Optimaler Erntetermin - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
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28 Pflanze BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 ■<br />
Soll Raps stärker nach der individuellen<br />
Abreife der Sorte oder insgesamt<br />
später geerntet werden, um<br />
einen höheren oder optimierten<br />
Ertragzuerzielen,odersindgrundsätzliche<br />
Änderungen im <strong>Erntetermin</strong><br />
nicht erforderlich? Diese Diskussion<br />
beschäftigt die Praxis seit<br />
Langem, und deshalb wurde der<br />
Frage mit der Anlage dreijähriger<br />
Exaktversuche auf dem Versuchsfeld<br />
„Lindenhof" des Fachbereichs<br />
Agrarwirtschaft der Fachhochschule<br />
Kiel in Ostenfeld bei Rendsburg<br />
nachgegangen.<br />
Die Frage nach dem optimalen<br />
<strong>Erntetermin</strong> für Winterraps wurde<br />
vor einigen Jahren durch die Sorte<br />
,Oase’ ausgelöst. Diese Sorte gilt als<br />
sehr spät abreifende Sorte, zugleich<br />
mit einem sehr hohen Ertragspotenzial.<br />
Wurde sie zu früh geerntet, so<br />
waren viele Schoten vorhanden, die<br />
noch nicht mähdruschfähig waren<br />
und die nicht ausgedroschen wurden.<br />
Der geerntete Ertrag bei dieser<br />
Sorte war also bei zu frühem <strong>Erntetermin</strong><br />
zu niedrig, oder andersherum<br />
ausgedrückt: Je länger mit der<br />
Ernte gewartet wurde, umso höher<br />
der Ertrag, weil dann mehr und<br />
mehr Schoten ausgedroschen wurden.<br />
Heute ist allerdings auch bekannt,<br />
dass das Abreifeverhalten<br />
dieser Sorte nicht typisch für den<br />
Raps und in diesem Falle sogar unerwünscht<br />
ist. Die Abreife zog sich<br />
über einen zu langen Zeitraum hin.<br />
Wurde mit der Ernte gewartet, bis<br />
die letzten Schoten mähdruschfähig<br />
waren, so bestand bei den frühesten<br />
Schoten bereits die Gefahr, dass sie<br />
aufplatzten und die Körner ausfielen.<br />
Gleichwohl hat die Diskussion<br />
dazu geführt, dass der optimale Termin<br />
für den Mähdrusch von Raps,<br />
besonders unter Berücksichtigung<br />
der Reifezeit der Sorte, von verschiedener<br />
Seite her untersucht wurde.<br />
Wie die<br />
Kornfüllung erfolgt<br />
Die Einlagerung von Assimilaten<br />
unterscheidet sich beim Raps deut-<br />
Winterraps in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> lieber später dreschen?<br />
Tabelle 1: <strong>Erntetermin</strong>e 2008 bis 2010<br />
T1<br />
T2<br />
T3<br />
T4<br />
<strong>Optimaler</strong> <strong>Erntetermin</strong><br />
<strong>Erntetermin</strong>e<br />
2008<br />
26.7.<br />
29.7.<br />
2.8.<br />
7.8.*<br />
lich von der des Getreides, das nur<br />
wenige Tage für die Blüte benötigt.<br />
Im Getreide fallen deshalb die Altersunterschiede<br />
zwischen den Körnern<br />
der Haupt- und Nebentriebe<br />
recht gering aus. Die Kornfüllung<br />
verläuft weitgehend synchron, und<br />
nach der Abtrocknungsphase sind<br />
alle Körner erntereif. Beim Raps ist<br />
es anders: Beginnend mit den ältesten<br />
Knospen des Haupttriebes bis<br />
zur jüngsten Knospe der unteren<br />
Verzweigungen benötigt die Kultur<br />
