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Neues Dach überm Kopf - daemmt-besser.de

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FACH<br />

SCHRIFTEN<br />

VERLAG<br />

1/ 2<br />

2009<br />

€ 2,70<br />

Bauen &<br />

DG<br />

... einfach wissen<br />

wie’s geht!<br />

Renovieren<br />

RenovierenBauen &<br />

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Benelux<br />

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Slowenien<br />

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www.renovieren.<strong>de</strong><br />

Wohnmittelpunkt<br />

Offene Küche<br />

12<br />

26<br />

Dämmen & Decken<br />

<br />

Live-Baustelle, Teil 4<br />

<br />

Flächenheizungen<br />

<br />

<br />

Das kleine Bad <br />

<br />

Werkzeug-Neuheiten 2008<br />

Heizen SONDERDRUCK<br />

mit Holz & Pellets<br />

<br />

<strong>Dach</strong>sanierung mit<br />

❚<br />

Polyurethan-Dämmung<br />


<strong>Dach</strong> & Ein<strong>de</strong>ckung<br />

Das Haus <strong>de</strong>r Großeltern sollte von<br />

Grund auf saniert wer<strong>de</strong>n. Da kam<br />

<strong>de</strong>r tolle Gewinn gera<strong>de</strong> recht.<br />

Und das hübsche Haus sollte<br />

durch die Maßnahme langfristig<br />

an Wert und Komfort gewinnen.<br />

„Bauen & Renovieren“ und „Althaus<br />

mo<strong>de</strong>rnisieren“, zwei Zeitschriften<br />

aus <strong>de</strong>m Fachschriften-<br />

Verlag, hatten in Partnerschaft<br />

mit <strong>de</strong>m Industrieverband Polyurethan-Hartschaum<br />

(IVPU) und<br />

<strong>de</strong>m <strong>Dach</strong>ziegelhersteller Erlus<br />

eine große <strong>Dach</strong>-Gewinnaktion<br />

gestartet. Die Gewinner, eine<br />

Familie aus <strong>de</strong>m badischen Kenzingen,<br />

nahm <strong>de</strong>n Preis Anfang<br />

März auf <strong>de</strong>r Messe <strong>Dach</strong> & Holz<br />

in Stuttgart freudig entgegen.<br />

Projektdaten: Sanierung eines Krüppelwalmdachs<br />

Baujahr: 1934<br />

<strong>Dach</strong>fläche: 150 m 2<br />

<strong>Dach</strong>neigung: 35 – 50 °<br />

<strong>Dach</strong>aufbau nach Sanierung:<br />

(von außen nach innen)<br />

■ Ziegelein<strong>de</strong>ckung,<br />

■ <strong>Dach</strong>lattung<br />

■ Konterlattung<br />

■ Aufsparren-Wärmedämmelemente<br />

■ Luftdichtheitsschicht (= Dampfbremse)<br />

■ Sparren mit 40 mm vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Zwischensparrendämmung WLS 040<br />

■ Unterkonstruktion<br />

■ Raumseitige Bekleidung<br />

( Gipskartonplatte)<br />

U-Wert <strong>de</strong>s sanierten <strong>Dach</strong>s:<br />

0,16 W/(m 2 K) (Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>,<br />

Sparren anteil und raumseitige<br />

Bekleidung sind berücksichtigt)<br />

Dämmmaterial: Polyurethan-Hartschaum<br />

(PUR/PIR), 140 mm, WLS 024, Deckmaß:<br />

2,48 m x 1,18 m, Flächengewicht: 5 kg/m²<br />

Ziegelein<strong>de</strong>ckung: Erlus Lotus in <strong>de</strong>r Variante<br />

„Ergoldsbacher Forma“ in Lotusschwarz<br />

mit selbstreinigen<strong>de</strong>r Eigenschaft<br />

Ausführen<strong>de</strong>r <strong>Dach</strong>betrieb:<br />

Holzbau Helmut Vetter, 79336 Herbolzheim<br />

Architekt und Bauplanung:<br />

Schaudt + Lamprecht Architekten,<br />

79336 Herbolzheim<br />

<strong>Neues</strong> <strong>Dach</strong> <strong>überm</strong> <strong>Kopf</strong><br />

Der 35 000-Euro-Gewinn unserer großen Leseraktion ging an eine<br />

Baufamilie, die ihr Haus total saniert. In <strong>de</strong>n letzten Monaten waren<br />

