12. November 2004 - Vogel Gryff

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Vogel Gryff Freitag, 12. November 2004 – Nr. 23 Basel aktuell 9 Hoher Besuch im Waisenhaus Die Verantwortlichen des Basler Waisenhauses durften von ihren deutschen Gästen viele lobende Worte entgegennehmen. Balsam auf Basler Seelen. Von Werner Blatter Foto: ter Grenzüberschreitende Freundschaft: v.l. Hans Werner Grotefendt, Christophe Haller, Sonja Kaiser-Tosin, Gudrun Heute-Blum, Edgar Moring und Waisenvater Valentin Von der Mühll. thäuser Kloster gebaut worden war. Der Austausch zwischen den beiden politischen Gremien fand Wegen langer Grenzkontrollen durch die Schweizer Grenzwächter hat die hochkarätige Delegation aus der Nachbarstadt Lörrach Verspätung. Doch nicht minder herzlich wurde Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Blum mit ihren Bürgermeistern Hans Werner Grotefendt und Edgar Moring vom Departementsvorsteher Christophe Haller, der Statthalterin Sonja Kaiser-Tosin und dem Leiter des Waisenhauses, Valentin Von der Mühll empfangen. Die Deutschen zeigten am Basler Waisenhaus und an der Bürgergemeinde grosses Interesse. Von der Mühll zeigte den hohen Gästen, die von einer stattlichen Delegation aus Gemeinde und Medien begleitet waren, die gesamte Anlage, die vor 602 Jahren als Karauf dieser Ebene zum ersten Mal statt, wird sich aber – darin waren sich die beiden Delegationen einig – bestimmt wiederholen. Die grosse Zugtaufe im Rathaus Basel ist ein wichtiger Knoten im Netz der Deutschen Bahn. Als Anerkennung wurde ein ICE erstmals auf den Namen einer Schweizer Stadt getauft. Von Werner Blatter Mitte Juni wurde in Düsseldorf feierlich ein ICE 1 auf den Namen «Basel» getauft. Basel präsentierte sich damals mit einem eigenwilligen Auftritt an der Mittsommernacht in der Wirtschaftsmetropole am Niederrhein. Fünf Monate später wurde nun im Basler Rathaus – ebenso feierlich – ein Modell dieses Zugstyps enthüllt. Basels Verkehrsminister Ralph Lewin strahlte, als er zusammen mit dem Konzernbevollmächtigen der Deutschen Bahn AG, Peter Schnell, und Grossratspräsidentin Beatrice Inglin unter den Augen der Lokalprominenz und Gästen aus Deutschland zum feierlichen Akt schritt. Ein schneller Werbeträger Der ICE 1 verkehrt täglich mit 260 km/h 14-mal alternierend zwi- Foto: ter Taufpaten im Basler Rathaus: Der Delegierte der Deutschen Bahn AG, Peter Schnell, Basels Verkehrsminister Ralph Lewin und Grossratspräsidentin Beatrice Inglin tauften das Modell des ICE 1 auf den Namen «Basel». schen Basel und Berlin oder Hamburg. Auf der Strecke ins Ruhrgebiet sind gar bereits allerneuste ICE 3 im Einsatz, die mit 300 km/h durch die Gegend brausen. Dagegen sind die 160 km/h, mit denen unsere Bundesbahnen ab dem 12. Dezember 2004 zwischen Mattstetten und Rothrist verkehren, eher bescheiden. Nichtsdestotrotz taten die markanten Worte des hohen Bähnlers aus Deutschland unseren Basler Seelen sehr gut: «Basel ist und bleibt für uns eine sehr wichtige Drehscheibe». Nachrichten Das Jugendbücherschiff VG. Traditionsgemäss liegt das Basler Jugendbücherschiff, heuer die «MS Lälleköng», im November wieder für 14 Tage an der Schifflände vor Anker. Für die Vernissage