21.06.2014 Aufrufe

380kv - eb - naturgefahren - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg

380kv - eb - naturgefahren - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg

380kv - eb - naturgefahren - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Umweltverträglichkeitserklärung<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Netzknoten St. Peter – Netzknoten<br />

Tauern<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Verfasser: GWU Geologie-Wasser-Umwelt, GeoExpert research and<br />

planning GmbH., Mag. M. Mölk, Mutters<br />

DI G. Volk, DI P. Buresch, Mag. M. Mölk, Dr. P. Herbst,<br />

Jänner <strong>2013</strong>


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Aufgabenstellung 5<br />

2 Untersuchungsraum und Methodik 6<br />

2.1 Weiterer Untersuchungsraum 6<br />

2.2 Engerer Untersuchungsraum 6<br />

2.3 Methodik 6<br />

3 Beschreibung des Ist-Zustandes und der Maßnahmen zur Vermeidung der<br />

Gefahren 8<br />

3.1 Generelle Betrachtung und Erkundigungen 8<br />

3.2 Detailbegutachtungen der Maststandorte und der Mastzufahrten 8<br />

3.2.1 Wildbachquerungen / Muren 10<br />

3.2.1.1 Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen 10<br />

3.2.1.2 Detailgutachten 13<br />

3.2.1.3 NAG-WB-01 Überflutungsbereich beim Höllngraben 14<br />

3.2.1.4 NAG-WB-02 Überflutungsbereich „Haidberggraben“ 21<br />

3.2.1.5 NAG-WB-03 Bachquerung „Zubringer zum Putzengraben“ 28<br />

3.2.1.6 NAG-WB-04 Seitengraben Walcherbach 33<br />

3.2.1.7 NAG-WB-05 Gerinnequerung „Ginausattel“ 42<br />

3.2.2 Lawinen 48<br />

3.2.2.1 Fachbezogene, relevante Gesetze und Normen 48<br />

3.2.2.2 Verwendete Unterlagen und Daten 48<br />

3.2.2.3 Methodik 48<br />

3.2.2.4 Schneeniederschlagssituation 49<br />

3.2.2.5 NAG-LAW-01 Spansaglwandlawine 52<br />

3.2.2.6 NAG-LAW-02 Lärchwand-, Lackrinne-, Schattrinen-Lawine 59<br />

3.2.2.7 NAG-LAW-02a Fenesllawine 73<br />

3.2.2.8 NAG-LAW-02b Holzfanggraben 76<br />

3.2.2.9 NAG-LAW-03 Eisgrabenlawine 81<br />

3.2.2.10 NAG-LAW-04 Kehlgrabenlawine 88<br />

3.2.2.11 NAG-LAW-05 Hörndlgrabenlawine 95<br />

3.2.2.12 NAG-LAW-06 Rifflkopf 98<br />

3.2.2.13 NAG-LAW-07 Schneegleiten 103<br />

3.2.3 Steinschlag 111<br />

3.2.3.1 Allgemeine Methodik 111<br />

3.2.3.2 Allgemeine Literatur 113<br />

3.2.3.3 NAG-STE-01 Bereich Nockstein Gem. Koppl 113<br />

3.2.3.4 NAG-STE-02 Bereich Mühlsteinwand, Gem. Puch/Elsbethen 125<br />

3.2.3.5 NAG-STE-03 Bereich Guggen, Gem. Adnet 140<br />

3.2.3.6 NAG-STE-04 Bereich Modermühle, Gem. Kuchl 147<br />

3.2.3.7 NAG-STE-05, 06 Bereich Pass Lueg, Gem. Golling und Werfen 158<br />

3.2.3.8 NAG-STE-08 M408, M409, Gem. Kaprun 190<br />

3.3 Baulagerplätze 207<br />

3.3.1 Geplante Maßnahmen 208<br />

4 Wesentliche positive und negative Auswirkungen 213<br />

4.1 Bauphase 213<br />

Seite<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 3/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

4.1.1 Steinschlag 213<br />

4.1.2 Wildbachquerungen 214<br />

4.2 Betri<strong>eb</strong>sphase 214<br />

4.3 Vorgehen bei Störfallbeh<strong>eb</strong>ungen 214<br />

4.4 Beschreibung der Wechselwirkungen 215<br />

4.5 Nachsorgephase 215<br />

4.6 Grenzüberschreitende Auswirkungen 215<br />

5 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung 216<br />

5.1 Maßnahmen Steinschlag 216<br />

5.2 Maßnahmen Wildbach 216<br />

5.3 Maßnahmen Lawinen-Schneegleiten 217<br />

6 Beweissicherung und Kontrolle 219<br />

7 Beschreibung allfälliger Schwierigkeiten 220<br />

8 Zusammenfassende Stellungnahme 221<br />

8.1 Ist-Zustand 221<br />

8.2 Wesentliche positive und negative Auswirkungen 221<br />

8.2.1 Bauphase 221<br />

8.2.2 Betri<strong>eb</strong>sphase 221<br />

8.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung Verminderung 222<br />

8.2.4 Störfallfallbetrachtung 222<br />

8.3 Gesamtbewertung 222<br />

9 Verzeichnisse 223<br />

9.1 Tabellenverzeichnis 223<br />

9.2 Abbildungsverzeichnis 224<br />

10 Anhang 238<br />

4/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

1 Aufgabenstellung<br />

Die Austrian Power Grid AG (APG) plant den Lückenschluss des österreichischen 380 kV-<br />

Höchstspannungsnetzes zwischen dem Netzknoten St. Peter (im Bundesland Oberösterreich) und<br />

dem Netzknoten Tauern (im Bundesland <strong>Salzburg</strong>) mit abschnittsweisen 110-kV-Mitführungen des<br />

Projektpartners <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH. Dieses Vorhaben wird in der UVE als „380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung“<br />

bezeichnet.<br />

Diese 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung besteht aus einer Änderung der rechtskräftig UVP-genehmigten und<br />

bereits teilkollaudierten 380-kV-Leitung Netzknoten St. Peter – UW <strong>Salzburg</strong> einerseits und aus einem<br />

380-kV-Leitungsneubau zwischen dem UW <strong>Salzburg</strong> und dem Netzknoten Tauern samt abschnittsweisen<br />

Mitführungen von 110-kV-Leitungen andererseits. Dabei ist zu beachten, dass der Abschnitt<br />

UW Kaprun – NK Tauern als Unterabschnitt des Neubauvorhabens bereits aufgrund eines anderen<br />

Projektzwecks – Effizienzsteigerungsprojekt der Verbund Hydro Power AG - gesondert genehmigt<br />

wurde und vor der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung realisiert wird.<br />

Die 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung besteht im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten, die im Detail<br />

in der Vorhabensbeschreibung angeführt sind und die Grundlage des Fachbeitrages darstellen:<br />

<br />

Neuerrichtung und Betri<strong>eb</strong> von Starkstromfreileitungen:<br />

a. 380-kV-Verbindung UW <strong>Salzburg</strong> - UW Kaprun,<br />

b. 220-kV-Verbindung UW Pongau – Wagrain/Mayrdörfl,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

abschnittsweisen Mitführungen von 110-kV-Freileitungen,<br />

Umlegungen und Anbindungen der berührten 110-kV- , 220-kV und 380-kV-Leitungen,<br />

Demontage von 110-kV- und 220-kV-Leitungen,<br />

Neuerrichtung und Betri<strong>eb</strong> der Umspannwerke Wagenham und Pongau,<br />

Änderung des Umspannwerkes <strong>Salzburg</strong> sowie der Netzknoten St. Peter und Tauern.<br />

Der 380-kV-Neubauabschnitt zwischen dem UW <strong>Salzburg</strong> und dem UW Kaprun beträgt ca. 113 km.<br />

Die Länge der 220 kV-Leitungsverbindung UW Pongau – Gemeinde Wagrain/Mayrdörfl beträgt ca. 14<br />

km. Koordinierungen mit bestehenden Leitungen ermöglichen Leitungsmitführungen im Ausmaß von<br />

insgesamt rund 38 km.<br />

Projektgemäß kommt es zu Demontagen von rund 193 km Freileitungen mit der Spannungs<strong>eb</strong>ene<br />

220-kV und 110-kV.<br />

Die UmweltverträgIichkeit des Vorhabens soll weiters durch umfangreiche, projektimmanente Maßnahmen,<br />

insbesondere Ausgleichsmaßnahmen, sichergestellt werden.<br />

Aufgrund der teilweise siedlungsfernen und exponierten Lage des geplanten Bauwerkes und der ausgeprägten<br />

Morphologie sowie dessen langstreckigem Verlauf in Hanglagen ergibt sich die Notwendigkeit<br />

für einen Fachbeitrag zum Thema Naturgefahren. Der vorliegende UVE-Fachbeitrag betrachtet<br />

die hinsichtlich Naturgefahren (Muren, Steinschlag, Felssturz, Lawinen) relevanten Trassenabschnitte.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 5/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

2 Untersuchungsraum und Methodik<br />

Der Untersuchungsraum wird durch die zuvor beschri<strong>eb</strong>enen Vorhabensbestandteile vorgeg<strong>eb</strong>en.<br />

2.1 Weiterer Untersuchungsraum<br />

Der weitere Untersuchungsraum bezieht sich auf alle potenziell als Auslös<strong>eb</strong>ereiche von gravitativen<br />

geogenen Bewegungen sowie Lawinen möglichen Bereiche, die auf die Trasse, Maststandorte,<br />

Trommel- und Windenplätze sowie Baustellenzufahrten und möglicherweise betroffene Unterlieger<br />

Einfluss haben können. Der Untersuchungsraum wird in seiner Ausdehnung flexibel den morphologischen<br />

Geg<strong>eb</strong>enheiten angepasst, die Erg<strong>eb</strong>nisse werden in einer Überblickskarte dargestellt.<br />

2.2 Engerer Untersuchungsraum<br />

Grundlage für die Festlegung des engeren Untersuchungsraumes bilden n<strong>eb</strong>en dem projektierten<br />

Leitungsverlauf die Verhältnisse hinsichtlich Naturgefahren im Trassenraum. Flächig wird ein Streifen<br />

in einer Breite von 200 m entlang der Trassenachse kartiert und hier sämtliche Hinweise auf Naturgefahren<br />

mit aufgenommen. Insbesondere für die flächigen Prozesse (Lawinen) sowie die Auswertung<br />

hinsichtlich möglicher Anbruchbereiche von Massenbewegungen (Bergstürze, Muren etc.) wird der<br />

Untersuchungsraum den morphologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten entsprechend angepasst (Untersuchungen<br />

bis zum Grat – entsprechend dem hydrologischen Einzugsg<strong>eb</strong>iet). Ebenso wurde vor allem in Hinsicht<br />

auf die Bewertung der Lawinen auch der mögliche Ablagerungsbereich mitbetrachtet. Der Trassenraum<br />

wurde dabei durch die zuvor beschri<strong>eb</strong>enen Vorhabensbestandteile definiert. Untersuchungen<br />

im Bereich der zu demontierenden Leitungen beziehen sich auf die Beschreibung der großräumigen<br />

Situation hinsichtlich Naturgefahren, die während der Demontagearbeiten relevant sein können.<br />

Für die Betrachtung hinsichtlich der Naturgefahren, Lawinen und Steinschlag/Bergsturz sind vor allem<br />

die inneralpinen Bereiche der Trasse (südlich <strong>Salzburg</strong> bis Kaprun) relevant. Die Situation hinsichtlich<br />

Wildbächen/Muren wurde entlang der gesamten Trasse untersucht.<br />

2.3 Methodik<br />

Da es sich bei dem gegenständlichen Projekt um ein Linienbauwerk mit nur punktuellem Kontakt zur<br />

Oberfläche (= Maststandorte) handelt, wurde auf eine vollflächige Betrachtung des gesamten Trassenraumes<br />

verzichtet, da einerseits weite Bereiche der geplanten Trasse durch morphologisch unbedenkliches<br />

Gelände führen (z.B. nördlicher Trassenbereich - Flachgau), andererseits nur Maststandorte<br />

mit einer eng umgrenzten flächigen Ausdehnung als in erster Linie potenziell hinsichtlich Naturgefahren<br />

gefährdet in Erscheinung treten. Die Spannfelder selbst (Seilführung zwischen den Masten)<br />

wurden nur bei z.B. Hangquerungen in steilem Gelände mit der Gefahr von Beeinflussungen durch<br />

Lawinenereignisse oder die Induzierung von Lawinen durch Trassenaufhi<strong>eb</strong>e bzw. in relevanten Bereichen<br />

auch durch Steinschlag mitbetrachtet.<br />

Die gesamte Trasse wurde im Rahmen der Erkundungen für den Fachbereich Geologie, Hydrogeologie<br />

und Wasser flächig kartiert. Dabei wurden auch Hinweise auf relevante Naturgefahren im Nahbereich<br />

von Maststandorten, wie z.B. Stumme Zeugen (Steinschlag), murfähige Gerinne, Murschuttablagerungen,<br />

Lawinenstriche usw. aufgenommen.<br />

Zusätzlich wurden sowohl von der Sektion <strong>Salzburg</strong> und den relevanten G<strong>eb</strong>ietsbauleitungen der<br />

Wildbach- und Lawinenverbauung wie auch in den einzelnen Gemeinden und den Infrastrukturbetreibern<br />

(ÖBB, ASFINAG) Erkundungen eingeholt und Daten recherchiert, die gemeinsam mit der Geländeaufnahme<br />

sowie mit einer regen Kommunikation mit den Grundstückseigentümern zu einem Überblick<br />

über die Situation hinsichtlich Naturgefahren entlang der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>eitung führten.<br />

6/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

In Anhang 0 dieses Gutachtens sind die Erg<strong>eb</strong>nisse dieser Recherchen in Form eines Überblicklageplanes<br />

dargestellt.<br />

Durch die Geländeaufnahme bzw. durch Hinweise der verschiedenen Körperschaften ausgewiesene<br />

Maststandorte bzw. Leitungsabschnitte mit Gefahrenpotenzial hinsichtlich Naturgefahren wurden vom<br />

jeweiligen Experten im Beisein des aufnehmenden Geologen besichtigt und im Detail aufgenommen.<br />

In weiterer Folge wurde abgestimmt auf die jeweiligen Verhältnisse eine Detailbetrachtung inklusive<br />

Modellierung, Beurteilung der Gefährdung sowie Angabe von Maßnahmen zum Schutz des Bauwerkes<br />

inklusive einer ersten Dimensionierung durchgeführt.<br />

Die durchgeführten Untersuchungen basieren auf Berechnungen und Simulationen, deren Grundlage<br />

sowohl im Gelände erworbene Kenntnisse als auch verfügbare und im Rahmen des gegenständlichen<br />

Projektes neu erstellte digitale Grundlagen (Laserscans) bilden.<br />

Langsame gravitative Hangbewegungen (Rutschungen, Talzuschub etc.) werden im Fachbereich<br />

Geologie, Hydrogeologie und Wasser betrachtet. Zum Monitoring derselben wurden auch zahlreiche<br />

Inklinometer entlang potenziell gefährdeter Trassenabschnitte installiert.<br />

Die verwendeten Grundlagen sind in den jeweiligen Kapiteln zu den Detailgutachten (Kapitel 3.2) aufgelistet.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 7/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

3 Beschreibung des Ist-Zustandes und der Maßnahmen zur Vermeidung<br />

der Gefahren<br />

3.1 Generelle Betrachtung und Erkundigungen<br />

Vom forsttechnischen Dienst für Wildbach und Lawinenverbauung wurden die im Wildbach- und Lawinenkataster<br />

verzeichneten Wildbach- und Lawineneinzugsg<strong>eb</strong>iete mit den dazugehörigen Wildbachund<br />

Lawinenaufnahm<strong>eb</strong>lättern erhoben. Aus den Querungen der Leitungstrasse mit Einzugsg<strong>eb</strong>ieten,<br />

die relevante Prozesse aufweisen, ergaben sich über 80 potentielle Konfliktbereiche mit Wildbachund<br />

Lawinenprozessen.<br />

Diese grobe Annäherung wurde danach durch eine genauere Betrachtung der relevanten Prozessintensitäten<br />

einerseits und durch Meldung von prozessrelevanten Bereichen durch den Geologen aufgrund<br />

von Feldbegehungen und die Planer von Zufahrtswegen andererseits, verfeinert. Dadurch<br />

schied eine Reihe von potentiellen Konfliktbereichen wieder aus, während vor allem durch Zufahrtswege<br />

weitere hinzukamen.<br />

Generell kann festgehalten werden, dass sich die Fragen, die sich in Bezug auf Wildbachprozesse<br />

erg<strong>eb</strong>en, zum wesentlichen Teil auf den Weg<strong>eb</strong>au beschränken. Nur in wenigen Einzelfällen sind<br />

Maststandorte direkt von Wildbachprozessen betroffen.<br />

Bei den Lawinen konzentrieren sich die relevanten Bereiche weitgehend auf den Abschnitt zwischen<br />

Pass Lueg und Werfen. Wesentliche Grundlagen für die Aussagen hinsichtlich Lawinensicherheit und<br />

notwendiger Maßnahmen waren 2D und 3D-Simulationen mit den Lawinensimulationsmodellen EL-<br />

BA+ und SAMOS-AT und die Auswertung der Lawinenchronik, sowie die Angaben von Ortsansässigen.<br />

An einigen Stellen der Trasse und Zufahrten sind in Verbindung mit Aufhi<strong>eb</strong>en Schneegleitprozesse<br />

zu beachten.<br />

3.2 Detailbegutachtungen der Maststandorte und der Mastzufahrten<br />

Die in nachfolgender Tabelle aufgeführten Maststandorte bzw. Mastzufahrten wurden hinsichtlich Naturgefahren<br />

einer Betrachtung unterzogen und beurteilt. Eine Überblickskarte mit den begutachteten<br />

Standorten liegt in Anhang 0 vor. In den Stammdatenblättern Geologie, Hydrogeologie und Wasser<br />

werden die projektierten Maßnahmen zur Abwehr von Naturgefahren <strong>eb</strong>enfalls angeführt.<br />

Tabelle 3.2.1-1: Betrachtete Maststandorte<br />

Mast-<br />

Nr.<br />

Gemeinde/Lokation<br />

Relevante<br />

Naturgefahr<br />

Bemerkung Gutachten Erg<strong>eb</strong>nis/Maßnahme<br />

39 Elsbethen/Nockstein Nord Steinschlag NAG-STE-01 Steinschlagschutznetz<br />

39-<br />

2043<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

Elsbethen/Nockstein Nord Schneegleiten<br />

73 Puch/Egelsee Steinschlag<br />

Steinschlagschutznetz<br />

NAG-STE-02<br />

74 Puch/Egelsee Steinschlag Steinschlagschutznetz<br />

Schneegleiten<br />

81-82 Puch/Egelsee<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

1097-<br />

1098<br />

Adnet/Guggenberg<br />

102 Adnet/Guggenberg<br />

Schneegleiten<br />

Schneegleiten<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

104 Adnet/Guggenberg Steinschlag NAG-STE-03 Keine Gefährdung<br />

8/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Mast-<br />

Nr.<br />

Gemeinde/Lokation<br />

Relevante<br />

Naturgefahr<br />

Bemerkung Gutachten Erg<strong>eb</strong>nis/Maßnahme<br />

124 Kuchl/Modermühle Steinschlag NAG-STE-04 Steinschlagschutznetz<br />

143<br />

Schneegleiten<br />

Schneegleiten<br />

Schneegleiten<br />

153-<br />

156<br />

157-<br />

158<br />

Golling/Pass Lueg<br />

Golling/Pass Lueg<br />

Scheffau am Tenneng<strong>eb</strong>irge<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

NAG-LAW-07<br />

Abstocken auf 1,5m, Steinschlagnetze<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

158 Golling/Pass Lueg Steinschlag NAG-STE-05 Steinschlagschutznetz<br />

158-<br />

159<br />

Golling/Pass Lueg<br />

Schneegleiten<br />

NAG-LAW-07<br />

159 Golling/Pass Lueg Lawine NAG-LAW-01<br />

Abstocken auf 1,5m, Eingriffsminimierung<br />

Randlich betroffen, Fundamentverstärkung<br />

Steinschlagschutznetz<br />

161 Golling/Pass Lueg Steinschlag<br />

NAG-STE-05<br />

162 Golling/Pass Lueg Steinschlag Steinschlagschutznetz<br />

161-<br />

166<br />

Abstocken auf 1,5m, Steinschlagschutz<br />

in Abstimmung<br />

mit ÖBB und <strong>Land</strong>esstraßenbauverw.<br />

Bemessung auf Staubdruck,<br />

Fundamentverstärkung<br />

165-<br />

167<br />

Golling/Pass Lueg<br />

Schneegleiten<br />

NAG-LAW-07<br />

Golling/Pass Lueg Lawine NAG-LAW-02<br />

167 Golling/Pass Lueg<br />

Schneegleiten<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

173<br />

Werfen Bereich nördl.SG<br />

SSK<br />

Steinschlag NAG-STE-06 Keine Gefährdung<br />

175-<br />

177<br />

Werfen Lawine NAG-LAW-02a Keine Gefährdung<br />

1182 Werfen Lawinen NAG-LAW02b Keine Gefährdung<br />

3183-<br />

1185<br />

1186-<br />

1187<br />

Berücksichtigung der<br />

Staubwirkung bei Überspannung<br />

(3183-1185)<br />

Berücksichtigung der<br />

Staubwirkung bei Überspannung<br />

1187-<br />

2188<br />

Schneegleiten<br />

2188-<br />

1191<br />

Werfen Lawine NAG-LAW-03<br />

Werfen Lawine NAG-LAW-04<br />

Werfen<br />

Werfen Lawine NAG-LAW-05<br />

Fundamentverstärkung/Wegsicherung<br />

195-<br />

197<br />

2201-<br />

1203<br />

Werfen<br />

1221-<br />

1222<br />

Werfen/Höllngraben<br />

245<br />

Bischofshofen/Haidberggraben<br />

296<br />

St.Veit/Zub. Putzengraben<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

Staubdruck bei Überspannung<br />

vernachlässigbar<br />

gering<br />

Werfen Lawine NAG-LAW-06 keine Gefährdung<br />

386 Fusch/Walcherbach<br />

Schneegleiten<br />

flächiger<br />

Abfluss<br />

Murfähiges<br />

Gerinne<br />

Gerinne<br />

Murfähige<br />

Gerinne<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

NAG-WB-01<br />

Maststandort/Mastzufahrt<br />

Maststandort NAG-WB-02 Fundamentverstärkung<br />

Mastzufahrt<br />

(Baustraße)<br />

NAG-WB-03<br />

Rohrdurchlass/Furt<br />

Maststandort NAG-WB-04 Fundamentverstärkung<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 9/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Mast-<br />

Nr.<br />

Gemeinde/Lokation<br />

1387 Fusch/Walcherbach<br />

Ablenkdamm/ Fundamentverstärkung<br />

338-<br />

1339<br />

Taxenbach<br />

352 Taxenbach<br />

Relevante<br />

Naturgefahr<br />

Murfähige<br />

Gerinne<br />

Schneegleiten<br />

Schneegleiten<br />

Schneegleiten<br />

388-<br />

389<br />

Bruck a.d.G.<br />

Bemerkung Gutachten Erg<strong>eb</strong>nis/Maßnahme<br />

Maststandort<br />

NAG-WB-04<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />

408 Kaprun/Falkenbachwand Steinschlag<br />

Steinschlagschutznetz<br />

NAG-STE-08<br />

409 Kaprun/Falkenbachwand Steinschlag Steinschlagschutznetz<br />

543 St.Johann/Ginausattel Gerinne<br />

Mastzufahrt<br />

(Baustraße)<br />

NAG-WB-05<br />

Rohrdurchlass/Furt/Wegsicherung<br />

Für Steinschlag wurden die während der Kartierungen und durch Auswertung der Luftbilder und Hillshades<br />

erfassten Gefährdungsbereiche im Rahmen einer Detailkartierung aufgenommen. Dabei erfolgte<br />

n<strong>eb</strong>en der Erfassung eines repräsentativen Profils die Aufnahme der Stummen Zeugen (Blöcke)<br />

sowie deren tabellarische Erfassung hinsichtlich Volumen, Alter und Häufigkeit sowie des Anbruchg<strong>eb</strong>ietes<br />

(soweit möglich) zur Bestimmung der relevanten Versagensmechanismen und zur Festlegung<br />

der maximalen Sturzblockgröße. Die Sturzbahn wurde hinsichtlich ihrer für eine weiterführende Modellierung<br />

relevanten Eigenschaften (Rauigkeit etc.) begutachtet. Auf Basis dieser Daten erfolgte eine<br />

Steinschlagsimulation mittels welcher die zu erwartenden Energien und Sprunghöhen der ermittelten<br />

Normblöcke festgestellt wurden und so die Festlegung von Maßnahmen für den jeweiligen Standort<br />

möglich war.<br />

3.2.1 Wildbachquerungen / Muren<br />

Die relevanten Wildbachquerungen wurden zunächst durch Auswertung der Orthofotos und des ALS<br />

mit einer Auflösung von 1 m eingegrenzt. Im Rahmen der Trassenplanung für den forstlichen Weg<strong>eb</strong>au<br />

und der geologischen Begleitplanung wurden diese Stellen auf ihr Gefährdungspotential überprüft.<br />

Je nach Gefährdungspotential werden die Querungen nach den „Allgemeinen Vorgaben für die<br />

Errichtung von Bachquerungen“ bzw. nach den Vorgaben des jeweiligen Detailgutachten ausgeführt<br />

Für die Erstellung des DetaiIgutachtens hinsichtlich Wildbachquerungen fand eine Begehung des<br />

unmittelbaren Projektg<strong>eb</strong>ietes statt. Weiters wurde die Durchführbarkeit sowie die möglichen Baumaßnahmen<br />

vor Ort erörtert und eine Variante ausgewählt.<br />

In den Detailgutachten wurde der relevante Bemessungsabfluss mittels empirischer Formeln ermittelt.<br />

Das Geschi<strong>eb</strong>epotential wurde angeschätzt und mit der möglichen Transportkapazität verglichen.<br />

Falls es sich bei den Gerinne um verordnete Wildbäche handelt, wurden die ermittelten Werte mit den<br />

Werten des vom Forsttechnischen Dienstes für Wildbach-und Lawinenverbauung erstellten Gefahrenzonenplan<br />

abgeglichen. Falls erforderlich wurde für den relevanten Bereich eine 2D-Modellierung<br />

durchgeführt und mit dem Geländ<strong>eb</strong>efund verglichen. Auf Grund dieser Datengrundlage wurden die<br />

erforderlichen Maßnahmen geplant und dimensioniert.<br />

3.2.1.1 Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen<br />

Die allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen im Tätigkeitsbereich der Wildbachund<br />

Lawinenverbauung wurden mit dem forsttechnischen Dienst für Lawinenverbauung und der Gewässerökologie<br />

des <strong>Land</strong>es <strong>Salzburg</strong> abgestimmt. Diese allgemeinen Vorgaben werden bei allen<br />

Gerinnequerungen angewendet.<br />

10/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Dabei wurden die Querungen in zwei Kategorien eingeteilt:<br />

a) Gerinnequerungen mit erhöhtem Abfluss bzw. einem Gefährdungspotential für Siedlungsbereiche<br />

und Infrastruktureinrichtungen<br />

b) Gerinnequerungen mit geringem Abfluss bzw. keinem Gefährdungspotential für Siedlungsbereiche<br />

und Infrastruktureinrichtungen<br />

Gerinnequerungen Kategorie a:<br />

Für Bachquerungen mit erhöhtem Abfluss bzw. einem Gefährdungspotential für Siedlungsbereiche<br />

und Infrastruktureinrichtungen sind folgende Punkte zu beachten:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sofern eine Bachquerung nicht das ganze Jahr über benutzt werden muss, ist eine Querung<br />

mittels Furt vorzuziehen.<br />

Um die Passierbarkeit der Bachquerung für Benthosorganismen zu gewährleisten, wird ein<br />

Rohrdurchlass eing<strong>eb</strong>aut. Der Durchlass wird als Spiralrohr mit einem mind. Durchmesser von<br />

DN600 ausgeführt. Auf Grund der Struktur des Rohres wird es zu geringfügigen Ablagerungen<br />

im Rohr kommen, wodurch die Migration der Benthosorganismen möglich wird. Bei Bachquerungen<br />

ohne Furt ist ein Rohrdurchlass von DN 800 aufwärts notwendig um die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Verklausung zu reduzieren.<br />

Die Längsneigung des Rohrdurchlasses orientiert sich am natürlichen Gefälle um die Passierbarkeit<br />

für Benthosorganismen zu gewährleisten. Bei zu großer Längsneigung wird das Rohr<br />

durch Steckeisen im Untergrund fixiert.<br />

Die Rohrunterkante wird mindestens 10-20 cm unter der Gewässersohle zu liegen kommen.<br />

Das untere Ende wird gegen die Ausbildung von Abstürzen gesichert. Natürliches Sohlsubstrat<br />

bildet die Gewässersohle.<br />

Bei der Dimensionierung der Furt, wird gewährleistet, dass der Bemessungsabfluss im Grabenbereich<br />

stattfindet. Ein Abfluss über den Forstweg/Straße wird durch den Einbau einer<br />

Gegensteigung verhindert. Siehe Symbolskizze Querprofil.<br />

Die Wegböschung, sowie die Grabenböschungen im Einlaufbereich und Überfallbereich werden<br />

mit Wasserbausteinen > 1,5 t/Stk. gesichert um Erosion zu verhindern.<br />

Wird im Bachlauf keine feste Felssohle angetroffen, so wird die Sohle im Überfallbereich mit<br />

Wasserbausteinen gesichert. Den Abschluss bildet ein Steinsohlgurt aus 2-3 Reihen Wasserbausteinen<br />

in Beton verlegt um ein Aufrollen der Steinschlichtung zu verhindern. Eine Auskleidung<br />

des Sandfanges durch Wasserbausteine erleichtert die Räumung und verringert die<br />

Materialeinspülung in das Rohr. Das Einrammen von Stahlprofilen beim Einlauf des Sandfanges<br />

stellt einen brauchbaren Schutz vor Wildholz-Verklausung dar. Siehe Symbolskizze bei<br />

Lockermaterial im Sohlbereich.<br />

Besteht die Bachsohle aus Festgestein kann die Sohlsicherung durch Wasserbausteine entfallen.<br />

Die unterste Steinreihe der Böschungssicherung ist bei ungünstig geschieferter Felsoberfläche<br />

durch eing<strong>eb</strong>ohrte 30er Eisen zu fixieren. Siehe Symbolskizze Festgestein im<br />

Sohlbereich.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 11/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.1-1: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei Lockermaterial im<br />

Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper<br />

Abbildung 3.2.1-2: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei Festgestein im<br />

Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper<br />

Abbildung 3.2.1-3: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze - Querprofil<br />

12/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Gerinnequerungen Kategorie b<br />

Unter der Voraussetzung, dass bei einem Hochwasser keine Siedlungsg<strong>eb</strong>iete bzw. Infrastruktureinrichtungen<br />

betroffen sind und sofern die erforderlichen Aufschüttungen gering sind, kann<br />

auf eine umfassende Sicherung der Böschungen verzichtet werden. Nicht jedoch auf ein ausreichend<br />

großes Oberflächen-Abflussprofil im Wegkörper. Nach Beendigung der Baumaßnahme wird der ursprüngliche<br />

Zustand wiederhergestellt.<br />

3.2.1.2 Detailgutachten<br />

Für die Erstellung der Detailgutachten wurden folgende Datengrundlagen verwendet:<br />

Erh<strong>eb</strong>ungen des Projektanten im unmittelbaren Bereich der Bachquerung<br />

ÖK 1:50.000<br />

Digitales Orthofoto (Flugdatum 2008)<br />

Lage der Trasse und Masten der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

ALS 1m Auflösung<br />

Erstellung allgemeiner Vorgaben für die Querung von Wildbächen in Zusammenarbeit mit<br />

dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach und Lawinenverbauung sowie der Gewässerökologie<br />

<strong>Land</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

Wildbacheinzugsg<strong>eb</strong>iete des digitalen Wildbach- und Lawinenkatasters des Forsttechnischen<br />

Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

Die von der Wildbach- und Lawinenverbauung erstellten Wildbachaufnahm<strong>eb</strong>lätter für die<br />

relevanten Gerinne, sowie die Darstellung der Gefahrenzonen laut Gefahrenzonenplan für<br />

die jeweiligen Gemeinden im SAGIS.<br />

Ermittlung des relevanten Spitzenabflusses<br />

In Abstimmung mit dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung und dem Auftragg<strong>eb</strong>er<br />

wurde eine maßg<strong>eb</strong>liche Bemessungsfrequenz von 150 Jahren gewählt.<br />

Zur Abschätzung der Hochwasserspitze wurden folgende empirische Formeln herangezogen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Berechnung nach WUNDT: Der Ansatz von WUNDT (1950) berechnet sich nach einem Ansatz,<br />

in welchen ausschließlich die Einzugsg<strong>eb</strong>ietsfläche E [km²] einfließt und welche die<br />

90. Perzentille der weltweit erhobenen Maximalniederschläge umhüllt. Da der WUNDT-Wert<br />

für sehr kleine Einzugsg<strong>eb</strong>iete unter 0,3 km² zu große Abflussspitzen angibt, wird für diese<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iete der Abflusswert für ein 0,3 km² großes Einzugsg<strong>eb</strong>iet bestimmt und auf die<br />

tatsächliche Einzugsg<strong>eb</strong>ietsfläche linear reduziert.<br />

Berechnung nach KÜRSTEINER: Die Formel wurde lt. Kürsteiner empirisch abgeleitet. Der<br />

darin vorkommende Faktor α wird nicht näher erläutert, liegt aber zwischen 9-12. Für das<br />

Plang<strong>eb</strong>iet wird ein Wert von 12 herangezogen.<br />

Für die Ermittlung des HQ150 Reinwasserabflusses wurden die Abflusswerte beider Berechnungen<br />

verglichen und einer als relevant ausgewählt.<br />

Ermittlung der relevanten Geschi<strong>eb</strong>efracht<br />

Im Rahmen der Detailbegutachtung fand eine Begehung der relevanten Bereiche des Einzugsg<strong>eb</strong>ietes<br />

statt. Die unterstellten Geschi<strong>eb</strong>ewerte sind eine grobe Schätzung und dienen nur zur Abschätzung<br />

der Dimensionierung der geplanten Maßnahmen.<br />

2D-Modellierung<br />

Bei ausgewählten Bereichen wurde der Geländ<strong>eb</strong>efund mit einer Modellierung des Abflusses überprüft.<br />

Bei dem eingesetzten 2D Modell handelt es sich um eine Eigenentwicklung. Das Modell ermittelt<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 13/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

die Fließgeschwindigkeit durch eine räumlich und zeitlich variable Berechnung des Chezy-Faktors.<br />

Dieser ist eine Funktion der Fließhöhe und der lokalen Rauhigkeitslänge. Die so ermittelten Rauhigkeitswerte<br />

entsprechen in der Größenordnung den Stricklerbeiwerten. Der Vorteil des Modells liegt<br />

darin, dass die Schätzung eines komplexen Parameters (Stricklerbeiwert) durch die Schätzung eines<br />

physikalisch interpretierbaren Wertes (Rauhigkeitslänge) ersetzt wird. In der Regel wird mit einem<br />

Rechengitter von 1m gerechnet. Die Lösung der Flachwassergleichungen erfolgt mittels eines expliziten,<br />

vorwärts gerichteten Finite-Differenzen-Schema.<br />

Die Planbeilagen zu den einzelnen Detailgutachten Wildbach liegen als Anhang 0 diesem Fachgutachten<br />

bei.<br />

3.2.1.3 NAG-WB-01 Überflutungsbereich beim Höllngraben<br />

Übersichtskarte<br />

Abbildung 3.2.1-4: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern und Trassenverlauf.<br />

Der relevante Bereich der Masten mit der Baunummer 1221 und 1222 sind rot markiert.<br />

Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />

Die beiden relevanten Masten mit der Nummer 1221 und 1222 befinden in der Gemeinde Werfen,<br />

Bezirk St. Johann i. Pongau oberhalb des Höllngrabens, welcher ein Zubringer zum Imlaubach ist.<br />

Der Maststandort 1221 befindet sich knapp außerhalb eines Vernässungsbereiches. Der Standort<br />

1222 auf einer möglichen Festgesteinsrippe unterhalb der Forststraße.<br />

14/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-5: Orthofoto des Untersuchungsbereichs bei den Maststandorten 1221 und 1222.<br />

Geologie<br />

Die geologische Beschreibung wurde dem Wildbachaufnahmenblatt des Höllngrabens, welches vom<br />

Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung erstellt worden ist, entnommen.<br />

Grundgesteine: Muschelkalk und Dolomit, Werfener Schichten.<br />

Lockergestein: Moränen, Alluvium.<br />

Der Mittellaufbereich ist durch mächtige Moränenauflagen in den seitlichen Einhängen gekennzeichnet,<br />

weshalb Blaikenbildung nicht auszuschließen ist.<br />

Hydrologie<br />

Tabelle 3.2.1-1: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss des unb. Zubringer.<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />

Fläche<br />

WUNDT<br />

WUNDT<br />

KÜRSTEINER<br />

Gewählt<br />

[km²]<br />

[m³/s]<br />

10% red.<br />

[m³/s]<br />

[m³/s]<br />

[m³/s]<br />

Unb. Zubr.<br />

/Grabenausgang<br />

0,13 2,9 2,6 2,3 2,9<br />

Geländ<strong>eb</strong>efund<br />

Im Rahmen einer Begehung des unmittelbaren Bereiches der Maststandorte mit der Nummer 1221<br />

und 1222 am 01.08.2012 wurde folgendes festgestellt:<br />

Der Maststandort 1221 befindet sich am Rand eines Vernässungsbereiches. Da bei einem Bemessunsgereignis<br />

mit erhöhtem Niederschlag und folglich auch erhöhten Abfluss zu rechnen sein<br />

wird, kann eine Beeinflussung des Maststandortes mit der Nummer 1221 nicht ausgeschlossen werden.<br />

Auf Grund der Morphologie und der vorhandenen Vegetation ist mit einem flächigen Abfluss zu<br />

rechnen. Es kann dadurch zu einer starken Durchfeuchtung des Untergrundes kommen, was bei der<br />

Dimensionierung der Mastfundamente zu berücksichtigen ist.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 15/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Der Maststandort 1222 befindet sich nahe einer Geländekante, etwa 10°m vom Einhang des<br />

Höllngrabens entfernt. Die Einhänge werden von Moränenauflagen g<strong>eb</strong>ildet, welche bei einem Bemessungsereignis<br />

vom Höllngraben unterschnitten und in das Gerinne abrutschen können. Zum jetzigen<br />

Zeitpunkt kann über den genaueren Aufbau des Untergrundes keine Aussage gemacht werden.<br />

Im ungünstigsten Fall ist der Bereich vollständig mit Moränenmaterial verfüllt. Ist dies der Fall kann<br />

eine Blaikenbildung bis zum Maststandort nicht ausgeschlossen werden.<br />

Weiters ist der Maststandort 1222 vom Abfluss eines oberhalb liegenden Einzugsg<strong>eb</strong>ietes randlich<br />

betroffen. Am Grabenausgang dieses Einzugsg<strong>eb</strong>ietes befindet sich oberhalb der bestehenden Forststraße<br />

ein Geländerücken, welcher den Abfluss talauswärts ablenkt. Dies kann bei einem Bemessungsereignis<br />

zu einer zusätzlichen Destabilisierung des Einhanges im Bereich des Maststandortes<br />

führen. Ein konzentrierter Abfluss in Richtung Maststandort ist derzeit unwahrscheinlich, da die<br />

Hauptstoßrichtung des Abfluss südwestlich des Mastens in Richtung Höllngraben und über den<br />

Forstweg talauswärts verläuft. Generell wird es im Böschungsbereich zu einem flächigen Abfluss mit<br />

geringer Intensität kommen.<br />

Überprüfung Geländ<strong>eb</strong>efund mittels Modellierung<br />

Der Geländ<strong>eb</strong>efund für den Maststandort 1222 wurde mittels einer durchgeführten Modellierung des<br />

Abflusses aus dem oberhalb liegenden Einzugsg<strong>eb</strong>iet bestätigt. Das Resultat der Modellierung<br />

(Abbildung 3.2.1-14) zeigt eine Ablenkung des Abfluss durch den Geländerücken oberhalb der Forststraße.<br />

Anschließend kommt es zu einer Aufweitung des Abflusses. Lediglich im Bereich südwestlich<br />

vom Maststandort und entlang der Forststraße kann sich der Abfluss konzentrieren. Ansonsten ist<br />

derzeit bei einem Bemessungsereignis mit flächigem Abfluss über die Einhänge in Richtung Höllngraben<br />

zu rechnen.<br />

Abbildung 3.2.1-6: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung des Bemessungsabflusses aus einem unb. Zubringer. Der Geländerücken<br />

leitet den Abfluss Richtung talauswärts. Erhöhter Abfluss ist im Bereich südwestlich des Maststandortes<br />

und über den Forstweg zu erwarten. Der übrige flächige Abfluss weist eine geringe Intensität auf.<br />

16/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Bei beiden Maststandorten kann bei einem Bemessungsereignis von einer Vernässung des Untergrundes<br />

bzw. Abfluss mit geringer Intensität ausgegangen werden.<br />

Im Bereich des Mastens mit der Nummer 1221 ist bei einem Bemessungsereignis mit stark wassergesättigten<br />

Untergrund zu rechnen, was bei der Dimensionierung der Fundamente zu berücksichtigen<br />

ist.<br />

Der Masten 1222 ist randlich von einem flächigen Abfluss mit geringer Intensität aus einem oberhalbliegenden<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet betroffen. Weiters kann eine massive Nachböschung/Blaikenbildung bei den<br />

Einhängen zum Höllngraben nicht ausgeschlossen werden. Davon kann zukünftig auch der Maststandort<br />

betroffen sein.<br />

Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />

Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente auf mind. 1°m über die Geländeoberfläche bei<br />

beiden Maststandorten.<br />

Berücksichtigung der möglichen Verschlechterung des Untergrundes durch<br />

Wassersättigung bei der Dimensionierung der Fundamente bei beiden Maststandorten.<br />

Jährliche Begehung des Höllngrabens beim Maststandort 1222 um bei einer<br />

möglichen Blaikenbildung Maßnahmen setzten zu können.<br />

Abbildung 3.2.1-7: Geländemodell mit den geplanten Maßnahmen.<br />

Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente der Masten 1221 und 1222 auf mind. 1°m über die Geländeoberfläche<br />

Trotz des zu erwartenden flächigen Abfluss kann es zu einer Einschotterung im Bereich der Maststandorte<br />

kommen. Um eine Beschädigung der Masten zu vermeiden, werden die Fundamente auf<br />

mind. 1 m über die Geländeoberfläche angehoben.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 17/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Berücksichtigung der möglichen Verschlechterung des Untergrundes durch Wassersättigung bei der<br />

Dimensionierung der Fundamente bei beiden Maststandorten.<br />

Durch die Wassersättigung des Untergrundes bei einem Bemessungsereignis kommt es zu einer Reduktion<br />

des Reibungswinkels des Untergrundes. Dies wirkt sich unmittelbar auf die äußere Standsicherheit<br />

des Mastens aus. Dies ist bei der Dimensionierung der Fundamente zu berücksichtigen. Positiv<br />

könnte sich eine Verbindung der einzelnen Mastfundamente auswirken, da es zu einer günstigeren<br />

Lastverteilung kommen kann.<br />

Jährliche Begehung des Höllngrabens beim Maststandort 1222 um bei einer möglichen Blaikenbildung<br />

Maßnahmen setzten zu können.<br />

Zum derzeitigen Zeitpunkt kann das Erosionspotential im Bereich des Einhanges beim Maststandort<br />

1222 nicht vorhergesagt werden. In unmittelbarer Zukunft ist mit keiner Beeinträchtigung des Maststandortes<br />

zu rechnen. Längerfristig kann durch massive Blaikenbildung die Erosionsoberkante den<br />

Maststandort erreichen. Dies wäre aber nur dann der Fall, wenn der relevante Bereich vollständig aus<br />

Moränenablagerungen aufg<strong>eb</strong>aut wäre. Befindet sich unterhalb der Lockermaterialauflage anstehendes<br />

Festgestein könnte die Erosionsbasis als fixiert betrachtet werden. Aus diesem Grund wird eine<br />

jährliche Begehung des Höllngrabens im Bereich des Maststandortes 1222 vorgeschlagen um bei<br />

etwaigen Erosionsvorgängen entsprechende Sicherungsmaßnahmen zu setzten.<br />

Fotodokumentation<br />

Abbildung 3.2.1-8: Vernässungsbereich unterhalb vom Maststandort 1221 aus aufgenommen.<br />

18/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-9: Abflussmulde links vom Maststandort 1221 aus aufgenommen.<br />

Abbildung 3.2.1-10: Unmittelbarer Bereich des Maststandortes 1222 (Pflock markiert Mastmittelpunkt).<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 19/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.1-11: Übersteilter Einhang zum Höllngraben. Ca. 10 m horizontale Distanz zum Maststandort 1222.<br />

20/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.1.4 NAG-WB-02 Überflutungsbereich „Haidberggraben“<br />

Übersichtskarte<br />

Abbildung 3.2.1-12: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern und Leitungstrasse.<br />

Der relevante Bereich des Haidberggrabens befindet sich bei Baunummer 245 und ist orange markiert.<br />

Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />

Der "Haidberggraben" befindet sich in der Gemeinde Bischofshofen auf der Nordseite des Mühlbachtals<br />

und ist ein linksufriger Zubringer des Mühlbachs.<br />

Der Bach entspringt in einer Seehöhe von rund 1.000 m und weist ein Einzugsg<strong>eb</strong>iet von rund 0,17<br />

km² auf. Das Gerinne fließt leicht geschwungen/s-förmig in südliche Richtung bis zur Mündung in den<br />

Vorfluter (660 m Seehöhe) und quert dabei den Güterweg Haidberg, den Güterweg Oberbrixen und<br />

die B164 (Mühlbach Bundesstraße). Im Bereich der G<strong>eb</strong>äude Haidberg 22 und 37 und der Straßenquerungen<br />

verläuft der Bach verrohrt (DN400/500).<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 21/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.1-13: Orthofoto des Untersuchungsbereichs beim Haidberggraben.<br />