<strong>Dach</strong>dämmung und -ziegel an <strong>de</strong>r Reihe. Wir haben die Maßnahme<br />

begleitet und informieren über die bautechnische Ausführung.<br />

M<br />

it <strong>de</strong>r Vorgabe, <strong>de</strong>n Charakter<br />

<strong>de</strong>s Bestandsgebäu<strong>de</strong>s<br />

so weit wie möglich zu<br />

erhalten, fasst Architekt Thomas<br />

Lamprecht, <strong>de</strong>r bei diesem<br />

Bauvorhaben als Gestalter,<br />

Ingenieur und Bauleiter<br />

zugleich tätig ist, die vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Bausituation vor <strong>de</strong>r Sanierung<br />

wie folgt zusammen:<br />

„Das Krüppelwalmdach mit<br />

Spitzbo<strong>de</strong>n wird im unteren<br />

Teil als Wohnraum genutzt.<br />

Der Spitzbo<strong>de</strong>n dient als Stauraum.<br />

Auf <strong>de</strong>r Innenseite ist<br />

das <strong>Dach</strong> vollständig beklei<strong>de</strong>t.<br />

Zwischen <strong>de</strong>n Sparren<br />

befin<strong>de</strong>t sich bis zur Drempelwand<br />

eine etwa 80 Millimeter<br />

dicke Teilsparren-Dämmung.<br />

Der <strong>Dach</strong>überstand wird an<br />

<strong>de</strong>r Traufseite nur von <strong>de</strong>r<br />

Lattung getragen.“<br />

Damit ist eigentlich eine typische<br />

<strong>Dach</strong>ausgangssituation<br />

beschrieben, die fürs Renovieren<br />

nach entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Lösung verlangt: Von innen<br />

