Lesen - Golf Dornseif
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Als Lenchen hoch zu Ross zum Lehramt galoppierte...<br />
Ein Jahrhundert deutsche Schulen in SWA<br />
von <strong>Golf</strong> <strong>Dornseif</strong><br />
Als das Südwestafrikanische Siedlungssyndikat im März 1892 die ersten deutschen "Ansiedler" vermittelte<br />
und vom Reichskanzler kostenlos "Klein-Windhoek mit zugehörigem Weideland" zugeteilt bekam, trafen<br />
bereits im Juni des gleichen Jahres komplette Familien ein – unter ihnen auch der sächsische<br />
Oberamtmann Nitze, dessen Tochter Helene kurz vor der Ausreise ihr Lehrerinnen-Examen abgelegt<br />
hatte.<br />
In ihren Erinnerungen notierte "die berittene deutsche Schulmeisterin" unter anderem:<br />
"Wir waren mit mehreren Familien, die ihre Kinder mitbrachten, herausgekommen – auch in Windhoeks<br />
nächster Umgebung befanden sich deutsche Familien mit Kindern. So stellte sich bald das Bedürfnis nach<br />
einer Schule ein, denn die Eltern, die anfangs ihre Kinder allein unterrichten wollten, wurden von ihren<br />
Geschäften zu sehr in Anspruch genommen...<br />
Als man erfuhr, dass ich vor unserer Ausreise nach Afrika das Lehrerinnen-Examen gemacht hatte, wurde<br />
ich durch Landeshauptmann von Lindequist aufgefordert, die Schule in Windhoek zu übernehmen. Ich<br />
ging also auf die mir gestellten Bedingungen ein und erklärte mich damit einverstanden den Unterricht in<br />
Gross-Windhoek abzuhalten, da die meisten Schüler dort wohnten und sich dort am ehesten ein Raum<br />
als Schullokal herrichten liess ... (Eröffnung: 3.September 1894)<br />
Historische Aufnahme<br />
(ungefähr um 1912<br />
entstanden): Oberstufe<br />
der deutschen Schule in<br />
Windhoek als Gruppenbild<br />
mit Lehrerinnen. Die<br />
Knaben trugen damals<br />
meist Strohhüte (Kreissägen).<br />
Die Regierung stellte mir für den täglich zurückzulegenden Weg ein Pferd zur Verfügung. Dieses Tier war<br />
offensichtlich das unbrauchbarste, das unter den Truppengäulen zu finden war – brandmager und mit<br />
grossen DruckstelIen auf der Sattellage. Nachdem es vier Wochen bei uns im Garten mit Luzerne und<br />
Gras gefüttert und die Wunde täglich ausgewaschen worden war, konnte ich damit nach Windhoek reiten.<br />
So kam ich mir als berittene Schulmeisterin reichlich komisch vor ...<br />
Meine jüngste Schwester und ich teilten uns in die Benutzung des Pferdes, und eine von uns musste<br />
jeweils – auf dem Hinweg oder Rückweg – nebenher laufen! Diese täglichen Märsche waren sehr<br />
anstrengend in der heissen Jahreszeit ...
Welche Bildung ist vonnöten?<br />
Anfangs hatte ich neun Schülerinnen und zwei Schüler von fünf und 13 Jahren. Zwei dieser Kinder waren<br />
kleine Mädchen, bereits in Afrika geboren. Sie mussten täglich eine Stunde auf einem Esel reiten, um die<br />
Schule zu erreichen. Jedes Kind gehörte eigentlich in eine Klasse für sich allein, und es war keineswegs<br />
einfach den Wünschen der Eltern nachzukommen...<br />
Zwar hatten wir die einzelnen Lehrfächer festgesetzt, und Herr von Lindequist hatte mit den Eltern<br />
darüber verhandelt. Es sollten Sprachen, Geschichte, Geographie, Rechnen, Religion, Schreiben, <strong>Lesen</strong><br />
usw. gelehrt werden, aber die Erwartungen der Eltern gingen weit auseinander. So sagte eines Tages ein<br />
Vater zu mir: "Mein Kind braucht nichts von Geographie und Historie zu erfahren, denn es genügt vollauf<br />
zu wissen, dass Berlin die Reichshauptstadt ist ..."<br />
Dagegen ist von einer Mutter zu berichten, die mit elf Jahren schon Teile aus Egmont in die französische<br />
Sprache übersetzen konnte (wie sie behauptete) und sich wunderte, dass ihre Tochter – trotz meines<br />
Unterrichts – nicht die gleiche Leistung vollbringe! – Gegenüber den Eltern schaffte ich mir notgedrungen<br />
mit der Zeit eine Aalhaut an.<br />
Als Schullokal war ein Zimmer im Gouvernementsgebäude primitiv hergerichtet worden: Drei Tische,<br />
einige Stühle und ein Harmonium. Immerhin war es ein historisch bedeutsames Instrument, ein<br />
Beutestück aus dem Hottentottenkrieg. Während der Belagerung von Hoornkranz hatte das Harmonium<br />
einen Gewehrschuss durch den Blasebalg abbekommen, sodass mehrere Töne stets versagten.<br />
Trotzdem machte mir das Spielen auf dem "Gerät" Spass, das zuvor von den gelben Fingern Samuel<br />
Isaaks, des Schulmeisters der Hottentotten, beherrscht worden war. Oft liess ich die Kinder zu meinem<br />
Spiel singen und ersetzte die fehlenden Töne durch meine eigene Stimme ...<br />
Unsere Schulstunden waren vielfach komisch, aber auch voller Ärger. Ich mühte mich redlich und freute<br />
mich sehr, als bei einem erst kurz zuvor angekündigten Examen Herr von Lindequist unerwartete Fragen<br />
in Geschichte, Sprachen und Rechnen stellte und meine Kinder gut "beschlagen" waren ...<br />
Plötzlich: unaufhaltsamer Abstieg<br />
Später mussten wir unser Schullokal immer wieder wechseln. Erst in das Haus eines<br />
Schulvorstandsmitglieds, des Herrn Schmerenbeck, dann nach Klein-Windhoek in ein leer stehendes<br />
kleines Gebäude. Dort bekamen wir endlich Schulbänke für die Kinder und eine Wandtafel. Die Zahl der<br />
Jungen und Mädchen schwankte – einige waren abgegangen, neue kamen hinzu, darunter eine<br />
Engländerin und einige Burenmädchen zur sprachlichen "Mischung". Mit den Burenkindern hatte ich<br />
grosse Mühe, denn sie zeigten wenig Sinn für Reinlichkeit und reagierten meistens bockig. Immerhin<br />
konnte ich von ihnen holländisch lernen, was mir später oft zugute kam ...