rund vier Wochen Blühdauer! Dieser<br />
Altersunterschied synchronisiert sich<br />
beim Raps bis zur Erntereife nicht,<br />
sondern schrumpft auf etwa 10 bis<br />
14 Tage zusammen. Während der<br />
obere Teil der Pflanze druschreif ist,<br />
finden sich oft im unteren Teil der<br />
Pflanze noch grüne Schoten, die<br />
weiter assimilieren und zu einer Erhöhung<br />
der Tausendkornmasse beitragen.<br />
Später ernten trotz<br />
Körnerverlusten?<br />
<strong>Erntetermin</strong>e<br />
2009<br />
27.7.<br />
31.7.<br />
5.8.<br />
8.8.<br />
<strong>Erntetermin</strong>e<br />
2010<br />
27.7.<br />
4.8.<br />
9.8.<br />
25.8.**<br />
*=starke Niederschläge vor diesem Termin; ** =längere Niederschlagsperiode nach T3<br />
Die Standortverhältnisse können großen Einfluss auf die Abreife<br />
eines Rapsbestandes haben. Links leichterer Boden mit geringerer<br />
Wasserversorgung und dementsprechend früherer Abreife<br />
und rechts schwererer Boden mit besserer Wasserversorgung<br />
und späterer Abreife.<br />
Um diesen Zuwachs besser zu nutzen,<br />
wird ein <strong>Erntetermin</strong> diskutiert,<br />
der die Abreife der Sorten stärker<br />
berücksichtigt und der gegebenenfalls<br />
auch grundsätzlich etwas später<br />
ist, wobei der potenzielle Ertragszuwachs<br />
den Verlust bereits überreifer<br />
Körner so weit überkompensieren<br />
soll, dass sich daraus Mehrerträge ergeben.<br />
Da es hierzu keine Pauschalempfehlung<br />
geben kann, sondern<br />
der Reifezustand des Schotenpaketes<br />
und damit der optimale Erntezeitpunkt<br />
von mehreren Faktoren<br />
abhängen, sollte diese Frage in Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
auf den Standorten Lindenhof der<br />
Fachhochschule und Futterkamp der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> bearbeitet<br />
werden. Inzwischen liegen dreijährige<br />
Ergebnisse vom Standort Lindenhof<br />
vor.Der Standort gehört zu den<br />
westlichen Ausläufern des Östlichen<br />
Hügellandes und ist eine Parabraunerde,<br />
die als sandiger Lehm mit 45 BP<br />
bonitiert wird. Die Versuche wurden<br />
in vier Wiederholungen mit 3m<br />
breiten Parzellen angelegt. Es erfolgte<br />
ein Kerndrusch mit einem Parzellenmähdrescher,<br />
der mit zwei<br />
senkrechten Seitenmessern ausgestattet<br />
ist.<br />
Es wurden die vier Sorten ,Tenno‘,<br />
,Taurus‘, ,NK Fair‘ und ,PR46W31‘ mit<br />
unterschiedlicher Abreife geprüft.<br />
Sie sollen stellvertretend für die unterschiedlichen<br />
Reifegruppen beim<br />
Raps stehen. Die Erntezeitpunkte<br />
(siehe Tabelle 1) sollten so gewählt<br />
werden, dass sich die Termine T1 bis<br />
T4 an der jeweiligen Druschreife der<br />
vier Sorten orientieren. Die Ernte<br />
zum Termin T1 sollte für alle Sorten<br />
erfolgen, wenn die früheste Sorte<br />
,Tenno‘ druschreif war, die Ernte<br />
zum Termin T2 sollte erfolgen, wenn<br />
die nächste Sorte ,Taurus‘ druschreif<br />
Bei sehr ungleichmäßiger Bestandesentwicklung<br />
muss der Bestand vor der Ernte „abgetötet“ werden.<br />
Eine Notlösung, die zwar einen guten Mähdrusch erlaubt,<br />
die aber mit hohen Vorernteverlusten verbunden<br />
ist.