Geologie<br />

Grundgesteine: Gesteine der Grauwackenzone (Basis des Tirolikums);<br />

Hauptsächlich Sand-, Silt- und Tonstein, Schwarzschiefer, Phyllit, untergeordnet Konglomerat und<br />

Brekzie. Im unteren rechtsufrigen Bereich des Einzugsg<strong>eb</strong>iet auch Metabasalt, Metatuff, Metatuffit,<br />

Metagabbro.<br />

Bachcharakter<br />

Der Bach entspringt in den vernässten Bereichen oberhalb der Häuser Haidberg 22 und 37. Im Bereich<br />

der G<strong>eb</strong>äude und der Güterwegquerungen verläuft der Bach verrohrt (DN400/500). Zwischen<br />

der Verrohrung beim Hof und dem ersten Straßendurchlass beträgt das Gefälle durchschnittlich 15-<br />

20%, danach verläuft das Gerinne steiler mit 40-50%, teilweise auch 60% bis zur Mündung (SH 660m)<br />

in den Mühlbach.<br />

Hydrologie<br />

Für die Ableitung des repräsentativen Niederschlages h n wurde der Bemessungsniederschlag, der<br />

vom hydrographischen Dienst zur Verfügung gestellt wird, gewählt. Dieser ist als Punktniederschlagswert<br />

der Jährlichkeiten bis 100 für Dauerstufen von 5 Minuten bis 6 Tagen, die an jedem beli<strong>eb</strong>igen<br />

Punkt eines Gitterpunkt<strong>eb</strong>ereiches (ca. 6km x 6km) auftreten können, geg<strong>eb</strong>en. Für die Bestimmung<br />

des Bemessungsereignisses wurde ein repräsentativer Knotenpunkt (Rasterpunkt 4438)<br />

ausgewählt und für diesen der Punktniederschlag der Jährlichkeit 150 durch exponentielle Extrapolation<br />

auf Basis der Jährlichkeiten 10 bis 100 für die Dauerstufen 10min bis 3 Stunden abgeleitet.<br />

22/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Tabelle 3.2.1-2: Niederschlagswerte für kurzzeitige Ereignisse und unterschiedliche Frequenzen für den Rasterpunkt<br />

4438<br />

Minuten 10j 100j 150j<br />

5 14.30 22.30 23.70<br />

10 25.40 41.00 43.74<br />

15 32.30 52.40 55.49<br />

30 43.00 69.90 74.62<br />

Für die Ermittlung des HQ150 Reinwasserabflusses wurde eine relevante Dauerstufe von 15min gewählt.<br />

Die Berechnung erfolgte mit dem SCS-Verfahren. Die kleineren Frequenzen wurden nach<br />

KREPS reduziert.<br />

Tabelle 3.2.1-3: Reinwasserabfluss Haiderberggraben<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet Fläche [km²] HQ1 [m³/s] HQ10 [m³/s] HQ30 [m³/s] HQ150 [m³/s]<br />

Haidberggraben 0,17 0,55 1,30 1,85 3,15<br />

Geschi<strong>eb</strong>e<br />

Aus dem Quellg<strong>eb</strong>iet ist kaum Geschi<strong>eb</strong>e zu erwarten und würde im Ereignisfall beim Rohreinlauf vor<br />

dem Haus Haidberg 37 zurückgehalten werden. Von einer Verklausung der Verrohrungen ist aufgrund<br />

der kleinen Durchmesser und möglichem Wildholzeintrag auszugehen. Im Zuge der Straßenbautätigkeit<br />

wurde der Bach im Bereich zwischen Hof "Haidberg 22" und hm 4,5 (Zufahrt zu Wirtschaftsg<strong>eb</strong>äude)<br />

mit beidseitiger GSS verbaut, daher ist in diesem Bereich nicht mit Seitenerosion zu rechnen.<br />

Zwischen dem Ende der Verbauung und der verrohrten Querung des Güterwegs Oberbrixen (bei hm<br />

3,25) kann es im Ereignisfall zur Mobilisierung von Geschi<strong>eb</strong>e im Ausmaß von ca. 0,5-0,75m³/lfm<br />

kommen. In diesem Bereich konnten auch kleinere Quell- und Drainageneinleitungen beobachtet werden.<br />

Ein Großteil des Geschi<strong>eb</strong>es wird an der Wegquerung zurückgehalten werden, da wiederum mit<br />

einer Verklausung der Verrohrung gerechnet werden muss.<br />

Im übersteilten Bereich zwischen Wegquerung Oberbrixen und hm 2,2 (ca. 35m oberhalb des Mastenstandorts)<br />

kommt es beidseitig immer wieder zu Uferanrissen, wobei die Bachsohle teilweise schon<br />

am Festgestein ansteht. Im Ereignisfall ist mit einer Mobilisierung von Geschi<strong>eb</strong>e im Ausmaß von<br />

etwa 1,5-2,0 m³/lfm zu rechnen. Das ergibt ein Geschi<strong>eb</strong>epotential von 150m³ bis 200m³, welches<br />

auch transportiert werden kann. Nach der Steilstufe kommt es zu einer abrupten Gefälleverflachung.<br />

In diesem Bereich ist das Gerinne nicht sonderlich ausgeprägt und kann schnell verlanden, was zu<br />

einem Ausbrechen des Baches führen würde. Aufgrund der Uferverhältnisse wird der Bach voraussichtlich<br />

auf die orographisch linke Seite ausbrechen, da sich das Ufer hier deutlich niedriger präsentiert<br />

als das Rechte.<br />

Ein flächiger Abfluss Richtung Maststandort und eine geringfügige Einschotterung des Fundaments<br />

sind somit nicht auszuschließen.<br />

Bei der Begehung konnten weder Murablagerungen noch Murprofile gefunden werden. Es kann aber<br />

wegen des hohen Sohlgefälles und des zur Verfügung stehenden Materials ein Murgang nicht vollständig<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 23/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Überprüfung Geländ<strong>eb</strong>efund mittels Modellierung<br />

Der Geländ<strong>eb</strong>efund wurde mittels einer durchgeführten Abflussmodellierung bestätigt. Dabei wurde<br />

bei einem HQ150 Ereignis eine Verlegung der oberhalb beschri<strong>eb</strong>enen Flachstelle unterstellt und der<br />

Abfluss um eine Faktor 2 erhöht um einen geschi<strong>eb</strong>ereichen Abfluss zu modellieren. Das Resultat der<br />

Modellierung (Abbildung 3.2.1-14) zeigt eine mögliche Beeinflussung der dem Gerinne zugewandten<br />

Fundamente des Masten.<br />

Abbildung 3.2.1-14: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines um den Faktor 2 erhöhten HQ150 Abflusses des Haidberggrabens<br />

beim Mast mit der Nummer 245. Der grüne Punkt stellt den Mastmittelpunkt dar. Die Linien entsprechen<br />

dem Trassenverlauf.<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Auf Grund der zu erwartenden geringen Fließtiefe und Fließgeschwindigkeit im Bereich des Maststandortes<br />

sind keine Maßnahmen im Gerinne erforderlich. Eine Adaptierung der Mastfundamente sind<br />

ausreichend.<br />

Folgende Maßnahme wird vorgeschlagen:<br />

Anh<strong>eb</strong>ung der Mastfundamente auf mind. 1,5 Meter über der Geländeoberfläche.<br />

Da bei der Modellierung keine Ablagerungen außerhalb des Gerinnes berücksichtigt wurden, und<br />

nach dem Geländ<strong>eb</strong>efund eine Einschotterung der Fundamente möglich erscheint, wurde die Fundamenthöhe<br />

auf mind. 1,5 m über der Geländeoberfläche festgelegt. Damit kann auch bei einer mehrmaligen<br />

Einschotterung eine ausreichende Sicherheit gegenüber möglichem mitgeführtem Material<br />

gewährleistet werden.<br />

Da es auch schon bei geringeren Jährlichkeiten zu einem Abfluss außerhalb des Gerinnes kommen<br />

kann, ist auf eine entsprechende Einbindung des Fundamentes im Untergrund zu achten.<br />

24/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fotodokumentation<br />

Abbildung 3.2.1-15: Maststandort auf Wiese, möglicher Bachaustritt im Bereich der Verflachung im Übergangsbereich<br />

von Wald zu Wiese<br />

Abbildung 3.2.1-16: Übergangsbereich von Wald – Wiese.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 25/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.1-17: Geschi<strong>eb</strong>eherd im Steilstück zwischen Güterweg Oberbrixen und Verflachung<br />

Abbildung 3.2.1-18: Querung Güterweg Oberbrixen<br />

26/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-19: Bereich unterhalb des neuen Rohrdurchlasses bei hm 4,5<br />

Abbildung 3.2.1-20: Neugestaltetes Gerinne unterhalb Güterweg Haidberg<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 27/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

3.2.1.5 NAG-WB-03 Bachquerung „Zubringer zum Putzengraben“<br />

Übersichtskarte<br />

Abbildung 3.2.1-21: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante Neuerschließung<br />

ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Zubringer zum Putzengraben“ ist orange eingerahmt.<br />

Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />

Der unb. Zubringer zum Putzengraben befindet sich in der Gemeinde St. Veit im Pongau und entwässert<br />

den nordöstlichen Bereich des Hochegg (m.ü.A. 1817).<br />

Das Gerinne entspringt in einer Seehöhe von rund 1.600 m. Der Bereich der Gerinnequerung befindet<br />

sich im Oberlaufbereich auf etwa 1.530 m Seehöhe. Bei der geplanten Baustraßenquerung wird ein<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet von rund 0,02 km² entwässert. Das Gerinne fließt gestreckt in nordöstliche Richtung<br />

und mündet nach dem Zusammenfluss von mehreren Gräben orog. rechts in den Putzengraben.<br />

28/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-22: Detailansicht des Untersuchungsbereiches des unb. Zubr. zum Putzengraben. Der bestehende<br />

Forstweg endet bei den beiden Gerinnen orog. rechts vom Maßnahmenbereich. Die Maststandorte sind<br />

mit grünen Punkten gekennzeichnet. Der Maßnahmenbereich ist orange dargestellt.<br />

Abbildung 3.2.1-23: Foto vom unmittelbaren Bereich der geplanten Gerinnequerung des unb. Zubringers.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 29/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Geologie<br />

Grundgesteine: Das Einzugsg<strong>eb</strong>iet wird von Gesteinen der Grauwackenzone dominiert.<br />

Hydrologie<br />

Tabelle 3.2.1-4: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabflüsse des unb. Zubringer zum Putzengraben<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />

Fläche<br />

WUNDT<br />

WUNDT<br />

KÜRSTEINER<br />

Gewählt<br />

Abfluss mit<br />

[km²]<br />

[m³/s]<br />

10% red.<br />

[m³/s]<br />

[m³/s]<br />

Geschi<strong>eb</strong>e-<br />

[m³/s]<br />

anteil<br />

Unb. Zubringer -<br />

gepl. Wegquerung<br />

0,02 0,45 0,40 0,36 0,45 0,5<br />

Geschi<strong>eb</strong>e<br />

Tabelle 3.2.1-5: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis des unb. Zubr. zum Putzengraben<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />

Gerinnelänge<br />

[km]<br />

Höhenunterschied<br />

[m]<br />

Gerinneneigung<br />

[%]<br />

Geschi<strong>eb</strong>efracht<br />

Rickenmann/Malzer<br />

[m³]<br />

Gewählt<br />

[m³]<br />

Geschi<strong>eb</strong>eanteil<br />

[%]<br />

Geschi<strong>eb</strong>espende<br />

[m³/lfm]<br />

Unb. Zubringer<br />

-gepl. Wegquerung<br />

0,23 160 45 60 50 20 0,4<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Auf Grund der zu erwartenden Geschi<strong>eb</strong>emobilisierung ist auch bei einem Abfluss geringerer Jährlichkeit<br />

mit Geschi<strong>eb</strong>eführung zu rechnen. Dies kann vor allem im Bereich der geplanten Bachquerung<br />

zu Ablagerungen und dadurch zu einer Verlegung des geplanten Rohrdurchlasses führen. Um trotzdem<br />

einen geregelten Abfluss zu gewährleisten wird die Bachquerung zusätzlich als Furt ausgeführt.<br />

Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />

Ausführung der Bachquerung als Furt mit Rohrdurchlass<br />

Abbildung 3.2.1-24: Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen bei dem unb. Zubringer. zum<br />

Putzengraben.<br />

30/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Ausführung der Bachquerung als Furt mit Rohrdurchlass<br />

Grundsätzlich sind die „Allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ anzuwenden<br />

(Kapitel 3.2.1.1). Nach der visuellen Beurteilung ist im Aufstandsbereich mit Lockermaterial zu rechnen.<br />

Sollte sich in der Bauphase zeigen, dass die Mächtigkeit der Lockermaterialauflage geringer ist<br />

als angenommen, kann im Bereich des Sandfanges und des Überfallbereiches auf die Sicherung der<br />

Sohle durch Wasserbausteine verzichtet werden.<br />

Für den Rohrdurchlass beim unb. Zubringer wird ein Spiralrohr DN600 vorgeschlagen. Bei diesem<br />

Rohrdurchmesser und einer vorhandenen Geländeneigung von etwa 40% kann 0,85 m³/s durch das<br />

Rohr abgeführt werden – dieser Wert liegt über dem Bemessungsereignis.<br />

Bei einer Verlegung des Spiralrohres erfolgt der Abfluss über die Furt. Auf Grund des anzunehmenden<br />

Geschi<strong>eb</strong>etransportes ist bei einem größeren Ereignis mit Ablagerung des mitgeführten Materials<br />

im Bereich der Furt möglich.<br />

Für die Dimensionierung der Furt wird vereinfachend ein Trapezquerschnitt mit einer Böschungsneigung<br />

von 1:3 angenommen und der Abfluss über Strickler bestimmt. Da im Ereignisfall Geschi<strong>eb</strong>eablagerung<br />

im Bereich der Furt nicht auszuschließen ist, wird zusätzlich zur Reinwasserabflusshöhe ein<br />

Freibord von 0,5 m eingeplant.<br />

Das Erg<strong>eb</strong>nis der Dimensionierung ist in Tabelle 3.2.1-6 zusammengefasst.<br />

Tabelle 3.2.1-6: Dimensionierung der Furt des unb. Zubringers zum Putzengraben mittels Strickler<br />

Zu-<br />

Unb.<br />

bringer<br />

Sohlbreite<br />

[m]<br />

Rohr<br />

Rohrdurchlass<br />

Dimensionierung Furt<br />

Abflusstiefe Is [%] V strickler<br />

excl. Freibord<br />

[m/s]<br />

[m]<br />

DN600 1,0 0,5 2 1,3 1,6<br />

Q[m³/s]<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 31/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Fotodokumentation<br />

Abbildung 3.2.1-25: Bestehender Forstweg orog. rechts vom unb. Zubringer. Hier werden drei Gräben zusammengefasst<br />

und queren anschließend die bestehende Forststraße mittels Rohrdurchlass. Von hier wird die<br />

Baustraße zum Maststandort weitergeführt.<br />

Abbildung 3.2.1-26: Unmittelbarer Bereich der geplanten Gerinnequerung vom unb. Zubringer. Das Gerinne verläuft<br />

in diesem Bereich eingetieft.<br />

32/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.1.6 NAG-WB-04 Seitengraben Walcherbach<br />

Übersichtskarte<br />

Abbildung 3.2.1-27: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die zu überprüfenden Masten<br />

bei dem Seitengraben Walcherbach mit der Nummer 1387 und 386 sind orange markiert.<br />

Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />

Die beiden Untersuchungsbereiche A und B (siehe Abbildung 3.2.1-28) befinden sich nördlich des<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>ietes des Walcherbaches in der Gemeinde Fusch an der Glocknerstraße im Bezirk Zell am<br />

See. Der Walcherbach kann als verbaut beschri<strong>eb</strong>en werden und liegt vollständig im Tätigkeitsbereich<br />

der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die beiden Untersuchungsbereiche befinden sich nicht in verordneten<br />

Wildbacheinzugsg<strong>eb</strong>ieten.<br />

Das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet A weist ein Einzugsg<strong>eb</strong>iet bis zum Grabenausgang von 0,01 km² auf und<br />

liegt unmittelbar n<strong>eb</strong>en dem Walcherbach. Die Form des Einzugsg<strong>eb</strong>ietes lässt auf vergangene Massenbewegungen<br />

schließen, welche vermutlich durch Tiefenerosion verstärkt wurden. Dies kennzeichnet<br />

auch der ausgeprägte Schwemmkegel unmittelbar am Grabenausgang.<br />

Das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet B liegt nördlich des Untersuchungsg<strong>eb</strong>ietes A und hat eine Größe von etwa<br />

0,10 km². Der Muschelanbruch lässt auf rückschreitende Erosion schließen und weist auf ein hohes<br />

Geschi<strong>eb</strong>epotential hin.<br />

Generell weist die Morphologie im Unterlaufbereich auf massive Geschi<strong>eb</strong>eablagerungen hin.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 33/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung<br />

3.2.1-28: Detailansicht der Untersuchungsbereiche<br />

A und B n<strong>eb</strong>en dem Walcherbach. Die möglichen<br />

Abflussrichtungen bei einem Bemessungsereigniss sind mit blauen Pfeilen dargestellt.<br />

Bereich A<br />

Bereichh B<br />

Geplante<br />

Maststandorte<br />

Abbildung<br />

3.2.1-29: Übersicht der Untersuchungsbereiche A und B – vom Gegenhang aufgenommen.<br />

34/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Geologie<br />

Die Geologie wurde dem Wildbachaufnahm<strong>eb</strong>latt Walcherbach (WLV-1994) entnommen. Aufgrund<br />

der Nachbarschaft der Einzugsg<strong>eb</strong>iete kann die Geologie auf die Untersuchungsbereiche A und B<br />

übertragen werden.<br />

Grundgesteine: Dunkle Phyllite durchzogen von schmalen Zügen aus Kalkglimmerschiefer, Quarziten<br />

und triatischen Kalken.<br />

Talverfüllung: Moränen und Hangschuttkörper im Mittel- und Oberlauf.<br />

Hydrologie<br />

Tabelle 3.2.1-7: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss Untersuchungsbereich A und B<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />

Fläche<br />

[km²]<br />

WUNDT<br />

[m³/s]<br />

WUNDT<br />

10% red.<br />

[m³/s]<br />

KÜRSTEINER<br />

[m³/s]<br />

Gewählt<br />

[m³/s]<br />

Untersuchungsbereich<br />

A - Grabenausgang<br />

Untersuchungsbereich<br />

B - Grabenausgang<br />

0,01 0,3 0,26 0,23 0,3<br />

0,10 2,2 2,01 1,79 2,2<br />

Geländ<strong>eb</strong>efund<br />

Im Rahmen einer Begehung des unmittelbaren Bereiches des Maststandortes mit der Nummer 1387<br />

am 24.05.2012 wurde folgendes festgestellt:<br />

Am Grabenausgang des Untersuchungsbereiches A ist ein ausgeprägter Schwemmkegel zu erkennen.<br />

Die Ablagerungen am Schwemmkegel sind z.T. überwachsen und der Grabenbereich ist mit<br />

dichter Vegetation bedeckt, was auf ein größeres Ereignis in der weiter zurückliegenden Vergangenheit<br />

hindeutet. Die Morphologie des Schwemmkegels lässt eine mögliche Rutschung aus dem oberhalb<br />

liegenden Bereich vermuten. Für einen Murstoß finden sich keine sichtbaren Anzeichen, ein<br />

murartiger Abfluss kann aber trotz des zu erwartenden geringen Abfluss aus diesem Bereich nicht<br />

ausgeschlossen werden. Frische Ablagerungen konnten nicht gefunden werden.<br />

Wie oben erwähnt, kann aufgrund der Überdeckung der steilen Einhänge ein murartiger Abfluss aus<br />

diesem Bereich nicht ausgeschlossen werden. Dieser kann sich über den Schwemmkegel bis zum<br />

Maststandort ausweiten. Wegen der Aufweitung des Geländes und einer ausgeprägten Verflachung<br />

oberhalb des Maststandortes mit der Nummer 1387 ist aber anzunehmen, dass der Abfluss an Energie<br />

verlieren wird und oberhalb des Standortes maßg<strong>eb</strong>lich Material ablagern wird. Der Maststandort<br />

selbst wäre randlich vom Abfluss betroffen. Für den Bereich unterhalb ist bei einem Bemessungsereignis<br />

mit Abfluss geringer Intensität zu rechnen, wovon im ungünstigsten Fall der Maststandort mit<br />

der Nummer 386 betroffen wäre.<br />

Der Untersuchungsbereich B ist als murfähig zu bezeichnen. Die Gefährdung für den Maststandort<br />

mit der Nummer 1387 durch eine Mure aus dem Untersuchungsbereich B ist als äußerst gering einzuschätzen.<br />

Allerdings ist bei einem Bemessungsereignis ein Abfluss mit Geschi<strong>eb</strong>e bis in den Bereich<br />

des Maststandortes mit der Nummer 1387 nicht vollständig auszuschließen.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 35/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Überprüfung des Geländ<strong>eb</strong>efundes mittels Modellierung<br />

Grundsätzlich wurde der Geländ<strong>eb</strong>efund durch die Modellierung eines Bemessungsereignisses bestätigt.<br />

Dabei wurden folgende Annahmen getroffen:<br />

Für den Untersuchungsbereich A wurde bei einer angenommenen Verklausung im Grabenbereich<br />

und einem murartigen Abfluss der dreifache HQ150 Reinwasserabfluss angesetzt.<br />

Da im Untersuchungsbereich B ein geschi<strong>eb</strong>ereicher Abfluss als relevant angenommen werden<br />

kann, wurde für die Modellierung der 1,5 fache HQ150 Reinwasserabfluss angesetzt.<br />

Die Resultate der Modellierung sind in Abbildung 3.2.1-30 und Abbildung 3.2.1-31 dargestellt.<br />

Bei der Modellierung eines Bemessungsereignisses im Untersuchungsbereich A ist der obere Maststandort<br />

mit der Nummer 1387 vom Abfluss mit geringer Intensität betroffen. Die Hauptstoßrichtung<br />

verläuft etwa 20 Meter nördlich vom Maststandort. Der untere Standort mit der Nummer 386 befindet<br />

sich nahe der Tiefenlinie einer Geländemulde und ist bei einem Extremereignis von Abfluss mit geringer<br />

Intensität betroffen.<br />

Die Modellierung eines Ereignisses im Untersuchungsbereich B zeigt, dass der maßg<strong>eb</strong>liche Anteil<br />

des Abflusses nicht in Richtung Maststandort mit der Nummer 1387 stattfindet. Ein Teil des Abflusses<br />

kann aber durch einen Geländerücken vom Hauptabfluss in Richtung Maststandort abgelenkt werden.<br />

Bei der Modellierung konnte der Abfluss den Maststandort nicht erreichen.<br />

Abbildung 3.2.1-30: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines murartigen Abflusses aus Untersuchungsbereich A. Die<br />

Maststandorte sind mit einem grünen Punkt gekennzeichnet.<br />

36/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-31: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines geschi<strong>eb</strong>ereichen Abflusses aus Untersuchungsbereich B.<br />

Die Maststandorte sind mit einem grünen Punkt gekennzeichnet.<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Da bei einem Bemessungsereignis ein geschi<strong>eb</strong>ereicher bis murartiger Abfluss möglich ist, sind die<br />

Maststandorte entsprechend zu sichern.<br />

Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />

Ablenkdamm für Maststandort mit der Nummer 1387 und Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes<br />

der Stützen auf mind. 1,50 Meter über der Geländeoberfläche.<br />

Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes der Stützen auf mind. 1,00 Meter über der Geländeoberfläche<br />

für Maststandort mit der Nummer 386.<br />

Dimensionierung Ablenkdamm für Maststandort mit der Nummer 1387 und Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes<br />

der Stützen auf mind. 1,5 Meter über Geländeoberfläche<br />

Durch den Ablenkdamm kann der Abfluss beim Masten vorbeigeleitet werden (Abbildung 3.2.1-33).<br />

Wegen der Reduktion der Fließgeschwindigkeit wird es zu Ablagerungen von größerem Material beim<br />

Damm kommen. Dieser Bereich ist daher nach größeren Ereignissen zu räumen um eine permanente<br />

Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 37/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.1-32: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A ohne Ablenkdamm<br />

Abbildung 3.2.1-33: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A mit Ablenkdamm<br />

38/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Die Höhe des Ablenkdammes wird nach folgender Formel berechnet:<br />

α= Winkel des Ablenkdammes<br />

<br />

∗ sin ^2<br />

2∗<br />

Formel 1: Dimensionierung der Höhe eines Ablenkdammes (Bauen und Naturgefahren; Jürgen Suda, Florian<br />

Rudlof Miklau; 2012)<br />

Für die Fließgeschwindigkeit wurden 4 m/s und der Winkel des Ablenkdammes mit 80° angesetzt. Bei<br />

Anwendung der Formel 1 ergibt sich eine Gesamthöhe des Ablenkdammes von mind. 1,8 m inkl. einem<br />

Freibord von 1 m (laut ONR 24 806).<br />

Die Böschungsneigung anprallseitig wird 2:1 ausgeführt und mit einer Reihe Grobsteinen (d= 0,5 bis<br />

1,0 m) gesichert (Abbildung 3.2.1-34). Die Dammkrone weist eine Breite von 1,5 Meter auf. Die<br />

Leeseite wird 2:3 g<strong>eb</strong>öscht und mit dem Gelände verschnitten.<br />

Für die Herstellung des Dammes ist folgendes zu beachten:<br />

Es ist abgestuftes gemischtkörniges Schüttmaterial der Gruppe GW nach B4400 mit einem<br />

Größtkorn von 63 mm zu verwenden. Der Reibungswinkel des Materials muss mindestens φ ≥<br />

35° betragen.<br />

Bei der Vorbereitung des Planums für den Damm muss der humose, durchfeuchtete Boden<br />

entfernt werden. Falls im Rahmen des Aushubes weiche bzw. lockere Bereiche vorgefunden<br />

werden, so sind diese auszutauschen.<br />

Die geschüttete Dammsohle ist auf einen Verdichtungsgrad von 98% Proctordichte zu verdichten.<br />

Die Schüttung für den Damm erfolgt lagenweise und ist auf eine Proctordichte von 98% zu<br />

verdichten um spätere Setzungen zu vermeiden.<br />

Da bei der Dammschüttung der Untergrund eine zusätzliche Auflast erfährt, ist die Sicherheit gegenüber<br />

Grundbruch nachzuweisen.<br />

Nach Fertigstellung der Dammschüttung ist diese mit dem deponierten Humusmaterial zu bedecken<br />

und mit Nasssaat zu begrünen.<br />

Abbildung 3.2.1-34: Skizze des Aufbaues eines Ablenkdammes.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 39/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Als zusätzliche Sicherungsmaßnahme wird eine Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente auf mind. 1,5 m über<br />

der Geländeoberfläche durchgeführt. Dadurch kann bei einer Verfüllung des Bereiches vor dem Ablenkdamm,<br />

der mögliche flächige Abfluss schadlos den Maststandort passieren.<br />

Es ist statisch zu überprüfen, ob die Mastfundamente in den Ablenkdamm eing<strong>eb</strong>unden werden<br />

können. Dabei sollte die Dammkrone mit einer Breite von 1,5 Meter erhalten bleiben und das<br />

Fundament auf mind.1,5 m über dem Dammkörper angehoben werden um eine entsprechende Sicherheit<br />

gegen ein Bemessungsereignis zu gewährleisten. Um eine günstigere Lastverteilung zu erhalten,<br />

sollte statisch überprüft werden, ob eine kraftschlüssige Verbindung der Fundamente möglich<br />

ist. Diese Maßnahmen würden die Sicherheit des Standortes zusätzlich erhöhen.<br />

Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes der Stützen des Maststandort mit der Nummer 386 auf mind. 1,0 Meter<br />

über Geländeoberfläche.<br />

Da ein Abfluss mit geringer Intensität bis zum Maststandort mit der Nummer 386 nicht vollständig<br />

ausgeschlossen werden kann, wird das Fundament der Stützen auf mind. 1,0 m über der Geländeoberfläche<br />

angehoben. Dadurch kann eine Beschädigung des Mastens mit der Nummer 386 verhindert<br />

werden.<br />

Fotodokumentation<br />

Abbildung 3.2.1-35: Schwemmkegel bei Untersuchungsbereich A. Der geplante Maststandort befindet sich rechts<br />

n<strong>eb</strong>en dem geparkten KFZ.<br />

40/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-36: Verwachsener Grabenausgang im Bereich A.<br />

Abbildung 3.2.1-37: Geländeverflachung oberhalb des Maststandortes mit der Nummer 1387. In diesem Bereich<br />

ist der Ablenkdamm geplant.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 41/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

3.2.1.7 NAG-WB-05 Gerinnequerung „Ginausattel“<br />

Übersichtskarte<br />

Abbildung 3.2.1-38: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante Neuerschließung<br />

ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Ginausattel“ ist durch einen orangen Kreis gekennzeichnet.<br />

Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />

Das Projektg<strong>eb</strong>iet befindet sich in der Gemeinde St. Johann im Pongau südwestlich des Ginausattel<br />

im oberen Bereich des Einzugsg<strong>eb</strong>ietes des Ginaubaches und ist ein rechtsufriger Zubringer der<br />

Kleinarler Ache.<br />

Der Ginausattel weist eine Höhe von 1.379 m. ü. A auf, die geplante Baustraße liegt bei etwa 1.300 m.<br />

ü. A.<br />

Der relevante Bereich unterhalb des Ginausattels wird von mehreren Mulden und kleineren Gräben<br />

entwässert. Zwei von den vorhandenen Gräben sind stärker ausgeprägt. Vor allem im Bereich unterhalb<br />

vom Aschegg deutet die Vegetation auf größere Vernässungsbereiche hin. Hier befindet sich<br />

auch eine größere geschlägerte Fläche.<br />

Das Einzugsg<strong>eb</strong>iet ist von Forststraße unterbrochen, wodurch die Abflusskonzentration in den Mulden<br />

und Gräben verringert wird. Es ist bei einem Bemessungsereignis stellenweise mit flächigem Abfluss<br />

zu rechnen.<br />

42/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-39: Detailansicht des Untersuchungsbereichs.<br />

Abbildung 3.2.1-40: Abflussmulde im geschlägerten Bereich. Bei einem Bemessungsereignis kann ein flächiger<br />

Abfluss nicht ausgeschlossen werden.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 43/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Geologie<br />

Laut Karte der geologischen Bundesanstalt wird der relevante Bereich von Eisrandsedimenten dominiert.<br />

Hydrologie<br />

Tabelle 3.2.1-8: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer 2.<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />

Fläche<br />

WUNDT<br />

WUNDT<br />

KÜRSTEINER<br />

Gewählt<br />

Abfluss mit<br />

[km²]<br />

[m³/s]<br />

10% red.<br />

[m³/s]<br />

[m³/s]<br />

Geschi<strong>eb</strong>e-<br />

[m³/s]<br />

anteil<br />

Unb. Zubringer 1,<br />

Wegquerung<br />

Unb. Zubringer 2,<br />

Wegquerung<br />

0,10 2,2 2,0 1,8 2,2 2,6<br />

0,13 2,9 2,6 2,3 2,9 3,2<br />

Geschi<strong>eb</strong>e<br />

Tabelle 3.2.1-9: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer 2.<br />

Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />

Gerinnelänge<br />

[km]<br />

Höhenunterschied<br />

[m]<br />

Gerinneneigung<br />

[%]<br />

Geschi<strong>eb</strong>efracht<br />

Rickenmann/Malzer<br />

[m³]<br />

Gewählt<br />

[m³]<br />

Geschi<strong>eb</strong>eanteil<br />

[%]<br />

Geschi<strong>eb</strong>espende<br />

[m³/lfm]<br />

Unb. Zubringer<br />

1, Wegquerung<br />

Unb. Zubringer<br />

2, Wegquerung<br />

0,25 100 35 750 150 15 0,6<br />

0,30 120 45 1.500 250 15 0,8<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Der Bereich unterhalb des Aschegg ist von mehreren kleineren Gräben und Mulden gekennzeichnet,<br />

auf welche sich der Bemessungsabfluss aufteilt. Weiters befinden sich einige Vernässungsbereiche in<br />

diesem Abschnitt. Es ist also mit einem durchfeuchteten Untergrund zu rechnen.<br />

Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />

Ausführung der Gerinnequerung 1 als Furt mit Rohrdurchlass<br />

Ausführung der Gerinnequerung 2 als Furt mit Rohrdurchlass<br />

Sicherung der Baustraße in den Vernässungsbereichen<br />

44/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-41:Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen.<br />

Ausführung der Gerinnequerung 1 als Furt mit Rohrdurchlass<br />

Grundsätzlich sind die „Allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ anzuwenden<br />

(Kapitel 3.2.1.1). Nach der visuellen Beurteilung ist im Aufstandsbereich mit Lockermaterial zu rechnen.<br />

Für den Rohrdurchlass wird ein DN600 vorgeschlagen. Bei diesem Rohrdurchmesser und einer Neigung<br />

von 30% kann etwa 0,8 m³/s durch das Rohr abgeführt werden - zum Vergleich liegt der HQ10<br />

Abfluss bei etwa 0,6 m³/s. Bei höherem Abfluss erfolgt dieser über die Furt.<br />

Für die Dimensionierung der Furt wird vereinfachend ein Trapezquerschnitt mit einer Böschungsneigung<br />

von 1:3 angenommen und der Abfluss über Strickler bestimmt. Zusätzlich zur Reinwasserabflusshöhe<br />

wird ein Freibord von 0,5 m eingeplant.<br />

Daraus ergibt sich bei einem Querschnitt mit einer Sohlbreite von 3,5 m und einer Höhe von 0,5 m ein<br />

Abfluss von etwa 2,8 m³/s. Der max. mögliche Abfluss inkl. Freibord beträgt etwa 10,5 m³/s. Dies entspricht<br />

in etwa dem 3-fachen Bemessungsabfluss.<br />

Ausführung der Gerinnequerung 2 als Furt mit Rohrdurchlass<br />

Grundsätzlich sind die „Allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ anzuwenden<br />

(Kapitel 3.2.1.1). Nach der visuellen Beurteilung ist im Aufstandsbereich mit Lockermaterial zu rechnen.<br />

Für den Rohrdurchlass wird ein DN600 vorgeschlagen. Bei diesem Rohrdurchmesser und einer Neigung<br />

von 30% kann etwa 0,8 m³/s durch das Rohr abgeführt werden - zum Vergleich liegt der HQ10<br />

Abfluss bei etwa 0,7 m³/s. Bei höherem Abfluss erfolgt dieser über die Furt.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 45/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Für die Dimensionierung der Furt wird vereinfachend ein Trapezquerschnitt mit einer Böschungsneigung<br />

von 1:4 angenommen und der Abfluss über Strickler bestimmt. Zusätzlich zur Reinwasserabflusshöhe<br />

wird ein Freibord von 0,5 m eingeplant.<br />

Daraus ergibt sich bei einem Querschnitt mit einer Sohlbreite von etwa 5,0 m und einer Höhe von<br />

0,5 m ein Abfluss von etwa 3,9 m³/s. Der max. mögliche Abfluss inkl. Freibord beträgt etwa 15,0 m³/s.<br />

Dies entspricht in etwa dem 5-fachen Bemessungsabfluss<br />

Sicherung der Baustraße in den Vernässungsbereichen<br />

In diesen Bereichen ist bei der Errichtung des Weges auf eine Absicherung der Wegböschung zu<br />

achten.<br />

Für die Absicherung wird eine Grobsteinschlichtung vorgeschlagen. Hierfür wird eine entsprechende<br />

Aufstandsfläche für den untersten Ansatzstein vorbereitet. Die Steinschlichtung weist eine Neigung<br />

von 1:1 auf. Die Zwischenräume sollten frei gehalten werden, um Wasserdurchlässigkeit zu gewährleisten.<br />

Um eine bessere Verbindung mit dem Untergrund zu erhalten, wird das Planum treppenförmig ausgeführt.<br />

Der Unterbau wird lagenweise eing<strong>eb</strong>aut und verdichtet. Auch hier wird auf eine entsprechende Wasserdurchlässigkeit<br />

geachtet. Deshalb wird in regelmäßigen Abständen eine Dränageschicht eing<strong>eb</strong>aut.<br />

Bei Bedarf wird die Stabilität des Unterbaues mit schlaufenförmig verlegten Geotextilien/Geogittern<br />

erhöht.<br />

Der Aufbau der Tragschicht erfolgt gemäß Vorgaben des forstlichen Weg<strong>eb</strong>aus. Weiters ist auf eine<br />

geregelte Ableitung des Hangwassers über eine Wasserabzugskante mit entsprechender Grabeneinleitung<br />

zu sorgen.<br />

Da für diese Maßnahme ein Planum errichtet werden muss, wird eine geotechnische Baubegleitung<br />

vorgeschlagen. Diese müsste auch beurteilen, ob die Belastung für den Untergrund zu groß ist und es<br />

zu einem Grundbruch unterhalb des Ansatzsteines kommen kann.<br />

Abbildung 3.2.1-42:Systemskizze Grobsteinschlichtung mit Geotextil<br />

46/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fotodokumentation<br />

Abbildung 3.2.1-43: Abflussmulden/Vernässungsbereiche unterhalb vom Aschegg.<br />

Abbildung 3.2.1-44: unb. Zubringer 1. Das Gerinne hat sich in das Lockermaterial eingetieft.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 47/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

3.2.2 Lawinen<br />

3.2.2.1 Fachbezogene, relevante Gesetze und Normen<br />

Gesetze und Verordnungen<br />

Forstgesetz 1975 i.d.F. BGBL 55/207<br />

Übereinkommen zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention) i.d.F. BGBl III 18/1999<br />

GZP-VO, BGBL Nr. 436/1976<br />

BMLFUW-LE.3.3.3/0185-IV/5/2007 i.d.F. 04. F<strong>eb</strong>. 2011 „die.wildbach – Richtlinien für die Gefahrenzonenplanung“<br />

Normen und Richtlinien<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ONR 24805 „Permanenter technischer Lawinenschutz – Benennungen und Definitionen sowie<br />

statistische und dynamische Einwirkungen“<br />

ONR 24806 „Permanenter technischer Lawinenschutz – Bemessung und konstruktive Ausgestaltung“<br />

SALM, B., BURKARD, A. und H.U. Gubler 1990: Berechung von Fliesslawinen; Eine Anleitung<br />

für Praktiker mit Beispielen; Mitteilungen des Eidgenössischen Instituts für Schnee und Lawinenforschung<br />

Nr. 47<br />

MARGRETH, S. 2007: Lawinenverbau im Anbruchg<strong>eb</strong>iet; Technische Richtlinie als Vollzugshilfe<br />

04/07; Bundesamt für Umwelt BAFU, WSL Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung<br />

SLF, Bern<br />

FTD für WLV: Lawinenerlass 2011; Leitfaden für die Anwendung durch die Lawinensachverständigen<br />

des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

3.2.2.2 Verwendete Unterlagen und Daten<br />

Digitaler Laserscan-Geländemodell 1x1m-Raster (Quelle: SAGIS)<br />

Digitales Orthophoto (Flugdatum 2008)<br />

Extremwertstatistik zur maximalen 3-Tages Schneehöhendifferenz für10 Niederschlagsstationen<br />

im Umfeld des projektsgegenständlichen Untersuchungsg<strong>eb</strong>iets durchgeführt von der<br />

Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik<br />

Hydrologischer Atlas Österreichs<br />

Lawineneinzugsg<strong>eb</strong>iete des digitalen Wildbach- und Lawinenkatasters des FTD für WLV<br />

Lawinenaufnahm<strong>eb</strong>lätter zu dem WLK<br />

Mündliche Kommunikation mit Herrn Pichler, Betri<strong>eb</strong>sleiter des Forstguts Steinwänd<br />

Lokalaugenscheine<br />

Lawinensimulationsmodell ELBA+<br />

Lawinensimulationsmodell SAMOS-AT<br />

3.2.2.3 Methodik<br />

Die Ermittlung der möglichen Lawinenwirkungen basiert auf folgenden Grundlagen<br />

Chronikaufzeichnungen<br />

Zeugenberichte<br />

Stumme Zeugen<br />

2D-Lawinensimulationen<br />

Für die Lawinenstriche Lackrinne, Holzfanggraben und Eisgraben wurden zusätzlich 3D-<br />

Lawinensimulationen durchgeführt<br />

48/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Für die 2D-Lawinensimulationen wurde das Modell ELBA+ herangezogen. Dieses Modell ermittelt die<br />

Auslauflänge und die Zustandsgrößen des Fließanteils einer Lawine. Für die Ermittlung der Wirkhöhe<br />

eines allfällig vorkommenden Staubanteils wurde der Ansatz aus dem Leitfaden für die lawinentechnische<br />

Beurteilung von Seilbahnanlagen (FTD für WLV, 2011) herangezogen. Die 3D-<br />

Lawinensimulationen erfolgten mit dem Modell SAMOS-AT. Dieses Modell erlaubt die gemeinsame<br />

Berechnung von Fließanteil und Staubanteil einer Lawine. Der Fließanteil wird 2D, der Staubanteil 3D<br />

berechnet. Der Fließdruck im Staubanteil wurde in Höhen zwischen 2 und 30m ermittelt. Für die Simulationen<br />

mit SAMOS-AT wurden jeweils die Anbruchmächtigkeiten herangezogen, die bei den Simulationen<br />

ELBA+ zu den maßg<strong>eb</strong>lichen Simulationsvarianten führten. Die restlichen SAMOS-AT-<br />

Parameter entsprechen den Parametern, die bei der Gefahrenzonenplanung verwendet werden. Eine<br />

Aufstellung aller SAMOS-AT Parameter befindet sich in Anhang 6.<br />

Nachdem für den Bau von Hochspannungsleitungen keine Normen oder Richtlinien hinsichtlich der für<br />

den Nachweis der Bestandssicherheit gegen Lawinen heranzuziehenden Frequenzen bestehen, wurde<br />

in Abstimmung mit dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung und dem<br />

Auftragg<strong>eb</strong>er in Analogie zu den Bestimmungen für Seilbahnen und die Gefahrenzonenplanung eine<br />

maßg<strong>eb</strong>liche Bemessungsfrequenz von 150 Jahren gewählt.<br />

Ermittlung des Fließdrucks des dichten Anteils der Lawine:<br />

[kPa], wobei p der Fließdruck in kPA, ρ die Fließdichte in kg/m³ und v die Fließgeschwindigkeit<br />

in m/s ist. Die Fließdichte wurde mit 300kg/m³ angenommen.<br />

Ermittlung des Staudrucks infolge Staubanteils bei Simulationen mit ELBA+:<br />

/2 [kPa], wobei p der Fließdruck in kPA, ρ die Dichte der Suspension in kg/m³ und v die Fließgeschwindigkeit<br />

in m/s ist. Die durchschnittliche Dichte der Suspension wurde mit 3-10kg/m³ bei einem<br />

linearen Vertikalprofil angenommen.<br />

Ermittlung der Wirkhöhe des Staubanteils bei Simulationen mit ELBA+:<br />

10 [m], wobei h p die Wirkhöhe in m, l die Länge der Lawinenbahn bis zum Betrachtungspunkt<br />

in m und v die Fließgeschwindigkeit in m/s ist.<br />

Für die Beurteilung der Lawinengefährdung werden immer alle verfügbaren Quellen herangezogen.<br />

Die Erg<strong>eb</strong>nisse der Lawinenmodellierung dienen dabei als Richtschnur für die Abschätzung der Größenordnung<br />

der relevanten Prozessgrößen. Es ist aber immer zu bedenken, dass Lawinenmodelle<br />

eine grobe Vereinfachung der wirklichen Bedingungen darstellen und die Erg<strong>eb</strong>nisse sehr wesentlich<br />

von Annahmen, wie Anbruchg<strong>eb</strong>ietsgröße und Anbruchmächtigkeit abhängen. Es treten auch immer<br />

wieder Fälle auf, in denen es mit den Rechnenmodellen nicht möglich ist, beobachtete Lawinenereignisse<br />

im vollen Umfang nachzuvollziehen. Die Bewertung, Gewichtung und Synthese der einzelnen<br />

Quellen zu einer Gesamteinschätzung der Lawinengefährdung obliegt daher dem begutachtenden<br />

Experten und kann vom Berechnungserg<strong>eb</strong>nis der Modellierung abweichen.<br />

3.2.2.4 Schneeniederschlagssituation<br />

Das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet liegt in einem vom Schneeniederschlag begünstigten G<strong>eb</strong>iet. Für das Hageng<strong>eb</strong>irge<br />

gibt der digitale hydrologische Atlas mittlere, jährliche Neuschneesummen von über<br />

1000cm an. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet betreibt die ZAMG keine Beobachtungsstationen.<br />

Die nächsten verfügbaren Stationen mit längeren Zeitreihen von Schne<strong>eb</strong>eobachtungen<br />

sind in Tabelle 3.2.2-1 und Abbildung 3.2.2-1 dargestellt.<br />

Grundlage der Abschätzung der Anbruchmächtigkeiten sind die Messwerte für die 3-Tages-<br />

Neuschneedifferenz von 10 Meßstationen der ZAMG im Umfeld des Untersuchungsg<strong>eb</strong>ietes.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 49/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Der FTD<br />

für WLV hat für Tirol aus Schne<strong>eb</strong>eobachtungen räumlich verteilte Schneehöhengradienten<br />

für 150 jährliche 3-Tagesneuschneesummenn ausweisen lassen. Auchh wenn das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet<br />

durch diese Analyse<br />

nicht abgedeckt ist, kann aufgrund der räumlichen Nähe einn Schneehöhengradi-<br />

ergänzt)<br />

ent abgeschätzt werden (vgl. Tabelle 3.2.2-1) )<br />

Tabelle 3.2.2-1: Schneehöhen-Extremwertanalysee der ZAMG; (Schneehöhen<br />

ngradient durch den Autor Name<br />

HZBNR<br />

Seehöhe<br />

Beob‐<br />

Beginn<br />

Krippenstein Abtenau<br />

Radstadtt St.Johannn Pongau<br />

Obertauern im<br />

105163 103812 105916 103721 105924 2050 714 845 634 1740 1957<br />

1963<br />

1964<br />

1985<br />

1970<br />

Schlossalm Bad<br />

Gastein<br />

Rauris<br />

Zell am See<br />

Schmittenhöhe Mooserboden 103598 103523 103515 103465 2040 945 753 1964 2036 1993<br />

