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Ausgabe 59/60 - Chaos 23

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einnehmend sind Stimmung und Arrangements<br />

allemal. Hat was von den Gregorianern ohne Pop-<br />

Einflüsse. Wirkt also richtig authentisch, charismatisch<br />

und geht schnell ins Ohr. Das Material strahlt auch<br />

ohne Bombast und Pomp Würde und Dynamik aus,<br />

die Instrumentalparts sind super ausgearbeitet,<br />

verschiedene Themen greifen gekonnt und kompakt<br />

ineinander, die Gesänge kommen bei manchen<br />

Stücken mehr am Rande zum Einsatz und egal wie<br />

sehr einen vielleicht dudlige Mittelalterinstrumente<br />

nerven können, sind sie gut gespielt, ist nerven<br />

unmöglich. So hier zum Beispiel. Wuchtige, hallige<br />

und doch mehr im Hintergrund gehaltene Drums<br />

kommen schon mal dazu, ebenso auch etwas<br />

verwirrende modernere Gitarreneinsätze. Das Ganze<br />

passiert mehr nebenbei und stört das klassische und<br />

reine Bild des medivialen Sounds nicht ein bißchen.<br />

Das Material lädt zum Tanzen ein, entführt einen<br />

durchaus und wer meint, Subway To Sally und In<br />

Extremo seien der Gipfel der Mittelaltermucke anno<br />

2004, sollten sich dieses Scheibchen als erste holen.<br />

(Stars In The Dark/ Vielklang) EV<br />

Derek Sherinian: *Mythology* Und auch dieses Mail<br />

hat sich Derek Sherinian wieder erstklassige<br />

Mitmusiker an Bord geholt, um seinen neuesten Prog-<br />

Rock-Streich einzuspielen. Zakk Wylde, Tony<br />

Franklin, Jerry Goodman, Marco Mendoza, Steve<br />

Lukather, Steve Stevens, John Sykes, Allan<br />

Holdsworth, Simon Phillips und Brian Tichy geben<br />

ihr Können zum Besten und egal, ob man nun auf<br />

spacigen und wirklich auf technische Fähigkeiten<br />

ausgelegten Sound dieser Stilrichtung mag oder nicht,<br />

die Qualität kann man diesem Silberling nicht<br />

absprechen. *Mythology* hat seine geraden und<br />

eingängigen Momente, die allerdings schon dünn<br />

gesäht sind. Hier wird eher gefrickelt, Break an Break<br />

gereiht als wirklich leicht nachvollziehbare Melodien<br />

zu präsentieren. Dennoch hat die Scheibe eine<br />

gewaltige Ausstrahlung, die viele extrem eigenwillige<br />

und vertrackte Parts wieder wett macht. Sind Prog-<br />

Scheiben, wie diese hier, auch noch instrumental, wird<br />

es nicht gerade leichter, einen Zugang zu finden.<br />

Respekt vor dem Songwrwiting, den Arrangements<br />

und der Klasse der Musiker – und wer sich einfach<br />

mal auf den Sound ein- und treiben läßt, wird auch<br />

wesentlich mehr mitbekommen als nur komplizierte<br />

Stücke. Auf jeden Fall gscheit gut. (InsideOut/SPV)<br />

EV<br />

Shaky´s Werk CD-Kritiken: Der erste Versuch<br />

Soso, so leicht kann´s gehen. Man sitzt da,<br />

nichtsahnend, im Valhalla, steigert ganz gepflegt seinen<br />

Blutalkoholspiegel auf ein erträgliches Maß und<br />

entschuldigt sich für (aufgrund höherer Gewalt)<br />

entfallene Artikel, da wird einem auch schon<br />

vorgeschlagen, stattdessen ein paar CD-Kritiken zu<br />

verfassen. Mein halbherzig vorgebrachter Einwand,<br />

daß ich aufgrund finanzieller Engpässe in letzter Zeit<br />

kaum Tonträger erworben habe, wird rasch entkräftet<br />

indem mir die Eva einfach drei Scheiben vor dem<br />

Latz knallt und meint, daß ich das bis Freitag ja wohl<br />

schaffen würde. Also nichts wie nach Hause, auf die<br />

vier Buchstaben gepflanzt, drei Finger 10-jährigen<br />

Schreibbeschleunigers aus „Good old Scotland“<br />

eingeschenkt und drei CDs in die Anlage, von denen<br />

ich noch nie zuvor etwas gehört habe. Im folgenden<br />

präsentiere ich also das, zugegeben sicher nicht<br />

objektive, Ergebnis:<br />

Praying Mantis: *The Best of Praying Mantis*<br />

Umfang: 13 Tracks, davon einer re-recorded, und<br />

einer Bonus (hey, das steht auf der Hülle) Tscha, was<br />

soll ich sagen, zunächst fällt mir natürlich der Name<br />

der Gruppe ins Auge, Praying Mantis...nun, wenn<br />