■ BAUERNBLATT l 9. Juli 2011<br />
Tabelle 2: MittlereRelativerträge der <strong>Erntetermin</strong>e 2008 bis 2010<br />
<strong>Erntetermin</strong><br />
100 rel. =dt/ha<br />
T1<br />
T2<br />
T3<br />
T4<br />
Ertrag (rel.)<br />
2008<br />
55,7<br />
100 a<br />
104 a<br />
102 a<br />
105 a<br />
Ertrag (rel.)<br />
2009<br />
67,3<br />
100 a<br />
96 b<br />
93 c<br />
92 c<br />
100 rel. =<strong>Erntetermin</strong> T1; Signifikanzen wurden mit dem t-Test geprüft<br />
war, der Termin T3 sollte erfolgen,<br />
wenn die Sorte ,NK Fair‘ druschreif<br />
war, und der Termin T4 sollte erfolgen,<br />
wenn die späteste dieser vier<br />
Sorten, ,PR46W31‘, druschreif war.<br />
Dadurch sollten mögliche Ertragsveränderungen,<br />
die durch einen<br />
nicht reifegerechten <strong>Erntetermin</strong><br />
verursacht sind, deutlich gemacht<br />
werden. Im ersten und dritten Jahr<br />
gingen dem letzten Druschtermin<br />
(T4) starke Niederschläge voraus.<br />
Erträge in den<br />
Versuchen 2008 bis 2010<br />
Das Ertragsniveau war in den drei<br />
Jahren überdurchschnittlich hoch<br />
und lag zwischen 55 und 65 dt/ha.<br />
Als häufig ertragsbegrenzender Faktor<br />
tritt auf diesem Standort Befall<br />
mit Verticillium auf, wobei sich der<br />
Schadpilz unbeeindruckt von fungiziden<br />
Maßnahmen in der Stängelbasis<br />
ausbreitet, zur Abreife die Leitbahnen<br />
verstopft und große Mengen<br />
von Mikrosklerotien zur Überdauerung<br />
produziert. Dadurch kann<br />
eine vorzeitige Abreife eintreten,<br />
bei der die physiologisch ältesten<br />
Schoten des Haupttriebes zuerst aufplatzen.<br />
Folge ist der Verlust schwerer,<br />
reifer Körner. Dieser Erreger<br />
wirkte sich in den drei Jahren aber<br />
nur vereinzelt ertragsbegrenzend<br />
aus, obwohl er am Standort immer<br />
präsent ist. Im Jahr 2009, das Spitzenerträge<br />
bis 70 dt/ha mit sich brachte,<br />
trat im Versuch etwas Kohlhernie<br />
Ertrag (rel.)<br />
2010<br />
55,6<br />
100 b<br />
105 a<br />
100 b<br />
95 c<br />
Ein Bestand, bei dem zu lange mit der<br />
Ernte gewartet wird, ist stärker durch<br />
Vorernteverluste gefährdet. Die überreifen<br />
Schoten platzen leichter auf,<br />
wenn Starkregen oder Hagelschauer<br />
kommen.<br />
auf. Im Vergleich zu benachbarten,<br />
gesunden Versuchen war ein geringer<br />
Ertragsverlust zu verzeichnen.<br />
Das mittlere Ertragsniveau war aber<br />
dennoch überdurchschnittlich hoch<br />
und eine krankhafte Abreife von außen<br />
nicht erkennbar.<br />
Im ersten Versuchsjahr (2008) reiften<br />
die Bestände gesund und trocken<br />
ab. Zum vermeintlich optimalen<br />
<strong>Erntetermin</strong> der frühesten Sorte<br />
(T1) wurde bei allen Sorten der niedrigste<br />
Ertrag geerntet (Abbildung 1).<br />
Die Erträge der frühesten Sorten<br />
nahmen sogar bis zum spätesten<br />
<strong>Erntetermin</strong> T4 zu. Bei den beiden<br />
frühesten Sorten wurden mit dem<br />
spätesten <strong>Erntetermin</strong> die höchsten<br />
Erträge geerntet. Auch für die späteren<br />
Sorten ergibt sich nicht die Er-<br />
