380kv - eb - naturgefahren - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg
380kv - eb - naturgefahren - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg
380kv - eb - naturgefahren - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Umweltverträglichkeitserklärung<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Netzknoten St. Peter – Netzknoten<br />
Tauern<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Verfasser: GWU Geologie-Wasser-Umwelt, GeoExpert research and<br />
planning GmbH., Mag. M. Mölk, Mutters<br />
DI G. Volk, DI P. Buresch, Mag. M. Mölk, Dr. P. Herbst,<br />
Jänner <strong>2013</strong>
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Aufgabenstellung 5<br />
2 Untersuchungsraum und Methodik 6<br />
2.1 Weiterer Untersuchungsraum 6<br />
2.2 Engerer Untersuchungsraum 6<br />
2.3 Methodik 6<br />
3 Beschreibung des Ist-Zustandes und der Maßnahmen zur Vermeidung der<br />
Gefahren 8<br />
3.1 Generelle Betrachtung und Erkundigungen 8<br />
3.2 Detailbegutachtungen der Maststandorte und der Mastzufahrten 8<br />
3.2.1 Wildbachquerungen / Muren 10<br />
3.2.1.1 Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen 10<br />
3.2.1.2 Detailgutachten 13<br />
3.2.1.3 NAG-WB-01 Überflutungsbereich beim Höllngraben 14<br />
3.2.1.4 NAG-WB-02 Überflutungsbereich „Haidberggraben“ 21<br />
3.2.1.5 NAG-WB-03 Bachquerung „Zubringer zum Putzengraben“ 28<br />
3.2.1.6 NAG-WB-04 Seitengraben Walcherbach 33<br />
3.2.1.7 NAG-WB-05 Gerinnequerung „Ginausattel“ 42<br />
3.2.2 Lawinen 48<br />
3.2.2.1 Fachbezogene, relevante Gesetze und Normen 48<br />
3.2.2.2 Verwendete Unterlagen und Daten 48<br />
3.2.2.3 Methodik 48<br />
3.2.2.4 Schneeniederschlagssituation 49<br />
3.2.2.5 NAG-LAW-01 Spansaglwandlawine 52<br />
3.2.2.6 NAG-LAW-02 Lärchwand-, Lackrinne-, Schattrinen-Lawine 59<br />
3.2.2.7 NAG-LAW-02a Fenesllawine 73<br />
3.2.2.8 NAG-LAW-02b Holzfanggraben 76<br />
3.2.2.9 NAG-LAW-03 Eisgrabenlawine 81<br />
3.2.2.10 NAG-LAW-04 Kehlgrabenlawine 88<br />
3.2.2.11 NAG-LAW-05 Hörndlgrabenlawine 95<br />
3.2.2.12 NAG-LAW-06 Rifflkopf 98<br />
3.2.2.13 NAG-LAW-07 Schneegleiten 103<br />
3.2.3 Steinschlag 111<br />
3.2.3.1 Allgemeine Methodik 111<br />
3.2.3.2 Allgemeine Literatur 113<br />
3.2.3.3 NAG-STE-01 Bereich Nockstein Gem. Koppl 113<br />
3.2.3.4 NAG-STE-02 Bereich Mühlsteinwand, Gem. Puch/Elsbethen 125<br />
3.2.3.5 NAG-STE-03 Bereich Guggen, Gem. Adnet 140<br />
3.2.3.6 NAG-STE-04 Bereich Modermühle, Gem. Kuchl 147<br />
3.2.3.7 NAG-STE-05, 06 Bereich Pass Lueg, Gem. Golling und Werfen 158<br />
3.2.3.8 NAG-STE-08 M408, M409, Gem. Kaprun 190<br />
3.3 Baulagerplätze 207<br />
3.3.1 Geplante Maßnahmen 208<br />
4 Wesentliche positive und negative Auswirkungen 213<br />
4.1 Bauphase 213<br />
Seite<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 3/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
4.1.1 Steinschlag 213<br />
4.1.2 Wildbachquerungen 214<br />
4.2 Betri<strong>eb</strong>sphase 214<br />
4.3 Vorgehen bei Störfallbeh<strong>eb</strong>ungen 214<br />
4.4 Beschreibung der Wechselwirkungen 215<br />
4.5 Nachsorgephase 215<br />
4.6 Grenzüberschreitende Auswirkungen 215<br />
5 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung 216<br />
5.1 Maßnahmen Steinschlag 216<br />
5.2 Maßnahmen Wildbach 216<br />
5.3 Maßnahmen Lawinen-Schneegleiten 217<br />
6 Beweissicherung und Kontrolle 219<br />
7 Beschreibung allfälliger Schwierigkeiten 220<br />
8 Zusammenfassende Stellungnahme 221<br />
8.1 Ist-Zustand 221<br />
8.2 Wesentliche positive und negative Auswirkungen 221<br />
8.2.1 Bauphase 221<br />
8.2.2 Betri<strong>eb</strong>sphase 221<br />
8.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung Verminderung 222<br />
8.2.4 Störfallfallbetrachtung 222<br />
8.3 Gesamtbewertung 222<br />
9 Verzeichnisse 223<br />
9.1 Tabellenverzeichnis 223<br />
9.2 Abbildungsverzeichnis 224<br />
10 Anhang 238<br />
4/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
1 Aufgabenstellung<br />
Die Austrian Power Grid AG (APG) plant den Lückenschluss des österreichischen 380 kV-<br />
Höchstspannungsnetzes zwischen dem Netzknoten St. Peter (im Bundesland Oberösterreich) und<br />
dem Netzknoten Tauern (im Bundesland <strong>Salzburg</strong>) mit abschnittsweisen 110-kV-Mitführungen des<br />
Projektpartners <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH. Dieses Vorhaben wird in der UVE als „380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung“<br />
bezeichnet.<br />
Diese 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung besteht aus einer Änderung der rechtskräftig UVP-genehmigten und<br />
bereits teilkollaudierten 380-kV-Leitung Netzknoten St. Peter – UW <strong>Salzburg</strong> einerseits und aus einem<br />
380-kV-Leitungsneubau zwischen dem UW <strong>Salzburg</strong> und dem Netzknoten Tauern samt abschnittsweisen<br />
Mitführungen von 110-kV-Leitungen andererseits. Dabei ist zu beachten, dass der Abschnitt<br />
UW Kaprun – NK Tauern als Unterabschnitt des Neubauvorhabens bereits aufgrund eines anderen<br />
Projektzwecks – Effizienzsteigerungsprojekt der Verbund Hydro Power AG - gesondert genehmigt<br />
wurde und vor der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung realisiert wird.<br />
Die 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung besteht im Wesentlichen aus den folgenden Komponenten, die im Detail<br />
in der Vorhabensbeschreibung angeführt sind und die Grundlage des Fachbeitrages darstellen:<br />
<br />
Neuerrichtung und Betri<strong>eb</strong> von Starkstromfreileitungen:<br />
a. 380-kV-Verbindung UW <strong>Salzburg</strong> - UW Kaprun,<br />
b. 220-kV-Verbindung UW Pongau – Wagrain/Mayrdörfl,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
abschnittsweisen Mitführungen von 110-kV-Freileitungen,<br />
Umlegungen und Anbindungen der berührten 110-kV- , 220-kV und 380-kV-Leitungen,<br />
Demontage von 110-kV- und 220-kV-Leitungen,<br />
Neuerrichtung und Betri<strong>eb</strong> der Umspannwerke Wagenham und Pongau,<br />
Änderung des Umspannwerkes <strong>Salzburg</strong> sowie der Netzknoten St. Peter und Tauern.<br />
Der 380-kV-Neubauabschnitt zwischen dem UW <strong>Salzburg</strong> und dem UW Kaprun beträgt ca. 113 km.<br />
Die Länge der 220 kV-Leitungsverbindung UW Pongau – Gemeinde Wagrain/Mayrdörfl beträgt ca. 14<br />
km. Koordinierungen mit bestehenden Leitungen ermöglichen Leitungsmitführungen im Ausmaß von<br />
insgesamt rund 38 km.<br />
Projektgemäß kommt es zu Demontagen von rund 193 km Freileitungen mit der Spannungs<strong>eb</strong>ene<br />
220-kV und 110-kV.<br />
Die UmweltverträgIichkeit des Vorhabens soll weiters durch umfangreiche, projektimmanente Maßnahmen,<br />
insbesondere Ausgleichsmaßnahmen, sichergestellt werden.<br />
Aufgrund der teilweise siedlungsfernen und exponierten Lage des geplanten Bauwerkes und der ausgeprägten<br />
Morphologie sowie dessen langstreckigem Verlauf in Hanglagen ergibt sich die Notwendigkeit<br />
für einen Fachbeitrag zum Thema Naturgefahren. Der vorliegende UVE-Fachbeitrag betrachtet<br />
die hinsichtlich Naturgefahren (Muren, Steinschlag, Felssturz, Lawinen) relevanten Trassenabschnitte.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 5/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
2 Untersuchungsraum und Methodik<br />
Der Untersuchungsraum wird durch die zuvor beschri<strong>eb</strong>enen Vorhabensbestandteile vorgeg<strong>eb</strong>en.<br />
2.1 Weiterer Untersuchungsraum<br />
Der weitere Untersuchungsraum bezieht sich auf alle potenziell als Auslös<strong>eb</strong>ereiche von gravitativen<br />
geogenen Bewegungen sowie Lawinen möglichen Bereiche, die auf die Trasse, Maststandorte,<br />
Trommel- und Windenplätze sowie Baustellenzufahrten und möglicherweise betroffene Unterlieger<br />
Einfluss haben können. Der Untersuchungsraum wird in seiner Ausdehnung flexibel den morphologischen<br />
Geg<strong>eb</strong>enheiten angepasst, die Erg<strong>eb</strong>nisse werden in einer Überblickskarte dargestellt.<br />
2.2 Engerer Untersuchungsraum<br />
Grundlage für die Festlegung des engeren Untersuchungsraumes bilden n<strong>eb</strong>en dem projektierten<br />
Leitungsverlauf die Verhältnisse hinsichtlich Naturgefahren im Trassenraum. Flächig wird ein Streifen<br />
in einer Breite von 200 m entlang der Trassenachse kartiert und hier sämtliche Hinweise auf Naturgefahren<br />
mit aufgenommen. Insbesondere für die flächigen Prozesse (Lawinen) sowie die Auswertung<br />
hinsichtlich möglicher Anbruchbereiche von Massenbewegungen (Bergstürze, Muren etc.) wird der<br />
Untersuchungsraum den morphologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten entsprechend angepasst (Untersuchungen<br />
bis zum Grat – entsprechend dem hydrologischen Einzugsg<strong>eb</strong>iet). Ebenso wurde vor allem in Hinsicht<br />
auf die Bewertung der Lawinen auch der mögliche Ablagerungsbereich mitbetrachtet. Der Trassenraum<br />
wurde dabei durch die zuvor beschri<strong>eb</strong>enen Vorhabensbestandteile definiert. Untersuchungen<br />
im Bereich der zu demontierenden Leitungen beziehen sich auf die Beschreibung der großräumigen<br />
Situation hinsichtlich Naturgefahren, die während der Demontagearbeiten relevant sein können.<br />
Für die Betrachtung hinsichtlich der Naturgefahren, Lawinen und Steinschlag/Bergsturz sind vor allem<br />
die inneralpinen Bereiche der Trasse (südlich <strong>Salzburg</strong> bis Kaprun) relevant. Die Situation hinsichtlich<br />
Wildbächen/Muren wurde entlang der gesamten Trasse untersucht.<br />
2.3 Methodik<br />
Da es sich bei dem gegenständlichen Projekt um ein Linienbauwerk mit nur punktuellem Kontakt zur<br />
Oberfläche (= Maststandorte) handelt, wurde auf eine vollflächige Betrachtung des gesamten Trassenraumes<br />
verzichtet, da einerseits weite Bereiche der geplanten Trasse durch morphologisch unbedenkliches<br />
Gelände führen (z.B. nördlicher Trassenbereich - Flachgau), andererseits nur Maststandorte<br />
mit einer eng umgrenzten flächigen Ausdehnung als in erster Linie potenziell hinsichtlich Naturgefahren<br />
gefährdet in Erscheinung treten. Die Spannfelder selbst (Seilführung zwischen den Masten)<br />
wurden nur bei z.B. Hangquerungen in steilem Gelände mit der Gefahr von Beeinflussungen durch<br />
Lawinenereignisse oder die Induzierung von Lawinen durch Trassenaufhi<strong>eb</strong>e bzw. in relevanten Bereichen<br />
auch durch Steinschlag mitbetrachtet.<br />
Die gesamte Trasse wurde im Rahmen der Erkundungen für den Fachbereich Geologie, Hydrogeologie<br />
und Wasser flächig kartiert. Dabei wurden auch Hinweise auf relevante Naturgefahren im Nahbereich<br />
von Maststandorten, wie z.B. Stumme Zeugen (Steinschlag), murfähige Gerinne, Murschuttablagerungen,<br />
Lawinenstriche usw. aufgenommen.<br />
Zusätzlich wurden sowohl von der Sektion <strong>Salzburg</strong> und den relevanten G<strong>eb</strong>ietsbauleitungen der<br />
Wildbach- und Lawinenverbauung wie auch in den einzelnen Gemeinden und den Infrastrukturbetreibern<br />
(ÖBB, ASFINAG) Erkundungen eingeholt und Daten recherchiert, die gemeinsam mit der Geländeaufnahme<br />
sowie mit einer regen Kommunikation mit den Grundstückseigentümern zu einem Überblick<br />
über die Situation hinsichtlich Naturgefahren entlang der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>eitung führten.<br />
6/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
In Anhang 0 dieses Gutachtens sind die Erg<strong>eb</strong>nisse dieser Recherchen in Form eines Überblicklageplanes<br />
dargestellt.<br />
Durch die Geländeaufnahme bzw. durch Hinweise der verschiedenen Körperschaften ausgewiesene<br />
Maststandorte bzw. Leitungsabschnitte mit Gefahrenpotenzial hinsichtlich Naturgefahren wurden vom<br />
jeweiligen Experten im Beisein des aufnehmenden Geologen besichtigt und im Detail aufgenommen.<br />
In weiterer Folge wurde abgestimmt auf die jeweiligen Verhältnisse eine Detailbetrachtung inklusive<br />
Modellierung, Beurteilung der Gefährdung sowie Angabe von Maßnahmen zum Schutz des Bauwerkes<br />
inklusive einer ersten Dimensionierung durchgeführt.<br />
Die durchgeführten Untersuchungen basieren auf Berechnungen und Simulationen, deren Grundlage<br />
sowohl im Gelände erworbene Kenntnisse als auch verfügbare und im Rahmen des gegenständlichen<br />
Projektes neu erstellte digitale Grundlagen (Laserscans) bilden.<br />
Langsame gravitative Hangbewegungen (Rutschungen, Talzuschub etc.) werden im Fachbereich<br />
Geologie, Hydrogeologie und Wasser betrachtet. Zum Monitoring derselben wurden auch zahlreiche<br />
Inklinometer entlang potenziell gefährdeter Trassenabschnitte installiert.<br />
Die verwendeten Grundlagen sind in den jeweiligen Kapiteln zu den Detailgutachten (Kapitel 3.2) aufgelistet.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 7/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
3 Beschreibung des Ist-Zustandes und der Maßnahmen zur Vermeidung<br />
der Gefahren<br />
3.1 Generelle Betrachtung und Erkundigungen<br />
Vom forsttechnischen Dienst für Wildbach und Lawinenverbauung wurden die im Wildbach- und Lawinenkataster<br />
verzeichneten Wildbach- und Lawineneinzugsg<strong>eb</strong>iete mit den dazugehörigen Wildbachund<br />
Lawinenaufnahm<strong>eb</strong>lättern erhoben. Aus den Querungen der Leitungstrasse mit Einzugsg<strong>eb</strong>ieten,<br />
die relevante Prozesse aufweisen, ergaben sich über 80 potentielle Konfliktbereiche mit Wildbachund<br />
Lawinenprozessen.<br />
Diese grobe Annäherung wurde danach durch eine genauere Betrachtung der relevanten Prozessintensitäten<br />
einerseits und durch Meldung von prozessrelevanten Bereichen durch den Geologen aufgrund<br />
von Feldbegehungen und die Planer von Zufahrtswegen andererseits, verfeinert. Dadurch<br />
schied eine Reihe von potentiellen Konfliktbereichen wieder aus, während vor allem durch Zufahrtswege<br />
weitere hinzukamen.<br />
Generell kann festgehalten werden, dass sich die Fragen, die sich in Bezug auf Wildbachprozesse<br />
erg<strong>eb</strong>en, zum wesentlichen Teil auf den Weg<strong>eb</strong>au beschränken. Nur in wenigen Einzelfällen sind<br />
Maststandorte direkt von Wildbachprozessen betroffen.<br />
Bei den Lawinen konzentrieren sich die relevanten Bereiche weitgehend auf den Abschnitt zwischen<br />
Pass Lueg und Werfen. Wesentliche Grundlagen für die Aussagen hinsichtlich Lawinensicherheit und<br />
notwendiger Maßnahmen waren 2D und 3D-Simulationen mit den Lawinensimulationsmodellen EL-<br />
BA+ und SAMOS-AT und die Auswertung der Lawinenchronik, sowie die Angaben von Ortsansässigen.<br />