Im folgenden Jahr sank das Niveau unserer Schule noch eine Stufe tiefer, weil das Lokal anderweitig<br />
genutzt werden sollte und man uns loswerden wollte. Zuletzt hockten wir in einem Raum ohne Fenster<br />
und Türen auf dem Grundstück meines Vaters (als Notlösung) ..." +++<br />
Zum 1. Januar 1899 musste die erste deutsche Schule in Südwestafrika vorübergehend schliessen.<br />
Zeitgenössische Quellen berichten etwas verschwommen: "Weil nicht mehr genug Kinder hingeschickt<br />
wurden und die stumpfen Neusiedler wenig Interesse zeigten ..."<br />
1899 heiratete Helene Nitze den Siedler von Falkenhausen und verabschiedete sich von ihrer Schule,<br />
während der erste offizielle Regierungslehrer Otto aus der alten Heimat nachrückte und den Neuaufbau in<br />
die Wege leitete. So konnte ab Januar 1900 wieder unterrichtet werden, und im Juli 1901 traf Lehrer Rave<br />
als zweiter Pädagoge ein. Otto musste darauf hin nach Süden umziehen, weil dort plötzlich Buren-<br />
Zuwanderer mit vielen Kindern (nach dem Burenkrieg in Südafrika) ihre neue Chance sahen. Und am<br />
1. April 1902 kam das Schul-Internat Windhoek mit 25 Plätzen zustande.<br />
1911 verzeichnen die Akten des Gouvernements in SWA 20 "Europäerschulen", 19 unter Leitung der<br />
deutschen Regierung und eine in Windhoek als Bestandteil der katholischen Mission. Swakopmund wies<br />
eine Höhere Knabenschule auf, Windhoek eine Realschule. Zum 31. März 1912 zählte man offiziell vier<br />
Oberlehrer, 15 Lehrer, 15 Lehrerinnen, 361 Schüler sowie 310 Schülerinnen.<br />
Zum Vergleich: es gab damals 2710 Schulen für Eingeborene in allen Schutzgebieten und Kolonien<br />
weltweit. 1682 unterstanden evangelischen Missionen, 916 katholischen Missionen und 112 der<br />
deutschen Regierung. Das waren (umgerechnet): 62 Prozent evangelische Mission, 34 Prozent<br />
katholische Mission und vier Prozent Reichskolonialamt.<br />
In Südwestafrika bildeten sich nach und nach immer mehr Grundschulen: Gibeon (1900), Keetmanshoop<br />
(1901), Grootfontein (1901), Swakopmund (1901), Karibib (1903) – jeweils mit Pension (Internat) ausser<br />
Swakopmund. Für hilfsbedürftige Eltern zahlte die Regierung einen Zuschuss von 300 Mark jährlich je<br />
Kind (Kost und Logis).<br />
Deutsches Schulgebäude In Swakopmund (aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen). Die Existenz<br />
aller deutschen Privatschulen im Land ist nach der Unabhängigkeit Namibias stark gefährdet, weil es an<br />
ausreichender finanzieller Unterstützung fehlt.
Kompromisse mit den Buren<br />
Viele burische Farmer hatten Bedenken, ihre Kinder in weisse (deutsche) Schulen zu senden. Erst im<br />
Dezember 1903 durften die "Kap-Holländer" Schulen mit eigener Finanzierung eröffnen, nachdem sie<br />
1900 auf dem Umweg über den Gesandten der jungen Republik Südafrika in den Niederlanden wegen<br />
Unterricht für ihre Kinder bei der deutschen Reichsregierung vorgefühlt hatten.<br />
Von 1899 bis 1902 trafen 600 Buren-Einwanderer in der Region Gibeon als Neusiedler-Farmer auf<br />
deutsche "Konkurrenz" (als Folge des Burenkriegs in Südafrika). Am 31. Januar 1902 kam es zu einem<br />
Schulvertragsabschluss. Die damaligen deutschen Schulen im Schutzgebiet waren keine<br />
Bekenntnisschulen, und Jungen sowie Mädchen aller Glaubensrichtungen hiess man willkommen – auch<br />
sogenannte "halbweisse Kinder". Das gefiel den auf Rassentrennung eingeschworenen Buren<br />
keineswegs, gestützt auf ihre starre Religiosität.<br />
Ein deutsches Schülerheim in<br />
Lüderitzbucht mit Internatskindern.<br />
Die Aufnahme entstand ungefähr<br />
zwischen 1925 und 1930. Jetzt<br />
gibt es dort keine deutsche Schule<br />
mehr und nur noch etwa 200<br />
Bewohner deutscher Herkunft.<br />
Die Schulen im Süden besuchten seinerzeit vorwiegend niederländisch (Afrikaans) sprechende Jungen<br />
und Mädchen (Region Keetmanshoop, Gibeon), und im Norden bei Grootfontein war die Lage ähnlich.<br />
Kinder deutscher Muttersprache dominierten dagegen in Windhoek. Der Stellvertretende Gouverneur<br />
Ludwig von Estorff arbeitete folgenden Vertrag aus:<br />
Regierungsschulen und Pensionseinrichtungen (Internate)<br />
1 .Die holländisch-afrikanischen Eltern sind verpflichtet, ihre Kinder innerhalb ihres 10. und 15.<br />
Lebensjahrs zwei Jahre in eine deutsche Regierungsschule zu schicken. Die Kinder müssen also<br />
frühestens in dem Jahr, in dem sie das 10. Lebensjahr vollenden, und spätestens in dem Jahr, in dem sie<br />
das 13. Lebensjahr vollenden, mit dem Schulbesuch beginnen.<br />
2. Die deutsche Regierung behält sich vor die Frist zu verkürzen, innerhalb der ein zweijähriger<br />
Schulbesuch abgeleistet werden muss.<br />
3. Die (burischen) Kinder dürfen während dieser Zeit nirgendwo anders als in der Regierungspension<br />
(Internat) untergebracht werden, die mit der Schule verbunden ist.<br />
4. Die Regierung wird zu Leitern der Schule wie der Pension nur kirchlich gesinnte Personen<br />
evangelischer Konfession und von einwandfreiem Lebenswandel ernennen.
5. In der Regierungsschule soll ausschliesslich deutsch unterrichtet und in der Pension (Internat) deutsch<br />
gesprochen werden. Auch der Religionsunterricht wird deutsch erteilt. Es wird den holländischafrikanischen<br />
Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder diesem Religionsunterricht beiwohnen lassen oder<br />
nicht.<br />
6. Der Unterricht wird in der Regierungsschule kostenlos sein.<br />
7. Der Pensionssatz wird ungefähr 300 Mark für ein Kind betragen im Jahr. Falls die Eltern zwei oder<br />
mehr Kinder gleichzeitig zur Schule schicken, soll Ermässigung stattfinden.<br />
8. Für Kinder bedürftiger Eltern wird der Pensionssatz weiter ermässigt und – falls nötig – kostenlos<br />
gegeben werden.<br />
9. Die Eltern sind berechtigt, etwaige Beschwerden bei der Regierung anzubringen, die für eine<br />
ordnungsgemässe Untersuchung bürgt.<br />
+++++<br />
Der Stellvertretende Gouverneur war als "Burenfreund" bekannt, und seine vorgesetzten Behörden in<br />
Berlin stimmten darin mit ihm überein. Allerdings wollte man den Buren nur beschränkte Zugeständnisse<br />
machen, und "das deutsche Element" musste jederzeit im Vordergrund stehen. Dann sagte Berlin doch<br />
NEIN zum Vertrag, aber in Südwestafrika kümmerte sich niemand darum – eine erstaunliche "Mutprobe"<br />
Preussen gegen Preussen! Der Gouverneur bemühte sich sogar, holländisch sprechende deutsche<br />
Lehrer für seine Schulen zu verpflichten.<br />
Lehrerklagen: dumm und faul<br />
Am 20.Oktober 1906 verkündete der Gouverneur die "Einführung der Allgemeinen Schulpflicht für alle<br />
deutschen Kinder im Schutzgebiet" als Verordnung bezogen auf das sechste bis vierzehnte Lebensjahr.<br />
In den Berichten der Lehrer an die Regierung wurde immer wieder beklagt, dass die Schüler "dumm und<br />
faul" seien und dass zuweilen bis zu 30 Prozent den Unterricht schwänzten. Danach hat man 1903<br />
angeordnet, dass die Eltern jeden Monat – zumindest in Windhoek – eine Meldung über den tatsächlichen<br />
Schulbesuch (Präsenzpflicht) erhalten sollten.
