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Sechs Thesen zum Thema "Leadership in der Veränderung".

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LEADERSHIP IN DER VERÄNDERUNG<br />

ZITAT<br />

„Die Allianz zwischen HR und Unternehmenskommunikation funktioniert nur selten.<br />

Friktionen s<strong>in</strong>d an <strong>der</strong> Tagesordnung. Statt e<strong>in</strong> konstruktives Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu organisieren,<br />

verschleißen beide Ressorts ihre Kräfte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fruchtlosen und noch dazu von<br />

gegenseitiger Ger<strong>in</strong>gschätzung geprägten Wettbewerb um Zuständigkeiten.“<br />

e<strong>in</strong>e neue Wertschätzung erfahren.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Schwierigkeiten <strong>der</strong> Führungsrollen<br />

müssen ernst genommen und<br />

unterstützt werden. Und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

zweiten Schritt ist die Offenheit <strong>der</strong><br />

Unternehmensleitung gefor<strong>der</strong>t:<br />

Es braucht neue Schulungs- und<br />

Entwicklungsformate: Die Treiber<br />

und Multiplikatoren des Change,<br />

wie Führungskräfte gern genannt<br />

werden, müssen den Change diskutieren,<br />

erleben und fühlen – durch<br />

professionelle Qualifizierung, <strong>in</strong>dividuelles<br />

Coach<strong>in</strong>g, situatives<br />

Sparr<strong>in</strong>g.<br />

Und es braucht e<strong>in</strong>e neue Form<br />

des Dialogs. Es bedarf neuer Formate,<br />

die es <strong>der</strong> Führungskraft<br />

ermöglichen, die Verän<strong>der</strong>ung im<br />

Dialog mit den Mitarbeitern zu<br />

erklären. Dabei ist jedoch we<strong>der</strong><br />

die frontale Folienschlacht geme<strong>in</strong>t<br />

noch <strong>der</strong> pseudo-partizipative<br />

Workshop, <strong>der</strong> Ergebnisoffenheit<br />

suggeriert. Es geht um Formate mit<br />

<strong>in</strong>telligenter Didaktik: Sie schaffen<br />

Nachvollziehbarkeit, wo es darum<br />

geht, getroffene Entscheidungen zu<br />

verstehen. Sie stoßen e<strong>in</strong>e offene<br />

Diskussion an, wo es wichtig ist, die<br />

Verän<strong>der</strong>ung für den geme<strong>in</strong>samen<br />

Wirkungsbereich zu konkretisieren.<br />

Diese Formate unterstützen und<br />

stärken die Führungskraft <strong>in</strong> ihrer<br />

Rolle als Erklärer und Mo<strong>der</strong>ator<br />

des Verän<strong>der</strong>ungsprozesses.<br />

These 6<br />

Die alten Fe<strong>in</strong>dschaften<br />

gehören beendet<br />

– <strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> braucht das<br />

Zusammenspiel von HR<br />

und Kommunikation<br />

Im Grunde geht es also um nichts<br />

an<strong>der</strong>es als darum, e<strong>in</strong> transformationales<br />

Führungsverständnis <strong>zum</strong><br />

festen Bestandteil von Kommunikations-,<br />

Schulungs-, Entwicklungs-<br />

und Feedbackprozessen zu<br />

machen. Oftmals s<strong>in</strong>d Organisationen<br />

hierfür jedoch nicht aufgestellt,<br />

weil die Kompetenzen von HR und<br />

Kommunikation nicht koord<strong>in</strong>iert<br />

s<strong>in</strong>d. Der Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg<br />

von <strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

hängt ganz wesentlich von <strong>der</strong> „Koalitionsfähigkeit“<br />

gerade dieser beiden<br />

Zentralbereiche ab. Hier s<strong>in</strong>d<br />

die entscheidenden Kenntnisse,<br />

Erfahrungen und Fertigkeiten versammelt,<br />

die erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d, um<br />

im Unternehmen Akzeptanz und<br />

nachhaltige Unterstützung für den<br />

Change zu sichern.<br />

Der Alltag im Unternehmen<br />

sieht aber häufig an<strong>der</strong>s aus. Die<br />

Allianz zwischen HR und Unternehmenskommunikation<br />

funktioniert<br />

nur selten. Friktionen s<strong>in</strong>d<br />

an <strong>der</strong> Tagesordnung. Statt e<strong>in</strong> konstruktives<br />

Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu organisieren,<br />

verschleißen beide Ressorts<br />

ihre Kräfte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fruchtlosen<br />

und noch dazu von gegenseitiger<br />

Ger<strong>in</strong>gschätzung geprägten Wettbewerb<br />

um Zuständigkeiten. Damit<br />

aber verwirken sie die Chance auf<br />

e<strong>in</strong>e prozessgestaltende Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungssituation. Stattdessen<br />

werden HR und Kommunikation<br />

von <strong>der</strong> (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel beim Topmanagement<br />

und <strong>der</strong> externen Unternehmensberatung<br />

angesiedelten)<br />

Projektleitung lediglich <strong>in</strong> ihrer <strong>in</strong>strumentellen<br />