An einigen Stellen der Trasse und Zufahrten sind in Verbindung mit Aufhi<strong>eb</strong>en Schneegleitprozesse<br />
zu beachten.<br />
3.2 Detailbegutachtungen der Maststandorte und der Mastzufahrten<br />
Die in nachfolgender Tabelle aufgeführten Maststandorte bzw. Mastzufahrten wurden hinsichtlich Naturgefahren<br />
einer Betrachtung unterzogen und beurteilt. Eine Überblickskarte mit den begutachteten<br />
Standorten liegt in Anhang 0 vor. In den Stammdatenblättern Geologie, Hydrogeologie und Wasser<br />
werden die projektierten Maßnahmen zur Abwehr von Naturgefahren <strong>eb</strong>enfalls angeführt.<br />
Tabelle 3.2.1-1: Betrachtete Maststandorte<br />
Mast-<br />
Nr.<br />
Gemeinde/Lokation<br />
Relevante<br />
Naturgefahr<br />
Bemerkung Gutachten Erg<strong>eb</strong>nis/Maßnahme<br />
39 Elsbethen/Nockstein Nord Steinschlag NAG-STE-01 Steinschlagschutznetz<br />
39-<br />
2043<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
Elsbethen/Nockstein Nord Schneegleiten<br />
73 Puch/Egelsee Steinschlag<br />
Steinschlagschutznetz<br />
NAG-STE-02<br />
74 Puch/Egelsee Steinschlag Steinschlagschutznetz<br />
Schneegleiten<br />
81-82 Puch/Egelsee<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
1097-<br />
1098<br />
Adnet/Guggenberg<br />
102 Adnet/Guggenberg<br />
Schneegleiten<br />
Schneegleiten<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
104 Adnet/Guggenberg Steinschlag NAG-STE-03 Keine Gefährdung<br />
8/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Mast-<br />
Nr.<br />
Gemeinde/Lokation<br />
Relevante<br />
Naturgefahr<br />
Bemerkung Gutachten Erg<strong>eb</strong>nis/Maßnahme<br />
124 Kuchl/Modermühle Steinschlag NAG-STE-04 Steinschlagschutznetz<br />
143<br />
Schneegleiten<br />
Schneegleiten<br />
Schneegleiten<br />
153-<br />
156<br />
157-<br />
158<br />
Golling/Pass Lueg<br />
Golling/Pass Lueg<br />
Scheffau am Tenneng<strong>eb</strong>irge<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
NAG-LAW-07<br />
Abstocken auf 1,5m, Steinschlagnetze<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
158 Golling/Pass Lueg Steinschlag NAG-STE-05 Steinschlagschutznetz<br />
158-<br />
159<br />
Golling/Pass Lueg<br />
Schneegleiten<br />
NAG-LAW-07<br />
159 Golling/Pass Lueg Lawine NAG-LAW-01<br />
Abstocken auf 1,5m, Eingriffsminimierung<br />
Randlich betroffen, Fundamentverstärkung<br />
Steinschlagschutznetz<br />
161 Golling/Pass Lueg Steinschlag<br />
NAG-STE-05<br />
162 Golling/Pass Lueg Steinschlag Steinschlagschutznetz<br />
161-<br />
166<br />
Abstocken auf 1,5m, Steinschlagschutz<br />
in Abstimmung<br />
mit ÖBB und <strong>Land</strong>esstraßenbauverw.<br />
Bemessung auf Staubdruck,<br />
Fundamentverstärkung<br />
165-<br />
167<br />
Golling/Pass Lueg<br />
Schneegleiten<br />
NAG-LAW-07<br />
Golling/Pass Lueg Lawine NAG-LAW-02<br />
167 Golling/Pass Lueg<br />
Schneegleiten<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
173<br />
Werfen Bereich nördl.SG<br />
SSK<br />
Steinschlag NAG-STE-06 Keine Gefährdung<br />
175-<br />
177<br />
Werfen Lawine NAG-LAW-02a Keine Gefährdung<br />
1182 Werfen Lawinen NAG-LAW02b Keine Gefährdung<br />
3183-<br />
1185<br />
1186-<br />
1187<br />
Berücksichtigung der<br />
Staubwirkung bei Überspannung<br />
(3183-1185)<br />
Berücksichtigung der<br />
Staubwirkung bei Überspannung<br />
1187-<br />
2188<br />
Schneegleiten<br />
2188-<br />
1191<br />
Werfen Lawine NAG-LAW-03<br />
Werfen Lawine NAG-LAW-04<br />
Werfen<br />
Werfen Lawine NAG-LAW-05<br />
Fundamentverstärkung/Wegsicherung<br />
195-<br />
197<br />
2201-<br />
1203<br />
Werfen<br />
1221-<br />
1222<br />
Werfen/Höllngraben<br />
245<br />
Bischofshofen/Haidberggraben<br />
296<br />
St.Veit/Zub. Putzengraben<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
Staubdruck bei Überspannung<br />
vernachlässigbar<br />
gering<br />
Werfen Lawine NAG-LAW-06 keine Gefährdung<br />
386 Fusch/Walcherbach<br />
Schneegleiten<br />
flächiger<br />
Abfluss<br />
Murfähiges<br />
Gerinne<br />
Gerinne<br />
Murfähige<br />
Gerinne<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
NAG-WB-01<br />
Maststandort/Mastzufahrt<br />
Maststandort NAG-WB-02 Fundamentverstärkung<br />
Mastzufahrt<br />
(Baustraße)<br />
NAG-WB-03<br />
Rohrdurchlass/Furt<br />
Maststandort NAG-WB-04 Fundamentverstärkung<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 9/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Mast-<br />
Nr.<br />
Gemeinde/Lokation<br />
1387 Fusch/Walcherbach<br />
Ablenkdamm/ Fundamentverstärkung<br />
338-<br />
1339<br />
Taxenbach<br />
352 Taxenbach<br />
Relevante<br />
Naturgefahr<br />
Murfähige<br />
Gerinne<br />
Schneegleiten<br />
Schneegleiten<br />
Schneegleiten<br />
388-<br />
389<br />
Bruck a.d.G.<br />
Bemerkung Gutachten Erg<strong>eb</strong>nis/Maßnahme<br />
Maststandort<br />
NAG-WB-04<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
NAG-LAW-07 Abstocken auf 1,5m<br />
408 Kaprun/Falkenbachwand Steinschlag<br />
Steinschlagschutznetz<br />
NAG-STE-08<br />
409 Kaprun/Falkenbachwand Steinschlag Steinschlagschutznetz<br />
543 St.Johann/Ginausattel Gerinne<br />
Mastzufahrt<br />
(Baustraße)<br />
NAG-WB-05<br />
Rohrdurchlass/Furt/Wegsicherung<br />
Für Steinschlag wurden die während der Kartierungen und durch Auswertung der Luftbilder und Hillshades<br />
erfassten Gefährdungsbereiche im Rahmen einer Detailkartierung aufgenommen. Dabei erfolgte<br />
n<strong>eb</strong>en der Erfassung eines repräsentativen Profils die Aufnahme der Stummen Zeugen (Blöcke)<br />
sowie deren tabellarische Erfassung hinsichtlich Volumen, Alter und Häufigkeit sowie des Anbruchg<strong>eb</strong>ietes<br />
(soweit möglich) zur Bestimmung der relevanten Versagensmechanismen und zur Festlegung<br />
der maximalen Sturzblockgröße. Die Sturzbahn wurde hinsichtlich ihrer für eine weiterführende Modellierung<br />
relevanten Eigenschaften (Rauigkeit etc.) begutachtet. Auf Basis dieser Daten erfolgte eine<br />
Steinschlagsimulation mittels welcher die zu erwartenden Energien und Sprunghöhen der ermittelten<br />
Normblöcke festgestellt wurden und so die Festlegung von Maßnahmen für den jeweiligen Standort<br />
möglich war.<br />
3.2.1 Wildbachquerungen / Muren<br />
Die relevanten Wildbachquerungen wurden zunächst durch Auswertung der Orthofotos und des ALS<br />
mit einer Auflösung von 1 m eingegrenzt. Im Rahmen der Trassenplanung für den forstlichen Weg<strong>eb</strong>au<br />
und der geologischen Begleitplanung wurden diese Stellen auf ihr Gefährdungspotential überprüft.<br />
Je nach Gefährdungspotential werden die Querungen nach den „Allgemeinen Vorgaben für die<br />
Errichtung von Bachquerungen“ bzw. nach den Vorgaben des jeweiligen Detailgutachten ausgeführt<br />
Für die Erstellung des DetaiIgutachtens hinsichtlich Wildbachquerungen fand eine Begehung des<br />
unmittelbaren Projektg<strong>eb</strong>ietes statt. Weiters wurde die Durchführbarkeit sowie die möglichen Baumaßnahmen<br />
vor Ort erörtert und eine Variante ausgewählt.<br />
In den Detailgutachten wurde der relevante Bemessungsabfluss mittels empirischer Formeln ermittelt.<br />
Das Geschi<strong>eb</strong>epotential wurde angeschätzt und mit der möglichen Transportkapazität verglichen.<br />
Falls es sich bei den Gerinne um verordnete Wildbäche handelt, wurden die ermittelten Werte mit den<br />
Werten des vom Forsttechnischen Dienstes für Wildbach-und Lawinenverbauung erstellten Gefahrenzonenplan<br />
abgeglichen. Falls erforderlich wurde für den relevanten Bereich eine 2D-Modellierung<br />
durchgeführt und mit dem Geländ<strong>eb</strong>efund verglichen. Auf Grund dieser Datengrundlage wurden die<br />
erforderlichen Maßnahmen geplant und dimensioniert.<br />
3.2.1.1 Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen<br />
Die allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen im Tätigkeitsbereich der Wildbachund<br />
Lawinenverbauung wurden mit dem forsttechnischen Dienst für Lawinenverbauung und der Gewässerökologie<br />
des <strong>Land</strong>es <strong>Salzburg</strong> abgestimmt. Diese allgemeinen Vorgaben werden bei allen<br />
Gerinnequerungen angewendet.<br />
10/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Dabei wurden die Querungen in zwei Kategorien eingeteilt:<br />
a) Gerinnequerungen mit erhöhtem Abfluss bzw. einem Gefährdungspotential für Siedlungsbereiche<br />
und Infrastruktureinrichtungen<br />
b) Gerinnequerungen mit geringem Abfluss bzw. keinem Gefährdungspotential für Siedlungsbereiche<br />
und Infrastruktureinrichtungen<br />
Gerinnequerungen Kategorie a:<br />
Für Bachquerungen mit erhöhtem Abfluss bzw. einem Gefährdungspotential für Siedlungsbereiche<br />
und Infrastruktureinrichtungen sind folgende Punkte zu beachten:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Sofern eine Bachquerung nicht das ganze Jahr über benutzt werden muss, ist eine Querung<br />
mittels Furt vorzuziehen.<br />
Um die Passierbarkeit der Bachquerung für Benthosorganismen zu gewährleisten, wird ein<br />
Rohrdurchlass eing<strong>eb</strong>aut. Der Durchlass wird als Spiralrohr mit einem mind. Durchmesser von<br />
DN600 ausgeführt. Auf Grund der Struktur des Rohres wird es zu geringfügigen Ablagerungen<br />
im Rohr kommen, wodurch die Migration der Benthosorganismen möglich wird. Bei Bachquerungen<br />
ohne Furt ist ein Rohrdurchlass von DN 800 aufwärts notwendig um die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Verklausung zu reduzieren.<br />
Die Längsneigung des Rohrdurchlasses orientiert sich am natürlichen Gefälle um die Passierbarkeit<br />
für Benthosorganismen zu gewährleisten. Bei zu großer Längsneigung wird das Rohr<br />
durch Steckeisen im Untergrund fixiert.<br />
Die Rohrunterkante wird mindestens 10-20 cm unter der Gewässersohle zu liegen kommen.<br />
Das untere Ende wird gegen die Ausbildung von Abstürzen gesichert. Natürliches Sohlsubstrat<br />
bildet die Gewässersohle.<br />
Bei der Dimensionierung der Furt, wird gewährleistet, dass der Bemessungsabfluss im Grabenbereich<br />
stattfindet. Ein Abfluss über den Forstweg/Straße wird durch den Einbau einer<br />
Gegensteigung verhindert. Siehe Symbolskizze Querprofil.<br />
Die Wegböschung, sowie die Grabenböschungen im Einlaufbereich und Überfallbereich werden<br />
mit Wasserbausteinen > 1,5 t/Stk. gesichert um Erosion zu verhindern.<br />
Wird im Bachlauf keine feste Felssohle angetroffen, so wird die Sohle im Überfallbereich mit<br />
Wasserbausteinen gesichert. Den Abschluss bildet ein Steinsohlgurt aus 2-3 Reihen Wasserbausteinen<br />
in Beton verlegt um ein Aufrollen der Steinschlichtung zu verhindern. Eine Auskleidung<br />
des Sandfanges durch Wasserbausteine erleichtert die Räumung und verringert die<br />
Materialeinspülung in das Rohr. Das Einrammen von Stahlprofilen beim Einlauf des Sandfanges<br />
stellt einen brauchbaren Schutz vor Wildholz-Verklausung dar. Siehe Symbolskizze bei<br />
Lockermaterial im Sohlbereich.<br />
Besteht die Bachsohle aus Festgestein kann die Sohlsicherung durch Wasserbausteine entfallen.<br />
Die unterste Steinreihe der Böschungssicherung ist bei ungünstig geschieferter Felsoberfläche<br />
durch eing<strong>eb</strong>ohrte 30er Eisen zu fixieren. Siehe Symbolskizze Festgestein im<br />
Sohlbereich.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 11/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.1-1: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei Lockermaterial im<br />
Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper<br />
Abbildung 3.2.1-2: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei Festgestein im<br />
Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper<br />
Abbildung 3.2.1-3: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze - Querprofil<br />
12/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Gerinnequerungen Kategorie b<br />
Unter der Voraussetzung, dass bei einem Hochwasser keine Siedlungsg<strong>eb</strong>iete bzw. Infrastruktureinrichtungen<br />
betroffen sind und sofern die erforderlichen Aufschüttungen gering sind, kann<br />
auf eine umfassende Sicherung der Böschungen verzichtet werden. Nicht jedoch auf ein ausreichend<br />
großes Oberflächen-Abflussprofil im Wegkörper. Nach Beendigung der Baumaßnahme wird der ursprüngliche<br />
Zustand wiederhergestellt.<br />
3.2.1.2 Detailgutachten<br />
Für die Erstellung der Detailgutachten wurden folgende Datengrundlagen verwendet:<br />
Erh<strong>eb</strong>ungen des Projektanten im unmittelbaren Bereich der Bachquerung<br />
ÖK 1:50.000<br />
Digitales Orthofoto (Flugdatum 2008)<br />
Lage der Trasse und Masten der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
ALS 1m Auflösung<br />
Erstellung allgemeiner Vorgaben für die Querung von Wildbächen in Zusammenarbeit mit<br />
dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach und Lawinenverbauung sowie der Gewässerökologie<br />
<strong>Land</strong> <strong>Salzburg</strong><br />
Wildbacheinzugsg<strong>eb</strong>iete des digitalen Wildbach- und Lawinenkatasters des Forsttechnischen<br />
Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung<br />
Die von der Wildbach- und Lawinenverbauung erstellten Wildbachaufnahm<strong>eb</strong>lätter für die<br />
relevanten Gerinne, sowie die Darstellung der Gefahrenzonen laut Gefahrenzonenplan für<br />
die jeweiligen Gemeinden im SAGIS.<br />
Ermittlung des relevanten Spitzenabflusses<br />
In Abstimmung mit dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung und dem Auftragg<strong>eb</strong>er<br />
wurde eine maßg<strong>eb</strong>liche Bemessungsfrequenz von 150 Jahren gewählt.<br />
Zur Abschätzung der Hochwasserspitze wurden folgende empirische Formeln herangezogen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Berechnung nach WUNDT: Der Ansatz von WUNDT (1950) berechnet sich nach einem Ansatz,<br />
in welchen ausschließlich die Einzugsg<strong>eb</strong>ietsfläche E [km²] einfließt und welche die<br />
90. Perzentille der weltweit erhobenen Maximalniederschläge umhüllt. Da der WUNDT-Wert<br />
für sehr kleine Einzugsg<strong>eb</strong>iete unter 0,3 km² zu große Abflussspitzen angibt, wird für diese<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iete der Abflusswert für ein 0,3 km² großes Einzugsg<strong>eb</strong>iet bestimmt und auf die<br />
tatsächliche Einzugsg<strong>eb</strong>ietsfläche linear reduziert.<br />
Berechnung nach KÜRSTEINER: Die Formel wurde lt. Kürsteiner empirisch abgeleitet. Der<br />
darin vorkommende Faktor α wird nicht näher erläutert, liegt aber zwischen 9-12. Für das<br />
Plang<strong>eb</strong>iet wird ein Wert von 12 herangezogen.<br />