Viele Kinder hatten andererseits gar keine andere Wahl als der Schule fern zu bleiben, weil sie von ihren<br />
Eltern "wegen häuslicher Arbeiten" eine Entschuldigung erhielten. Daraus resultierte zum Teil eine<br />
groteske "Überalterung" der Jungen und Mädchen in den Klassen. Aus dem Süden meldete ein Lehrer,<br />
dass er Erstklässler unterrichten musste, die mit 16 bis 18 Jahren kaum lesen und schreiben oder bis<br />
zehn zählen konnten! Ja, sie wollten auch nicht auf Schulbänken sitzen und wie die Schwarzen lieber am<br />
Boden hocken ...<br />
Während die Allgemeine Schulpflicht im Oktober 1906 für deutsche Kinder rechtskräftig wurde, überliess<br />
das Gouvernement den Missionaren die beliebige Erziehung der schwarzen Bevölkerung. In den<br />
einzelnen Missionsstationen gab es Unterricht, zunächst wenig besucht, später immer beliebter: Mädchen<br />
mit Schulbildung liessen sich neuerdings leichter verheiraten zu günstigen Konditionen im Stammesleben<br />
– das war eine gute Sache!<br />
Die christlichen Missionen erhielten keine finanziellen Beihilfen von der Obrigkeit und waren stets auf<br />
Spenden aus der Heimat angewiesen. Viele Missionsschüler wollten nicht von "einem Lehrer mit<br />
Pfefferkörnern" (schwarzer Pädagoge mit Kraushaar) belehrt werden und bevorzugten einen "Weissen mit<br />
langen Haaren". Schliesslich zahlte der Gouverneur doch etwas Schulgeld: 150 bis 200 Mark je<br />
Missionsschule unter der Voraussetzung, dass dort Deutsch-Unterricht garantiert wurde.<br />
In einem Jahresbericht aus der Nama-Region von 1903 brachten die Missionare zu Papier: "Holländisch<br />
wird jetzt nicht mehr gelehrt oder als Unterrichtssprache genutzt. Das für die Schüler sehr überflüssige<br />
Holländisch ist aus den Schulräumen gänzlich verbannt, und mit deutscher Sprache wird auch ...<br />
deutsche Art (bei den Eingeborenen) grossgezogen, die ein brauchbares Arbeiterelement des<br />
Schutzgebiets werden kann ..."<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg<br />
Experten unterscheiden drei Abschnitte der schulischen Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg in<br />
Südwestafrika:<br />
1. Vom Friedensschluss bis zum 1. Januar 1922, als die "Schulproklamation" des neuen südafrikanischen<br />
Administrators G.R. Hofmeyr rechtskräftig wurde. Die im Land verbliebenen Deutschen bemühten sich,<br />
exklusiv deutsche Schulen privatrechtlich zu erhalten. Anschliessend gab es eine Spaltung – einmal<br />
deutsche Privatschulen und zum anderen deutsche Mandatsregierungsschulen oder deutsche<br />
Abteilungen an den Schulen der Unionsregierung (German Medium Classes).
2. Die nächste Etappe erstreckte sich bis zum 1. Januar 1930, als man die Realschule Swakopmund der<br />
Mandatsregierung übergab. Die deutschen Privatschulen jener Jahre wuchsen kräftig in<br />
zufriedenstelIender Abstimmung mit den Behörden. Farmschulen und andere Fachschulen konnten sich<br />
entwickeln.<br />
3. Nach dem 1. Januar 1930 erlaubten die toleranten Verhältnisse den Aufbau weiterer Schulformen<br />
(Werken, Hauswirtschaft usw.) Dürrejahre und die Weltwirtschaftskrise bremsten allerdings den<br />
Aufschwung empfindlich.<br />
Der deutsche Regierungskommissar für Deutsch-Südwestafrika, Geheimrat Kastl, wandelte die nach dem<br />
Waffenstillstandsvertrag von Khorab 1915 bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrags 1919 noch unter<br />
deutscher Oberhoheit stehenden Regierungsschulen Südwestafrikas kurz vor der Übergabe an die Union<br />
Südafrika (Mandatsregierung) am 9. September 1919 in deutsche Privatschulen um.<br />
Nach diesem geschickten Schachzug wurden die Träger jener Schulen wiederum die lokalen<br />
Schulvereine (wie es bereits nach dem Herero-Aufstand der Fall war). Somit konnten die bisherigen<br />
Regierungslehrer mit Privatdienstverträgen zur Weiterarbeit verpflichtet werden.<br />
Inzwischen machte sich eine "Einwanderungswelle" bemerkbar:<br />
1919 wurden 770 britische und burische Kinder in 23 neu eingerichteten Schulen der Unionsregierung von<br />
etwa 50 Lehrern unterrichtet. Umgekehrt mussten 6374 Deutsche als "Ausgewiesene" ihre Heimat<br />
aufgeben.<br />
Deutsch nur noch Fremdsprache?<br />
Ab 1. April 1920 wollte Direktor Lewis, Chef des Schulwesens in der Mandatsregierung, alle deutschen<br />
(Privat)schulen und Schülerheime übernehmen, deren deutsche Lehrer ausweisen und durch Pädagogen<br />
aus Südafrika ersetzen. Als Sprachangebot standen Englisch und Afrikaans zur Wahl (für die Eltern).<br />
Deutsch sollte verdrängt werden.<br />
Zur Abwehr schlossen sich alle lokalen deutschen Schulvereine im "Landesverband der deutschen<br />
Schulvereine in Südwestafrika" zusammen, und es erhob sich ein Sturm der Entrüstung landesweit.<br />
Unangenehm berührt lenkte die Mandatsregierung ein.<br />
Der Administratorenwechsel im November 1920 erleichterte die Befriedung: Der Brite Sir Howard<br />
Georges verliess sein Amt, und der Bure Hofmeyr trat an dessen Stelle, ausgerüstet mit einem<br />
Zehnpunkte-Programm zur Beruhigung des Sprachen-Konflikts. Tendenz: freundlich.<br />
Am 1. Januar 1922 sollte die "Schulproklamation" in Kraft treten, 272 Druckseiten stark, mit 21 Kapiteln<br />
und 136 Paragraphen. Darin hiess es unter anderem:<br />
"Deutsche Schüler mit der Muttersprache Deutsch erhalten in den öffentlichen Schulen bis zum achten<br />
Schuljahr den gesamten Unterricht in deutscher Sprache. Englisch oder Afrikaans wird allmählich<br />
eingeführt. Der Schulpflicht unterliegen alle europäischen Kinder vom siebten bis zum 16. Lebensjahr. Der<br />
Schulbesuch ist unentgeltlich in den Regierungsschulen, alle Unterrichtsmaterialien (auch Bücher) sind<br />
frei. Privatschulen unterliegen einer Aufsicht einschliesslich Mobiliar und Immobilien ..."<br />
13 deutsche Privatschulen entschlossen sich zur Eingliederung in das System der Regierungsschulen,<br />
nicht zuletzt aus finanziellen Rücksichten – das betraf 367 Kinder. Vier deutsche Volksschulen lehnten die<br />
Proklamation ab: Tsumeb, Karibib, Lüderitzbucht, Swakopmund und die Realschule Windhoek. Sie<br />
verfügten über ein solides finanzielles Fundament. Mit der Realschule zu Windhoek war für die deutschen<br />
Privatschüler – nach der Grundschule – eine höhere Schulbildung in SWA gesichert. Weil in Deutschland<br />
Inflation herrschte, konnte damals ein Schüler mit wenigen britischen Pfund Sterling ein Jahr lang<br />
Fortbildung in Germany betreiben ...