1948<br />

1984<br />

1948<br />

1949<br />

Beob‐<br />

Ende<br />

2008<br />

2001<br />

1994<br />

2008<br />

2010<br />

2004<br />

2005<br />

2010<br />

1982<br />

2008<br />

Maximale 3‐<br />

Tages Neuschneedifferenz<br />

200<br />

92<br />

55<br />

52<br />

115<br />

75<br />

68<br />

67<br />

200<br />

105<br />

150j. 3‐Tages<br />

Neuschnee‐<br />

295<br />

differenz<br />

93<br />

56<br />

58<br />

117<br />

127<br />

77<br />

70<br />

255<br />

111<br />

Schneehöhen‐<br />

[cm/100m]<br />

8<br />

gradient<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

9<br />

9<br />

10<br />

10<br />

8<br />

Abbildung 3.2.2-1: Mittlere jährliche<br />

Neuschneesummen und Beobachtungs<br />

sstationen der ZAMG für die<br />

Extrem-<br />

wertstatistiken vorliegen<br />

50/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-2: Schneehöhengradienten für 150jährliche 3-Tages Neuschneesummen (Quelle: FTD für WLV).<br />

Mittels der angenommenen Schneehöhengradienten wurden die einzelnen 3-<br />

Tagesschneehöhendifferenzen aus der Extremwertstatistik auf eine Seehöhe von 1600m normalisiert<br />

und interpoliert (Abbildung 3.2.2-3).<br />

Abbildung 3.2.2-3: Interpolierte Werte für 150j. 3-Tagesneuschneedifferenzen<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 51/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Aufgrund der vorgenommenen Interpolation zwischen den Beobachtungsstationen ergibt sich für den<br />

Bereich Hageng<strong>eb</strong>irge eine 150jährliche 3-Tageschneehöhendifferenz von 165cm auf 1600m und ein<br />

Schneehöhengradient von 8cm pro 100m Höhendifferenz.<br />

Gemäß den Schweizer Richtlinien für die Berechnung von Fließlawinen ist für die Ermittlung der Anbruchhöhen<br />

folgender Reduktionsfaktor anzusetzen:<br />

0.291<br />

<br />

0.202 <br />

3.2.2.5 NAG-LAW-01 Spansaglwandlawine<br />

Lage und topographische Situation<br />

Die Spansaglwand befindet sich am Nordabhang des Kastenspitz im Gemeindeg<strong>eb</strong>iet von Golling. An<br />

ihrem Fuß führen die Pass-Lieg-Bundesstraße(B159) und die Bahnlinie <strong>Salzburg</strong>-Wörgl der ÖBB<br />

(Streckenkilometer 33) vorbei. Die Spansaglwandlawine bedroht potenziell den Mast Nr. 159 der 380-<br />

kV-<strong>Salzburg</strong>leitung. Der Lawinenstrich, der sich deutlich in der gestörten Vegetation abzeichnet, reicht<br />

von rund 1400m bis zum Talboden.<br />

Abbildung 3.2.2-4: Lage der Spansaglwandlawine<br />

52/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung<br />

3.2.2-5: Der<br />

Lawinenstrich zeichnet sich deutlich im<br />

Vegetationskleid ab (Quelle rechtes Photo: ÖBB<br />

Infra AG)<br />

Abbildung<br />

3.2.2-6: Längsprofil der Spansaglwandlawine<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

53/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Die Spansaglwandlawine bricht unterhalb von rund 1400 m Seehöhe ab. Das Anbruchg<strong>eb</strong>iet und auch<br />

die Sturzbahn sind durch mehrere Neigungsbrüche gekennzeichnet. Bei einer maximalen Fallhöhe<br />

von rund 890m erstreckt sich das Längsprofil auf einer Länge von rund 850 m. Die Spansaglwandlawine<br />

hat somit ein sehr steiles Pauschalgefälle von 46Grad.<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Zum Schutz der Bundessstraße und der Bahnlinie wurde am Fuß der Spansaglwandlawine ein Betondamm<br />

mit einem Steinschlagnetz auf der Dammkrone und westlich davon ein Erddamm errichtet.<br />

Der Betondamm hat eine bergseitige Wirkhöhe von rund 3m. der Erddamm von rund 2.5m.<br />

Abbildung 3.2.2-7: Betondamm am Fuß der Spansaglwandlawine<br />

Abbildung 3.2.2-8: Erddamm am Fuß der Spansaglwandlawine<br />

54/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

In der Sturzbahn der Spansaglwandlawine<br />

befinden sich mehrere Werksreihenn von Bohlenwänden<br />

und Steinschlagnetzen. Im Hinblick auf die Dynamik von Bemessungslawinen<br />

haben diesee Schutz-<br />

zerstört bauwerke keinen Einfluss. Es istt anzunehmen, dass diese durch eine 150jährliche Lawine vollständig<br />

werden.<br />

Abb 1: Werksreihen in Sturzbahn der Spansaglwandlawine, [Photo ÖBB]<br />

Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />

Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im<br />

Schutzfunktion zu.<br />

Bereich derr Spansaglwandlawine zu 100%<br />

Abbildung<br />

3.2.2-9: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion, Blau=Wohlfahrtsfunktion,<br />

Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

55/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Bei den Waldflächen<br />

am Hangfuß handelt ess sich um Bannwald.<br />

Abbildung<br />

3.2.2-10: Bannwaldflächen am Hangfußß der Spansaglwandlawine<br />

Chronik<br />

Die Spansaglwandlawine scheintt im Lawinenkataster des<br />

forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und<br />

Lawinenverbauung nicht auf.<br />

Laut mündlicher Kommunikation<br />

mit DI Nikolaus Wahl, ÖBB Infrastruktur, hat sich die Spansaglwand-<br />

aufgrund<br />

lawine schon mehrfach über der Bahnstrecke und der Bundesstraße abgelagert. Sperren<br />

Lawinengefahr durch<br />

die Spansaglwandlawine werden häufig ausgesprochen.<br />

Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />

Das nördlich exponierte Anbruchg<strong>eb</strong>iet der Spansaglwandlawine liegt im Verhältnis zur Hauptwind-<br />

umg<strong>eb</strong>en,<br />

sodass kaum die Möglichkeit für Einwehung besteht. Durch die mehrfachen m Aufsteilungen im An-<br />

richtung (NW) im Luv. Zusätzlich ist das Anbruchg<strong>eb</strong>iet<br />

von bewaldeten, steilen Flächen<br />

bruchg<strong>eb</strong>iet ist mit keiner Ausbildung von großen, homogenen Anbruchflächen zuu rechnen. Es ist eher<br />

davon auszugehen, dass herabfallende Schneepakete<br />

aus den Aufsteilungen zu einer Störung der<br />

Schneedecke führen<br />

werden.<br />

Das Szenario für die<br />

größten Lawinenereignisse in der Spansaglwa<br />

ndlawine ist daher, dasss sich ein<br />

Schne<strong>eb</strong>rett im oberen Bereich des Anbruchg<strong>eb</strong>iets löst<br />

und es danach zu Sekundärauslösungen in<br />

unteren Teilen des Anbruchg<strong>eb</strong>iets kommt.<br />

Trotz der mehrfachen Geländeabbrüche in der Sturzbahn gibt es keine Hinweise darauf, dass die<br />

Spansaglwandlawine<br />

eine Staublawine ausbilden kann. Dies ist wohl einerseits auf die relativ<br />

geringe<br />

Anbruchmasse (rd. 10m³), die Luv-Lage als auch auf das<br />

strukturiertee Anbruchg<strong>eb</strong>iet zurückzuführen.<br />

Es wird daher davon<br />

ausgegangen, dass ess sich bei der Spansaglwandlawine um eine reinee Fließla-<br />

wine handelt.<br />

56/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Tabelle 3.2.2-2: Simulationsannahmen Spansaglwandlawine für ELBA+ (* = maßg<strong>eb</strong>liche m<br />

Variante)<br />

Parameter<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit<br />

mittl. Anbruchneigung<br />

Anbruchvolumen<br />

Anbruchfläche<br />

Entrainmentt<br />

Fließdichte<br />

µ/µ‐Ablagerungsphase<br />

Rauhigkeitslänge<br />

Einheit<br />

[m]<br />

[°]<br />

[m³]<br />

[ha]<br />

[m]<br />

[kg/m³]<br />

[]<br />

[m]<br />

Variante1* * Variante22<br />

0.722 1.000<br />

44.55 44.55<br />

100000 140000<br />

1.433 1.433<br />

0.22 0.22<br />

3000 3000<br />

0.155/0.255 0.155/0.255<br />

0.11 0. 1<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />

Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet. Die Anbruchmäc<br />

htigkeit bei Variante 1 basiert auf<br />

der Schneehöhenextremwertstatistik, die bezüglich Höhenlage und Neigung N korrigiert wurde. Varian-<br />

starken<br />

te 2 enthält einen Einwehungszuschlag von 0,5m. Im Falle der Spansagllawine ist mit keinen<br />

Einwehungen zu rechnen. Variante 2 dient Zwecken der Parameterstudie, um Änderungen im<br />

Verhal-<br />

ten bei Lawinen unterschiedliche<br />

Größe abzuklären.<br />

Abbildung<br />

3.2.2-11: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, Variante 1 links, l Variantee 2 rechts; Fließdruck zwischen 0 und<br />

10kPa gelb, Fließdruck > 10kPaa rot<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

57/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung<br />

3.2.2-12: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 1 links, Variante 2 rechts; Fließdruck<br />

zwischen 0 und 10kPa gelb, Fließdruck > 10kPa rot<br />

Geländehöhe [m]<br />

Geschwindigkeit [m/s]<br />

Abbildung<br />

3.2.2-13: Längsschnitt der Erg<strong>eb</strong>nisse der beiden Simulationsvarianten<br />

58/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Die mit den Parametern der Variante 1 simulierte Lawine bleibt weitgehend hinter dem Auffangdamm<br />

liegen. Im Vergleich mit den Spuren im Waldbild erscheint die Lawine relativ groß. Der Mast 159 wird<br />

randlich mit einem Fließdruck kleiner 10 pPa erreicht. Aufgrund der bei den ÖBB vorliegenden Beobachtungsdaten<br />

scheint diese Simulationsvariante die realen Verhältnisse hinsichtlich der Auslauflänge<br />

tendenziell zu unterschätzen.<br />

Die mit den Parametern der Variante 2 simulierte Lawine überströmt das Dammbauwerk und lagert<br />

sich in der Salzach und auf der Bundesstraße ab. Die räumliche Ausbreitung geht weit über das hinaus,<br />

was im Vegetationskleid zu erkennen ist. Der Mast 159 ist auch bei dieser Variante nur randlich<br />

im Druckbereich von < 10 kPa betroffen. Hinsichtlich der Auslauflänge dürfte dieses Szenario den<br />

tatsächlichen Verhältnissen eher entsprechen.<br />

Die 150 jährliche Bemessungslawine dürfte daher hinsichtlich der Breite der Variante 1 und hinsichtlich<br />

der Auslauflänge der Variante 2 entsprechen.<br />

Gutachten<br />

Die Erg<strong>eb</strong>nisse der Lawinensimulationen und auch die stummen Zeugen lassen darauf schließen,<br />

dass der Standort des Masts 159 nur randlich von Lawinen betroffen ist. Es ist aber zu bedenken,<br />

dass das Fassungsvolumen des Auffangdamms gering ist. Somit könnte das Verhalten einer Lawine,<br />

die auf einen vorverfüllten Damm auftrifft, deutlich vom simulierten Ausbreitungsmuster abweichen.<br />

Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass Lawinen der Spansaglwandlawine mit niedriger Frequenz große<br />

Mengen von Steinen und Lawinenholz mitführen werden. Dieser Umstand würde auf jeden Fall zu<br />

einer Erhöhung der Lawinenwirkung führen.<br />

Im Sinne der Anlagensicherheit wird daher empfohlen, die Mastfundamente 2,5m über die Höhe der<br />

Dammkrone (508,8m) auf 511,3m herauszuziehen und die lawinenseitigen Fundamente bergseits<br />

keilförmig auszuführen. Aufgrund der gutachtlich angenommenen Fließgeschwindigkeit von 5m/s<br />

ergibt sich eine Fließdruckwirkung von 7,5kPa.<br />

3.2.2.6 NAG-LAW-02 Lärchwand-, Lackrinne-, Schattrinen-Lawine<br />

Lage und topographische Situation<br />

Nördlich von Stegenwald brechen an der linken Salzachseite Lawinen in 3 voneinander getrennten<br />

Sturzbahnen ab. Die Ortsnamen dieser Sturzbahnen sind von Süd nach Nord „Schattrinne“, „Lackrinne“<br />

und „Lärchwand“. In diesem Bereich befindet sich die 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung mit den Masten<br />

164-167 am rechten Salzachufer<br />

Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete aller 3 Lawinenstriche liegen unterhalb des Grates auf einer Höhe unterhalb von<br />

1700-1800 m. Lärchwandlawine und Schattrinnenlawine weisen ein Pauschalgefälle von knapp über<br />

40 Grad auf. Die Sturzbahn der Lackrinnenlawine ist mit 36 Grad etwas flacher.<br />

Die Lärchwand- und Lackrinnenlawine werden leicht konzentriert und ergießen sich im Auslaufbereich<br />

über einen Schuttkegel. Die Schattrinnenlawine wird im unteren Drittel am Schluchtausgang stark<br />

konzentriert, um sich in der darunter liegenden Verflachung auszubreiten.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 59/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung<br />

3.2.2-14: Lage der Schattrinne, Lackrinne und Lärchwand<br />

Abbildung<br />

3.2.2-15: Blick auf die Lärchwand und Lackrinne von der Pass-Lueg-Bundesstraße<br />

Abbildung 3.2.2-16: Blick von Stegenwald<br />

Richtung Lärchwandlawine<br />

60/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Geländehöhe [m]<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

0<br />

200 400 600<br />

Trasse<br />

Trasse<br />

Trasse<br />

800 1000 1200 14000 1600 1800 2000<br />

Horizontale Länge [m]<br />

Lärchwand<br />

Abbildung<br />

3.2.2-17: Längsprofile derr 3 Lawinenstriche<br />

Lackrinne<br />

Schattrinne<br />

Abbildung<br />

3.2.2-18: Detailprofil im lawinenseitigenn Vorfeld des Mast 165<br />

Abbildung<br />

3.2.2-19: Detailprofil im lawinenseitigenn Vorfeld des Mast 166<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

61/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Im Bereich der gegenständlichen Lawinen bestehen keine aktuellen Schutzmaßnahmen<br />

Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />

Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im gegenständlichen Untersuchungsbereich zum<br />

überwiegenden Teil Schutzfunktion zu. Am südlichen Ende, im Wirkungsbereich der Schattrinnenlawine<br />

gibt es auch einen kleinen Bereich, der Erholungsfunktion aufweist.<br />

Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />

Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />

Abbildung 3.2.2-20: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />

Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />

Abbildung 3.2.2-21: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze Schraffur mit<br />

grüner Umrandung)<br />

62/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Chronik, stumme Zeugen<br />

Die untersuchungsgegenständlichen Lawinenn sind nicht im Wildbach- und Lawinenkataster des Forst-<br />

Das Vegetationsbild<br />

weist deutliche Spuren von regelmäßiger Lawinentätigkeit auf.<br />

technischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung erfasst.<br />

Vom 19. F<strong>eb</strong>ruar 2009 ist durch die ÖBB ein Staublawinenabgang in der Lackrinne dokumentiert.<br />

Abbildung<br />

3.2.2-22: Spuren eines Staublawinenabgangs, Lackrinne vom 19.2.2009 (Quelle: ÖBB Infra AG)<br />

Abbildung<br />

3.2.2-23: Auf dem Orthophoto von 20100 zeichnen sich im rot umrandeten Bereich deutlich die<br />

Schäden<br />

ab, die durch die Lawine vom F<strong>eb</strong>ruar 2009 verursacht wurde<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

63/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />

Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete<br />

der untersuchungsgegenständlichen<br />

Lawinenstriche befindenn sich im Lee-Bereich<br />

der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch diee Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Anga-<br />

durch die<br />

ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />

Für die etwas weiter<br />

südlich liegende Feneslgrabenlawine sind Staublawinenereignisse in der Chronik<br />

ben von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />

des Wildbachkatasters dokumentiert. Auch das Ereignis<br />

vom 19. F<strong>eb</strong>ruar 2009 in der Lackrinne war<br />

ein Staublawinenereignis. Dementsprechendd kann davon<br />

ausgegangen werden, dass alle 3 Lawinen-<br />

striche in<br />

der Lage sind, Staublawinen auszubilden.<br />

Abbildung<br />

3.2.2-24: Befliegung 25.2. .2009 (Quelle ÖBB Infra AG)<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />

Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet.<br />

Variante<br />

1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />

schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />

0,2m<br />

Variante<br />

2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm<br />

Einwe-<br />

hungszuschlag, Entrainment: 0,2m<br />

Tabelle 3.2.2-3: Simulationsannahmen Lärchwandlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Lärchwand<br />

Einheit Variante1<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit<br />

mittl. Anbruchneigung [m]]<br />

[°]<br />

0.93<br />

43.9<br />

Anbruchvolumen<br />

Anbruchfläche<br />

Entrainment<br />

Fließdichte<br />

µ/µ‐Ablagerungsphase Rauhigkeitslänge<br />

[m³ ³]<br />

[ha]<br />

[m]]<br />

[kg/m³]<br />

[]<br />

[m]]<br />

5<br />

0.155/<br />

Variante2*<br />

1.43<br />

43.9<br />

6000 8<br />

6<br />

0.2<br />

300<br />

/0.25 0.155<br />

0.1<br />

86000<br />

6<br />

0.2<br />

300<br />

5/0.25<br />

0.1<br />

64/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Tabelle 3.2.2-4: Simulationsannahmen Lackrinne (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Lackrinne<br />

Einheit Variante1<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit<br />

mittl. Anbruchneigung Anbruchvolumen<br />

Anbruchfläche<br />

Entrainment<br />

Fließdichte<br />

µ/µ‐Ablagerungsphase Rauhigkeitslänge<br />

[m]]<br />

[°]<br />

[m³ ³]<br />

[ha]<br />

[m]]<br />

[kg/m³]<br />

[]<br />

[m]]<br />

10<br />

0.155/<br />

0.83<br />

48<br />

Variante2*<br />

8000 17<br />

12.9<br />

0.2<br />

300<br />

/0.25 0.155<br />

0.1<br />

1.33<br />

48<br />

73000<br />

12.9<br />

0.2<br />

300<br />

5/0.25<br />

0.1<br />

Tabelle 3.2.2-5: Simulationsannahmen Schattrinnee (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Schattrinne<br />

Einheit Variante1<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit<br />

mittl. Anbruchneigung Anbruchvolumen<br />

Anbruchfläche<br />

Entrainment<br />

Fließdichte<br />

µ/µ‐Ablagerungsphase Rauhigkeitslänge<br />

[m]]<br />

[°]<br />

[m³ ³]<br />

[ha]<br />

[m]]<br />

[kg/m³]<br />

[]<br />

[m]]<br />

1<br />

0.155/<br />

0.7<br />

55<br />

Variante2*<br />

8000 3<br />

2.5<br />

0.2<br />

300<br />

/0.25 0.155<br />

0.1<br />

1.2<br />

55<br />

30000<br />

2.5<br />

0.2<br />

300<br />

5/0.25<br />

0.1<br />

Abbildung<br />

3.2.2-25: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, Variante 1<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

65/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung<br />

3.2.2-26: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, Variante 2<br />

Abbildung<br />

3.2.2-27: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, 3D-Ansicht, Variante 1<br />

66/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-28: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 2<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

Trasse<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

400<br />

0<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600<br />

Horizontale Länge [m]<br />

Gelände; Variante 2; Max.V; Variante 2;<br />

Abbildung 3.2.2-29: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Lärchwand<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 67/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

700<br />

600<br />

r. Salzachufer<br />

Trasse<br />

15<br />

10<br />

500<br />

l. Salzachufer<br />

5<br />

400<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />

Horizontale Länge [m]<br />

Gelände; Variante 2; Max.V; Variante 2;<br />

Abbildung 3.2.2-30: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Läckrinne<br />

1800<br />

1700<br />

36<br />

34<br />

32<br />

1600<br />

30<br />

1500<br />

28<br />

1400<br />

26<br />

24<br />

1300<br />

22<br />

1200<br />

20<br />

1100<br />

18<br />

1000<br />

16<br />

14<br />

900<br />

12<br />

800<br />

10<br />

700<br />

8<br />

6<br />

600<br />

Trasse<br />

4<br />

500<br />

2<br />

400<br />

0<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600<br />

Horizontale Länge [m]<br />

Abbildung 3.2.2-31: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Schattrinne<br />

SAMOS Simulationen<br />

Die detaillierten Parameter der SAMOS-AT-Modellierung befinden sich in Anhang 6<br />

Für das große Anbruchg<strong>eb</strong>iet der Lackrinne wurde eine gekoppelte Fließ-Staublawinensimulation mit<br />

dem Modell SAMOS-AT durchgeführt. Der Fließanteil strömt bei dieser Simulationsvariante deutlich<br />

über die Salzach, das rechte Salzachufer, die Bahnlinie und die Bundesstraße und prallt vom Gegenhang<br />

Richtung Salzach zurück. Der Staubanteil in 2m breitet sich sowohl Richtung Norden als auch<br />

Richtung Süden entlang der Wand am rechten Salzachufer aus.<br />

68/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung<br />

3.2.2-32: Erg<strong>eb</strong>nisse der gekoppeltem Simulationen mit SAMOS-AT<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

69/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

8<br />

7<br />

Staubdruck [kPa]<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

M166<br />

M167<br />

1<br />

0<br />

0 10 20 30 40<br />

Höhe [m]<br />

Abbildung 3.2.2-33: Staubdruck gemäß SAMOS-AT Simulation an den Masten M166 und 167<br />

Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Bei den Simulationen mit beiden Lawinenmodellen überwindet die Lawine im Bereich der Lärchwand<br />

und der Lackrinne die Salzach und überströmt auch Bereiche am rechten Salzachufer. Dies ist aber<br />

vor allem darauf zurückzuführen, dass die Wasseroberfläche der Salzach als Geländeoberfläche in<br />

die Berechnung einging. Es wird daher nicht berücksichtigt, dass es durch das Eindringen des dichten<br />

Anteils der Lawine in die Salzach zu einer Abbremsung kommen wird.<br />

Es kann daher davon ausgegangen werden, dass der dichte Anteil der Lawinen die Salzach nicht<br />

maßg<strong>eb</strong>lich überwinden kann. Hinsichtlich der Breite erscheinen die Simulationserg<strong>eb</strong>nisse plausibel.<br />

Die Modelle differieren nur in geringem Maße voneinander.<br />

Unter der Annahme, dass der dichte Anteil der Lawinen sich in der Salzach ablagert, wird angenommen,<br />

dass der Staubanteil im Bereich der Trasse noch eine Geschwindigkeit von 20m/s in Bodennähe<br />

aufweist. Bei einer Länge der Sturzbahn von 1500m ergibt sich nach dem in Kapitel 3.2.2.3 beschri<strong>eb</strong>enen<br />

Ansatz eine Wirkhöhe des Staubanteils von rund 60m.<br />

Es wird angenommen, dass die Geschwindigkeit des Staubanteils bis 30m Höhe konstant ist und danach<br />

linear auf 5m/s in 60m Höhe abfällt. Bei der Dichte des Staubanteils wird angenommen, dass<br />

diese von 10 kg/m³ im Bereich der Saltationsschichte bis auf 3 kg/m³ an der Obergrenze der Wirkhöhe<br />

des Staubanteils abnimmt. Damit ergibt sich das in Tabelle 3.2.2.-6Fehler! Verweisquelle konnte<br />

nicht gefunden werden. dargestellte Druckprofil.<br />

70/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-34: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils (blau)<br />

Tabelle 3.2.2-6: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich der Maste 165,166 und 167<br />

Höhe Dichte Geschwindigkeit Staubdruck<br />

[m] [kg/m³] [m/s] [kPa]<br />

0.00 10.00 20.00 2.00<br />

5.00 9.42 20.00 1.88<br />

10.00 8.83 20.00 1.77<br />

15.00 8.25 20.00 1.65<br />

20.00 7.67 20.00 1.53<br />

25.00 7.08 20.00 1.42<br />

30.00 6.50 20.00 1.30<br />

35.00 5.92 17.50 0.91<br />

40.00 5.33 15.00 0.60<br />

45.00 4.75 12.50 0.37<br />

50.00 4.17 10.00 0.21<br />

55.00 3.58 7.50 0.10<br />

60.00 3.00 5.00 0.04<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 71/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.2-35: Vertikalprofil des Drucks im Bereich der Maste M 165,1666 und 167<br />

Ein Vergleich des angenommenen Druckprofils mit jenem<br />

der SAMOS-AT-Simulation zeigt, dass die<br />

Wirkhöhe des Staubanteils der SAMOS-AT Simulation gegenüber der Wirkhöhe, die sich durch die<br />

Fließlawinenberechnung mit ELBA+ und die Anwendung<br />

der Faustformel ergibt, deutlich geringer<br />

ausfällt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die deutlich höherenn Druckwertee der SAMOS-AT<br />

Simulationen unterhalb von 15m durch das unrealistischee Passieren der d Salzach zustande kommen.<br />

Bemessungsrelevant sind daher die Druckwerte in Tabelle 3.2.2.-6Fehler! Verweisquelle konnte<br />

nicht gefunden werden.<br />

8<br />

7<br />

Staubdruck [kPa]<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0 10<br />

20<br />

30 40 50<br />

60<br />

Höhe [m]<br />

70<br />

SAMOS‐AT M166<br />

SAMOS‐AT M167 ELBA+, 165, 166, 167<br />

Abbildung<br />

3.2.2-36: Vergleich der Staubruckwerte<br />

e der SAMOSS Simulationenn für die Maste 166 und 167 mit den<br />

maßg<strong>eb</strong>lichen Werten<br />

72/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Gutachten<br />

Die Lawinen im Bereich Lärchwand, Lackrinne und Schattrinne können als große Staublawinen abgehen.<br />

Obwohl die Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit ELBA+ und SAMOS-AT anzeigen, dass der Fließanteil die<br />

Salzach überwinden könnte, wird angenommen, dass der dichte Anteil der Lawinen durch die Salzach<br />

weitgehend g<strong>eb</strong>remst wird. Es ist aber davon auszugehen, dass die 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung im Bereich<br />

der Masten 165, 166 und 167 durch die Staubwirkung von Großlawinen betroffen ist. Weder die<br />

Chronik noch die stummen Zeugen deuten darauf hin, dass der Fließanteil der untersuchungsgegenständlichen<br />

Lawinen die Salzach maßg<strong>eb</strong>lich queren kann.<br />

Im Sinne der Anlagensicherheit und unter Berücksichtigung der Unsicherheit, die sich aus der Diskrepanz<br />

zwischen stummen Zeugen und Berechnungserg<strong>eb</strong>nissen ergibt, wird empfohlen, die Fundamente<br />

der Masten 165, 166 und 167 bis auf 3m über Geländeoberkante in Stahlbeton auszuführen.<br />

Die Mastfundamente müssen auf einen Lawinendruck von 10kPa bemessen werden. Eine gegen die<br />

Fließrichtung der Lawinen keilförmige Ausführung der Fundamente ist vorteilhaft. Die Masten und<br />

Leitungsseile sind auf einen Staubdruck gemäß Tabelle 3.2.2-6 zu dimensionieren. Eine Dimensionierung<br />

der Masten und Isolatoren auf diese Lasten ist mit vertretbarem technischen Aufwand möglich.<br />

Da die drei Lawinen aus drei klar abgegrenzten Geländekammern abgehen, können 3 Lastfälle unterschieden<br />

werden.<br />

- Mast 164-166 (Lärchwandlawine)<br />

- Mast 166-167 (Lackrinnenlawine)<br />

- Mast 167-168 (Schattrinnenlawine)<br />

Ein gemeinsamer Abgang aller 3 Lawinen muss nicht berücksichtigt werden.<br />

3.2.2.7 NAG-LAW-02a Fenesllawine<br />

Lage und topographische Situation<br />

Die Fenesllawine bricht unterhalb des Auköpfl in etwa 1900m Seehöhe ab. Bei einer Fallhöhe von<br />

rund 1400m legt die Fenesllawine 1900m Horizontaldisanz zurück und wesit somit ein Pauschalgefälle<br />

von rund 36,5 Grad auf. Die Fenesllawine überströmt die projektierte Leitungstrasse nicht.<br />

Abbildung 3.2.2-37: Lage Fenesllawine<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 73/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Abbildung 3.2.2-38: Längsprofil der Fenesllawine<br />

In der Fenesllawine bestehen keine Schutzmaßnahmen.<br />

Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />

Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />

Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />

Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />

Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />

Chronik und stumme Zeugen<br />

Das größte dokumentierte Ereignis der Fenesllawine fand am 21.1.1981 statt. Laut Lawinenchronik<br />

zerstörte die Lawine dabei 2-3 ha Mischwald. Der Lawinenkegel reichte bis in die Hälfte der Salzach<br />

hinein. Lawinenablagerungen führten zu einer einstündigen Sperre der Bahnlinie. Die Druckwirkung<br />

reichte mit 100m über die B159 hinaus.<br />

Aufgrund des Vegetationsbildes ist zu erkennen, dass häufige kleine Ereignisse dem Feneslgraben<br />

bis in Talnähe folgen. In diesem Bereich sind auch regelmäßig Lawinenablagerungen zu beobachten.<br />

Große Eregnisse können auf rund 1000m Höhe aus dem Graben ausbrechen und überstreichen dann<br />

den gesamten Schuttkegel des Feneslgrabens. Die Schäden des Ereignisses von 1981 sind noch<br />

heute am Waldbild zu erkennen.<br />

Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />

Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete der untersuchungsgegenständlichen Lawinenstriche befinden sich im Lee-Bereich<br />

der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch die Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Angaben<br />

von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />

durch die ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />

Die Ausbildung von Staublawinen durch die Fenesllawine ist in der in der Chronik dokumentiert.<br />

74/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Tabelle 3.2.2-7: Simulationsannahmen Fenesllawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Fenesllawine<br />

Einheit Variante1 Variante2*<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 0.98 1.48<br />

mittl. Anbruchneigung [°] 45.3 45.3<br />

Anbruchvolumen [m³] 94000 142000<br />

Anbruchfläche [ha] 9.6 9.6<br />

Entrainment [m] 0.2 0.2<br />

Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />

µ [] 0.155 0.155<br />

Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />

Abbildung 3.2.2-39: ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Fenesllawine, Variante 2<br />

Variante 1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, Entrainment: 0,2m<br />

Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />

Entrainment: 0,2m<br />

Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Bei der Simulationsvariante 2 bricht die Fenesllawine am Hals des Schuttkegels aus dem Feneslgraben<br />

nach orographisch links aus und überstreicht den gesamten Schuttkegel. Die Ablagerung erfolgt<br />

im Bereich der Salzach und reicht stellenweise über das rechte Salzachufer hinaus. Da der Wasserspiegel<br />

der Salzach in der Simulation als Geländeoberfläche wirkt, wird in der Simulation der Bremseffekt<br />

durch die Salzach nicht berücksichtigt. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass die simulierte<br />

Variante 2 in etwa dem dichten Anteil der Lawine vom Jänner 1981 entspricht.<br />

Der Staubanteil dürfte bis über die B159 hinauswirken. Die heutigen Dämme des Schotterwerkes verkürzen<br />

den Wirkungsbereich des Staubanteils etwas gegenüber der beschri<strong>eb</strong>enen Wirkung vom Jahr<br />

1981.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 75/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.2-40: Lawinenwirkung Fenesllawine<br />

Gutachten<br />

Auch unter Extrembedingungen kann die Fenesllawine die Masten 175-177 nicht erreichen. Diese<br />

liegen deutlich außerhalb des Wirkungsbereichs der Lawine und sind somit von Natur aus lawinensicher.<br />

3.2.2.8 NAG-LAW-02b Holzfanggraben<br />

Lage und topographische Situation<br />

Unterhalb des Tristkopfes (ca. 2100m) und an den Einhängen zum Holzfanggraben können sich Lawinen<br />

lösen und in den Holzfanggraben ergießen. Die projektierte Trasse quert im Bereich des Holzfanggrabens<br />

die Salzach. Das gesamte Längsprofil hat ein Pauschalgefälle von rund 26,5 Grad.<br />

Abbildung 3.2.2-41: Lage der Holzfanggrabenlawine<br />

76/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Im Bereich Holzfanggraben befinden sich keine Schutzmaßnahmen gegen Lawinen.<br />

Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />

Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />

Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />

Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />

Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />

Chronik und stumme Zeugen<br />

Für die Lawinen im Holzfanggraben liegen keine Chronikaufzeichnungen vor. Am Vegetationskleid<br />

sind Lawinenaktivitäten im Holzfanggraben bis zur projektierten Trasse erkennbar.<br />

Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />

Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete der untersuchungsgegenständlichen Lawinenstriche befinden sich im Lee-Bereich<br />

der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch die Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Angaben<br />

von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Es kann daher, wie bei allen anderen Lawinen<br />

am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges davon ausgegangen werden, dass die Ausbildung von Staublawinen<br />

möglich ist.<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Variante 1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, Entrainment: 0,2m<br />

Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />

Entrainment: 0,2m<br />

Tabelle 3.2.2-8: Simulationsannahmen Holzfanggraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Holzfanggraben<br />

Einheit Variante1 Variante2*<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.22 1.72<br />

mittl. Anbruchneigung [°] 45.3 45.3<br />

Anbruchvolumen [m³] 86000 122000<br />

Anbruchfläche [ha] 7.1 7.1<br />

Entrainment [m] 0.2 0.2<br />

Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />

µ [] 0.155 0.155<br />

Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 77/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.2-42: Berechnungserg<strong>eb</strong>nisse der Variante 2, Holzfanggraben<br />

SAMO-AT-Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Eine detaillierte Auflistung der verwendeten SAMOS-AT Parameter befindet sich in Anhang 6<br />

Die Auslauflänge des Fließanteils entspricht in etwa jener der ELBA+ Simulation. Der Staubanteil in<br />

2m Höhe hat eine um bis über 350m längere Auslauflänge und erreicht an zwei Stellen das rechte<br />

Salzachufer.<br />

78/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung<br />

3.2.2-43: SAMOS-AT-Simulationen Holzfanggraben<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

79/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Abbildung 3.2.2-44: Lawinenwirkungsbereiche Holzfanggraben<br />

Die ELBA+ und SAMOS-AT Simulationen des Fließanteils der Lawine die von dem Anbruchg<strong>eb</strong>iet<br />

unterhalb des Tristkopfs abbricht, kommen auf rund 535m Seehöhe zur Ablagerung. Damit reichen die<br />

Simulationserg<strong>eb</strong>nisse deutlich über die Spuren in der Vegetation hinaus. Aufgrund des Vergleichs<br />

der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse der benachbarten Lawinenstriche mit der Chronik ist aber davon auszugehen,<br />

dass Auslauflänge der simulierten Lawine durchaus im Bereich des Potentials einer Extremlawine<br />

im Holzfanggraben liegt. Wie die benachbarten Lawinen zeigen, ist auch bei den Lawinen im Holzfanggraben<br />

davon auszugehen, dass sie einen Staubanteil ausbilden können. Der Wirkungsbereich<br />

des Staubanteils wurde gutachtlich rund 100m über die ELBA+ Simulation hinausgehend abgegrenzt.<br />

Das Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung des Staubanteils der SAMOS-AT-Simulation, das ein Auslaufen des<br />

Staubanteils bis an das rechte Salzachufer unterstellt, wird als nicht plausibel verworfen. Es wäre<br />

auch anzunehmen, dass eine Lawine mit einer so großen Auslauflänge so wie die benachbarte<br />

Fenesllawine im Norden und die Eisgrabenlawine im Süden in die Lawinenchronik aufgenommen<br />

worden wäre.<br />

Unabhängig von der Bewertung der Berechnungserg<strong>eb</strong>nisse kann aber auf jeden Fall festgehalten<br />

werden, dass die projektierte Leitungstrasse durch Lawinen aus dem Holzfanggraben nicht beeinflusst<br />

wird.<br />

Gutachten<br />

Lawinen aus dem Holzfanggraben können die projektierte Leitungstrasse nicht erreichen.<br />

80/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.2.9 NAG-LAW-03 Eisgrabenlawine<br />

Lage und topographische Situation<br />

Die Eisgrabenlawine bricht am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges zwischen Tristkar und Hochkranz ab.<br />

Alle Lawinen aus diesem Bereich konzentrieren sich im tief eingeschnittenen Eisgraben und lagern<br />

sich im Bereich des Schotterwerks Ehrnsberger ab. Die projektierte Leitungstrasse verläuft am unteren<br />

Ende des Lawinenstrichs. Am linken Salzachufer befindet sich im Bereich der Eisgrabenlawine ein<br />

Baulager (gelbe Fläche in unterer Abbildung).<br />

Bemerkenswert ist die Vielzahl von Anbruchg<strong>eb</strong>ieten, die sich alle durch dieselbe Rinne ergießen.<br />

Geländ<strong>eb</strong>rüche in den Sturzbahnen fördern auch die Ausbildung von Staublawinen.<br />

Abbildung 3.2.2-45: Lage der Eisgrabenlawine<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Im Bereich der gegenständlichen Lawinen bestehen keine aktuellen Schutzmaßnahmen. Durch den<br />

Materialabbau sind aber Gruben und Dämme entstanden, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf<br />

die Auslauflänge der Lawinen verkürzend auswirken.<br />

Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />

Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />

Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />

Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />

Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 81/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.2-46: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />

Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />

Abbildung 3.2.2-47: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze Schraffur mit<br />

grüner Umrandung)<br />

Chronik, stumme Zeugen<br />

In der Chronik des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung sind 16 Ereignisse<br />

der Eisgrabenlawine zwischen 1973 und 1984 verzeichnet. Ein gängiges Szenario in der Eisgrabenlawine<br />

bei extremer Schneelage ist, dass mehrere Ereignisse hintereinander abgehen und somit<br />

die nachfolgenden Lawinen auf vorverfüllte und sehr glatte Bereiche treffen. Das größte Ereignis ist<br />

aus dem Jahr 1973 dokumentiert. Da soll am 27.2. eine Lawine die B159 verschüttet und einen Bagger<br />

unter der Brücke eingekeilt haben. Dieses Ereignis war ein Staublawinenereignis. Somit ist dokumentiert,<br />

dass die Eisgrabenlawine Staublawinen ausbilden kann<br />

82/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung<br />

3.2.2-48: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse<br />

Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />

Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete<br />

der untersuchungsgegenständlichen<br />

Lawinenstriche befindenn sich im Lee-Bereich<br />

der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch diee Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Anga-<br />

durch die<br />

ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />

Die starken Geländeabbrüche im<br />

Längsprofil erlauben die Ausbildung von Staublawinen. Diese sind<br />

ben von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />

auch in der Chronik dokumentiert.<br />

Abbildung<br />

3.2.2-49: Befliegung 25.2. .2009 (Quelle ÖBB Infra AG)<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />

Es wurden 3 unterschiedliche Varianten gerechnet.<br />

Variante<br />

1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />

schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />

0,2m<br />

Variante<br />

2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm<br />

Einwe-<br />

hungszuschlag, Entrainment: 0,2m<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

83/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Variante 3: Extremvariante, Anbruchhöhe 2m, Entrainment: 0,4m, Anbruchvolumen 220 000m³<br />

Tabelle 3.2.2-9: Simulationsannahmen Eisgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Eisgraben Einheit Variante1 Variante2 Variante3*<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.1 1.6 2<br />

mittl. Anbruchneigung [°] 43.9 4.39 43.9<br />

Anbruchvolumen [m³] 120000 175000 220000<br />

Anbruchfläche [ha] 11 11 11<br />

Entrainment [m] 0.2 0.2 0.4<br />

Fließdichte [kg/m³] 300 300 300<br />

µ/µ‐Ablagerungsphase [] 0.155/0.25 0.155/0.25 0.155/0.25<br />

Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1 0.1<br />

Abbildung 3.2.2-50: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1<br />

Abbildung 3.2.2-51: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2<br />

84/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-52: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der SAMOS-AT Simulationen<br />

Eine Auflistung der verwendeten SAMOS-AT-Parameter befindet sich in Anhang 6<br />

Die Auslauflänge des Fließanteils der SAMOS-AT-Simulation entspricht in etwa der Extremvariante<br />

der ELBA+ Simulation. Der Staubanteil in einer Höhe von 2m erreicht das rechte Salzachufer und<br />

übertrifft somit die in der Chronik dokumentierten Ereignisse deutlich. In 2m Höhe erreicht der Staubanteil<br />

auch randlich die Stütze 3183<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 85/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung<br />

3.2.2-53: SAMOS-AT Modellierung Eisgrabenlawine<br />

Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Der Fließanteil der ELBA+-Simulationen kann die dokumentierte Auslauflänge des Fließanteils nicht<br />

ganz erreichen. Bei der SAMOS-AT-Simulation erreicht ein kleiner Ausläufer des Fließanteils die<br />

B159.<br />

Als Ursache dafür,<br />

dass die dokumentiertenn Auslauflängen nicht vollständig nachvollzogen<br />

werden<br />

86/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

können, könnten zwei Faktoren eine Rolle spielen. Zum einen hat sich das Gelände aufgrund des<br />

Materialabbaus geändert. Es ist denkbar, dass gegenüber 1973 deutlich mehr Querdämme bestehen,<br />

die die Lawine aufhalten. Darüber hinaus wurde bei der Simulation keinen Vorverfüllung und keine<br />

Glättung der Sturzbahn durch vorangegangene Lawinen berücksichtigt. Aufgrund der Heterogenität<br />

der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse einerseits und der zahlreichen Chronikereignisse andererseits wurde der<br />

Wirkungsbereich von Fließanteil und Staubanteil der Eisgrabenlawine aufgrund der dokumentierten<br />

Chronikereignisse gutachtlich abgegrenzt.<br />

Abbildung 3.2.2-54: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils (blau)<br />

Im Bereich der Überspannung des Auslaufbereichs der Eisgrabenlawine ist mit einer Fließgeschwindigkeit<br />

des Staubanteils in Bodennähe von rund 20m/s zu rechnen. Daraus ergibt sich eine Wirkhöhe<br />

des Staubanteils von rund 90m und folgendes Vertikalprofil für die Staubdruckwirkung für die Leitungsseile.<br />

Das unterste Leitungsseil befindet sich rund 30m über Grund<br />

Tabelle 3.2.2-10: Vertikalprofil von Dichte, Geschwindigkeit und Staudruck infolge Staubanteils den Bereich zwischen<br />

Mast 3183 und 1185<br />

Höhe Dichte Geschwindigkeit Staubdruck<br />

[m] [kg/m³] [m/s] [kPa]<br />

0 10.00 20.00 2.00<br />

5 9.61 20.00 1.92<br />

10 9.22 20.00 1.84<br />

15 8.83 20.00 1.77<br />

20 8.44 20.00 1.69<br />

25 8.06 20.00 1.61<br />

30 7.67 20.00 1.53<br />

35 7.28 18.75 1.28<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 87/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

40 6.89 17.50 1.05<br />

45 6.50 16.25 0.86<br />

50 6.11 15.00 0.69<br />

55 5.72 13.75 0.54<br />

60 5.33 12.50 0.42<br />

65 4.94 11.25 0.31<br />

70 4.56 10.00 0.23<br />

75 4.17 8.75 0.16<br />

80 3.78 7.50 0.11<br />

85 3.39 6.25 0.07<br />

90 3.00 5.00 0.04<br />

Das Baulager am linken Salzachufer kann durch die Eisgrabenlawine nicht erreicht werden.<br />

Da es in der Chronik keine Hinweise dafür gibt, dass die Eisgrabenlawine das rechte Salzachufer<br />

erreichen kann, kann davon ausgegangen werden, dass der Staubanteil der SAMOS-AT-Simulation<br />

den Wirkungsbereich der Eisgrabenlawine überschätzt. Dementsprechend dürfte auch die Fließbreite<br />

des Staubanteils überschätzt werden. Es wird daher keine Lawinenwirkung auf den Mast 3183 angenommen.<br />

Gutachten<br />

Die Eisgrabenlawine verfügt über ein großes Einzugsg<strong>eb</strong>iet mit vielen, potentiellen Anbruchg<strong>eb</strong>ieten.<br />

Dadurch kommt es im Fall von extremen Schneelagen meist zu einer ganzen Abfolge an Abgängen.<br />

Die Vorverfüllung der Ablagerungsbereiche dürfte daher für die Auslauflängen von Extremlawinen<br />

eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Die Dämme der Schottergrube Ehrensberger können daher<br />

nur bedingt für als auslauflängenverkürzend für die Betrachtung von Extremlawinen herangezogen<br />

werden.<br />

Die Simulationserg<strong>eb</strong>nisse des Fließanteils der beiden Modelle stimmen weitgehend überein. Der<br />

Staubanteil der SAMOS-AT Simulation übertrifft die dokumentierten Chronikereignisse deutlich. Es<br />

wurde daher der Wirkungsbereich des Fließ- und Staubanteils der Eisgrabenlawine gutachtlich abgeschätzt.<br />