Für die Ermittlung des HQ150 Reinwasserabflusses wurden die Abflusswerte beider Berechnungen<br />
verglichen und einer als relevant ausgewählt.<br />
Ermittlung der relevanten Geschi<strong>eb</strong>efracht<br />
Im Rahmen der Detailbegutachtung fand eine Begehung der relevanten Bereiche des Einzugsg<strong>eb</strong>ietes<br />
statt. Die unterstellten Geschi<strong>eb</strong>ewerte sind eine grobe Schätzung und dienen nur zur Abschätzung<br />
der Dimensionierung der geplanten Maßnahmen.<br />
2D-Modellierung<br />
Bei ausgewählten Bereichen wurde der Geländ<strong>eb</strong>efund mit einer Modellierung des Abflusses überprüft.<br />
Bei dem eingesetzten 2D Modell handelt es sich um eine Eigenentwicklung. Das Modell ermittelt<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 13/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
die Fließgeschwindigkeit durch eine räumlich und zeitlich variable Berechnung des Chezy-Faktors.<br />
Dieser ist eine Funktion der Fließhöhe und der lokalen Rauhigkeitslänge. Die so ermittelten Rauhigkeitswerte<br />
entsprechen in der Größenordnung den Stricklerbeiwerten. Der Vorteil des Modells liegt<br />
darin, dass die Schätzung eines komplexen Parameters (Stricklerbeiwert) durch die Schätzung eines<br />
physikalisch interpretierbaren Wertes (Rauhigkeitslänge) ersetzt wird. In der Regel wird mit einem<br />
Rechengitter von 1m gerechnet. Die Lösung der Flachwassergleichungen erfolgt mittels eines expliziten,<br />
vorwärts gerichteten Finite-Differenzen-Schema.<br />
Die Planbeilagen zu den einzelnen Detailgutachten Wildbach liegen als Anhang 0 diesem Fachgutachten<br />
bei.<br />
3.2.1.3 NAG-WB-01 Überflutungsbereich beim Höllngraben<br />
Übersichtskarte<br />
Abbildung 3.2.1-4: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern und Trassenverlauf.<br />
Der relevante Bereich der Masten mit der Baunummer 1221 und 1222 sind rot markiert.<br />
Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />
Die beiden relevanten Masten mit der Nummer 1221 und 1222 befinden in der Gemeinde Werfen,<br />
Bezirk St. Johann i. Pongau oberhalb des Höllngrabens, welcher ein Zubringer zum Imlaubach ist.<br />
Der Maststandort 1221 befindet sich knapp außerhalb eines Vernässungsbereiches. Der Standort<br />
1222 auf einer möglichen Festgesteinsrippe unterhalb der Forststraße.<br />
14/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-5: Orthofoto des Untersuchungsbereichs bei den Maststandorten 1221 und 1222.<br />
Geologie<br />
Die geologische Beschreibung wurde dem Wildbachaufnahmenblatt des Höllngrabens, welches vom<br />
Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung erstellt worden ist, entnommen.<br />
Grundgesteine: Muschelkalk und Dolomit, Werfener Schichten.<br />
Lockergestein: Moränen, Alluvium.<br />
Der Mittellaufbereich ist durch mächtige Moränenauflagen in den seitlichen Einhängen gekennzeichnet,<br />
weshalb Blaikenbildung nicht auszuschließen ist.<br />
Hydrologie<br />
Tabelle 3.2.1-1: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss des unb. Zubringer.<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />
Fläche<br />
WUNDT<br />
WUNDT<br />
KÜRSTEINER<br />
Gewählt<br />
[km²]<br />
[m³/s]<br />
10% red.<br />
[m³/s]<br />
[m³/s]<br />
[m³/s]<br />
Unb. Zubr.<br />
/Grabenausgang<br />
0,13 2,9 2,6 2,3 2,9<br />
Geländ<strong>eb</strong>efund<br />
Im Rahmen einer Begehung des unmittelbaren Bereiches der Maststandorte mit der Nummer 1221<br />
und 1222 am 01.08.2012 wurde folgendes festgestellt:<br />
Der Maststandort 1221 befindet sich am Rand eines Vernässungsbereiches. Da bei einem Bemessunsgereignis<br />
mit erhöhtem Niederschlag und folglich auch erhöhten Abfluss zu rechnen sein<br />
wird, kann eine Beeinflussung des Maststandortes mit der Nummer 1221 nicht ausgeschlossen werden.<br />
Auf Grund der Morphologie und der vorhandenen Vegetation ist mit einem flächigen Abfluss zu<br />
rechnen. Es kann dadurch zu einer starken Durchfeuchtung des Untergrundes kommen, was bei der<br />
Dimensionierung der Mastfundamente zu berücksichtigen ist.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 15/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Der Maststandort 1222 befindet sich nahe einer Geländekante, etwa 10°m vom Einhang des<br />
Höllngrabens entfernt. Die Einhänge werden von Moränenauflagen g<strong>eb</strong>ildet, welche bei einem Bemessungsereignis<br />
vom Höllngraben unterschnitten und in das Gerinne abrutschen können. Zum jetzigen<br />
Zeitpunkt kann über den genaueren Aufbau des Untergrundes keine Aussage gemacht werden.<br />
Im ungünstigsten Fall ist der Bereich vollständig mit Moränenmaterial verfüllt. Ist dies der Fall kann<br />
eine Blaikenbildung bis zum Maststandort nicht ausgeschlossen werden.<br />
Weiters ist der Maststandort 1222 vom Abfluss eines oberhalb liegenden Einzugsg<strong>eb</strong>ietes randlich<br />
betroffen. Am Grabenausgang dieses Einzugsg<strong>eb</strong>ietes befindet sich oberhalb der bestehenden Forststraße<br />
ein Geländerücken, welcher den Abfluss talauswärts ablenkt. Dies kann bei einem Bemessungsereignis<br />
zu einer zusätzlichen Destabilisierung des Einhanges im Bereich des Maststandortes<br />
führen. Ein konzentrierter Abfluss in Richtung Maststandort ist derzeit unwahrscheinlich, da die<br />
Hauptstoßrichtung des Abfluss südwestlich des Mastens in Richtung Höllngraben und über den<br />
Forstweg talauswärts verläuft. Generell wird es im Böschungsbereich zu einem flächigen Abfluss mit<br />
geringer Intensität kommen.<br />
Überprüfung Geländ<strong>eb</strong>efund mittels Modellierung<br />
Der Geländ<strong>eb</strong>efund für den Maststandort 1222 wurde mittels einer durchgeführten Modellierung des<br />
Abflusses aus dem oberhalb liegenden Einzugsg<strong>eb</strong>iet bestätigt. Das Resultat der Modellierung<br />
(Abbildung 3.2.1-14) zeigt eine Ablenkung des Abfluss durch den Geländerücken oberhalb der Forststraße.<br />
Anschließend kommt es zu einer Aufweitung des Abflusses. Lediglich im Bereich südwestlich<br />
vom Maststandort und entlang der Forststraße kann sich der Abfluss konzentrieren. Ansonsten ist<br />
derzeit bei einem Bemessungsereignis mit flächigem Abfluss über die Einhänge in Richtung Höllngraben<br />
zu rechnen.<br />
Abbildung 3.2.1-6: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung des Bemessungsabflusses aus einem unb. Zubringer. Der Geländerücken<br />
leitet den Abfluss Richtung talauswärts. Erhöhter Abfluss ist im Bereich südwestlich des Maststandortes<br />
und über den Forstweg zu erwarten. Der übrige flächige Abfluss weist eine geringe Intensität auf.<br />
16/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Bei beiden Maststandorten kann bei einem Bemessungsereignis von einer Vernässung des Untergrundes<br />
bzw. Abfluss mit geringer Intensität ausgegangen werden.<br />
Im Bereich des Mastens mit der Nummer 1221 ist bei einem Bemessungsereignis mit stark wassergesättigten<br />
Untergrund zu rechnen, was bei der Dimensionierung der Fundamente zu berücksichtigen<br />
ist.<br />
Der Masten 1222 ist randlich von einem flächigen Abfluss mit geringer Intensität aus einem oberhalbliegenden<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet betroffen. Weiters kann eine massive Nachböschung/Blaikenbildung bei den<br />
Einhängen zum Höllngraben nicht ausgeschlossen werden. Davon kann zukünftig auch der Maststandort<br />
betroffen sein.<br />
Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />
Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente auf mind. 1°m über die Geländeoberfläche bei<br />
beiden Maststandorten.<br />
Berücksichtigung der möglichen Verschlechterung des Untergrundes durch<br />
Wassersättigung bei der Dimensionierung der Fundamente bei beiden Maststandorten.<br />
Jährliche Begehung des Höllngrabens beim Maststandort 1222 um bei einer<br />
möglichen Blaikenbildung Maßnahmen setzten zu können.<br />
Abbildung 3.2.1-7: Geländemodell mit den geplanten Maßnahmen.<br />
Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente der Masten 1221 und 1222 auf mind. 1°m über die Geländeoberfläche<br />
Trotz des zu erwartenden flächigen Abfluss kann es zu einer Einschotterung im Bereich der Maststandorte<br />
kommen. Um eine Beschädigung der Masten zu vermeiden, werden die Fundamente auf<br />
mind. 1 m über die Geländeoberfläche angehoben.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 17/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Berücksichtigung der möglichen Verschlechterung des Untergrundes durch Wassersättigung bei der<br />
Dimensionierung der Fundamente bei beiden Maststandorten.<br />
Durch die Wassersättigung des Untergrundes bei einem Bemessungsereignis kommt es zu einer Reduktion<br />
des Reibungswinkels des Untergrundes. Dies wirkt sich unmittelbar auf die äußere Standsicherheit<br />
des Mastens aus. Dies ist bei der Dimensionierung der Fundamente zu berücksichtigen. Positiv<br />
könnte sich eine Verbindung der einzelnen Mastfundamente auswirken, da es zu einer günstigeren<br />
Lastverteilung kommen kann.<br />
Jährliche Begehung des Höllngrabens beim Maststandort 1222 um bei einer möglichen Blaikenbildung<br />
Maßnahmen setzten zu können.<br />
Zum derzeitigen Zeitpunkt kann das Erosionspotential im Bereich des Einhanges beim Maststandort<br />
1222 nicht vorhergesagt werden. In unmittelbarer Zukunft ist mit keiner Beeinträchtigung des Maststandortes<br />
zu rechnen. Längerfristig kann durch massive Blaikenbildung die Erosionsoberkante den<br />
Maststandort erreichen. Dies wäre aber nur dann der Fall, wenn der relevante Bereich vollständig aus<br />
Moränenablagerungen aufg<strong>eb</strong>aut wäre. Befindet sich unterhalb der Lockermaterialauflage anstehendes<br />
Festgestein könnte die Erosionsbasis als fixiert betrachtet werden. Aus diesem Grund wird eine<br />
jährliche Begehung des Höllngrabens im Bereich des Maststandortes 1222 vorgeschlagen um bei<br />
etwaigen Erosionsvorgängen entsprechende Sicherungsmaßnahmen zu setzten.<br />
Fotodokumentation<br />
Abbildung 3.2.1-8: Vernässungsbereich unterhalb vom Maststandort 1221 aus aufgenommen.<br />
18/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-9: Abflussmulde links vom Maststandort 1221 aus aufgenommen.<br />
Abbildung 3.2.1-10: Unmittelbarer Bereich des Maststandortes 1222 (Pflock markiert Mastmittelpunkt).<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 19/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.1-11: Übersteilter Einhang zum Höllngraben. Ca. 10 m horizontale Distanz zum Maststandort 1222.<br />
20/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.1.4 NAG-WB-02 Überflutungsbereich „Haidberggraben“<br />
Übersichtskarte<br />
Abbildung 3.2.1-12: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern und Leitungstrasse.<br />
Der relevante Bereich des Haidberggrabens befindet sich bei Baunummer 245 und ist orange markiert.<br />
Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />
Der "Haidberggraben" befindet sich in der Gemeinde Bischofshofen auf der Nordseite des Mühlbachtals<br />
und ist ein linksufriger Zubringer des Mühlbachs.<br />
Der Bach entspringt in einer Seehöhe von rund 1.000 m und weist ein Einzugsg<strong>eb</strong>iet von rund 0,17<br />
km² auf. Das Gerinne fließt leicht geschwungen/s-förmig in südliche Richtung bis zur Mündung in den<br />
Vorfluter (660 m Seehöhe) und quert dabei den Güterweg Haidberg, den Güterweg Oberbrixen und<br />
die B164 (Mühlbach Bundesstraße). Im Bereich der G<strong>eb</strong>äude Haidberg 22 und 37 und der Straßenquerungen<br />
verläuft der Bach verrohrt (DN400/500).<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 21/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.1-13: Orthofoto des Untersuchungsbereichs beim Haidberggraben.<br />
Geologie<br />
Grundgesteine: Gesteine der Grauwackenzone (Basis des Tirolikums);<br />
Hauptsächlich Sand-, Silt- und Tonstein, Schwarzschiefer, Phyllit, untergeordnet Konglomerat und<br />
Brekzie. Im unteren rechtsufrigen Bereich des Einzugsg<strong>eb</strong>iet auch Metabasalt, Metatuff, Metatuffit,<br />
Metagabbro.<br />
Bachcharakter<br />
Der Bach entspringt in den vernässten Bereichen oberhalb der Häuser Haidberg 22 und 37. Im Bereich<br />
der G<strong>eb</strong>äude und der Güterwegquerungen verläuft der Bach verrohrt (DN400/500). Zwischen<br />
der Verrohrung beim Hof und dem ersten Straßendurchlass beträgt das Gefälle durchschnittlich 15-<br />
20%, danach verläuft das Gerinne steiler mit 40-50%, teilweise auch 60% bis zur Mündung (SH 660m)<br />
in den Mühlbach.<br />
Hydrologie<br />
Für die Ableitung des repräsentativen Niederschlages h n wurde der Bemessungsniederschlag, der<br />
vom hydrographischen Dienst zur Verfügung gestellt wird, gewählt. Dieser ist als Punktniederschlagswert<br />
der Jährlichkeiten bis 100 für Dauerstufen von 5 Minuten bis 6 Tagen, die an jedem beli<strong>eb</strong>igen<br />
Punkt eines Gitterpunkt<strong>eb</strong>ereiches (ca. 6km x 6km) auftreten können, geg<strong>eb</strong>en. Für die Bestimmung<br />
des Bemessungsereignisses wurde ein repräsentativer Knotenpunkt (Rasterpunkt 4438)<br />
ausgewählt und für diesen der Punktniederschlag der Jährlichkeit 150 durch exponentielle Extrapolation<br />
auf Basis der Jährlichkeiten 10 bis 100 für die Dauerstufen 10min bis 3 Stunden abgeleitet.<br />
22/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Tabelle 3.2.1-2: Niederschlagswerte für kurzzeitige Ereignisse und unterschiedliche Frequenzen für den Rasterpunkt<br />
4438<br />
Minuten 10j 100j 150j<br />
5 14.30 22.30 23.70<br />
10 25.40 41.00 43.74<br />
15 32.30 52.40 55.49<br />
30 43.00 69.90 74.62<br />
Für die Ermittlung des HQ150 Reinwasserabflusses wurde eine relevante Dauerstufe von 15min gewählt.<br />
Die Berechnung erfolgte mit dem SCS-Verfahren. Die kleineren Frequenzen wurden nach<br />
KREPS reduziert.<br />
Tabelle 3.2.1-3: Reinwasserabfluss Haiderberggraben<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet Fläche [km²] HQ1 [m³/s] HQ10 [m³/s] HQ30 [m³/s] HQ150 [m³/s]<br />
Haidberggraben 0,17 0,55 1,30 1,85 3,15<br />
Geschi<strong>eb</strong>e<br />
Aus dem Quellg<strong>eb</strong>iet ist kaum Geschi<strong>eb</strong>e zu erwarten und würde im Ereignisfall beim Rohreinlauf vor<br />
dem Haus Haidberg 37 zurückgehalten werden. Von einer Verklausung der Verrohrungen ist aufgrund<br />
der kleinen Durchmesser und möglichem Wildholzeintrag auszugehen. Im Zuge der Straßenbautätigkeit<br />
wurde der Bach im Bereich zwischen Hof "Haidberg 22" und hm 4,5 (Zufahrt zu Wirtschaftsg<strong>eb</strong>äude)<br />
