden. Informationen über <strong>Initiative</strong>n sind in der Regel<br />
in den Akten der <strong>Umwelt</strong>management-Abteilungen<br />
enthalten.<br />
5. Quellen<br />
• Die Greenhouse Gas Protocol (GHG) <strong>Initiative</strong> – ein<br />
Abrechnungs- und Berichtsstandard für Unternehmen<br />
(überarbeitete Ausgabe 2004) des World<br />
Resources Institute (WRI) und des World Business<br />
Council for Sustainable Development (WBCSD).<br />
• Kyoto-Protokoll, 1997.<br />
• Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC),<br />
Climate Change 2001, Working Group I: The Scientific<br />
Basis.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie, an welchen Quellen, die im Eigentum<br />
der berichtenden Organisation stehen oder von diesem<br />
kontrolliert werden (wie unter <strong>EN</strong>16 berichtet),<br />
die Emissionen reduziert wurden. Ermitteln Sie, in<br />
welchen Fällen Emissionen, die durch den indirekten<br />
Energieverbrauch oder durch Aktivitäten der<br />
berichtenden Organisation, wie unter <strong>EN</strong>17 berichtet,<br />
entstehen, reduziert wurden. Unterscheiden Sie<br />
zwischen freiwilligen Reduzierungen und solchen,<br />
die zwingend vorgeschrieben waren.<br />
2.2 Berichten Sie über <strong>Initiative</strong>n zur Reduzierung von<br />
Treibhausgasemissionen und gehen Sie dabei auf<br />
die Gebiete ein, in denen die <strong>Initiative</strong>n umgesetzt<br />
wurden.<br />
Version 3.0<br />
25
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>19 Emissionen von Ozon abbauenden<br />
Stoffen nach Gewicht.<br />
1. Relevanz<br />
Die Ozonschicht (O 3 ) filtert den Großteil der biologisch<br />
schädlichen UV-Strahlung (UV-B) der Sonne aus. Das<br />
Montreal-Protokoll regelt den schrittweisen internationalen<br />
Ausstieg aus der Nutzung Ozon abbauender Stoffe<br />
(ODS = Ozone Depleting Substances). Das Messen der<br />
Emissionen Ozon abbauender Stoffe erlaubt eine Einschätzung,<br />
wie gut die berichtende Organisation zurzeit<br />
gültige und zukünftige Gesetze einhält. Es ermöglicht auch<br />
eine Einschätzung möglicher Risiken für die Organisation<br />
in diesem Bereich. Dies ist besonders für Organisationen<br />
relevant, deren Verfahren, Produkte und Dienstleistungen<br />
bisher Ozon abbauende Stoffe verwenden und die auf<br />
neue Technologien umsteigen müssen, um die Zusagen<br />
des Montreal-Protokolls im Hinblick auf den schrittweisen<br />
Ausstieg zu erfüllen. Die Ergebnisse der berichtenden<br />
Organisation zum schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung<br />
Ozon abbauender Stoffe können als Indikator dienen,<br />
ob die Organisation ein Technologieführer ist und welche<br />
Marktposition es auf den Märkten für Produkte und<br />
Dienstleistungen hat, die von den Regelungen in Bezug<br />
auf Ozon abbauende Stoffe betroffen sind.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ozonabbauende Stoffe, die in Produkten enthalten<br />
sind oder von diesen bei der Nutzung oder<br />
Entsorgung freigesetzt werden, werden von diesem<br />
Indikator nicht erfasst.<br />
2.4 Geben Sie die Emissionen bestimmter Ozon<br />
abbauender Stoffe in Tonnen und in Tonnen FCKW-<br />
11-Äquivalent an.<br />
3. Definitionen<br />
Ozonabbauende Stoffe<br />
(ODS = Ozone Depleting Substances)<br />
Jeder Stoff mit einem Ozonabbaupotential (ODP = Ozone<br />
Depleting Potential) größer als 0, kann die Ozonschicht in<br />
der Stratosphäre abbauen. Die meisten Ozon abbauenden<br />
Stoffe werden unter dem Montreal-Protokoll und seinen<br />
Ergänzungen kontrolliert. Dazu gehören FCKWs, HCFCs,<br />
Halon und Methylbromid.<br />
FckW-11-Äquivalent<br />
FCKW-11 ist eine Maßeinheit, die verwendet wird, um das<br />
Ozonabbaupotential verschiedener Stoffe zu vergleichen.<br />
Die Bezugsgröße 1 entspricht dem Potential von FCKW-11<br />
und FCKW-12, den Abbau der Ozonschicht zu verursachen.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können aus internen Messungen und<br />
Unterlagen der Buchhaltung abgeleitet werden.<br />
5. Quellen<br />
• Montreal-Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau<br />
der Ozonschicht führen<br />
• Halon-Handbuch (Halon Handbook) des<br />
<strong>Umwelt</strong>programms der Vereinten Nationen (UNEP).<br />
2.2 Inbegriffen sind Emissionen von Stoffen, die in den<br />
Anhängen A, B, C und E zum Montreal-Protokoll über<br />
die Ozonschicht abbauende Stoffe enthalten sind.<br />
2.3 Ermitteln Sie die Emissionen Ozon abbauender Stoffe<br />
unter Verwendung der folgenden Formeln:<br />
Emissionen = Produktion + Importe – Exporte von<br />
Stoffen<br />
Produktion = Produzierte Stoffe – technologisch<br />
zerstörte Stoffe – Stoffe, die vollständig für die Herstellung<br />
anderer Chemikalien aufgebraucht werden<br />
Anmerkung: Ozonabbauende Stoffe, die recycelt und<br />
wiederverwertet werden, werden nicht als Produktion<br />
betrachtet.<br />
26<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>20 NO X , SO X und andere erhebliche<br />
• Persistente organische Schadstoffe (POP)<br />
Luftemissionen nach Art und Gewicht.<br />
• Flüchtige organische Verbindungen (VOC)<br />
1. Relevanz<br />
Dieser Indikator misst das Ausmaß der Luftemissionen<br />
• Gefährliche Luftschadstoffe (HAP)<br />
der Organisation und gibt Aufschluss über die relative<br />
Menge und Bedeutung dieser Emissionen im Vergleich<br />
• Direkte und diffuse Emissionen<br />
mit anderen Organisationen.<br />
• Feinstäube oder<br />
Luftverschmutzung kann Lebensräume und die Gesundheit<br />
• andere in Vorschriften festgelegte<br />
von Mensch und Tier negativ beeinflussen. Die Verschlechterung<br />
der Luftqualität, Säuerung, Waldsterben und die<br />
Standardkategorien für Luftemissionen.<br />
Betroffenheit der Volksgesundheit haben dazu geführt,<br />
dass lokale und internationale Vorschriften zur Kontrolle<br />
von Luftemissionen erlassen wurden. Die Verringerung von<br />