Farmschulen im Aufbau<br />
1925 versammelten sich die Delegierten der Privatschulen erneut, um eine Vereinheitlichung anzustreben<br />
(Lehrpläne, Lehrerplanung, Konferenzordnung, Zeugnisse usw.) – Man rief eine Vermittlungs- und<br />
Auskunftsstelle ins Leben für deutsche Kinder, die auf deutsche Schulen im Mutterland wechseln wollten.<br />
Sogar ein deutscher Lehrerverein bildete sich 1929 in Lüderitzbucht und eine Lichtbild- und Filmzentrale<br />
in Karibib.<br />
Drei sogenannte Felder-Schulen (Charlottental, Elisabethbucht und Kolmannskuppe) auf den Diamant-<br />
Feldern nahe Lüderitzbucht gesellten sich hinzu.<br />
Kleine Schulen mit durchschnittlich 10 Kindern entstanden als Farm-Schulen (der Regierung) mit jeweils<br />
einem Lehrer für die unteren Elementarklassen. Farmer und Regierung teilten sich die Kosten. (Der<br />
Farmer bietet Kost und Logis sowie Wäsche-Service für den Schulmeister, die Regierung zahlt das<br />
Lehrergehalt sowie Transportkosten, Bücher, Schulhefte).<br />
Sinkt die Zahl der Schüler unter 10 innerhalb eines Halbjahres, muss die Schule wieder geschlossen<br />
werden. Die erste deutsche Regierungsfarmschule kam 1923 bei Grootfontein zustande. Ausserdem<br />
existierten "deutsche private Farmschulen", finanziert jeweils von einer Farmerfamilie (in Klein-Gandern,<br />
0tavifontein, Schenckswerder, 0tjomne und 0sona).<br />
1930 zählte man bereits 20 Farmschulen (45 Kinder) und 1933 immerhin 34 solcher Schulen (84 Kinder).<br />
Sobald ein Farmer zwei oder drei schulpflichtige Kinder hatte, sparte er viel Geld, wenn er einen Lehrer<br />
auf sein Land holte (statt ein kostspieliges Schülerheim in der Stadt zu nutzen).<br />
Ende 1929 war die Deutsche 0berrealschule Windhoek nebst Reform-Realgymnasium zu einer<br />
"Vollanstalt" ausgebaut, und drei Schülerinnen legten erstmals ihre Reifeprüfung ab. Ende Dezember<br />
1930 bestanden fünf 0berprimaner in Swakopmunds 0berrealschule ihr Abitur. Beide Einrichtungen<br />
erhielten vom Reichsminister des Inneren ihre "Anerkennung als Vollanstalten" im März 1931.<br />
1927 durfte ein Absolvent der Realschule Windhoek, der neben dem Pflichtfach Englisch noch Afrikaans<br />
als Fremdsprache gewählt hatte, im Mutterland dann aber eine 0berrealschule besuchte, beim Abitur statt<br />
Französisch das Afrikaans als zweite Fremdsprache in die Waagschale werfen ...
Rätsel der Hottentotten<br />
Was ist das? Am Rand einer roten Talfurche stehen weisse Dinger.<br />
(Die Zähne)<br />
Auf einem schwarzen Berg stehen schwarze Schafe.<br />
(Kopfläuse)<br />
Auf etwas Rundem steht Gras, und die Menschen pflücken das Gras.<br />
(Der Kopf, der geschoren wird)<br />
Was wird gezählt, aber nicht bis zum Ende gezählt?<br />
(Die Sandkörner in der Wüste)<br />
Was ist das? Wenn du es siehst, kann man es vielleicht mühelos fangen – aber du wirst niemals<br />
Erfolg haben.<br />
(Der Schatten)<br />
Was ist das? Wenn du ohne es fortgegangen bist, ist dein Weg nicht angenehm.<br />
(Feuerzeug, Zunderdose)<br />
Was macht einen weiten Weg kurz?<br />
(Das Pferd)<br />
Was lässt sich nicht einholen, obwohl eins hinter dem anderen her eilt?<br />
(Die Wagenräder)<br />
Was ist klein und bringt doch Dinge, die grösser sind?<br />
(Das Geld)<br />
(Quelle: Heimatkalender Afrika 1930)<br />
Einige Sprichwörter der Herero<br />
Ein kleiner Funke zündet ein grosses Haus an.<br />
Ein Finger allein kann keine Lasten heben.<br />
Heute streitest du mit Worten, morgen aber mit der Faust.<br />
Schlechter Schuh ist besser als barfuss.<br />
Ochsenschwanz schlägt beide Hinterbacken.<br />
(Bedeutung: Wer heute mal so und morgen mal so spricht, der ist so unzuverlässig wie ein unruhiger<br />
Ochsenschwanz ...)<br />
Deinen Vater kannst du durch den Tod verlieren, aber achte darauf, dass du deine Mutter nicht<br />
verlierst!<br />
Früher eine Milchkuh – jetzt ein Treckochse.<br />
(Bedeutung: Früher war jemand so wohlhabend, dass er viele andere ernähren konnte – jetzt ist er so<br />
arm, dass er sich allein kaum noch durchbringen kann ...)