mit beidseitiger GSS verbaut, daher ist in diesem Bereich nicht mit Seitenerosion zu rechnen.<br />
Zwischen dem Ende der Verbauung und der verrohrten Querung des Güterwegs Oberbrixen (bei hm<br />
3,25) kann es im Ereignisfall zur Mobilisierung von Geschi<strong>eb</strong>e im Ausmaß von ca. 0,5-0,75m³/lfm<br />
kommen. In diesem Bereich konnten auch kleinere Quell- und Drainageneinleitungen beobachtet werden.<br />
Ein Großteil des Geschi<strong>eb</strong>es wird an der Wegquerung zurückgehalten werden, da wiederum mit<br />
einer Verklausung der Verrohrung gerechnet werden muss.<br />
Im übersteilten Bereich zwischen Wegquerung Oberbrixen und hm 2,2 (ca. 35m oberhalb des Mastenstandorts)<br />
kommt es beidseitig immer wieder zu Uferanrissen, wobei die Bachsohle teilweise schon<br />
am Festgestein ansteht. Im Ereignisfall ist mit einer Mobilisierung von Geschi<strong>eb</strong>e im Ausmaß von<br />
etwa 1,5-2,0 m³/lfm zu rechnen. Das ergibt ein Geschi<strong>eb</strong>epotential von 150m³ bis 200m³, welches<br />
auch transportiert werden kann. Nach der Steilstufe kommt es zu einer abrupten Gefälleverflachung.<br />
In diesem Bereich ist das Gerinne nicht sonderlich ausgeprägt und kann schnell verlanden, was zu<br />
einem Ausbrechen des Baches führen würde. Aufgrund der Uferverhältnisse wird der Bach voraussichtlich<br />
auf die orographisch linke Seite ausbrechen, da sich das Ufer hier deutlich niedriger präsentiert<br />
als das Rechte.<br />
Ein flächiger Abfluss Richtung Maststandort und eine geringfügige Einschotterung des Fundaments<br />
sind somit nicht auszuschließen.<br />
Bei der Begehung konnten weder Murablagerungen noch Murprofile gefunden werden. Es kann aber<br />
wegen des hohen Sohlgefälles und des zur Verfügung stehenden Materials ein Murgang nicht vollständig<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 23/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Überprüfung Geländ<strong>eb</strong>efund mittels Modellierung<br />
Der Geländ<strong>eb</strong>efund wurde mittels einer durchgeführten Abflussmodellierung bestätigt. Dabei wurde<br />
bei einem HQ150 Ereignis eine Verlegung der oberhalb beschri<strong>eb</strong>enen Flachstelle unterstellt und der<br />
Abfluss um eine Faktor 2 erhöht um einen geschi<strong>eb</strong>ereichen Abfluss zu modellieren. Das Resultat der<br />
Modellierung (Abbildung 3.2.1-14) zeigt eine mögliche Beeinflussung der dem Gerinne zugewandten<br />
Fundamente des Masten.<br />
Abbildung 3.2.1-14: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines um den Faktor 2 erhöhten HQ150 Abflusses des Haidberggrabens<br />
beim Mast mit der Nummer 245. Der grüne Punkt stellt den Mastmittelpunkt dar. Die Linien entsprechen<br />
dem Trassenverlauf.<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Auf Grund der zu erwartenden geringen Fließtiefe und Fließgeschwindigkeit im Bereich des Maststandortes<br />
sind keine Maßnahmen im Gerinne erforderlich. Eine Adaptierung der Mastfundamente sind<br />
ausreichend.<br />
Folgende Maßnahme wird vorgeschlagen:<br />
Anh<strong>eb</strong>ung der Mastfundamente auf mind. 1,5 Meter über der Geländeoberfläche.<br />
Da bei der Modellierung keine Ablagerungen außerhalb des Gerinnes berücksichtigt wurden, und<br />
nach dem Geländ<strong>eb</strong>efund eine Einschotterung der Fundamente möglich erscheint, wurde die Fundamenthöhe<br />
auf mind. 1,5 m über der Geländeoberfläche festgelegt. Damit kann auch bei einer mehrmaligen<br />
Einschotterung eine ausreichende Sicherheit gegenüber möglichem mitgeführtem Material<br />
gewährleistet werden.<br />
Da es auch schon bei geringeren Jährlichkeiten zu einem Abfluss außerhalb des Gerinnes kommen<br />
kann, ist auf eine entsprechende Einbindung des Fundamentes im Untergrund zu achten.<br />
24/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fotodokumentation<br />
Abbildung 3.2.1-15: Maststandort auf Wiese, möglicher Bachaustritt im Bereich der Verflachung im Übergangsbereich<br />
von Wald zu Wiese<br />
Abbildung 3.2.1-16: Übergangsbereich von Wald – Wiese.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 25/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.1-17: Geschi<strong>eb</strong>eherd im Steilstück zwischen Güterweg Oberbrixen und Verflachung<br />
Abbildung 3.2.1-18: Querung Güterweg Oberbrixen<br />
26/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-19: Bereich unterhalb des neuen Rohrdurchlasses bei hm 4,5<br />
Abbildung 3.2.1-20: Neugestaltetes Gerinne unterhalb Güterweg Haidberg<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 27/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
3.2.1.5 NAG-WB-03 Bachquerung „Zubringer zum Putzengraben“<br />
Übersichtskarte<br />
Abbildung 3.2.1-21: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante Neuerschließung<br />
ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Zubringer zum Putzengraben“ ist orange eingerahmt.<br />
Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />
Der unb. Zubringer zum Putzengraben befindet sich in der Gemeinde St. Veit im Pongau und entwässert<br />
den nordöstlichen Bereich des Hochegg (m.ü.A. 1817).<br />
Das Gerinne entspringt in einer Seehöhe von rund 1.600 m. Der Bereich der Gerinnequerung befindet<br />
sich im Oberlaufbereich auf etwa 1.530 m Seehöhe. Bei der geplanten Baustraßenquerung wird ein<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet von rund 0,02 km² entwässert. Das Gerinne fließt gestreckt in nordöstliche Richtung<br />
und mündet nach dem Zusammenfluss von mehreren Gräben orog. rechts in den Putzengraben.<br />
28/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-22: Detailansicht des Untersuchungsbereiches des unb. Zubr. zum Putzengraben. Der bestehende<br />
Forstweg endet bei den beiden Gerinnen orog. rechts vom Maßnahmenbereich. Die Maststandorte sind<br />
mit grünen Punkten gekennzeichnet. Der Maßnahmenbereich ist orange dargestellt.<br />
Abbildung 3.2.1-23: Foto vom unmittelbaren Bereich der geplanten Gerinnequerung des unb. Zubringers.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 29/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Geologie<br />
Grundgesteine: Das Einzugsg<strong>eb</strong>iet wird von Gesteinen der Grauwackenzone dominiert.<br />
Hydrologie<br />
Tabelle 3.2.1-4: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabflüsse des unb. Zubringer zum Putzengraben<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />
Fläche<br />
WUNDT<br />
WUNDT<br />
KÜRSTEINER<br />
Gewählt<br />
Abfluss mit<br />
[km²]<br />
[m³/s]<br />
10% red.<br />
[m³/s]<br />
[m³/s]<br />
Geschi<strong>eb</strong>e-<br />
[m³/s]<br />
anteil<br />
Unb. Zubringer -<br />
gepl. Wegquerung<br />
0,02 0,45 0,40 0,36 0,45 0,5<br />
Geschi<strong>eb</strong>e<br />
Tabelle 3.2.1-5: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis des unb. Zubr. zum Putzengraben<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />
Gerinnelänge<br />
[km]<br />
Höhenunterschied<br />
[m]<br />
Gerinneneigung<br />
[%]<br />
Geschi<strong>eb</strong>efracht<br />
Rickenmann/Malzer<br />
[m³]<br />
Gewählt<br />
[m³]<br />
Geschi<strong>eb</strong>eanteil<br />
[%]<br />
Geschi<strong>eb</strong>espende<br />
[m³/lfm]<br />
Unb. Zubringer<br />
-gepl. Wegquerung<br />
0,23 160 45 60 50 20 0,4<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Auf Grund der zu erwartenden Geschi<strong>eb</strong>emobilisierung ist auch bei einem Abfluss geringerer Jährlichkeit<br />
mit Geschi<strong>eb</strong>eführung zu rechnen. Dies kann vor allem im Bereich der geplanten Bachquerung<br />
zu Ablagerungen und dadurch zu einer Verlegung des geplanten Rohrdurchlasses führen. Um trotzdem<br />
einen geregelten Abfluss zu gewährleisten wird die Bachquerung zusätzlich als Furt ausgeführt.<br />
Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />
Ausführung der Bachquerung als Furt mit Rohrdurchlass<br />
Abbildung 3.2.1-24: Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen bei dem unb. Zubringer. zum<br />
Putzengraben.<br />
30/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Ausführung der Bachquerung als Furt mit Rohrdurchlass<br />
Grundsätzlich sind die „Allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ anzuwenden<br />
(Kapitel 3.2.1.1). Nach der visuellen Beurteilung ist im Aufstandsbereich mit Lockermaterial zu rechnen.<br />
Sollte sich in der Bauphase zeigen, dass die Mächtigkeit der Lockermaterialauflage geringer ist<br />
als angenommen, kann im Bereich des Sandfanges und des Überfallbereiches auf die Sicherung der<br />
Sohle durch Wasserbausteine verzichtet werden.<br />
Für den Rohrdurchlass beim unb. Zubringer wird ein Spiralrohr DN600 vorgeschlagen. Bei diesem<br />
Rohrdurchmesser und einer vorhandenen Geländeneigung von etwa 40% kann 0,85 m³/s durch das<br />
Rohr abgeführt werden – dieser Wert liegt über dem Bemessungsereignis.<br />
Bei einer Verlegung des Spiralrohres erfolgt der Abfluss über die Furt. Auf Grund des anzunehmenden<br />
Geschi<strong>eb</strong>etransportes ist bei einem größeren Ereignis mit Ablagerung des mitgeführten Materials<br />
im Bereich der Furt möglich.<br />
Für die Dimensionierung der Furt wird vereinfachend ein Trapezquerschnitt mit einer Böschungsneigung<br />
von 1:3 angenommen und der Abfluss über Strickler bestimmt. Da im Ereignisfall Geschi<strong>eb</strong>eablagerung<br />
im Bereich der Furt nicht auszuschließen ist, wird zusätzlich zur Reinwasserabflusshöhe ein<br />
Freibord von 0,5 m eingeplant.<br />
Das Erg<strong>eb</strong>nis der Dimensionierung ist in Tabelle 3.2.1-6 zusammengefasst.<br />
Tabelle 3.2.1-6: Dimensionierung der Furt des unb. Zubringers zum Putzengraben mittels Strickler<br />
Zu-<br />
Unb.<br />
bringer<br />
Sohlbreite<br />
[m]<br />
Rohr<br />
Rohrdurchlass<br />
Dimensionierung Furt<br />
Abflusstiefe Is [%] V strickler<br />
excl. Freibord<br />
[m/s]<br />
[m]<br />
DN600 1,0 0,5 2 1,3 1,6<br />
Q[m³/s]<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 31/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Fotodokumentation<br />
Abbildung 3.2.1-25: Bestehender Forstweg orog. rechts vom unb. Zubringer. Hier werden drei Gräben zusammengefasst<br />
und queren anschließend die bestehende Forststraße mittels Rohrdurchlass. Von hier wird die<br />
Baustraße zum Maststandort weitergeführt.<br />
Abbildung 3.2.1-26: Unmittelbarer Bereich der geplanten Gerinnequerung vom unb. Zubringer. Das Gerinne verläuft<br />
in diesem Bereich eingetieft.<br />
32/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.1.6 NAG-WB-04 Seitengraben Walcherbach<br />
Übersichtskarte<br />
Abbildung 3.2.1-27: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die zu überprüfenden Masten<br />
bei dem Seitengraben Walcherbach mit der Nummer 1387 und 386 sind orange markiert.<br />
Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />
Die beiden Untersuchungsbereiche A und B (siehe Abbildung 3.2.1-28) befinden sich nördlich des<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>ietes des Walcherbaches in der Gemeinde Fusch an der Glocknerstraße im Bezirk Zell am<br />
See. Der Walcherbach kann als verbaut beschri<strong>eb</strong>en werden und liegt vollständig im Tätigkeitsbereich<br />
der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die beiden Untersuchungsbereiche befinden sich nicht in verordneten<br />
Wildbacheinzugsg<strong>eb</strong>ieten.<br />
Das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet A weist ein Einzugsg<strong>eb</strong>iet bis zum Grabenausgang von 0,01 km² auf und<br />
liegt unmittelbar n<strong>eb</strong>en dem Walcherbach. Die Form des Einzugsg<strong>eb</strong>ietes lässt auf vergangene Massenbewegungen<br />
schließen, welche vermutlich durch Tiefenerosion verstärkt wurden. Dies kennzeichnet<br />
auch der ausgeprägte Schwemmkegel unmittelbar am Grabenausgang.<br />
Das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet B liegt nördlich des Untersuchungsg<strong>eb</strong>ietes A und hat eine Größe von etwa<br />
0,10 km². Der Muschelanbruch lässt auf rückschreitende Erosion schließen und weist auf ein hohes<br />
Geschi<strong>eb</strong>epotential hin.<br />
Generell weist die Morphologie im Unterlaufbereich auf massive Geschi<strong>eb</strong>eablagerungen hin.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 33/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung<br />
3.2.1-28: Detailansicht der Untersuchungsbereiche<br />
A und B n<strong>eb</strong>en dem Walcherbach. Die möglichen<br />
Abflussrichtungen bei einem Bemessungsereigniss sind mit blauen Pfeilen dargestellt.<br />
Bereich A<br />
Bereichh B<br />
Geplante<br />
Maststandorte<br />
Abbildung<br />
3.2.1-29: Übersicht der Untersuchungsbereiche A und B – vom Gegenhang aufgenommen.<br />
34/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Geologie<br />
Die Geologie wurde dem Wildbachaufnahm<strong>eb</strong>latt Walcherbach (WLV-1994) entnommen. Aufgrund<br />
der Nachbarschaft der Einzugsg<strong>eb</strong>iete kann die Geologie auf die Untersuchungsbereiche A und B<br />
übertragen werden.<br />
Grundgesteine: Dunkle Phyllite durchzogen von schmalen Zügen aus Kalkglimmerschiefer, Quarziten<br />
und triatischen Kalken.<br />
Talverfüllung: Moränen und Hangschuttkörper im Mittel- und Oberlauf.<br />
Hydrologie<br />
Tabelle 3.2.1-7: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss Untersuchungsbereich A und B<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />
Fläche<br />
[km²]<br />
WUNDT<br />
[m³/s]<br />
WUNDT<br />
10% red.<br />
[m³/s]<br />
KÜRSTEINER<br />
[m³/s]<br />
Gewählt<br />
[m³/s]<br />
Untersuchungsbereich<br />
A - Grabenausgang<br />
Untersuchungsbereich<br />
B - Grabenausgang<br />
0,01 0,3 0,26 0,23 0,3<br />
0,10 2,2 2,01 1,79 2,2<br />
Geländ<strong>eb</strong>efund<br />
Im Rahmen einer Begehung des unmittelbaren Bereiches des Maststandortes mit der Nummer 1387<br />
am 24.05.2012 wurde folgendes festgestellt:<br />
Am Grabenausgang des Untersuchungsbereiches A ist ein ausgeprägter Schwemmkegel zu erkennen.<br />
Die Ablagerungen am Schwemmkegel sind z.T. überwachsen und der Grabenbereich ist mit<br />
dichter Vegetation bedeckt, was auf ein größeres Ereignis in der weiter zurückliegenden Vergangenheit<br />
hindeutet. Die Morphologie des Schwemmkegels lässt eine mögliche Rutschung aus dem oberhalb<br />
liegenden Bereich vermuten. Für einen Murstoß finden sich keine sichtbaren Anzeichen, ein<br />
murartiger Abfluss kann aber trotz des zu erwartenden geringen Abfluss aus diesem Bereich nicht<br />
ausgeschlossen werden. Frische Ablagerungen konnten nicht gefunden werden.<br />
Wie oben erwähnt, kann aufgrund der Überdeckung der steilen Einhänge ein murartiger Abfluss aus<br />
