Beantwortung der Anfrage
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Nr 230 <strong>der</strong> Beilagen zum stenographischen Protokoll des Salzburger Landtages<br />
(3. Session <strong>der</strong> 14. Gesetzgebungsperiode)<br />
<strong>Beantwortung</strong> <strong>der</strong> <strong>Anfrage</strong><br />
<strong>der</strong> Abg. Klubobfrau Mag. Rogatsch, Ottenbacher, Obermoser an Landesrätin Scharer<br />
(Nr 92 <strong>der</strong> Beilagen) betreffend die Versorgungssituation für Dialysepatienten in <strong>der</strong><br />
Versorgungsregion 52<br />
Hohes Haus!<br />
Zur <strong>Beantwortung</strong> <strong>der</strong> <strong>Anfrage</strong> <strong>der</strong> Abg. Klubobfrau Mag. Rogatsch, Ottenbacher, Obermoser<br />
an Landesrätin Scharer betreffend die Versorgungssituation für Dialysepatienten in <strong>der</strong> Versorgungsregion<br />
52 vom 4. Oktober 2010 erlaube ich mir, Ihnen Folgendes zu berichten:<br />
Zu Frage 1: Gibt es ähnlich wie in <strong>der</strong> VR 51 ein Ausbaukonzept für Hämodialyseplätze in <strong>der</strong><br />
Versorgungsregion 52 und insbeson<strong>der</strong>e im Pinzgau? Wie sieht dieses Konzept aus? Bitte um<br />
Extra-Ausweisung <strong>der</strong> Feriendialyseplätze.<br />
Im Frühjahr/Sommer 2010 wurde unter Einbindung aller Leistungserbringer und <strong>der</strong> Salzburger<br />
Gebietskrankenkasse das beiliegende Konzept "Versorgung von Patientinnen und Patienten<br />
in Nierenersatztherapie im Bundesland Salzburg, Juli 2010" erarbeitet. Im Kapitel 3 Patienten<br />
in Nierenersatztherapie – Bedarfsprognose wird <strong>der</strong> Bedarf in <strong>der</strong> Tabelle drei bis 2015<br />
dargestellt. Im Kapitel 4 werden die notwendigen Maßnahmen nach Versorgungsregionen aufgezeigt.<br />
Zu Frage 2: Werden die vier Feriendialyseplätze im Krankenhaus Zell am See <strong>der</strong>zeit bzw in<br />
Zukunft als Teil des Gesamtangebotes für Salzburger Patienten gesehen?<br />
Wird <strong>der</strong> dementsprechenden Refundierung entsprochen?<br />
Im Kapitel 4.2 des angefügten Konzeptes wird vorgeschlagen, dass mittelfristig eine allfällige<br />
Umwidmung <strong>der</strong> Feriendialyse-Plätze auf HD-Plätze für chronische Hämodialyseversorgung<br />
zu prüfen ist. Die Einbeziehung vorhandener Infrastruktur ist sinnvoll und ressourcenschonend<br />
auch unter dem Aspekt <strong>der</strong> knappen finanziellen Mittel.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Refundierungen wird auf die Frage 6 verwiesen.<br />
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Zu Frage 3: Wie soll die Hämodialyse-Versorgung – aufgeschlüsselt auf die einzelnen Standorte<br />
in <strong>der</strong> VR 52 – in den nächsten Jahren gelöst werden?<br />
Es wird auf den Maßnahmenkatalog im Kapitel 4 des oben erwähnten Konzeptes hingewiesen.<br />
Zu Frage 4: Wie erfolgt die Abrechnung von Patienten auf den Feriendialyseplätzen in den<br />
einzelnen Einrichtungen (Bad Hofgastein und Zell am See)? Bitte um Darstellung <strong>der</strong> Salzburger<br />
Patienten und <strong>der</strong> sonstigen bzw ausländischen Patienten.<br />
Laut Geschäftsführung <strong>der</strong> Feriendialyse GmbH kann ein Tarif von € 203,48 (zuzüglich<br />
20 % Ust) je Dialyse verrechnet werden, weiters je Erypogabe € 32,70 (zuzüglich 20 % Ust),<br />
allerdings verrechenbar bis zu einer Obergrenze bei max 50 % <strong>der</strong> Fälle. In einer Nebenabrede<br />
zum Kassenvertrag ist als einschränkende Bedingung festgelegt, dass die Feriendialyse Zell<br />
am See GmbH Dialyseleistungen nur an Personen erbringt, welche nicht in Salzburg einer gesetzlichen<br />
Krankenversicherung unterliegen.<br />
Seitens <strong>der</strong> Feriendialyse Bad Hofgastein wurde keine Stellungnahme übermittelt.<br />
Zu Frage 5: Welche Möglichkeiten sehen Sie, um zur Deckung des Bedarfs im Krankenhaus<br />
Zell am See die Feriendialyseplätze auch für Salzburger Patienten heranziehen und abrechnen<br />