Kein Glück mit Diamanten<br />
Wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise verringerte sich die Zahl der deutschen Schüler in Lüderitzbucht<br />
immer mehr, und die Arbeitsplätze auf den Diamantenfeldern schrumpften zusehends. So mussten die<br />
"Schürfer-Schulen" in Elisabethbucht (heute Geisterstadt) und Charlottental für immer schliessen. In<br />
Kolmannskuppe gab es noch eine Weile genug Ausbeute an Edelsteinen.<br />
Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 kamen mit Wirkung vom 15. März 1935 für<br />
alle Auslandsschulen neue Prüfungsordnungen "zur völligen Gleichsetzung der höheren Auslandsschulen<br />
mit den inländischen Vollanstalten" auf den Tisch.<br />
"Also sind bei der Entscheidung, ob das Reifezeugnis anerkannt werden soll oder nicht, die gesamte<br />
Persönlichkeit des Schülers, dessen Charakter und Leistungen zu würdigen. Erdkunde und<br />
Leibesübungen bilden pflichtmässige Prüfungsfächer ..."<br />
"Der Biologie-Unterricht (Vererbungslehre) hat bis zur 0 I stattzufinden ..."<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs drohte die Proklamation Nr. 36/1945 der südwestafrikanischen<br />
Administration, ab 1946 den Deutsch-Unterricht (als Umgangssprache) an den Regierungsschulen zu<br />
untersagen. Gleich danach ging die deutsche Gemeinschaft von Karibib mit Elan an die Erhaltung ihrer<br />
Schule (neben den Privatschulen in Lüderitzbucht und Windhoek). 1952 konnte die PSK wieder im<br />
eigenen Gebäude unterrichten, und Ende der sechziger Jahre zählte man fast 300 Schüler. (Der<br />
muttersprachliche Unterricht war von 1946 bis 1950 unterbrochen).<br />
Blick in die Klasse der burischen Privatschule (mit Internat) in Stampriet, die vorbildlich<br />
eingerichtet ist mit zahlreichen Pavillions. Touristen sind als Besucher stets willkommen. Als<br />
"Attraktion" verfügt die Schule über einen Artesischen Brunnen mit Schwimmbecken.
Um 1970 lebten 35 Prozent der Schüler an staatlichen Schulen in Schülerheimen und kamen nur selten<br />
ins Elternhaus zu Besuch. Dessen ungeachtet verfolgte die Mandatsregierung weiterhin hartnäckig ihr<br />
Ziel, überall Afrikaans "durchzuboxen" und die deutsche Unterrichtssprache ins Abseits zu drängen. Ab<br />
1948 kam es in Südafrika zu einem Regierungswechsel, und die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen<br />
Schulvereine in Südwestafrika sah neue Chancen, denn die Nationale Partei gab sich deutschfreundlich.<br />
Zwar blieb die Proklamation Nr. 36/1945 formal in Kraft, doch wurde sie diskret durch<br />
"Exekutivbeschlüsse" unterwandert. Man tanzte auf zwei Hochzeiten zugleich, und es funktionierte ...<br />
Von den 2800 Schülern waren 1984 etwa 2330 durch die Mitgliedsvereine vertreten, und nur 470 Schüler<br />
wählten Afrikaans oder Englisch als Unterrichtssprache.<br />
Einflüsse der NSDAP<br />
Nach dem Sturz der jungen Demokratie in der alten Heimat schätzten Fachleute, dass 31600<br />
Deutschstämmige in Südwestafrika lebten. Viele Angehörige der Volksgruppe unterstützten die<br />
deutschfreundliche United National South West Party und versuchten eifrig die lästig gewordene<br />
Mandatsregierung (des Völkerbunds) abzuschütteln und der Union of South Africa "als fünfte Provinz"<br />
beizutreten (mit vollen südafrikanischen Bürgerrechten).<br />
Gleichzeitig streckte die NSDAP zögernd ihre Fühler aus, um unter den Südwestern das Motto "Heim ins<br />
Reich" zu propagieren oder auch "Wir wollen unsere Kolonien zurückgewinnen" ...<br />
Heimwehlied der Baster 1904<br />
Weg ist so weit,<br />
Pferde sind hohl;<br />
heim doch zu kommen –<br />
wie machen wir's wohl?<br />
Voll strömt's Rivier,<br />
einsinkt das Rad.<br />
Wagen versinkt,<br />
weit ist die Pad.<br />
Zu weit, um zu reiten,<br />
zu hässlich zum Liegen.<br />
Ach, weit ist's – ach, weit ist's<br />
das Mädchen zu kriegen ...<br />
Kriegslied der Hottentotten<br />
(vom jüngsten Sohn Hendrik Witboois)<br />
Geht es in den Krieg,<br />
dann jubeln alle,<br />
doch nach der Rückkehr weinen manche.<br />
Krieg sättigt den einen,<br />
den anderen lässt er verhungern.<br />
Krieg erniedrigt den einen<br />
und erhebt den anderen –<br />
Krieg macht immer arm und reich!<br />
(Lesehefte für deutsche Schulen in SW, 1931)
Bereits 1933 tauchte Dr. Brenner in SWA auf, finanziell vorzüglich ausstaffiert, und machte sich durch<br />
grosszügige Spenden für das deutsche Volkstum überall beliebt. Brenner stachelte die Deutschen auf, die<br />
Flagge der Union auf öffentlichen Gebäuden durch die deutschen Farben zu ersetzen und liess<br />
Broschüren verteilen, die den "Anschluss" an Deutschland forderten. Im Dezember 1933 verlangte der<br />
deutsche Konsul in Windhoek vorn zuständigen Staatssekretär (der Buren) für Erziehungsfragen, dass<br />
deutsche Geschichtslehrbücher mit nationalsozialistischer Ideologie an deutschen Schulen in SWA<br />
benutzt werden sollten. Das wurde kategorisch abgelehnt.<br />
Dr. Wallberg, Direktor der Oberrealschule zu Windhoek, verweigerte jede Zusammenarbeit mit den neu<br />
ernannten Funktionären der Hitler-Jugend. Als Reaktion bemühten sich die Partei-Strategen in SWA, die<br />
"Ablösung unzuverlässiger und reaktionärer Elemente im Auslandsschul-"wesen" durch Massnahmen in<br />
der Heimat einzuleiten. Zuständig war Dr. Jung von der Kolonialpolitischen Abteilung der NSDAP in<br />
München.<br />
Im Mai 1934 traf der neu ernannte Hitlerjugendführer für SWA, Lossnitzer, mit seine Ehefrau ein, die als<br />
BDM-Führerin parallel wirken sollte und vor der Ausreise noch einen Schulungskursus absolvieren<br />
musste. Zunächst wollte man "eine Art Untergrund-Hitlerjugend" auf die Beine stellen – diskret und ohne<br />
Provokationen, täuschend ähnlich uniformiert wie Pfadfinder(innen). Wahlweise sollten aber auch "richtige<br />
HJ-Uniformen und BDM-Uniformen nach deutschem Vorbild vorrätig gehalten werden zum passenden<br />
Termin ..." – Nach aussen sollte das brave Scout Image britischer Prägung signalisiert werden, um Ärger<br />
zu vermeiden.<br />
Ab Februar 1934 wurden Eidesleistungen eingeführt: "Ich schwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm<br />
und den mir von ihm bestimmten Führern unbedingten Gehorsam ..."<br />