her wohnfertig – in Sachen<br />

Dämmung mangeln<strong>de</strong> Ausführung.<br />

Deshalb kommt in<br />

solchen Fällen i<strong>de</strong>alerweise eine<br />

Neudämmung von außen<br />

her in Frage. Der Fachbegriff<br />

dazu: Aufsparrendämmung.<br />

Dies war hier auch <strong>de</strong>shalb<br />

am sinnvollsten, weil die alte<br />

<strong>Dach</strong>ein<strong>de</strong>ckung ebenfalls<br />

maro<strong>de</strong> war, auch wenn die<br />

Biberschwanzziegel von weitem<br />

noch recht schmuck aussahen.<br />

Und wie es so kommt,<br />

hier hat sich die Baufamilie<br />

dann auch gleich zu einer<br />

Umgestaltung entschie<strong>de</strong>n.<br />

Nicht weil ihnen Biber nicht<br />

gefallen! Aber da auch noch<br />

ein mo<strong>de</strong>rner Anbau die angedockte<br />

Veranda ersetzen<br />

sollte, wollte man auch mit<br />

<strong>de</strong>m neuen <strong>Dach</strong> einen neuen<br />

Akzent setzen. Dabei hat man


<strong>Dach</strong> & Ein<strong>de</strong>ckung<br />

3. Diese Luftdichtheitsschicht<br />

wird<br />

bahnenweise<br />

quer verlegt. An<br />

<strong>de</strong>r Traufe hat<br />

man sie auf die<br />

Hauswand heruntergezogen.<br />

1. Schmutzige Dämmschichten wur<strong>de</strong>n entfernt,<br />

<strong>de</strong>r Rest verblieb als Resonanzkörperfüllung.<br />

2. Die Sparren wur<strong>de</strong>n gekürzt, um die Folie an<br />

die Hauswand kleben zu können (vgl. Abb. 4).<br />

4. Hier wird sie dann mit Hilfe einer Kleberspur<br />

dicht an die Außenwand angedrückt.<br />

5. Auch an bereits verlegten Dämmplatten wer<strong>de</strong>n<br />

die Dichtheits-Bahnen lückenlos angeklebt.<br />

6. Entlang <strong>de</strong>r oberen Bahnenkanten bringt<br />

man ein zweiseitig selbstkleben<strong>de</strong>s Band an.<br />

7. Wenn dann die nächste Bahn überlappend<br />

verlegt ist, verklebt man hier bei<strong>de</strong> luftdicht.<br />

8. Die neue Traufbohle aus Polyurethan ist<br />

feuchteresistent und dämmt <strong>besser</strong> als Holz.<br />

9. Sie dient als Anschlag für die ersten Dämmplatten,<br />

die mit PU-Schaum fixiert wer<strong>de</strong>n.<br />

10. Auch an <strong>de</strong>n Graten, wo die Dämmplatten<br />

zusammenstoßen, wird Schaum aufgetragen.<br />

11. Dann verlegt man entlang <strong>de</strong>r Traufbohle<br />

die erste Dämmplattenreihe, in<strong>de</strong>m man sie …<br />

12. … ganz an die Bohle herunterschiebt, andrückt<br />

und die Überlappung auf die Bohle klebt.<br />

13. Wenn die nächste Platte seitlich angedockt<br />

ist, verklebt man auch die kurzen Stoßbereiche.<br />

14. Um das Hochgehen zu erleichtern, beginnt<br />

man schon jetzt mit <strong>de</strong>r Konterlattung, die …<br />

15. … aus kurzen Kanthölzern besteht, die oben<br />

herum quer einen Lattenabschluss bekommen.<br />

16. So lassen sich<br />

die Platten leichter<br />

hochtragen. Mit<br />

<strong>de</strong>n großflächigen<br />

<strong>Dach</strong>elementen<br />

(Deckmaß zirka<br />

2,50 m x 1,20 m)<br />

konnte auch hier<br />

die <strong>Dach</strong>fläche<br />

recht schnell geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

nicht nur eine neue <strong>Dach</strong>ziegelform<br />

gewählt, auch im<br />

Farbton schwenkte man um:<br />

Von Rot zu Schwarz.<br />

Doch <strong>de</strong>r Reihe nach: Zuerst<br />

musste man ja <strong>de</strong>n <strong>Dach</strong>bestand<br />

hinsichtlich seiner<br />

Dämmung sanieren. Das Material<br />

lag ja mit Polyurethan-<br />

Hartschaumplatten schon fest,<br />

ebenso die Dämmmetho<strong>de</strong>.<br />

Die alte Dämmung zwischen<br />

<strong>de</strong>n Sparren ließ man so gut<br />

es ging liegen, um mit diesem<br />

Restmaterial schallungünstige<br />

Hohlräume zu entschärfen.<br />

Dämmtechnisch rechnet man<br />

diese Ebene nicht mit an.<br />

Die neue Aufsparrendämmung<br />

wartet ja mit <strong>de</strong>m Spitzenwert<br />

von WLS 024 in Sachen<br />

Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />

auf und ist gegenüber an<strong>de</strong>ren<br />

Dämmstoffen weit überlegen.<br />

Wer heute eine <strong>Dach</strong>dämmung<br />

aus Polyurethan wählt,<br />

trifft eine Entscheidung für die<br />

nächsten vierzig bis fünfzig<br />

Jahre. So lange dauert es in<br />

<strong>de</strong>r Regel, bis die nächste<br />

<strong>Dach</strong>sanierung ansteht.<br />

Nicht dicker, son<strong>de</strong>rn<br />

<strong>besser</strong> dämmen<br />

Bei <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen Polyurethan-Dämmsystemen<br />

auf <strong>de</strong>n<br />

Sparren gilt: Bessere Dämmwirkung<br />

bei geringerer Dicke.<br />

Saniert wur<strong>de</strong> unser „Gewinner-<strong>Dach</strong>“<br />

mit 140 Millimeter<br />

dicken Elementen. Polyurethan<br />

dämmt um zwei Drittel<br />

<strong>besser</strong> als Dämmstoffe <strong>de</strong>r<br />

WLS 040. Auf <strong>de</strong>m <strong>Dach</strong>stuhl<br />

verlegt, wird die komplette<br />

Konstruktion – hier Trauf- wie<br />

auch Giebelseite – vollständig<br />

eingehüllt. So entstehen keine<br />

Wärmebrücken und <strong>de</strong>r<br />

<strong>Dach</strong>stuhl ist vor Temperatureinflüssen<br />

geschützt.<br />

Die Regensicherheit ist sofort<br />

nach Verlegung garantiert,<br />

da die Dämmplatten durch ihre<br />

zweite wasserführen<strong>de</strong><br />

Ebene gleichzeitig die Wasserableitung<br />

– als Unter<strong>de</strong>ckbahn<br />

unter <strong>de</strong>r Ziegelein<strong>de</strong>ckung –<br />

übernimmt. Die umlaufen<strong>de</strong><br />

Nut-und-Fe<strong>de</strong>r-Kante sorgt<br />

für eine leicht zu verlegen<strong>de</strong><br />

wärmebrückenfreie Dämmschicht.<br />

Die Dämmwirkung<br />

bleibt unter realen Einsatzbe-<br />

<strong>de</strong>n. Das übernimmt eine<br />

Dichtfolie, die von außen her<br />

lückenlos über die Sparrenlage<br />

verlegt wird, und zwar auch<br />

die Sparrenen<strong>de</strong>n herunter bis<br />

zur Unterkante und noch ein<br />

Stück weiter an <strong>de</strong>n Außenwän<strong>de</strong>n,<br />

wo sie dicht angeklebt<br />

wird. Die Sparrenüberstän<strong>de</strong><br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb bündig<br />

