Dokumentation (PDF, 2,1 MB) - Montag Stiftungen
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Künstlerische<br />
Prozesse<br />
an Schulen<br />
Ulrich Schötker im Gespräch mit Yvonne Vockerodt<br />
Du sagst: „Kunstpädagogik muss ein widersprüchliches Verhältnis<br />
aushalten und kultivieren“ – welcher Widerspruch ist gemeint?<br />
Als Lehrer begreife ich einen künstlerischen Prozess als eine sehr hoch<br />
kultivierte Form, an die ich die Kinder bestenfalls durch meinen Unterricht<br />
heranführen kann. Es ist schnöder Unterricht, der versucht, eine künstlerische<br />
Erfahrung zu initiieren. Die ästhetische Erfahrung ist dabei höchst<br />
subjektiv. Ästhetik und Kunst sind höchst subjektiv. Eine ästhetische<br />
Erfahrung zu spüren, geht nicht nur über mein Reden. Das ist nur eine<br />
Übertragung. Ich möchte eine ästhetische Erfahrung ermöglichen, die sowohl<br />
die Kinder wie auch mich in einen Fremdheitszustand bringt.<br />
Wie baust du künstlerische Prozesse in deinen Unterricht ein?<br />
Künstlerische Prozesse baut man nicht ein. Man kann versuchen, künstlerische<br />
Prozesse zu initiieren. Das Interessante daran ist, dass man selbst<br />
bei einem Versuch nicht garantieren kann, dass der Prozess ausgelöst<br />
wird. Es gibt natürlich Momente, die sich besser dafür eignen, über ein<br />
bestimmtes Thema oder Motiv sein Gegenüber anzusprechen. In der Zusammenarbeit<br />
mit Kindern kennt man das schon: Man muss nur sagen:<br />
„Morgen hast du Geburtstag!“ Dann sieht man das Leuchten in den<br />
Augen. Dann geht das Kopfkino ab!<br />
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