Die randliche Beeinflussung des Masts 3183 durch den Staubanteil, wie in der Modellierung<br />

mit SAMOS-AT dargestellt, erscheint nicht plausibel.<br />

Im Bereich der Überspannung der Auslaufzone der Eisgrabenlawine zwischen Mast 3183 und 1185<br />

erreicht die Wirkhöhe der Lawine rund 90m. Es ist daher in einem rund 30m vom Mast 3183 beginnenden<br />

und mit der Kreuzung der B159 endenden Bereich mit Stauwirkungen auf das Leitungsseil zu<br />

rechnen (Tabelle 3.2.2-10).<br />

Der Mast 3183 und das Baulager am linken Salzachufer sind lawinensicher.<br />

3.2.2.10 NAG-LAW-04 Kehlgrabenlawine<br />

Lage und topographische Situation<br />

Die Kehlgrabenlawine bricht am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges nördlich des Rifflkopfes ab. Alle Lawinen<br />

aus diesem Bereich konzentrieren sich im tief eingeschnittenen Notgraben und lagern sich im<br />

Bereich des Schotterwerks Ehrnsberger ab.<br />

88/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Bemerkenswert ist die Vielzahl von Anbruchg<strong>eb</strong>ieten, die sich alle durch dieselbe Rinne ergießen.<br />

Geländ<strong>eb</strong>rüche in den Sturzbahnen fördern auch die Ausbildung von Staublawinen. Die 380-kV-<br />

<strong>Salzburg</strong>leitung quert den Notgraben bei Station 2500 des Längsprofils der Kehlgrabenlawine.<br />

Abbildung 3.2.2-55: Lage der Kehlgrabenlawine<br />

Abbildung 3.2.2-56: Längsprofil der Kehlgrabenlawine<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Im Bereich der gegenständlichen Lawinen bestehen keine aktuellen Schutzmaßnahmen. Durch den<br />

Materialabbau sind aber Gruben und Dämme entstanden, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf<br />

die Auslauflänge der Lawinen verkürzend auswirken.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 89/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />

Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />

Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />

Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />

Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />

Abbildung 3.2.2-57: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />

Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />

Abbildung 3.2.2-58: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze Schraffur mit<br />

grüner Umrandung)<br />

Chronik, stumme Zeugen<br />

In der Chronik des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung sind 12 Ereignisse<br />

der Eisgrbabenlawine zwischen 1973 und 1986 verzeichnet. Ein gängiges Szenario in der Kehlgrabenlawine<br />

bei extremer Schneelage ist, dass mehrere Ereignisse hintereinander abgehen und somit<br />

die nachfolgenden Lawinen auf vorverfüllte und sehr glatte Bereiche treffen. Die größten Ereignisse<br />

sind für F<strong>eb</strong>ruar 1973 und Jänner 1986 dokumentiert, als die Kehlgrabenlawine die B159 erreichte.<br />

90/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung<br />

3.2.2-59: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse<br />

Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />

Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete<br />

der untersuchungsgegenständlichen<br />

Lawinenstriche befindenn sich im Lee-Bereich<br />

der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch diee Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Anga-<br />

durch die<br />

ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />

Die starken Geländeabbrüche im<br />

Längsprofil erlauben die Ausbildung von Staublawinen. Diese sind<br />

ben von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />

auch in der Chronik dokumentiert.<br />

Abbildung<br />

3.2.2-60: Befliegung 25.2. .2009 (Quelle ÖBB Infra AG)<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />

Variante<br />

1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />

schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />

0,2m<br />

Variante<br />

2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm<br />

Einwe-<br />

hungszuschlag, Entrainment: 0,2m<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

91/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Variante 3: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />

Entrainment: 0,3m, Bereich hinter dem Damm vorverfüllt.<br />

Tabelle 3.2.2-11: Simulationsannahmen Kehlgraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Kehlgraben Einheit Variante1 Variante2 Variante3*<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.1 1.6 1.5<br />

mittl. Anbruchneigung [°] 43.9 43.9 43.9<br />

Anbruchvolumen [m³] 120000 175000 148000<br />

Anbruchfläche [ha] 9.9 9.9 9.9<br />

Entrainment [m] 0.2 0.2 0.35<br />

Fließdichte [kg/m³] 300 300 300<br />

µ/µ‐Ablagerungsphase [] 0.155/0.25 0.155/0.25 0.155/0.25<br />

Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1 0.1<br />

Bemerkungen<br />

DHM vorverfüllt<br />

.<br />

Abbildung 3.2.2-61: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1<br />

Abbildung 3.2.2-62: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2<br />

92/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-63: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3<br />

Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Die Varianten 1 und 2 lagern sich hinter dem Damm des Schotterwerks ab und erreichen daher bei<br />

weitem nicht die Auslauflänge der dokumentierten Chronikereignisse. Wird die Grube hinter Station<br />

2600, wie in Variante 3, vorverfüllt, dringen Extremlawinen bis zum den G<strong>eb</strong>äuden des Schotterwerkes<br />

vor. Die Wirkung des Staubanteils wurde gutachtlich abgeschätzt.<br />

Für den Staubanteil werden eine maßg<strong>eb</strong>liche Wirkhöhe von 100m und eine Fließgeschwindigkeit von<br />

30m/s angeschätzt. Es wird angenommen, dass die Geschwindigkeit des Staubanteils bis 30m Höhe<br />

konstant ist und danach linear auf 5m/s in 100m Höhe abfällt. Bei der Dichte des Staubanteils wird<br />

angenommen, dass diese von 10 kg/m³ im Bereich der Saltationsschichte bis auf 3 kg/m³ an der<br />

Obergrenze der Wirkhöhe des Staubanteils abnimmt. Damit ergibt sich das in Tabelle 3.2.2-12 dargestellte<br />

Druckprofil. Im Bereich der Kehlgrabenquerung befindet sich das Leitungsseil rund 65m über<br />

Grund.<br />

Abbildung 3.2.2-64: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils (blau)<br />

Tabelle 3.2.2-12: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich zwischen den Masten 1186 und 1187<br />

Höhe Dichte Geschwindigkeit Staubdruck<br />

[m] [kg/m³] [m/s] [kPa]<br />

0 10 30.00 4.50<br />

5 9.65 30.00 4.34<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 93/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

10 9.3 30.00 4.19<br />

15 8.95 30.00 4.03<br />

20 8.6 30.00 3.87<br />

25 8.25 30.00 3.71<br />

30 7.9 30.00 3.56<br />

35 7.55 28.57 3.08<br />

40 7.2 27.14 2.65<br />

45 6.85 25.71 2.26<br />

50 6.5 24.29 1.92<br />

55 6.15 22.86 1.61<br />

60 5.8 21.43 1.33<br />

65 5.45 20.00 1.09<br />

70 5.1 18.57 0.88<br />

75 4.75 17.14 0.70<br />

80 4.4 15.71 0.54<br />

85 4.05 14.29 0.41<br />

90 3.7 12.86 0.31<br />

95 3.35 11.43 0.22<br />

100 3 10.00 0.15<br />

Gutachten<br />

Die Kehlgrabenkawine verfügt über ein großes Einzugsg<strong>eb</strong>iet mit vielen, potentiellen Anbruchg<strong>eb</strong>ieten.<br />

Dadurch kommt es im Fall von extremen Schneelagen meist zu einer ganzen Abfolge an Abgängen.<br />

Die Vorverfüllung der Ablagerungsbereiche dürfte daher für die Auslauflängen von Extremlawinen<br />

eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Bereich hinter dem<br />

Damm von Lawinenablagerungen verfüllt wird.<br />

Mittels Simulationen konnten die größten, dokumentierten Auslauflängen der Eisgrabenlawine nicht<br />

nachvollzogen werden. Es wurde daher der Wirkungsbereich von Extremlawinen gutachtlich abgeschätzt.<br />

Die Maststandorte 1186 und 1187 sind von Natur aus lawinensicher. Für die Planung der Leitungsseile,<br />

die sich im Bereich der Kehlgrabenquerung zu mindest 65m über Grund befinden, ist eine Staubwirkung<br />

gemäß vertikalem Druckprofil in Tabelle 3.2.2-12 zu berücksichtigen.<br />

94/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.2.11 NAG-LAW-05 Hörndlgrabenlawine<br />

Lage und topographische Situation<br />

Die Horndlgrabenlawine bricht unter dem Gipfel des Vorderriffl ab. Sie folgt dem Hörndlgraben, um im<br />

Bereich Blientau die B159 zu erreichen. Die projektierte Leitungstrasse quert den Hörndlgraben zwischen<br />

den Masten 190 und 191 auf rund 750 Seehöhe.<br />

Abbildung 3.2.2-65: Lage der Hörndlagrabenlawine<br />

Abbildung 3.2.2-66: Längsprofil Hörndlgrabenlawine<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Bei Höhenkote 700, knapp unterhalb der Querung durch die projektierte Leitungstrasse befindet sich<br />

im Hörndlgraben ein Lawinenbrecher. Zwischen den Höhenkoten 585 und 620 befindet sich auf der<br />

orographisch rechten Seite ein Lawinenleitdamm. Dieser soll ein Ausbrechen Richtung Lindenwegsiedlung<br />

verhindern,<br />

Chronik und Stumme Zeugen<br />

In der Lawinenchronik des forsttechnischen Dienstes für Wildbach und Lawinenverbauung sind für die<br />

Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts bis 1984 neun Ereignisse dokumentiert. Ein Ereignis aus dem<br />

Jahre 1973 ist als Staublawine klassifiziert. Einige Male kam es zu einem Ausbrechen Richtung Lindenwegsiedlung,<br />

weswegen der Lawinenbrecher und der Leitdamm errichtet wurden.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 95/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung<br />

3.2.2-67: dokumentierte Chronikereigni<br />

sse für die Hörndlgrabenlawine<br />

Für die Hörndlgrabenlawine liegt auch ein Lawinengefahrenzonenplan vor.<br />

Abbildung<br />

3.2.2-68:Lawinengefahrenzonenplan Hörndlgrabenlawine, (Quelle: www.naturgefahr.at)<br />

Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />

Das primäre Anbruchg<strong>eb</strong>iet umfasst rund 1 ha. Von dort<br />

abbrechende Lawinen können zwischen der<br />

Station 200 und 350<br />

des Längsprofils einen homogenen Bereich (rd.. 1,3ha) als sekundäres<br />

Anbruch-<br />

g<strong>eb</strong>iet auslösen. Trotz des schroffen Geländes und aufgrund der geringen Größe des Gesamtan-<br />

kommt. Es wurde daher in diesem<br />

Bereich mit einem Einwehungszuschlag von 0, ,5m gerechnet.<br />

Die Lawinenchronik weist für die Hörndlgrabenlawine Staublawinentätigkeit aus.<br />

bruchg<strong>eb</strong>ietes von rund 2,3ha erscheint es möglich, dass es zu maßg<strong>eb</strong>lichen Einwehungsprozessen<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />

Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet:<br />

Variante<br />

1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />

schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />

0,2m<br />

96/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />

Entrainment: 0,2m<br />

Aufgrund der besseren Übereinstimmung mit den stummen Zeugen wurde die Variante 2 als die<br />

maßg<strong>eb</strong>liche definiert<br />

Tabelle 3.2.2-13: Simulationsannahmen Hörndlgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Hörndlgrabenlawine Einheit Variante1 Variante2*<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 0.99 1.48<br />

mittl. Anbruchneigung [°] 43 43<br />

Anbruchvolumen [m³] 23000 34000<br />

Anbruchfläche [ha] 2.2 2.2<br />

Entrainment [m] 0.2 0.2<br />

Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />

µ/µ‐Ablagerungsphase [] 0.155/0.25 0.155/0.25<br />

Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />

Abbildung 3.2.2-69: Berechnungserg<strong>eb</strong>nis ELBA+, Variante 2<br />

Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Hinsichtlich der stummen Zeugen stimmen die Lawinensimulation und die beobachteten Chronikereignisse<br />

gut überein. Das in der Chronik dokumentierte Ausbrechen nach orographisch rechts in den<br />

Bereich Lindenwegsiedlung dürfte durch den Lawinenleitdamm unterbunden werden.<br />

Im Bereich der Querung der Trasse erreicht die Lawine Fließgeschwindigkeiten von rund 20m/s. Diese<br />

relativ geringen Geschwindigkeiten resultieren aus der geringen Masse der Lawine dem relativ<br />

geringen Gefälle der Sturzbahn. Sollte die Lawine einen ausgeprägten Staubanteil ausbilden, ist mit<br />

einer Wirkhöhe von rund 65m zu rechnen.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 97/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Gutachten<br />

Die Hörndlgrabenlawine wird von der projektierten Trasse zwischen den Masten 2188 und 1191 gequert.<br />

In diesem Bereich kann die Wirkhöhe des Staubanteils 65m erreichen. Da der Hörndlgraben in<br />

diesem Bereich über 40m eingetieft ist, ist mit keiner mechanischen Wirkung auf die Leitungsseile<br />

infolge Staubanteils zu rechnen. Die Staubwirkung im Bereich der B159 ist für das projektierte Vorhaben<br />

nicht von Bedeutung.<br />

840<br />

830<br />

820<br />

810<br />

800<br />

790<br />

780<br />

770<br />

760<br />

750<br />

0<br />

50<br />

100<br />

150<br />

200<br />

250<br />

300<br />

350<br />

Abbildung 3.2.2-70: Querprofil des Hörndlgrabens zwischen den Masten 2188 und 1191<br />

Abbildung 3.2.2-71: Lawinenwirkungsbereiche Hörndlgrabenlawine<br />

3.2.2.12 NAG-LAW-06 Rifflkopf<br />

Lage und topographische Situation<br />

Unterhalb des Gipfels des Vorderriffl und des Rifflkopf können Lawinen abbrechen, die eventuell das<br />

Potential haben, die projektierte Trasse zu erreichen. Das Anbruchg<strong>eb</strong>iet unterhalb des Rifflkopfs liegt<br />

zwischen 2190 und 1900m und ist nach Süden exponiert. Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete unterhalb des Vorder-<br />

98/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

riffl liegen zwischen 1920m und 1610m und sind <strong>eb</strong>enfalls südlich exponiert. Alle Lawinen laufen in<br />

sich allmählich verflachenden Gräben aus.<br />

Abbildung 3.2.2-72: Lage der Lawinen Rifflkopf-Vorderriffl<br />

Abbildung 3.2.2-73: Längsprofile der Lawinen vom Rifflkopf (rot) und Vorderriffl (schwarz)<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 99/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Bestehende Schutzmaßnahmen<br />

Keine.<br />

Chronik und Stumme Zeugen<br />

Die gegenständlichen Lawinen sind nicht durch den Lawinenkataster des forsttechnischen Dienstes<br />

für Wildbach- und Lawinenverbauung erfasst. In der Vegetation zeichnet sich aber deutlich die Lawinentätigkeit<br />

ab.<br />

Anbruchbedingungen und Lawinentyp<br />

Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete sind nach Süden und Südosten exponiert und tendieren daher im Normalfall aufgrund<br />

der Einstrahlung zu schneller Konsolidierung. Das Anbruchbg<strong>eb</strong>iet unter dem Rifflkopf kann bei<br />

starkem Westwind größere Schneeakkumulationen durch Einwehung erfahren. Aufgrund der Größe<br />

bzw. der Geländeabbrüche in den Sturzbahnen ist bei allen Lawinen mit der Ausbildung von Staubanteilen<br />

zu rechnen, wobei dies bei der Lawine vom Rifflkopf aufgrund der Masse und der Seehöhe, in<br />

der die Lawine anbricht, am wahrscheinlichsten erscheint.<br />

ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />

Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet:<br />

Variante 1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, Entrainment: 0,2m<br />

Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />

Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />

Entrainment: 0,2m<br />

Tabelle 3.2.2-14: Simulationsannahmen Rifflkopf (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />

Rifflkopf<br />

Einheit Variante1* Variante2<br />

mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.02 1.52<br />

mittl. Anbruchneigung [°] 47 47<br />

Anbruchvolumen [m³] 42000 62000<br />

Anbruchfläche [ha] 4.1 4.1<br />

Entrainment [m] 0.2 0.2<br />

Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />

µ [] 0.155 0.155<br />

Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />

100/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-74: ELBA+-Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Variante 1<br />

Bewertung der Erg<strong>eb</strong>nisse<br />

Bei beiden Simulationsvarianten laufen die Lawinen in den sich verflachenden Gräben zusehends<br />

aus. Nur die Ausläufer der Lawinen queren die Trasse.<br />

Zwischen den Masten 196 und 197 erreichen die Lawinen eine Maximalgeschwindigkeit von 20m/s.<br />

Der Graben tieft sich zwischen den Masten 196 und 197 mit fast 100m ein. Eine ähnliche Situation<br />

bietet sich bei der Querung der projektierten Trasse mit dem Lawinenpfad der Lawinen, die unterhalb<br />

des Vorderriffl abbrechen. Dort liegt die maximal simulierte Fließgeschwindigkeit bei rund 15m/s. Der<br />

Graben tieft sich dort mit 50m ein.<br />

890<br />

880<br />

870<br />

860<br />

850<br />

840<br />

830<br />

820<br />

810<br />

800<br />

790<br />

0<br />

50<br />

100<br />

150<br />

200<br />

250<br />

300<br />

350<br />

400<br />

Abbildung 3.2.2-75: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit der Riffelkopflawine (Mast<br />

196-197)<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 101/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

960<br />

940<br />

920<br />

900<br />

880<br />

860<br />

840<br />

0<br />

50<br />

100<br />

150<br />

200<br />

250<br />

300<br />

350<br />

400<br />

450<br />

Abbildung 3.2.2-76: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit den Lawinen vom Vorderriffl<br />

Gutachten<br />

(Mast 195-196)<br />

Die von dem Rifflkopf und dem Vorderriffl abbrechenden Lawinen können zwar die projektierte Trasse<br />

kreuzen, üben aber aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeiten und der großen Überspannungshöhen<br />

keine Zusatzkräfte auf die Leitungskabel aus. Die Standorte der Masten 195-197 sind von Natur<br />

aus lawinensicher.<br />

Abbildung 3.2.2-77: Lawinenwirkungen im Bereich Rifflkopf-Vorderriffl<br />

102/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.2.13 NAG-LAW-07 Schneegleiten<br />

Methodik<br />

Für die Errichtung der Trasse und den sicheren Betri<strong>eb</strong> ist ein Mindestabstand der Leitungskabel zur<br />

Baumvegetation notwendig. Um diesen Abstand zu gewährleisten wurden Aufhi<strong>eb</strong>sflächen definiert.<br />

Diese Aufhi<strong>eb</strong>sflächen stellen jene Bereiche dar, bei denen die Waldvegetation potenziell in den Sicherheitsbereich<br />

der projektierten Leitungen hineinreichen kann und daher eventuell geschlägert werden<br />

muss. In die Ermittlung der Aufhi<strong>eb</strong>sflächen ging nicht die aktuelle Bestandshöhe ein. Diese Flächen<br />

stellen daher den maximal möglichen Umfang des notwendigen Trassenaufhi<strong>eb</strong>s dar.<br />

Generell besteht die Empfehlung, den N<strong>eb</strong>enbestand innerhalb der Trassenaufhi<strong>eb</strong>sflächen so weit<br />

wie möglich zu belassen, sodass die Minderung der Schutzwirkung des Waldes auf ein Minimum reduziert<br />

werden kann.<br />

Hinsichtlich Schneegleitens wurden all jene Flächen innerhalb des Trassenaufhi<strong>eb</strong>s beurteilt, die eine<br />

Hangneigung größer 27 Grad aufweisen. Diese Flächen wurden in 5 Kategorien eingeteilt:<br />

Abstocken auf 1,5m: Durch das fallweise Abstocken von zu schlägernden Bäume auf 1,5m<br />

Höhe bleibt die Schutzwirkung gegen Schneegleiten bis zur Ausbildung eines neuen, schutzwirksamen<br />

Bestandes erhalten.<br />

Breite in Falllinie gering: Die Breite der Aufhi<strong>eb</strong>sfläche in Falllinie ist gering, sodass keine<br />

Induzierung von Schneegleiten zu erwarten ist. Diese Kategorie tritt vor allem in Bereichen<br />

auf, wo die projektierte Trasse entlang der Höhenschichtlinie verläuft.<br />

Fläche zu klein: Kleine Bereiche mit einer Neigung größer 27 Grad, die typischer Weise von<br />

geringer geneigten Flächen umg<strong>eb</strong>en sind. Es ist daher aus diesen Bereichen keine Induzierung<br />

von Schneegleiten zu erwarten.<br />

Keine Gefährdung für Unterlieger: Die Aufhi<strong>eb</strong>sfläche ist so gelegen, dass dadurch keine<br />

Gefährdung für Unterlieger entsteht und auch keine Gefährdung des Standorts zu erwarten<br />

ist.<br />

Ortsübliche forstliche Nutzung: Über weite Strecken verläuft die Trasse durch Wirschaftswald<br />

und Schutzwald in Ertrag. Wenn ersichtlich ist, dass im Umfeld der Aufhi<strong>eb</strong>sfläche ähnlich<br />

geneigte Flächen offensichtlich forstlich genutzt werden und es keinen Hinweis auf<br />

Schneegleiten gibt, wurde diese Kategorie verg<strong>eb</strong>en.<br />

Eine detaillierte Darstellung aller Aufhi<strong>eb</strong>sbereiche und ihrer Klassifikation nach den oben dargestellten<br />

Klassen im Maßstab 1:10.000 befindet sich im Anhang 3.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 103/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Maßnahmenflächen - Schneegleiten<br />

Mast 39-2043 – Nockstein<br />

Abstocken auf 1,5m<br />

Standortschutz; in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft der Fläche sind<br />

Rinnen infolge Schneegleiten/Steinschlag<br />

zu erkennen<br />

Mast 81-82<br />

Abstocken auf 1,5m<br />

Standortschutz; in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft der Fläche sind<br />

Rinnen infolge Schneegleiten/Steinschlag<br />

zu erkennen<br />

104/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Mast 1097-1098<br />

Abstocken auf 1,5m<br />

Standortschutz; Sicherstellung<br />

der Anlagensicherheit für Mast<br />

1098<br />

Mast 102<br />

Abstocken auf 1,5m<br />

Sicherstellung der Anlagensicherheit<br />

für Mast 102<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 105/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Mast 143<br />

Abstocken auf 1,5m<br />

Standortschutz; unmittelbar<br />

unter der Fläche befindet sich<br />

ein Steilwand, die darunter liegende<br />

Waldfläche würde bei<br />

Schneegleiten geschädigt<br />

Mast 153-156, Pass Lueg<br />

Abstocken auf 1,5m; zusätzliche<br />

Steinschlagschutzmaßnahmen<br />

siehe Steinschlag<br />

Standortschutz; Erhaltung des<br />

Schutzgrades für B159<br />

106/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Mast 157-158<br />

Abstocken auf 1,5m; N<strong>eb</strong>enbestand,<br />

kleinwüchsige Bäume<br />

belassen;<br />

Steinschlagnetz unterhalb vorhanden<br />

Mast 158-159, Galerie<br />

B159, ÖBB<br />

Abstocken auf 1,5m; N<strong>eb</strong>enbestand,<br />

kleinwüchsige Bäume<br />

belassen;<br />

Dieser Bereich ist besonders<br />

sensibel, da er sich unmittelbar<br />

oberhalb des südlichen Endes<br />

der Galerie befindet; da der<br />

Waldbestand dort aber sehr<br />

niedrig ist, ist wahrscheinlich mit<br />

keinem Aufhi<strong>eb</strong> zu rechnen<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 107/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Mast 161-166,<br />

Abstocken auf 1,5m; N<strong>eb</strong>enbestand<br />

belassen; In Abstimmung<br />

mit ÖBB und <strong>Land</strong>esstraßenbauverwaltung<br />

Ersatz der Bohlenwände<br />

oberhalb der B159<br />

von Mast 163-165 durch Steinschlagnetze<br />

Dieser Bereich ist besonders<br />

sensibel; Bannwald, tatsächliche<br />

Aufhi<strong>eb</strong>e müssen auf das absolute<br />

Minimum reduziert werden<br />

Mast 167<br />

Abstocken auf 1,5m;<br />

Sensibler Bereich im unmittelbaren<br />

Umfeld zur B159<br />

108/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Mast 1187-2188<br />

Abstocken auf 1,5m;<br />

Sicherung von Standort und darunter<br />

liegenden Waldbeständen<br />

Mast 2201-1203<br />

Abstocken auf 1,5m;<br />

Langer Aufhi<strong>eb</strong> in Fallinie, Herstellung<br />

der Anlagensicherheit<br />

für Masten 202 und 1203<br />

Mast 388-389, Fuschertalquerung<br />

Abstocken auf 1,5m;<br />

Standortschutz<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 109/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Mast 352, Taxenbachquerung<br />

Abstocken auf 1,5m;<br />

Der Aufhi<strong>eb</strong>sbereich >27Grad<br />

ist in Falllinie schmal; Sicherstellung,<br />

dass es zu keinem<br />

Schneegleiten auf die darunter<br />

liegende Bundesstraße kommt<br />

Mast 338-1339<br />

Abstocken auf 1,5m;<br />

Sicherung des unterliegenden<br />

Güterwegs gegen Schneegleiten<br />

110/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.3 Steinschlag<br />

3.2.3.1 Allgemeine Methodik<br />

Grundlagen der Steinschlagsimulation<br />

Die Simulation wurde mit dem Programm „Rocfall 4.0“ (Version 16.8.2010) durchgeführt. Die in die<br />

Berechnung eingehenden Parameter sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Startpunkt<br />

Hanggeometrie<br />

Bemessungsblockgröße<br />

Startbewegung und -geschwindigkeit<br />

tangentiale Dämpfung<br />

normale Dämpfung<br />

Gleit- und Haftreibung<br />

Rauhigkeit<br />

Gesteinsdichte<br />

Über eine Parameterstudie werden diese Einflussgrößen, sofern sie nicht durch die Geländeaufnahme<br />

vorgeg<strong>eb</strong>en sind, innerhalb von plausiblen Grenzen variiert bis die Simulation einen realistischen<br />

Sturzverlauf (bezüglich Sprunghöhen und -weiten) sowie Reichweite ergibt.<br />

Nach der Ermittlung der relevanten Einflussgrößen über die Parameterstudie werden diese über einen<br />

Zufallsgenerator innerhalb vorgewählter Grenzen variiert. Im Zuge einer Vielzahl von Steinschlagsimulationen<br />

kann nach einer Vorausscheidung im Gelände die Energie und Sprunghöhe der Bemessungsblöcke<br />

im Bereich des Schutzbauwerkes dargestellt werden.<br />

Hanggeometrie<br />

Die geometrischen Charakteristiken des betreffenden Einhanges vom Ablös<strong>eb</strong>ereich bis zum gefährdeten<br />

Objekt wurden mittels einer einfachen Vermessung (Neigungsmesser, Laserdistanzer, Höhenmesser<br />

und Karte bzw. im nicht zugänglichen oberen Abschnitt aus dem Höhenmodell) erfasst. Den<br />

jeweiligen Hangabschnitten (Homogenbereichen) werden Untergrundverhältnisse (Fels oder Boden,<br />

Rauhigkeit, Dämpfungseigenschaften, Reibungswinkel, etc.) zugeordnet.<br />

Restgefährdung<br />

In den meisten Fällen ist eine vollständige Abdeckung der Gefährdung nicht möglich. Ziel der Simulation<br />

ist eine Optimierung der Maßnahmen um eine ökonomisch und funktionell sinnvolle Lösung zur<br />

Reduktion der Gefährdung zu erreichen.<br />

Sturzereignisse oder Ereignisverkettungen, die die Möglichkeit des Schutzbauwerkes (Sprunghöhe<br />

und/oder Energie) übersteigen, können, wie bei vergleichbaren bestehenden Anlagen, nicht ausgeschlossen<br />

werden. So wurden z. B. Stürze von Felsbereichen im Zuge der Simulation nicht untersucht.<br />

Zudem muss darauf hingewiesen werden, dass trotz einer aufwendigen Simulation bei komplexen<br />

Bewegungsabläufen mit zahlreichen Einflussgrößen nur eine gute Abschätzung mit allen durch die<br />

Natur vorgeg<strong>eb</strong>enen Unschärfen zu erreichen ist.<br />

Simulationsimmanente Sicherheit<br />

Der Umstand, dass das Simulationsprogramm eine Waldbestockung und deren bremsende Wirkung<br />

nicht berücksichtigt, ist in der Tatsache begründet, dass ein Steinschlagereignis ohne bremsende<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 111/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Baumkontakte durchaus möglich, wenn auch unwahrscheinlich ist. Daraus resultiert ein gewisser Sicherheitsfaktor,<br />

der jedoch nicht quantifizierbar ist. Zudem sind im Bereich des Waldes kurzfristig eintretende<br />

Funktionseinbußen durch Witterungseinflüsse (Windwurf, Schne<strong>eb</strong>ruch), biologische Prozesse<br />

(Schädlingsbefall, Überalterung eines Bestandes etc.) Massenbewegungen (Rutschungen, Steinschlag,<br />

Felssturz) oder Nutzungen möglich.<br />

Der Energi<strong>eb</strong>erechnung liegt ein „Stein“ in Kugelform zugrunde, der aufgrund seiner wesentlich geringeren<br />

Rollwiderstände höhere Geschwindigkeiten und Energien erreicht. Teilweise wird diese Diskrepanz<br />

zu den in der Natur dominierenden kantigen Blöcken durch eine etwas überhöhte Rauhigkeit des<br />

Untergrundes kompensiert, tendenziell liefern die kugeligen Steine jedoch ungünstigere Lastfälle als<br />

kantige.<br />

Sprunghöhe bei RocFall 4.0<br />

Bauwerke<br />

Die Ausgabe der Sprunghöhen am Bauwerkstandort erfolgt in Form von horizontalen und vertikalen<br />

Trefferkoordinaten. Die Umrechnung in die Bauwerksachse erfolgt in einem weiteren Arbeitsschritt<br />

manuell. Für die Angabe einer Bauwerkshöhe ist jedoch zu den Erg<strong>eb</strong>nissen in der statistischen Auswertung<br />

der Blockradius zu addieren, um die Oberkante des Blockes innerhalb der Bauwerkshöhe zu<br />

halten.<br />

Kontrollquerschnitte (data collectors)<br />

Die statistische Auswertung berücksichtigt alle den Querschnitt passierenden Blöcke<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Des Öfteren existieren mehrere mögliche Maßnahmen, die als gleichberechtigt hinsichtlich ihrer<br />

Schutzwirkung zu betrachten. Meist handelt es sich dabei um Steinschlagschutznetze bzw. Steinschlagschutzdämme.<br />

Es werden aufgrund des geringeren Eingriffes (weniger Aufstandsfläche, weniger<br />

Materialtransporte) generell zertifizierte Steinschlagschutznetze nach der für jeden Standort spezifizierten<br />

Dimension als Maßnahme der Wahl vorgeschlagen.<br />

Bei der Errichtung von Steinschlagschutznetzen ist zu beachten, dass ab Dezember 2012<br />

lt. Baustoffliste ÖE diese eine Zulassung gem. ETAG 27 (CE-Zulassung) besitzen und die Restnutzhöhenklasse<br />

A nachweisen müssen.<br />

Weiters ist zu beachten, dass im Rahmen der CE-Zulassung ausschließlich 3-Feldsysteme getestet<br />

werden. Damit gilt die gem. ETAG 27 nachgewiesene Energie-Aufnahmekapazität der Netze nur für<br />

Systeme mit mindestens drei Feldern (mit i. d. R. jeweils 10 m). Daher wird vom Gutachter dringend<br />

empfohlen, für den Schutz der Leitungsmasten zumindest drei Felder der Steinschlagschutzsysteme<br />

mit einer Gesamtlänge von ca. 30 m zu errichten.<br />

Im Rahmen der Zulassung von Steinschlagschutznetzen ist die maximale Auslenkung der Systeme<br />

beim Bemessungs-Lastfall (Maximum Energy Level MEL) messtechnisch zu erfassen und im Rahmen<br />

der Europäischen Technischen Zulassung (ETA) zu deklarieren. Um zu verhindern, dass es zu einer<br />

Beschädigung des zu schützenden Objektes im Rahmen der elastoplastischen Verformung des<br />

Schutznetzes im Zuge der Belastung kommt, ist ein Mindestabstand vom Schutzbauwerk zum Leitungsmasten<br />

einzuhalten. Die in der ETA dokumentierte maximale Auslenkung sollte um einen Sicherheitsfaktor<br />

von 1,2 erhöht werden und dies als Mindestabstand zwischen Schutzbauwerk und<br />

Schutzobjekt eingehalten werden.<br />

112/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.3.2 Allgemeine Literatur<br />

BMLFUW, WLV – Geologische Stelle (2005): WLV-Richtlinie für den Eignungsnachweis von<br />

Steinschlagschutznetzen<br />

BMLFUW, WLV – Geologische Stelle (2011): Typenliste zugelassener Systeme bei der WLV.<br />

(Version 11.8.2011)<br />

EGLI, T. (2005): Objektschutz gegen gravitative Naturgefahren. Wegleitung kantonale G<strong>eb</strong>äudeversicherung,<br />

St. Gallen, 2005.<br />

EOTA (2008): ETAG 27: Guideline for European Technical Approval of Falling Rock Protection<br />

Kits. –F<strong>eb</strong>ruary 1st, 2008, EOTA Brussels.<br />

Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 64 Strasswalchen; Geol.B.-A.,<br />

Wien 2003<br />

MÖLK, M. (2004): Steinschlag – Planung und Dimensionierung von Schutzmaßnahmen.<br />

– In: Neue Methoden zu Gefahrenabschätzung. – Planung und Entwicklung zum Schutz von<br />

Naturgefahren. Bundesministerium für <strong>Land</strong>- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />

Wien 2004<br />

MÖLK, M. & SAUSGRUBER, T (2007).: Bewertung von Einflussgrößen bei Felssicherungen<br />

und Steinschlagschutznetzen. In: Wildbach- und Lawinenverbau, Zeitschrift für Wildbach-,<br />

Lawinen-, Erosions- und Steinschlagschutz, Sonderheft: Zustandserfassung, Instandhaltung<br />

und Sanierung von Schutzbauwerken der Wildbach- und Lawinenverbauung, Heft Nr. 155, 94-<br />

108, Wien 2007<br />

MÖLK, M. et al (2006): Sea to Sky Geotechnique, 59th Canacian Geotechnical Conference<br />

and 7th Joint CGS/IAH-CNC Groundwater Specialty Conference, Vancouver, British Colombia,<br />

Canada, October 1th to 4th 2006: “Product Certification of Rock Fall Protection Fences in<br />

the European Union (CE-Marking). – Test Procedure, Austrian Test Site and Relevance for<br />

the End User”<br />

MÖLK, M (2007).: Numerische Untersuchungen von Sturzprozessen. Vortrag und Tagungspublikation<br />

anlässlich des Workshops: Risiko von Naturgefahren – TU Wien, 17.-21.9.2007,<br />

Wien 2007<br />

Österr. Inst. f. Bautechnik: Verordnung des Österreichischen Inst. f. Bautechnik (OIB), mit der<br />

die Verordnung über die Baustoffliste ÖE (4. Ausgabe der Baustoffliste ÖE) geändert wird (1.<br />

Novelle zur Baustoffliste ÖE) OIB-095.2-041/09<br />

3.2.3.3 NAG-STE-01 Bereich Nockstein Gem. Koppl<br />

Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollte ein im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />

durch GWU vorausgeschiedener Standort (M039) im Bereich Nockstein untersucht und in<br />

Hinblick auf die Steinschlaggefährdung des Maststandortes beurteilt werden.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 113/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-1: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes des Winkelmasten<br />

M039 (rotes Quadrat). Quelle: BEV, AMAP 3D<br />

Der gegenständliche Einhang im Bereich bergseits des zu beurteilenden Maststandortes M039 wurde<br />

vom Bearbeiter flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die Hanggeometrie<br />

entlang der Bemessungs-Profillinie erhoben.<br />

Geologie<br />

Der gegenständliche Einhang wird im Unterhang von einer Grundmoränenlandschaft aufg<strong>eb</strong>aut, (Kame<br />

vgl.Abbildung 3.2.3-2). Darüber folgt ein hangschuttdominierter Abschnitt, in dem auch der Maststandort<br />

situiert ist. Bergseits des Maststandortes (M039) versteilt der Einhang kontinuierlich, bis er in<br />

die von Dolomit aufg<strong>eb</strong>aute Steilstufe und die östlich des Nocksteingipfels herabziehende Rinne übergeht.<br />

In dieser Rinne finden sich einzelne Felsaufschlüsse, beidseits der Rinne erstrecken sich Dolomitwände.<br />

Bei den Festgesteinen handelt es sich überwiegend um kataklastisch zerlegte Dolomiteinschaltungen<br />

in Dachstein- bzw. Plattenkalk.<br />

114/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-2: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 64 Straßwalchen ,<br />

Geomorphologie<br />

Geol.B.-A., Wien 2003. Maststandort: rotes Quadrat. 77: Dachsteinkalk und Plattenkalk mit Einschaltungen<br />

von Dolomitbänken; 78: Hauptdolomit<br />

Der Unterhang wird von Hangschutt aufg<strong>eb</strong>aut, ca. 70 Hm oberhalb des Maststandortes M039 steilt<br />

der Hang auf eine Hangneigung von 50° auf, hier befindet sich eine Felsstufe aus Dolomit. Darüber<br />

folgt eine ausgeprägte Rinne, die beidseits von Felswänden begrenzt wird. Ca. 180 Hm bergseits des<br />

Maststandortes, ca. 45 Hm unterhalb des Grates befindet sich innerhalb der Rinne ein markanter<br />

Felsrücken. An dessen talseitigen Front steht ein markanter, weitgehend vom Felsverband abgelöster<br />

Pfeiler mit Abmessungen von H= ca. 8 m, B= ca. 5 m und einer Mächtigkeit von i. M. ca. 2,5 m (vgl.<br />

Abbildung 3.2.3-5 und Abbildung 3.2.3-6). Die Rinne selbst weist oberhalb der unteren Felsstufe eine<br />

geringe Rauigkeit und einen weichen Untergrundaufbau auf, überwiegend handelt es sich hierbei um<br />

bodenbedeckte kiesige Hangschuttablagerungen.<br />

Abbildung 3.2.3-3: Digitales Geländemodell mit Lage des Bemessungsprofils Nockstein (orange Linie) mit Position<br />

des beurteilten Maststandortes M039 (rotes Dreieck). Ohne Maßstab<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 115/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Stumme Zeugen von Steinschlagprozessen<br />

Die am Einhang vorliegenden Blöcke sind vereinzelt aktuell, d. h. sie weisen keine nennenswerten<br />

Verwitterungsspuren oder Bewuchs auf, der überwiegende Teil der Blöcke ist jedoch stark bemoost<br />

und verwittert.<br />

Im Bereich bergseits des zum Begehungszeitpunkt ausgepflockten Maststandortes M039 finden sich<br />

Sturzblöcke mit Abmessungen von maximal 320 x 130 x 80 cm. Der überwiegende Teil der Blöcke ist<br />

deutlich kleiner als 1 m³ (vgl. Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im<br />

Bereich Nockstein Unterhang (Winkelmast M39)), die frischen, unverwitterten oder leicht<br />

angewitterten Blöcke (geschätztes Alter < 10-30 Jahre) sind bis auf eine Ausnahme (vgl. Block Nr. 2)<br />

kleiner als 0,5 m³.<br />

Die im Bereich des Einhanges vorgefundenen Größtblöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen<br />

sind in Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Nockstein<br />

Unterhang (Winkelmast M39) dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung im Tortendiagramm dargestellt.<br />

Nr.<br />

Achsen<br />

Kubatur<br />

x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />

1<br />

45,00 40,00 30,00<br />

0,05<br />

2 320,00 130,00 80,00 3,33 Wie Nr. 1<br />

Anmerkung<br />

Relativ frisch, ca. 40 m oberhalb Maststandort<br />

Alt, stark bemoost, am Wanderweg westl.<br />

3<br />

9,00<br />

300,00 200,00 150,00<br />

des Maststandortes<br />

4 180,00 90,00 70,00 1,13 Wie Nr. 3<br />

Leicht angewittert, relativ frisch, am Wanderweg<br />

westl. des<br />

5<br />

0,36<br />

120,00 50,00 60,00<br />

Maststandortes<br />

6<br />

Alt, bemoost, am Wanderweg westl. des<br />

0,78<br />

130,00 120,00 50,00<br />

Maststandortes<br />

7 50,00 20,00 20,00 0,02 Angewittert, relativ frisch<br />

8<br />

Frisch am Weg unterhalb der untersten<br />

0,02<br />

30,00 25,00 20,00<br />

Wandstufe<br />

9<br />

Stark angewittert am Weg oberhalb der<br />

1,32<br />

200,00 110,00 60,00<br />

untersten Wandstufe<br />

10<br />

Angewittert, hinter Stangenhölzern, am<br />

0,11<br />

90,00 40,00 30,00<br />

Weg in Rinne ober unterer Wandstufe<br />

11<br />

0,02<br />

Frisch, Kataklasit, am Weg 30 Hm unterhalb<br />

des Grates<br />

35,00 25,00 20,00<br />

12 35,00 20,00 20,00 0,01 Wie Nr. 11<br />

13 100,00 55,00 50,00 0,28 Alt, Unterhang<br />

14 40,00 35,00 30,00 0,04 Frisch, Unterhang<br />

15 80,00 70,00 60,00 0,34 Alt, bemoost, Unterhang<br />

16 130,00 100,00 50,00 0,65 Wie Nr. 15<br />

17 170,00 160,00 90,00 2,45 Wie Nr. 15<br />

Relativ frisch, ca. 50 m oberhalb Maststandort<br />

0,05<br />

18 50,00 40,00 25,00<br />

Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Nockstein Unterhang (Winkelmast<br />

M39)<br />

116/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Blockgrößenverteilung Nockstein Winkelmast<br />

t M39<br />

22,2<br />

11,1<br />

5,6<br />

38, 9<br />


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung<br />

3.2.3-5: Felskopf in derr Rinne östlich des Nocksteins mit schwach aufgelockertem Felsverband,<br />

hangauswärts fallende Kluft zeigt einen Durchtrennungsgrad von


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung<br />

3.2.3-7: Felskopf mit hangauswärts fallenden Klüften<br />

(rote Linie) im orographisch linken Teil der Rinne<br />

östlich des Nocksteins, Abmessungen H= ca. 3 m, B= ca. 2,5 m, m Mächtigkeit von ca. 1 m; ; Blickrich-<br />

um zu<br />

tung Südosten<br />

Im Zuge<br />

der Begehung wurde ein Bemessungsprofil (vgl.Abbildungg 3.2.3-9) aufgenommen, untersuchen, ob Sturzblöcke, die<br />

sich im Bereich der Felsstufe unterhalb des Trockentales<br />

ablösen,<br />

bis in den Bereich des Maststandortes vordringen können. Die Lage des Bemessungsprofils ist in<br />

Abbildung 3.2.3-8 ersichtlich.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />

119/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-8: Orthofoto mit Lage des Bemessungsprofils Nockstein mit Position des geplanten Standortes<br />

des Masten M039 (rotes Quadrat). Ohne Maßstab<br />

Felsrücken und Obelisk in Rinne<br />

Abbildung 3.2.3-9: Geometrie des Bemessungsprofils Nockstein (Winkelmast) mit Position des geplanten Standortes<br />

des Winkelmasten M039 (roter Pfeil)<br />

120/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Gutachten<br />

Eine Steinschlaggefährdung des Maststandortes M039 aus den potentiellen Ablös<strong>eb</strong>ereichen der<br />

unteren Felsstufe, dem Felsrücken innerhalb der Rinne, dem Felskopf im orographisch linken Bereich<br />

der Rinne sowie den Wandabschnitten insbesondere orographisch links der Rinne im Oberhang ist<br />

geg<strong>eb</strong>en. Die Reichweite von Sturzprozessen bis in den Bereich des Maststandortes M039 ist durch<br />

die vorliegenden Sturzblöcke belegt, der Maststandort selbst wurde jedoch durch historische Ereignisse<br />

nur sehr selten erreicht, die überwiegende Anzahl der Sturzblöcke kam deutlich bergseits des<br />

Standortes zur Ablagerung. Die Steinschlagfrequenz insbesondere von Prozessen mit einer Reichweite<br />

bis in den Bereich des geplanten Maststandortes wird als gering bis sehr gering beurteilt.<br />

Zur Ermittlung der Energien und Sprunghöhen solcher Prozesse wurden Steinschlagsimulationen am<br />

Bemessungsprofil durchgeführt. Es wurden verschiedene Varianten für Steinschlagschutzmaßnahmen<br />

untersucht. Aufgrund der relativ günstigen Hangmorphologie mit einer Hangneigung von ca. 16° bergseits<br />

des Maststandortes ist hier n<strong>eb</strong>en einem Steinschlagschutznetz auch die Errichtung eines Steinschlagschutzdammes<br />

möglich.<br />

Blockgrößen<br />

Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />

über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />

abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />

Homogenbereiches vermessen und dokumentiert. Als Bemessungsblockgröße wurde ein Block mit<br />

einer Kubatur von 1 m³ festgelegt. Diese Festlegung beruht einerseits darauf, dass die frischen Blöcke<br />

bis auf eine Ausnahme alle deutlich kleiner als 1 m³ sind, lediglich ein einzelner frischer Sturzblock<br />

weist eine Blockgröße von 3,33 m³ auf. Umgelegt auf die Gesamtzahl der Sturzblöcke ist somit aus<br />

derzeitiger Sicht nur in extremen Ausnahmefällen mit Blöcken von > 1 m³ zu rechnen.<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />

Freier Fall aus Wand östlich Nockstein<br />

Ablösungen aus Felsrücken in der Rinne<br />

Netzstandort<br />

Maststandort<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 121/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-10: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 1 m³ mit<br />

dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort M039 und potentielle Standorte<br />

der Schutzbauwerke: rote Pfeile<br />

Anzahl der Blöcke [n]<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Winkelmast M39 Nockstein<br />

Endpositionen der Sturzblöcke<br />

4<br />

18<br />

33<br />

48<br />

62<br />

77<br />

92<br />

106<br />

121<br />

136<br />

150<br />

165<br />

180<br />

194<br />

209<br />

224<br />

238<br />

253<br />

268<br />

282<br />

297<br />

312<br />

326<br />

341<br />

356<br />

Position als x‐Koordinate des Profils [m]<br />

Abbildung 3.2.3-11: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 1 m³. Position des Maststandortes<br />