Am 27. Mai 1934 meldete Major Weigel, leitender NSDAP-Repräsentant in SWA, Vollzug aller<br />
Eidesleistungen nach Deutschland. Naturalisierten Personen und Kindern wurde – statt des Eids – ein<br />
"Gelöbnis" zugestanden (ersatzweise).<br />
Mittlerweile bauten die Funktionäre ein "Überwachungssystem" auf, um sich möglichst umfassend vertraut<br />
machen zu können mit der jetzt erwünschten nationalsozialistischen "Gesinnungstreue" der<br />
Auslandsdeutschen. Kritische oder gar verächtliche Äusserungen über das Dritte Reich sollten "intern<br />
registriert" werden (und später einmal zu Konsequenzen führen).<br />
Der "Deutsche Bund" – die damalige Partei der Deutschen in SWA – war kraftlos und zerstritten, sodass<br />
die NSDAP sich ihrer bedienen konnte wie ein Trojanisches Pferd. Aus der Swakopmunder Zeitung vom<br />
22. Mai 1935 ist zu entnehmen, dass nun Dr. Schwietering auftauchte "zur Machtübernahme" und in<br />
einem Interview freimütig erklärte:<br />
"Major Weigel und der Erbprinz von Mecklenburg sind zu mir auf meine Farm gekommen und appellierten<br />
an mein Pflichtbewusstsein. Nach zwei Tagen voller Diskussionen bekamen die Herren mein<br />
Einverständnis zu hören. Der Erbprinz sagte noch ermutigend zu mir, er sei ein alter Parteigenosse und<br />
das ganze Vaterland werde mir den Rücken stärken ..."<br />
Dr. Schwietering, bisher Partei-Chef des Deutschen Bundes, blieb dies weiterhin, war aber "intern" zum<br />
Führer einer NSDAP in SWA bestellt worden – ganz unauffällig ...<br />
Endlich interessierte sich das Büro des Generalstaatsanwalts für die Geheimbündelei der NSDAP-<br />
Sympathisanten in SWA und wünschte Aufklärung von den Beteiligten, darunter Dr. Hirsekorn, der<br />
ungeniert unter anderem versicherte: "Natürlich bemühen wir uns um die Nazifizierung des deutschen<br />
Schulwesens im Land, denn dies ist eine innerdeutsche Angelegenheit und dürfte die Regierung in<br />
Pretoria kaum etwas angehen. Die Zukunft des Landes wird nicht in Südafrika entschieden, sondern in<br />
Berlin ..."<br />
Am 28.August 1934 wurde die NSDAP offiziell in SWA verboten (im sogenannten "Territory"). Die<br />
Generalstaatsanwaltschaft fasste ihre Ermittlungen zusammen:
Knapp am Hochverrat vorbei<br />
"Es besteht kein Zweifel daran, dass sich die Deutsche Reichsregierung bzw. die Nationalsozialistische<br />
Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) vielfach in die Angelegenheiten der Union of South Africa eingemischt<br />
hat. Bürger der Union wurden dazu verpflichtet, einen Eid auf den Führer eines fremden Landes zu<br />
leisten. Bürger der Union of South Africa wurden als "Verräter" beschimpft und behandelt, weil sie sich<br />
gesetzestreu verhielten. Bürger der Union of South Africa wurden mit Repressalien bedroht, wenn sie vom<br />
Grundrecht der freien Meinungsäusserung Gebrauch machten und dabei nicht die Linientreue der<br />
NSDAP-Auslandsabteilung respektierten ...<br />
Der Generalkonsul Deutschlands sowie Parteifunktionäre aus Deutschland haben versucht, die<br />
deutschstämmige Bevölkerung im Mandatsgebiet (Territory) für den Wiederanschluss an Deutschland zu<br />
motivieren. Wir stellen demzufolge fest, dass eine fortgesetzte Einmischung in die inneren<br />
Angelegenheiten der Union of South Africa zu beobachten ist. Unter solchen Umständen ist das Mandat<br />
des Völkerbunds erheblich gefährdet und Gegenmassnahmen erscheinen angebracht ..."<br />
Lord Lugard äusserte sich in einem Vorwort zu der Broschüre "Nazi Activities in South West Africa", die<br />
1936 in Grossbritannien veröffentlicht wurde, unter anderem: "Niemand wird den Anspruch des Herrn<br />
Hitler bestreiten, dass die Deutschen eine produktive Kolonialwirtschaft betreiben könnten ...<br />
Wie der Schakal als Diener des Löwen seinen Herrn auf der Jagd betrog ...<br />
Eines Tages gingen der Löwe und der Schakal gemeinsam auf die Jagd, belauschten das Wild und<br />
schlichen sich an. Der Löwe schoss und feuert daneben – aber der Schakal hatte Glück.<br />
Daraufhin rief der Löwe entrüstet: "Du hast garnicht getroffen, ich allein habe getroffen!"<br />
"Gewiss, ehrwürdiger Grossvater, du hast getroffen" erwiderte der Schakal gutmütig.<br />
Sie gingen heim, um später zum Ausweiden der Beute wiederzukehren. Ohne Wissen des Löwen<br />
schlich aber der Schakal zurück, holte sich eine blutige Nase – voller Absicht – und folgte der<br />
Fährte von lebendem Wild, um den Löwen zu betrügen. Als er weit genug entfernt war, änderte er<br />
seine Laufrichtung und begab sich zu dem erlegten Wild.<br />
Dann schlüpfte der Schakal in die Beute und schnitt das Fett ab. Viel später folgte der verschlafene<br />
Löwe der falschen Blutspur und bemerkte endlich, dass ihn der listige Schakal irre geführt hatte.<br />
Wütend zerrte der Löwe den verborgenen Schakal am Schwanz aus seinem Versteck in der Beute<br />
und schimpfte drauflos: "Warum hast du mich für dumm verkauft, das war nicht anständig!"<br />
Aber der Schakal erwiderte gelassen: "Keine Aufregung, lieber Grossvater, hier wird niemand<br />
betrogen! Ich wollte nur für dich das feinste Fett auslösen ..."<br />
"Nun ja", brummte der Löwe versöhnlich, "dann nimm das Fett und bringe es der Löwin, deiner<br />
Grossmutter." – Dem Schakal überliess er grossmütig die Lunge.<br />
Als der Schakal heimkehrte, gab er das Fett seiner Frau und die Löwin erhielt nur die Lunge.<br />
Ausserdem warf er mit Lungenstückchen nach den Löwenkindern und beschimpfte sie grob: "Ihr<br />
Nachwuchs des Pfoten-Grossmauls!"<br />
Dann sagte er zur Löwin: "Und jetzt gehe ich zurück, um den Grossvater heimzuholen, hab etwas<br />
Geduld ..." – Aber der gerissene Schakal rief bloss seine Frau und seine eigenen Kinder, und alle<br />
verschwanden auf Nimmerwiedersehen in der Wildnis.<br />
(Lesehefte für deutsche Schulen in SW-1931, Hottentotten-Märchen)
Aus Rücksicht auf die Beziehungen zwischen den weissen Rassen in Afrika wollen wir darauf vertrauen,<br />
dass keine geheimnisvollen Intrigen zutage treten wie sie bei den Bolschewisten (nach Herrn Hitlers<br />
Auffassung) so typisch sind ..."<br />
Der Haushaltsplan für 1938 und 1939 der burischen Mandatsregierung für Südwestafrika sah fast 40.000<br />
Pfund Sterling an Ausgaben für die Internat-Unterbringung weisser Kinder vor. Die übrigen Aufwendungen<br />
