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Ausgabe 59/60 - Chaos 23

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D a s<br />

Festival Auftritte mit Marillion und Status Quo folgen<br />

und natürlich auch eine anständige Tour, auf der Sinner<br />

für die Briten eröffnen dürfen. Da sich FM Records<br />

inzwischen in den Arsch beißen, die Band nicht mehr<br />

unter Vertrag zu haben, sichern sie sich die Rechte an<br />

den alten Alben und legen die Compilation "Mirador"<br />

auf.<br />

Obwohl viele der Meinung sind, daß Tony Clarkin (g)<br />

mit der Idee für den Namen Magnum ankam, war es<br />

doch sein Vorgänger Les Kitcheridge, der die zunächst<br />

als House Band bekannten Band neu benennt. Nachdem<br />

Clarkin 1972 seine Lehre als Damenfriseur beendet<br />

hat, fragt ihn sein alter Kumpel Bob Catley (voc), ob<br />

er nicht bei Magnum einsteigen will, bei denen zu der<br />

Zeit noch Kex Gorin (dr) und Dave Morgan (voc, b)<br />

spielen.<br />

Nachdem sie sich anfangs mit jeder Menge<br />

Coverversionen anderer Bands durchschlagen, fängt<br />

Tony nach und nach an, eigene Songs ins Set zu<br />

integrieren, die das Birminghamer Publikum aber<br />

zunächst nicht hören will, da man auf die Coverhits<br />

wartet.<br />

Auf ihrer ersten Single '75 ist auch Keyboarder Richard<br />

Bailey zu hören, der bald darauf fest bei Magnum<br />

einsteigen soll. Dafür packt Dave bald seine Koffer<br />

um sich Electric Light Orchestra anzuschließen. Seinen<br />

Platz am Bass nimmt Colin Walter "Wally" Lowe ein,<br />

und der kleine Bob findet sich auf einmal in der Rolle<br />

des Leadsängers wieder. Es scheint an der Zeit, Nägel<br />

mit Köpfen zu machen und als sie '77, noch ohne Deal,<br />

das Angebot bekommen, Judas Priest auf einer UK-<br />

Tour zu begleiten, schlagen sie natürlich zu.<br />

Ihr erstes Demo können Magnum eigentlich nur<br />

aufnehmen, da sie am Bau des Studios maßgeblich<br />

beteiligt sind und dafür freie Aufnahmenzeit erhalten.<br />

Das Wunder geschieht, mit dem Tape erlangen sie<br />

einen Deal über fünf Alben bei JET Records.<br />

Die erste Scheibe ist schnell im Kasten, doch "Kingdom<br />

Of Madness" erscheint erst 1978, da JET den Release<br />

verzögern. Im Laufe der Zeit wird das Album auch<br />

mit unterschiedlichen Covern neu aufgelegt. Zwar hat<br />

die Band auch mit der aufkommenden Punk-Welle zu<br />

kämpfen, doch als der ehemalige Deep Purple-Sänger<br />

David Coverdale mit seiner neuen Combo Whitesnake<br />

auf Tour geht, sind Magnum mit dabei. "Magnum II"<br />

ist eigentlich schon fertig, bevor das immer wieder<br />

verschobene Debüt auf den Markt kommt.<br />

Es erscheint 1979 und obwohl sich das Album nicht<br />

übermäßig gut verkauft, rutschen sie ins Vorprogramm<br />

von Blue Öyster Cult und anschließend von U.F.O.,<br />

mit denen sie quer durch Europa tingeln.<br />

Während dieser Tour schlägt das Label die Aufnahmen<br />

für ein Live-Album vor. Magnum sind davon zwar<br />

nicht unbedingt begeistert, geben aber klein bei und<br />

somit kommt "Marauder" kurze Zeit später raus.<br />

Album übertrifft die "Magnum II" Verkäufe locker<br />

und die Band findet sich in der Openerrolle für die<br />

erfolgreichen Def Leppard wieder. Obwohl die Sache<br />

so richtig anläuft, steigt Richard Bailey aus der Band<br />

aus und spielt bei Alaska und später Whitesnake.<br />

Der neue Mann an den Tasten hört auf den Namen<br />

Mark Stanway und ist ein wahre Bereicherung. Davon<br />

kann '82 auf "Chase The Dragon" überzeugen und auf<br />

der anschließenden Tour mit Krokus. Im Anschluss<br />

daran haben sie ihre ersten Auftritte in den USA als<br />

Support für Ozzy Osbourne. "The Eleventh Hour"<br />

produziert Tony selbst, braucht aber live bei einigen<br />

Gitarrenparts die Hilfe eines zweiten Gitarristen,<br />

weswegen Robin George die Tour mitfährt.<br />

Da sich die LP aber nicht erwartungsgemäß verkauft,<br />

wollen JET ihren Vertrag nicht verlängern. Als<br />

Magnum dann ein Tour auf eigene Faust organisiere,<br />

Tony aber so schwer erkrankt, daß er nicht mitfahren<br />

kann, steht die Band kurz vor dem Aus. Laurence<br />

Archer kann die Songs aber in Windeseile lernen und<br />

vertritt den erkrankten Bandkopf ganz passabel. Nach<br />