M039: x=351 m<br />

Energieverteilung am Maststandort M39 Nockstein (1 m³) n=43<br />

100<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1121<br />

1051<br />

982<br />

913<br />

844<br />

775<br />

705<br />

636<br />

567<br />

498<br />

428<br />

359<br />

290<br />

221<br />

152<br />

82<br />

13<br />

‐56<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-12: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Maststandortes, lediglich<br />

4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den Maststandort<br />

122/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Nockstein Maststandort M39<br />

Sprunghöhen normal auf Hang (1 m³) n=43<br />

3,1<br />

2,9<br />

2,8<br />

2,7<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,7<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-13 Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Maststandortes,<br />

lediglich 4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den Maststandort<br />

Potentieller Standort eines Steinschlagschutznetzes bergseits des Maststandortes M039<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort "Netz" (1 m³) n=45<br />

100<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1206<br />

1145<br />

1084<br />

1023<br />

962<br />

901<br />

840<br />

779<br />

718<br />

657<br />

597<br />

536<br />

475<br />

414<br />

353<br />

292<br />

231<br />

170<br />

109<br />

48<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-14: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Schutznetzstandortes<br />

bergseits des Maststandortes, lediglich 4,5 % der modellierten Blöcke erreichten den Standort<br />

des Schutznetzes<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 123/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Netzstandort Nockstein<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1m³)<br />

2,9<br />

2,7<br />

2,6<br />

2,5<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,1<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,7<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-15: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Standortes<br />

des Schutznetzes bergseits des Masten, lediglich 4,5 % der modellierten Blöcke erreichten<br />

den Netzstandort<br />

Mit den Erg<strong>eb</strong>nissen der Steinschlagsimulationen kann gezeigt werden, dass ein geringer Anteil von <<br />

5 % der modellierten 1000 Bemessungsblöcke mit einer Kubatur von 1 m³ den geplanten Maststandort<br />

erreichen. Die charakteristischen Einwirkungen hinsichtlich der Energie- und Sprunghöhen jener<br />

Blöcke, die die Beobachtungsquerschnitte erreichten sind in Tabelle 3.2.3-2 zusammengefasst.<br />

Die Reichweiten der Sturzblöcke sind in Abbildung 3.2.3-11 dargestellt. Damit kann nachvollziehbar<br />

gezeigt werden, dass die maximale Reichweite der Bemessungsblöcke bei einer x-Koordinate von<br />

363 m liegt. Aus diesem Befund kann mit ausreichender Sicherheit abgeleitet werden, dass ca. 30 m<br />

talseits des geplanten Maststandortes M039 (auf Position x=351 m) ohne Schutzmaßnahmen ein tolerierbares<br />

Restrisikos für Einwirkungen aus Steinschlagprozessen besteht.<br />

Beobachtungsquerschnitt<br />

Charakt. Einwirkung<br />

Energie E 99<br />

Charakt. Einwirkung<br />

Sprunghöhe H 95<br />

Steinschlagschutznetz x=346 m 1100 kJ 2,7 m<br />

Geplanter Maststandort x=351 m 1050 kJ 2,6 m<br />

Tabelle 3.2.3-2: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen Bemessungswerten für<br />

die Energie- und Sprunghöhe an der jeweiligen Position.<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Für die Bemessung der Steinschlagschutzmaßnahmen wurden bezugnehmend auf die derzeit im<br />

Entwurf vorliegende ONR 24810 „Technischer Steinschlagschutz“ in Hinblick auf die auftretenden<br />

Energien die 99% Perzentile sowie für die Sprunghöhen die 95% Perzentile als charakteristische Einwirkungen<br />

herangezogen. Diese charakteristischen Einwirkungen wurden um einen Teilsicherheitsbeiwert<br />

auf der Einwirkungsseite erhöht (Energie: E,d =1,15; Sprunghöhe: α 1 =1,3).<br />

In weiterer Folge sind die Widerstände für Steinschlagschutznetze (Spezifikationen aus der ETA) um<br />

Teilsicherheitsbeiwerte abzumindern (Energie: R,d =1,15; Sprunghöhe: α 2 =1,1).<br />

Als Steinschlagschutzmaßnahmen wird für den Bauwerkstandort „Nockstein (M 039)“ folgende Maßnahme<br />

vorgeschlagen:<br />

124/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit von ≥ 1455 kJ und<br />

einer wirksamen Bauwerkshöhe von h N ≥ 4 m.<br />

3.2.3.4 NAG-STE-02 Bereich Mühlsteinwand, Gem. Puch/Elsbethen<br />

Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollten zwei im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />

durch GWU vorausgeschiedene Standorte (M073 und M074) im Bereich des Fußes der<br />

Mühlsteinwand untersucht und in Hinblick auf die Steinschlaggefährdung der Maststandorte beurteilt<br />

werden.<br />

M073<br />

M074<br />

Abbildung 3.2.3-16: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte der Masten<br />

M073 und M074 (rote Quadrate)<br />

Sachverhalt<br />

Der gegenständliche Einhang im Bereich der zu beurteilenden Maststandorte M073 und M074 wurde<br />

vom Bearbeiter flächig begangen und die vorliegenden geologisch-geomorphologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten<br />

sowie die Hanggeometrie entlang von zwei Bemessungs-Profillinien erhoben.<br />

Geologie<br />

Der gegenständliche Einhang wird im Unterhang im Bereich der Maststandorte M073 und M074 von<br />

einer Wallform geprägt, die aus grobem Block-Haufwerk einer Felssturz-Ablagerung aufg<strong>eb</strong>aut wird.<br />

Die darüber folgende Aufsteilung wird von einer Blockschutthalde g<strong>eb</strong>ildet, deren Komponenten zumeist<br />

doppelkopfgroß oder kleiner sind. Die Halde weist zahlreiche unverwitterte bzw. nur schwach<br />

angewitterte Sturzblöcke auf (vgl. Abbildung 3.2.3-22). Über der Schutthalde folgt zumeist seicht liegender<br />

Fels, der von grauen Kieselkalken der Scheibelberg Fm. in Wechsellagerung mit bunten Unter-bis<br />

Mitteljurakalken in oft knolliger Ausprägung mit Einschaltungen von Mergeln repräsentiert wird.<br />

Der Hang wird nach oben hin von wandbildenden Kalken mit einer meist senkrechten Wandhöhe von<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 125/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

ca. 50 – 60 m abgeschlossen. Die Wandstufe wird im unteren Abschnitt von g<strong>eb</strong>ankten Kalken der<br />

Oberalm Fm. aufg<strong>eb</strong>aut, die in der oberen Wandhälfte massige Barmsteinkalk-Einschaltungen aufweisen.<br />

Die Schichtflächen der g<strong>eb</strong>ankten Kalke fallen mit 254/20 flach in den Hang hinein, die Bankungsmächtigkeit<br />

beträgt 5-30 cm.<br />

Bergseits der relativ flachen Maststandorte (Hangneigungen von -14° am Standort Nord bzw. 7° am<br />

Standort Süd) versteilt der Einhang kontinuierlich, bis er in die von Kalken der Oberalm Fm. Aufg<strong>eb</strong>aute,<br />

senkrechte Wandstufe übergeht.<br />

Abbildung 3.2.3-17: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />

Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte M073 und M074: rote Quadrate.<br />

Geomorphologie<br />

Nördlich des südlichen Maststandortes M074 (Tragmast) zieht eine im Unterhang recht deutlich<br />

ausgeprägte Rinne den Hang hinab (vgl. Abbildung 3.2.3-19 und Abbildung 3.2.3-19), in der eine<br />

durch die zahlreichen Schlagmarken an den Bäumen dokumentierte Konzentration von Sturzblöcken<br />

stattfindet (vgl.Abbildung 3.2.3-20). Die Rinne ist jedoch nicht so stark ausgeprägt, dass ein Überrollen<br />

oder Überspringen der orografisch rechten Rinnenflanke in Richtung des Maststandortes durch<br />

Sturzblöcke ausgeschlossen werden könnte.<br />

Abbildung 3.2.3-18: flache Rinne zwischen den Maststandorten<br />

126/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-19: Digitales Geländemodell mit der Lage der Bemessungsprofile mit Position der geplanten<br />

Standorte der Masten M073 und M074 (rotes Quadrat: Winkelmast M073, roter Kreis: Tragmast<br />

M074). Gelbe Fläche: fossile Felssturzablagerungen. Blaue Fläche: Schwemm- bzw. Schuttkegel<br />

aus den Rinnen. Ohne Maßstab<br />

Der Waldbestand im Unterhang ist überwiegend in schlechtem Zustand, zahlreiche Bäume weisen<br />

massive Schäden aus Steinschlag auf (vgl. Abbildung 3.2.3-20). Diese hohe Dichte von Steinschlagmarken<br />

am Baumbestand belegt eine relativ hohe Frequenz von Steinschlagereignissen mit tendenziell<br />

geringen Energien/Blockgrößen.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 127/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-20: stark durch Steinschlag geschädigter Waldbestand, Beleg für hohe Steinschlagfrequenz<br />

Im Bereich der Schutthalde bergseits der zum Begehungszeitpunkt ausgepflockten Maststandorte<br />

M073 und M074 finden sich zahlreiche relativ frische Sturzblöcke mit Abmessungen von maximal<br />

90x80x40 cm, die vorliegenden Blöcke sind häufig jüngeren Datums und weisen keine nennenswerten<br />

Verwitterungs- bzw. Bewuchsspuren auf (vgl. Tabelle 3.2.3-3 und Tabelle 3.2.3-4).<br />

Die Blöcke im direkten Umfeld der Maststandorte sind ohne Ausnahme älteren Datums, weisen eine<br />

sehr starke Bemoosung und Verwitterung auf und stammen augenscheinlich aus einem relativ großen<br />

Felssturzereignis. Hier finden sich auch deutlich größere Blöcke mit Kubaturen von bis zu mehreren<br />

Kubikmetern (vgl.Abbildung 3.2.3-21).<br />

Abbildung 3.2.3-21: alte Felssturzablagerungen im Bereich des Maststandortes M073 (Winkelmast)<br />

128/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-22: frische bzw. angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich der beiden Bemessungsprofile<br />

Achsen<br />

Kubatur<br />

Nr. x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />

Anmerkung<br />

1 50,00 30,00 15,00 0,02<br />

2 30,00 25,00 15,00 0,01<br />

3 40,00 30,00 15,00 0,02<br />

4 30,00 25,00 15,00 0,01<br />

5 40,00 20,00 10,00 0,01<br />

6 30,00 25,00 15,00 0,01<br />

7 40,00 20,00 15,00 0,01<br />

8 30,00 25,00 15,00 0,01<br />

9 60,00 40,00 25,00 0,06<br />

10 50,00 35,00 25,00 0,04<br />

11 70,00 55,00 40,00 0,15<br />

12 45,00 30,00 20,00 0,03<br />

13 45,00 30,00 25,00 0,03<br />

14 40,00 35,00 25,00 0,04<br />

15 40,00 25,00 20,00 0,02<br />

16 60,00 35,00 30,00 0,06<br />

17 45,00 30,00 25,00 0,03<br />

18 40,00 30,00 30,00 0,04<br />

19 90,00 80,00 40,00 0,29<br />

20 70,00 70,00 50,00 0,25<br />

21 40,00 40,00 30,00 0,05<br />

22 40,00 35,00 30,00 0,04<br />

Tabelle 3.2.3-3: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich des Bemessungsprofils des<br />

nördlichen Masts M073 (Winkelmast)<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 129/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Blockgrößenverteilung Mühlsteinwand Mastt M073<br />

9,1<br />

4,5<br />


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Blockgrößenverteilung Mühlsteinwand Mast M074M<br />

16,7<br />

8,3<br />


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-26: kompakte Wandbereiche, insbesondere oberhalb des Wandfusses<br />

An wandparallelen steilen Kluft- und Störungssystemen sind im Bereich des Wandfußes mehrere<br />

Felsbereiche mit mehreren 10er Kubikmetern weitgehend vom Felsverband abgelöst und sind mittelbis<br />

langfristig als nicht standsicher einzuordnen (vgl. Abbildung 3.2.3-27). Die maximale Kluftkörpergröße<br />

beträgt im nördlichen Wandbereich ca. 3 m³, im Südlichen ca. 0,5 m³. Diese Kluftkörpergrößen<br />

stellen jedoch sehr selten vorkommende Maximalblockgrößen dar, eine weitere Zerlegung der g<strong>eb</strong>ankten<br />

Kalke kann beim Absturz über den teilweise felsdominieren Unterhang unterstellt werden.<br />

132/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-27: vom Felsverband abgelöste Felsbereiche bergseits der beiden Maststandorte<br />

Im Zuge der Begehung wurden zwei Bemessungsprofile (vgl. Abbildung 3.2.3-29 und Abbildung<br />

3.2.3-30) aufgenommen, um zu modellieren, welche Energien und Sprunghöhen im Bereich der Maststandorte<br />

auftreten würden. Die Lage der Bemessungsprofile ist in Abbildung 3.2.3-28 dargestellt.<br />

Abbildung 3.2.3-28: Lage der Bemessungsprofile Mühlsteinwand mit Position der geplanten Standorte der Masten<br />

(rote Quadrate). Ohne Maßstab<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 133/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-29: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Nord M073 (Winkelmast) mit Position des geplanten Standortes<br />

des Masten (roter Pfeil)<br />

Abbildung 3.2.3-30: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Süd (Tragmast) mit Position des geplanten Standortes des<br />

Masten M 074 (roter Pfeil)<br />

134/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Gutachten<br />

Eine Steinschlaggefährdung der beiden Maststandorte M073 und M074 ist aus den teilweise aufgelockerten<br />

Partien im Fußbereich der Felswand im Oberhang jedenfalls zu unterstellen. Beleg hierfür<br />

sind einerseits die zahlreichen, auch als relativ aktuell anzusprechenden Sturzblöcke im Unterhang.<br />

Diese erreichten im Bereich des Standortes Nord (Winkelmast) den geplanten Maststandort nicht, hier<br />

liegen die aktuellen Blöcke durchwegs einige 10er Meter oberhalb des Standortes. Im Bereich des<br />

Standortes Süd (Tragmast) finden sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Standort aktuelle<br />

Sturzblöcke. Im Bereich des südlichen Maststandortes (Tragmast) finden sich Schwemmkegelablagerungen<br />

aus den Rinnerosionen des Unterhanges (vgl. Abbildung 3.2.3-19).<br />

Inwieweit Steinschlagprozesse, die im Bereich der im Oberhang bestehenden Felswand bergseits der<br />

beiden Maststandorte ihren Ausgang haben, die Maststandorte M073 und M074 erreichen können<br />

und welche Energien und Sprunghöhen hierbei auftreten, wurde im Rahmen von Steinschlagsimulationen<br />

untersucht.<br />

Blockgrößen<br />

Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />

über die Aufnahme der Schutthalde bzw. die vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />

abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke im Verlauf der<br />

Bemessungsprofile vermessen und dokumentiert. Als Bemessungsblockgröße wurde für das Bemessungsprofil<br />

Nord (Winkelmast) ein Block mit einer Kubatur von 0,3 m³, für das Bemessungsprofil Süd<br />

(Tragmast) ein Block mit einer Kubatur von 0,15 m³ festgelegt. Diese Bemessungsblockgrößen entsprechen<br />

den Größtblöcken die im Bereich der Sturzbahn vorgefunden wurden. Der Vergleich dieser<br />

Blockgrößen mit den maximalen Kluftkörpergrößen der aufgelockerten Wandbereiche zeigt weitgehende<br />

Übereinstimmung. Die Blockgrößenverteilung der fossilen Bergsturzmassen, die den Hang im<br />

Bereich des Standortes selbst aufbauen, wurde nicht für die Bemessung der Schutzmaßnahmen herangezogen,<br />

da diese Blockgrößen keine Entsprechung in den Kluftkörpergrößen der aufgelockerten<br />

Felspartien in den Wandbereichen aufweisen.<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />

Im Zuge der Auswertung der Steinschlagsimulation zeigt sich, dass aufgrund der großen Steilheit des<br />

Hanges unterhalb der Felswände, den hohen Initialenergien nach dem freien Fall über bis zu ca. 50-<br />

60 m aus den Felswänden und den ungünstigen Dämpfungseigenschaften der oberen Abschnitte des<br />

Unterhanges beträchtliche Sprungweiten und -höhen der Sturzblöcke insbesondere im oberen Abschnitt<br />

der Sturzbahn auftreten können.<br />

Im Bereich des morphologisch günstigen Verlaufs des Hanges direkt bergseits der Maststandorte, mit<br />

hohen Rauigkeiten und geringen Hangneigungen werden die Sturzblöcke stark gedämpft und erreichen<br />

am Standort der potentiellen Schutzmaßnahme – auch aufgrund der relativ geringen Blockkubaturen<br />

vergleichsweise geringe Energien und Sprunghöhen. Eine Plausibilitätskontrolle der Erg<strong>eb</strong>nisse<br />

zeigt für die 99% Perzentile der Energien Geschwindigkeiten von 24 bis 28 m/s. Diese Werte sind im<br />

Vergleich zu Erg<strong>eb</strong>nissen aus 1:1 Steinschlagversuchen in der Literatur plausibel (vgl. Berger, F.<br />

2003).<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 135/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-31: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Nord M073 (Winkelmast)<br />

mit einer Bemessungsblockgröße von 0,3 m³, Maststandort: roter Pfeil, potentieller Standort<br />

Schutzmaßnahme: grüner Pfeil<br />

136/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-32: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Süd M074 (Tragmast)<br />

mit einer Bemessungsblockgröße von 0,15 m³, Maststandort: roter Pfeil, potentieller Standort<br />

Schutzmaßnahme: grüner Pfeil<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort M073 Winkelmast<br />

Mühlstein (0,3 m³)<br />

409<br />

386<br />

362<br />

339<br />

315<br />

291<br />

268<br />

244<br />

221<br />

197<br />

174<br />

150<br />

126<br />

103<br />

79<br />

56<br />

32<br />

8<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-33: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,3 m³ am Maststandort Nord - Winkelmast<br />

am Schutzbauwerkstandort. Position des Maststandortes: x=195 m, ca. 15 % der modellierten<br />

Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 137/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Schutzbauwerk Mühlstein Winkelmast M073<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,3 m³) n=148<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,3<br />

3,1<br />

2,9<br />

2,7<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,5<br />

1,3<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-34: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,3 m³ Maststandort Nord -<br />

Winkelmast im Bereich des Schutzbauwerkes bergseits des Winkelmasten, ca. 15 % der modellierten<br />

Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes.<br />

100<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort Mühlstein Tragmast M074<br />

(0,15 m³)<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

159<br />

150<br />

141<br />

132<br />

122<br />

113<br />

104<br />

95<br />

86<br />

77<br />

67<br />

58<br />

49<br />

40<br />

31<br />

22<br />

12<br />

3<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-35: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im Bereich des Standortes der<br />

Schutzmaßnahme bergseits des Maststandortes, ca. 70 % der modellierten Blöcke erreichten<br />

den Standort des Schutzbauwerkes.<br />

138/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Mühlsteinwand Tragmast M074<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,15 m³)<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6,8<br />

6,4<br />

6,1<br />

5,8<br />

5,4<br />

5,1<br />

4,7<br />

4,4<br />

4,1<br />

3,7<br />

3,4<br />

3,0<br />

2,7<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,7<br />

1,3<br />

1,0<br />

0,7<br />

0,3<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-36: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im Bereich<br />

des Standortes der Schutzmaßnahme bergseits des Masten, ca. 70 % der modellierten Blöcke erreichten<br />

den Standort des Schutzbauwerkes.<br />

Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse – charakteristische Einwirkungen<br />

Beobachtungsquerschnitt<br />

Charakt. Einwirkung E T,k<br />

Charakt. Einwirkung E H,k<br />

Energie E 99<br />

Sprunghöhe H 95<br />

Standort Nord – Winkelmast M073 339 kJ 2 m<br />

Standort Süd – Stützmast M074 112 kJ 2 m<br />

Tabelle 3.2.3-5: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen Bemessungswerten für<br />

die Einwirkung: Energie- und Sprunghöhe für Schutzmaßnahmen bergseits der beiden Maststandorte<br />

M073 und M074<br />

Die Designwerte der Einwirkung erg<strong>eb</strong>en sich gem. derzeit vorliegendem Entwurf der ONR 24810<br />

„Technischer Steinschlagschutz ― Begriffe, Einwirkungen, Bemessung und konstruktive Durchbildung,<br />

Überwachung und Instandhaltung“ aus folgenden Berechnungen:<br />

Winkelmast:<br />

Energie: T E,d =T E,k * E = 339*1,15 = 390 kJ<br />

Sprunghöhe: h E,d = h E,k *α 1 = 2*1,3=2,6 m<br />

Tragmast:<br />

Energie: T E,d = T E,k * E = 112*1,15 = 129 kJ<br />

Sprunghöhe: h E,d = h E,k *α 1 = 2*1,3=2,6 m<br />

Die Designwerte auf der Widerstandsseite für Steinschlagschutznetze erg<strong>eb</strong>en sich aus einer Abminderung<br />

der Energieaufnahmefähigkeit der Schutznetze RE,d = Rk,MEL / γE,R gem. ETA um den Teilsicherheitsbeiwert<br />

von γ E,R =1,15 und einer Abminderung der geprüften Bauwerkshöhe hR,d = hR,k/α 2<br />

mit α 2 = 1,1.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 139/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Damit erg<strong>eb</strong>en sich für die Steinschlagschutznetze folgende Designwerte:<br />

Standort Nord: M073:<br />

E D =390*1,15 = 450 kJ (Mindestenergieaufnahmefähigkeit MEL Schutznetz gem. ETA)<br />

h R,d = hR,k/α 2 d. h. die kommerzielle Höhe des geprüften Schutznetzes muss um einen Faktor 1,1 höher<br />

sein als der Designwert der Einwirkung => = 2,6*1,1 =2,86 m<br />

Standort Süd: M074:<br />

E D =129*1,15 = 150 kJ (Mindestenergieaufnahmefähigkeit MEL Schutznetz gem. ETA)<br />

h R,d = hR,k/α 2 d. h. die kommerzielle Höhe des geprüften Schutznetzes muss um einen Faktor 1,1 höher<br />

sein als der Designwert der Einwirkung => = 2,6*1,1 =2,86 m<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Als Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für die Bauwerkstandorte bergseits der<br />

Maststandorte am Fuße der „Mühlsteinwand“ folgende Maßnahmen geplant:<br />

Standort Nord: M073<br />

Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit von ≥ 450 kJ und einer<br />

wirksamen Bauwerkshöhe von ≥ 2,86 m, Länge des Bauwerks: 30 m<br />

Standort Süd: M074<br />

Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit von ≥ 150 kJ und einer<br />

wirksamen Bauwerkshöhe von ≥ 2,86 m, Länge des Bauwerks: 30 m<br />

3.2.3.5 NAG-STE-03 Bereich Guggen, Gem. Adnet<br />

Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollte der im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />

durch GWU vorausgeschiedener Standort M104 im Bereich Adnet/Guggenberg untersucht<br />

und in Hinblick auf die Steinschlaggefährdung des Maststandortes beurteilt werden.<br />

Abbildung 3.2.3-37: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes des<br />

Winkelmasten M104 (rotes Quadrat)<br />

140/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Sachverhalt<br />

Der gegenständliche Einhang im Bereich des zu beurteilenden Maststandortes M104 wurde vom Bearbeiter<br />

flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die Hanggeometrie<br />

entlang der Bemessungs-Profillinie erhoben.<br />

Geologie<br />

Der gegenständliche Einhang wird im Unterhang von Schrambachschichten (Mergel, plattig, grau,<br />

dicht) aufg<strong>eb</strong>aut, die jedoch am Hang nicht aufgeschlossen sind (vgl.Abbildung 3.2.3-38). Bergseits<br />

des Trockentales, das den Unterhang vom Guggenberg trennt, wird der Guggenberg von Riff- und<br />

Korallenkalken der Kössen Formation aufg<strong>eb</strong>aut. Im Bereich der relativen Verflachung beim Maststandort<br />

bzw. tiefer am Hang finden sich morphologische Hinweise auf glaziale Lockersedimente.<br />

Abbildung 3.2.3-38: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />

Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte: rote Quadrate. 30: Schrambachschichten; 31: Oberalm Fm;<br />

41: Riff- + Korallenkalk der Kössen Fm.<br />

Geomorphologie<br />

Im Bereich unmittelbar bergseits des zum Begehungszeitpunkt ausgepflockten Maststandortes M104<br />

finden sich vereinzelt Felsblöcke mit Abmessungen von maximal 110x110x30 cm, die vorliegenden<br />

Blöcke sind durchwegs stark bemoost und verwittert (vgl. Blöcke Nr. 2-5 Tabelle 3.2.3-6). Oberhalb<br />

des Maststandortes befindet sich ein Jungwald mit einer Hangneigung von ca. 15°, darüber folgt ein<br />

schwach ausgeprägter Rücken mit einer Längsneigung von 12-16° und einer schrägen Länge von ca<br />

80 m. Am Fuß des darüber folgenden steilen, felsdominierten Hangabschnitts finden sich zahlreiche<br />

Sturzblöcke, die teilweise intern stark zerlegt sind (vgl. Blöcke Nr. 6-12 in Tabelle 3.2.3-6).<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 141/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Die hier vorliegenden Blöcke sind vereinzelt aktuell, d. h. sie weisen keine nennenswerten<br />

Verwitterungsspuren oder Bewuchs auf, der überwiegende Teil der Blöcke ist jedoch stark bemoost<br />

und verwittert (vgl. Abbildung 3.2.3-39).<br />

Die Steilstufe selbst wird von Kalken der Kössen Formation aufg<strong>eb</strong>aut, der Felsverband ist hier<br />

kompakt bis schwach aufgelockert. Oberflächlich finden sich zahlreiche lose aufliegende Blöcke mit<br />

maximal Doppelkopfgröße (vgl. Abbildung 3.2.3-43).<br />

Die Felsstufe verflacht sich ca. 60 Hm oberhalb des Maststandortes deutlich und die anstehenden<br />

Kalke leiten schließlich in ein Trockental über. Das Tal weist in Richtung Maststandort ein<br />

Gegengefälle von ca. 16° bei einer schrägen Länge von 30 m auf. Bergseits des Trockentales steilt<br />

der Hang wieder in Richtung Guggenberg auf, auch hier stehen Kalke unter einer geringmächtigen<br />

Hangschuttbedeckung an.<br />

Die im Bereich des Einhanges vorgefundenen Blöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen<br />

sind in Tabelle 3.2.3-6 dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung in Abbildung 3.2.3-40 graphisch<br />

dargestellt.<br />

Abbildung 3.2.3-39: überwiegend alte Sturzblöcke am Fuß der Steilstufe oberhalb des Maststandortes M104<br />

Achsen<br />

Kubatur<br />

Nr. x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />

Anmerkung<br />

1 180,00 70,00 70,00 0,88 Sehr alt, intern zerlegt, vermutl. geringe Sturz-<br />

2 50,00 40,00 15,00 0,03 Alt, direkt oberhalb Standort<br />

3 100,00 65,00 40,00 0,26 Alt, direkt oberhalb Standort<br />

4 110,00 110,00 30,00 0,36 Alt, direkt oberhalb Standort<br />

5 60,00 40,00 15,00 0,04 Alt, direkt oberhalb Standort<br />

6 50,00 30,00 25,00 0,04 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />

7 60,00 60,00 30,00 0,11 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />

8 60,00 30,00 30,00 0,05 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />

9 80,00 30,00 30,00 0,07 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />

10 60,00 40,00 25,00 0,06 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />

11 80,00 45,00 30,00 0,11 alt, Fuß Steilstufe<br />

12 70,00 50,00 20,00 0,07 alt, Fuß Steilstufe<br />

13 80,00 40,00 30,00 0,10 alt, lose in Steilstufe auf 640 m ü.d.A.<br />

14 120,00 50,00 50,00 0,30 Maximal großer Kluftkörper, abgelöst in Fels-<br />

Tabelle 3.2.3-6: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Adnet/Guggenberg (Winkelmast)<br />

142/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Blockgrößenverteilung beim Standort M104 Adnet/Guggenberg<br />

35,7<br />

7,1<br />

57,1<br />


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-42: Bemessungsprofil Adnet/Guggenberg (Winkelmast) mit Position des geplanten M104 (roter<br />

Pfeil)<br />

Abbildung 3.2.3-43: Felsstufe im Mittelhang mit kompaktem bis schwach aufgelockertem Felsverband, starke<br />

Zerlegung, Kluftkörper überwiegend < 0,1 m³<br />

144/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Gutachten<br />

Eine Steinschlaggefährdung des Maststandortes M104 aus den seicht anstehenden Felsformationen<br />

des obersten Aufbaus des Guggenberges kann aufgrund des bergseits des Standortes ausg<strong>eb</strong>ildeten<br />

Trockentales mit einem markanten Gegenanstieg in Falllinie des Guggenberges zum Standort mit an<br />

Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.<br />

Inwieweit Steinschlagprozesse, die im Bereich der im Unterhang bestehenden Felsstufe oberhalb des<br />

flachen Rückens bergseits des Standortes ihren Ausgang haben, den Maststandort erreichen können,<br />

wurde im Rahmen einer Steinschlagsimulation untersucht.<br />

Blockgrößen<br />

Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />

über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />

abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />

Homogenbereiches vermessen und dokumentiert. Als Bemessungsblockgröße wurde ein Block mit<br />

einer Kubatur von 0,5 m³ festgelegt.<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />

Abbildung 3.2.3-44: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 0,5 m³ mit<br />

dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort M104: roter Pfeil<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 145/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Endpunkte Sturzblöcke<br />

350<br />

300<br />

Anzahl der Blöcke [n]<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

293<br />

275<br />

257<br />

238<br />

220<br />

202<br />

184<br />

166<br />

148<br />

130<br />

112<br />

94<br />

75<br />

57<br />

39<br />

21<br />

3<br />

Position x [m]<br />

Abbildung 3.2.3-45: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 0,5 m³. Position des Maststandortes<br />

M104: x=258 m<br />

Hüllkurve Energie<br />

350<br />

300<br />

250<br />

Energie [kJ]<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

290<br />

272<br />

254<br />

235<br />

217<br />

199<br />

181<br />

163<br />

145<br />

127<br />

109<br />

91<br />

72<br />

54<br />

36<br />

18<br />

0<br />

Position x [m]<br />

Abbildung 3.2.3-46: Hüllkurve der im Zuge des Sturzverlaufs auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit<br />

0,5 m³ in kJ<br />

Im Zuge der Steinschlagsimulation konnte gezeigt werden, dass keiner der modellierten<br />

1000 Bemessungsblöcke den Maststandort M104 erreichte.<br />

Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung<br />

Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für den Maststandort M104 „Adnet/Guggenberg“<br />

NICHT erforderlich.<br />

146/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

3.2.3.6 NAG-STE-04 Bereich Modermühle, Gem. Kuchl<br />

Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollte die Steinschlaggefährdung des Maststandortes<br />

M124 im Bereich östlich von Kuchl beurteilt werden, der im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />

als durch Steinschlag sowie Rutschung gefährdet vorausgeschieden wurde.<br />

Abbildung 3.2.3-47: Übersichtslageplan mit Position des untersuchten geplanten Maststandortes M124 (roter<br />

Kreis)<br />

Sachverhalt<br />

Der gegenständliche Einhang im Bereich des zu beurteilenden Maststandorts M124 wurde vom Bearbeiter<br />

am 2. 12. 2011 begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die Hanggeometrie<br />

entlang der Bemessungs-Profillinien erhoben. Der Maststandort M124 war zum Begehungszeitpunkt<br />

nicht ausgepflockt, die Lage wurde von GWU vor Ort definiert.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 147/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-48: Überblicksfoto über den Einhang, ungefähre Lage des Maststandortes M124 (Pfeil)<br />

Geologie<br />

Die Wandstufen im Oberhang sowie die nördlich im Bereich der Modermühlquellen anstehenden Gesteine<br />

sind durchwegs der Oberalm Formation zuzuordnen (vgl.Abbildung 3.2.3-49). Dabei handelt es<br />

sich um dichte, meist gut g<strong>eb</strong>ankte und teilweise hornsteinführende Kalke deren Schichtflächen eine<br />

flache Lagerung aufweisen (vgl.Abbildung 3.2.3-50).<br />

Abbildung 3.2.3-49: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />

Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandort M124: roter Kreis.<br />

148/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-50: Schmidt’sches Netz mit Darstellung der maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen im Bereich der Felswände<br />

im Oberhang<br />

Die im Bereich der Felswand vorgefundenen maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen werden einerseits von der<br />

fast söhlig liegenden Schichtung, der Kluftschar K1 als wandbildendes Element sowie einer Kluftschar<br />

K2, die normal auf die Felswand streicht und i. w. saiger steht g<strong>eb</strong>ildet. Diese Kluftschar weist jedoch<br />

nur eine geringe Erstreckung von 0,2-0,5 m auf und ist mit Kluftabständen von ≥ 2 m relativ selten. Die<br />

wandbildende Kluftschar K1 hingegen weist geringe Kluftabstände von 0,3-0,6 m mit einer Erstreckung<br />

im Meter bis 10er Meterbereich auf. Im Bereich des Wandfußes zeigt die Kluftschar K1 teilweise<br />

Öffnungsweiten von 30 mm.<br />

Die Kalke im Wandbereich sind an der Basis sehr gut g<strong>eb</strong>ankt, die Bankung weist Mächtigkeiten von<br />

5-50 cm auf. Die untersten ca. 4 m der Felswand zeigen eine starke Auflockerung, darüber ist der<br />

Felsverband bis auf einzelne lokale Abschnitte i. w. kompakt. Oberhalb der dünn g<strong>eb</strong>ankten Abfolge<br />

am Wandfuß werden die Bankmächtigkeiten deutlich größer und können hier bis zu 2 m erreichen.<br />

Die obere Wandhälfte der im Bereich des Bemessungsprofils 22 m hohen Felswand zeigt keine erkennbare<br />

Bankung und ist massig ausg<strong>eb</strong>ildet.<br />

Durch die dünnbankige Ausbildung der Abfolgen am Wandfuß und der dominanten wandparallelen<br />

K1-Klüfte kommt es in diesem Bereich zu einem kontinuierlichen, tendenziell kleinstückigen Abtrag<br />

der zur Bildung von Überhängen führt (vgl.Abbildung 3.2.3-51).<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 149/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-51: Bildung von Überhängen durch den kontinuierlichen Abtrag von stark zerlegten und dünn<br />

g<strong>eb</strong>ankten Oberalm Kalken im Bereich des Wandfußes<br />

Im mittleren Wandabschnitt finden sich vereinzelt und lokal beschränkt weitgehend vom Felsverband<br />

abgelöste Felspartien mit Gesamtkubaturen von 3-5 m³ (vgl.Abbildung 3.2.3-52).<br />

Abbildung 3.2.3-52: an offenen (Pfeil) wandparallelen Klüften (K1) vom Felsverband weitgehend abgelöste Felspartien<br />

Sturzblöcke – „stumme Zeugen“<br />

Die im Bereich des Einhanges unterhalb der markanten Felswand, die von Kalken der Oberalm Formation<br />

aufg<strong>eb</strong>aut wird vorgefundenen Sturzblöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen sind in<br />

Tabelle 3.2.3-7 dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung in Abbildung 3.2.3-55 graphisch dargestellt.<br />

150/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-53: frische Sturzblöcke Unterhalb der Felswand<br />

Abbildung 3.2.3-54: alte Sturzblöcke unterhalb der Felswand bzw. im Bereich der Verflachung<br />

Es finden sich zahlreiche auch frische Blöcke ohne Verwitterungsspuren unterhalb der Wandstufe.<br />

Nach Aussagen eines Jägers vor Ort kam es vor ca. 3-4 Jahren zu einem Steinschlagereignis, bei<br />

dem ein ca. 2,5 m³ großer Block ca. 80 m südlich des Maststandortes M124 im Bereich der Höhenkote<br />

des Maststandortes zum Stillstand kam.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 151/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Nr.<br />

Achsen<br />

x [cm] y [cm]<br />

z [cm]<br />

Kubatur<br />

[m³]<br />

Anmerkung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

120,00 85,00 85,00 70,00 120,00 120,00 65,00 70,00 90,00 65,00 100,00 55,00 100,00 120,00 240,00 70,00 55,00 100,00 120,00 90,00 100,00 200,00 85,00 75,00 80,00 65,00 70,00 85,00 50,00 45,00 65,00 40,00 50,00 50,00 50,00 100,00 180,00 60,00 30,00 40,00 45,00 90,00 90,00 90,00 90,00<br />

65,00<br />

60,00<br />

60,00<br />

70,00<br />

40,00<br />

25,00<br />

40,00<br />

35,00<br />

30,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

30,00<br />

90,00<br />

60,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

30,00<br />

40,00<br />

40,00<br />

60,00<br />

70,00<br />

0,9<br />

0,4<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,1<br />

0,1<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,2<br />

1,1<br />

2,6<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,1<br />

0,2<br />

0,3<br />

0,5<br />

1,3<br />

Alt, A auf Weg ober Mühle<br />

Alt, A auf Weg ober Mühle<br />

Alt, A am Maststandort<br />

Alt, A am Maststandort<br />

Alt, A Teilkluftkörper eines größeren<br />

Leicht L angewittert in Kalkbrennloch<br />

Leicht L angewittert oberhalb Kalk-<br />

direkt<br />

Leicht L angewittert an Baum<br />

angewittert a<br />

Blockgruppe 50 m S‘<br />

Wie W 9<br />

Wie W 9<br />

Wie W 9<br />

angewittert a 60 m S‘ Mast<br />

alt a 60 m S‘ Mast<br />

Frisch, F lt. Jäger 3-4 Jahre alt, ca. 80<br />

Angewittert, A ca. 80 m S‘ Mast<br />

frisch, ca. 80 m S‘ Mast<br />

bemoost, b ca. 80 m S‘ Mast<br />

angewittert, a ca. 80 m S‘ Mast<br />

Frisch, F ober Großblock<br />

Frisch, F ober Großblock, steckt s im<br />

Frisch, F ober Großblock, Säule hinter<br />

23 65,00 65,00 40,00<br />

0,2 Frisch, F ober Großblock, hinter 2<br />

24<br />

25<br />

26<br />

330,00 75,00 150,00 250,00 75,00 75,00 100,00<br />

30,00<br />

30,00<br />

8,3<br />

0,2<br />

0,3<br />

Frisch, F ca. 255 m unter Wand 60 m<br />

Frische F Blockgruppe a. Wandfuß<br />

Frische F Blockgruppe a. Wandfuß<br />

Tabelle 3.2.3-7: Abmessungen derr vermessenenn Blöcke am Einhang im Bereich M124<br />

Blockgrößenverteilung [%] Kuchl<br />

11, ,5<br />

3, 8<br />

1,0 -2,66<br />

m³<br />

>2,6 -10 m³<br />

Abbildung<br />

3.2.3-55: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke amm Einhang<br />

152/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Im Rahmen der Geländeaufnahmen wurde ein Bemessungsprofil beginnend von der Oberkante der<br />

Wandstufe bergseits des Maststandortes M124 bis in die Talflur aufgenommen. Die Lage des Bemessungsprofils<br />

ist in Abbildung 3.2.3-56 ersichtlich, die Geometrie des Profils ist in Abbildung 3.2.3-57<br />

dokumentiert.<br />

Abbildung 3.2.3-56: Lage des Bemessungsprofils (rote Linie) und des Maststandortes M124 (rotes Quadrat) ohne<br />

Maßstab<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 153/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-57: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Maststandortes M124 (roter Pfeil)<br />

Gutachten<br />

Aus der markanten, über 20 m hohen Felswand oberhalb des Maststandortes M124 ist jedenfalls mit<br />

Steinschlagereignissen zu rechnen. Die aktive Halde ohne Bewuchs sowie zahlreiche auch frische<br />

größere Sturzblöcke tiefer und vor allem südlich des Bemessungsprofils belegt eine hohe Steinschlagfrequenz.<br />

Blockgrößen<br />

Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />

über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />

abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke vermessen und<br />

dokumentiert. Als Bemessungsblock wurde ein 1 m³ Block herangezogen, der ca. dem 99% Fraktil der<br />

vorliegenden Sturzblöcke in der Halde entspricht. Der Großblock, der unmittelbar unterhalb der Felswand<br />

vorgefunden wurde und eine Kubatur von ca. 8,3 m³ aufweist (vgl. Abbildung 3.2.3-53, letztes<br />

Foto), zeigt eine interne Zerlegung in Einzelkluftkörper, die in der Größenordnung von maximal 2,5 m³<br />

liegen. Dies entspricht auch der Kubatur des größten Blockes der eine Reichweite bis zur Höhenkote<br />

des geplanten Maststandortes aufweist (2,6 m³, vgl. Tabelle 3.2.3-7 Block Nr. 15). Diese Blockgröße<br />

tritt nur in extrem seltenen Ausnahmefällen auf und ist aus derzeitiger Sicht damit auch nicht als Bemessungsblockgröße<br />

heranzuziehen. Um zu untersuchen, welche Energien von diesem als Größtblock<br />

(V max ) eingeschätzten Sturzblock im Bereich des Maststandortes bzw. des Standortes eines<br />

Schutzbauwerks zu erwarten sind, wurde dieser Maximalblock <strong>eb</strong>enfalls im Rahmen der Steinschlagsimulation<br />

untersucht.<br />

154/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />

Abbildung 3.2.3-58: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit Kontrollquerschnitt im Bereich unmittelbar<br />

bergseits des Maststandortes M124 (Position der Schutzmaßnahme: roter Pfeil, Maststandort:<br />

grüner Pfeil) mit einer Bemessungsblockgröße von 1 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm<br />

RocFall 4.0.<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (1 m³)<br />

100<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

563<br />

532<br />

501<br />

470<br />

438<br />

407<br />

376<br />

344<br />

313<br />

282<br />

250<br />

219<br />

188<br />

157<br />

125<br />

94<br />

63<br />

31<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-59: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 1 m³ in kJ<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 155/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1 m³)<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,2<br />

2,1<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-60: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1 m³ in m (Oberkante Block)<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (2,6 m³)<br />

100<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1626<br />

1539<br />

1451<br />

1363<br />

1276<br />

1188<br />

1100<br />

1013<br />

925<br />

837<br />

749<br />

662<br />

574<br />

486<br />

399<br />

311<br />

223<br />

136<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-61: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in kJ<br />

156/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (2,6 m³)<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,7<br />

2,6<br />

2,5<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,1<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,9<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-62: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in m (Oberkante Block)<br />

Profil<br />

Blockgröße<br />

[m³]<br />

Energie Fraktile<br />

[X % < Y kJ]<br />

Bauwerkshöhe<br />

erforderlich [m]<br />

Kuchl 1 1<br />

Kuchl 1 2,6<br />

100 % < 563 kJ<br />

98,5 % < 500 kJ<br />

100 % < 1626 kJ<br />

89 % < 1000 kJ<br />

3 m<br />

3,5<br />

Tabelle 3.2.3-8: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht aufgrund der hohen Ereignisfrequenz bzw.<br />

der auftretenden Energien für den Maststandort M124 erforderlich. Die Dimensionierung der Schutzmaßnahmen<br />

erfolgt auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation (vgl. Abbildung 3.2.3-58 bis<br />

Abbildung 3.2.3-62).<br />

Die im Rahmen der Simulation ermittelten Energien liegen für den Bemessungsblock von 1 m³ durchwegs<br />

< 563 kJ, 98,5 % der berechneten Bemessungsblöcke (1000 Stk.) weisen Energien von < 500<br />

kJ auf.<br />

Der als Maximalkubatur unterstellte 2,6 m³-Block zeigt im Bereich des Schutzbauwerkes Maximalenergien<br />

von 1626 kJ, ca. 90% der modellierten Blöcke (1000 Stk.) zeigten Energien von < 1000 kJ,<br />

20 % der Sturzblöcke weisen Energien von < 500 kJ auf.<br />

Die Sprunghöhen liegen aufgrund der günstigen Dämpfungseigenschaften der Schutthalde oberhalb<br />

des Maststandortes im Bereich von 2,5 – 3,0 m.<br />

Um eine vollständige Abdeckung der Bemessungsblockgröße von 1 m³ und eine weitgehende Abdeckung<br />

der Energien des aus derzeitiger Sicht als Maximalblockgröße eingestuften Sturzkubatur von<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 157/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

2,6 m³ zu erreichen, wird die Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit<br />

von 1000 kJ sowie einer Nominalhöhe von mindestens 3,5 m empfohlen.<br />

3.2.3.7 NAG-STE-05, 06 Bereich Pass Lueg, Gem. Golling und Werfen<br />

Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollten vier, im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />

durch GWU vorausgeschiedene Standorte M158, M161 und M162 im Bereich Pass Lueg<br />

und M173 in Stegenwald begangen und untersucht werden.<br />

M158<br />

M162<br />

M161<br />

Abbildung 3.2.3-63: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte M158<br />

(rotes Quadrat) sowie M 161 und M162 (rote Kreise) und eines bestehenden Schutzdammes (grüne<br />

Linie) und Schutznetzen bzw. Holzbohlenwänden der ÖBB oberhalb des Winkelmasten M158<br />

(rot punktierte Linien)<br />

158/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

M173<br />

Abbildung 3.2.3-64: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes des M<br />

Sachverhalt<br />

173 (roter Kreis)<br />

Der gegenständliche Einhang im Bereich der zu beurteilenden Maststandorte wurde vom Bearbeiter<br />

soweit zugänglich flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die<br />

Hanggeometrie entlang der Bemessungs-Profillinien erhoben.<br />

Geologie<br />

Die steilen Talflanken bergseits der drei Maststandorte im Bereich südwestlich des Pass Lueg werden<br />

durchwegs von mächtigen Dachsteinkalkabfolgen aufg<strong>eb</strong>aut.<br />

Winkelmast M158 (bei Bestandsdamm)<br />

Die Unterhänge werden überwiegend von Sturzschutthalden g<strong>eb</strong>ildet. Die Steilstufe unmittelbar bergseits<br />

des Winkelmaststandortes M158 beim Bestandsdamm wird von oberflächlich verkittetem<br />