Abbildung 1: Relativerträge 2008 als Abweichung vom<br />
ersten Druschtermin (T1 =100 %)<br />
115<br />
110<br />
2008<br />
Relativertrag:T1=100<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
T1 T2 T3 T4<br />
Tenno früh<br />
Taurus mittelfrüh<br />
NK Fair mittelspät<br />
PR56W31 spät
30 Pflanze BAUERNBLATT l 9. Juli 2011 ■<br />
FAZIT<br />
Bei lang anhaltender guter Witterung stellt die Abreife des<br />
Rapses kaum ein Problem dar. Das Zeitfenster für den Mähdrusch<br />
ist groß genug, größere Vorernteverluste sind nicht zu<br />
erwarten.<br />
tragsleistung, die nach weitverbreiteter<br />
Ansicht erwartet worden ist:<br />
Die Sorten mit späterer Abreife hatten<br />
nicht etwa bei den späteren <strong>Erntetermin</strong>en<br />
die höchsten Erträge,<br />
sondern hatten diese bereits beim<br />
Termin T2 erreicht.<br />
Im zweiten Versuchsjahr (2009)<br />
hatten alle Sorten beim frühen Ern-<br />
tetermin T1, der durch die Reife der<br />
frühesten Sorte bestimmt war, die<br />
höchsten geernteten Erträge (Abbildung<br />
2). Jede weitere Verspätung<br />
der Ernte hatte trotz trockener Erntebedingungen<br />
signifikante Mindererträge<br />
zur Folge. Ursache war der<br />
latente Befall mit Kohlhernie, der zu<br />
einer kaum sichtbaren krankhaften<br />
Abbildung 2: Relativerträge 2009 als Abweichung vom<br />
ersten Druschtermin (T1 =100 %)<br />
Relativertrag: T1 =100<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
T1 T2 T3 T4<br />
Tenno früh<br />
Taurus mittelfrüh<br />
NK Fair mittelspät<br />
PR56W31 spät<br />
Abbildung 3: Relativerträge 2010 als Abweichung vom<br />
ersten Druschtermin (T1 =100 %)<br />
Relativertrag: T1 =100<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
T1 T2 T3 T4<br />
Tenno früh<br />
Taurus mittelfrüh<br />
NK Fair mittelspät<br />
PR56W31 spät<br />
Wenn Regen bevorsteht, sieht es anders aus. Bei ungünstiger<br />
und unsicherer Witterung sollte der Raps gedroschen<br />
werden, wenn es die Technik ermöglicht.<br />
Fotos: Dr.Wolfgang Sauermann<br />
2009<br />
2010<br />
Abreife, wenn auch auf hohem Ertragsniveau<br />
führte. Vorzeitiges Aufplatzen<br />
reifer Schoten führte zum<br />
Verlust der schweren Körner.Folgen<br />
waren verringerte Korndichte und<br />
eine geringere Tausendkornmasse.<br />
War dieser Ertragsrückgang bei den<br />
beiden früheren Sorten noch zu erklären,<br />
so ist er auch bei den beiden<br />
späteren Sorten vorhanden gewesen.<br />
Somit lässt sich auch im zweiten<br />
Versuchsjahr, selbst unter Berücksichtigung<br />
eines gewissen Befalls mit<br />
Kohlhernie, keine Beziehung zwischen<br />
Reifezeit und <strong>Erntetermin</strong><br />
nachweisen.<br />
Im dritten Versuchsjahr (2010) hat<br />
sich für alle Reifegruppen der Termin<br />
T2 bewährt (Abbildung 3). Auch von<br />
der frühesten Sorte wurden hier die<br />
höchsten Erträge geerntet. Zu T3<br />
und T4 führten Kornverluste zu sinkenden<br />
Erträgen. Dabei ist bei T4 zu<br />
berücksichtigen, dass dieser <strong>Erntetermin</strong><br />
auf die Reife der spätesten<br />
Sorte abgestimmt sein sollte. Entsprechend<br />