der Tour ist Tony immer noch nicht fit, weshalb sich<br />

Kex und Mark von Magnum verabschieden und<br />

anderweitig Musik machen.<br />

Doch nachdem Tony wieder genesen ist, wollen es er,<br />

Wally und Bob noch mal wissen und schauen sich<br />

nach einem neuen Drummer und Keyboarder um. Jim<br />

Simpson (dr) und Eddie George (keys) scheinen die<br />

Richtigen zu sein, und die Vorbereitungen zum neuen<br />

Album gehen los. Bevor es erscheint steigt Eddie<br />

schon wieder aus, jedoch entschließt sich Mark, zur<br />

Band zurückzukehren. 1985 ist es Zeit für "On A<br />

Storyteller's Night".<br />

Zwar müssen sie die Produktionskosten zunächst selbst<br />

übernehmen, doch das Risiko zahlt sich im Nachhinein<br />

aus. Kurz bevor die nächste Tour ansteht, verzieht sich<br />

Jim in Richtung U.F.O., sein Nachfolger Mickey<br />

Barker hat ganze sechs Tage, sich das Material drauf<br />

zu schaffen.<br />

Die Mühe lohnt sich aber, denn beim Castle Donington<br />

Festival spielen Magnum einen überragenden Gig und<br />

sacken einen neuen Deal bei Polydor ein. Diese legen<br />

"On A Storyteller's Night" neu auf und können sich<br />

über zahlreiche Absätze freuen. Für "Vigilante" bietet<br />

kein Geringerer als Roger Taylor (Ex-Drummer von<br />

Queen) sein Hilfe als Produzent an, da er von der<br />

Liveshow der Band begeistert ist.<br />

Der Erfolg gibt ihnen recht, denn das Langeisen kommt<br />

auch in Japan, den USA und Kanada auf den Markt.<br />

An der Entstehung von "Wings Of Heaven" ist mit<br />

Albert Boekholt (Mick Jagger, Tina Turner, Elton<br />

John), ein eher kommerziell ausgerichteter Produzent<br />

beteiligt, was man dem Album anhört. Wohl gerade<br />

deswegen entwickelt sich die Scheibe im<br />

Handumdrehen zum Verkaufsschlager. Nachdem<br />

Europa zusammen mit Kingdom Come beackert wurde,<br />

soll eigentlich Amerika mit Iron Maiden auf dem Plan<br />

stehen, doch das verläuft sich im Sande. Die Idee, den<br />

US-Markt ebenfalls zu knacken, bleibt aber fest in<br />

den Köpfen der Polydor-Verantwortlichen.<br />

Als gute Gelegenheit sieht man ein neues Album an,<br />

auf dem sich Tony von ein paar erfahrenen Co-Writern<br />

zusammen arbeiten soll. Dieser fliegt also nach<br />

Nordamerika und trifft dort auf Keith Olson (u.a.<br />

Guns'n'Roses, Rick Springfield, Whitesnake, Fleetwood<br />

Mac) und Russ Ballard (u.a. Rainbow, Aerosmith) mit<br />

deren Hilfe letztendlich "Goodnight L.A" entsteht.<br />

Doch es zeigt sich, dass sich Erfolg nicht erzwingen<br />

läßt, denn das Album verkauft nur mäßig gut, was<br />

Polydor nicht gerade milde stimmt.<br />

In den Staaten erscheint es nicht einmal, und eine Tour<br />

dort findet auch nicht statt. Nach der Live-Scheibe<br />

"The Spirit" trennen sich die Wege von Polydor und<br />

Magnum, was wohl beiden sehr gelegen kommt. Tony<br />

hat inzwischen sein eigenes Studio, wo schon die<br />

Aufnahmen für den nächsten Output laufen. EMI<br />

Records übernimmt den Vertrieb für den größten Teil<br />

Europas und stellt '92 "Sleepwalking" in die Regale.<br />

Auf der Tour mit Gotthard zeigt sich schon deutlich,<br />

dass die Superstar-Zeiten vorbei sind und man sich<br />

mit kleineren Hallen zufrieden geben muß.<br />

Jedoch treten JET Records nochmal auf Magnum zu<br />

und sprechen mit ihnen die Veröffentlichung einer<br />

Compilation mit ein paar unveröffentlichten Stücken<br />

ab, die '93 unter dem Titel "Archive" erscheint. Polydor<br />

wollen natürlich auch nochmal absahnen und<br />

veröffentlichen einen Monat später "Chapter & Verse".<br />

Auch bei "Keeping the Nitelight Burning" handelt es<br />

sich nicht um wirklich neues Material, denn Tony hat<br />

sich von der Unplugged-Welle anstecken lassen und<br />

einige Magnum-Songs umarrangiert, um sie akustisch<br />

in Szene setzen zu können.<br />

Erst "Rock Art" wartet tatsächlich mit neuen Songs<br />

auf, kommt jedoch erst auf den Markt, als der erste<br />

Teil der Tour schon gelaufen ist. Zwar versuchen all<br />

innerhalb der Band immer noch einen auf eitel<br />

Sonnenschein zu machen, doch Tony scheint von<br />

Magnum genug zu haben. Der Vertrag mit EMI ist<br />

ausgelaufen, und trotz einiger neuer Demos ist kein<br />

neuer Deal in Sicht. Die

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