der Regierung für das europäische Schulwesen im Land betrugen rund 95.000 Pfund Sterling – das<br />
waren je Kind und pro Jahr ungefähr 22 Pfund Sterling (vergleichbar mit den Ausgaben im Unionsgebiet<br />
Südafrika). Man wollte keinen "Sprachenstreit" und gutes Einvernehmen zwischen allen weissen<br />
Bevölkerungsgruppen.<br />
Auswendiglernen ohne Spielraum<br />
Anfangs der sechziger Jahre besuchte der Leitende Regierungsdirektor Reimers im Auftrag der<br />
deutschen Bundesregierung Südwestafrika und Südafrika, um die aus bundesdeutschen Quellen<br />
mitfinanzierten Privatschulen näher kennen zu lernen. Es unterrichteten überwiegend westdeutsche<br />
Lehrkräfte mit Verträgen für drei bis fünf Jahre, jeweils beurlaubt von den Kultusministerien der einzelnen<br />
deutschen Länder.<br />
Sie hatten kaum eine Möglichkeit – wie Reimers feststellte – eigene Vorstellungen und Prinzipien (nach<br />
westdeutschem Vorbild) durchzusetzen, weil die Zwänge des "nationalen Lehrplans" individuelle<br />
Handlungsfreiheit untersagten (ganz abgesehen von den Lehrinhalten). Dr. Reimers: "Jeglicher Unterricht<br />
im amtlichen Sinn zielt auf die Beherrschung von Fakten und Realien und fördert nur eine rezeptive<br />
Grundhaltung der Schüler ohne Anleitung zu individuell-subjektivem Denken ..."<br />
1960 zählte die gesamte weisse Bevölkerung Südwestafrikas nach amtlichen Statistiken etwa 73.500<br />
Menschen (mit Ausnahme der vorübergehend in Südafrika studierenden und arbeitenden Personen<br />
unterschiedlichen Alters und Geschlechts).<br />
Abgesehen von der strikten Rassentrennung setzte die Buren-Regierung Schritt für Schritt eine<br />
"Umschreibung" der Geschichtsbücher durch und parallel dazu eine "Christlich-Fundamentalistische<br />
Erziehungsform Nationalistischer Prägung" (für alle weissen Kinder gleich welcher Herkunft).<br />
"Christian National Education" (C.N.E.) bestand vor allem darin, was der Pädagoge Professor Chris<br />
Coetzee in Potchefstroom so formulierte: "Ich fordere, dass mein Kind in der Schule von der sogenannten<br />
Evolutionslehre im Unterricht verschont bleibt. Deshalb schicke ich meine Kinder lieber in eine christliche<br />
Schule, wo man nach wie vor auf die Schöpfungslehre vertraut und sie in Ehren hält!"
Dass Menschen und Menschenaffen gemeinsame Vorfahren haben (könnten), durfte nicht mehr öffentlich<br />
ausgesprochen werden – allein die göttliche Schöpfungsbotschaft war linientreu. Der liberal orientierte<br />
englische Bevölkerungsanteil war entsetzt und machtlos, ebenso die deutsche Minorität.<br />
Zu den neu gefestigten "historischen Lügen" gehörte in den revidierten Geschichtsbüchern die<br />
Behauptung: "Als die Niederländer am Kap erstmals an Land gingen, fanden sie ein menschenleeres<br />
Land vor und konnten sich nach Belieben ausbreiten ..." – "Unschuldige Weisse wurden allerdings von<br />
Schwarzen massakriert und mussten sich deshalb wehren ..."<br />
Nach der Unabhängigkeitserklärung Namibias 1990 gingen alle Uhren wieder anders, und weitere<br />
Veränderungen in den Strukturen sind schwer vorauszusehen.<br />
Zur Zeit unterhalten die deutschstämmigen Eltern in Grootfontein, Otavi, Otjiwarongo, Omaruru und<br />
Swakopmund aus eigenen Kräften Privatschulen (ohne jede staatliche Unterstützung aus Windhoek oder<br />
Berlin). Allein die Deutsche Höhere Privatschule Windhoek erfreut sich guter Beziehungen zum<br />
Auswärtigen Amt.<br />
Kultureller Überlebenskampf mit Hindernissen<br />
Zu den besten Kennern des gegenwärtigen Erziehungswesens in Namibia zählt Professor Dr. H.-V.<br />
Gretschel, Faculty of Humanities and Social Sciences, Department of Germanic and Romance<br />
Languages, an der University of Namibia in Windhoek, der die Situation folgendermassen einschätzt:<br />
"Die Gründung und Unterhaltung von Privatschulen in Namibia ist verfassungskonform. Privatschulen<br />
dürfen bis einschliesslich Jahrgangsstufe sieben die jeweilige Muttersprache als Unterrichtsmedium<br />
verwenden. Allerdings können solche (deutschen) Privatschulen nicht von allen Namibiern besucht<br />
werden, sondern nur von Namibiern (Kindern), die diese Sprache auf muttersprachlichem Niveau<br />
beherrschen. Somit wird über die Sprache die Exklusivität der Schule gewährleistet ..."<br />
"Während die staatlichen Grundschulen überwiegend von Deutsch sprechenden Schülern besucht<br />
werden und parallel zum muttersprachlichen Zweig während der ersten drei Schuljahre auch eine<br />
Englisch sprechende Klasse eingerichtet haben und dadurch Namibier aller Hautfarben aufnehmen<br />
können, gibt es an den kleinen deutschen Privatschulen in Grootfontein, Otavi, Otjiwarongo, Omaruru und<br />
Swakopmund mit ungefähr 150 Kindern nur deutschsprachige Klassen ..."<br />
"Es wäre irreführend, die gegenwärtigen deutschen Privatschulen mit den burischen Privatschulen zu<br />
vergleichen: Afrikaans ist nicht nur die Muttersprache der Nachkommen aller weissen Buren, sondern<br />
auch die Umgangssprache der farbigen und schwarzen Namibier von früher Kindheit an. Es gibt zum<br />
Vergleich nur sehr wenige Farbige und Schwarze, die Deutsch auf muttersprachlichem Niveau<br />
beherrschen sowie Deutsch auch als Umgangssprache in der Familie nutzen. Dabei denkt man vor allem<br />
an die in Deutschland ausgebildeten Namibier und die sogenannten DDR-Kids im Exil der vormaligen<br />
DDR ..."<br />
"Weil die Privatschulen auf die Einführung eines Zweigs in englischer Sprache verzichten, ist davon<br />
auszugehen – von Ausnahmefällen abgesehen – dass nur gut Deutsch sprechende Kinder und weisse<br />
Kinder diese Schulen besuchen. Das heisst: wohlbehütet und abgeschottet von anders sprechenden und<br />
anders farbigen Namibiern erleben die Privatschüler eine Erziehung besonderer Art während der ersten<br />
sieben Jahre..."<br />
"Erziehungswissenschaftler heben die stark prägende Bedeutung der frühen Schuljahre hervor, wobei die<br />
noch nicht lange existierende Waldorfschule in Windhoek eine Sonderstellung einnimmt. Deutsch ist dort<br />
zwar auch die einzige Unterrichtssprache, aber diese Bildungsstätte hat als einzige Privatschule eine<br />
autochthone Sprache im Fächerkanon aufgenommen (also eine "Muttersprache" wie Nama, Oshiwambo<br />
usw.).