3. Definitionen<br />
Wesentliche Luftemissionen<br />
Schadstoffemissionen durch Rechtsvorschriften führte zu<br />
Luftemissionen, die im Rahmen internationaler Konventionen<br />
verbesserten Gesundheitsbedingungen für Mitarbeiter und<br />
bzw. nationaler Rechtsvorschriften reguliert werden, einschließlich<br />
der Luftemissionen, die in <strong>Umwelt</strong>genehmigungen für die<br />
Nachbargemeinden. Verringerungen oder Leistungen über<br />
die gesetzlichen Vorschriften hinaus können das Verhältnis<br />
zu den betroffenen Gemeinden und den Mitarbeitern<br />
Betriebstätigkeit der berichtenden Organisation aufgelistet sind.<br />
ebenso verbessern wie die Voraussetzungen, die Geschäftstätigkeit<br />
4. Dokumentation<br />
fortzusetzen oder auszubauen. In Regionen mit<br />
Informationen können Emissionsmessungen entnommen<br />
Emissionsobergrenzen hat das Emissionsvolumen unmittelbare<br />
Auswirkungen auf die Kosten der Organisation.<br />
werden oder auf der Grundlage von Buchhaltungsdaten<br />
und Standardwerten errechnet oder geschätzt werden.<br />
2. Datensammlung<br />
5. Quellen<br />
2.1 Ermitteln Sie wesentliche Luftemissionen und<br />
• Genfer Protokoll zum Übereinkommen von 1979 über<br />
berechnen Sie deren Gewicht.<br />
weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung<br />
2.2 Da die Berechnung bestimmter Luftemissionen, wie<br />
• Helsinki Protokoll zum Übereinkommen von 1985 über<br />
z. B. NO X komplexe Quantifizierungsbemühungen<br />
weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung<br />
notwendig macht, geben Sie die Methode an, die Sie<br />
für Ihre Berechnungen verwendet haben. Wählen Sie<br />
• Rotterdamer Übereinkommen von 1998 über das<br />
einen der folgenden Ansätze:<br />
Verfahren der vorherigen Zustimmung nach Inkenntnissetzung<br />
für bestimmte gefährliche Chemikalien<br />
• direkte Messung der Emissionen<br />
sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />
im internationalen Handel<br />
(z. B. Onlineanalysen)<br />
• Berechnung basierend auf standortspezifischen<br />
• Stockholmer Übereinkommen von 2001 über persistente<br />
organische Schadstoffe, kurz POP-Übereinkom<br />
Daten<br />
• Berechnung auf der Grundlage von<br />
men (Anhänge A, B und C)<br />
Standarddaten oder<br />
• Sofia Protokoll zum Übereinkommen von 1988 über<br />
• Schätzung. Falls Schätzwerte zugrunde<br />
weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung.<br />
gelegt werden, weil keine Standardwerte zur<br />
• Gothenburg Protocol to the 1979 Convention on<br />
Verfügung stehen, geben Sie an, von welchen<br />
Long-Range Transboundary Air Pollution to abate<br />
Grundannahmen Sie ausgehen.<br />
acidification, eutrophication, and ground-level ozone.<br />
2.3 Berichten Sie das Gewicht wesentlicher Luftemissionen<br />
(in Kilogramm oder deren Potenzen, wie<br />
• Göteborg Protokoll zum Übereinkommen von 1979<br />
über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung<br />
betreffend die Verringerung von Versaue<br />
Tonnen) für jede der folgenden Kategorien:<br />
• NO X<br />
rung, Eutrophierung und bodennahem Ozon.<br />
Version 3.0<br />
27
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>21 Gesamte Abwassereinleitungen<br />
nach Art und Einleitungsort.<br />
1. Relevanz<br />
Die Menge und Qualität des von der berichtenden Organisation<br />
eingeleiteten Wassers hat unmittelbare Auswirkungen<br />
auf das Ökosystem und auf die Betriebskosten. Durch eine<br />
schrittweise Verbesserung der Qualität des Abwassers<br />
und/oder durch eine Verringerung der Abwassermenge hat<br />
die berichtende Organisation die Möglichkeit, ihre Auswirkungen<br />
auf die sie umgebende <strong>Umwelt</strong> zu verringern. Das<br />
unkontrollierte Einleiten von Abwasser mit einer hohen<br />
Belastung durch Chemikalien oder Düngemittel (in erster<br />
Linie Stickstoff, Phosphor oder Kalium) kann sich erheblich<br />
auf die aufnehmenden Gewässer auswirken. Dies kann<br />
wiederum die Qualität der der Organisation zur Verfügung<br />
stehenden Wasserversorgung und ihr Verhältnis zu Gemeinden<br />
und anderen Wasserverbrauchern beeinträchtigen.<br />
Abwasser und Prozesswasser in einer Wasseraufbereitungsanlage<br />
zu reinigen, reduziert nicht nur den Verschmutzungsgrad<br />
des Wassers, sondern kann auch die Kosten der<br />
Organisation reduzieren. Auch das Risiko, dass aufsichtsrechtliche<br />
Maßnahmen wegen Nichteinhaltung von <strong>Umwelt</strong>vorschriften<br />
ergriffen werden, kann minimiert werden.<br />
All dies stärkt die „gesellschaftliche Betriebsgenehmigung“<br />
der berichtenden Organisation.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die geplanten und ungeplanten Einleitungen<br />
von Wasser (ohne gesammeltes Regenwasser<br />
und Nutzwasser) unterschieden nach Bestimmungsort<br />
und geben Sie an, wie es behandelt wird. Verfügt<br />
die berichtende Organisation nicht über einen Zähler<br />
für Einleitungen, muss diese Menge geschätzt werden,<br />
indem das ungefähr am Standort verbrauchte<br />
Wasser von dem entnommenen Wasservolumen, wie<br />
unter <strong>EN</strong>8 berichtet, abgezogen wird.<br />
2.2 Berichten Sie die Gesamtmenge geplanter und<br />
ungeplanter Wassereinleitungen in Kubikmeter pro<br />
Jahr (m 3 /Jahr) aufgeschlüsselt nach:<br />
• Bestimmungsort<br />
• Aufbereitungsmethode und<br />
• danach, ob es von einer anderen Organisation<br />
wiederverwendet wurde.<br />
2.3 Berichtende Organisationen, die Abwasser oder<br />
Prozesswasser einleiten, sollten die Wasserqualität<br />
für die Gesamtabwassermenge angeben und dabei<br />
Standardabwasserparamenter, wie z. B. den biochemischen<br />
Sauerstoffbedarf (BSB), Gesamtmenge<br />
suspendierter Feststoffe (TSS) usw. verwenden. Die<br />
Wahl des Qualitätsparameters dürfte sich nach der<br />
Art der Produkte/Dienstleistungen bzw. der Betriebstätigkeit<br />