am Mittwoch, 10. November 2004 und die Lancierung des Geschichtenwettbewerbs «Basler Eule» kam zusätzlich die vornehme «MS Christoph Merian» zu Hilfe, damit für Ausstellung und Publikum genügend Raum zur Verfügung stand. Das Ziel des Basler Jugendbücherschiffs ist es, ein Forum für Kinder- und Jugendliteratur zu sein und zusammen mit zahlreichen Rahmenveranstaltungen einen Beitrag zur Leseförderung zu leisten. Schulklassen von Basel und der Region sowie Eltern, Kindern und Jugendlichen wird die Möglichkeit geboten, in Ruhe in den neusten Büchern der Kinder- und Jugendliteratur zu schmökern. Traditionell lichtet die «MS Lällekönig» an einem Tag die Anker: Sie fährt am Dienstag, 23. November 2004 im Zweistundentakt zwischen Basel–Hüningen und Weil am Rhein hin und her. Das Schiff steht bis Mittwoch, 24. November 2004 an der Schifflände. Das Buch über «Basel, d Fasnacht und dr Rhy» VG. Rechtzeitig zum bevorstehenden Basler Weihnachtsmarkt ist im OSL-Verlag Basel das Buch mit dem Titel «Basel, d Fasnacht und dr Rhy» erschienen. Die vier Basler Autorinnen – Hilda Jauslin, Hummi Lehr, Edith Schweizer-Völker und Gisela K. Wolf – vermitteln mit Geschichten und historischen Berichten, mit Gedichten und Feuilletons, in Hochdeutsch und Basler Dialekt ein Bild der Stadt am Rhein. «Basel, d Fasnacht und dr Rhy», 96 Seiten, broschiert, CHF 22.–, Verlag OSL Basel, ISBN 3-9522443-6-8, erhältlich in jeder Buchhandlung, in der Galerie am Fischmärt und bei Basel Tourismus. Der letzte Coiffeur vor der Wettsteinbrücke VG. Der Dokumentarfilm «Der letzte Coiffeur vor der Wettsteinbrücke» über den Kleinbasler «Kistli-Coiffeur» Charly Hottiger kommt wieder in die Kinos. Zu sehen ist der 60-Minuten-Streifen ab 11. bis und mit 17. November jeweils werktags um 12.15 Uhr im Kult. Kino Atelier 1 und ab 21. November als Sonntagsmatinee jeweils um 11.00 Uhr im Kino Camera.
Vogel Gryff Freitag, 12. November 2004 – Nr. 23 Kultur 11 Erlebnis für Kinder Der Kasperli und die Kinder suchen den Superstar Traditionsgemäss gastiert in der Vorweihnachtszeit wieder Eugen Urfers Märli-Theater im Kleinbasel. Von Johnny Engeler Die neue Produktion von Urfers Märli-Theater ist nicht nur Trend, sondern wie gehabt ein vollständig neues Live-Action-Dialekt-Märli, in dem die Kinder diesmal – wie nie zuvor – auf der Bühne kurze Nummern präsentieren können (singen, tanzen, jonglieren, Akrobatik, Gedicht etc.). Aber aufgepasst: Dieses Jahr dürfen nur diejenigen Kinder auf die Bühne, die zu Hause etwas «einstudiert» haben. Die Kinder bilden die Jury Denn diesmal wird – wie in einer echten «Casting-Show» – der Superstar auserkoren. Jury ist das Publikum und es gibt Preise zu gewinnen. Also liebe Kinder: zu Hause üben, üben, üben. Damit ist klar: Auch das diesjährige Märli ist kein Puppentheater, sondern ein herrliches Theaterstück mit Schauspielern, die «live» auf der Bühne agieren. Emsiges Treiben herrscht am Hof der Königin, die von Hedy Kaufmann gespielt wird. Sie ist stets damit beschäftigt, der älteren Prinzessin Trulla (Bianca Meesters, stimmungsvoll) und der jüngeren Prinzessin Lara (Lara Eldrige) gute Manieren beizubringen. Bereits Foto: ter Superstars im Häbse-Theater: Die Prinzessin