zum Mauerwerk gekürzt, wodurch<br />

<strong>de</strong>r flächige Anschluss<br />

<strong>de</strong>r Luftdichtheitsschicht erdingungen<br />

dauerhaft erhalten,<br />

da Polyurethan-Hartschaum<br />

geschlossenzellig ist und daher<br />

nicht von kalter Außenluft<br />

durchströmt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Luftdichtheit und<br />

gesun<strong>de</strong>s Wohnen<br />

Diese von außen neu aufgebrachte<br />

Dämmung muss nun<br />

zur Gebäu<strong>de</strong>innenseite hin<br />

luftdicht abgeschlossen wer-<br />

möglicht wird. Und so sind<br />

Sparren und -zwischenraum<br />

mit <strong>de</strong>r restlichen bzw. ausgedünnten<br />

Altdämmung vor<br />

Feuchtigkeitsschä<strong>de</strong>n geschützt,<br />

weil unter <strong>de</strong>r neuen,<br />

luftdicht abgeschotteten Dämmung<br />

keine Auskühlung erfolgen<br />

und somit keine Tauwasserproblematik<br />

durch<br />

Raumfeuchte entstehen kann.<br />

Übrigens: Die weit verbreitete<br />

Meinung, man könne


<strong>Dach</strong> & Ein<strong>de</strong>ckung<br />

17. Lückenlose Dämmlage dank allseitiger Nutund-Fe<strong>de</strong>r-Verbindung<br />

<strong>de</strong>r Polyurethanplatten.<br />

18. Exaktes Zusägen<br />

erfolgt mit<br />

einer Handkreissäge.<br />

So können<br />

die Schnittkanten<br />

(wie z. B. am<br />

Walmdachgrat)<br />

anschließend<br />

passgenau zusammengefügt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

24. Die Krüppelwalmflächen sind einge<strong>de</strong>ckt,<br />

jetzt wer<strong>de</strong>n die Hauptdachflächen vorbereitet.<br />

25. Der letzte Ortgangziegel muss geschnitten<br />

wer<strong>de</strong>n, damit er an <strong>de</strong>r Walmgratleiste passt.<br />

26. <strong>Dach</strong>untersicht: Die Dämmplattenkante verschwin<strong>de</strong>t<br />

später hinter <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>ndämmung.<br />

19. Die Befestigung <strong>de</strong>r Platten erfolgt über die<br />

Schrauben, die auch die Konterlatten halten.<br />

20. Man arbeitet sich immer so nach oben, dass<br />

die nächste Folie wie<strong>de</strong>r verlegt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

21. Vor <strong>de</strong>r Folienabdichtung: So sitzen<br />

<strong>Dach</strong>fenster in <strong>de</strong>r Polyurethandämmung.<br />

30. Oben passt er <strong>de</strong>n letzten Gratziegel schräg<br />

an und legt die ersten Ziegel <strong>de</strong>r letzten Reihe.<br />

31. Die an<strong>de</strong>re <strong>Dach</strong>hälfte wird dann aus <strong>de</strong>r<br />

Fläche hin zur Ortgangseite einge<strong>de</strong>ckt.<br />

32. Der zweite Ziegel einer Reihe muss dann so<br />

sitzen, dass <strong>de</strong>r Ortgangziegel exakt passt.<br />

über so genannte diffusionsoffene<br />

Konstruktionen Raumluftfeuchtigkeit<br />

nach außen<br />

transportieren, ist bauphysikalisch<br />

gesehen nicht richtig.<br />

Maximal vier Prozent <strong>de</strong>r<br />

Raumfeuchte gelangen durch<br />

die Außenbauteile nach außen.<br />

Den Rest übernimmt die<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Lüftung.<br />