der Organisation richten. Es sollte der<br />
Parameter ausgewählt werden, der in der Branche<br />
der Organisation üblich ist.<br />
Sauberes Wasser bezieht sich auf Wasser, das die nationalen<br />
Vorschriften für Frischwasserqualität erfüllt, wenn es<br />
die Berichtsgrenzen der Organisation verlässt. Dies kann<br />
entweder Frischwasser sein, dessen Qualität durch die<br />
Verwendung durch die Organisation nicht beeinträchtigt<br />
wurde oder Abwasser, das so aufbereitet wurde, dass es<br />
Frischwasserstandards erfüllt.<br />
3. Definitionen<br />
Abwassereinleitung insgesamt<br />
Darunter versteht man die Summe aller Abwässer, die<br />
im Laufe des Berichtszeitraums in Gewässer unter der<br />
Erdoberfläche, in Oberflächengewässer oder in Abwasserkanäle,<br />
die in Flüssen, Meeren, Seen, Feuchtgebieten,<br />
Kläranlagen und im Grundwasser enden, eingeleitet<br />
werden und zwar entweder:<br />
• durch einen vorher festgelegten Einleitungspunkt<br />
(punktförmige Einleitung)<br />
• über die Fläche verteilt oder undefiniert<br />
(nicht punktförmige Einleitung) oder<br />
• als Abwasser, das von der berichtenden Organisation<br />
per LkW abtransportiert wird. Die Einleitung von<br />
gesammeltem Regenwasser und Haushaltsabwässer<br />
wird in diesem Zusammenhang nicht als Wassereinleitung<br />
betrachtet.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationenquellen für das von der berichtenden<br />
Organisation eingeleitete Wasservolumen können u.a.<br />
Durchflussmengenzähler (punktförmige Einleitung oder<br />
wenn die Einleitungen über ein Rohr erfolgen) sowie<br />
‚behördliche Genehmigungen sein.<br />
5. Quellen<br />
• MARPOL-Konvention von 1973 (Internationales<br />
Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung<br />
durch Schiffe)<br />
• Stockholmer Übereinkommen von 2001 über<br />
persistente organische Schadstoffe (POPs)<br />
28<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art<br />
und Entsorgungsmethode.<br />
1. Relevanz<br />
Über mehrere Jahre erhobene Daten zur Abfallerzeugung<br />
können als Anhaltspunkt dafür dienen, welche Fortschritte<br />
die Organisation bei der Reduzierung ihrer Abfallmengen<br />
gemacht hat. Sie können auch ein Indiz für Fortschritte<br />
im Bereich der Verfahrenseffizienz und Produktivität sein.<br />
Aus finanzieller Sicht wirkt sich eine Reduzierung der Abfallmengen<br />
unmittelbar kostensenkend auf den Materialeinsatz,<br />
die Verarbeitung und Entsorgung aus.<br />
Informationen über die Entsorgungsart legen offen,<br />
welche Balance die berichtende Organisation zwischen<br />
Entsorgungsmöglichkeiten und <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
gefunden hat. Deponien und Recycling haben beispielsweise<br />
sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die <strong>Umwelt</strong><br />
und sehr verschiedene Langzeitwirkungen. Die meisten<br />
Strategien zur Abfallvermeidung bemühen sich darum,<br />
Möglichkeiten für die Rückgewinnung, Wiederverwertung<br />
oder das Recycling weitestgehend anderen Entsorgungsmöglichkeiten<br />
vorzuziehen.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie, wie viel Abfall bei der Betriebstätigkeit<br />
der Organisation entsteht. Stellen Sie die Mengen<br />
aufgeschlüsselt nach den folgenden Abfallarten dar:<br />
• Gefährlicher Abfall (wie nach nationalen Recht<br />
am Ort der Abfallentstehung definiert) und<br />
• Nicht gefährlicher Abfall (alle anderen Formen von<br />
festem oder flüssigem Abfall ohne Abwasser).<br />
2.2 Stehen keine Daten zum Gewicht des Abfalls zur Verfügung,<br />
müssen Sie das Gewicht unter Zuhilfenahme<br />
der zur Verfügung stehenden Informationen über die<br />
Dichte und das Volumen des gesammelten Abfalls,<br />
die Massebilanzen oder ähnliche Informationen<br />
schätzen.<br />
2.3 Berichten Sie die Gesamtabfallmenge in Tonnen<br />
aufgeschlüsselt nach Art, wie unter 2.1 angegeben,<br />
für jede der folgenden Entsorgungsmethoden:<br />
• Kompostierung<br />
• Wiederverwendung<br />
• Recycling<br />
• Rückgewinnung<br />
• Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff<br />
• Deponie<br />
• Verpressung flüssiger Abfälle in Tiefbrunnen<br />
• Lagerung auf dem Betriebsgelände und<br />
• sonstige Entsorgung (durch die berichtende<br />
Organisation zu spezifizieren).<br />
2.4 Berichten Sie, wie die Entsorgungsmethode<br />
nachgehalten wurde:<br />
• Direkt von der berichtenden Organisation<br />
entsorgt oder in sonstiger Weise direkt bestätigt<br />
• Informationen des Abfallentsorgers oder<br />
• Standardverfahren des Abfallentsorgers.<br />
3. Definitionen<br />
Entsorgungsmethode<br />
Die Methode, wie der Abfall behandelt oder entsorgt<br />
wurde, einschließlich Kompostierung, Wiederverwertung,<br />
Recycling, Rückgewinnung, Verbrennung, Deponie,<br />
Verpressung in Tiefbrunnen und Lagerung auf dem<br />
Betriebsgelände.<br />
4. Dokumentation<br />
Mögliche Informationsquellen können externe Audits bei<br />
Abfallentsorgern oder Abfallbilanzen dieser Dienstleister,<br />
sowie interne Rechnungs- und Buchhaltungssysteme oder<br />
die Beschaffungsabteilung sein.<br />
5. Quellen<br />
• Änderung zum Basler Übereinkommen von 1989<br />
über die Kontrolle der grenzüberschreitenden<br />
Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung,<br />
sog. Ban-Amendment.<br />
• Londoner Übereinkommen von 1972 über die<br />
Verhütung der Meeresverschmutzung durch das<br />
Einbringen von Abfällen und anderen Stoffen<br />
• MARPOL-Konvention von 1973 (Internationales<br />
Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung<br />
durch Schiffe)<br />
Version 3.0<br />
29
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>23 Gesamtzahl und Volumen<br />
wesentlicher Freisetzungen.<br />
1. Relevanz<br />
Die Freisetzung von Chemikalien, Ölen und Brennstoffen<br />
kann erhebliche negative Auswirkungen auf die umgebende<br />
<strong>Umwelt</strong> haben und möglicherweise den Boden, das<br />
