3. Grundlagen und Verfahren der Biogaserzeugung 3.1 ... - ATB
3. Grundlagen und Verfahren der Biogaserzeugung 3.1 ... - ATB
3. Grundlagen und Verfahren der Biogaserzeugung 3.1 ... - ATB
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
mit Gülle vermischt (angemaischt) o<strong>der</strong> über einen Einfüllschacht direkt in den Biogasreaktor<br />
gegeben. Der Gärrest (ausgefaultes Substrat) gelangt nach einer mittleren hydraulischen<br />
Verweilzeit von 20 bis 30 Tagen in den Güllelagerbehälter <strong>und</strong> von dort als organischer<br />
Flüssigdünger auf landwirtschaftliche Nutzflächen. Biogas wird heute überwiegend zur<br />
Stromerzeugung genutzt (Erneuerbare-Energien-Gesetz vom April 2000, EEG) <strong>und</strong> mit €<br />
0,10 je kWh vergütet. Die Abwärme des Gasmotors reicht zur Erwärmung des Substrates<br />
<strong>und</strong> zur Hygienisierung von Abfällen aus. In den Sommermonaten ist oft ein<br />
Wärmeüberschuss vorhanden (Abb. 3).<br />
Gülle<br />
1<br />
9<br />
organische<br />
Abfälle<br />
3 4<br />
2<br />
6<br />
Faulschlamm<br />
Biogas<br />
Strom<br />
7<br />
5<br />
Wärme<br />
1 Stallanlagen<br />
2 Güllegrube<br />
3 Sammelbehälter<br />
4 Hygienisierungstank<br />
5 Biogasreaktor<br />
6 Gasspeicher<br />
7 Blockheizkraftwerk<br />
8 Güllelagerbehälter<br />
9 Ackerfläche<br />
8<br />
Abb. 3: Vereinfachtes Schema einer Biogasanlage zur Flüssigvergärung<br />
<strong>3.</strong><strong>3.</strong>2 Trockenvergärung<br />
Die zunehmende Nutzung schüttfähiger (stapelbarer) Biomassen für die Biogasgewinnung<br />
hat zu einem verstärktem Interesse an <strong>Verfahren</strong> zur Trockenvergärung geführt. Bei diesen<br />
<strong>Verfahren</strong> handelt es sich um batch (satzweise) arbeitende Systeme, bei denen die<br />
Biogasgewinnung in <strong>der</strong> Reaktionsmasse bei Trockensubstanzgehalten (TS) zwischen 20<br />
<strong>und</strong> 40 %, also mit weniger Wasser als bei <strong>der</strong> Flüssigvergärung, stattfindet. Damit die<br />
Biogasproduktion ungestört ablaufen kann, ist <strong>der</strong> Zusatz von Impfmaterial (Inoculum)<br />
notwendig, das schüttfähig sein kann <strong>und</strong> vor dem Ansatz mit dem Substrate vermischt wird,<br />
als Flüssigkeit die Reaktionsmasse durchsickert (perkoliert) o<strong>der</strong> eingestaut wird.<br />
Verschiedene Systeme hierzu befinden sich zur Zeit in <strong>der</strong> Erprobung, die auch in<br />
Kombination mit Anlagen zur Flüssigvergärung (Trocken-Nass-Simultan-Vergärung)<br />
untersucht werden.<br />
<strong>3.</strong>4 Speicherung, Aufbereitung <strong>und</strong> Verwertung von Biogas<br />
Eine Speicherung des Biogases ist wegen <strong>der</strong> geringen Energiedichte (1000 l Biogas<br />
entsprechen etwa 0,6 l Heizöl) nur für wenige St<strong>und</strong>en sinnvoll. Ein Teil <strong>der</strong><br />
Speicherkapazität für Biogas ist bereits im Biogasreaktor vorhanden, <strong>der</strong> mit dem<br />
Gasspeicher in direkter Verbindung steht. Durch diese Verbindung ist <strong>der</strong> Reaktor gegen<br />
Über- o<strong>der</strong> Unterdruck gesichert. Die meisten Gasspeicher sind heute als preiswerte