Bei Zwischensparrendämmungen<br />

liegt die Tauebene in<br />

<strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Holzkonstruk-<br />

22. Die Dämmplattenstöße<br />

am<br />

First und am Grat<br />

wer<strong>de</strong>n mit Montageschaum<br />

und<br />

einem Folienband<br />

luftdicht verklebt.<br />

Dann können die<br />

Trag- bzw. Firstlatten<br />

angebracht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

tion und es können Feuchtigkeitsschä<strong>de</strong>n<br />

entstehen. Bei<br />

einer Sanierung mit Aufsparrendämmung<br />

ist dies hingegen<br />

ausgeschlossen, da alle<br />

Holzbauteile von <strong>de</strong>r warmen<br />

Raumluft umgeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Wärme speichern o<strong>de</strong>r<br />

Wärme dämmen?<br />

<strong>Dach</strong>flächen können sich<br />

an heißen Sommertagen auf<br />

23. Dann sind erst<br />

einmal die <strong>Dach</strong>rinnen,<br />

die Einweisbleche<br />

sowie<br />

die Ab<strong>de</strong>ckungen<br />

für die Ortgangbretter<br />

an <strong>de</strong>r<br />

Reihe – hier gewählt<br />

in Zinkblechausführung.<br />

über 80° C aufheizen. Der<br />

Schutz vor Sommerhitze war<br />

bei dieser <strong>Dach</strong>sanierung <strong>de</strong>shalb<br />

ebenfalls von großer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Das Prinzip: Durch<br />

das Speichern und Abgeben<br />

<strong>de</strong>r Wärme aus Bauteilen wer<strong>de</strong>n<br />

die Temperaturspitzen im<br />

Innenraum abgepuffert. Als<br />

Wärmepuffer wirken Bauteilschichten,<br />

die in direktem<br />

Kontakt mit <strong>de</strong>r Innenraumluft<br />

stehen, hohe Wärmespeicherkapazität<br />

besitzen und die<br />

Wärme gut leiten. Beson<strong>de</strong>rs<br />

effektiv sind ungedämmte,<br />

massive Innenwän<strong>de</strong>, Decken<br />

und Fußbö<strong>de</strong>n mit Steinplatten-<br />

o<strong>de</strong>r Fliesenbelag.<br />

Wärmedämmstoffe sind<br />

aufgrund ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit<br />

und geringen<br />

Masse keine guten Wärmespeicher.<br />

Sie sollen ja schließlich<br />

dämmen und nicht Wärme<br />

speichern. In Hinblick auf<br />

36. Oben en<strong>de</strong>n<br />

die letzten Ziegel<br />

so weit unterhalb<br />

<strong>de</strong>r Firstlatte, dass<br />

sie nicht eingezwängt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Apropos wirksam: Auch<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>Dach</strong>ein<strong>de</strong>ckung ha<strong>de</strong>n<br />

sommerlichen und winterlichen<br />

Wärmeschutz sollte<br />

ein <strong>Dach</strong> <strong>de</strong>shalb auf <strong>de</strong>r Außenseite<br />