Wasser, die Luft, die Biodiversität und die menschliche<br />
Gesundheit in Mitleidenschaft ziehen. Die systematischen<br />
Bemühungen, die Freisetzung von gefährlichen Materialien<br />
zu vermeiden, stehen in direktem Zusammenhang<br />
mit der Einhaltung geltender Vorschriften durch die Organisation<br />
sowie mit dem finanziellen Risiko für die Organisation<br />
durch den Verlust von Rohstoffen oder Kosten für die<br />
Dekontamination. Sie betreffen auch das Risiko behördlicher<br />
Maßnahmen sowie eine mögliche Beschädigung<br />
des Rufs der Organisation. Der Indikator dient auch als<br />
indirekte Messgröße für die Bewertung der Aufsichts- und<br />
Kontrollfähigkeiten der Organisation.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie alle erfassten erheblichen Vorfälle und<br />
das Volumen der Freisetzungen.<br />
2.2 Berichten Sie die Gesamtzahl und das Gesamtvolumen<br />
der erfassten erheblichen Freisetzungen.<br />
2.4 Berichten Sie über die Auswirkungen wesentlicher<br />
Vorfälle.<br />
3. Definitionen<br />
Freisetzung<br />
Versehentliches Freisetzen eines gefährlichen Materials,<br />
durch das die menschliche Gesundheit, der Boden, die<br />
Vegetation, Gewässer und das Grundwasser beeinträchtigt<br />
werden können.<br />
Wesentliche Freisetzung<br />
Alle Freisetzungen, die im Jahresabschluss der<br />
Organisation, z. B. aufgrund der daraus folgenden Haftung,<br />
enthalten sind oder von der berichtenden Organisation<br />
als Freisetzung erfasst wurden.<br />
4. Dokumentation<br />
Mögliche Informationsquellen in Bezug auf die Freisetzung<br />
von Brennstoffen, Ölen und Chemikalien können interne<br />
Aufzeichnungen in einem bestehenden <strong>Umwelt</strong>managementsystem<br />
aber auch offizielle Erklärungen gegenüber<br />
oder von der zuständigen <strong>Umwelt</strong>behörde.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
2.3 Für Fälle, die im Jahresabschluss der Organisation<br />
erwähnt wurden, machen Sie darüber hinaus die<br />
folgenden Angaben für jeden Vorfall:<br />
• Ort der Freisetzung<br />
• Menge der freigesetzten Substanzen<br />
• Art der freigesetzten Substanz, aufgeteilt in die<br />
folgenden Kategorien:<br />
– Öle (Boden oder Wasseroberflächen)<br />
– Brennstoffe (Boden oder Wasseroberflächen)<br />
– Abfälle (Boden oder Wasseroberflächen)<br />
– Chemikalien (meistens Boden oder<br />
Wasseroberflächen) und<br />
– Sonstige.<br />
30<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>24 Gewicht des transportierten, importierten,<br />
exportierten oder behandelten<br />
Abfalls, der gemäß den Bestimmungen<br />
des Basler Übereinkommens, Anhang<br />
I, II, III und VIII als gefährlich eingestuft<br />
wird sowie Anteil in Prozent des zwischenstaatlich<br />
verbrachten Abfalls.<br />
1. Relevanz<br />
Der Umgang mit gefährlichem Abfall ist für viele Stakeholder<br />
von besonderer Bedeutung. Der unsachgemäße<br />
Transport gefährlicher Abfälle insbesondere in Länder,<br />
denen die Infrastruktur und die nationalen Vorschriften<br />
fehlen, um mit solchen Abfällen umzugehen, können die<br />
Gesundheit des Menschen und die <strong>Umwelt</strong> gefährden.<br />
Darüber hinaus führt schlechtes Management des gefährlichen<br />
Abfalls zu Haftungsfällen im Zusammenhang mit<br />
der Nichteinhaltung nationaler und internationaler Vorschriften<br />
und kann den Ruf der Organisation schädigen.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie den gefährlichen Abfall, der im Berichtszeitraum<br />
von der berichtenden Organisation oder<br />
für dieses transportiert wurde und stellen Sie diesen<br />
nach Bestimmungsorten getrennt dar.<br />
2.2 Ermitteln Sie das Gesamtgewicht des transportierten<br />
gefährlichen Abfalls unter Verwendung der<br />
folgenden Formel:<br />
Gesamtgewicht des transportierten gefährlichen<br />
Abfalls pro Bestimmungsort<br />
=<br />
Gewicht des zur berichtenden Organisation transportierten<br />
gefährlichen Abfalls je Bestimmungsort aus<br />
externen Quellen/von Zulieferern, die nicht im<br />
Eigentum der berichtenden Organisation stehen.<br />
+<br />
Gewicht des von der berichtenden Organisation zu<br />
externen Quellen/Lieferanten, die nicht im Eigentum/<br />
Besitz der berichtenden Organisation stehen, transportierten<br />
gefährlichen Abfalls je Bestimmungsort.<br />
+<br />
Gewicht des national und/oder international transportierten<br />
gefährlichen Abfalls, der zwischen Orten<br />
transportiert wird, die im Eigentum der berichtenden<br />
Organisation stehen oder von dieser gepachtet oder<br />
verwaltet werden pro Bestimmungsort.<br />
2.3 Ermitteln Sie das Gesamtgewicht des gefährlichen<br />
Abfalls, der über Staatengrenzen hinweg transportiert<br />
wurde und der nach innerhalb der Berichtsgrenzen<br />
der berichtenden Organisation verbracht wird,<br />
pro Bestimmungsort. Abfall, der von einem Standort<br />
der Organisation zu einem anderen Standort des Organisation<br />
transportiert wird, gilt nicht als importiert.<br />
2.4 Ermitteln Sie den Anteil der Gesamtmenge des<br />
transportierten gefährlichen Abfalls nach Bestimmungsort,<br />
der von der berichtenden Organisation zu<br />
Standorten im Ausland transportiert wird. Beziehen<br />
Sie den gesamten Abfall ein, der die Berichtsgrenzen<br />
der berichtenden Organisation verlässt, um Ländergrenzen<br />
zu überschreiten. Davon ausgenommen<br />
sind Transporte zwischen verschiedenen Standorten<br />
der berichtenden Organisation.<br />
2.5 Ermitteln Sie den Anteil an der Gesamtmenge der<br />
transportierten und exportierten Abfälle nach Bestimmungsort,<br />
den die Organisation aufbereitet hat.<br />
2.6 Ermitteln Sie den Anteil an der Gesamtmenge des Abfalls<br />
nach Bestimmungsort, der von externen Quellen/<br />
Zulieferern aufbereitet wird und der von der Organisation<br />
transportiert, exportiert oder importiert wurde.<br />
