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Dokumentation (PDF, 2,1 MB) - Montag Stiftungen

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Nicht beschämt werden Offenheit Optionen ha<br />

der brillante Physiker James Clerk Maxwell mühte sich gleichfalls sehr<br />

lange, um die fantastisch anmutenden Vorstellungen, die er von elektromagnetischen<br />

Feldern hatte – er sah rotierende Wasserwirbel vor<br />

seinem inneren Auge –, in seine scheinbar gottgegebenen Formeln zu<br />

kleiden, die uns heute in ihrer kristallinen Klarheit berühren. Was für die<br />

Wissenschaft gilt, gilt auch für die Kunst. Selbst der von seinem Vater<br />

gedrillte Mozart benötigte fast 20 Jahre, bis er eine völlig eigenständige<br />

künstlerische Handschrift entwickelte.<br />

Übung macht den Meister<br />

Dass ausdauernde Arbeit unverzichtbarer Bestandteil des Erfolgs ist, wird<br />

wenigstens in Fachkreisen nicht mehr bestritten. Mindestens 10 000 Stunden<br />

Übung sind notwendig, um es zu echter Könnerschaft zu bringen.<br />

Ganz im Gegensatz zum IQ-Dogma ist diese Einsicht hervorragend belegt.<br />

Es ist eben nicht der Intelligenzquotient, der Auskunft über die Spielstärke<br />

eines Schachgroßmeisters gibt, sondern die Anzahl absolvierter und gelernter<br />

Partien. Und auf den Musikhochschulen werden einzig diejenigen<br />

zu Virtuosen, die ausdauernd geübt haben. Trotzdem wird in diesem Zusammenhang<br />

ein Aspekt nicht genügend gewürdigt: Es ist nicht einfach<br />

die Zeit, die man übt. Entscheidend ist auch, wie man übt! In einer Studie<br />

über das Eiskunstlaufen hat man herausgefunden, dass sich nur diejenigen<br />

Sportler zu exzellenten Läufern entwickeln, die permanent an ihren<br />

Schwächen arbeiten. Diejenigen, die viel Zeit damit verbringen, bereits Gekonntes<br />

zu wiederholen, stagnieren auf längere Sicht. Deshalb braucht es<br />

zur Weiterentwicklung nicht nur Übungsdisziplin. Genauso wichtig ist eine<br />

ausgeprägte Frustrationstoleranz, da sich die erfolgreich Lernenden laufend<br />

mit den eigenen Unzulänglichkeiten beschäftigten. Ein Meister wird dadurch<br />

zum Meister, dass er von seinem Gefühl immer ein Anfänger bleibt. Wie ist<br />

das auszuhalten? Damit sind wir wieder bei der Vision.<br />

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