diesem Bereich nicht ausgeschlossen werden. Dieser kann sich über den Schwemmkegel bis zum<br />
Maststandort ausweiten. Wegen der Aufweitung des Geländes und einer ausgeprägten Verflachung<br />
oberhalb des Maststandortes mit der Nummer 1387 ist aber anzunehmen, dass der Abfluss an Energie<br />
verlieren wird und oberhalb des Standortes maßg<strong>eb</strong>lich Material ablagern wird. Der Maststandort<br />
selbst wäre randlich vom Abfluss betroffen. Für den Bereich unterhalb ist bei einem Bemessungsereignis<br />
mit Abfluss geringer Intensität zu rechnen, wovon im ungünstigsten Fall der Maststandort mit<br />
der Nummer 386 betroffen wäre.<br />
Der Untersuchungsbereich B ist als murfähig zu bezeichnen. Die Gefährdung für den Maststandort<br />
mit der Nummer 1387 durch eine Mure aus dem Untersuchungsbereich B ist als äußerst gering einzuschätzen.<br />
Allerdings ist bei einem Bemessungsereignis ein Abfluss mit Geschi<strong>eb</strong>e bis in den Bereich<br />
des Maststandortes mit der Nummer 1387 nicht vollständig auszuschließen.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 35/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Überprüfung des Geländ<strong>eb</strong>efundes mittels Modellierung<br />
Grundsätzlich wurde der Geländ<strong>eb</strong>efund durch die Modellierung eines Bemessungsereignisses bestätigt.<br />
Dabei wurden folgende Annahmen getroffen:<br />
Für den Untersuchungsbereich A wurde bei einer angenommenen Verklausung im Grabenbereich<br />
und einem murartigen Abfluss der dreifache HQ150 Reinwasserabfluss angesetzt.<br />
Da im Untersuchungsbereich B ein geschi<strong>eb</strong>ereicher Abfluss als relevant angenommen werden<br />
kann, wurde für die Modellierung der 1,5 fache HQ150 Reinwasserabfluss angesetzt.<br />
Die Resultate der Modellierung sind in Abbildung 3.2.1-30 und Abbildung 3.2.1-31 dargestellt.<br />
Bei der Modellierung eines Bemessungsereignisses im Untersuchungsbereich A ist der obere Maststandort<br />
mit der Nummer 1387 vom Abfluss mit geringer Intensität betroffen. Die Hauptstoßrichtung<br />
verläuft etwa 20 Meter nördlich vom Maststandort. Der untere Standort mit der Nummer 386 befindet<br />
sich nahe der Tiefenlinie einer Geländemulde und ist bei einem Extremereignis von Abfluss mit geringer<br />
Intensität betroffen.<br />
Die Modellierung eines Ereignisses im Untersuchungsbereich B zeigt, dass der maßg<strong>eb</strong>liche Anteil<br />
des Abflusses nicht in Richtung Maststandort mit der Nummer 1387 stattfindet. Ein Teil des Abflusses<br />
kann aber durch einen Geländerücken vom Hauptabfluss in Richtung Maststandort abgelenkt werden.<br />
Bei der Modellierung konnte der Abfluss den Maststandort nicht erreichen.<br />
Abbildung 3.2.1-30: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines murartigen Abflusses aus Untersuchungsbereich A. Die<br />
Maststandorte sind mit einem grünen Punkt gekennzeichnet.<br />
36/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-31: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines geschi<strong>eb</strong>ereichen Abflusses aus Untersuchungsbereich B.<br />
Die Maststandorte sind mit einem grünen Punkt gekennzeichnet.<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Da bei einem Bemessungsereignis ein geschi<strong>eb</strong>ereicher bis murartiger Abfluss möglich ist, sind die<br />
Maststandorte entsprechend zu sichern.<br />
Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />
Ablenkdamm für Maststandort mit der Nummer 1387 und Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes<br />
der Stützen auf mind. 1,50 Meter über der Geländeoberfläche.<br />
Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes der Stützen auf mind. 1,00 Meter über der Geländeoberfläche<br />
für Maststandort mit der Nummer 386.<br />
Dimensionierung Ablenkdamm für Maststandort mit der Nummer 1387 und Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes<br />
der Stützen auf mind. 1,5 Meter über Geländeoberfläche<br />
Durch den Ablenkdamm kann der Abfluss beim Masten vorbeigeleitet werden (Abbildung 3.2.1-33).<br />
Wegen der Reduktion der Fließgeschwindigkeit wird es zu Ablagerungen von größerem Material beim<br />
Damm kommen. Dieser Bereich ist daher nach größeren Ereignissen zu räumen um eine permanente<br />
Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 37/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.1-32: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A ohne Ablenkdamm<br />
Abbildung 3.2.1-33: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A mit Ablenkdamm<br />
38/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Die Höhe des Ablenkdammes wird nach folgender Formel berechnet:<br />
α= Winkel des Ablenkdammes<br />
<br />
∗ sin ^2<br />
2∗<br />
Formel 1: Dimensionierung der Höhe eines Ablenkdammes (Bauen und Naturgefahren; Jürgen Suda, Florian<br />
Rudlof Miklau; 2012)<br />
Für die Fließgeschwindigkeit wurden 4 m/s und der Winkel des Ablenkdammes mit 80° angesetzt. Bei<br />
Anwendung der Formel 1 ergibt sich eine Gesamthöhe des Ablenkdammes von mind. 1,8 m inkl. einem<br />
Freibord von 1 m (laut ONR 24 806).<br />
Die Böschungsneigung anprallseitig wird 2:1 ausgeführt und mit einer Reihe Grobsteinen (d= 0,5 bis<br />
1,0 m) gesichert (Abbildung 3.2.1-34). Die Dammkrone weist eine Breite von 1,5 Meter auf. Die<br />
Leeseite wird 2:3 g<strong>eb</strong>öscht und mit dem Gelände verschnitten.<br />
Für die Herstellung des Dammes ist folgendes zu beachten:<br />
Es ist abgestuftes gemischtkörniges Schüttmaterial der Gruppe GW nach B4400 mit einem<br />
Größtkorn von 63 mm zu verwenden. Der Reibungswinkel des Materials muss mindestens φ ≥<br />
35° betragen.<br />
Bei der Vorbereitung des Planums für den Damm muss der humose, durchfeuchtete Boden<br />
entfernt werden. Falls im Rahmen des Aushubes weiche bzw. lockere Bereiche vorgefunden<br />
werden, so sind diese auszutauschen.<br />
Die geschüttete Dammsohle ist auf einen Verdichtungsgrad von 98% Proctordichte zu verdichten.<br />
Die Schüttung für den Damm erfolgt lagenweise und ist auf eine Proctordichte von 98% zu<br />
verdichten um spätere Setzungen zu vermeiden.<br />
Da bei der Dammschüttung der Untergrund eine zusätzliche Auflast erfährt, ist die Sicherheit gegenüber<br />
Grundbruch nachzuweisen.<br />
Nach Fertigstellung der Dammschüttung ist diese mit dem deponierten Humusmaterial zu bedecken<br />
und mit Nasssaat zu begrünen.<br />
Abbildung 3.2.1-34: Skizze des Aufbaues eines Ablenkdammes.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 39/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Als zusätzliche Sicherungsmaßnahme wird eine Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente auf mind. 1,5 m über<br />
der Geländeoberfläche durchgeführt. Dadurch kann bei einer Verfüllung des Bereiches vor dem Ablenkdamm,<br />
der mögliche flächige Abfluss schadlos den Maststandort passieren.<br />
Es ist statisch zu überprüfen, ob die Mastfundamente in den Ablenkdamm eing<strong>eb</strong>unden werden<br />
können. Dabei sollte die Dammkrone mit einer Breite von 1,5 Meter erhalten bleiben und das<br />
Fundament auf mind.1,5 m über dem Dammkörper angehoben werden um eine entsprechende Sicherheit<br />
gegen ein Bemessungsereignis zu gewährleisten. Um eine günstigere Lastverteilung zu erhalten,<br />
sollte statisch überprüft werden, ob eine kraftschlüssige Verbindung der Fundamente möglich<br />
ist. Diese Maßnahmen würden die Sicherheit des Standortes zusätzlich erhöhen.<br />
Anh<strong>eb</strong>ung des Fundamentes der Stützen des Maststandort mit der Nummer 386 auf mind. 1,0 Meter<br />
über Geländeoberfläche.<br />
Da ein Abfluss mit geringer Intensität bis zum Maststandort mit der Nummer 386 nicht vollständig<br />
ausgeschlossen werden kann, wird das Fundament der Stützen auf mind. 1,0 m über der Geländeoberfläche<br />
angehoben. Dadurch kann eine Beschädigung des Mastens mit der Nummer 386 verhindert<br />
werden.<br />
Fotodokumentation<br />
Abbildung 3.2.1-35: Schwemmkegel bei Untersuchungsbereich A. Der geplante Maststandort befindet sich rechts<br />
n<strong>eb</strong>en dem geparkten KFZ.<br />
40/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-36: Verwachsener Grabenausgang im Bereich A.<br />
Abbildung 3.2.1-37: Geländeverflachung oberhalb des Maststandortes mit der Nummer 1387. In diesem Bereich<br />
ist der Ablenkdamm geplant.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 41/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
3.2.1.7 NAG-WB-05 Gerinnequerung „Ginausattel“<br />
Übersichtskarte<br />
Abbildung 3.2.1-38: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante Neuerschließung<br />
ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Ginausattel“ ist durch einen orangen Kreis gekennzeichnet.<br />
Beschreibung des Projektg<strong>eb</strong>iets<br />
Das Projektg<strong>eb</strong>iet befindet sich in der Gemeinde St. Johann im Pongau südwestlich des Ginausattel<br />
im oberen Bereich des Einzugsg<strong>eb</strong>ietes des Ginaubaches und ist ein rechtsufriger Zubringer der<br />
Kleinarler Ache.<br />
Der Ginausattel weist eine Höhe von 1.379 m. ü. A auf, die geplante Baustraße liegt bei etwa 1.300 m.<br />
ü. A.<br />
Der relevante Bereich unterhalb des Ginausattels wird von mehreren Mulden und kleineren Gräben<br />
entwässert. Zwei von den vorhandenen Gräben sind stärker ausgeprägt. Vor allem im Bereich unterhalb<br />
vom Aschegg deutet die Vegetation auf größere Vernässungsbereiche hin. Hier befindet sich<br />
auch eine größere geschlägerte Fläche.<br />
Das Einzugsg<strong>eb</strong>iet ist von Forststraße unterbrochen, wodurch die Abflusskonzentration in den Mulden<br />
und Gräben verringert wird. Es ist bei einem Bemessungsereignis stellenweise mit flächigem Abfluss<br />
zu rechnen.<br />
42/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-39: Detailansicht des Untersuchungsbereichs.<br />
Abbildung 3.2.1-40: Abflussmulde im geschlägerten Bereich. Bei einem Bemessungsereignis kann ein flächiger<br />
Abfluss nicht ausgeschlossen werden.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 43/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Geologie<br />
Laut Karte der geologischen Bundesanstalt wird der relevante Bereich von Eisrandsedimenten dominiert.<br />
Hydrologie<br />
Tabelle 3.2.1-8: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer 2.<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />
Fläche<br />
WUNDT<br />
WUNDT<br />
KÜRSTEINER<br />
Gewählt<br />
Abfluss mit<br />
[km²]<br />
[m³/s]<br />
10% red.<br />
[m³/s]<br />
[m³/s]<br />
Geschi<strong>eb</strong>e-<br />
[m³/s]<br />
anteil<br />
Unb. Zubringer 1,<br />
Wegquerung<br />
Unb. Zubringer 2,<br />
Wegquerung<br />
0,10 2,2 2,0 1,8 2,2 2,6<br />
0,13 2,9 2,6 2,3 2,9 3,2<br />
Geschi<strong>eb</strong>e<br />
Tabelle 3.2.1-9: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer 2.<br />
Einzugsg<strong>eb</strong>iet<br />
Gerinnelänge<br />
[km]<br />
Höhenunterschied<br />
[m]<br />
Gerinneneigung<br />
[%]<br />
Geschi<strong>eb</strong>efracht<br />
Rickenmann/Malzer<br />
[m³]<br />
Gewählt<br />
[m³]<br />
Geschi<strong>eb</strong>eanteil<br />
[%]<br />
Geschi<strong>eb</strong>espende<br />
[m³/lfm]<br />
Unb. Zubringer<br />
1, Wegquerung<br />
Unb. Zubringer<br />
2, Wegquerung<br />
0,25 100 35 750 150 15 0,6<br />
0,30 120 45 1.500 250 15 0,8<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Der Bereich unterhalb des Aschegg ist von mehreren kleineren Gräben und Mulden gekennzeichnet,<br />
auf welche sich der Bemessungsabfluss aufteilt. Weiters befinden sich einige Vernässungsbereiche in<br />
diesem Abschnitt. Es ist also mit einem durchfeuchteten Untergrund zu rechnen.<br />
Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />
Ausführung der Gerinnequerung 1 als Furt mit Rohrdurchlass<br />
Ausführung der Gerinnequerung 2 als Furt mit Rohrdurchlass<br />
Sicherung der Baustraße in den Vernässungsbereichen<br />
44/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-41:Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen.<br />
Ausführung der Gerinnequerung 1 als Furt mit Rohrdurchlass<br />
Grundsätzlich sind die „Allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ anzuwenden<br />
(Kapitel 3.2.1.1). Nach der visuellen Beurteilung ist im Aufstandsbereich mit Lockermaterial zu rechnen.<br />
Für den Rohrdurchlass wird ein DN600 vorgeschlagen. Bei diesem Rohrdurchmesser und einer Neigung<br />
von 30% kann etwa 0,8 m³/s durch das Rohr abgeführt werden - zum Vergleich liegt der HQ10<br />
Abfluss bei etwa 0,6 m³/s. Bei höherem Abfluss erfolgt dieser über die Furt.<br />
Für die Dimensionierung der Furt wird vereinfachend ein Trapezquerschnitt mit einer Böschungsneigung<br />
von 1:3 angenommen und der Abfluss über Strickler bestimmt. Zusätzlich zur Reinwasserabflusshöhe<br />
wird ein Freibord von 0,5 m eingeplant.<br />
Daraus ergibt sich bei einem Querschnitt mit einer Sohlbreite von 3,5 m und einer Höhe von 0,5 m ein<br />
Abfluss von etwa 2,8 m³/s. Der max. mögliche Abfluss inkl. Freibord beträgt etwa 10,5 m³/s. Dies entspricht<br />
in etwa dem 3-fachen Bemessungsabfluss.<br />
Ausführung der Gerinnequerung 2 als Furt mit Rohrdurchlass<br />
Grundsätzlich sind die „Allgemeinen Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ anzuwenden<br />
(Kapitel 3.2.1.1). Nach der visuellen Beurteilung ist im Aufstandsbereich mit Lockermaterial zu rechnen.<br />
Für den Rohrdurchlass wird ein DN600 vorgeschlagen. Bei diesem Rohrdurchmesser und einer Neigung<br />
von 30% kann etwa 0,8 m³/s durch das Rohr abgeführt werden - zum Vergleich liegt der HQ10<br />
Abfluss bei etwa 0,7 m³/s. Bei höherem Abfluss erfolgt dieser über die Furt.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 45/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Für die Dimensionierung der Furt wird vereinfachend ein Trapezquerschnitt mit einer Böschungsneigung<br />
von 1:4 angenommen und der Abfluss über Strickler bestimmt. Zusätzlich zur Reinwasserabflusshöhe<br />
wird ein Freibord von 0,5 m eingeplant.<br />
Daraus ergibt sich bei einem Querschnitt mit einer Sohlbreite von etwa 5,0 m und einer Höhe von<br />
0,5 m ein Abfluss von etwa 3,9 m³/s. Der max. mögliche Abfluss inkl. Freibord beträgt etwa 15,0 m³/s.<br />
Dies entspricht in etwa dem 5-fachen Bemessungsabfluss<br />
Sicherung der Baustraße in den Vernässungsbereichen<br />
In diesen Bereichen ist bei der Errichtung des Weges auf eine Absicherung der Wegböschung zu<br />
achten.<br />
Für die Absicherung wird eine Grobsteinschlichtung vorgeschlagen. Hierfür wird eine entsprechende<br />