2.7 Rechnen Sie das Volumen in einen Schätzwert für<br />
das Gewicht um und erklären Sie kurz die dafür<br />
verwendete Methode.<br />
2.8 Machen Sie die folgenden Angaben in Kilogramm<br />
oder Tonnen:<br />
• Gesamtgewicht des transportierten gefährlichen Abfalls<br />
• Gesamtgewicht des importierten gefährlichen Abfalls<br />
• Gesamtgewicht des exportierten gefährlichen Abfalls<br />
und<br />
• Gesamtgewicht des behandelten gefährlichen Abfalls.<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Als Informationsquellen kommen die Abrechnungsdaten<br />
von Logistik- oder Entsorgungsvertragsnehmern in Betracht,<br />
sowie Buchhaltungssysteme und die Beschaffungsabteilung.<br />
In einigen Ländern benötigt man für den Transport<br />
von Sondermüll besondere Frachtpapiere, die alle<br />
wesentlichen Daten für diesen Indikator enthalten.<br />
5. Quellen<br />
• Änderung zum Basler Übereinkommen von 1989<br />
über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung<br />
gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung,<br />
sog. Ban-Amendment.<br />
Version 3.0<br />
31
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus<br />
und Biodiversitätswert von Gewässern<br />
und damit verbundenen natürlichen<br />
Lebensräumen, die von den Abwassereinleitungen<br />
und vom Oberflächenabfluss<br />
der berichtenden Organisation erheblich<br />
betroffen sind.<br />
1. Relevanz<br />
Dieser Indikator ist ein qualitatives Gegenstück zu den<br />
quantitativen Indikatoren der Wassereinleitungen und hilft<br />
dabei, die Auswirkungen dieser Einleitungen zu beschreiben.<br />
Einleitungen von Abwässern und Oberflächenabfluss<br />
beeinträchtigen aquatische Lebensräume und können<br />
erhebliche Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wasserressourcen<br />
haben. Die Identifikation von Gewässern, die<br />
von Einleitungen betroffen sind, schafft die Voraussetzung,<br />
um Aktivitäten in besonders betroffenen Regionen festzulegen<br />
oder Gebiete zu ermitteln, in denen die berichtende<br />
Organisation aufgrund von Bedenken der Gemeinde,<br />
begrenzten Wasserressourcen usw. besonderen Risiken<br />
ausgesetzt sein könnte.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie Gewässer, die erheblich von den<br />
Wassereinleitungen der berichtenden Organisation<br />
betroffen sind und die eines oder mehrere der<br />
folgenden Kriterien erfüllen:<br />
• Die Einleitungen machen durchschnittlich<br />
5 % oder mehr des durchschnittlichen Jahresvolumens<br />
des Gewässers aus.<br />
• jede Einleitung in Feuchtgebiete, die auf der<br />
Ramsar-Liste stehen oder in nationale oder internationale<br />
Naturschutzgebiete, unabhängig von<br />
der Einleitungshäufigkeit.<br />
2.2 Berichten Sie, welche Gewässer auf der Grundlage<br />
der oben genannten Kriterien erheblich von den<br />
Wassereinleitungen betroffen sind und machen Sie<br />
ergänzend folgende Angaben:<br />
• Größe des Gewässers in Kubikmetern (m 3 )<br />
• Angaben dazu, ob die Quelle als Schutzgebiet<br />
ausgewiesen ist (national oder international) und<br />
• Biodiversitätswert (z. B. Anzahl geschützter<br />
Arten).<br />
3. Definitionen<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen über den Status einer Wasserquelle oder<br />
eines Schutzgebiets können bei den kommunalen oder<br />
nationalen Wasserbehörden eingeholt werden. Sie können<br />
auch in Forschungsergebnissen, wie <strong>Umwelt</strong>wirkungsabschätzungen,<br />
die die Organisation oder andere Einrichtungen<br />
initiiert haben, enthalten sein.<br />
5. Quellen<br />
• IUCN Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.<br />
• Ramsar Übereinkommen über Feuchtgebiete.<br />
• Es handelt sich um Einleitungen von denen nach<br />
Auskunft geeigneter Fachleute (z. B. kommunale<br />
Behörden) bekannt ist, dass sie erhebliche<br />
Auswirkungen auf das Gewässer oder damit<br />
verbundene Lebensräume haben oder höchstwahrscheinlich<br />
haben werden.<br />
• Einleitungen in Gewässer, die von Fachleuten<br />
aufgrund ihrer Größe, Funktion oder ihrer Klassifizierung<br />
als seltenes, gefährdetes oder bedrohtes<br />
System als besonders empfindlich anerkannt<br />
sind oder Gewässer, die Lebensraum für eine<br />
bestimmte bedrohte Pflanzen- oder Tierart sind,<br />
oder<br />
32<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>26 <strong>Initiative</strong>n, um die <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
von Produkten und Dienstleistungen<br />
zu minimieren und Ausmaß<br />
ihrer Auswirkungen.<br />
1. Relevanz<br />
In einigen Branchen können die Auswirkungen von<br />
Produkten und Dienstleistungen während ihrer Nutzung<br />
(z. B. der Wasserverbrauch einer Waschmaschine) und am<br />
Ende der Lebensdauer von der Bedeutung gleich oder erheblicher<br />
sein wie in der Produktionsphase. Die Frage der<br />
Erheblichkeit solcher Auswirkungen, hängt vom Kundenverhalten<br />
und dem allgemeinen Design des Produkts/der<br />
Dienstleistung ab. Von Organisationen wird erwartet, dass<br />
sie in vermehrtem Maße stärker proaktive Ansätze zur<br />
Bewertung und Verbesserung der <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
ihrer Produkte und Dienstleistungen verfolgen.<br />
Diese Messgröße bewertet die Maßnahmen, die die<br />
berichtende Organisation ergriffen hat, um die negativen<br />
<strong>Umwelt</strong>auswirkungen zu verringern und die positiven<br />
Auswirkungen des Designs seiner Produkte und Dienstleistungen<br />
zu fördern. <strong>Umwelt</strong>orientierte Produktgestaltung<br />
kann dabei helfen, neue Geschäftsfelder zu erschließen,<br />
das Profil der Produkte und Dienstleistungen zu stärken<br />
und innovative Technologien zu fördern. Die Einbeziehung<br />
von <strong>Umwelt</strong>gesichtspunkten in das Produkt- und Dienstleistungsdesign<br />
kann auch das Risiko verringern, dass die<br />
Produkte und Dienstleistungen neue umweltrechtliche<br />