mich meine Englisch-Kenntnisse nicht im Stich lassen,<br />

dann würde ich das mit „Gottesanbeterin“<br />

übersetzen...meine Güte bin ich dankbar für die<br />

englische Sprache. Aber kommen wir zur Musik.<br />

Schon bei den ersten Tönen keimt in mir der Verdacht<br />

auf (der sich später bestätigen wird), daß ich es hier<br />

mit einer Gruppe zu tun habe die, wenn auch nicht in<br />

der aktuellen Besetzung, älter ist als ich...find ich toll.<br />

Irgendwie erinnert mich das Ganze dann auch stark<br />

an Gruppen, die ich aus meinem Elternhaus<br />

mitbekommen habe, und...an Genesis nur in härter.<br />

Naja, gefällt mir jedenfalls recht gut, ist schön<br />

gitarrenlastig, nur das Keyboard, das Keyboard.<br />

Irgendwie läßt es mich krampfhaft an pinke, in alle<br />

Richtungen wegstehende 70er Jahre Frisuren denken.<br />

Wenn man dann noch herausfindet das Praying Mantis<br />

mit der NWOBHM (New Wave Of British Heavy<br />

Metal) assoziiert wird sagt das glaube ich alles. Fazit:<br />

Eigentlich ein schönes Album, mit schönen,<br />

melodischen Hardrock Balladen (vor allem Lied 13)<br />

, wenn auch auf Dauer etwas eintönig trotz, oder<br />

vielleicht auch gerade wegen des Best of-Charakters.<br />

(Frontiers/Point) SH<br />

Hubi Meisel: *EmOcean* Umfang: 12 Tracks,<br />

teilweise in einzelne Parts unterteilt Wie der Titel<br />

schon vermuten läßt, bietet *EmOcean* extrem<br />

Meeres-bezogenen, melodischen Mystic-Rock. Von<br />

Atlantis übers Bermuda-Dreieck bis zu Saragossa,<br />

sämtliche maritimen Orte des Übernatürlichen werden<br />

abgeklappert. Irgendwie ist es ja ganz niedlich, vom<br />

Musikalischen her auf jeden Fall eine schöne Leistung,<br />

aber ich für meinen Teil kann damit nicht wirklich<br />

etwas anfangen. Die teilweise in den Elekropop<br />

abdriftenden, verwirrenden Zwischenspiele, das<br />

ständige Meeresrauschen im Hintergrund (oder bild<br />

ich mir das ein?) und dann noch ein Drummer, der<br />

für meinen Geschmack viel zu elbisch aussieht...alles<br />

in allem melodischer Poser-Rock vom Feinsten. Was<br />

mich auf definitiv beeindruckt hat, ist die Tatsache,<br />

daß laut Booklet der werte Herr Meisel sämtliche<br />

Vocals selbst eingesungen hat. Erstaunlich<br />

wandlungsfähig der Mann (kommt ja aus Bayern!!<br />

EV), ich hätte bei einigen Songs doch auf Backround-<br />

Sängerinnen getippt. Fazit: Definitiv keine CD für<br />

mich zuhause, aber für Fans melodischer<br />

Sphärenklänge durchaus eine Überlegung wert, zumal<br />

die Scheibe ab und an doch ein recht nettes Tempo<br />

vorlegt. (Lion) SH<br />

Lunatica: *Fabels&Dreams* Umfang: 10 Tacks von<br />

durschnittlich 4,93 Minuten Dauer Die Platte läuft an,<br />

eine angenehm dunkle Stimme erzählt zu getragenen,<br />

düstren Klängen etwas von Atlantis und der Suche<br />

nach einem Buch und der erste Eindruck läßt mich<br />

erfreut in die Hände klatschen, weil ich glaube endlich<br />

mal wieder gute Hintergrund-Mucke fürs Rollenspiel<br />

gefunden zu haben...Denkste. Nur Sekunden darauf<br />

setzen schon fast poppig zu nennende Klänge ein, die<br />

Wem-auch –immer sei Dank mit dem Ende des Intros<br />

ein selbiges nehmen und auch nicht wiederkehren.<br />

Man hört also weiter und muß unweigerlich an zwei<br />

andere Gruppen denken, die sich in diesem Jahr doch<br />

eines gewissen medialen Ruhmes erfreuen konnten.<br />

Ja genau, der Output erinnert mich sehr stark an<br />

Nightwish und Within Temptation. Besonders Track<br />

acht kommt mir äußerst bekannt vor, aber naja. Für<br />

meinen Geschmack ist das Ganze jedenfalls etwas zu<br />

kuschelig, auch wenn sie zeitweise ordentlich Tempo<br />

aufbauen und die Stimme der Sängerin Andrea<br />

Dätwyler recht eingängig ist. Fazit: Die Scheibe bietet<br />

10 melodische Tracks, die bei Fans der oben genannten<br />

Gruppen durchaus auf Wohlgefallen stoßen dürften.<br />

(Frontiers/Point) SH

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