Aufstandsfläche für den untersten Ansatzstein vorbereitet. Die Steinschlichtung weist eine Neigung<br />
von 1:1 auf. Die Zwischenräume sollten frei gehalten werden, um Wasserdurchlässigkeit zu gewährleisten.<br />
Um eine bessere Verbindung mit dem Untergrund zu erhalten, wird das Planum treppenförmig ausgeführt.<br />
Der Unterbau wird lagenweise eing<strong>eb</strong>aut und verdichtet. Auch hier wird auf eine entsprechende Wasserdurchlässigkeit<br />
geachtet. Deshalb wird in regelmäßigen Abständen eine Dränageschicht eing<strong>eb</strong>aut.<br />
Bei Bedarf wird die Stabilität des Unterbaues mit schlaufenförmig verlegten Geotextilien/Geogittern<br />
erhöht.<br />
Der Aufbau der Tragschicht erfolgt gemäß Vorgaben des forstlichen Weg<strong>eb</strong>aus. Weiters ist auf eine<br />
geregelte Ableitung des Hangwassers über eine Wasserabzugskante mit entsprechender Grabeneinleitung<br />
zu sorgen.<br />
Da für diese Maßnahme ein Planum errichtet werden muss, wird eine geotechnische Baubegleitung<br />
vorgeschlagen. Diese müsste auch beurteilen, ob die Belastung für den Untergrund zu groß ist und es<br />
zu einem Grundbruch unterhalb des Ansatzsteines kommen kann.<br />
Abbildung 3.2.1-42:Systemskizze Grobsteinschlichtung mit Geotextil<br />
46/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fotodokumentation<br />
Abbildung 3.2.1-43: Abflussmulden/Vernässungsbereiche unterhalb vom Aschegg.<br />
Abbildung 3.2.1-44: unb. Zubringer 1. Das Gerinne hat sich in das Lockermaterial eingetieft.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 47/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
3.2.2 Lawinen<br />
3.2.2.1 Fachbezogene, relevante Gesetze und Normen<br />
Gesetze und Verordnungen<br />
Forstgesetz 1975 i.d.F. BGBL 55/207<br />
Übereinkommen zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention) i.d.F. BGBl III 18/1999<br />
GZP-VO, BGBL Nr. 436/1976<br />
BMLFUW-LE.3.3.3/0185-IV/5/2007 i.d.F. 04. F<strong>eb</strong>. 2011 „die.wildbach – Richtlinien für die Gefahrenzonenplanung“<br />
Normen und Richtlinien<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ONR 24805 „Permanenter technischer Lawinenschutz – Benennungen und Definitionen sowie<br />
statistische und dynamische Einwirkungen“<br />
ONR 24806 „Permanenter technischer Lawinenschutz – Bemessung und konstruktive Ausgestaltung“<br />
SALM, B., BURKARD, A. und H.U. Gubler 1990: Berechung von Fliesslawinen; Eine Anleitung<br />
für Praktiker mit Beispielen; Mitteilungen des Eidgenössischen Instituts für Schnee und Lawinenforschung<br />
Nr. 47<br />
MARGRETH, S. 2007: Lawinenverbau im Anbruchg<strong>eb</strong>iet; Technische Richtlinie als Vollzugshilfe<br />
04/07; Bundesamt für Umwelt BAFU, WSL Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung<br />
SLF, Bern<br />
FTD für WLV: Lawinenerlass 2011; Leitfaden für die Anwendung durch die Lawinensachverständigen<br />
des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung<br />
3.2.2.2 Verwendete Unterlagen und Daten<br />
Digitaler Laserscan-Geländemodell 1x1m-Raster (Quelle: SAGIS)<br />
Digitales Orthophoto (Flugdatum 2008)<br />
Extremwertstatistik zur maximalen 3-Tages Schneehöhendifferenz für10 Niederschlagsstationen<br />
im Umfeld des projektsgegenständlichen Untersuchungsg<strong>eb</strong>iets durchgeführt von der<br />
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik<br />
Hydrologischer Atlas Österreichs<br />
Lawineneinzugsg<strong>eb</strong>iete des digitalen Wildbach- und Lawinenkatasters des FTD für WLV<br />
Lawinenaufnahm<strong>eb</strong>lätter zu dem WLK<br />
Mündliche Kommunikation mit Herrn Pichler, Betri<strong>eb</strong>sleiter des Forstguts Steinwänd<br />
Lokalaugenscheine<br />
Lawinensimulationsmodell ELBA+<br />
Lawinensimulationsmodell SAMOS-AT<br />
3.2.2.3 Methodik<br />
Die Ermittlung der möglichen Lawinenwirkungen basiert auf folgenden Grundlagen<br />
Chronikaufzeichnungen<br />
Zeugenberichte<br />
Stumme Zeugen<br />
2D-Lawinensimulationen<br />
Für die Lawinenstriche Lackrinne, Holzfanggraben und Eisgraben wurden zusätzlich 3D-<br />
Lawinensimulationen durchgeführt<br />
48/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Für die 2D-Lawinensimulationen wurde das Modell ELBA+ herangezogen. Dieses Modell ermittelt die<br />
Auslauflänge und die Zustandsgrößen des Fließanteils einer Lawine. Für die Ermittlung der Wirkhöhe<br />
eines allfällig vorkommenden Staubanteils wurde der Ansatz aus dem Leitfaden für die lawinentechnische<br />
Beurteilung von Seilbahnanlagen (FTD für WLV, 2011) herangezogen. Die 3D-<br />
Lawinensimulationen erfolgten mit dem Modell SAMOS-AT. Dieses Modell erlaubt die gemeinsame<br />
Berechnung von Fließanteil und Staubanteil einer Lawine. Der Fließanteil wird 2D, der Staubanteil 3D<br />
berechnet. Der Fließdruck im Staubanteil wurde in Höhen zwischen 2 und 30m ermittelt. Für die Simulationen<br />
mit SAMOS-AT wurden jeweils die Anbruchmächtigkeiten herangezogen, die bei den Simulationen<br />
ELBA+ zu den maßg<strong>eb</strong>lichen Simulationsvarianten führten. Die restlichen SAMOS-AT-<br />
Parameter entsprechen den Parametern, die bei der Gefahrenzonenplanung verwendet werden. Eine<br />
Aufstellung aller SAMOS-AT Parameter befindet sich in Anhang 6.<br />
Nachdem für den Bau von Hochspannungsleitungen keine Normen oder Richtlinien hinsichtlich der für<br />
den Nachweis der Bestandssicherheit gegen Lawinen heranzuziehenden Frequenzen bestehen, wurde<br />
in Abstimmung mit dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung und dem<br />
Auftragg<strong>eb</strong>er in Analogie zu den Bestimmungen für Seilbahnen und die Gefahrenzonenplanung eine<br />
maßg<strong>eb</strong>liche Bemessungsfrequenz von 150 Jahren gewählt.<br />
Ermittlung des Fließdrucks des dichten Anteils der Lawine:<br />
[kPa], wobei p der Fließdruck in kPA, ρ die Fließdichte in kg/m³ und v die Fließgeschwindigkeit<br />
in m/s ist. Die Fließdichte wurde mit 300kg/m³ angenommen.<br />
Ermittlung des Staudrucks infolge Staubanteils bei Simulationen mit ELBA+:<br />
/2 [kPa], wobei p der Fließdruck in kPA, ρ die Dichte der Suspension in kg/m³ und v die Fließgeschwindigkeit<br />
in m/s ist. Die durchschnittliche Dichte der Suspension wurde mit 3-10kg/m³ bei einem<br />
linearen Vertikalprofil angenommen.<br />
Ermittlung der Wirkhöhe des Staubanteils bei Simulationen mit ELBA+:<br />
10 [m], wobei h p die Wirkhöhe in m, l die Länge der Lawinenbahn bis zum Betrachtungspunkt<br />
in m und v die Fließgeschwindigkeit in m/s ist.<br />
Für die Beurteilung der Lawinengefährdung werden immer alle verfügbaren Quellen herangezogen.<br />
Die Erg<strong>eb</strong>nisse der Lawinenmodellierung dienen dabei als Richtschnur für die Abschätzung der Größenordnung<br />
der relevanten Prozessgrößen. Es ist aber immer zu bedenken, dass Lawinenmodelle<br />
eine grobe Vereinfachung der wirklichen Bedingungen darstellen und die Erg<strong>eb</strong>nisse sehr wesentlich<br />
von Annahmen, wie Anbruchg<strong>eb</strong>ietsgröße und Anbruchmächtigkeit abhängen. Es treten auch immer<br />
wieder Fälle auf, in denen es mit den Rechnenmodellen nicht möglich ist, beobachtete Lawinenereignisse<br />
im vollen Umfang nachzuvollziehen. Die Bewertung, Gewichtung und Synthese der einzelnen<br />
Quellen zu einer Gesamteinschätzung der Lawinengefährdung obliegt daher dem begutachtenden<br />
Experten und kann vom Berechnungserg<strong>eb</strong>nis der Modellierung abweichen.<br />
3.2.2.4 Schneeniederschlagssituation<br />
Das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet liegt in einem vom Schneeniederschlag begünstigten G<strong>eb</strong>iet. Für das Hageng<strong>eb</strong>irge<br />
gibt der digitale hydrologische Atlas mittlere, jährliche Neuschneesummen von über<br />
1000cm an. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet betreibt die ZAMG keine Beobachtungsstationen.<br />
Die nächsten verfügbaren Stationen mit längeren Zeitreihen von Schne<strong>eb</strong>eobachtungen<br />
sind in Tabelle 3.2.2-1 und Abbildung 3.2.2-1 dargestellt.<br />
Grundlage der Abschätzung der Anbruchmächtigkeiten sind die Messwerte für die 3-Tages-<br />
Neuschneedifferenz von 10 Meßstationen der ZAMG im Umfeld des Untersuchungsg<strong>eb</strong>ietes.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 49/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Der FTD<br />
für WLV hat für Tirol aus Schne<strong>eb</strong>eobachtungen räumlich verteilte Schneehöhengradienten<br />
für 150 jährliche 3-Tagesneuschneesummenn ausweisen lassen. Auchh wenn das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet<br />
durch diese Analyse<br />
nicht abgedeckt ist, kann aufgrund der räumlichen Nähe einn Schneehöhengradi-<br />
ergänzt)<br />
ent abgeschätzt werden (vgl. Tabelle 3.2.2-1) )<br />
Tabelle 3.2.2-1: Schneehöhen-Extremwertanalysee der ZAMG; (Schneehöhen<br />
ngradient durch den Autor Name<br />
HZBNR<br />
Seehöhe<br />
Beob‐<br />
Beginn<br />
Krippenstein Abtenau<br />
Radstadtt St.Johannn Pongau<br />
Obertauern im<br />
105163 103812 105916 103721 105924 2050 714 845 634 1740 1957<br />
1963<br />
1964<br />
1985<br />
1970<br />
Schlossalm Bad<br />
Gastein<br />
Rauris<br />
Zell am See<br />
Schmittenhöhe Mooserboden 103598 103523 103515 103465 2040 945 753 1964 2036 1993<br />
1948<br />
1984<br />
1948<br />
1949<br />
Beob‐<br />
Ende<br />
2008<br />
2001<br />
1994<br />
2008<br />
2010<br />
2004<br />
2005<br />
2010<br />
1982<br />
2008<br />
Maximale 3‐<br />
Tages Neuschneedifferenz<br />
200<br />
92<br />
55<br />
52<br />
115<br />
75<br />
68<br />
67<br />
200<br />
105<br />
150j. 3‐Tages<br />
Neuschnee‐<br />
295<br />
differenz<br />
93<br />
56<br />
58<br />
117<br />
127<br />
77<br />
70<br />
255<br />
111<br />
Schneehöhen‐<br />
[cm/100m]<br />
8<br />
gradient<br />
8<br />
8<br />
8<br />
8<br />
9<br />
9<br />
10<br />
10<br />
8<br />
Abbildung 3.2.2-1: Mittlere jährliche<br />
Neuschneesummen und Beobachtungs<br />
sstationen der ZAMG für die<br />
Extrem-<br />
wertstatistiken vorliegen<br />
50/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-2: Schneehöhengradienten für 150jährliche 3-Tages Neuschneesummen (Quelle: FTD für WLV).<br />
Mittels der angenommenen Schneehöhengradienten wurden die einzelnen 3-<br />
Tagesschneehöhendifferenzen aus der Extremwertstatistik auf eine Seehöhe von 1600m normalisiert<br />
und interpoliert (Abbildung 3.2.2-3).<br />
Abbildung 3.2.2-3: Interpolierte Werte für 150j. 3-Tagesneuschneedifferenzen<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 51/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Aufgrund der vorgenommenen Interpolation zwischen den Beobachtungsstationen ergibt sich für den<br />
Bereich Hageng<strong>eb</strong>irge eine 150jährliche 3-Tageschneehöhendifferenz von 165cm auf 1600m und ein<br />
Schneehöhengradient von 8cm pro 100m Höhendifferenz.<br />
Gemäß den Schweizer Richtlinien für die Berechnung von Fließlawinen ist für die Ermittlung der Anbruchhöhen<br />
folgender Reduktionsfaktor anzusetzen:<br />
0.291<br />
<br />
0.202 <br />
3.2.2.5 NAG-LAW-01 Spansaglwandlawine<br />
Lage und topographische Situation<br />
Die Spansaglwand befindet sich am Nordabhang des Kastenspitz im Gemeindeg<strong>eb</strong>iet von Golling. An<br />
ihrem Fuß führen die Pass-Lieg-Bundesstraße(B159) und die Bahnlinie <strong>Salzburg</strong>-Wörgl der ÖBB<br />
(Streckenkilometer 33) vorbei. Die Spansaglwandlawine bedroht potenziell den Mast Nr. 159 der 380-<br />
kV-<strong>Salzburg</strong>leitung. Der Lawinenstrich, der sich deutlich in der gestörten Vegetation abzeichnet, reicht<br />
von rund 1400m bis zum Talboden.<br />
Abbildung 3.2.2-4: Lage der Spansaglwandlawine<br />
52/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung<br />
3.2.2-5: Der<br />
Lawinenstrich zeichnet sich deutlich im<br />
Vegetationskleid ab (Quelle rechtes Photo: ÖBB<br />
Infra AG)<br />
Abbildung<br />
3.2.2-6: Längsprofil der Spansaglwandlawine<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
53/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Die Spansaglwandlawine bricht unterhalb von rund 1400 m Seehöhe ab. Das Anbruchg<strong>eb</strong>iet und auch<br />
die Sturzbahn sind durch mehrere Neigungsbrüche gekennzeichnet. Bei einer maximalen Fallhöhe<br />
von rund 890m erstreckt sich das Längsprofil auf einer Länge von rund 850 m. Die Spansaglwandlawine<br />
hat somit ein sehr steiles Pauschalgefälle von 46Grad.<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Zum Schutz der Bundessstraße und der Bahnlinie wurde am Fuß der Spansaglwandlawine ein Betondamm<br />
mit einem Steinschlagnetz auf der Dammkrone und westlich davon ein Erddamm errichtet.<br />
Der Betondamm hat eine bergseitige Wirkhöhe von rund 3m. der Erddamm von rund 2.5m.<br />
Abbildung 3.2.2-7: Betondamm am Fuß der Spansaglwandlawine<br />
Abbildung 3.2.2-8: Erddamm am Fuß der Spansaglwandlawine<br />
54/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
In der Sturzbahn der Spansaglwandlawine<br />
befinden sich mehrere Werksreihenn von Bohlenwänden<br />
und Steinschlagnetzen. Im Hinblick auf die Dynamik von Bemessungslawinen<br />
haben diesee Schutz-<br />
zerstört bauwerke keinen Einfluss. Es istt anzunehmen, dass diese durch eine 150jährliche Lawine vollständig<br />
werden.<br />
Abb 1: Werksreihen in Sturzbahn der Spansaglwandlawine, [Photo ÖBB]<br />
Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />
Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im<br />
Schutzfunktion zu.<br />
Bereich derr Spansaglwandlawine zu 100%<br />
Abbildung<br />
3.2.2-9: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion, Blau=Wohlfahrtsfunktion,<br />
Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
55/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Bei den Waldflächen<br />
am Hangfuß handelt ess sich um Bannwald.<br />
Abbildung<br />
3.2.2-10: Bannwaldflächen am Hangfußß der Spansaglwandlawine<br />
Chronik<br />
Die Spansaglwandlawine scheintt im Lawinenkataster des<br />
forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und<br />
Lawinenverbauung nicht auf.<br />
Laut mündlicher Kommunikation<br />
mit DI Nikolaus Wahl, ÖBB Infrastruktur, hat sich die Spansaglwand-<br />
aufgrund<br />
lawine schon mehrfach über der Bahnstrecke und der Bundesstraße abgelagert. Sperren<br />
Lawinengefahr durch<br />
die Spansaglwandlawine werden häufig ausgesprochen.<br />
Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />
Das nördlich exponierte Anbruchg<strong>eb</strong>iet der Spansaglwandlawine liegt im Verhältnis zur Hauptwind-<br />