Vorschriften nicht erfüllen, auch kann Ruf der Organisation<br />
gefördert werden.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Die folgenden Auswirkungen sind von diesem<br />
Indikator nicht erfasst, da sie von anderen<br />
<strong>Umwelt</strong>indikatoren abgedeckt werden:<br />
• Rücknahme von Produkten (<strong>EN</strong>27) und<br />
• Auswirkungen auf die Biodiversität (<strong>EN</strong>12).<br />
2.2 Berichten Sie über <strong>Initiative</strong>n während des<br />
Berichtszeitraums zur Minderung der besonders<br />
wesentlichen <strong>Umwelt</strong>auswirkungen von Produktoder<br />
Dienstleistungsgruppen in Bezug auf:<br />
• den Materialeinsatz (z. B. Verwendung nicht<br />
erneuerbarer, energieintensiver, giftiger<br />
Materialien)<br />
• den Wasserverbrauch (z. B. für die Produktion<br />
oder bei Verwendung des Produkts verbrauchte<br />
Wassermenge)<br />
• Emissionen (z. B. Treibhausgase, giftige oder<br />
Ozon abbauende Emissionen)<br />
• Abwasser (z. B. Qualität des Wassers, das für die<br />
Produktion bzw. für den Gebrauch des Produkts<br />
verwendet wird)<br />
• Lärm und<br />
• Abfall (z. B. nicht zurücknehmbar, giftige Stoffe/<br />
Verbundstoffe).<br />
2.3 Berichten Sie quantitativ, wie stark <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
von Produkten und Dienstleistungen<br />
während des Berichtszeitraums vermindert wurden.<br />
Werden gebrauchsorientierte Zahlen verwendet (z. B.<br />
Wasserverbrauch einer Wassermaschine), geben Sie<br />
bitte genau an, welche Annahmen in Bezug auf das<br />
Gebrauchsverhalten oder in Bezug auf Normierungsfaktoren<br />
zugrunde gelegt wurden (z. B. 10 % weniger<br />
Wasserverbrauch auf 5 kg Wäsche).<br />
3. Dokumentation<br />
Keine.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können den Produkt Lifecycle Assessments<br />
(LCA) oder Dokumenten zum Produktdesign, zur<br />
Produktentwicklung und zu Produkttests entnommen<br />
werden.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
Version 3.0<br />
33
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>27 Anteil in Prozent der verkauften<br />
Produkte, bei denen das dazugehörige<br />
Verpackungsmaterial zurückgenommen<br />
wurde, aufgeteilt nach Kategorie.<br />
1. Relevanz<br />
Die Entsorgung von Produkten und von Verpackungsmaterial<br />
am Ende der Lebensdauer ist unter <strong>Umwelt</strong>gesichtspunkten<br />
eine immer größere Herausforderung.<br />
Effizientes Recycling und effiziente Wiederverwertungssysteme<br />
einzurichten, um geschlossene Produktkreisläufe<br />
herzustellen, können erheblich dazu beitragen, die<br />
Material- und Ressourceneffizienz zu steigern. Es reduziert<br />
auch Probleme und Kosten bei der Entsorgung.<br />
Dieser Indikator gibt Aufschluss über den Umfang, in dem<br />
Produkte, Komponenten und Materialien der berichtenden<br />
Organisation gesammelt und erfolgreich in nutzbares<br />
‚Material für neue Produktionsverfahren umgewandelt<br />
werden. Er liefert auch Informationen darüber, inwieweit<br />
die Organisation Produkte und Verpackungen entwickelt<br />
hat, die recycelt oder wiederverwendet werden können.<br />
Diese Angabe kann insbesondere eine Quelle für die<br />
Abgrenzung von Wettbewerbern in Branchen sein, die sich<br />
formellen Anforderungen gegenüber sehen, Produkte und<br />
deren Verpackungen zu recyceln.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie, wie viele Produkte und Produktverpackungen<br />
nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer<br />
während des Berichtszeitraums zurückgenommen<br />
(d. h. recycelt oder wiederverwendet) werden.<br />
Zurückgegebene Produkte und Produktrückrufe,<br />
werden nicht gezählt. Recycling oder Wiederverwendung<br />
der Verpackung sind getrennt auszuweisen.<br />
2.3 Aufgrund möglicher Schwankungen der Datenquellen<br />
geben Sie bitte an, wie die Daten für diesen<br />
Indikator gesammelt wurden (z. B. die Daten<br />
stammen aus einem internen Rücknahmesystem<br />
oder externe Sammelsysteme, die die Produkte für<br />
die Organisation zurücknehmen, stellen die Daten<br />
zur Verfügung).<br />
3. Definitionen<br />
Zurückgenommen<br />
Bezieht sich auf das Sammeln, Wiederverwenden oder<br />
Recyceln von Produkten und Produktverpackungen am<br />
Ende der Lebensdauer. Das Sammeln und Verarbeiten kann<br />
von dem Hersteller des Produkts oder einem Auftragnehmer<br />
durchgeführt werden. Dies bezieht sich auf Produkte<br />
und Produktverpackungen, die:<br />
• von der berichtenden Organisation oder in ihrem<br />
Namen gesammelt werden<br />
• in Rohstoffe (z. B. Stahl, Glas, Papier, bestimmte<br />
Arten von Plastik usw.) oder Komponenten getrennt<br />
werden und<br />
• von der berichtenden Organisation oder anderen<br />
Nutzern verwendet werden.<br />
4. Dokumentation<br />
Keine.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
2.2 Berichten Sie den Prozentsatz der zurückgenommenen<br />
Produkte und der dazugehörigen Verpackungen<br />
für jede Produktkategorie (d.h. eine Gruppe<br />
verwandter Produkte, die bestimmte Eigenschaften<br />
gemeinsam haben, die bestimmte Bedürfnisse eines<br />
bestimmten Markts befriedigen) unter Verwendung<br />
der folgenden Formel:<br />
Im Berichtszeitraum<br />
% zurück- zurückgenommene Produkte<br />
genommener und Verpackungen<br />
Produkte = x 100<br />
Im Berichtszeitraum<br />
verkaufte Produkte<br />
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© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>28 Geldwert wesentlicher Bußgelder<br />
und Gesamtzahl nicht-monetärer<br />
Strafen wegen Nichteinhaltung von<br />
Rechtsvorschriften im <strong>Umwelt</strong>bereich.<br />
1. Relevanz<br />
Das Ausmaß der Nichteinhaltung von Gesetzesvorschriften<br />
innerhalb der Organisation weist auf die Fähigkeit des<br />
Managements hin, die Erfüllung bestimmter Leistungsparamenter<br />