den Bedingungen in den<br />
anderen Jahren wäre dieser Termin<br />
etwa drei bis fünf Tage nach T3 gewesen.<br />
Die niederschlagsreiche Witterung<br />
hat eine Ernte aber nicht zugelassen.<br />
Erst 16 Tage später war die<br />
Ernte des Termins T4 möglich. Dadurch<br />
waren nicht nur bei den beiden<br />
frühesten Reifegruppen hohe<br />
Vorernteverluste aufgetreten, wie es<br />
in solchen Fällen zu erwarten ist,<br />
sondern auch bei der spätesten Reifegruppe.<br />
Diese Situation ist ein Beispiel<br />
dafür, dass der optimale <strong>Erntetermin</strong><br />
nicht nur vom Reifeverhalten<br />
der Sorte abhängig ist!<br />
Dr. Ute Kropf<br />
Hartmut Ott<br />
Fachhochschule Kiel<br />
FB Agrarwirtschaft<br />
in Osterrönfeld<br />
Tel.: 04331-8 45-157<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass der<br />
optimale <strong>Erntetermin</strong> für Raps<br />
von einer Vielzahl von Faktoren<br />
abhängt. Die Druschreife des<br />
Bestandes wird nicht nur von<br />
der Sorte beeinflusst, sondern<br />
naturgemäß auch von den Anbaubedingungen.<br />
Krankheitsbefall<br />
und Witterung sind hier<br />
mindestens genauso bedeutend,<br />
wenn nicht gar entscheidender.<br />
Die hier verwendeten<br />
Sorten spiegeln in etwa die<br />
Spannweite der Reifezeit innerhalb<br />
des derzeit vorhandenen<br />
Sortenmaterials wider. Die Unterschiede<br />
in der Reifezeit sind<br />
letztlich vergleichsweise gering<br />
und liegen im Mittel der Jahre<br />
bei etwa drei bis zehn Tagen<br />
zwischen frühester und spätester<br />
Sorte. Wird mit der Ernte zu<br />
lange gewartet, so ist das Risiko,<br />
dass höhere Vorernteverluste<br />
auftreten, hoch! Wichtig ist,<br />
dass die Sorte gleichmäßig abreift.<br />
Das war bei den hier verwendeten<br />
Sorten der Fall. Ein<br />
stärkerer Ertragszuwachs oder<br />
ein besseres Ausdreschen bei<br />
sortengerechten <strong>Erntetermin</strong>en<br />
konnten nicht nachgewiesen<br />
werden.<br />
Tritt eine vorzeitige oder<br />
krankhafte Abreife ein, sollte<br />
der Drusch sogar eher vorgezogen<br />
werden, um die schweren<br />
Körner nicht durch Regen<br />
oder Wind zu verlieren. Nicht<br />
zuletzt gilt es auch zu bedenken,<br />
dass der Vorernteverlust<br />
einen höheren Samenvorrat<br />
im Boden verursacht, somit eine<br />
höhere Menge an Ausfallraps<br />
im Boden überdauert<br />
und sich zu späteren Terminen<br />
als Problemunkraut oder als<br />
Rapsdurchwuchs nach der<br />
nächsten Aussaat störend bemerkbar<br />
macht. Die abfallenden<br />
Erträge zwischen dem jeweiligen<br />
Höchstertrag und<br />
den anderen <strong>Erntetermin</strong>en<br />
zeigen allein in dieser Versuchsserie,<br />
dass die Vorernteverluste<br />
sehr schnell einige<br />
Dezitonnen pro Hektar betragen<br />
können. Jede Dezitonne<br />
Ausfallraps pro Hektar hinterlässt<br />
rund 2.000 Samen/m 2 ,also<br />
das Vielfache einer normalen<br />
Saatmenge!<br />
Dr. Wolfgang Sauermann<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
Tel.: 04331-94 53-334<br />
wsauermann@lksh.de