umg<strong>eb</strong>en,<br />
sodass kaum die Möglichkeit für Einwehung besteht. Durch die mehrfachen m Aufsteilungen im An-<br />
richtung (NW) im Luv. Zusätzlich ist das Anbruchg<strong>eb</strong>iet<br />
von bewaldeten, steilen Flächen<br />
bruchg<strong>eb</strong>iet ist mit keiner Ausbildung von großen, homogenen Anbruchflächen zuu rechnen. Es ist eher<br />
davon auszugehen, dass herabfallende Schneepakete<br />
aus den Aufsteilungen zu einer Störung der<br />
Schneedecke führen<br />
werden.<br />
Das Szenario für die<br />
größten Lawinenereignisse in der Spansaglwa<br />
ndlawine ist daher, dasss sich ein<br />
Schne<strong>eb</strong>rett im oberen Bereich des Anbruchg<strong>eb</strong>iets löst<br />
und es danach zu Sekundärauslösungen in<br />
unteren Teilen des Anbruchg<strong>eb</strong>iets kommt.<br />
Trotz der mehrfachen Geländeabbrüche in der Sturzbahn gibt es keine Hinweise darauf, dass die<br />
Spansaglwandlawine<br />
eine Staublawine ausbilden kann. Dies ist wohl einerseits auf die relativ<br />
geringe<br />
Anbruchmasse (rd. 10m³), die Luv-Lage als auch auf das<br />
strukturiertee Anbruchg<strong>eb</strong>iet zurückzuführen.<br />
Es wird daher davon<br />
ausgegangen, dass ess sich bei der Spansaglwandlawine um eine reinee Fließla-<br />
wine handelt.<br />
56/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Tabelle 3.2.2-2: Simulationsannahmen Spansaglwandlawine für ELBA+ (* = maßg<strong>eb</strong>liche m<br />
Variante)<br />
Parameter<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit<br />
mittl. Anbruchneigung<br />
Anbruchvolumen<br />
Anbruchfläche<br />
Entrainmentt<br />
Fließdichte<br />
µ/µ‐Ablagerungsphase<br />
Rauhigkeitslänge<br />
Einheit<br />
[m]<br />
[°]<br />
[m³]<br />
[ha]<br />
[m]<br />
[kg/m³]<br />
[]<br />
[m]<br />
Variante1* * Variante22<br />
0.722 1.000<br />
44.55 44.55<br />
100000 140000<br />
1.433 1.433<br />
0.22 0.22<br />
3000 3000<br />
0.155/0.255 0.155/0.255<br />
0.11 0. 1<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />
Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet. Die Anbruchmäc<br />
htigkeit bei Variante 1 basiert auf<br />
der Schneehöhenextremwertstatistik, die bezüglich Höhenlage und Neigung N korrigiert wurde. Varian-<br />
starken<br />
te 2 enthält einen Einwehungszuschlag von 0,5m. Im Falle der Spansagllawine ist mit keinen<br />
Einwehungen zu rechnen. Variante 2 dient Zwecken der Parameterstudie, um Änderungen im<br />
Verhal-<br />
ten bei Lawinen unterschiedliche<br />
Größe abzuklären.<br />
Abbildung<br />
3.2.2-11: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, Variante 1 links, l Variantee 2 rechts; Fließdruck zwischen 0 und<br />
10kPa gelb, Fließdruck > 10kPaa rot<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
57/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung<br />
3.2.2-12: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 1 links, Variante 2 rechts; Fließdruck<br />
zwischen 0 und 10kPa gelb, Fließdruck > 10kPa rot<br />
Geländehöhe [m]<br />
Geschwindigkeit [m/s]<br />
Abbildung<br />
3.2.2-13: Längsschnitt der Erg<strong>eb</strong>nisse der beiden Simulationsvarianten<br />
58/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Die mit den Parametern der Variante 1 simulierte Lawine bleibt weitgehend hinter dem Auffangdamm<br />
liegen. Im Vergleich mit den Spuren im Waldbild erscheint die Lawine relativ groß. Der Mast 159 wird<br />
randlich mit einem Fließdruck kleiner 10 pPa erreicht. Aufgrund der bei den ÖBB vorliegenden Beobachtungsdaten<br />
scheint diese Simulationsvariante die realen Verhältnisse hinsichtlich der Auslauflänge<br />
tendenziell zu unterschätzen.<br />
Die mit den Parametern der Variante 2 simulierte Lawine überströmt das Dammbauwerk und lagert<br />
sich in der Salzach und auf der Bundesstraße ab. Die räumliche Ausbreitung geht weit über das hinaus,<br />
was im Vegetationskleid zu erkennen ist. Der Mast 159 ist auch bei dieser Variante nur randlich<br />
im Druckbereich von < 10 kPa betroffen. Hinsichtlich der Auslauflänge dürfte dieses Szenario den<br />
tatsächlichen Verhältnissen eher entsprechen.<br />
Die 150 jährliche Bemessungslawine dürfte daher hinsichtlich der Breite der Variante 1 und hinsichtlich<br />
der Auslauflänge der Variante 2 entsprechen.<br />
Gutachten<br />
Die Erg<strong>eb</strong>nisse der Lawinensimulationen und auch die stummen Zeugen lassen darauf schließen,<br />
dass der Standort des Masts 159 nur randlich von Lawinen betroffen ist. Es ist aber zu bedenken,<br />
dass das Fassungsvolumen des Auffangdamms gering ist. Somit könnte das Verhalten einer Lawine,<br />
die auf einen vorverfüllten Damm auftrifft, deutlich vom simulierten Ausbreitungsmuster abweichen.<br />
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass Lawinen der Spansaglwandlawine mit niedriger Frequenz große<br />
Mengen von Steinen und Lawinenholz mitführen werden. Dieser Umstand würde auf jeden Fall zu<br />
einer Erhöhung der Lawinenwirkung führen.<br />
Im Sinne der Anlagensicherheit wird daher empfohlen, die Mastfundamente 2,5m über die Höhe der<br />
Dammkrone (508,8m) auf 511,3m herauszuziehen und die lawinenseitigen Fundamente bergseits<br />
keilförmig auszuführen. Aufgrund der gutachtlich angenommenen Fließgeschwindigkeit von 5m/s<br />
ergibt sich eine Fließdruckwirkung von 7,5kPa.<br />
3.2.2.6 NAG-LAW-02 Lärchwand-, Lackrinne-, Schattrinen-Lawine<br />
Lage und topographische Situation<br />
Nördlich von Stegenwald brechen an der linken Salzachseite Lawinen in 3 voneinander getrennten<br />
Sturzbahnen ab. Die Ortsnamen dieser Sturzbahnen sind von Süd nach Nord „Schattrinne“, „Lackrinne“<br />
und „Lärchwand“. In diesem Bereich befindet sich die 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung mit den Masten<br />
164-167 am rechten Salzachufer<br />
Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete aller 3 Lawinenstriche liegen unterhalb des Grates auf einer Höhe unterhalb von<br />
1700-1800 m. Lärchwandlawine und Schattrinnenlawine weisen ein Pauschalgefälle von knapp über<br />
40 Grad auf. Die Sturzbahn der Lackrinnenlawine ist mit 36 Grad etwas flacher.<br />
Die Lärchwand- und Lackrinnenlawine werden leicht konzentriert und ergießen sich im Auslaufbereich<br />
über einen Schuttkegel. Die Schattrinnenlawine wird im unteren Drittel am Schluchtausgang stark<br />
konzentriert, um sich in der darunter liegenden Verflachung auszubreiten.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 59/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung<br />
3.2.2-14: Lage der Schattrinne, Lackrinne und Lärchwand<br />
Abbildung<br />
3.2.2-15: Blick auf die Lärchwand und Lackrinne von der Pass-Lueg-Bundesstraße<br />
Abbildung 3.2.2-16: Blick von Stegenwald<br />
Richtung Lärchwandlawine<br />
60/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Geländehöhe [m]<br />
1800<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
0<br />
200 400 600<br />
Trasse<br />
Trasse<br />
Trasse<br />
800 1000 1200 14000 1600 1800 2000<br />
Horizontale Länge [m]<br />
Lärchwand<br />
Abbildung<br />
3.2.2-17: Längsprofile derr 3 Lawinenstriche<br />
Lackrinne<br />
Schattrinne<br />
Abbildung<br />
3.2.2-18: Detailprofil im lawinenseitigenn Vorfeld des Mast 165<br />
Abbildung<br />
3.2.2-19: Detailprofil im lawinenseitigenn Vorfeld des Mast 166<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
61/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Im Bereich der gegenständlichen Lawinen bestehen keine aktuellen Schutzmaßnahmen<br />
Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />
Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im gegenständlichen Untersuchungsbereich zum<br />
überwiegenden Teil Schutzfunktion zu. Am südlichen Ende, im Wirkungsbereich der Schattrinnenlawine<br />
gibt es auch einen kleinen Bereich, der Erholungsfunktion aufweist.<br />
Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />
Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />
Abbildung 3.2.2-20: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />
Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />
Abbildung 3.2.2-21: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze Schraffur mit<br />
grüner Umrandung)<br />
62/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Chronik, stumme Zeugen<br />
Die untersuchungsgegenständlichen Lawinenn sind nicht im Wildbach- und Lawinenkataster des Forst-<br />
Das Vegetationsbild<br />
weist deutliche Spuren von regelmäßiger Lawinentätigkeit auf.<br />
technischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung erfasst.<br />
Vom 19. F<strong>eb</strong>ruar 2009 ist durch die ÖBB ein Staublawinenabgang in der Lackrinne dokumentiert.<br />
Abbildung<br />
3.2.2-22: Spuren eines Staublawinenabgangs, Lackrinne vom 19.2.2009 (Quelle: ÖBB Infra AG)<br />
Abbildung<br />
3.2.2-23: Auf dem Orthophoto von 20100 zeichnen sich im rot umrandeten Bereich deutlich die<br />
Schäden<br />
ab, die durch die Lawine vom F<strong>eb</strong>ruar 2009 verursacht wurde<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
63/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />
Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete<br />
der untersuchungsgegenständlichen<br />
Lawinenstriche befindenn sich im Lee-Bereich<br />
der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch diee Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Anga-<br />
durch die<br />
ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />
Für die etwas weiter<br />
südlich liegende Feneslgrabenlawine sind Staublawinenereignisse in der Chronik<br />
ben von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />
des Wildbachkatasters dokumentiert. Auch das Ereignis<br />
vom 19. F<strong>eb</strong>ruar 2009 in der Lackrinne war<br />
ein Staublawinenereignis. Dementsprechendd kann davon<br />
ausgegangen werden, dass alle 3 Lawinen-<br />
striche in<br />
der Lage sind, Staublawinen auszubilden.<br />
Abbildung<br />
3.2.2-24: Befliegung 25.2. .2009 (Quelle ÖBB Infra AG)<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />
Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet.<br />
Variante<br />
1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />
schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />
0,2m<br />
Variante<br />
2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm<br />
Einwe-<br />
hungszuschlag, Entrainment: 0,2m<br />
Tabelle 3.2.2-3: Simulationsannahmen Lärchwandlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Lärchwand<br />
Einheit Variante1<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit<br />
mittl. Anbruchneigung [m]]<br />
[°]<br />
0.93<br />
43.9<br />
Anbruchvolumen<br />
Anbruchfläche<br />
Entrainment<br />
Fließdichte<br />
µ/µ‐Ablagerungsphase Rauhigkeitslänge<br />
[m³ ³]<br />
[ha]<br />
[m]]<br />
[kg/m³]<br />
[]<br />
[m]]<br />
5<br />
0.155/<br />
Variante2*<br />
1.43<br />
43.9<br />
6000 8<br />
6<br />
0.2<br />
300<br />
/0.25 0.155<br />
0.1<br />
86000<br />
6<br />
0.2<br />
300<br />
5/0.25<br />
0.1<br />
64/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Tabelle 3.2.2-4: Simulationsannahmen Lackrinne (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Lackrinne<br />
Einheit Variante1<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit<br />
mittl. Anbruchneigung Anbruchvolumen<br />
Anbruchfläche<br />
Entrainment<br />
Fließdichte<br />
µ/µ‐Ablagerungsphase Rauhigkeitslänge<br />
[m]]<br />
[°]<br />
[m³ ³]<br />
[ha]<br />
[m]]<br />
[kg/m³]<br />
[]<br />
[m]]<br />
10<br />
0.155/<br />
0.83<br />
48<br />
Variante2*<br />
8000 17<br />
12.9<br />
0.2<br />
300<br />
/0.25 0.155<br />
0.1<br />
1.33<br />
48<br />
73000<br />
12.9<br />
0.2<br />
300<br />
5/0.25<br />
0.1<br />
Tabelle 3.2.2-5: Simulationsannahmen Schattrinnee (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Schattrinne<br />
Einheit Variante1<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit<br />
mittl. Anbruchneigung Anbruchvolumen<br />
Anbruchfläche<br />
Entrainment<br />
Fließdichte<br />
µ/µ‐Ablagerungsphase Rauhigkeitslänge<br />
[m]]<br />
[°]<br />
[m³ ³]<br />
[ha]<br />
[m]]<br />
[kg/m³]<br />
[]<br />
[m]]<br />
1<br />
0.155/<br />
0.7<br />
55<br />
Variante2*<br />
8000 3<br />
2.5<br />
0.2<br />
300<br />
/0.25 0.155<br />
0.1<br />
1.2<br />
55<br />
30000<br />
2.5<br />
0.2<br />
300<br />
5/0.25<br />
0.1<br />
Abbildung<br />
3.2.2-25: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, Variante 1<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
65/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung<br />
3.2.2-26: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, Variante 2<br />
Abbildung<br />
3.2.2-27: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+ +, 3D-Ansicht, Variante 1<br />
66/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-28: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 2<br />
1800<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
Trasse<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
400<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600<br />
Horizontale Länge [m]<br />
Gelände; Variante 2; Max.V; Variante 2;<br />
Abbildung 3.2.2-29: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Lärchwand<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 67/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
1800<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
700<br />
600<br />
r. Salzachufer<br />
Trasse<br />
15<br />
10<br />
500<br />
l. Salzachufer<br />
5<br />
400<br />
0<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />
Horizontale Länge [m]<br />
Gelände; Variante 2; Max.V; Variante 2;<br />
Abbildung 3.2.2-30: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Läckrinne<br />
1800<br />
1700<br />
36<br />
34<br />
32<br />
1600<br />
30<br />
1500<br />
28<br />
1400<br />
26<br />
24<br />
1300<br />
22<br />
1200<br />
20<br />
1100<br />
18<br />
1000<br />
16<br />
14<br />
900<br />
12<br />
800<br />
10<br />
700<br />
8<br />
6<br />
600<br />
Trasse<br />
4<br />
500<br />
2<br />
400<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600<br />
Horizontale Länge [m]<br />
Abbildung 3.2.2-31: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Schattrinne<br />
SAMOS Simulationen<br />
Die detaillierten Parameter der SAMOS-AT-Modellierung befinden sich in Anhang 6<br />
Für das große Anbruchg<strong>eb</strong>iet der Lackrinne wurde eine gekoppelte Fließ-Staublawinensimulation mit<br />
dem Modell SAMOS-AT durchgeführt. Der Fließanteil strömt bei dieser Simulationsvariante deutlich<br />