bei der Geschäftstätigkeit zu gewährleisten.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht hilft die Einhaltung gesetzlicher<br />
Anforderungen dabei, finanzielle Risiken zu minimieren.<br />
Diese können entweder direkt durch Bußgelder oder<br />
indirekt durch Auswirkungen auf den Ruf der Organisation<br />
entstehen. Unter bestimmten Umständen kann die Nichteinhaltung<br />
von Rechtsvorschriften zu Sanierungsauflagen<br />
oder anderen kostenträchtigen umweltrechtlichen<br />
Haftungstatbeständen führen. Wie gut eine Organisation<br />
die Rechtsvorschriften einhält, kann auch seine Möglichkeit,<br />
die Geschäfte auszubauen oder Genehmigungen zu<br />
erhalten, beeinflussen.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie administrative oder gerichtliche<br />
Sanktionen wegen Verstößen gegen umweltrechtliche<br />
Vorschriften einschließlich:<br />
• Verstößen gegen Internationale Erklärungen/<br />
Konventionen/Verträge und nationale, regionale<br />
und lokale Vorschriften. Berichten Sie auch<br />
Verstöße im Zusammenhang mit der Freisetzung<br />
von Substanzen, wie unter <strong>EN</strong>23 ausgewiesen,<br />
die die Kriterien für <strong>EN</strong>28 erfüllen.<br />
• Freiwillige <strong>Umwelt</strong>vereinbarungen mit Aufsichtsbehörden,<br />
die als bindend angesehen werden<br />
und anstelle der Umsetzung neuer Verordnungen<br />
entwickelt werden. In bestimmten Rechtsordnungen<br />
werden solche Vereinbarungen als<br />
„Covenants“ („<strong>Umwelt</strong>vereinbarungen“)<br />
bezeichnet und<br />
2.2 Berichten Sie folgende Details über wesentliche<br />
Bußgelder und nicht-monetäre Strafen:<br />
• Gesamtwert der wesentlichen Bußgelder<br />
• Anzahl nicht-monetärer Strafen und<br />
• Fälle, die im Rahmen von Streitbeilegungsmechanismen<br />
vorgebracht wurden.<br />
2.3 Sollte die berichtende Organisation keine Verstöße<br />
gegen Gesetze oder Verordnungen ermittelt haben,<br />
reicht eine kurze Festellung dieser Tatsache aus.<br />
3. Definitionen<br />
<strong>Umwelt</strong>gesetze und -verordnungen<br />
Bezieht sich auf Bestimmungen zu allen umweltrelevanten<br />
Themen (d.h. Emissionen, Abwasser und Abfall sowie<br />
Materialeinsatz, Energie, Wasser und Biodiversität), die<br />
auf die berichtende Organisation anwendbar sind. Dies<br />
schließt bindende freiwillige Vereinbarungen mit Behörden<br />
ein, die anstelle der Umsetzung einer neuen Verordnung<br />
entwickelt wurden. Freiwillige Vereinbarungen können<br />
anwendbar sein, falls die berichtende Organisation der<br />
Vereinbarung direkt beitritt oder falls öffentliche Stellen<br />
die Vereinbarung kraft Rechtsvorschrift auf Organisationen<br />
in ihrem Gebiet für anwendbar erklären.<br />
4. Dokumentation<br />
Als Quellen kommen Auditergebnisse oder Kontrollsysteme<br />
der Rechtsabteilung zur Einhaltung von<br />
rechtlichen Vorschriften in Betracht. Informationen zu<br />
Bußgeldern sind in der Buchhaltung vorhanden.<br />
5. Quellen<br />
Keine.<br />
• Fällen, die gegen die Organisation unter<br />
Verwendung internationaler oder nationaler<br />
Mechanismen zur Streitbeilegung vorgebracht<br />
werden, die von staatlichen Stellen beaufsichtigt<br />
werden.<br />
Version 3.0<br />
35
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>EN</strong>29 Wesentliche <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
verursacht durch den Transport von<br />
Produkten und anderen Gütern und<br />
Materialien, die für die Geschäftstätigkeit<br />
der Organisation verwendet werden, sowie<br />
durch den Transport von Mitarbeitern.<br />
1. Relevanz<br />
Die <strong>Umwelt</strong>auswirkungen der Transportsysteme reichen<br />
von der globalen Erwärmung über Smog bis hin zu<br />
Lärmbelästigungen vor Ort. Für einige Organisationen,<br />
insbesondere solche mit umfangreichen Zuliefer- und<br />
Vertriebsnetzwerken, können diese <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
den wesentlichsten Teil ihres „ökologischen Fußabdrucks”<br />
ausmachen. Die Bewertung der Auswirkungen des<br />
Transports von Produkten, Gütern und Material sowie des<br />
Verkehrs von Mitarbeitern der Organisation ist Teil eines<br />
umfassenden Ansatzes für die Planung von Strategien des<br />
<strong>Umwelt</strong>managements.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Ermitteln Sie die wesentlichen <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
der verschiedenen von der Organisation eingesetzten<br />
Transportarten, einschließlich:<br />
• Energieverbrauch (z. B. Öl, Kerosin, Benzin, Strom)<br />
• Emissionen (z. B. Treibhausgasemissionen,<br />
Ozon abbauende Stoffe, NO X , SO X und andere<br />
Luftemissionen)<br />
• Abwässer (z. B. verschiedene Arten von<br />
Chemikalien)<br />
• Abfall (z. B. verschiedene Arten von<br />
Verpackungsmaterial)<br />
• Lärm und<br />
• Freigesetzte Materialien (z. B. Verschütten von<br />
Chemikalien, Ölen und Treibstoffen).<br />
2.3 Nennen Sie die Kriterien und die Methodik, die<br />
verwendet wurde, um zu ermitteln, welche <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
wesentlich sind.<br />
2.4 Berichten Sie, wie die <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
des Transports von Produkten, Mitarbeitern der<br />
Organisation und sonstigen Gütern und Materialien<br />
vermindert werden.<br />
3. Definitionen<br />
Transport<br />
Die Handlung, bei der Ressourcen und Güter unter<br />
Verwendung verschiedener Transportmittel einschließlich<br />
des Personentransports (z. B. Dienstweg der Mitarbeiter<br />
und Geschäftsreisen) von einem Ort zu einem anderen gebracht<br />
werden (zwischen Lieferanten, Produktionsanlagen,<br />
Lagern und dem Kunden).<br />
Logistische Zwecke<br />
Der Fluss und die Lagerung von Waren und Dienstleistungen<br />
zwischen dem Ursprungsort und dem Verbrauchsort<br />
in beiden Richtungen.<br />
Transport von Mitarbeitern der Organisation<br />
Transportmittel, die von Mitarbeitern der Organisation<br />
auf ihrem Weg zur Arbeit oder für Dienstreisen verwendet<br />