zu können? Welche alternativen Möglichkeiten zur Deckung des Bedarfs an Hämodialyse-<br />
Plätzen im Krankenhaus Zell am See sind vorgesehen?<br />
Die Einbeziehung bestehen<strong>der</strong> Strukturen (Hämodialyseplätze) ist sinnvoll und wird <strong>der</strong>zeit<br />
auch gehandhabt. Zusätzlich gibt es einen Spielraum durch die Ausweitung <strong>der</strong> Schichten. Zusätzliche<br />
Schichten am Abend für Berufstätige sind trotz <strong>der</strong> nicht vergleichbaren Situation in<br />
<strong>der</strong> VR 51 durchaus vorstellbar.<br />
Zu Frage 6: Wir ersuchen um eine generelle Darstellung <strong>der</strong> Finanzierung sowie Refundierungsmodalitäten<br />
von Hämodialyse und Peritonealdialyse.<br />
Gemäß Art 25 Abs 1 <strong>der</strong> Vereinbarung gemäß Art 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung<br />
des Gesundheitswesens sind mit Zahlungen <strong>der</strong> Träger <strong>der</strong> Sozialversicherung gemäß<br />
dieser Vereinbarung an die Landesgesundheitsfonds alle Leistungen <strong>der</strong> Krankenanstalten<br />
gemäß Art 18 Abs 3 und 4, insbeson<strong>der</strong>e im stationären, halbstationären, tagesklinischen und<br />
spitalsambulanten Bereich einschließlich <strong>der</strong> durch den medizinischen Fortschritt resultierenden<br />
Leistungen für Versicherte und anspruchsberechtigte Angehörige <strong>der</strong> Träger <strong>der</strong> Sozialversicherung<br />
zur Gänze abgegolten.<br />
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Durch das Verfassungsgerichtshoferkenntnis vom 9. Oktober 2000, B 1824/99-14, wurde dies<br />
bestätigt. Dieses Verfahren ist gegen den Bescheid <strong>der</strong> Schiedskommission vom<br />
6. Oktober 1999, Zahl 9-1228/27-1999, erhoben worden. Dadurch ist die Finanzierung für ambulante<br />
Leistungen bestimmt.<br />
Bei <strong>der</strong> Peritonealdialyse können <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche chirurgische Eingriff und die daran anschließende<br />
Einstellung des Patienten, die stationär erfolgen müssen, via Scoringpunkte abgerechnet<br />
werden. Alle weiteren ambulanten Beratungen, Kontrollen, etc (im Monatsrhythmus erfor<strong>der</strong>lich)<br />
können <strong>der</strong>zeit ebenfalls nicht extra abgerechnet werden, son<strong>der</strong>n fallen unter die<br />
SAGES-Ambulanzpauschale.<br />
Zu Frage 7: Wie hat sich die Zahl <strong>der</strong> Hämodialysen in <strong>der</strong> Versorgungsregion 52 – aufgeschlüsselt<br />
auf die einzelnen Standorte – in den letzten zehn Jahren entwickelt und wie lautet<br />
die Prognose für die nächsten fünf Jahre?<br />
Folgende Stellungnahmen wurden abgegeben. Die Feriendialyse Bad Hofgastein hat keine<br />
Stellungnahme abgegeben.<br />
Aö KH Schwarzach:<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Hämodialysen im KH Schwarzach ist in den letzen Jahren bei ca 2500 gelegen.<br />
Eine signifikante Steigerung konnte nicht beobachtet werden. Sollte in Zukunft ein höherer Dialysebedarf<br />
bestehen, so wäre eine Ausweitung im KH Schwarzach durch Einführung einer zusätzlichen<br />
Dialyseschicht (<strong>der</strong>zeit sechs Schichten) ohne Probleme (ohne weitere Investitionen)<br />
möglich.<br />
Aö KH Zell am See:<br />
Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Hämodialysen 2124 2261 2554 2957 2644 2905 2662 3119<br />
Quelle: KH Zell am See<br />
Feriendialyse – Zell am See:<br />
Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Hämodialysen 686 709 569 628 606 544 628 608<br />
Quelle: Feriendialyse – Zell am See<br />
Es wird auf die oben genannte Studie (Kapitel 3) hingewiesen.<br />
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Ich ersuche das Hohe Haus um Kenntnisnahme dieser <strong>Anfrage</strong>beantwortung.<br />
Salzburg, am 15. November 2010<br />
Scharer eh<br />
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