eine sehr gute Wärmedämmung<br />

haben, um<br />

Transmissionswärmegewinne<br />

und –verluste zu minimieren.<br />

Im Inneren sind Speichermassen<br />

in Form von massiven<br />

Wän<strong>de</strong>n und Decken von<br />

Vorteil. Durch die effiziente<br />

Wärmedämmung mit Polyurethan-Hartschaum<br />

wird <strong>de</strong>r<br />

Wärmedurchgang in <strong>de</strong>n heißen<br />

Mittagsstun<strong>de</strong>n begrenzt<br />

und die Aufheizung <strong>de</strong>r <strong>Dach</strong>räume<br />

verringert. Generell<br />

gilt: Dämmstoffe, die im Winter<br />

gut dämmen, sind auch im<br />

Sommer beson<strong>de</strong>rs wirksam.<br />

Tondachziegel mit fotokatalytischem<br />

Effekt<br />

<strong>Dach</strong><strong>de</strong>ckung im Detail<br />

An manchen Stellen ist neben <strong>de</strong>m<br />

Verlegen <strong>de</strong>r <strong>Dach</strong>ziegel auch noch<br />

eine weitere Maßnahme erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

So wer<strong>de</strong>n z. B. die Ortgangziegel<br />

jeweils noch verschraubt (das<br />

Loch ist bereits vorhan<strong>de</strong>n). Zusätzlich<br />

lassen sich die <strong>Dach</strong>ziegel auch<br />

mit Hilfe von Sturmklammern windsogsicher<br />

verankern und zugeschnittene<br />

Endziegel wer<strong>de</strong>n noch<br />

mit Bin<strong>de</strong>draht festgehalten.<br />

ben sich die Bauleute für eine<br />

Ziegelvariante entschie<strong>de</strong>n,<br />

die ein Mehr an Funktionalität<br />

hat. Wirksam be<strong>de</strong>utet in diesem<br />

Fall eine Wirktechnik in<br />

<strong>de</strong>r Oberfläche, die das <strong>Dach</strong><br />

reinigungsunterstützend ausstattet.<br />

Die eingebrannte Oberflächenvere<strong>de</strong>lung<br />

zerstört organische<br />

Schmutzteilchen wie<br />

Fette, Ruße, Moose und Algen<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>s Sonnenlichts<br />

und <strong>de</strong>r Regen wäscht diese<br />

ab. Die <strong>Dach</strong>fläche bleibt so


<strong>Dach</strong> & Ein<strong>de</strong>ckung<br />

27. Verlegt wird vom Ortgang aus in die Fläche,<br />

und zwar in Teilbän<strong>de</strong>rn von unten nach oben.<br />

28. Dem <strong>Dach</strong>knick im Traufbereich passen sich<br />

die Tondachziegel in sanftem Schwung an.<br />

29. Rechts ist die Giebelseite, <strong>de</strong>r <strong>Dach</strong><strong>de</strong>cker<br />

arbeitet sich dann reihenweise hoch.<br />

33. Für <strong>de</strong>n Walmdachgrat müssen alle Reihenendziegel<br />

schräg zugeschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />

34. Ab und zu baut man einen Ziegel wie<strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>r Reihe, um ein Loch zum Aufsteigen zu haben.<br />

35. Am <strong>Dach</strong>fenster muss man je nach <strong>de</strong>ssen<br />

Sitz die Ziegel entsprechend beschnei<strong>de</strong>n.<br />

37. Die zweite <strong>Dach</strong>seite wird dann auch vorbereitet,<br />

die Ziegel wer<strong>de</strong>n paketweise verteilt.<br />

38. Das <strong>Dach</strong> ist<br />

fertig einge<strong>de</strong>ckt<br />

und gibt <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />

ein stattliches<br />

und elegantes<br />

Aussehen.<br />

Die nächsten Außenarbeiten<br />

wie<br />

<strong>de</strong>r Kubusanbau,<br />

die Fassa<strong>de</strong>ndämmung<br />

und <strong>de</strong>r<br />

Putz sind momentan<br />

voll im Gange.<br />

Der Erlus Lotus erreicht die optimale<br />

Reinigungswirkung<br />

schon ab 10 °C und ab 20° Neigung,<br />

bei einem Lichteinfall<br />

von 30% <strong>de</strong>s Tageslichts.<br />

länger sauber im Vergleich zu<br />

herkömmlichen <strong>Dach</strong>ziegeln.<br />

Hier hat man sich für die Farbe<br />

„Lotusschwarz“ entschie<strong>de</strong>n,<br />

wobei die matte Oberfläche<br />

eher anthrazit anmutet.<br />

Wegen <strong>de</strong>r Krüppelwalmdachform<br />

war die Verlegung<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe,<br />

zumal die <strong>Dach</strong>neigung von<br />

48 Grad nicht gera<strong>de</strong> leicht zu<br />

bewältigen ist. Die großen<br />

Hauptflächen mussten gera<strong>de</strong><br />

Fluchten garantieren und saubere<br />

Gratausbildungen mit<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Hauben. Das<br />

<strong>Dach</strong> wur<strong>de</strong> mit einer hohen<br />

Hinterlüftungsebene ausgestattet<br />

und weist einen <strong>de</strong>utlichen<br />

Traufaufschwung auf,<br />

<strong>de</strong>r die neue Ein<strong>de</strong>ckung trotz<br />

dunklem Farbton leicht und<br />

elegant erscheinen lässt. Und<br />

so fühlt sich auch unsere Baufamilie<br />

schon ganz wohl unter<br />

ihrem neuen <strong>Dach</strong>. n<br />

Weitere Informationen<br />

bekommen Sie beim IVPU in Stuttgart,<br />

bei <strong>de</strong>r Erlus AG in Neufahrn<br />

o<strong>de</strong>r beim Architektenbüro Schaudt<br />

+ Lamprecht in Herbolzheim.<br />

Fotos: Peter D. Hartung

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