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Der Einfluß politischer Grenzen auf die Siedlungs

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146 Winfried Schich<br />

gen der Zisterzienserklöster untereinander könnte man annehmen, daß <strong>die</strong>se<br />

Überlegung auch für weitere Gebiete, namentlich für Schlesien, gilt, doch bei<br />

der geringen Anzahl der insgesamt vorhandenen Belege bleibt <strong>die</strong>s sehr unsicher.<br />

Offenkundig ist allerdings das Interesse an einer genau bestimmten »Grenze«<br />

bei den beiden Orden, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Zeit bei der Landesplanung besonders<br />

rational und zielstrebig vorgingen : <strong>die</strong> Zisterzienser beim Aufbau einer ertragreichen<br />

Wirtschaft innerhalb eines von den Einflüssen anderer unabhängigen<br />

Klostergebietes als Grundlage für das Leben der Klostergemeinschaft,<br />

<strong>die</strong> Ordensritter bei der Aufrichtung einer eigenen Landeshoheit . Innerhalb<br />

der durch Abschreiten und Markierung bestimmten Linie konnte der Berechtigte<br />

Umstrukturierungen nach eigenem Ermessen vornehmen, und <strong>die</strong>s nicht<br />

zuletzt auch im Bereich der Siedlung . Die Festsetzung <strong>die</strong>ser Art von »Grenze«<br />

war folglich ein fester Bestandteil des Landesausbaues im 13 . Jahrhundert ;<br />

»Grenze« und <strong>Siedlungs</strong>vorhaben gehörten hier zusammen.<br />

Summary<br />

The »Grenzea in eastern Middle Europe in the high Middle Ages<br />

The term Grenze (border) is one of the very rare examples of a German term,<br />

that originates from a Slavonic language (granica, Polish for border) . Its<br />

provenance is the Slavonic area in eastern Central Europe, an area which has<br />

been subject to German colonization, in particular during the 12th and 13th<br />

century. Originally denoting a boundary marking to be found mainly on trees,<br />

granica later came to mean the actual border line . Such signs were frequently<br />

created in the process of the German cultivation of forests and waste land .<br />

These borders were documented by certificates issued by Slavonic princes, who<br />

also marked the ground, either in person or via a representative . Moreover,<br />

this exceptional practice was a reason for the term Grenze to enter into Latin<br />

and subsequently German documents . It was frequently used, for example, in<br />

documents of the Order of the Teutonic Knights, which systematically<br />

developed his territory on a large scale. The Cistercians in eastern Central<br />

Europe have further contributed to the dissemination of the term in<br />

documents . They were especially concerned about a precise fixation of their<br />

boundaries to ensure that they could develop their property independe of any<br />

external influences . As a result of all these developments, the word Grenze<br />

was already widely used in eastern Germany in the late Middle Ages . It was<br />

then taken up by the Lutheran Bible and thus became to be generally accepted<br />

in the German language and, in fact, it replaced the older Mark and other<br />

older words denoting the borderline .<br />

Einwirkung), in : Historia i kultura cystersöw w dawnej Polsce i ich europejskie zwi4zki, red. v.<br />

Jerzy Strzelczyk (Uniwersytet im . Adama Mickiewicza w Poznaniu, Ser. Hist., 135), Poznah<br />

1987, S . 211-224 (S. 220ff.) .

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