So ist die Lieb'.indd - Mörike-Gesellschaft
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Fort in in <strong>die</strong> <strong>die</strong> graue<br />
Welt hinaus.<br />
Wo ich mein selbst vergaß in in Lärm und Scherzen,<br />
Tratst du, o o Bildniß mitleid-schöner Qual;<br />
Es Es war dein Ge<strong>ist</strong>, er er setzte sich an’s Mahl,<br />
Krank seitdem,<br />
Wund <strong>ist</strong> <strong>ist</strong> und wehe mein Herz.<br />
Nimmer wird es es genesen!<br />
Fremd saßen wir mit stumm verhalt’nen Schmerzen;<br />
Zuletzt brach ich in in lautes Schluchzen aus,<br />
Und Hand in in Hand verließen wir das Haus.<br />
Als ginge, luftgesponnen, ein Zauberfaden<br />
Von ihr ihr zu zu mir, ein ängstig Band,<br />
<strong>So</strong> <strong>So</strong> zieht es, es, zieht mich schmachtend ihr ihr nach!<br />
–– Wie? wenn ich eines Tags auf meiner Schwelle<br />
Sie Sie sitzen fände, wie einst, im im Morgen-Zwielicht,<br />
VV<br />
Die Liebe, sagt man, steht am Pfahl gebunden,<br />
Geht endlich arm, zerrüttet, unbeschuht;<br />
Dieß edle Haupt hat nicht mehr, wo wo es es ruht,<br />
Mit Thränen netzet sie sie der Füße Wunden.<br />
Das Wanderbündel neben ihr,<br />
Und ihr ihr Auge, treuherzig zu zu mir aufschauend,<br />
Sagte, da da bin ich wieder<br />
Hergekommen aus weiter Welt!<br />
Ach, Peregrinen hab’ ich so so gefunden!<br />
Schön war ihr ihr Wahnsinn, ihrer Wange Gluth,<br />
Noch scherzend in in der Frühlingsstürme Wuth,<br />
Und wilde Kränze in in das Haar gewunden.<br />
IV IV<br />
Warum, Geliebte, denk’ ich dein<br />
Auf einmal nun mit tausend Thränen,<br />
Und kann gar nicht zufrieden sein,<br />
War’s möglich, solche Schönheit zu zu verlassen?<br />
–– <strong>So</strong> <strong>So</strong> kehrt nur reizender das alte Glück!<br />
O komm, in in <strong>die</strong>se Arme dich zu zu fassen!<br />
Und will <strong>die</strong> <strong>die</strong> Brust in in alle Weite dehnen?<br />
Doch weh! o o weh! was soll mir <strong>die</strong>ser Blick?<br />
Ach, gestern in in den hellen Kindersaal,<br />
Bei’m Flimmer zierlich aufgesteckter Kerzen,<br />
Sie Sie küßt mich zwischen Lieben noch und Hassen,<br />
Sie Sie kehrt sich ab, ab, und kehrt mir nie zurück.<br />
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