Hangschutt g<strong>eb</strong>ildet, darüber folgt eine aktive und teilweise unbewachsene Sturzschutthalde, die bis<br />

an eine mittelsteile Felsrampe heranreicht. Diese leitet wiederum zu einer 65° steilen und ca. 100 m<br />

hohen Wandstufe über. Der anstehende Dachsteinkalk im Bereich der Felsrampe und der unteren<br />

Felswand (vgl.Abbildung 3.2.3-65) weist eine mäßige bis starke Auflockerung auf, die deutlich ausg<strong>eb</strong>ildete<br />

Schichtung des g<strong>eb</strong>ankten Dachsteinkalks fällt flach schräg aus dem Hang heraus. Durch<br />

Verwitterung und Abgrusung von überwiegend kleinstückigen Kluftkörpern des stark zerlegten Gesteins<br />

bilden sich Überhänge, vereinzelt wurden hier Stützpfeiler aus Beton in der Wand errichtet, um<br />

größere potentielle Versagenskörper in solchen überhängenden Wandbereichen abzustützen<br />

(vgl.Abbildung 3.2.3-65, vermutlich Bauwerke der ÖBB).<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 159/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-65: Untere Felswand mit Stützpfeilern (rote Markierung)<br />

Maststandorte M161 und M162<br />

Bergseits der Maststandorte M161 und M162 befindet sich jeweils eine ca. 10 m hohe, senkrechte<br />

Felsstufe, der darüber folgende Einhang wird i. w. von seicht unter einer meist geringmächtigen<br />

Hangschuttdecke anstehendem Dachsteinkalk aufg<strong>eb</strong>aut (vgl. Abbildung 3.2.3-66). Der Einhang wird<br />

hier stark durch schräg von NW nach SO streichenden Wandstufen gegliedert (vgl. Abbildung<br />

3.2.3-80). Weiters finden sich seichte Rinnen und Rückenstrukturen, die teilweise sogar „Nackentäler“<br />

ausbilden.<br />

Die Wandstufen weisen an steilstehenden offenen Spalten eine bereichsweise hohe Auflockerung auf,<br />

die Spalten stehen bis zu 20 cm offen. Aktive Öffnungstendenzen der Spalten sind nicht erkennbar,<br />

bestehende einfache Messeinrichtungen zeigen keine Bewegungen. Der Zerlegungsgrad der Dachsteinkalk-Wände<br />

ist i. d. R. hoch, damit bilden sich tendenziell kleine Kluftkörper und in weiterer Folge<br />

auch kleinvolumige Sturzböcke aus (vgl. Abbildung 3.2.3-83).<br />

Stegenwald M173<br />

Bergseits des Maststandorts M173 finden sich im wesentlichen Lockermaterialablagerungen (vermutlich<br />

Bergsturzhalden und spätglaziale Sedimente), unmittelbar südlich des Maststandortes ist eine<br />

Felswand aufgeschlossen, die von Wetterstein- bzw. Ramsaudolomit (vgl. Abbildung 3.2.3-66) aufg<strong>eb</strong>aut<br />

wird. Die Dolomite sind stark zerlegt und aufgelockert, der Wirkungsbereich von Steinschlagprozessen<br />

aus der Steilstufe liegt jedoch deutlich südlich des geplanten Maststandortes M173<br />

(vgl.Abbildung 3.2.3-90).<br />

160/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-66: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />

Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate. 45=Dachsteinkalk, 50=Wettersteindolomit/<br />

Ramsaudolomit.<br />

Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung für die Steinschlagsimulation<br />

Standort M158 (Winkelmast)<br />

Es finden sich zahlreiche Sturzblöcke im Unterhang, teilweise handelt es sich dabei um aktive geschlossene<br />

Schutthalden ohne bzw. schütteren Bewuchs (vgl. Abbildung 3.2.3-51). Der Waldbestand<br />

weist häufig bodennah Schlagmarken auf (vgl. Abbildung 3.2.3-53, Foto 1). Der Maststandort M158 ist<br />

an einem Forstweg geplant, an dessen talseitiger Böschung ein Steinschlagschutzdamm (ÖBB bzw.<br />

<strong>Land</strong>esstraße) besteht. Im Bereich des Maststandortes M158 wurde ein Bemessungsprofil aufgenommen,<br />

aufgrund der Charakteristik des Geländes bergseits der Schutthalden des Unterhanges war<br />

eine direkte Begehung des Oberhanges nicht möglich, die Generierung des obersten Teiles des Profils<br />

erfolgte aus den Befunden des Unterhanges (Hangaufbau und Rauigkeiten) sowie aus den vorliegenden<br />

Höhenmodellen.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 161/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-67: Orthofoto-Lageplan mit Lage des Bemessungsprofils, untersuchter Schutzbauwerk-Standort<br />

(gelber Pfeil) und geplanter Maststandort M158 (rotes Quadrat). Orange punktiert: Bestandsnetze<br />

bzw. Bohlenwände ÖBB, Orange Linie: Bestandsdamm.<br />

Die im Bereich des Unterhanges vorgefundenen Sturzblöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen<br />

sind in Tabelle 3.2.3-9 dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung in Abbildung 3.2.3-72 graphisch<br />

dargestellt.<br />

Abbildung 3.2.3-68: aktive Schutthalde und alte, bemooste Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes<br />

Abbildung 3.2.3-69: frische Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes<br />

Abbildung 3.2.3-70: aktive Schutthalde und bodennahe Schlagmarken am Buchenbestand im Unterhang<br />

162/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

In der Schutthalde unterhalb der unteren Wandstufe befinden sich in mehreren untereinander angeordneten<br />

Reihen Steinschlagschutzmaßnahmen der ÖBB in Form von Holzbohlenwänden, Steinschlagschutznetzen<br />

der Type Kaim sowie der Trumer Schutzbauten. Die Schutzmaßnahmen weisen<br />

durchwegs Schäden auf, die Holzbohlenwände sind teilweise zerstört, ein Schutznetz der Type Kaim<br />

wurde von einem Sturzblock fast durchschlagen, der Block mit 0,23 m³ wurde gerade noch vom<br />

schwer beschädigten Netz gehalten (vgl. Abbildung 3.2.3-71, erstes Bild obere Reihe). Auch die anderen<br />

Schutzbauten weisen beträchtliche Vorverfüllungen auf (vgl. Abbildung 3.2.3-71).<br />

Abbildung 3.2.3-71: frische Sturzblöcke im Bereich der Steinschlagverbauungen der ÖBB, erstes Bild: Beinahedurchschlag<br />

eines Blockes durch das Netz der Type „Kaim“, Bilder untere Reihe: Hinterfüllung von<br />

Steinschlagschutznetzen durch frische Blöcke<br />

Nr.<br />

Achsen<br />

Kubatur<br />

x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />

Anmerkung<br />

1 50,00 40,00 40,00 0,08 Alt, am Schuttkegel Hangfuß<br />

2 85,00 70,00 30,00 0,18 Wie 1<br />

3 120,00 100,00 65,00 0,78 Wie 1<br />

4 80,00 55,00 50,00 0,22 Wie 1<br />

5 50,00 30,00 30,00 0,05 Wie 1<br />

6 40,00 20,00 15,00 0,01 frisch, am Schuttkegel Hangfuß<br />

7 25,00 25,00 10,00 0,01 Wie 6<br />

8 40,00 30,00 10,00 0,01<br />

Angewittert hinter Baum im Unterhang<br />

9 70,00 40,00 25,00 0,07 Angewittert, hinter Bohlenwand<br />

10 100,00 50,00 45,00 0,23<br />

11 60,00 50,00 40,00 0,12<br />

Stein hat Netz im Trefferfeld<br />

zerstört, gerade noch gehalten,<br />

frisch<br />

Frisch, von Netz Type „Kaim“<br />

aufgehalten<br />

12 40,00 30,00 30,00 0,04 Wie 11<br />

13 60,00 50,00 30,00 0,09 Alt, Vorverfüllung Kaimnetz<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 163/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Nr.<br />

Achsen<br />

x [cm] y [cm][<br />

z [cm]<br />

Kubatur<br />

m³<br />

Anmerkung<br />

A<br />

14<br />

40,00 40,00 15,00<br />

0,02 StützentreffeS<br />

r Trumer Randfeld<br />

15<br />

35,00 20,00 20,00<br />

0,01<br />

Frisch, F<br />

Netz N<br />

Vorverfüllung<br />

Trumer<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

30,00 35,00 35,00 35,00 50,00 25,00 30,00 30,00 35,00 40,00 20,00<br />

25,00<br />

30,00<br />

35,00<br />

35,00<br />

0,02 Wie W 15<br />

0,03 Wie W 15<br />

0,03 Wie W 15<br />

0,04 Wie W 15<br />

0,07 Frisch, F westl. . Kaim-Netz<br />

Tabelle 3.2.3-9: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich B der Halde bergseits des Be-<br />

standsdamms beim Standort M158<br />

Blockgrößenverteilung Größtblöcke Paß Lueg L bei Mast M158<br />

5,0<br />

20,0<br />


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

M161 und M162<br />

Abbildung 3.2.3-73: Bemessungsprofil bergseits Pass Lueg Bundesstraße, ÖBB-Trasse, Bestandsleitung/ Bestandsdamm<br />

(roter Pfeil) und geplantem Standort des Winkelmasts M158 (grüner Pfeil)<br />

Im Bereich des Standortes der Masten M161 und 162 befinden sich bergseits mehrere Wandstufen,<br />

die den Hang gliedern. Um der feingliedrigen Morphologie in diesem Hangabschnitt Rechnung zu<br />

tragen, wurden für M161 zwei Bemessungsprofile aufgenommen, da hier einerseits eine Rinne<br />

vorliegt, die jedoch aufgrund der schwach ausgeprägten Tiefenlinie nicht zwingend alle potentiellen<br />

Sturzbahnen von Steinschlagprozessen im Oberhang auf sich konzentriert. Die westliche Profillinie<br />

verläuft auf einem schwach ausgeprägten Rücken und quert mehrere Wandstufen mit einer Höhe von<br />

bis zu ca. 15 m.<br />

Für den westlichen Standort M162 zeigte sich im Rahmen der Begehung, dass aufgrund der schräg<br />

zum Hang verlaufenden Felsrippen (teilweise mit einem Gegenanstieg), der relativ flachen<br />

Hangneigung oberhalb der untersten Wandstufe sowie den vorgefundenen Sturzblöcken lediglich die<br />

unterste Wandstufe unmittelbar oberhalb des Standortes als relevanter Ablös<strong>eb</strong>ereich einzustufen ist.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 165/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

M161<br />

Profil<br />

Ost – „Rücken“<br />

M162<br />

Profil<br />

West<br />

Profil<br />

Ost – „Tal“<br />

M161<br />

Abbildung 3.2.3-74: Orthofoto-Lageplan mit Lage der Bemessungsprofile (rote Linien), untersuchte Schutzbauwerk-Standorte<br />

(gelbe Pfeile) und geplante Maststandorte M161 und 162 (rote Quadrate)<br />

Die Wandstufe oberhalb des Maststandortes M161 ist senkrecht bis überhängend und zeigt an steilen<br />

Störungsflächen abgelöste Gesteinskörper (vgl. Abbildung 3.2.3-76, erstes Foto bzw. Abbildung<br />

3.2.3-77, drittes Bild) mit mehreren 10er Kubikmetern auf. An einigen der offenen Spalten befinden<br />

sich Spione aus Metallstäben, die ausnahmslos keine Hinweise auf Bewegungen zeigen (vgl. Abbildung<br />

3.2.3-77, Bilder 1+2). Die Bankungsflächen des Dachsteinkalks fallen flach nach NNO ein<br />

(020/30), als „Pultflächen“ ausg<strong>eb</strong>ildete Klüfte fallen mittelsteil nach WNW ein (281/47).<br />

166/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-75: Gefüge-Diagramm mit den maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen in der Wandstufe unmittelbar bergseits<br />

des Maststandortes M161, Schmidtsches Netz, untere Lagenkugel, winkeltreue Projektion<br />

Der größte an offenen aber derzeit offensichtlich nicht aktiven Trennflächen abgesetzte Gesteinskörper<br />

weist eine Kubatur von ca. 150 m³ auf (B=7m, H=5m, Mä=4m). An der zweiten Wandstufe oberhalb<br />

des Standortes ist an einem konkreten Beispiel der Versagensmechanismus erkennbar: an einer<br />

offenen subvertikalen Spalte mit gleichbleibender Öffnungsweite hat sich eine Felsplatte an der Pultfläche<br />

im Zuge eines Gleitversagens talwärts bewegt, sobald diese Platte an die Kante gelangt, die<br />

von der Pultfläche und der Wandfläche g<strong>eb</strong>ildet wird, kippt sie aus dem Verband (vgl. Abbildung<br />

3.2.3-77, Bild 3).<br />

Abbildung 3.2.3-76: Wandstufe und abgelöster Felskörper unmittelbar oberhalb Standort Doppelmast Ost M161<br />

Abbildung 3.2.3-77: Offene Spaltensysteme mit Messspionen der ÖBB, keine aktiven Bewegungen, rechtes Bild:<br />

Versagensmechanismus: Kippen bzw. Knicken von plattigen Ablösungen an wandparallelen Störungen<br />

Zwischen den Wandstufen finden sich zahlreiche zumeist alte, stark verwitterte und bemooste Sturzblöcke<br />

(vgl. Abbildung 3.2.3-79), vereinzelt liegen auch frische Sturzblöcke vor (vgl. Abbildung<br />

3.2.3-78).<br />

Abbildung 3.2.3-78: M161: meist frische Sturzblöcke unterhalb der Felsstufe bzw. oberhalb der Felsstufe<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 167/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-79: links: alte Blöcke im Bereich bergseits des Maststandortes M161, Mitte und rechts: vereinzelte<br />

alte Sturzblöcke, schwach ausgeprägte Rinne<br />

Abbildung 3.2.3-80: Digitales Geländemodell aus Laserscan: Lage der Bemessungsprofile Doppelmasten West<br />

(M162)und Ost (M161) und „Damm“ (M158) mit Position der geplanten Standorte der Masten (rote<br />

Quadrate). Quelle Laserscann<br />

Um alle auftretenden Lastfälle im Bereich M 161 zu erfassen, wurden zwei Bemessungsprofile aufgenommen,<br />

die repräsentativ für die möglichen Sturzbahnen sind (vgl. Abbildung 3.2.3-81und Abbildung<br />

3.2.3-82).<br />

Im Bereich des Bemessungsprofils M161 „Rücken“, das an einem schwach ausgeprägten Rücken<br />

verläuft (vgl. Abbildung 3.2.3-81) befinden sich insgesamt vier, teilweise senkrechte kleine Wandstufen,<br />

die jeweils als potentielle Ablöseherde einzustufen sind. Zwischen den Wandstufen befinden sich<br />

tendenziell flache Hangabschnitte, oberhalb der untersten Wandstufe mit Hangneigungen von ca. 25°<br />

und einer schrägen Länge von ca. 100 m.<br />

Das zweite Bemessungsprofil M161 „Tal“ (vgl. Abbildung 3.2.3-82), das entlang einer schwach ausgeprägten<br />

Tiefenlinie verläuft, weist i. w. zwei Wandstufen auf, oberhalb der unteren Wandstufe befindet<br />

sich <strong>eb</strong>enfalls ein flacher Hangabschnitt mit Hangneigungen von 19-31° und einer schrägen Länge<br />

von ca. 60 m.<br />

168/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-81: Bemessungsprofil M161 (Rückensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />

M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />

Abbildung 3.2.3-82: Bemessungsprofil M 161 (Rinnensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />

des Masten M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 169/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Bergseits der beiden Maststandorte M161 und 162 wurden alle vorgefundenen Sturzblöcke mit einer<br />

Kubatur von > 0,01 m³ (ca. 30 kg) mit dem Maßband vermessen und in Tabelle 3.2.3-10 dokumentiert.<br />

Die Blockgrößenverteilung dieser vermessenen Blöcke ist in Abbildung 3.2.3-83 dargestellt.<br />

Nr.<br />

Achsen<br />

Kubatur<br />

x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />

Anmerkung<br />

1 55,00 40,00 35,00 0,08 Relativ frisch, angewittert<br />

2 20,00 20,00 10,00 0,004 Frisch ober Betonmauer bei Bestandsmast West<br />

3 80,00 50,00 35,00 0,14 Alt, ober Betonmauer bei Bestandsmast West, V 99<br />

4 35,00 20,00 10,00 0,01 Frisch, Größtblock ober Mauer bei Bestandsmast West<br />

5 160,00 100,00 70,00 1,12 Alt, V max , vermutl. Ger. Sturzweite, b. Vermessgspflock<br />

6 15,00 15,00 5,00 0,001 Frisch, ober Wandstufe bergs. Standort West<br />

7 10,00 10,00 5,00 0,0005 Wie Nr. 6<br />

8 25,00 15,00 10,00 0,004 In Wurzelteller in Profil West<br />

9 20,00 20,00 15,00 0,01 Angewittert, unter oberer Felsstufe<br />

10 70,00 60,00 50,00 0,21 Alt, in oberem Tälchen auf ca. 700 m SH<br />

11 25,00 25,00 15,00 0,01 Frisch, in oberem Tälchen auf ca. 700 m SH<br />

12 70,00 40,00 20,00 0,06 In Wurzelteller in Profil West<br />

13 60,00 40,00 20,00 0,05 Angewittert, labile Lagerung, ober Maststandort Ost<br />

14 130,00 70,00 45,00 0,41 Alt, auf Verflachung auf 670 m SH<br />

15 40,00 30,00 20,00 0,02 Angewittert, in Wurzelteller auf Verflachung auf 670 m<br />

16 50,00 40,00 20,00 0,04 Alt, in Wurzelteller auf Verflachung auf 670 m<br />

17 30,00 25,00 25,00 0,02 Frisch, an Baumstamm b. unterster Wandstufe Ost<br />

18 80,00 70,00 60,00 0,34 Alt, n<strong>eb</strong>en Maststandort Ost<br />

19 45,00 30,00 20,00 0,03 Frisch, lehnt an Baum unter unterster Wandstufe<br />

20 35,00 30,00 30,00 0,03 Wie Nr. 19<br />

21 40,00 40,00 35,00 0,06 Angewittert, an dünnem Baum<br />

22 50,00 40,00 30,00 0,06 Frisch, an Baum angelehnt<br />

23 80,00 60,00 40,00 0,19 Alt<br />

24 50,00 40,00 25,00 0,05 Alt, labile Lagerung an Baum<br />

25 80,00 50,00 35,00 0,14 Alt<br />

26 90,00 60,00 30,00 0,16 Alt<br />

27 85,00 80,00 65,00 0,44 Frisch, in Wurzelteller am Steig<br />

28 130,00 70,00 45,00 0,41 Frisch, in Wurzelteller am Steig<br />

29 120,00 110,00 80,00 1,06 Alt, unt. dritter Wandstufe (Oberhang), ger. Transp.weite<br />

30 80,00 70,00 70,00 0,39 Wie Nr. 29<br />

31 110,00 40,00 40,00 0,18 Wie Nr. 29<br />

Tabelle 3.2.3-10: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich der Halde bergseits der<br />

Standorte der Masten M161 und 162<br />

170/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Blockgrößenverteilung Größtblöcke Passs Lueg Masten M161<br />

und M162<br />

16,1<br />

6,5<br />


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-85: bereichsweise stark aufgelockerte Felsstufe unmittelbar bergseits des Maststandortes M162<br />

Oberhalb der Felsstufe verflacht der Hang deutlich auf eine Länge von ca. 90 m, hier finden sich vereinzelt<br />

Sturzblöcke, die jedoch meist aus Sekundärablösungen aus dem Hangschutt stammen (Wurzelteller<br />

umgestürzter Bäume etc.). Dieser Hangabschnitt wird nach oben hin von einem Felsrücken<br />

abgeschlossen, der einen von SW nach NO streichenden Wall bildet, der bergseits einen Gegenanstieg<br />

mit einer Neigung von 25° und einer schrägen Höhe von 4 m ausbildet (vgl. Abbildung 3.2.3-86).<br />

Abbildung 3.2.3-86: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Standortes M162 (roter Pfeil) und<br />

untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />

172/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Winkelmast Stegenwald M173<br />

Im Bereich des Standortes des Winkelmasts M173 unmittelbar n<strong>eb</strong>en der Auffahrtsrampe auf die A10<br />

Tauernautobahn (Richtungsfahrban <strong>Salzburg</strong>) finden sich am Hangfuß im Nahbereich des<br />

ausgepflockten Maststandortes mehrere z. T. große Blöcke, die jedoch durchchwegs stark verwittert<br />

und offensichtlich sehr alt sind. Bergseits des Standortes M173 fehlen anstehende Felsbereiche völlig.<br />

Der Standort M173 liegt auf einer ausgeprägten Rückensituation im Randbereich der orographisch<br />

linken Flanke der Grünwaldrinne, die in der Verlängerung der Ofenrinne vom Wieselstein herabzieht.<br />

Der Maststandortes auf dem deutlich ausgeprägten Rücken befindet sich daher offensichtlich<br />

außerhalb des Wirkungsbereiches von Steinschlagprozessen.<br />

Abbildung 3.2.3-87: digitales Geländemodell mit der Position des geplanten Maststandortes M173<br />

(rotes Quadrat)<br />

Die morphologischen Formen im Bereich der Felswände im Oberhang (Wieselstein, vgl. Abbildung<br />

3.2.3-89 und Abbildung 3.2.3-88) sowie die höher am Hang vorliegenden Blockfelder (vgl. Abbildung<br />

3.2.3-90) dürften stumme Zeugen von spät- bis postglazialen Massensturz-Ablagerungen sein und<br />

sind aus derzeitiger Sicht für die Gefährdungssituation des Maststandortes nicht relevant.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 173/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-88: digitales Geländemodell (Überblick) mit der Position des geplanten Maststandortes<br />

M173 (rotes Quadrat) und den vermuteten Nischen aus Massensturzprozessen<br />

(rot punktierte Linie). Quelle: SAGIS Jänner 2012<br />

Abbildung 3.2.3-89: Blick von der Grünwaldrinne in Richtung Wieselstein mit den mächtigen Dachsteinkalkwänden<br />

174/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-90: links: Streublockfeld im Unterhang; Mitte: Großblock im Wald zwischen den<br />

Forstwegkehren; rechts: frischer Einzelblock am A10-Begleitweg deutlich südlich des geplanten<br />

Maststandortes M173<br />

Einzelne frische Sturzblöcke finden sich am Begleitweg zur Auffahrt auf die A10, die dazugehörigen<br />

Ablös<strong>eb</strong>ereiche in Form eines felsdurchsetzten Hanges bergseits des Weges und deren Wirkungsbereiche<br />

liegen jedoch sehr deutlich südlich des Maststandortes M173 und stellen kein Gefährdungspotential<br />

für den Standort dar.<br />

Gutachten<br />

Winkelmast M158<br />

Aus den beiden hohen Wandbereichen bergseits der Schutthalde finden Steinschlagablösungen mit<br />

einer hohen Frequenz (1-10 Ereignisse/Jahr) und tendenziell geringen Blockgrößen (Abbildung<br />

3.2.3-72) statt. Der überwiegende Teil der Sturzblöcke bleibt im Bereich der Schutthalde im Unterhang<br />

liegen. Um die Energie und Sprunghöhenverteilung der Sturzblöcke im Bereich des Maststandortes<br />

bzw. am potentiellen Standort eines Schutzbauwerkes (im Bereich der Forststraße am Fuß der<br />

Schutthalde) zu ermitteln, wurden im Zuge einer Steinschlagsimulation Ablösungen aus der oberen<br />

wie auch der unteren Wandstufe modelliert.<br />

Mast M161<br />

Beide Masten in diesem Bereich (M161, M162) befinden sich morphologisch auf einem in den Hang<br />

hinausragenden Rücken (vgl. Abbildung 3.2.3-80). Dadurch sind sie gegenüber potentiellen Sturzblöcken<br />

aus dem Oberhang nur bedingt exponiert.<br />

Aus den Felsstufen direkt oberhalb des Maststandortes, die eine teilweise hohe Auflockerung und<br />

einen hohen Zerlegungsgrad besitzen, können Sturzblöcke abgelöst werden und die Maststandorte<br />

erreichen. Größere und an offenen Spalten deutlich vom Felsverband abgelöste Bereiche mit bis zu<br />

einigen 10er bis mehr als 100 Kubikmetern zeigen an den dort vorhandenen Messspionen keine aktiven<br />

Bewegungen.<br />

Mast M162<br />

Für diesen Maststandort ist als potentieller Steinschlagablös<strong>eb</strong>ereich aus derzeitiger Sicht lediglich die<br />

unmittelbar bergseits des Standorts befindliche Wandstufe relevant. Die darüber liegenden Stufen<br />

werden aufgrund der Morphologie (Flachstücke und Gegenanstiege, von der Fallinie in Richtung Osten<br />

weisende Rippen) nicht als relevante potentielle Ablöseherde eingestuft. Daher werden für diesen<br />

Standort im Rahmen der Steinschlagsimulation lediglich Ablösungen aus der untersten Wandstufe<br />

untersucht.<br />

Maststandort Stegenwald M173<br />

Eine Steinschlaggefährdung dieses Maststandortes ist aus derzeitiger Sicht auszuschließen, Steinschlagschutzmaßnahmen<br />

sind daher nicht erforderlich.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 175/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Bemessungsblockgrößen<br />

Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />

über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />

abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />

Homogenbereiches vermessen und dokumentiert.<br />

Die für die einzelnen Maststandorte modellierten Blockgrößen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:<br />

Bemessungsprofil<br />

Kubatur<br />

[m³]<br />

Spezifisches Gewicht<br />

[kg/m³]<br />

Radius Block<br />

[m]<br />

Masse<br />

[kg]<br />

M158 0,25 2650 0,40 662,5<br />

M161 („Rücken“)<br />

M161 („Tal“)<br />

0,5 2650 0,50 1325<br />

1,2 2650 0,66 3180<br />

0,5 2650 0,50 1325<br />

1,2 2650 0,66 3180<br />

M162 1,2 2650 0,66 3180<br />

Tabelle 3.2.3-11: Abmessungen, spezifisches Gewicht und Masse der Bemessungsblöcke<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />

Winkelmast M158<br />

Für den Maststandort M158 im Bereich des Bestandsdammes an der Forststraße oberhalb der Paß<br />

Lueg Bundesstraße wurden zwei Wandstufen als Ablös<strong>eb</strong>ereiche modelliert. Zudem wurden als sinnvolle<br />

Schutzbauwerk-Standorte einerseits die Schutthalde am Hangfuß unmittelbar bergseits des<br />

Forstweges und andererseits direkt auf dem bestehenden Bestandsweg (ev. auch in Form eines<br />

Dammes) in Hinblick auf die dort jeweils auftretenden Energien und Sprunghöhen untersucht:<br />

176/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-91: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 (Damm) der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich untere Wandstufe mit dem Steinschlagsimulationsprogramm<br />

RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil<br />

Maststandort M158:<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,25 m³)<br />

Ablösungen untere Wandstufe<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

432<br />

404<br />

376<br />

349<br />

321<br />

293<br />

265<br />

238<br />

210<br />

182<br />

154<br />

126<br />

99<br />

71<br />

43<br />

15<br />

‐12<br />

‐40<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-92: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb<br />

der unteren Wandstufe<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 177/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0,4<br />

0,6<br />

0,8<br />

Maststandort M158:<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,25 m³)<br />

Ablösung untere Wandstufe<br />

1,0<br />

1,1<br />

1,3<br />

1,5<br />

1,7<br />

1,9<br />

2,1<br />

2,3<br />

2,5<br />

2,6<br />

2,8<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

3,0<br />

3,2<br />

3,4<br />

3,6<br />

3,8<br />

4,0<br />

Abbildung 3.2.3-93: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante Block) bei einer unterstellten<br />

Ablösestelle innerhalb der unteren Wandstufe<br />

Abbildung 3.2.3-94: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich obere Wandstufe mit dem Steinschlagsimulationsprogramm<br />

RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil. Schutzbauwerk Unterhang: grüner Pfeil<br />

178/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Maststandort M158<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort Hangfuß (0,25 m³)<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1283<br />

1200<br />

1117<br />

1035<br />

952<br />

869<br />

787<br />

704<br />

621<br />

539<br />

456<br />

373<br />

291<br />

208<br />

125<br />

42<br />

‐40<br />

‐123<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-95: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb<br />

der oberen Wandstufe<br />

Mast M158<br />

Sprunghöhen am Hangfuß (0,25 m³)<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

9,8<br />

9,3<br />

8,8<br />

8,3<br />

7,8<br />

7,3<br />

6,8<br />

6,3<br />

5,8<br />

5,3<br />

4,8<br />

4,3<br />

3,8<br />

3,4<br />

2,9<br />

2,4<br />

1,9<br />

1,4<br />

0,9<br />

0,4<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-96: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante Block) bei einer unterstellten<br />

Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 179/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

100<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,25 m³)<br />

Ablösung obere Wandstufe<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1374<br />

1286<br />

1197<br />

1109<br />

1020<br />

932<br />

843<br />

755<br />

666<br />

578<br />

489<br />

401<br />

312<br />

224<br />

135<br />

47<br />

‐42<br />

‐130<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-97: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb<br />

der oberen Wandstufe<br />

Mast M158<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,25 m³)<br />

Ablösung obere Wandstufe<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,4<br />

1,0<br />

1,7<br />

2,3<br />

2,9<br />

3,5<br />

4,2<br />

4,8<br />

5,4<br />

6,0<br />

6,7<br />

7,3<br />

7,9<br />

8,6<br />

9,2<br />

9,8<br />

10,4<br />

11,1<br />

11,7<br />

12,3<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-98: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante Block) bei einer unterstellten<br />

Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe<br />

180/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Blockgröße<br />

Ablös<strong>eb</strong>ereich<br />

Bauwerksstandort<br />

Energie Fraktile<br />

[X % < Y kJ]<br />

Bauwerkshöhe<br />

[m]<br />

0,25 m³ Oberhang Hangfuß<br />

0,25 m³ Oberhang Am Weg<br />

0,25 m³ Unterhang Am Weg<br />

100 % < 1283 kJ<br />

99,9 % < 1000 kJ<br />

100 % < 1374 kJ<br />

99,5 % < 500 kJ<br />

100 % < 432 kJ<br />

99,5 % < 100 kJ<br />

4 m<br />

3 m<br />

2 m<br />

Tabelle 3.2.3-12: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M158<br />

Mast M161<br />

Für diesen Maststandort M161 waren zur Abdeckung der potentiellen Sturzbahnen aus den Wandstufen<br />

im Oberhang zwei Bemessungsprofile erforderlich.<br />

Mast M161 („Rücken“)<br />

Abbildung 3.2.3-99: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M161 „Rücken“ mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort<br />

M161: roter Pfeil<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 181/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

100<br />

M161 Rücken<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,5 m³)<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

614<br />

575<br />

535<br />

495<br />

456<br />

416<br />

377<br />

337<br />

298<br />

258<br />

218<br />

179<br />

139<br />

100<br />

60<br />

21<br />

‐19<br />

‐59<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-100: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ<br />

M161 ‐ Rücken<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,5 m³)<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7,0<br />

6,7<br />

6,3<br />

6,0<br />

5,7<br />

5,3<br />

5,0<br />

4,7<br />

4,3<br />

4,0<br />

3,6<br />

3,3<br />

3,0<br />

2,6<br />

2,3<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,3<br />

1,0<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-101: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m (Oberkante Block)<br />

182/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

M161 Rücken<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (1,2 m³)<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1485<br />

1389<br />

1294<br />

1198<br />

1102<br />

1007<br />

911<br />

816<br />

720<br />

624<br />

529<br />

433<br />

338<br />

242<br />

146<br />

51<br />

‐45<br />

‐141<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-102: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ<br />

M161 Rücken<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1,2 m³)<br />

100<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

7,0<br />

6,7<br />

6,3<br />

6,0<br />

5,7<br />

5,3<br />

5,0<br />

4,7<br />

4,3<br />

4,0<br />

3,6<br />

3,3<br />

3,0<br />

2,6<br />

2,3<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,3<br />

1,0<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-103: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort<br />

auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m (Oberkante Block)<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 183/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Mast M161 („Tal“)<br />

Abbildung 3.2.3-104: Darstellung der Trajektorien im Profil M161 „Tal“ der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort<br />

M161: roter Pfeil<br />

100<br />

M161 "Tal"<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,5 m³)<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

314<br />

294<br />

274<br />

254<br />

234<br />

214<br />

194<br />

174<br />

154<br />

134<br />

114<br />

94<br />

74<br />

54<br />

34<br />

14<br />

‐6<br />

‐26<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-105:<br />

Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort<br />

auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ<br />

184/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

M161 "Tal"<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,5 m³)<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7,7<br />

7,3<br />

7,0<br />

6,6<br />

6,2<br />

5,8<br />

5,5<br />

5,1<br />

4,7<br />

4,4<br />

4,0<br />

3,6<br />

3,2<br />

2,9<br />

2,5<br />

2,1<br />

1,7<br />

1,4<br />

1,0<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-106: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m (Oberkante Block)<br />

M161 "Tal"<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (1,2 m³)<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

‐92<br />

‐24<br />

45<br />

113<br />

182<br />

250<br />

319<br />

387<br />

455<br />

524<br />

Energie [kJ]<br />

592<br />

661<br />

729<br />

797<br />

866<br />

934<br />

1003<br />

1071<br />

Abbildung 3.2.3-107: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 185/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

M161 Tal<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1,2 m³)<br />

100<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0,6<br />

1,0<br />

1,4<br />

1,7<br />

2,1<br />

2,5<br />

2,9<br />

3,2<br />

3,6<br />

4,0<br />

4,4<br />

4,7<br />

5,1<br />

5,5<br />

5,8<br />

6,2<br />

6,6<br />

7,0<br />

7,3<br />

7,7<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-108: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m (Oberkante Block)<br />

Profil/Standort<br />

Blockgröße<br />

Energie Fraktile<br />

[X % < Y kJ]<br />

Bauwerkshöhe<br />

[m]<br />

0,5 m³<br />

100 % < 614 kJ<br />

99 % < 500 kJ<br />

3,5 m<br />

M161 („Rücken“)<br />

100 % < 1485 kJ<br />

1,2 m³<br />

98 % < 1000 kJ<br />

4 m<br />

90 % < 500 kJ<br />

M161 („Tal“)<br />

0,5 m³<br />

1,2 m³<br />

100 % < 314 kJ<br />

90 % < 100 kJ<br />

100 % < 1071 kJ<br />

99,5 % < 500 kJ<br />

3,5 m<br />

4 m<br />

Tabelle 3.2.3-13: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M161 (Profile „Tal“ und „Rücken“)<br />

186/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Mast M 162<br />

Abbildung 3.2.3-109: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M162 mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0 Maststandort 162: roter Pfeil<br />

20<br />

M162<br />

Translationsgeschwindigkeiten am Bauwerk<br />

Anteil Steine [%]<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 0 1 1 2 3 3 4 5 5 6 6 7 8 8 9 10 10 11 11<br />

Translationsgeschwindigkeit [m/s]<br />

Abbildung 3.2.3-110:<br />

Darstellung des Verlaufs der Translationsgeschwindigkeit des Bemessungsblockes mit<br />

1,2 m³ über den Profilverlauf<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 187/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

100<br />

M162<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (1,2 m³)<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

204<br />

191<br />

178<br />

165<br />

152<br />

139<br />

126<br />

112<br />

99<br />

86<br />

73<br />

60<br />

47<br />

34<br />

21<br />

8<br />

‐6<br />

‐19<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-111: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />

Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ<br />

M162<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1,2 m³)<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,6<br />

2,5<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,1<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-112:<br />

Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort<br />

auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m (Oberkante Block)<br />

188/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Blockgröße<br />

Ablös<strong>eb</strong>ereich<br />

Energie Fraktile<br />

[X % < Y kJ]<br />

Bauwerkshöhe<br />

[m]<br />

1,2 m³ Untere Wandstufe<br />

100 % < 204 kJ<br />

78 % < 100 kJ<br />

2,5 m<br />

Tabelle 3.2.3-14: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M162<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für folgende Maststandorte erforderlich:<br />

M158<br />

M161<br />

M162<br />

Die Dimensionierung der empfohlenen Schutzmaßnahmen erfolgt auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation.<br />

Bei der Errichtung von Steinschlagschutznetzen ist zu beachten, dass ab Dezember 2012 lt. Baustoffliste<br />

ÖE diese eine Zulassung gem. ETAG 27 (CE-Zulassung) besitzen und die Restnutzhöhenklasse<br />

A nachweisen müssen.<br />

Weiters ist zu beachten, dass im Rahmen der CE-Zulassung ausschließlich 3-Feldsysteme getestet<br />

werden. Damit gilt die gem. ETAG 27 nachgewiesene Energie-Aufnahmekapazität der Netze nur für<br />

Systeme mit mindestens drei Feldern (mit i. d. R. jeweils 10 m). Daher wird vom Gutachter dringend<br />

empfohlen, für den Schutz der Leitungsmasten zumindest drei Felder der Steinschlagschutzsysteme<br />

mit einer Gesamtlänge von ca. 30 m zu errichten.<br />

Im Rahmen der Zulassung von Steinschlagschutznetzen ist die maximale Auslenkung der Systeme<br />

beim Bemessungs-Lastfall (Maximum Energy Level MEL) messtechnisch zu erfassen und im Rahmen<br />

der Europäischen Technischen Zulassung (ETA) zu deklarieren. Um zu verhindern, dass es zu einer<br />

Beschädigung des zu schützenden Objektes im Rahmen der elastoplastischen Verformung des<br />

Schutznetzes im Zuge der Belastung kommt, ist ein Mindestabstand vom Schutzbauwerk zum Leitungsmasten<br />

einzuhalten. Die in der ETA dokumentierte maximale Auslenkung sollte um einen Sicherheitsfaktor<br />

von 1,2 erhöht werden und dies als Mindestabstand zwischen Schutzbauwerk und<br />

Schutzobjekt eingehalten werden.<br />

M158<br />

Die maßg<strong>eb</strong>liche charakteristische Einwirkung auf eine Schutzmaßnahme im Bereich des Maststandortes<br />

bzw. einer Schutzmaßnahme unmittelbar bergseits des Masten (talseitiger Rand der bestehenden<br />

Forststraße) beträgt für die einwirkende Energie 500 kJ und für die Sprunghöhe 3 m. Für eine<br />

Maßnahme im Bereich des Hangfusses ist als charakteristische Einwirkung eine Energie von 1000 kJ<br />

und eine Sprunghöhe von 4 m vorzusehen. Der Schutz des Maststandortes kann mit einem Steinschlagschutznetz<br />

direkt am Hangfuß (E k =1000 kJ, H k =4m) hergestellt werden.<br />

M161<br />

Die maßg<strong>eb</strong>liche charakteristische Einwirkung auf eine Schutzmaßnahme im Bereich des Maststandortes<br />

bzw. einer Schutzmaßnahme unmittelbar bergseits des Masten beträgt für die einwirkende<br />

Energie 1000 kJ und für die Sprunghöhe 4 m.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 189/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

M162<br />

Die maßg<strong>eb</strong>liche charakteristische Einwirkung auf eine Schutzmaßnahme im Bereich des Maststandortes<br />

bzw. einer Schutzmaßnahme unmittelbar bergseits des Masten beträgt für die einwirkende<br />

Energie 150 kJ und für die Sprunghöhe 2,5 m.<br />

3.2.3.8 NAG-STE-08 M408, M409, Gem. Kaprun<br />

Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollten die zwei, im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />

durch GWU vorausgeschiedene Standorte M 408 und M409 im Bereich Kaprun begangen<br />

und untersucht werden.<br />

Abbildung 3.2.3-113: Übersichtslageplan (ohne Maßstab) mit ungefährer Position der untersuchten geplanten<br />

Standorte des Winkelmasten M409 (rotes Quadrat) sowie des Tragmastes M408 (roter Kreis) und<br />

von bestehenden Schutznetzen oberhalb der Straße (rote Linie)<br />

Sachverhalt<br />

Der gegenständliche Einhang im Bereich der zwei zu beurteilenden Maststandorte M408 und M409<br />

wurde vom Bearbeiter am 25.8.2011 flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten<br />

sowie die Hanggeometrie entlang der Bemessungs-Profillinien erhoben.<br />

Im Bereich der Bestandsleitung bzw. oberhalb der Straße im Einflußbereich der Falkenbachwand<br />

befinden sich Steinschlagschutznetze, die bis in den Bereich der Kehre in den Wald hineinreichen<br />

(vgl. Abbildung 3.2.3-113 rote Linie und Abbildung 3.2.3-114), den Standort des Winkelmasts M409<br />

jedoch nicht abdecken. Bei den Bestandsnetzen handelt es sich um Schutznetze der Type RXI 200<br />

(Geobrugg) mit einer Nominalhöhe von 4 m und einer Energieaufnahmekapazität von 2000 kJ.<br />

190/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-114: Bestandsnetz zum Schutz der Straße (RXI 200, H=4m)<br />

Geologie<br />

Der gegenständliche Hangabschnitt in dem die beiden Masten situiert sind, liegt nordöstlich der Falkenbachwand.<br />

Die Gesteine, die die Felsstufen bergseits der Maststandorte bilden, werden von Kalkglimmerschiefern<br />

der Glocknerdecke aufg<strong>eb</strong>aut (vgl. Abbildung 3.2.3-115). Im Bereich des<br />

Hangschutts finden sich auch Sturzblöcke aus dunklem Marmor.<br />

Abbildung 3.2.3-115: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 123 Zell am See,<br />

Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 191/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Standort M409 (Winkelmast)<br />

Der Maststandort M409 befindet sich ca. 30 m NE‘ der Straßenkehre oberhalb des dort befindlichen<br />

Forstweges, der Standort war bei der Begehung ausgepflockt.<br />

Im Bereich des Standortes des Winkelmastes finden sich zahlreiche z. T. auch große Sturzblöcke mit<br />

Kubaturen von bis zu ca. 70 m³ (vgl. Abbildung 3.2.3-119), die durchwegs ein hohes Alter, starken<br />

Bewuchs und Verwitterung zeigen. Die gehäuft an einer Position auftretenden Großblöcke stammen<br />

vermutlich aus einem historischen Felssturzereignis.<br />

Der Zustand des Waldes bergseits des Maststandortes ist als schlecht einzustufen, zahlreiche Bäume<br />

sind umgestürzt, der Bestand ist weitgehend gleichaltrig (vgl. Abbildung 3.2.3-116).<br />

Abbildung 3.2.3-116: schlechter Waldzustand im Bereich bergseits des Maststandorts M409<br />

Im Bereich des Unterhanges finden sich sehr vereinzelt Schlagmarken an Bäumen, die eine Höhe von<br />

durchwegs < 2 m aufweisen (vgl. Abbildung 3.2.3-117).<br />

Abbildung 3.2.3-117: frische Schlagmarke an Baum, H


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-118: angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes M409 mit Blockgrößen<br />

von durchwegs < 0,5 m³<br />

Abbildung 3.2.3-119: stark bemooste, alte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes M409 mit<br />

Blockgrößen von bis zu mehreren 10er m³ (stammen vermutlich aus einem historischen Felssturzereignis)<br />

Achsen<br />

Kubatur<br />

Nr. x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />

1 500,00 400,00 350,00 70,0<br />

Anmerkung<br />

Alt, im Bereich des Bestandsnetzes ober<br />

Straße auf 910 m ü.d.A.<br />

2 600,00 400,00 170,00 40,8 Wie 1<br />

3 450,00 360,00 140,00 22,7 Wie 1<br />

4 250,00 180,00 80,00 3,6<br />

Block alt, bemoost, Sturzschutthalde oberhalb<br />

Standort Winkelmast<br />

5 280,00 250,00 60,00 4,2 Wie 4<br />

6 100,00 80,00 45,00 0,4 Schwacher Moos- u. Flechtenbewuchs<br />

7 80,00 80,00 45,00 0,3 Wie 6<br />

8 90,00 35,00 20,00 0,1 Wie 6<br />

9 200,00 110,00 40,00 0,9<br />

Block alt, bemoost, Sturzschutthalde oberhalb<br />

Standort Winkelmast<br />

10 80,00 70,00 55,00 0,3 schwach angewittert, kein Bewuchs<br />

Tabelle 3.2.3-15: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich bergseits des Winkelmasten<br />

M409<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 193/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Blockgrößenverteilung Winkelmast M409, , Kaprun<br />

(inkl. alter Felssturz)<br />

30%<br />

40% %<br />

5,0 m³<br />

20%<br />

10%<br />

Abbildung<br />

3.2.3-120: Größenverteilung aller vermessenen Blöcke im Bereich des Profils Winkelmasts (M409) inkl.<br />

der alten<br />

Felssturzblöcke<br />

Der Hang wird nach<br />

oben hin kontinuierlich<br />

steiler und weist unterhalb der Wandstufe im Oberhang<br />

eine Neigung von 40-55° auf. Die Felswand selbst weist eine Höhe von ca. 50 m auf und wird<br />

oberhalbb der Wandstufe von felsdurchsetztem, flacherem Geländee gefolgt. Dieser Bereich wurde<br />

aufgrund<br />

seiner Unzugänglichkeit nicht begangen.<br />

Die Wandstufe weist überwiegend einen kompakten Felsverband mit m einem hohen Zerlegungsgrad<br />

auf (vgl. Abbildung 3.2.3-121 links). Einzelnee lokale Felsbereiche zeigen eine starke Auflockerung und<br />

sind an wandparallelen offenen Klüften vom restlichen Felsverband getrennt g (vgl.. Abbildung 3.2.3-121<br />

rechts). Die die Felswand aufbauenden Kalkglimmerschiefer zeigenn überwiegend eine kleinstückige<br />

Abwitterung, die Kluftkörpergrößen sind aufgrund des hohen Zerlegungsgrades der Schiefer<br />

überwiegend klein und liegen im Bereich vonn < 0,5 m³.<br />

Abbildung<br />

3.2.3-121: Felswand im Oberhang mit kleinstückiger<br />

Abwitterung. Felsverband i. W. kompakt, einzelne<br />

Bereichee zeigen einenn losen Felsverband (rechts)<br />

194/238<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Standort M408 (Tragmast)<br />