Die Regierung Namibias akzeptiert zur Zeit sämtliche Privatschulen im Land, weil dadurch der Haushalt<br />
des Erziehungsministeriums entlastet wird, denn der Staat gibt etwa 26 Prozent des Gesamthaushalts für<br />
"Basic Education" aus. Während die oft zitierte Deutsche Höhere Privatschule Windhoek vom Staat<br />
Namibia einen jährlichen Zuschuss von 2,4 Millionen Namibia Dollar erhält, gehen die kleinen<br />
Privatschulen wegen ihrer Sprachenpolitik leer aus und sind auf Zuwendungen aus deutschen<br />
Unterstützerkreisen angewiesen, die Arbeitsmaterial-Sammlungen usw. durchführen..."<br />
"In der Deutschen Höheren Privatschule zu Windhoek werden 2002 ungefähr 1000 Jungen und Mädchen<br />
unterrichtet, von denen etwa 200 Deutsch nicht als Muttersprache sprechen. In der Neuen Sekundarstufe<br />
(früher English Medium Branch) wird für ihre speziellen Bedürfnisse gesorgt. Rund 1000<br />
deutschsprachige Schüler besuchen staatliche Primar- und Sekundarschulen (Grund- und Realschulen) –<br />
das sind die Delta Schule Windhoek (DSW), die Delta Oberschule Windhoek (DOSW) , die Donatus<br />
Schule in Otjiwarongo (DSO), die Namib Primary School in Swakopmund und die Namib High School in<br />
Swakopmund. Zusammen gerechnet gibt es zur Zeit etwa 2000 deutschsprachige Schüler(innen) in<br />
Namibia..."<br />
"Alle diese Schulen hiessen früher "Deutsche Schule ..." und mussten sich vor einigen Jahren einen<br />
anderen Namen zulegen, um Hinweise auf einen "sprachlichen oder ethnischen Hintergrund" zu<br />
vermeiden. Das Niveau dieser Schulen ist ausgezeichnet, und einige Schüler bestanden die Reifeprüfung<br />
an der DHPS Windhoek (nach Erwerb ihres HIGCSE Diploms). Die Lehrer an den Schulen sind gut<br />
ausgebildet und hoch motiviert. (IGCSE / HIGCSE bedeutet International General Certificate for Higher<br />
Education, eine in Grossbritannien entwickelte Internationale Abschlussprüfung von hohem Niveau) ...<br />
"Die Situation könnte sich in einigen Jahren radikal ändern, weil die Generation der jetzt Vierzig- und<br />
Fünfzigjährigen bald in den Ruhestand wechselt. In der deutschsprachigen Gemeinschaft Namibias<br />
interessieren sich nur wenige Jugendliche und Studierende für das Lehramt als Wahlberuf, was grosse<br />
Sorge bereitet für die künftige Entwicklung ..." +++
Private Waldorf School Windhoek<br />
Gründung: 15.Januar 2000 mit jetzt 74 Schülern, davon 50 Prozent Kinder deutscher<br />
Muttersprache,15 Prozent Kinder mit englischer oder anderer europäischer Muttersprache sowie<br />
35 Prozent Kinder mit Muttersprache Nama oder Oshiwambo.<br />
Unterschiede zu anderen Waldorf Schulen: Eine multikulturelle Schulgemeinschaft mit Betonung von<br />
Integration. Hauptunterricht in deutscher Sprache, Fremdsprachen-Unterricht Afrikaans, Englisch,<br />
Nama-Damara und Oshiwambo.. Doppelklassensystem und Schülerheim für 15 Kinder (vor allem<br />
von Farmarbeitern).<br />
Finanzierung: Schulkosten je Kind je Monat: umgerechnet 120 Euro, Internat 70 Euro.<br />
Keinestaatliche Unterstützung, abhängig von Spenden und Patenschaften. Alle repräsentativen<br />
Sprachender Kinder werden unterrichtet. Fünf deutsche Waldorf-Fachlehrer, vier namibische<br />
Sprachlehrer.<br />
Private Waldorf Schulen Republik Südafrika<br />
Kindergarten<br />
bzw. Klassen<br />
Cape Town Constantia Waldorf School K – 13<br />
Michael Oak Waldorf School K – 10<br />
Imhoff's Waldorf School K – 7<br />
Gaia Waldorf School K – 4<br />
Khanyisa Waldorf School 1 – 12<br />
Khayalitsha Waldorf School K – 4<br />
Durban Roseway Waldorf School K – 12<br />
Irene The Village Waldorf School K – 7<br />
Johannesburg Inkanyezi Waldorf School K – 7<br />
Michael Mount Waldorf School K – 13<br />
Sikhulise Waldorf School K – 7<br />
Bloemfontein Migaelsfontein Waldorf School K – 3<br />
Dassenberg Dassenberg Waldorf School K – 5<br />
Hermanus Hermanus Waldorf School K – 6<br />
Madietane Lesedi Waldorf School K – 7<br />
Stellenbosch Stellenbosch Waldorf School K – 6<br />
McGregor McGregor Waldorf School K – 11<br />
Pretoria Max Stibbe Waldorf School K – 13 (Internat)
Quellen<br />
M. Dankler: Kleines Kolonialbuch für Lehrer und Lernende – für Schule und Haus<br />
(Verlag E. Braselmann in Eupen, 1908)<br />
"Koloniale Rundschau" – Jahrgang 1912<br />
(Dietrich Reimer Verlag ,Berlin)<br />
Helene von Falkenhausen, geb. Nitze: Aussiedlerschicksale 1893 – 1904 in Deutsch-Südwestafrika<br />
(Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1905)<br />
Dr. H.L. Lorenzen: Lesehefte für deutsche Schulen in Südwest<br />
(Verlag John Meinert Limited, Windhoek 1931)<br />
Dr. Hermann Leusner: Die Entwicklung des Schulwesens in den deutschen afrikanischen Kolonien und<br />
jetzigen Mandatsgebieten 1918 bis 1938<br />
(Verlag Buchdruckerei Orthen, Köln 1938)<br />
Amtsgerichtsrat Lattmann: Die Schulen in unseren Kolonien<br />
(Verlag Wilhelm Süsserott, Berlin 1906)<br />
Martin Schlunk: Das Schulwesen in den deutschen Schutzgebieten<br />
(Verlag L. Friedrichsen, Hamburg 1914)<br />
Prof.Dr.Eduard Moritz: Das Schulwesen in Deutsch-Südwestafrika<br />
(Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1914)<br />
Lord Lugard: Nazi Activities in South West Africa – Report of the South West African Commission –<br />
Government Publication of the Union of South Africa<br />
(Friends of Europe Puhlications, London 1936)<br />
Ernst Vollbehr: Im Land der deutschen Diamanten<br />
(Hermann und Friedrich Schaffstein Verlag, Köln 1910)<br />
Hermann Freyberg: Die Flasche mit den Teufelssteinen<br />
(Verlag Schmidt & Spring, Leipzig 1938)<br />
Henning Melber: Schule und Kolonialismus – Das Formale Erziehungswesen Namibias<br />
(Institut für Afrika-Kunde / Stiftung Deutsches Übersee-Institut 1979)<br />
Koloniales Bildarchiv, STUB-FFM, privat<br />
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