Bianca Meesters, die Hexe Hedy Kaufmann und der Kasperli Eugen Urfer. diese Szene hat Eugen Urfer genial inszeniert; man wähnt sich bei einer Darbietung im Synchron- Schwimmen. Und seine Kasperli- Darstellung ist nach wie vor etwas vom Besten hierzulande. Die Old Lady in Superform Hervorragende Gesangs- und Musikdarbietungen sorgen immer wieder für etwas Ruhe im hektischen Treiben. Wenn der lustige Polizist (Erwin Brigger, lebensfroh) sein Picknick «abzieht», sind die Kinder kaum mehr zu halten. Das Krokodil (Manu Hartmann, stimmenstark) ist ebenfalls wieder mit dabei und singt sogar einen coolen «Kroko-Blues». Wenn aber die Hexe, ebenfalls von Hedy Kaufmann gespielt, ihre Show abzieht, kommt eine geballte Ladung Energie - inklusive Hexenschuss. Einfach grandios. Übriges: die junge Prinzessin, gespielt von Lara Eldrige, ist ganze fünf Jahre alt. Sie hat jetzt schon Theaterblut in den Adern und sprüht vor Komödiantentum. Und sie erinnert fest an den ehemaligen Kinderstar Shirley Temple. Bei Lara scheint das kein Wunder zu sein: Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom (Omi-)Stamm. Eugen Urfer’s Märli-Theater: Noch bis 29. Dezember 2004, jeweils Mi/Sa/So, 14.30 Uhr im Häbse Theater. Nachrichten Das Eröffnungsfest im St. Elisabethenheim VG. Das dreitägige Eröffnungsfest des St. Elisabethenheims vom 11. bis 13. Juni 2004 war ein voller Erfolg. Zusammen mit dem erfolgreichen Sponsorenlauf wurde ein Reinerlös von 61 476 Franken erzielt. Dieser stolze Betrag wird vollumfänglich für die Gartengestaltung und die Möblierung der Caféteria im St. Elisabethenheim verwendet. Das Fest-OK unter dem Präsidium von Sonja Kaiser-Tosin dankt auf diesem Weg allen, insbesondere auch den grosszügigen Sponsoren, die zum Zustandekommen und zum guten Gelingen des Festes beigetragen haben. Reinerlös bei 40 Jahre Gustav-Benz-Haus VG. Das eintägige Strassenfest an der Kleinbasler Brantgasse aus Anlass des 40. Geburtstages des Gustav-Benz-Hauses war ein voller Erfolg. Der OK-Präsident Hansruedi Kaiser konnte, vor allem auch Dank des tollen Engagements des Chors der 3Ehrengesellschaften Kleinbasels, einen Reingewinn von 24 720 Franken vermelden. Der Dank gilt auch den Sponsoren mit den beiden Zünften «zu Rebleuten» und «zu Weinleuten» sowie der National Versicherung, der Winterthur Versicherungen, der Basler Kantonalbank und der Bank Sarasin. Der Erlös kommt den Heimbewohnerinnen und -bewohnern zu und ist ein willkommener «Zustupf» in die Ferienkasse. Basel bleibt im Fluss: Tino Krattiger siegt in Lausanne Attraktion im Rhein: Auch nächsten Sommer wird Tino Krattigers Floss Kultur vermitteln. Foto: ter ter. Der neu gewählte Grossrat Tino Krattiger darf auch auf seinem Spezialgebiet, der Kultur, einen weiteren Erfolg vermelden: Das Bundesgericht hat die Klage, die eine Anwohnergruppe gegen sein Kulturfloss eingereicht hat, abgewiesen. Lärmbelästigungen seien auch im Herzen Basels in Kauf zu nehmen, lautet eine der Begründungen der hohen Richter aus Lausanne. «Das Floss ist damit legitimiert, ich freue mich auf den nächsten Sommer. Wir werden wiederum Superacts zeigen», so der Initiant von «im Fluss».
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