Der Standort des Mastes M408 befindet sich ca. 250 m NE‘ des Winkelmasts M409 auf einer<br />

Seehöhe von ca. 900 m ü. d. A., der Standort war bei der Begehung ausgepflockt.<br />

Im Bereich der Höhenkote des Standortes des M408 finden sich keine frischen Sturzblöcke, vereinzelt<br />

ragen aus dem Hangschutt plattige alte Sturzblöcke mit Kubaturen von bis zu 0,15 m³.<br />

Auf einer relativen Verflachung im Unterhang finden sich vereinzelt frische Sturzblöcke mit<br />

Blockgrößen von durchwegs < 0,1 m³ (vgl. Abbildung 3.2.3-122).<br />

Abbildung 3.2.3-122: frische bzw. angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich Bemessungsprofils für den<br />

Stützmasten M408<br />

Nr.<br />

Achsen<br />

Kubatur<br />

x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />

Anmerkung<br />

1 40,00 30,00 10,00 0,01 Frisch, bergseits Maststandort<br />

2 80,00 60,00 25,00 0,1 Alt, bergseits Maststandort<br />

3 80,00 50,00 15,00 0,1 Wie 2<br />

4 180,00 150,00 70,00 1,9 Wie 2<br />

5 70,00 60,00 10,00 0,04<br />

Frische Halde am Fuß einer aufgelösten<br />

Felsstufe auf 975 m ü.d.A., KK


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Blockgrößenverteilung Stützmast M408, KaprunK<br />

8%<br />

8%<br />

46%<br />


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-125: labil gelagerter und vom Felsverband abgelöster Block an der Westwand des von Bergzerreissung<br />

betroffenen Felskopfes ca. 30 m westlich der Profillinie M 408<br />

Im Zuge der Begehung wurden für jeden der beiden Maststandorte M408 und M409 ein Bemessungsprofil<br />

aufgenommen, die Lage der Profile ist in Abbildung 3.2.3-126 dargestellt, die Geometrie der<br />

Bemessungsprofile ist in Abbildung 3.2.3-127 und Abbildung 3.2.3-128 dargestellt.<br />

Profil Ost-M 408<br />

Profil West- M409<br />

Abbildung 3.2.3-126: Lage der Bemessungsprofile West (M409) und Ost (M408) mit ungefährer Position der geplanten<br />

Standorte der Masten (rote Quadrate). Ohne Maßstab<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 197/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-127: Bemessungsprofil M409 mit Position des geplanten Standortes (roter Pfeil)<br />

Abbildung 3.2.3-128: Bemessungsprofil M408 mit Position des geplanten Standortes (roter Pfeil)<br />

198/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Gutachten<br />

An beiden Maststandorten M408 und M409 gibt es Hinweise auf Steinschlagereignisse. Die westlich<br />

der Standorte auslaufende Falkenbachwand stellt jedoch keine Gefahrenquelle dar, die Standorte<br />

liegen lediglich im Einflussbereich von kleineren Wandstufen, die im Oberhang von Kalkglimmerschiefern<br />

und Kalken aufg<strong>eb</strong>aut werden.<br />

Die Blockgrößen der potentiellen Sturzblöcke sind im Bereich des Winkelmasts M409 signifikant größer<br />

als im Bereich des Stützmastes M408 und können bis zu 5 m³ erreichen. Die Blockgrößen im Bereich<br />

des Stützmastes M408 liegen fast durchwegs im Bereich von < 0,1 m³.<br />

Die Wandstufe bergseits des Winkelmasts M409 weist bereichsweise starke Auflockerungen bei einer<br />

starken Zerlegung auf, kleinere Felsstürze mit einer Gesamtkubatur von einigen 10er m³ sind nicht<br />

auszuschließen. Dabei ist jedoch von einer weitgehenden Zerlegung des Gesteins im Zuge des<br />

Sturzprozesses und einer lateralen Streuung der Einzelblöcke aufgrund des weitgehenden Fehlens<br />

von Rinnen auszugehen.<br />

Bergseits des Stützmasts M408 befindet sich 30 m nordöstlich der Falllinie zum Standort eine aktive<br />

Anbruchnische in g<strong>eb</strong>ankten Kalken, die in der Vergangenheit Sturzblöcke mit Kubaturen von < 0,1 m³<br />

freisetzte. Ca. 30 m südwestlich der Falllinie zum Standort befindet sich ein stark aufgelockerter Felskopf<br />

mit Symptomen einer Bergzerreißung und absturzbereiten Kluftkörpergrößen bis zu 2 m³. Es<br />

kann nicht ausgeschlossen werden, dass Sturzblöcke aus diesem Felskopf den geplanten Standort<br />

erreichen.<br />

Zur Ermittlung der im Bereich der Maststandorte auftretenden Energien und Sprunghöhen der Sturzblöcke<br />

wurden an zwei Bemessungsprofilen Steinschlagsimulationen durchgeführt.<br />

Blockgrößen<br />

Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />

über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />

abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />

Homogenbereiches vermessen und dokumentiert. In Tabelle 3.2.3-17 sind die im Rahmen der Steinschlagsimulation<br />

verwendeten Bemessungsblockgrößen und –radien aufgelistet.<br />

Profil<br />

Kubatur<br />

[m³]<br />

Radius<br />

Kugel<br />

Masse<br />

Winkelmast M409<br />

2 0,78 5300<br />

5 1,06 13250<br />

Stützmast M408 0,1 0,29 265<br />

Tabelle 3.2.3-17: Bemessungsblockgrößen für die Steinschlagsimulation<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 199/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />

Standort Winkelmast M409<br />

Abbildung 3.2.3-129: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 2 m³ mit<br />

dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Das Profil wurde im Unterhang für Kalibrierungszwecke<br />

horizontal verlängert, Lage des Winkelmasts: grüner Pfeil, Lage des Schutzbauwerks<br />

(Datensammler): roter Pfeil<br />

200/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (2 m³)<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3296<br />

3086<br />

2876<br />

2665<br />

2455<br />

2245<br />

2034<br />

1824<br />

1614<br />

1403<br />

1193<br />

982<br />

772<br />

562<br />

351<br />

141<br />

‐69<br />

‐280<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-130: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />

Winkelmasts M409 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (2 m³)<br />

100<br />

90<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

4,2<br />

4,0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,9<br />

2,7<br />

2,5<br />

2,3<br />

2,1<br />

1,9<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-131: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />

Winkelmasts M409 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 201/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Energieverteilung am Bauwerksstandort (5 m³)<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7433<br />

6962<br />

6492<br />

6021<br />

5551<br />

5081<br />

4610<br />

4140<br />

3669<br />

3199<br />

2728<br />

2258<br />

1788<br />

1317<br />

847<br />

376<br />

‐94<br />

‐565<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-132: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />

Winkelmasts M409 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 5 m³ in kJ<br />

Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (5 m³)<br />

100<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

4,7<br />

4,5<br />

4,2<br />

4,0<br />

3,8<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,5<br />

2,3<br />

2,1<br />

1,9<br />

1,7<br />

1,5<br />

1,3<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-133: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />

Winkelmasts M409 auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 5 m³ in m<br />

202/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Profil<br />

Blockgröße<br />

[m³]<br />

Ablösestelle<br />

Energie Fraktile<br />

[X % < Y kJ]<br />

Bauwerkshöhe<br />

erforderlich [m]<br />

100 % < 3296 kJ<br />

Winkelmast<br />

M409<br />

2 Oberhang<br />

99,9 % < 2000 kJ<br />

95 % < 1000 kJ<br />

3,5 m<br />

100 % < 7433 kJ<br />

Winkelmast<br />

M409<br />

5 Oberhang<br />

95% < 3000 kJ<br />

82 % < 2000 kJ<br />

4 m<br />

Tabelle 3.2.3-18: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M409<br />

Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation Standort M408<br />

Abbildung 3.2.3-134: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 0,1 m³<br />

mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Das Profil wurde im Unterhang für Kalibrierungszwecke<br />

horizontal verlängert, Lage M408: grüner Pfeil, Lage des Schutzbauwerks (Datensammler):<br />

roter Pfeil<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 203/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

0,1 m³ Energieverteilung in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />

100<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

87<br />

82<br />

77<br />

72<br />

67<br />

62<br />

57<br />

52<br />

46<br />

41<br />

36<br />

31<br />

26<br />

21<br />

16<br />

11<br />

6<br />

1<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-135: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />

auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,1 m³ in kJ<br />

Anteile Blöcke kummulativ [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,1 m³ Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,4<br />

0,3<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-136: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />

auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,1 m³ in m<br />

204/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

2 m³ Energieverteilung in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />

100<br />

90<br />

Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1695<br />

1599<br />

1503<br />

1407<br />

1310<br />

1214<br />

1118<br />

1021<br />

925<br />

829<br />

733<br />

636<br />

540<br />

444<br />

347<br />

251<br />

155<br />

59<br />

Energie [kJ]<br />

Abbildung 3.2.3-137: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />

auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />

2 m³ Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />

Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

Sprunghöhe OK Block [m]<br />

Abbildung 3.2.3-138: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />

auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2 m³ in m<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 205/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Profil<br />

Blockgröße<br />

[m³]<br />

Ablösestelle<br />

Energie Fraktile<br />

[X % < Y kJ]<br />

Bauwerkshöhe<br />

erforderlich [m]<br />

Stützmast M408<br />

(Geplanter Standort)<br />

2,0 Oberhang<br />

100 % < 1695 kJ<br />

93 % < 1000 kJ<br />

3,5<br />

Tabelle 3.2.3-19: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M408<br />

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für die beiden Bauwerkstandorte M408 und<br />

M409 erforderlich. Die Bemessung allfälliger Schutzmaßnahmen erfolgt auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der<br />

Steinschlagsimulation.<br />

Allgemeines<br />

Bei der Errichtung von Steinschlagschutznetzen ist zu beachten, dass ab Dezember 2012 lt. Baustoffliste<br />

ÖE diese eine Zulassung gem. ETAG 27 (CE-Zulassung) besitzen und die Restnutzhöhenklasse<br />

A nachweisen müssen.<br />

Weiters ist zu beachten, dass im Rahmen der CE-Zulassung ausschließlich 3-Feldsysteme getestet<br />

werden. Damit gilt die gem. ETAG 27 nachgewiesene Energie-Aufnahmekapazität der Netze nur für<br />

Systeme mit mindestens drei Feldern (mit i. d. R. jeweils 10 m). Daher wird vom Gutachter dringend<br />

empfohlen, für den Schutz der Leitungsmasten zumindest drei Felder der Steinschlagschutzsysteme<br />

mit einer Gesamtlänge von ca. 30 m zu errichten.<br />

Im Rahmen der Zulassung von Steinschlagschutznetzen ist die maximale Auslenkung der Systeme<br />

beim Bemessungs-Lastfall (Maximum Energy Level MEL) messtechnisch zu erfassen und im Rahmen<br />

der Europäischen Technischen Zulassung (ETA) zu deklarieren. Um zu verhindern, dass es zu einer<br />

Beschädigung des zu schützenden Objektes im Rahmen der elastoplastischen Verformung des<br />

Schutznetzes im Zuge der Belastung kommt, ist ein Mindestabstand vom Schutzbauwerk zum Leitungsmasten<br />

einzuhalten. Die in der ETA dokumentierte maximale Auslenkung sollte um einen Sicherheitsfaktor<br />

von 1,2 erhöht werden und dies als Mindestabstand zwischen Schutzbauwerk und<br />

Schutzobjekt eingehalten werden.<br />

Winkelmast M409<br />

Die im Rahmen der Simulation ermittelten Energien liegen für den Bemessungsblock von 2 m³ durchwegs<br />

< 3296 kJ, 99,9 % der berechneten Bemessungsblöcke (1000 Stk.) weisen Energien von < 2000<br />

kJ auf. Extrem selten auftretende Großblöcke mit einer Kubatur von 5 m³ können mit einem Schutznetz<br />

mit einer Energieaufnahmekapazität von 2000 kJ noch in 82% der modellierten Fälle aufgenommen<br />

werden. Damit kann aus derzeitiger Sicht mit einem Steinschlagschutznetz mit einer Kapazität<br />

von 2000 kJ und einer Nominalhöhe von 4 m das Steinschlagrisiko (vor allem in Hinblick auf das seltene<br />

Auftreten der Großblöcke) für den Mast auf ein extrem kleines und aus derzeitiger Sicht ausreichendes<br />

Maß reduziert werden.<br />

M408<br />

Für den derzeit geplanten Standort wäre aufgrund des stark zerlegten und aufgelockerten Felskopfes<br />

westlich des Standortes eine Bemessungsblockgröße von 2 m³ heranzuziehen, da der Maststandort<br />

jedenfalls randlich im Einflussbereich von Sturzprozessen aus diesem Bereich liegt.<br />

206/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Geplanter Standort (Bemessungsblock 2 m³)<br />

Die im Rahmen der Simulation ermittelten Energien liegen für den Bemessungsblock von 2 m³ durchwegs<br />

< 1695 kJ, 93 % der berechneten Bemessungsblöcke (1000 Stk.) weisen Energien von < 1000<br />

kJ auf. Damit kann aus derzeitiger Sicht mit einem Steinschlagschutznetz mit einer Kapazität von<br />

1000 kJ und einer Nominalhöhe von 3,5 m das Steinschlagrisiko für den Masten auf ein extrem kleines<br />

Maß reduziert werden.<br />

3.3 Baulagerplätze<br />

Für die Dauer der Bauarbeiten (geplant 3 Jahre) müssen Baulagerplätze eingerichtet werden. Je Baulos<br />

wird ein Baulager eingerichtet. In den Baulagern werden die Maste, Seile, Isolatoren und Armaturen<br />

sowie andere Materialien zwischengelagert. Nach Beendigung der Arbeiten werden die Lagerplätze<br />

wieder geräumt. Die Baulager müssen mit befestigten Freiflächen, mit absperrbaren Containern<br />

und mit sanitären Einrichtungen ausgestattet sein. Durch die gelagerten Materialien ist keine Gefährdung<br />

der Umwelt geg<strong>eb</strong>en. Für den Fall, dass zu- oder abfahrende Transport- oder Personenfahrzeuge<br />

im Baulager Betri<strong>eb</strong>s- oder Kraftstoffe verlieren, ist Ölbindemittel in den Baulagern vorrätig.<br />

Von den fünf geplanten Baulagerplätzen befinden sich, laut den von der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

erstellten Gefahrenzonenplänen, zwei im Gefährdungsbereich von Wildbächen. Das Gefährdungspotential<br />

für den Baulagerplatz für den Abschnitt 2,3 ist in den Gefahrenzonenplänen nicht dargestellt.<br />

Dieser wird anschließend gesondert überprüft.<br />

Der Baulagerplatz 3,4 u. UW befindet sich auf der orog. linken Seite des Einödgrabens auf der Höhe<br />

des Umspannwerkes Pongau. Dieser Bereich liegt nach dem Gefahrenzonenplan der Gemeinde St.<br />

Johann im Pongau in der gelben Zone. Auf Grund des unterdimensionierten Gerinnes ist bei einem<br />

Bemessungsereignis mit flächigem Abfluss in den tiefer liegenden Bereich der vorhandenen Grünfläche<br />

zu rechnen. Ein Abfluss aus diesem Bereich ist durch eine Geländemulde oberhalb der Brücke<br />

der Zufahrtsstraße möglich.<br />

Der Baulagerplatz 6 befindet sich im Gemeindeg<strong>eb</strong>iet von Hüttau, oberhalb der Einmündung des<br />

Fuxgrabens. Der vorhandene befestigte Lagerplatz befindet sich laut Gefahrenzonenplan der Gemeinde<br />

Hüttau in der roten und gelben Gefahrenzone. In diesem Bereich ist bei einem Bemessungsereignis<br />

mit Nachböschungsprozessen und mit flächigem Abfluss zu rechnen.<br />

Abbildung 3.2.3-1:ÖK mit Lage des Baulager 3,4u. UW<br />

Pongau (pinke Fläche)<br />

Abbildung 3.2.3-2:ÖK mit Lage des Baulager 6 - Hüttau<br />

- (pinke Fläche)<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 207/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

In der untenstehenden Tabelle sind für die beiden Standorte die relevanten Daten aus den Gefahrenzonenplänen<br />

der jeweiligen Gemeinden zusammengefasst:<br />

Tabelle 3.2.3-1: Relevante Abfluss- und Geschi<strong>eb</strong>ewerte für die Baulagerstandorte<br />

Baulager Gemeinde Bachname HQ150 [m³/s] inkl. GF150 [m³]<br />

Geschi<strong>eb</strong>e<br />

3,4 u UW St. Johann im Einödgraben 12,0 Etwa 4.000<br />

Pongau<br />

6 Hüttau Fritzbach 150 150.000<br />

6 Hüttau Weyergraben 4,7 -<br />

3.3.1 Geplante Maßnahmen<br />

Baulager 3,4 u UW – UW-Pongau<br />

Das bestehende Unterlaufgerinne des Einödgrabens kann in etwa 4,5 m³/s abführen. Um den Bemessungsabfluss<br />

von 12,0 m³/s schadlos abführen zu können, benötigt man zusätzlich einen 12 m breiten<br />

Streifen mit einer möglichen Abflusshöhe von etwa 0,5 Meter. Bei diesem Querschnitt können bei<br />

einer mittleren Fließgeschwindigkeit von 1,8 m/s 14,5 m³/s abgeführt werden.<br />

Da es sich nur um eine temporäre Benutzung des Geländes handelt, ist auf der orog. linken Seite im<br />

Abstand von 12 m vom Gerinne ein Begleitdamm mit einer Höhe von 0,75 m (inkl. 0,25 m Freibord)<br />

geplant. Um Erosion zu vermeiden, wird die dem Gerinne zugewandte Seite des Dammes mit Grobsteinen<br />

gesichert. Falls erforderlich, wird auf der orog. rechten Seite das Gelände entsprechend erhöht.<br />

Bei einem möglichen Bachausbruch oberhalb der B311 kann es zu einem Abfluss durch einen<br />

Durchgang unter der B311 in den Bereich des Baulagers kommen. Um dies zu verhindern, schwenkt<br />

der Damm in Richtung Durchgang und lenkt den Abfluss in den Gerinn<strong>eb</strong>ereich zurück. Der Damm<br />

wird in diesem Abschnitt für <strong>Land</strong>wirtschaftliche Nutzfahrzeuge passierbar ausgeführt.<br />

Für die Errichtung des Dammes ist folgendes zu berücksichtigen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Es ist abgestuftes gemischtkörniges Schüttmaterial der Gruppe GW nach B4400 mit einem<br />

Größtkorn von 63 mm zu verwenden. Der Reibungswinkel des Materials muss mindestens φ ≥<br />

35° betragen.<br />

Bei der Vorbereitung des Planums für den Damm muss der humose, durchfeuchtete Boden<br />

entfernt werden. Falls im Rahmen des Aushubes weiche bzw. lockere Bereiche vorgefunden<br />

werden, so sind diese auszutauschen.<br />

Die geschüttete Dammsohle ist auf einen Verdichtungsgrad von 98% Proctordichte zu verdichten.<br />

Die Schüttung für den Damm erfolgt lagenweise und ist auf eine Proctordichte von 98% zu<br />

verdichten um spätere Setzungen zu vermeiden.<br />

Für besonders sensible Materialien wird ein Bereich des Baulagerplatzes auf Dammhöhe geschüttet<br />

und entsprechend befestigt.<br />

208/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.3.1-1:Geländemodell mit Lage des geplanten Baulagers und dem geplanten Begleitdamm.<br />

Abbildung 3.3.1-2:Unterlauf Einödgraben im Bereich<br />

des UW-Pongau - in Fließrichtung<br />

Abbildung 3.3.1-3:Unterlauf Einödgraben in Richtung<br />

B311- gegen die Fließrichtung<br />

Baulager 6 - Hüttau<br />

Das Baulager Hüttau liegt, laut dem von der Wildbach- und Lawinenverbauung erstellten Gefahrenzonenplan<br />

der Gemeinde Hüttau (Darstellung im SAGIS), im Einflussbereich von zwei Wildbächen –<br />

dem Fritzbach und dem Weyergraben.<br />

Der Weyergraben ist ein rechtsufriger Zubringer zum Fritzbach und begrenzt das geplante Baulager<br />

nach Nordosten. Der Fritzbach bildet die südliche Grenze.<br />

Der Weyergraben verläuft im Bereich des Baulagers verrohrt. Da eine Verlegung der Verrohrung mit<br />

Geschi<strong>eb</strong>e nicht auszuschließen ist, kann bei einem Bemessungsereignis mit flächigem Abfluss geringer<br />

Intensität in Richtung Fritzbach gerechnet werden.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 209/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Der Fritzbach hat sich in diesem Bereich bis zu 3,5 m eingetieft. Die Böschung ist mit einer Grobsteinschlichtung<br />

sowie einer Sohlschwelle gesichert. Im Gefahrenzonenplan der Wildbach- Und Lawinenverbauung<br />

weist die rote Gefahrenzone allerdings einen mehrere Meter breiten Sicherheitsstreifen zur<br />

Böschung auf, der auf unterstellte Nachböschung hinweist.<br />

Da es sich nur um eine temporäre Benutzung des vorhandenen befestigten Lagerplatzes handelt, und<br />

jegliche Maßnahme zur Wasserableitung, wie z.B. ein Damm, die Situation für die Oberlieger verschlechtert,<br />

werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Lagerung der Materialien außerhalb der ausgewiesenen roten Gefahrenzone.<br />

Für besonders sensible Materialien ist im nordöstlichen Teil des geplanten Lagerplatzes eine<br />

Schüttung von 1 m Höhe geplant. Diese wird entsprechend gesichert und befestigt.<br />

Die gelagerten Materialien werden derartig gesichert, dass sie bei einem Bemessungsereignis<br />

nicht bewegt werden können.<br />

Abbildung 3.3.1-4: Orthofoto (SAGIS) mit Lage des geplanten Baulagers<br />

210/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.3.1-5:geplantes Baulager – westlicher<br />

Bereich.<br />

Abbildung 3.3.1-6: geplantes Baulager – östlicher Bereich.<br />

Abbildung 3.3.1-7:Grobsteinschlichtung und Sohlschwelle<br />

im Fritzbach.<br />

Abbildung 3.3.1-8:Ende der Überdeckung des Weyergrabens<br />

bei der Mündung in den<br />

Fritzbach<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 211/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Baulager 2,3 Flir<br />

Abbildung 3.3.1-9:ÖK mit geplantem Baulager (rote<br />

Fläche)<br />

Abbildung 3.3.1-10:Orthofoto mit Geländemodell. Das<br />

geplante Baulager ist rot dargestellt.<br />

Das geplante Baulager für den Abschnitt 2,3 Flir befindet sich in der Gemeinde Werfen unterhalb des<br />

Schotterwerkes Ehrensberger.<br />

Der Standort des Baulagers ist potenziell von der Salzach und dem Eisgraben gefährdet. Nach dem<br />

derzeitigen Informationsstand (laut Naturgefahren.at) liegt das Baulager außerhalb der HQ100 Anschlagslinie<br />

der Salzach. Weiters ist mit keiner Gefährdung durch den Eisgraben zu rechnen. Wie die<br />

Lawinenmodellierung zeigt (NAG-LAW-03 Eisgrabenlawine) ist eine Gefährdung durch eine Lawine<br />

aus dem Eisgraben nicht anzunehmen.<br />

212/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

4 Wesentliche positive und negative Auswirkungen<br />

4.1 Bauphase<br />

In der Bauphase steht vor allem der Arbeitnehmerschutz im Vordergrund. Um ein gefahrloses Arbeiten<br />

bei der Errichtung der Maste sowie entlang der Zufahrten zu gewährleisten, werden die geplanten<br />

Bauwerke vor Beginn der Hauptbauarbeiten errichtet.<br />

Mögliche Auswirkungen erg<strong>eb</strong>en sich in Hinblick auf Steinschlag durch die Mobilisation von Material<br />

während der Bauarbeiten, insbesondere bei der Errichtung von Baustraßen aber auch bei der Errichtung<br />

der Mastfundamente sowie bei Fällungsarbeiten. Ebenso können bei geeigneter Geländeneigung<br />

durch Fällungsarbeiten neue Bereiche mit dem Potenzial für Schneegleitungen geschaffen werden.<br />

4.1.1 Steinschlag<br />

N<strong>eb</strong>en den in den Detailgutachten festgestellten und bewerteten Gefährdungsbereichen können auch<br />

im Rahmen der Fällungsarbeiten sowie der Arbeiten zur Masterrichtung bzw. bei der Errichtung der<br />

Zufahrtswege sowie bei Seilzugarbeiten durch die Baumaßnahmen selbst Steinschläge ausgelöst<br />

werden. Bei diesbezüglichem Gefahrenpotenzial werden entsprechende Maßnahmen getroffen, welche<br />

in Tabelle 4-1 dargestellt sind. Die Maßnahmen sind durch die Bauaufsicht festzulegen.<br />

Tätigkeit Szenario Maßnahme<br />

Errichtung Baustraße im Lockermaterial,<br />

Hangneigung >30°<br />

Sprengarbeiten im Steilgelände<br />

Baumfällungen im Gelände > 30°<br />

Mobilisierung von Material, Auslösung<br />

eines Steinschlages<br />

Unkontrolliertes Mobilisieren von<br />

Material<br />

Unkontrolliertes Mobilisieren von<br />

Material<br />

Tabelle 4.1.1-1: Bauphase: Mögliche Maßnahmen Steinschlag<br />

Vorabkontrolle der möglichen<br />

Sturzbahn, Absturzsicherung<br />

je nach zu erwartender<br />

Blockgröße (z.B. Planken)<br />

Vorabkontrolle der möglichen<br />

Sturzbahn, Absturzsicherung<br />

je nach zu erwartender<br />

Blockgröße (z.B. Planken)<br />

Sicherung und Beräumung<br />

vor Tätigkeit, geg<strong>eb</strong>enenfalls<br />

Absturzsicherung<br />

Für den Bereich Pass Lueg (M154 bis M 165) wird zum Schutz der unterliegenden hochrangigen Infrastruktur<br />

(Autobahn A10, ÖBB, B159) ein Steinschlagschutznetz, welches durch Fällungsarbeiten<br />

bzw. Seilzug mobilisiertes Material aufnimmt, errichtet. Das Netz mit einer Höhe von 3,00 m und einer<br />

Energieaufnahme von 500 kJ wird entsprechend der Angaben in Anhang 0 errichtet. Im Bereich der<br />

Querung Tunnelportal Hiefler Tunnel erfolgt kein Aufhi<strong>eb</strong>. Während der Seilzugarbeiten ist in Phasen<br />

mit möglicher Mobilisation von Material die Autobahn A 10 kurzfristig zu sperren.<br />

Während sämtlicher Arbeiten ist die Witterung und eine damit verbundene Änderung des Gefährdungsbildes<br />

zu beobachten und sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Typische Beispiele<br />

dafür sind Frost/Tau-Wechsel im Frühjahr, Schneeschmelze sowie Schlagregen.<br />

Diese Maßnahmen gelten sowohl für die Neuerrichtung der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung sowie der weiteren<br />

Leitungsteile wie auch für die Demontage der Leitungen, insbesondere in den alpinen Bereichen.<br />

Da ein Neubau von Zufahrten zur Demontage nicht vorgesehen ist, ist auch das Gefahrenpotenzial<br />

dementsprechend geringer.<br />

Maßnahmen an einzelnen Masten werden unter Kap. 3.2.3 beschri<strong>eb</strong>en<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 213/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Lawinen/SchneegleitenHinsichtlich des Arbeitnehmerschutzes wird davon ausgegangen, dass Bauarbeiten<br />

im gefährdeten Bereich in einem Zeitraum stattfinden, zu dem keine Lawinengefahr besteht.<br />

Bei Standorten im direkten Einflussbereich von Lawinen und bei Maststandorten unterhalb von Geländ<strong>eb</strong>ereichen,<br />

die steiler, als 25 Grad sind, ist darauf zu achten, dass kein Schnee mehr bereit liegt,<br />

der als Lawine oder Gleitschnee abgehen könnte.<br />

Bei Neuschneeeinbrüchen wird die Sicherheit allfälliger Zufahrtswege und Baustellenbereiche durch<br />

einen Vertreter der örtlich zuständigen Lawinenkommission gemeinsam mit einem lawinensachverständigen<br />

Mitarbeiter der APG beurteilt.<br />

Maßnahmen an einzelnen Masten werden in Kap. 3.2.2 beschri<strong>eb</strong>en.<br />

4.1.2 Wildbachquerungen<br />

Die Wildbachquerungen werden im Zuge des Weg<strong>eb</strong>aues errichtet. Für die Ausführung der Bachquerungen<br />

sind die „Allgemeine Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ sowie die diesbezüglichen<br />

Detailgutachten (Kap. 3.2.1.1) maßg<strong>eb</strong>lich.<br />

Bei sämtlichen Arbeiten ist die Witterung zu beobachten, da es bei kurzzeitigen Starkregenereignissen<br />

(vor allem in den Monaten Juli/August) zu einer schnellen Abflusskonzentration kommen kann und<br />

dadurch das Gefahrenpotential erh<strong>eb</strong>lich vergrößert wird. Bei einem derartigen Ereignis kann die Bautätigkeit<br />

im Gefährdungsbereich von der Bauaufsicht vorübergehend eingestellt werden. Der unmittelbare<br />

Baustellenbereich ist derartig abzusichern, dass es bei einem erhöhten Abfluss zu keinem Materialeintrag<br />

in das Gerinne kommen kann.<br />

Um das Gefahrenpotential zu verringern ist, soweit möglich, die Bautätigkeit im unmittelbaren Gerinn<strong>eb</strong>ereich<br />

im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze, einzuschränken.<br />

Weiters ist darauf zu achten, dass die Baustelleneinrichtungsfläche außerhalb des Gefährdungsbereiches<br />

des Wildbaches errichtet wird. Hier ist das Material zwischenzulagern, sowie die für die Bauausführung<br />

notwendigen Geräte abzustellen. Die Lage der Baustelleneinrichtungsfläche ist mit der Bauaufsicht<br />

abzuklären. Es ist darauf zu achten dass kein Material durch den Abfluss des Gerinnes bzw.<br />

durch Nachböschungsprozesse in den Gerinn<strong>eb</strong>ereich gelangen kann. Dasselbe gilt auch für abgestellt<br />

Baumaschinen.<br />

4.2 Betri<strong>eb</strong>sphase<br />

In der Betri<strong>eb</strong>sphase muss durch die schutzbaulichen Maßnahmen ein dauerhafter Schutz der Masten<br />

und eine Beibehaltung des bestehenden Schutzgrades gegen Naturgefahren aller Betroffenen gewährleistet<br />

sein. Dies wird durch die oben bzw. im Anhang beschri<strong>eb</strong>ene Errichtung der Bauwerke<br />

(Steinschlagschutznetze, Fundamentverstärkungen, verstärkte Ausführungen von Masten) erreicht.<br />

Für größere Aufhi<strong>eb</strong>sbereiche in steilem Gelände, welche als potenzielle Anrissg<strong>eb</strong>iete für Schneegleiten<br />

bzw. Lawinen fungieren könnten, werden temporäre Maßnahmen zur Schneedeckenstabilisierung<br />

etabliert, die die Schutzfunktion bis zum Wiederaufwuchs von standortgerechten Sträuchern und<br />

Bäumen übernehmen.<br />

4.3 Vorgehen bei Störfallbeh<strong>eb</strong>ungen<br />

Als Störfall kommen folgende Szenarien in Frage:<br />

<br />

<br />

<br />

Notwendigkeit von Reparaturarbeiten bei bestehender Gefahrensituation<br />

Versagen eines Schutzbauwerkes<br />

Ereignis in einer Größe jenseits des Bemessungsereignisses<br />

214/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Dem möglichen Versagen eines Schutzbauwerkes kann nur durch gewissenhafte, dem Stand der<br />

Technik entsprechende Errichtung begegnet werden. Die Bemessungsgröße der Ereignisse wurde<br />

dem Stand der Technik entsprechend für Lawinen bei einem etwa 150-jährigen Ereignis angesetzt, für<br />

Steinschlag wurden aufgrund der stark variierenden Randbedingungen ortsspezifisch angesetzte Prozentsätze<br />

gewählt. Diese sind den einzelnen Detailgutachten zu entnehmen. Ereignisse jenseits der<br />

Größe des Bemessungsereignisses sind dem Restrisiko zuzurechnen.<br />

Bei der Störfallbeh<strong>eb</strong>ung bei Lawinengefahr ist sicherzustellen, dass der Zutritt zum und Aufenthalt im<br />

Leitungsbereich ausschließlich unter sicheren Bedingungen erfolgt. Diese können durch temporäre<br />

Maßnahmen mit Hilfe von künstlichen Lawinenauslösungen in Kombination mit einer detaillierten Beurteilung<br />

der Schneedecke hergestellt werden. Dabei ist besonders zu beachten, dass sich die Lawineneinzugsg<strong>eb</strong>iete<br />

am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges dadurch auszeichnen, dass unter Extrembedingungen<br />

mehrere Ereignisse in knapper zeitlicher Abfolge abgehen können.<br />

Durch Muren und Steinschlag werden keine Komplikationen hinsichtlich Störfallbeh<strong>eb</strong>ung erwartet.<br />

4.4 Beschreibung der Wechselwirkungen<br />

Wechselwirkungen erg<strong>eb</strong>en sich vor allem mit dem Fachbereich Forstwirtschaft hinsichtlich der geplanten<br />

Aufhi<strong>eb</strong>e, welche bereichsweise als potenzielle Flächen für Schneegleiten betrachtet werden<br />

müssen. Auch eine Mobilisierung von Material hinsichtlich Steinschlag während der Fällungsarbeiten<br />

ist denkbar.<br />

4.5 Nachsorgephase<br />

Wird die Leitung aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen dauerhaft stillgelegt, erfolgt eine Demontage<br />

der Leitung in die einzelnen Komponenten. Die Verwertung bzw. Entsorgung dieser Komponenten<br />

wird entsprechend den zu diesem Zeitpunkt gültigen gesetzlichen Grundlagen erfolgen.<br />

4.6 Grenzüberschreitende Auswirkungen<br />

Für den Fachbereich Naturgefahren können aus Sicht der Gutachter keine grenzüberschreitenden<br />

Auswirkungen erkannt werden.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 215/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Mast-<br />

Nr.<br />

5 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />

Die Maßnahmen an einzelnen Maststandorten bzw. Mastzufahrten wurden im Rahmen von Detailgutachten<br />

spezifiziert und dimensioniert. Nachstehende Tabelle bietet einen Überblick über die geplanten<br />

Maßnahmen, welche einen integralen Projektbestandteil darstellen.<br />

5.1 Maßnahmen Steinschlag<br />

Relevante<br />

Naturgefahr<br />

Geplante Maßnahme<br />

Entfernung vom Mast<br />

(hangaufwärts) / Länge<br />

Schutzbauwerk<br />

Dimensionierung (Steinschlagnetz:<br />

Energieaufnahme, Höhe)<br />

39 Steinschlag Netz 5 m / 30 m >1455kJ, 4 m<br />

73 Steinschlag Netz 30 m / 30 m >450 kJ, 2,9 m<br />

74 Steinschlag Netz 15 m / 30 m >150 kJ, 2,9 m<br />

124 Steinschlag Netz 7 m / 30 m >1000 kJ, 3,5 m<br />

158 Steinschlag Netz 40 m / 30 m >1000 kJ, 4 m<br />

161 Steinschlag Netz 8 m / 30 m >1000 kJ, 4 m<br />

162 Steinschlag Netz 5 m / 30 m >150 kJ, 2,5 m<br />

408 Steinschlag Netz 8 m / 30 m >1000 kJ, 3,5 m<br />

409 Steinschlag Netz 8 m / 30 m >2000 kJ, 4 m<br />

Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Steinschlag- Überblick<br />

5.2 Maßnahmen Wildbach<br />

Mast-<br />

Nr.<br />

Gutachten<br />

Bemerkung<br />

Bem.<br />

HQ [m³/s]<br />

Bem.<br />

GF [m³]<br />

Geplante Maßnahme<br />

1221/<br />

1222<br />

245<br />

296<br />

386<br />

NAG-<br />

WB-01<br />

NAG-<br />

WB-02<br />

NAG-<br />

WB-03<br />

NAG-<br />

WB-04<br />

Maststandort<br />

Maststandort<br />

Mastzufahrt<br />

(Baustraße)<br />

Maststandort<br />

3,15 200<br />

Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente auf mind. 1 m<br />

über die Geländeoberfläche bei beiden<br />

Maststandorten<br />

Berücksichtigung der möglichen Verschlechterung<br />

des Untergrundes durch<br />

Wassersättigung bei der Dimensionierung<br />

der Fundamente<br />

Jährliche Begehung des Höllngrabens<br />

beim Maststandort 1222 um bei einer<br />

möglichen Blaikenbildung Maßnahmen<br />

setzten zu können.<br />

Anh<strong>eb</strong>ung Fundament auf mind. 1,5 Meter<br />

über Geländeoberfläche<br />

0,45 100 Furt mit Rohrdurchlass DN600<br />

Gerinne A: 0,3<br />

Gerinne B.: 2,2<br />

Anh<strong>eb</strong>ung Fundament auf mind. 1,0 Meter<br />

über Geländeoberfläche<br />

1387<br />

NAG-<br />

WB-04<br />

Maststandort<br />

Gerinne A: 0,3<br />

Gerinne B.: 2,2<br />

<br />

<br />

Ablenkdamm<br />

Anh<strong>eb</strong>ung Fundament auf mind. 1,5 Meter<br />

über Geländeoberfläche<br />

216/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

543<br />

NAG-<br />

WB-05<br />

Maststandort<br />

Gerinne 1: 2,2<br />

Gerinne 2.: 2,9<br />

150<br />

250<br />

Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Wildbäche – Überblick<br />

<br />

<br />

Furt mit Rohrdurchlässen DN600<br />

Sicherung der Baustraße in den Vernässungsbereichen<br />

5.3 Maßnahmen Lawinen-Schneegleiten<br />

Ort/Mastnummer Prozess Maßnahme<br />

Mast 159, Spansaglwandlawine Lawine Mastfundamente 2,5m über<br />

Höhe der Dammkrone<br />

Masten 165, 166, 167 Lawine Bemessung auf Staubdruck;<br />

Fundamentverstärkung<br />

Mast 3183-1185<br />

Masten 1186-1187<br />

Lawine<br />

Lawine<br />

Berücksichtigung der Wirkhöhe<br />

des Staubdrucks bei der Überspannung<br />

der Eisgrabenlawine<br />

Berücksichtigung der Druckwirkung<br />

des Staubanteils mit einer<br />

Höhe von 100m bei der Überspannung<br />

der Kehlgrabenlawine<br />

Mast 39-2043 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 81-82 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 1097-1098 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 102 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 143 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 153-156<br />

Schneegleiten<br />

Abstocken auf 1,5m, zusätzlich<br />

Steinschlagnetze<br />

Mast 157-158 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 158-159<br />

Mast 161-166<br />

Schneegleiten<br />

Schneegleiten<br />

Abstocken auf 1,5m, möglichst<br />

schonende Nutzung; Eingriffsminimierung<br />

Abstocken auf 1,5m, Steinschlagmaßnahmen<br />

im Abstimmung<br />

mit ÖBB und <strong>Land</strong>esstraßenbauverwaltung<br />

Mast 167 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 1187-2188 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 2201-1203 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 338-1339 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 217/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Ort/Mastnummer Prozess Maßnahme<br />

Mast 352, Taxenbachquerung Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Mast 388-389 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />

Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Lawinen - Überblick<br />

218/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

6 Beweissicherung und Kontrolle<br />

Die Schutzbauwerke werden im Rahmen der jährlichen Leitungsbegehung vor Ort überprüft und bei<br />

Bedarf in Stand gehalten. Die in den Detailgutachten angeführten Sondermaßnahmen (Begehungen<br />

etc.) sind entsprechend zu berücksichtigen.<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 219/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

7 Beschreibung allfälliger Schwierigkeiten<br />

Im Zuge der Bearbeitung des Fachbereiches ergaben sich keine Schwierigkeiten.<br />

220/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

8 Zusammenfassende Stellungnahme<br />

8.1 Ist-Zustand<br />

Für den Fachbereich Naturgefahren wurden nach einer allgemeinen Beurteilung im Überblick unter<br />

Zuhilfenahme sämtlicher zur Verfügung stehenden Unterlagen und unter Einbindung der lokalen Wissensträger<br />

(insbesondere der G<strong>eb</strong>ietsbauleitungen der WLV aber auch einzelner Grundstückseigentümer,<br />

Gemeinden etc.) sowie auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der geologischen Trassenaufnahmen und der<br />

Auswertung der Laserscandaten die im Hinblick auf den Fachbereich „Naturgefahren“ gefährdeten<br />

Bereiche im Detail begutachtet und bewertet. Auf Basis dieser Bewertungen wurden Maßnahmen für<br />

einzelne Maststandorte etabliert, welche das Risiko im Hinblick auf Naturgefahren unter Berücksichtigung<br />

eines 150-jährigen Ereignisses minimieren.<br />

8.2 Wesentliche positive und negative Auswirkungen<br />

8.2.1 Bauphase<br />

Während der Bauphase erg<strong>eb</strong>en sich mögliche Auswirkungen in Hinblick auf Steinschlag durch die<br />

Mobilisation loser Blöcke und Gerölle während der Errichtung der Aufschliessungsarbeiten, der Masterrichtug<br />

sowie der Fällungs- und Seilzugsarbeiten. In Hinblick auf Lawinen können durch die geplanten<br />

Fällungsarbeiten bei entsprechender Hangneigung neue Bereiche für potenzielles Schneegleiten<br />

geschaffen werden.<br />

Prinzipiell ist geplant, die zu errichtenden Schutzmaßnahmen (insbesondere für Steinschlag) als erste<br />

Maßnahme im Zuge der baulichen Umsetzung zu realisieren, um den Arbeitnehmerschutz gewährleisten<br />

zu können. Hinsichtlich Lawinen ist geplant, die wenigen Masten in gefährdeten Bereichen außerhalb<br />

des Winterhalbjahres zu errichten.<br />

Für Steinschlag ergibt sich während der Bauphase als mögliche negative Auswirkung vor allem das<br />

Szenario der Mobilisation einzelner Blöcke im Zuge von Baumaßnahmen (Errichtung Zufahrten, Fällungsarbeiten<br />

etc.) und somit zur möglichen Induktion eines Steinschlages. Diesem Szenario wird<br />

durch eine konsequente Bauaufsicht und entsprechende Maßnahmen (Absturzsicherung für Blöcke<br />

und Steine etc.) begegnet.<br />

Für Lawinen und Schneegleiten wird durch die Bauzeitplanung das Risiko minimiert, bei unerwarteten<br />

Neuschneeeinbrüchen erfolgt eine Beurteilung der Baustellen und Zufahrtswege durch Vertreter<br />

der jeweiligen Lawinenkommission mit einem lawinensachverständigen Mitarbeiter der APG.<br />

Hinsichtlich der Wildbachquerungen, welche insbesondere bei der Errichtung der Zufahrtswege<br />

(Baustraßen) erfolgen, wird unter besonderer Rücksichtnahme auf die jeweiligen Witterungsverhältnisse<br />

sowie durch eine Situierung der Bau- und Lagerplätze außerhalb der potenziellen Einflussbereiche<br />

von Wildbächen eine Gefährdung hintangehalten. Die Durchführung dieser Maßnahmen obliegt<br />

der zu etablierenden fachlichen Bauaufsicht.<br />

8.2.2 Betri<strong>eb</strong>sphase<br />

Als positive Auswirkung sind jedenfalls die zusätzlichen Schutzbauwerke zu sehen, welche in Bereichen<br />

der geplanten Trasse (insbesondere innerhalb der Schluchtstrecke Pass Lueg) eine zusätzliche<br />

Sicherheit für alle, n<strong>eb</strong>en der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung in diesem Bereich situierten – Infrastrukturbauten<br />

– darstellen.<br />

Die negativen Auswirkungen erg<strong>eb</strong>en sich in den ersten Jahren nach Errichtung der 380-kV-<br />

<strong>Salzburg</strong>leitung und Durchführung entsprechender Fällungsarbeiten (erhöhte Erosion im Bereich von<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 221/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Fällungsflächen, Potenzial zu Schneegleiten auf neu geschaffenen Freiflächen). Diese Gefährdungen<br />

werden durch temporäre Maßnahmen hintangehalten.<br />

8.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung Verminderung<br />

Die Maßnahmen an einzelnen Maststandorten bzw. Mastzufahrten wurden im Rahmen von Detailgutachten<br />

spezifiziert und dimensioniert. Für Steinschlag werden an insgesamt 9 Masten Steinschlagnetzte<br />

zum Schutz des Bauwerkes errichtet, zusätzlich erfolgt im Bereich Pass Lueg die Installation<br />

eines Steinschlagschutznetzes zum Schutz der unterliegenden Infrastruktur.<br />

In Bezug auf Wildbäche und Muren werden an Maststandorten einzelne Fundamente angehoben bzw.<br />

an einem Mast durch einen Ablenkdamm ausreichende Sicherheit für das Bauwerk geschaffen. Querungen<br />

von Gerinnen an den geplanten Mastzufahrten werden mit entsprechenden Maßnahmen<br />

(bspw.: Furt mit Rohrdurchlas) geplant.<br />

Hinsichtlich Lawinen werden Mastfundamente erhöht, zusätzlich erfolgt die Bemessung der Masten<br />

und Seile auf die zu erwartenden Staubdrücke. Möglichen Schneegleiten auf Fällungsflächen wird<br />

durch ein Abstocken auf einer Höhe von 1,5m über Gelände begegnet.<br />

8.2.4 Störfallfallbetrachtung<br />

Mögliche relevante Störfälle betreffen Seilriss sowie Mastbrüche.<br />

Bei Störfallbeh<strong>eb</strong>ungen bei Lawinengefahr werden entsprechende Maßnahmen zur Sicherung des<br />

Personals ergriffen (Beurteilung der Schneedecke, künstliche Auslösung von Lawinen etc.) um einen<br />

sicheren Zutritt zum Störfallort zu gewährleisten.<br />

Durch Muren und Steinschlag werden keine Komplikationen hinsichtlich Störfallbeh<strong>eb</strong>ung erwartet.<br />

