Tourismus in Ägypten – Entwicklungsperspektiven zwischen ...
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Liberalisierung als Schlüsselmoment<br />
der <strong>Tourismus</strong>entwicklung<br />
Drastische Änderungen der rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für die private <strong>Tourismus</strong>wirtschaft<br />
durch die Investitionsgesetze von 1989<br />
und 1997 sowie das Devisenhandelsgesetz<br />
von 1994 eröffnen <strong>in</strong>- und ausländischen Unternehmen<br />
neue Möglichkeiten. Verbesserte Bestimmungen<br />
zu Eigentumsgarantien, Investitionsschutz<br />
und Steuervergünstigungen, die<br />
Öffnung für Direkt<strong>in</strong>vestitionen, die Liberalisierung<br />
des Bodenmarktes und des Luftverkehrs<br />
sowie der preisgünstige Verkauf ausgedehnter<br />
Küstenabschnitte an Investoren zusammen<br />
mit dem Abschluss von Doppelbesteuerungsabkommen<br />
machen e<strong>in</strong> unternehmerisches<br />
Engagement wesentlich attraktiver als <strong>in</strong> den<br />
1980er Jahren. Die Regierung erzielt mit dieser<br />
Liberalisierungsstrategie und den Diversifizierungsanstrengungen<br />
e<strong>in</strong>drucksvolle Erfolge. Das<br />
Landschaftsbild weiter Küstenregionen wird<br />
mittlerweile von Hotel- und Resortkomplexen<br />
beherrscht [Foto. 1], wobei die Wachstumsschwerpunkte<br />
der Beherbergungskapazitäten<br />
vor allem am Roten Meer und an der Ostküste<br />
des S<strong>in</strong>ai zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Besonders Hurghada<br />
und Sharm el-Sheikh expandieren [Abb. 2].<br />
Durch das stark wachsende Engagement transnationaler<br />
Unternehmen und die Verbreiterung<br />
des Angebotes überspr<strong>in</strong>gen die Touristenzahlen<br />
<strong>in</strong> der Saison 1999/2000 erstmals die<br />
5-Millionen-Marke [Abb. 3]. Diese dynamische<br />
Entwicklung wird fast ausschließlich von steigenden<br />
Touristenzahlen aus den westlichen<br />
Industriestaaten getragen, wobei Deutschland,<br />
Italien, Großbritannien, Frankreich und die USA<br />
die wichtigsten Quellländer und Wachstumsmärkte<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Bedeutung des <strong>Tourismus</strong><br />
für die ägyptische Volkswirtschaft<br />
<strong>Ägypten</strong> hat mit den hier beschriebenen Entwicklungsstrategien<br />
e<strong>in</strong>drucksvolle Erfolge<br />
erzielt. Von 1986 bis 2000 konnte e<strong>in</strong>e Vervierzehnfachung<br />
der Devisene<strong>in</strong>nahmen aus dem<br />
<strong>Tourismus</strong> erreicht werden. Im Wirtschaftsjahr<br />
2000/2001 stammten fast 20 % der Devisene<strong>in</strong>nahmen<br />
des Landes aus dem <strong>Tourismus</strong>, der<br />
nach Schätzungen <strong>in</strong> diesem Zeitraum für fast<br />
21 % des ägyptischen Brutto<strong>in</strong>landsproduktes<br />
verantwortlich ist. Er weist zudem, gemessen<br />
am Umsatz, die höchsten Arbeitsplatzpotenziale<br />
aller Wirtschaftssektoren auf. Der <strong>Tourismus</strong><br />
nimmt damit nicht nur e<strong>in</strong>e Schlüsselposition<br />
für die ägyptische Wirtschaftsentwicklung<br />
e<strong>in</strong>, sondern er trägt durch se<strong>in</strong>e positiven wirtschaftlichen<br />
Effekte <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er hohen Beschäftigungsquote<br />
auch wesentlich zur Stabilisierung<br />
des politischen Systems bei.<br />
Abb. 3<br />
Touristenankünfte seit der Saison<br />
1986/87 bis 2002/03 Quelle: M<strong>in</strong>istry of Tourism<br />
6<br />
Ankünfte <strong>in</strong> Mio.<br />
5,3 5,3<br />
5,2<br />
5<br />
4,1<br />
4,3<br />
4,3<br />
4<br />
3,5<br />
3,4<br />
3<br />
2,8<br />
3,0 2,9<br />
2,8<br />
2<br />
1,5<br />
1,9<br />
2,1<br />
2,0<br />
2,4<br />
1<br />
0<br />
86/87 88/89 90/91 92/93 94/95 96/97 98/99 00/01 02/03<br />
87/88 89/90 91/92 93/94 95/96 97/98 99/00 01/02