werden, einschließlich Flugzeug, Zug, Bus und anderen<br />
Formen motorisierten und nichtmotorisierten Reisens.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können Rechnungen von Logistikdienstleistern<br />
und Lieferanten, Aufzeichnungen der Logistikabteilung,<br />
Aufzeichnungen über die Verwendung und<br />
Wartung der Fahrzeuge und Überwachungen/Messungen<br />
entnommen werden, die z. B. von der <strong>Umwelt</strong>abteilung<br />
durchgeführt werden.<br />
5. Quellen<br />
• Empfehlungen der Vereinten Nationen zur<br />
Beförderung gefährlicher Güter.<br />
2.2 Berichten sie die wesentlichen <strong>Umwelt</strong>auswirkungen<br />
des Transports von Gütern und von Mitarbeitern<br />
der Organisation. Sofern keine quantitativen Daten<br />
im Bericht angegeben werden, geben Sie bitte den<br />
Grund dafür an.<br />
36<br />
© 2000-2006 GRI
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
IP<br />
<strong>EN</strong>30 Gesamte <strong>Umwelt</strong>schutzausgaben<br />
und -investitionen, aufgeschlüsselt nach<br />
Art der Ausgaben und Investitionen.<br />
1. Relevanz<br />
Das Messen der Ausgaben für den <strong>Umwelt</strong>schutz erlaubt<br />
es Organisationen, die Effizienz ihrer <strong>Umwelt</strong>initiativen<br />
zu bewerten. Es liefert auch wertvolle Informationen für<br />
interne Kosten-Nutzen-Analysen. Daten zur <strong>Umwelt</strong>leistung,<br />
gemessen an den Ausgaben für den <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
geben Aufschluss über die Effizienz, mit der die Organisation<br />
Ressourcen zur Verbesserung ihrer Leistung einsetzt.<br />
Werden die Angaben über einen längeren Zeitraum umfassend<br />
nachverfolgt und analysiert, kann die berichtende<br />
Organisation mit Hilfe dieser Daten den Wert komplexer<br />
organisatorischer oder technologischer Investitionen in die<br />
Verbesserung der <strong>Umwelt</strong>leistung beurteilen.<br />
Es ist möglich, in einer Organisation ein vollständiges<br />
System der <strong>Umwelt</strong>kostenrechnung einzuführen, das<br />
verschiedene Informationskategorien nachverfolgt. Dieser<br />
Indikator konzentriert sich auf die Abfallentsorgung, die<br />
Behandlung von Emissionen, Sanierungskosten sowie<br />
Kosten für die Vermeidung von <strong>Umwelt</strong>schäden und für<br />
das <strong>Umwelt</strong>management.<br />
2. Datensammlung<br />
2.1 Bei der Zusammenstellung der Ausgaben unter<br />
diesem Indikator sollten die folgenden Kategorien,<br />
wie in der Internationalen Leitlinie <strong>Umwelt</strong>kostenrechnung<br />
der IFAC definiert, nicht enthalten sein:<br />
• Kosten für den Nicht-Produkt Output und<br />
• Strafen für die Nichteinhaltung<br />
umweltrechtlicher Anforderungen.<br />
2.2 Ermitteln Sie die Kosten für die Abfallentsorgung, die<br />
Behandlung von Emissionen und für die Sanierung<br />
auf der Grundlage der Ausgaben in Bezug auf die<br />
folgenden Punkte:<br />
• Abfallaufbereitung und -entsorgung<br />
• Emissionsbehandlung (z. B. Ausgaben für Filter,<br />
Reinigungsmittel)<br />
• Ausgaben für den Kauf und die Verwendung von<br />
Emissionszertifikaten<br />
• Abschreibung der jeweiligen Anlagen,<br />
Instandhaltungskosten, Kosten für Hilfs- und<br />
Betriebsstoffe, Dienstleistungen und damit<br />
verbundene Personalkosten<br />
• <strong>Umwelt</strong>haftpflichtversicherung und<br />
• Sanierungskosten, einschließlich der Kosten für<br />
die Dekontamination im Fall von freigesetzten<br />
Substanzen, wie in <strong>EN</strong>23 berichtet.<br />
2.3 Ermitteln Sie die Kosten für <strong>Umwelt</strong>schutz und<br />
<strong>Umwelt</strong>management basierend auf den Ausgaben in<br />
Bezug auf die folgenden Punkte:<br />
• Personal, das in den Bereichen Fortbildung und<br />
Schulung beschäftigt ist<br />
• Externe <strong>Umwelt</strong>managementdienstleistungen<br />
• Externe Zertifizierung der Managementsysteme<br />
• Personal für allgemeine<br />
<strong>Umwelt</strong>managementaktivitäten<br />
• Forschung und Entwicklung<br />
• Mehrausgaben, um sauberere Technologien<br />
einzuführen (z. B. zusätzliche Kosten, die über die<br />
Standardtechnologie hinausgehen)<br />
• Mehrausgaben für umweltfreundlichen Einkauf<br />
und<br />
• Sonstige <strong>Umwelt</strong>managementkosten.<br />
Version 3.0<br />
37
IP<br />
<strong>Indikatorprotokollsatz</strong>: <strong>Umwelt</strong><br />
2.4 Berichten Sie die <strong>Umwelt</strong>schutzausgaben insgesamt<br />
aufgeschlüsselt nach:<br />
• Abfallentsorgung, Emissionsbehandlung und<br />
Sanierungskosten und<br />
• Kosten für <strong>Umwelt</strong>schutz und präventives<br />
<strong>Umwelt</strong>management.<br />
3. Definitionen<br />
<strong>Umwelt</strong>schutzausgaben<br />
Alle Ausgaben, die die berichtende Organisation für<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz getätigt hat oder die in seinem Namen<br />
getätigt wurden, um <strong>Umwelt</strong>aspekte, -auswirkungen und<br />
-gefahren zu verhindern, zu verringern, zu kontrollieren<br />
und zu dokumentieren. Dies beinhaltet auch die Ausgaben<br />
für Entsorgung, Aufbereitung und Sanierung.<br />
4. Dokumentation<br />
Informationen können in Abrechnungs- und Buchhaltungssystemen<br />
enthalten sein. Auch in der Beschaffung, in<br />
der Personalabteilung und der Rechtsabteilung können<br />
Informationen vorhanden sein.<br />
5. Quellen<br />
• Internationale Leitlinie <strong>Umwelt</strong>kostenrechnung der<br />
IFAC – The International Federation of Accountants,<br />
2005.<br />
• UNDSD – Division für Nachhaltige Entwicklung<br />
der Vereinten Nationen (2003): Environmental<br />
Management Accounting Procedures and Principles<br />
(<strong>Umwelt</strong>kostenrechnungsverfahren und -prinzipien)<br />
herausgegeben vom EMARIC Environmental<br />
Management Accounting Research and Information<br />
Center, 2003<br />
38<br />
© 2000-2006 GRI