Dem Versagen eines Schutzbauwerkes kann nur durch Errichtung nach Stand der Technik unter<br />

dementsprechender Kontrolle begegnet werden.<br />

Ein Ereignis in einer Größe jenseits des Bemessungsereignisses ist dem Restrisiko zuzurechnen.<br />

8.3 Gesamtbewertung<br />

Aus Sicht des Fachbereiches Naturgefahren wurde bereits in der Phase der Trassenentwicklung auf<br />

mögliche, nicht beherrschbare Gefährdungen Rücksicht genommen. Dementsprechend zeigen sich<br />

auf der nunmehr vorliegenden Trasse nur mehr durch diverse technische und bauliche Maßnahmen<br />

gut beherrschbare Gefahrenpotentiale. Es ist davon auszugehen, dass bei fachgerechter Errichtung<br />

der geplanten Maßnahmen und entsprechendem Vorgehen während der Bauphase aus Sicht des<br />

Fachbereiches Naturgefahren keine negativen Auswirkungen während der Bau- und Betri<strong>eb</strong>sphase<br />

entstehen werden.<br />

222/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

9 Verzeichnisse<br />

9.1 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 3.2.1-1: Betrachtete Maststandorte ............................................................................................. 8<br />

Tabelle 3.2.1-1: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss des unb. Zubringer........................... 15<br />

Tabelle 3.2.1-2: Niederschlagswerte für kurzzeitige Ereignisse und unterschiedliche Frequenzen für<br />

den Rasterpunkt 4438 ................................................................................................. 23<br />

Tabelle 3.2.1-3: Reinwasserabfluss Haiderberggraben ........................................................................ 23<br />

Tabelle 3.2.1-4: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabflüsse des unb. Zubringer zum<br />

Putzengraben ............................................................................................................... 30<br />

Tabelle 3.2.1-5: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis des unb. Zubr. zum Putzengraben 30<br />

Tabelle 3.2.1-6: Dimensionierung der Furt des unb. Zubringers zum Putzengraben mittels Strickler.. 31<br />

Tabelle 3.2.1-7: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss Untersuchungsbereich A und B ....... 35<br />

Tabelle 3.2.1-8: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer 2.<br />

..................................................................................................................................... 44<br />

Tabelle 3.2.1-9: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer<br />

2. .................................................................................................................................. 44<br />

Tabelle 3.2.2-1: Schneehöhen-Extremwertanalyse der ZAMG; (Schneehöhengradient durch den Autor<br />

ergänzt) ........................................................................................................................ 50<br />

Tabelle 3.2.2-2: Simulationsannahmen Spansaglwandlawine für ELBA+ (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) 57<br />

Tabelle 3.2.2-3: Simulationsannahmen Lärchwandlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ........................ 64<br />

Tabelle 3.2.2-4: Simulationsannahmen Lackrinne (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .................................... 65<br />

Tabelle 3.2.2-5: Simulationsannahmen Schattrinne (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ................................. 65<br />

Tabelle 3.2.2-6: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich der Maste 165,166 und 167 ..................... 71<br />

Tabelle 3.2.2-7: Simulationsannahmen Fenesllawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .............................. 75<br />

Tabelle 3.2.2-8: Simulationsannahmen Holzfanggraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .......................... 77<br />

Tabelle 3.2.2-9: Simulationsannahmen Eisgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ......................... 84<br />

Tabelle 3.2.2-10: Vertikalprofil von Dichte, Geschwindigkeit und Staudruck infolge Staubanteils den<br />

Bereich zwischen Mast 3183 und 1185 ....................................................................... 87<br />

Tabelle 3.2.2-11: Simulationsannahmen Kehlgraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ............................... 92<br />

Tabelle 3.2.2-12: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich zwischen den Masten 1186 und 1187 .... 93<br />

Tabelle 3.2.2-13: Simulationsannahmen Hörndlgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ................ 97<br />

Tabelle 3.2.2-14: Simulationsannahmen Rifflkopf (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .................................. 100<br />

Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Nockstein Unterhang<br />

(Winkelmast M39) ...................................................................................................... 116<br />

Tabelle 3.2.3-2: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen<br />

Bemessungswerten für die Energie- und Sprunghöhe an der jeweiligen Position. ... 124<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 223/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Tabelle 3.2.3-3: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich des<br />

Bemessungsprofils des nördlichen Masts M073 (Winkelmast) ................................. 129<br />

Tabelle 3.2.3-4: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich des<br />

Bemessungsprofils des südlichen Masts M074 (Tragmast) ...................................... 130<br />

Tabelle 3.2.3-5: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen<br />

Bemessungswerten für die Einwirkung: Energie- und Sprunghöhe für<br />

Schutzmaßnahmen bergseits der beiden Maststandorte M073 und M074 ............... 139<br />

Tabelle 3.2.3-6: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Adnet/Guggenberg<br />

(Winkelmast) .............................................................................................................. 142<br />

Tabelle 3.2.3-7: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich M124 .................. 152<br />

Tabelle 3.2.3-8: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation ................................ 157<br />

Tabelle 3.2.3-9: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich der Halde bergseits<br />

des Bestandsdamms beim Standort M158 ................................................................ 164<br />

Tabelle 3.2.3-10: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich der Halde bergseits<br />

der Standorte der Masten M161 und 162 .................................................................. 170<br />

Tabelle 3.2.3-11: Abmessungen, spezifisches Gewicht und Masse der Bemessungsblöcke ............ 176<br />

Tabelle 3.2.3-12: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M158 .................... 181<br />

Tabelle 3.2.3-13: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M161 (Profile „Tal“<br />

und „Rücken“) ............................................................................................................ 186<br />

Tabelle 3.2.3-14: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M162 .................... 189<br />

Tabelle 3.2.3-15: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich bergseits des<br />

Winkelmasten M409 .................................................................................................. 193<br />

Tabelle 3.2.3-16: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich bergseits M408 195<br />

Tabelle 3.2.3-17: Bemessungsblockgrößen für die Steinschlagsimulation ......................................... 199<br />

Tabelle 3.2.3-18: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M409 .. 203<br />

Tabelle 3.2.3-19: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M408 .. 206<br />

Tabelle 3.2.3-1: Relevante Abfluss- und Geschi<strong>eb</strong>ewerte für die Baulagerstandorte ........................ 208<br />

Tabelle 4.1.1-1: Bauphase: Mögliche Maßnahmen Steinschlag ......................................................... 213<br />

Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Steinschlag- Überblick .......................................................... 216<br />

Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Wildbäche – Überblick .......................................................... 217<br />

Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Lawinen - Überblick .............................................................. 218<br />

9.2 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 3.2.1-1: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei<br />

Lockermaterial im Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper .................................. 12<br />

Abbildung 3.2.1-2: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei<br />

Festgestein ........................................... im Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper 12<br />

Abbildung 3.2.1-3: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze - Querprofil<br />

..................................................................................................................................... 12<br />

224/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.1-4: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern<br />

und Trassenverlauf. Der relevante Bereich der Masten mit der Baunummer 1221 und<br />

1222 sind rot markiert. ................................................................................................. 14<br />

Abbildung 3.2.1-5: Orthofoto des Untersuchungsbereichs bei den Maststandorten 1221 und 1222. .. 15<br />

Abbildung 3.2.1-6: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung des Bemessungsabflusses aus einem unb. Zubringer.<br />

Der Geländerücken leitet den Abfluss Richtung talauswärts. Erhöhter Abfluss ist im<br />

Bereich südwestlich des Maststandortes und über den Forstweg zu erwarten. Der<br />

übrige flächige Abfluss weist eine geringe Intensität auf. ............................................ 16<br />

Abbildung 3.2.1-7: Geländemodell mit den geplanten Maßnahmen. .................................................... 17<br />

Abbildung 3.2.1-8: Vernässungsbereich unterhalb vom Maststandort 1221 aus aufgenommen. ........ 18<br />

Abbildung 3.2.1-9: Abflussmulde links vom Maststandort 1221 aus aufgenommen. ............................ 19<br />

Abbildung 3.2.1-10: Unmittelbarer Bereich des Maststandortes 1222 (Pflock markiert Mastmittelpunkt).<br />

..................................................................................................................................... 19<br />

Abbildung 3.2.1-11: Übersteilter Einhang zum Höllngraben. Ca. 10 m horizontale Distanz zum<br />

Maststandort 1222. ...................................................................................................... 20<br />

Abbildung 3.2.1-12: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern<br />

und Leitungstrasse. Der relevante Bereich des Haidberggrabens befindet sich bei<br />

Baunummer 245 und ist orange markiert. ................................................................... 21<br />

Abbildung 3.2.1-13: Orthofoto des Untersuchungsbereichs beim Haidberggraben.............................. 22<br />

Abbildung 3.2.1-14: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines um den Faktor 2 erhöhten HQ150 Abflusses des<br />

Haidberggrabens beim Mast mit der Nummer 245. Der grüne Punkt stellt den<br />

Mastmittelpunkt dar. Die Linien entsprechen dem Trassenverlauf. ............................ 24<br />

Abbildung 3.2.1-15: Maststandort auf Wiese, möglicher Bachaustritt im Bereich der Verflachung im<br />

Übergangsbereich von Wald zu Wiese ....................................................................... 25<br />

Abbildung 3.2.1-16: Übergangsbereich von Wald – Wiese. .................................................................. 25<br />

Abbildung 3.2.1-17: Geschi<strong>eb</strong>eherd im Steilstück zwischen Güterweg Oberbrixen und Verflachung .. 26<br />

Abbildung 3.2.1-18: Querung Güterweg Oberbrixen ............................................................................. 26<br />

Abbildung 3.2.1-19: Bereich unterhalb des neuen Rohrdurchlasses bei hm 4,5 .................................. 27<br />

Abbildung 3.2.1-20: Neugestaltetes Gerinne unterhalb Güterweg Haidberg ........................................ 27<br />

Abbildung 3.2.1-21: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante<br />

Neuerschließung ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Zubringer zum<br />

Putzengraben“ ist orange eingerahmt. ........................................................................ 28<br />

Abbildung 3.2.1-22: Detailansicht des Untersuchungsbereiches des unb. Zubr. zum Putzengraben.<br />

Der bestehende Forstweg endet bei den beiden Gerinnen orog. rechts vom<br />

Maßnahmenbereich. Die Maststandorte sind mit grünen Punkten gekennzeichnet. Der<br />

Maßnahmenbereich ist orange dargestellt. ................................................................. 29<br />

Abbildung 3.2.1-23: Foto vom unmittelbaren Bereich der geplanten Gerinnequerung des unb.<br />

Zubringers. ................................................................................................................... 29<br />

Abbildung 3.2.1-24: Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen bei dem unb.<br />

Zubringer. zum Putzengraben. .................................................................................... 30<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 225/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.1-25: Bestehender Forstweg orog. rechts vom unb. Zubringer. Hier werden drei Gräben<br />

zusammengefasst und queren anschließend die bestehende Forststraße mittels<br />

Rohrdurchlass. Von hier wird die Baustraße zum Maststandort weitergeführt. .......... 32<br />

Abbildung 3.2.1-26: Unmittelbarer Bereich der geplanten Gerinnequerung vom unb. Zubringer. Das<br />

Gerinne verläuft in diesem Bereich eingetieft. ............................................................. 32<br />

Abbildung 3.2.1-27: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die zu<br />

überprüfenden Masten bei dem Seitengraben Walcherbach mit der Nummer 1387 und<br />

386 sind orange markiert. ............................................................................................ 33<br />

Abbildung 3.2.1-28: Detailansicht der Untersuchungsbereiche A und B n<strong>eb</strong>en dem Walcherbach. Die<br />

möglichen Abflussrichtungen bei einem Bemessungsereignis sind mit blauen Pfeilen<br />

dargestellt. ................................................................................................................... 34<br />

Abbildung 3.2.1-29: Übersicht der Untersuchungsbereiche A und B – vom Gegenhang aufgenommen.<br />

..................................................................................................................................... 34<br />

Abbildung 3.2.1-30: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines murartigen Abflusses aus Untersuchungsbereich<br />

A. Die Maststandorte sind mit einem grünen Punkt gekennzeichnet. ......................... 36<br />

Abbildung 3.2.1-31: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines geschi<strong>eb</strong>ereichen Abflusses aus<br />

Untersuchungsbereich B. Die Maststandorte sind mit einem grünen Punkt<br />

gekennzeichnet. ........................................................................................................... 37<br />

Abbildung 3.2.1-32: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A ohne Ablenkdamm ................ 38<br />

Abbildung 3.2.1-33: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A mit Ablenkdamm ................... 38<br />

Abbildung 3.2.1-34: Skizze des Aufbaues eines Ablenkdammes. ........................................................ 39<br />

Abbildung 3.2.1-35: Schwemmkegel bei Untersuchungsbereich A. Der geplante Maststandort befindet<br />

sich rechts n<strong>eb</strong>en dem geparkten KFZ. ....................................................................... 40<br />

Abbildung 3.2.1-36: Verwachsener Grabenausgang im Bereich A. ...................................................... 41<br />

Abbildung 3.2.1-37: Geländeverflachung oberhalb des Maststandortes mit der Nummer 1387. In<br />

diesem Bereich ist der Ablenkdamm geplant. ............................................................. 41<br />

Abbildung 3.2.1-38: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante<br />

Neuerschließung ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Ginausattel“ ist durch<br />

einen orangen Kreis gekennzeichnet. ......................................................................... 42<br />

Abbildung 3.2.1-39: Detailansicht des Untersuchungsbereichs. ........................................................... 43<br />

Abbildung 3.2.1-40: Abflussmulde im geschlägerten Bereich. Bei einem Bemessungsereignis kann ein<br />

flächiger Abfluss nicht ausgeschlossen werden. ......................................................... 43<br />

Abbildung 3.2.1-41:Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen. ................................ 45<br />

Abbildung 3.2.1-42:Systemskizze Grobsteinschlichtung mit Geotextil ................................................ 46<br />

Abbildung 3.2.1-43: Abflussmulden/Vernässungsbereiche unterhalb vom Aschegg............................ 47<br />

Abbildung 3.2.1-44: unb. Zubringer 1. Das Gerinne hat sich in das Lockermaterial eingetieft. ............ 47<br />

Abbildung 3.2.2-1: Mittlere jährliche Neuschneesummen und Beobachtungsstationen der ZAMG für<br />

die Extremwertstatistiken vorliegen ............................................................................. 50<br />

Abbildung 3.2.2-2: Schneehöhengradienten für 150jährliche 3-Tages Neuschneesummen (Quelle:<br />

FTD für WLV). .............................................................................................................. 51<br />

Abbildung 3.2.2-3: Interpolierte Werte für 150j. 3-Tagesneuschneedifferenzen ................................... 51<br />

226/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-4: Lage der Spansaglwandlawine ............................................................................... 52<br />

Abbildung 3.2.2-5: Der Lawinenstrich zeichnet sich deutlich im Vegetationskleid ab (Quelle rechtes<br />

Photo: ÖBB Infra AG) .................................................................................................. 53<br />

Abbildung 3.2.2-6: Längsprofil der Spansaglwandlawine ..................................................................... 53<br />

Abbildung 3.2.2-7: Betondamm am Fuß der Spansaglwandlawine ...................................................... 54<br />

Abbildung 3.2.2-8: Erddamm am Fuß der Spansaglwandlawine .......................................................... 54<br />

Abbildung 3.2.2-9: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />

Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 55<br />

Abbildung 3.2.2-10: Bannwaldflächen am Hangfuß der Spansaglwandlawine ..................................... 56<br />

Abbildung 3.2.2-11: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 links, Variante 2 rechts; Fließdruck<br />

zwischen 0 und 10kPa gelb, Fließdruck > 10kPa rot .................................................. 57<br />

Abbildung 3.2.2-12: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 1 links, Variante 2 rechts;<br />

Fließdruck zwischen 0 und 10kPa gelb, Fließdruck > 10kPa rot ................................. 58<br />

Abbildung 3.2.2-13: Längsschnitt der Erg<strong>eb</strong>nisse der beiden Simulationsvarianten ............................ 58<br />

Abbildung 3.2.2-14: Lage der Schattrinne, Lackrinne und Lärchwand ................................................. 60<br />

Abbildung 3.2.2-15: Blick auf die Lärchwand und Lackrinne von der Pass-Lueg-Bundesstraße ......... 60<br />

Abbildung 3.2.2-16: Blick von Stegenwald Richtung Lärchwandlawine ................................................ 60<br />

Abbildung 3.2.2-17: Längsprofile der 3 Lawinenstriche ........................................................................ 61<br />

Abbildung 3.2.2-18: Detailprofil im lawinenseitigen Vorfeld des Mast 165 ........................................... 61<br />

Abbildung 3.2.2-19: Detailprofil im lawinenseitigen Vorfeld des Mast 166 ........................................... 61<br />

Abbildung 3.2.2-20: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />

Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 62<br />

Abbildung 3.2.2-21: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze<br />

Schraffur mit grüner Umrandung) ................................................................................ 62<br />

Abbildung 3.2.2-22: Spuren eines Staublawinenabgangs, Lackrinne vom 19.2.2009 (Quelle: ÖBB Infra<br />

AG) ............................................................................................................................... 63<br />

Abbildung 3.2.2-23: Auf dem Orthophoto von 2010 zeichnen sich im rot umrandeten Bereich deutlich<br />

die Schäden ab, die durch die Lawine vom F<strong>eb</strong>ruar 2009 verursacht wurde ............. 63<br />

Abbildung 3.2.2-24: Befliegung 25.2.2009 (Quelle ÖBB Infra AG) ....................................................... 64<br />

Abbildung 3.2.2-25: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 ........................................................... 65<br />

Abbildung 3.2.2-26: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2 ........................................................... 66<br />

Abbildung 3.2.2-27: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 1 ....................................... 66<br />

Abbildung 3.2.2-28: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 2 ....................................... 67<br />

Abbildung 3.2.2-29: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Lärchwand<br />

..................................................................................................................................... 67<br />

Abbildung 3.2.2-30: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Läckrinne<br />

..................................................................................................................................... 68<br />

Abbildung 3.2.2-31: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Schattrinne<br />

..................................................................................................................................... 68<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 227/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.2-32: Erg<strong>eb</strong>nisse der gekoppeltem Simulationen mit SAMOS-AT ................................. 69<br />

Abbildung 3.2.2-33: Staubdruck gemäß SAMOS-AT Simulation an den Masten M166 und 167 ......... 70<br />

Abbildung 3.2.2-34: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils<br />

(blau) ............................................................................................................................ 71<br />

Abbildung 3.2.2-35: Vertikalprofil des Drucks im Bereich der Maste 165,166 und 167 ........................ 72<br />

Abbildung 3.2.2-36: Vergleich der Staubruckwerte der SAMOS Simulationen für die Maste 166 und<br />

167 mit den maßg<strong>eb</strong>lichen Werten .............................................................................. 72<br />

Abbildung 3.2.2-37: Lage Fenesllawine ................................................................................................ 73<br />

Abbildung 3.2.2-38: Längsprofil der Fenesllawine ................................................................................ 74<br />

Abbildung 3.2.2-39: ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Fenesllawine, Variante 2 .................................... 75<br />

Abbildung 3.2.2-40: Lawinenwirkung Fenesllawine .............................................................................. 76<br />

Abbildung 3.2.2-41: Lage der Holzfanggrabenlawine ........................................................................... 76<br />

Abbildung 3.2.2-42: Berechnungserg<strong>eb</strong>nisse der Variante 2, Holzfanggraben .................................... 78<br />

Abbildung 3.2.2-43: SAMOS-AT-Simulationen Holzfanggraben ........................................................... 79<br />

Abbildung 3.2.2-44: Lawinenwirkungsbereiche Holzfanggraben .......................................................... 80<br />

Abbildung 3.2.2-45: Lage der Eisgrabenlawine..................................................................................... 81<br />

Abbildung 3.2.2-46: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />

Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 82<br />

Abbildung 3.2.2-47: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze<br />

Schraffur mit grüner Umrandung) ................................................................................ 82<br />

Abbildung 3.2.2-48: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse .................................... 83<br />

Abbildung 3.2.2-49: Befliegung 25.2.2009 (Quelle ÖBB Infra AG) ....................................................... 83<br />

Abbildung 3.2.2-50: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 ........................................................... 84<br />

Abbildung 3.2.2-51: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2 ........................................................... 84<br />

Abbildung 3.2.2-52: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3 ........................................................... 85<br />

Abbildung 3.2.2-53: SAMOS-AT Modellierung Eisgrabenlawine .......................................................... 86<br />

Abbildung 3.2.2-54: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils<br />

(blau) ............................................................................................................................ 87<br />

Abbildung 3.2.2-55: Lage der Kehlgrabenlawine .................................................................................. 89<br />

Abbildung 3.2.2-56: Längsprofil der Kehlgrabenlawine ......................................................................... 89<br />

Abbildung 3.2.2-57: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />

Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 90<br />

Abbildung 3.2.2-58: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze<br />

Schraffur mit grüner Umrandung) ................................................................................ 90<br />

Abbildung 3.2.2-59: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse .................................... 91<br />

Abbildung 3.2.2-60: Befliegung 25.2.2009 (Quelle ÖBB Infra AG) ....................................................... 91<br />

Abbildung 3.2.2-61: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 ........................................................... 92<br />

228/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.2-62: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2 ........................................................... 92<br />

Abbildung 3.2.2-63: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3 ........................................................... 93<br />

Abbildung 3.2.2-64: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils<br />

(blau) ............................................................................................................................ 93<br />

Abbildung 3.2.2-65: Lage der Hörndlagrabenlawine ............................................................................. 95<br />

Abbildung 3.2.2-66: Längsprofil Hörndlgrabenlawine ........................................................................... 95<br />

Abbildung 3.2.2-67: dokumentierte Chronikereignisse für die Hörndlgrabenlawine ............................. 96<br />

Abbildung 3.2.2-68:Lawinengefahrenzonenplan Hörndlgrabenlawine, (Quelle: www.naturgefahr.at) . 96<br />

Abbildung 3.2.2-69: Berechnungserg<strong>eb</strong>nis ELBA+, Variante 2 ............................................................ 97<br />

Abbildung 3.2.2-70: Querprofil des Hörndlgrabens zwischen den Masten 2188 und 1191 .................. 98<br />

Abbildung 3.2.2-71: Lawinenwirkungsbereiche Hörndlgrabenlawine ................................................... 98<br />

Abbildung 3.2.2-72: Lage der Lawinen Rifflkopf-Vorderriffl ................................................................... 99<br />

Abbildung 3.2.2-73: Längsprofile der Lawinen vom Rifflkopf (rot) und Vorderriffl (schwarz) ................ 99<br />

Abbildung 3.2.2-74: ELBA+-Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Variante 1 ......................................................... 101<br />

Abbildung 3.2.2-75: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit der<br />

Riffelkopflawine (Mast 196-197) ................................................................................ 101<br />

Abbildung 3.2.2-76: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit den Lawinen<br />

vom Vorderriffl (Mast 195-196) .................................................................................. 102<br />

Abbildung 3.2.2-77: Lawinenwirkungen im Bereich Rifflkopf-Vorderriffl ............................................. 102<br />

Abbildung 3.2.3-1: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes<br />

des Winkelmasten M039 (rotes Quadrat). Quelle: BEV, AMAP 3D .......................... 114<br />

Abbildung 3.2.3-2: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 64<br />

Straßwalchen , Geol.B.-A., Wien 2003. Maststandort: rotes Quadrat. 77:<br />

Dachsteinkalk und Plattenkalk mit Einschaltungen von Dolomitbänken; 78:<br />

Hauptdolomit .............................................................................................................. 115<br />

Abbildung 3.2.3-3: Digitales Geländemodell mit Lage des Bemessungsprofils Nockstein (orange Linie)<br />

mit Position des beurteilten Maststandortes M039 (rotes Dreieck). Ohne Maßstab . 115<br />

Abbildung 3.2.3-4: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang .................... 117<br />

Abbildung 3.2.3-5: Felskopf in der Rinne östlich des Nocksteins mit schwach aufgelockertem<br />

Felsverband, hangauswärts fallende Kluft zeigt einen Durchtrennungsgrad von


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-9: Geometrie des Bemessungsprofils Nockstein (Winkelmast) mit Position des<br />

geplanten Standortes des Winkelmasten M039 (roter Pfeil) ..................................... 120<br />

Abbildung 3.2.3-10: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 1 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort M039<br />

und potentielle Standorte der Schutzbauwerke: rote Pfeile ...................................... 122<br />

Abbildung 3.2.3-11: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 1 m³. Position<br />

des Maststandortes M039: x=351 m ......................................................................... 122<br />

Abbildung 3.2.3-12: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des<br />

Maststandortes, lediglich 4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den Maststandort<br />

................................................................................................................................... 122<br />

Abbildung 3.2.3-13 Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich<br />

des Maststandortes, lediglich 4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den<br />

Maststandort .............................................................................................................. 123<br />

Abbildung 3.2.3-14: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des<br />

Schutznetzstandortes bergseits des Maststandortes, lediglich 4,5 % der modellierten<br />

Blöcke erreichten den Standort des Schutznetzes .................................................... 123<br />

Abbildung 3.2.3-15: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich<br />

des Standortes des Schutznetzes bergseits des Masten, lediglich 4,5 % der<br />

modellierten Blöcke erreichten den Netzstandort ...................................................... 124<br />

Abbildung 3.2.3-16: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte<br />

der Masten M073 und M074 (rote Quadrate) ............................................................ 125<br />

Abbildung 3.2.3-17: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />

Hallein, Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte M073 und M074: rote Quadrate. .... 126<br />

Abbildung 3.2.3-18: flache Rinne zwischen den Maststandorten ....................................................... 126<br />

Abbildung 3.2.3-19: Digitales Geländemodell mit der Lage der Bemessungsprofile mit Position der<br />

geplanten Standorte der Masten M073 und M074 (rotes Quadrat: Winkelmast M073,<br />

roter Kreis: Tragmast M074). Gelbe Fläche: fossile Felssturzablagerungen. Blaue<br />

Fläche: Schwemm- bzw. Schuttkegel aus den Rinnen. Ohne Maßstab ................... 127<br />

Abbildung 3.2.3-20: stark durch Steinschlag geschädigter Waldbestand, Beleg für hohe<br />

Steinschlagfrequenz .................................................................................................. 128<br />

Abbildung 3.2.3-21: alte Felssturzablagerungen im Bereich des Maststandortes M073 (Winkelmast)<br />

................................................................................................................................... 128<br />

Abbildung 3.2.3-22: frische bzw. angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich der beiden<br />

Bemessungsprofile .................................................................................................... 129<br />

Abbildung 3.2.3-23: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtböcke am Einhang im Bereich<br />

bergseits des Maststandortes M073 .......................................................................... 130<br />

Abbildung 3.2.3-24: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtböcke am Einhang im Bereich<br />

bergseits des Maststandortes Süd M074 .................................................................. 131<br />

Abbildung 3.2.3-25: rückwitternde gut g<strong>eb</strong>ankte Kieselkalke in Wechsellagerung mit roten<br />

Knollenkalken an der Basis der Steilwand, Aufschluss nördlich des Winkelmast-<br />

Standortes M073. ....................................................................................................... 131<br />

Abbildung 3.2.3-26: kompakte Wandbereiche, insbesondere oberhalb des Wandfusses .................. 132<br />

Abbildung 3.2.3-27: vom Felsverband abgelöste Felsbereiche bergseits der beiden Maststandorte 133<br />

230/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-28: Lage der Bemessungsprofile Mühlsteinwand mit Position der geplanten Standorte<br />

der Masten (rote Quadrate). Ohne Maßstab ............................................................. 133<br />

Abbildung 3.2.3-29: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Nord M073 (Winkelmast) mit Position des<br />

geplanten Standortes des Masten (roter Pfeil) .......................................................... 134<br />

Abbildung 3.2.3-30: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Süd (Tragmast) mit Position des geplanten<br />

Standortes des Masten M 074 (roter Pfeil) ................................................................ 134<br />

Abbildung 3.2.3-31: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Nord<br />

M073 (Winkelmast) mit einer Bemessungsblockgröße von 0,3 m³, Maststandort: roter<br />

Pfeil, potentieller Standort Schutzmaßnahme: grüner Pfeil ....................................... 136<br />

Abbildung 3.2.3-32: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Süd<br />

M074 (Tragmast) mit einer Bemessungsblockgröße von 0,15 m³, Maststandort: roter<br />

Pfeil, potentieller Standort Schutzmaßnahme: grüner Pfeil ....................................... 137<br />

Abbildung 3.2.3-33: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,3 m³ am Maststandort Nord -<br />

Winkelmast am Schutzbauwerkstandort. Position des Maststandortes: x=195 m, ca.<br />

15 % der modellierten Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes ......... 137<br />

Abbildung 3.2.3-34: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,3 m³<br />

Maststandort Nord - Winkelmast im Bereich des Schutzbauwerkes bergseits des<br />

Winkelmasten, ca. 15 % der modellierten Blöcke erreichten den Standort des<br />

Schutzbauwerkes....................................................................................................... 138<br />

Abbildung 3.2.3-35: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im Bereich des<br />

Standortes der Schutzmaßnahme bergseits des Maststandortes, ca. 70 % der<br />

modellierten Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes. ....................... 138<br />

Abbildung 3.2.3-36: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im<br />

Bereich des Standortes der Schutzmaßnahme bergseits des Masten, ca. 70 % der<br />

modellierten Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes. ....................... 139<br />

Abbildung 3.2.3-37: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten<br />

Standortes des Winkelmasten M104 (rotes Quadrat) ............................................... 140<br />

Abbildung 3.2.3-38: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />

Hallein, Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte: rote Quadrate. 30:<br />

Schrambachschichten; 31: Oberalm Fm; 41: Riff- + Korallenkalk der Kössen Fm. .. 141<br />

Abbildung 3.2.3-39: überwiegend alte Sturzblöcke am Fuß der Steilstufe oberhalb des Maststandortes<br />

M104 .......................................................................................................................... 142<br />

Abbildung 3.2.3-40: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang .................. 143<br />

Abbildung 3.2.3-41: Lage des Bemessungsprofils Adnet/Guggenberg mit Position des geplanten<br />

Standortes des Masten M104 (rotes Quadrat). Ohne Maßstab ................................ 143<br />

Abbildung 3.2.3-42: Bemessungsprofil Adnet/Guggenberg (Winkelmast) mit Position des geplanten<br />

M104 (roter Pfeil) ....................................................................................................... 144<br />

Abbildung 3.2.3-43: Felsstufe im Mittelhang mit kompaktem bis schwach aufgelockertem Felsverband,<br />

starke Zerlegung, Kluftkörper überwiegend < 0,1 m³ ................................................ 144<br />

Abbildung 3.2.3-44: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 0,5 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort<br />

M104: roter Pfeil ......................................................................................................... 145<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 231/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-45: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 0,5 m³. Position<br />

des Maststandortes M104: x=258 m ......................................................................... 146<br />

Abbildung 3.2.3-46: Hüllkurve der im Zuge des Sturzverlaufs auftretenden Energien des<br />

Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ ........................................................................ 146<br />

Abbildung 3.2.3-47: Übersichtslageplan mit Position des untersuchten geplanten Maststandortes<br />

M124 (roter Kreis) ...................................................................................................... 147<br />

Abbildung 3.2.3-48: Überblicksfoto über den Einhang, ungefähre Lage des Maststandortes M124<br />

(Pfeil) .......................................................................................................................... 148<br />

Abbildung 3.2.3-49: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />

Hallein, Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandort M124: roter Kreis. ............................. 148<br />

Abbildung 3.2.3-50: Schmidt’sches Netz mit Darstellung der maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen im Bereich<br />

der Felswände im Oberhang ..................................................................................... 149<br />

Abbildung 3.2.3-51: Bildung von Überhängen durch den kontinuierlichen Abtrag von stark zerlegten<br />

und dünn g<strong>eb</strong>ankten Oberalm Kalken im Bereich des Wandfußes ........................... 150<br />

Abbildung 3.2.3-52: an offenen (Pfeil) wandparallelen Klüften (K1) vom Felsverband weitgehend<br />

abgelöste Felspartien ................................................................................................ 150<br />

Abbildung 3.2.3-53: frische Sturzblöcke Unterhalb der Felswand ...................................................... 151<br />

Abbildung 3.2.3-54: alte Sturzblöcke unterhalb der Felswand bzw. im Bereich der Verflachung ....... 151<br />

Abbildung 3.2.3-55: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang .................. 152<br />

Abbildung 3.2.3-56: Lage des Bemessungsprofils (rote Linie) und des Maststandortes M124 (rotes<br />

Quadrat) ohne Maßstab ............................................................................................. 153<br />

Abbildung 3.2.3-57: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Maststandortes M124 (roter Pfeil)<br />

................................................................................................................................... 154<br />

Abbildung 3.2.3-58: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit Kontrollquerschnitt im Bereich<br />

unmittelbar bergseits des Maststandortes M124 (Position der Schutzmaßnahme: roter<br />

Pfeil, Maststandort: grüner Pfeil) mit einer Bemessungsblockgröße von 1 m³ mit dem<br />

Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. ......................................................... 155<br />

Abbildung 3.2.3-59: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1 m³ in kJ ... 155<br />

Abbildung 3.2.3-60: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1 m³ in m<br />

(Oberkante Block) ...................................................................................................... 156<br />

Abbildung 3.2.3-61: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in kJ 156<br />

Abbildung 3.2.3-62: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in m<br />

(Oberkante Block) ...................................................................................................... 157<br />

Abbildung 3.2.3-63: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte<br />

M158 (rotes Quadrat) sowie M 161 und M162 (rote Kreise) und eines bestehenden<br />

Schutzdammes (grüne Linie) und Schutznetzen bzw. Holzbohlenwänden der ÖBB<br />

oberhalb des Winkelmasten M158 (rot punktierte Linien) ......................................... 158<br />

232/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-64: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten<br />

Standortes des M 173 (roter Kreis) ............................................................................ 159<br />

Abbildung 3.2.3-65: Untere Felswand mit Stützpfeilern (rote Markierung) ......................................... 160<br />

Abbildung 3.2.3-66: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />

Hallein, Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate. 45=Dachsteinkalk,<br />

50=Wettersteindolomit/ Ramsaudolomit. ................................................................... 161<br />

Abbildung 3.2.3-67: Orthofoto-Lageplan mit Lage des Bemessungsprofils, untersuchter<br />

Schutzbauwerk-Standort (gelber Pfeil) und geplanter Maststandort M158 (rotes<br />

Quadrat). Orange punktiert: Bestandsnetze bzw. Bohlenwände ÖBB, Orange Linie:<br />

Bestandsdamm. ......................................................................................................... 162<br />

Abbildung 3.2.3-68: aktive Schutthalde und alte, bemooste Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des<br />

Winkelmastes ............................................................................................................. 162<br />

Abbildung 3.2.3-69: frische Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes ...................... 162<br />

Abbildung 3.2.3-70: aktive Schutthalde und bodennahe Schlagmarken am Buchenbestand im<br />

Unterhang .................................................................................................................. 162<br />

Abbildung 3.2.3-71: frische Sturzblöcke im Bereich der Steinschlagverbauungen der ÖBB, erstes Bild:<br />

Beinahedurchschlag eines Blockes durch das Netz der Type „Kaim“, Bilder untere<br />

Reihe: Hinterfüllung von Steinschlagschutznetzen durch frische Blöcke .................. 163<br />

Abbildung 3.2.3-72: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang im Bereich der<br />

Halde bergseits des Bestandsdamms ....................................................................... 164<br />

Abbildung 3.2.3-73: Bemessungsprofil bergseits Pass Lueg Bundesstraße, ÖBB-Trasse,<br />

Bestandsleitung/ Bestandsdamm (roter Pfeil) und geplantem Standort des<br />

Winkelmasts M158 (grüner Pfeil) ............................................................................... 165<br />

Abbildung 3.2.3-74: Orthofoto-Lageplan mit Lage der Bemessungsprofile (rote Linien), untersuchte<br />

Schutzbauwerk-Standorte (gelbe Pfeile) und geplante Maststandorte M161 und 162<br />

(rote Quadrate) .......................................................................................................... 166<br />

Abbildung 3.2.3-75: Gefüge-Diagramm mit den maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen in der Wandstufe<br />

unmittelbar bergseits des Maststandortes M161, Schmidtsches Netz, untere<br />

Lagenkugel, winkeltreue Projektion ........................................................................... 167<br />

Abbildung 3.2.3-76: Wandstufe und abgelöster Felskörper unmittelbar oberhalb Standort Doppelmast<br />

Ost M161 ................................................................................................................... 167<br />

Abbildung 3.2.3-77: Offene Spaltensysteme mit Messspionen der ÖBB, keine aktiven Bewegungen,<br />

rechtes Bild: Versagensmechanismus: Kippen bzw. Knicken von plattigen Ablösungen<br />

an wandparallelen Störungen .................................................................................... 167<br />

Abbildung 3.2.3-78: M161: meist frische Sturzblöcke unterhalb der Felsstufe bzw. oberhalb der<br />

Felsstufe .................................................................................................................... 167<br />

Abbildung 3.2.3-79: links: alte Blöcke im Bereich bergseits des Maststandortes M161, Mitte und<br />

rechts: vereinzelte alte Sturzblöcke, schwach ausgeprägte Rinne ........................... 168<br />

Abbildung 3.2.3-80: Digitales Geländemodell aus Laserscan: Lage der Bemessungsprofile<br />

Doppelmasten West (M162)und Ost (M161) und „Damm“ (M158) mit Position der<br />

geplanten Standorte der Masten (rote Quadrate). Quelle Laserscann ..................... 168<br />

Abbildung 3.2.3-81: Bemessungsprofil M161 (Rückensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />

M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil) ............ 169<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 233/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-82: Bemessungsprofil M 161 (Rinnensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />

des Masten M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />

................................................................................................................................... 169<br />

Abbildung 3.2.3-83: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang im Bereich der<br />

Halde bergseits der Maststandorte M161 und 162 .................................................... 171<br />

Abbildung 3.2.3-84: M 162: meist frische Sturzblöcke unterhalb der Felsstufe bzw. im Tälchen<br />

oberhalb der Felsstufe ............................................................................................... 171<br />

Abbildung 3.2.3-85: bereichsweise stark aufgelockerte Felsstufe unmittelbar bergseits des<br />

Maststandortes M162 ................................................................................................ 172<br />

Abbildung 3.2.3-86: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Standortes M162 (roter Pfeil) und<br />

untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil) ................................................ 172<br />

Abbildung 3.2.3-87: digitales Geländemodell mit der Position des geplanten Maststandortes M173<br />

(rotes Quadrat) ........................................................................................................... 173<br />

Abbildung 3.2.3-88: digitales Geländemodell (Überblick) mit der Position des geplanten<br />

Maststandortes M173 (rotes Quadrat) und den vermuteten Nischen aus<br />

Massensturzprozessen (rot punktierte Linie). Quelle: SAGIS Jänner 2012 .............. 174<br />

Abbildung 3.2.3-89: Blick von der Grünwaldrinne in Richtung Wieselstein mit den mächtigen<br />

Dachsteinkalkwänden ................................................................................................ 174<br />

Abbildung 3.2.3-90: links: Streublockfeld im Unterhang; Mitte: Großblock im Wald zwischen den<br />

Forstwegkehren; rechts: frischer Einzelblock am A10-Begleitweg deutlich südlich des<br />

geplanten Maststandortes M173 ............................................................................... 175<br />

Abbildung 3.2.3-91: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 (Damm) der Sturzblöcke mit einer<br />

Bemessungsblockgröße von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich untere Wandstufe mit dem<br />

Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil .................. 177<br />

Abbildung 3.2.3-92: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />

auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer<br />

unterstellten Ablösestelle innerhalb der unteren Wandstufe ..................................... 177<br />

Abbildung 3.2.3-93: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />

auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante<br />

Block) bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb der unteren Wandstufe ........... 178<br />

Abbildung 3.2.3-94: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 der Sturzblöcke mit einer<br />

Bemessungsblockgröße von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich obere Wandstufe mit dem<br />

Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil.<br />

Schutzbauwerk Unterhang: grüner Pfeil .................................................................... 178<br />

Abbildung 3.2.3-95: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß<br />

auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer<br />

unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ...................................... 179<br />

Abbildung 3.2.3-96: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß<br />

auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante<br />

Block) bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ............ 179<br />

Abbildung 3.2.3-97: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />

auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer<br />

unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ...................................... 180<br />

234/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-98: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />

auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante<br />

Block) bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ............ 180<br />

Abbildung 3.2.3-99: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M161 „Rücken“ mit einer<br />

Bemessungsblockgröße von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall<br />

4.0. Maststandort M161: roter Pfeil ............................................................................ 181<br />

Abbildung 3.2.3-100: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ 182<br />

Abbildung 3.2.3-101: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m<br />

(Oberkante Block) ...................................................................................................... 182<br />

Abbildung 3.2.3-102: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ 183<br />

Abbildung 3.2.3-103: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m<br />

(Oberkante Block) ...................................................................................................... 183<br />

Abbildung 3.2.3-104: Darstellung der Trajektorien im Profil M161 „Tal“ der Sturzblöcke mit einer<br />

Bemessungsblockgröße von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall<br />

4.0. Maststandort M161: roter Pfeil ............................................................................ 184<br />

Abbildung 3.2.3-105: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ 184<br />

Abbildung 3.2.3-106: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m<br />

(Oberkante Block) ...................................................................................................... 185<br />

Abbildung 3.2.3-107: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ 185<br />

Abbildung 3.2.3-108: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m<br />

(Oberkante Block) ...................................................................................................... 186<br />

Abbildung 3.2.3-109: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M162 mit einer<br />

Bemessungsblockgröße von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall<br />

4.0 Maststandort 162: roter Pfeil ................................................................................ 187<br />

Abbildung 3.2.3-110: Darstellung des Verlaufs der Translationsgeschwindigkeit des<br />

Bemessungsblockes mit 1,2 m³ über den Profilverlauf ............................................. 187<br />

Abbildung 3.2.3-111: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ 188<br />

Abbildung 3.2.3-112: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m<br />

(Oberkante Block) ...................................................................................................... 188<br />

Abbildung 3.2.3-113: Übersichtslageplan (ohne Maßstab) mit ungefährer Position der untersuchten<br />

geplanten Standorte des Winkelmasten M409 (rotes Quadrat) sowie des Tragmastes<br />

M408 (roter Kreis) und von bestehenden Schutznetzen oberhalb der Straße (rote<br />

Linie) .......................................................................................................................... 190<br />

Abbildung 3.2.3-114: Bestandsnetz zum Schutz der Straße (RXI 200, H=4m) .................................. 191<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 235/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

Abbildung 3.2.3-115: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 123<br />

Zell am See, Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate. ....................... 191<br />

Abbildung 3.2.3-116: schlechter Waldzustand im Bereich bergseits des Maststandorts M409 ......... 192<br />

Abbildung 3.2.3-117: frische Schlagmarke an Baum, H


Fachbereich: Naturgefahren<br />

380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Abbildung 3.2.3-134: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />

von 0,1 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Das Profil wurde im<br />

Unterhang für Kalibrierungszwecke horizontal verlängert, Lage M408: grüner Pfeil,<br />

Lage des Schutzbauwerks (Datensammler): roter Pfeil ............................................ 203<br />

Abbildung 3.2.3-135: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort M408 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,1 m³ in<br />

kJ ............................................................................................................................... 204<br />

Abbildung 3.2.3-136: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort M408 auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,1<br />

m³ in m ....................................................................................................................... 204<br />

Abbildung 3.2.3-137: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort M408 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />

................................................................................................................................... 205<br />

Abbildung 3.2.3-138: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />

Bauwerkstandort M408 auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2 m³<br />

in m ............................................................................................................................ 205<br />

Abbildung 3.2.3-1:ÖK mit Lage des Baulager 3,4u. UW Pongau (pinke Fläche) ............................... 207<br />

Abbildung 3.2.3-2:ÖK mit Lage des Baulager 6 - Hüttau - (pinke Fläche) .......................................... 207<br />

Abbildung 3.3.1-1:Geländemodell mit Lage des geplanten Baulagers und dem geplanten<br />

Begleitdamm. ............................................................................................................. 209<br />

Abbildung 3.3.1-2:Unterlauf Einödgraben im Bereich des UW-Pongau - in Fließrichtung ................. 209<br />

Abbildung 3.3.1-3:Unterlauf Einödgraben in Richtung B311- gegen die Fließrichtung ...................... 209<br />

Abbildung 3.3.1-4: Orthofoto (SAGIS) mit Lage des geplanten Baulagers ......................................... 210<br />

Abbildung 3.3.1-5:geplantes Baulager – westlicher Bereich. .............................................................. 211<br />

Abbildung 3.3.1-6: geplantes Baulager – östlicher Bereich. ............................................................... 211<br />

Abbildung 3.3.1-7:Grobsteinschlichtung und Sohlschwelle im Fritzbach. ........................................... 211<br />

Abbildung 3.3.1-8:Ende der Überdeckung des Weyergrabens bei der Mündung in den Fritzbach .... 211<br />

Abbildung 3.3.1-9:ÖK mit geplantem Baulager (rote Fläche) ............................................................. 212<br />

Abbildung 3.3.1-10:Orthofoto mit Geländemodell. Das geplante Baulager ist rot dargestellt. ............ 212<br />

Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 237/238


380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />

Fachbereich: Naturgefahren<br />

10 Anhang<br />

Anhang 1<br />

Anhang 2<br />

Anhang 3<br />

Anhang 4<br />

Anhang 5<br />

Anhang 6<br />

Übersichtslageplan mit begutachteten Abschnitten, Maststandorten und Zufahrten<br />

Planbeilagen Detailgutachten Wildbach<br />

Plandarstellungen Beurteilung Schneegleiten und Lawinen<br />

Lageplan Steinschlagschutznetz Pass Lueg<br />

Tabellarische Darstellung aller Maste mit Einstufung hinsichtlich Wildbach, Lawine,<br />

Schneegleiten und Steinschlag<br />

Simulationsparameter für SAMOS-AT<br />

238/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!