Funktion „h<strong>in</strong>zugerufen“,<br />

ohne dass man ihnen jedoch<br />

orig<strong>in</strong>äre Gestaltungskompetenz im<br />

Change-Prozess zuschreibt.<br />

HR und Kommunikation müssen<br />

ihre Rolle im Zusammenspiel<br />

neu def<strong>in</strong>ieren. Beide müssen stärker<br />

gestalten und dürfen sich nicht<br />

mehr h<strong>in</strong>ter ihren Methoden bzw.<br />

ihren Informationskanälen verstecken.<br />

HR muss ihr Wissen zu<br />

Denk- und Handlungsmustern<br />

im Unternehmen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und<br />

Kommunikation muss stärker<br />

<strong>in</strong>haltlich arbeiten und weniger<br />

journalistisch agieren. In diesem<br />

neuen pro-aktiven Rollenverständnis<br />

muss das Kommunikationsressort<br />

bestärkt und gefor<strong>der</strong>t<br />

werden, auch und gerade durch die<br />

Kollegen von HR. Gleichzeitig steht<br />

es <strong>der</strong> Unternehmenskommunikation<br />

gut an, die Ger<strong>in</strong>gschätzung<br />

abzulegen, mit <strong>der</strong> sie häufig den<br />

Change-Bemühungen <strong>der</strong> HR-Kollegen<br />

begegnet. Deren methodische<br />

Erfahrungen und erprobte Formate<br />

s<strong>in</strong>d nämlich unverzichtbar, wenn<br />

es darum geht, die Technokraten<br />

aus allen Führungsriegen für die<br />

Kommunikation im Verän<strong>der</strong>ungsprozess<br />

zu tra<strong>in</strong>ieren. Schließlich<br />

gehören diese Fertigkeiten nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt <strong>zum</strong> typischen Rollenverständnis<br />

deutscher Ingenieure.<br />

Im Gegenzug müssen sich die Personalverantwortlichen<br />

von ihrem<br />

Alle<strong>in</strong>vertretungsanspruch lösen.<br />

Ihre unbestrittene didaktische<br />

Kompetenz muss, um Verständnis<br />

und Akzeptanz sicherzustellen,<br />

durch <strong>in</strong>haltliche Substanz fundiert<br />

werden. <strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung ist e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Aufgabe.<br />

Je komplexer die Unternehmenswelt<br />

wird, desto schwieriger<br />

ist es, Entscheidungen zu vermitteln<br />

und Verän<strong>der</strong>ungen erfolgreich<br />

umzusetzen. Führungsarbeit<br />

im Alltag ist jeden Tag e<strong>in</strong>e neue<br />

Aufgabe, die von den leitenden Mitarbeitern<br />

gemeistert werden muss.<br />

In <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung wird sie zur<br />

Mammutaufgabe. Die Kompetenzen,<br />

die dann gefragt s<strong>in</strong>d, liegen<br />

nicht <strong>in</strong> den Genen und können<br />

auch nicht auf Knopfdruck je<strong>der</strong>zeit<br />

aktiviert werden. Diese Kompetenzen<br />

müssen tief <strong>in</strong> <strong>der</strong> Führungskultur<br />

verwurzelt se<strong>in</strong>. Sie müssen<br />

von <strong>der</strong> Unternehmensführung<br />

geför<strong>der</strong>t und gefor<strong>der</strong>t werden.<br />

In <strong>der</strong> Kommunikation müssen sie<br />

gelebt werden – mit neuen Inhalten,<br />

starker Verpflichtung und echtem<br />

Dialog.<br />

SUSANNE ARNDT<br />

Susanne Arndt ist Manag<strong>in</strong>g Director<br />

bei Deekel<strong>in</strong>g Arndt Advisors <strong>in</strong><br />

Communications und leitet den<br />

Standort Frankfurt. Weitere Informationen<br />

unter www.deekel<strong>in</strong>g-arndt.de<br />

EGBERT DEEKELING<br />

Egbert Deekel<strong>in</strong>g ist Manag<strong>in</strong>g Partner<br />

bei Deekel<strong>in</strong>g Arndt Advisors. Der<br />

Unternehmensgrün<strong>der</strong> zählt zu den<br />

führenden Experten für Change Communications<br />

<strong>in</strong> Deutschland. Der<br />

Diplom-Soziologe war Geschäftsführer<br />

bei ABC/EUROCOM. 1995 gründete er<br />

Deekel<strong>in</strong>g & Fiebig und entwickelte<br />

die Agentur zur Kommunikationsberatung<br />

Deekel<strong>in</strong>g Arndt Advisors.<br />

LEADERSHIP KOMPENDIUM<br />

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