über die Salzach, das rechte Salzachufer, die Bahnlinie und die Bundesstraße und prallt vom Gegenhang<br />
Richtung Salzach zurück. Der Staubanteil in 2m breitet sich sowohl Richtung Norden als auch<br />
Richtung Süden entlang der Wand am rechten Salzachufer aus.<br />
68/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung<br />
3.2.2-32: Erg<strong>eb</strong>nisse der gekoppeltem Simulationen mit SAMOS-AT<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
69/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
8<br />
7<br />
Staubdruck [kPa]<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
M166<br />
M167<br />
1<br />
0<br />
0 10 20 30 40<br />
Höhe [m]<br />
Abbildung 3.2.2-33: Staubdruck gemäß SAMOS-AT Simulation an den Masten M166 und 167<br />
Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Bei den Simulationen mit beiden Lawinenmodellen überwindet die Lawine im Bereich der Lärchwand<br />
und der Lackrinne die Salzach und überströmt auch Bereiche am rechten Salzachufer. Dies ist aber<br />
vor allem darauf zurückzuführen, dass die Wasseroberfläche der Salzach als Geländeoberfläche in<br />
die Berechnung einging. Es wird daher nicht berücksichtigt, dass es durch das Eindringen des dichten<br />
Anteils der Lawine in die Salzach zu einer Abbremsung kommen wird.<br />
Es kann daher davon ausgegangen werden, dass der dichte Anteil der Lawinen die Salzach nicht<br />
maßg<strong>eb</strong>lich überwinden kann. Hinsichtlich der Breite erscheinen die Simulationserg<strong>eb</strong>nisse plausibel.<br />
Die Modelle differieren nur in geringem Maße voneinander.<br />
Unter der Annahme, dass der dichte Anteil der Lawinen sich in der Salzach ablagert, wird angenommen,<br />
dass der Staubanteil im Bereich der Trasse noch eine Geschwindigkeit von 20m/s in Bodennähe<br />
aufweist. Bei einer Länge der Sturzbahn von 1500m ergibt sich nach dem in Kapitel 3.2.2.3 beschri<strong>eb</strong>enen<br />
Ansatz eine Wirkhöhe des Staubanteils von rund 60m.<br />
Es wird angenommen, dass die Geschwindigkeit des Staubanteils bis 30m Höhe konstant ist und danach<br />
linear auf 5m/s in 60m Höhe abfällt. Bei der Dichte des Staubanteils wird angenommen, dass<br />
diese von 10 kg/m³ im Bereich der Saltationsschichte bis auf 3 kg/m³ an der Obergrenze der Wirkhöhe<br />
des Staubanteils abnimmt. Damit ergibt sich das in Tabelle 3.2.2.-6Fehler! Verweisquelle konnte<br />
nicht gefunden werden. dargestellte Druckprofil.<br />
70/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-34: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils (blau)<br />
Tabelle 3.2.2-6: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich der Maste 165,166 und 167<br />
Höhe Dichte Geschwindigkeit Staubdruck<br />
[m] [kg/m³] [m/s] [kPa]<br />
0.00 10.00 20.00 2.00<br />
5.00 9.42 20.00 1.88<br />
10.00 8.83 20.00 1.77<br />
15.00 8.25 20.00 1.65<br />
20.00 7.67 20.00 1.53<br />
25.00 7.08 20.00 1.42<br />
30.00 6.50 20.00 1.30<br />
35.00 5.92 17.50 0.91<br />
40.00 5.33 15.00 0.60<br />
45.00 4.75 12.50 0.37<br />
50.00 4.17 10.00 0.21<br />
55.00 3.58 7.50 0.10<br />
60.00 3.00 5.00 0.04<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 71/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.2-35: Vertikalprofil des Drucks im Bereich der Maste M 165,1666 und 167<br />
Ein Vergleich des angenommenen Druckprofils mit jenem<br />
der SAMOS-AT-Simulation zeigt, dass die<br />
Wirkhöhe des Staubanteils der SAMOS-AT Simulation gegenüber der Wirkhöhe, die sich durch die<br />
Fließlawinenberechnung mit ELBA+ und die Anwendung<br />
der Faustformel ergibt, deutlich geringer<br />
ausfällt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die deutlich höherenn Druckwertee der SAMOS-AT<br />
Simulationen unterhalb von 15m durch das unrealistischee Passieren der d Salzach zustande kommen.<br />
Bemessungsrelevant sind daher die Druckwerte in Tabelle 3.2.2.-6Fehler! Verweisquelle konnte<br />
nicht gefunden werden.<br />
8<br />
7<br />
Staubdruck [kPa]<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
0 10<br />
20<br />
30 40 50<br />
60<br />
Höhe [m]<br />
70<br />
SAMOS‐AT M166<br />
SAMOS‐AT M167 ELBA+, 165, 166, 167<br />
Abbildung<br />
3.2.2-36: Vergleich der Staubruckwerte<br />
e der SAMOSS Simulationenn für die Maste 166 und 167 mit den<br />
maßg<strong>eb</strong>lichen Werten<br />
72/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Gutachten<br />
Die Lawinen im Bereich Lärchwand, Lackrinne und Schattrinne können als große Staublawinen abgehen.<br />
Obwohl die Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit ELBA+ und SAMOS-AT anzeigen, dass der Fließanteil die<br />
Salzach überwinden könnte, wird angenommen, dass der dichte Anteil der Lawinen durch die Salzach<br />
weitgehend g<strong>eb</strong>remst wird. Es ist aber davon auszugehen, dass die 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung im Bereich<br />
der Masten 165, 166 und 167 durch die Staubwirkung von Großlawinen betroffen ist. Weder die<br />
Chronik noch die stummen Zeugen deuten darauf hin, dass der Fließanteil der untersuchungsgegenständlichen<br />
Lawinen die Salzach maßg<strong>eb</strong>lich queren kann.<br />
Im Sinne der Anlagensicherheit und unter Berücksichtigung der Unsicherheit, die sich aus der Diskrepanz<br />
zwischen stummen Zeugen und Berechnungserg<strong>eb</strong>nissen ergibt, wird empfohlen, die Fundamente<br />
der Masten 165, 166 und 167 bis auf 3m über Geländeoberkante in Stahlbeton auszuführen.<br />
Die Mastfundamente müssen auf einen Lawinendruck von 10kPa bemessen werden. Eine gegen die<br />
Fließrichtung der Lawinen keilförmige Ausführung der Fundamente ist vorteilhaft. Die Masten und<br />
Leitungsseile sind auf einen Staubdruck gemäß Tabelle 3.2.2-6 zu dimensionieren. Eine Dimensionierung<br />
der Masten und Isolatoren auf diese Lasten ist mit vertretbarem technischen Aufwand möglich.<br />
Da die drei Lawinen aus drei klar abgegrenzten Geländekammern abgehen, können 3 Lastfälle unterschieden<br />
werden.<br />
- Mast 164-166 (Lärchwandlawine)<br />
- Mast 166-167 (Lackrinnenlawine)<br />
- Mast 167-168 (Schattrinnenlawine)<br />
Ein gemeinsamer Abgang aller 3 Lawinen muss nicht berücksichtigt werden.<br />
3.2.2.7 NAG-LAW-02a Fenesllawine<br />
Lage und topographische Situation<br />
Die Fenesllawine bricht unterhalb des Auköpfl in etwa 1900m Seehöhe ab. Bei einer Fallhöhe von<br />
rund 1400m legt die Fenesllawine 1900m Horizontaldisanz zurück und wesit somit ein Pauschalgefälle<br />
von rund 36,5 Grad auf. Die Fenesllawine überströmt die projektierte Leitungstrasse nicht.<br />
Abbildung 3.2.2-37: Lage Fenesllawine<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 73/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Abbildung 3.2.2-38: Längsprofil der Fenesllawine<br />
In der Fenesllawine bestehen keine Schutzmaßnahmen.<br />
Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />
Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />
Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />
Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />
Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />
Chronik und stumme Zeugen<br />
Das größte dokumentierte Ereignis der Fenesllawine fand am 21.1.1981 statt. Laut Lawinenchronik<br />
zerstörte die Lawine dabei 2-3 ha Mischwald. Der Lawinenkegel reichte bis in die Hälfte der Salzach<br />
hinein. Lawinenablagerungen führten zu einer einstündigen Sperre der Bahnlinie. Die Druckwirkung<br />
reichte mit 100m über die B159 hinaus.<br />
Aufgrund des Vegetationsbildes ist zu erkennen, dass häufige kleine Ereignisse dem Feneslgraben<br />
bis in Talnähe folgen. In diesem Bereich sind auch regelmäßig Lawinenablagerungen zu beobachten.<br />
Große Eregnisse können auf rund 1000m Höhe aus dem Graben ausbrechen und überstreichen dann<br />
den gesamten Schuttkegel des Feneslgrabens. Die Schäden des Ereignisses von 1981 sind noch<br />
heute am Waldbild zu erkennen.<br />
Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />
Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete der untersuchungsgegenständlichen Lawinenstriche befinden sich im Lee-Bereich<br />
der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch die Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Angaben<br />
von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />
durch die ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />
Die Ausbildung von Staublawinen durch die Fenesllawine ist in der in der Chronik dokumentiert.<br />
74/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Tabelle 3.2.2-7: Simulationsannahmen Fenesllawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Fenesllawine<br />
Einheit Variante1 Variante2*<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 0.98 1.48<br />
mittl. Anbruchneigung [°] 45.3 45.3<br />
Anbruchvolumen [m³] 94000 142000<br />
Anbruchfläche [ha] 9.6 9.6<br />
Entrainment [m] 0.2 0.2<br />
Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />
µ [] 0.155 0.155<br />
Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />
Abbildung 3.2.2-39: ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Fenesllawine, Variante 2<br />
Variante 1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, Entrainment: 0,2m<br />
Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />
Entrainment: 0,2m<br />
Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Bei der Simulationsvariante 2 bricht die Fenesllawine am Hals des Schuttkegels aus dem Feneslgraben<br />
nach orographisch links aus und überstreicht den gesamten Schuttkegel. Die Ablagerung erfolgt<br />
im Bereich der Salzach und reicht stellenweise über das rechte Salzachufer hinaus. Da der Wasserspiegel<br />
der Salzach in der Simulation als Geländeoberfläche wirkt, wird in der Simulation der Bremseffekt<br />
durch die Salzach nicht berücksichtigt. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass die simulierte<br />
Variante 2 in etwa dem dichten Anteil der Lawine vom Jänner 1981 entspricht.<br />
Der Staubanteil dürfte bis über die B159 hinauswirken. Die heutigen Dämme des Schotterwerkes verkürzen<br />
den Wirkungsbereich des Staubanteils etwas gegenüber der beschri<strong>eb</strong>enen Wirkung vom Jahr<br />
1981.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 75/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.2-40: Lawinenwirkung Fenesllawine<br />
Gutachten<br />
Auch unter Extrembedingungen kann die Fenesllawine die Masten 175-177 nicht erreichen. Diese<br />
liegen deutlich außerhalb des Wirkungsbereichs der Lawine und sind somit von Natur aus lawinensicher.<br />
3.2.2.8 NAG-LAW-02b Holzfanggraben<br />
Lage und topographische Situation<br />
Unterhalb des Tristkopfes (ca. 2100m) und an den Einhängen zum Holzfanggraben können sich Lawinen<br />
lösen und in den Holzfanggraben ergießen. Die projektierte Trasse quert im Bereich des Holzfanggrabens<br />
die Salzach. Das gesamte Längsprofil hat ein Pauschalgefälle von rund 26,5 Grad.<br />
Abbildung 3.2.2-41: Lage der Holzfanggrabenlawine<br />
76/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Im Bereich Holzfanggraben befinden sich keine Schutzmaßnahmen gegen Lawinen.<br />
Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />
Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />
Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />
Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />
Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />
Chronik und stumme Zeugen<br />
Für die Lawinen im Holzfanggraben liegen keine Chronikaufzeichnungen vor. Am Vegetationskleid<br />
sind Lawinenaktivitäten im Holzfanggraben bis zur projektierten Trasse erkennbar.<br />
Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />
Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete der untersuchungsgegenständlichen Lawinenstriche befinden sich im Lee-Bereich<br />
der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch die Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Angaben<br />
von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Es kann daher, wie bei allen anderen Lawinen<br />
am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges davon ausgegangen werden, dass die Ausbildung von Staublawinen<br />
möglich ist.<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Variante 1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, Entrainment: 0,2m<br />
Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />
Entrainment: 0,2m<br />
Tabelle 3.2.2-8: Simulationsannahmen Holzfanggraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Holzfanggraben<br />
Einheit Variante1 Variante2*<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.22 1.72<br />
mittl. Anbruchneigung [°] 45.3 45.3<br />
Anbruchvolumen [m³] 86000 122000<br />
Anbruchfläche [ha] 7.1 7.1<br />
Entrainment [m] 0.2 0.2<br />
Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />
µ [] 0.155 0.155<br />
Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 77/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.2-42: Berechnungserg<strong>eb</strong>nisse der Variante 2, Holzfanggraben<br />
SAMO-AT-Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Eine detaillierte Auflistung der verwendeten SAMOS-AT Parameter befindet sich in Anhang 6<br />
Die Auslauflänge des Fließanteils entspricht in etwa jener der ELBA+ Simulation. Der Staubanteil in<br />
2m Höhe hat eine um bis über 350m längere Auslauflänge und erreicht an zwei Stellen das rechte<br />
Salzachufer.<br />
78/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung<br />
3.2.2-43: SAMOS-AT-Simulationen Holzfanggraben<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
79/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Abbildung 3.2.2-44: Lawinenwirkungsbereiche Holzfanggraben<br />
Die ELBA+ und SAMOS-AT Simulationen des Fließanteils der Lawine die von dem Anbruchg<strong>eb</strong>iet<br />
unterhalb des Tristkopfs abbricht, kommen auf rund 535m Seehöhe zur Ablagerung. Damit reichen die<br />
Simulationserg<strong>eb</strong>nisse deutlich über die Spuren in der Vegetation hinaus. Aufgrund des Vergleichs<br />
der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse der benachbarten Lawinenstriche mit der Chronik ist aber davon auszugehen,<br />
dass Auslauflänge der simulierten Lawine durchaus im Bereich des Potentials einer Extremlawine<br />
im Holzfanggraben liegt. Wie die benachbarten Lawinen zeigen, ist auch bei den Lawinen im Holzfanggraben<br />
davon auszugehen, dass sie einen Staubanteil ausbilden können. Der Wirkungsbereich<br />
des Staubanteils wurde gutachtlich rund 100m über die ELBA+ Simulation hinausgehend abgegrenzt.<br />
Das Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung des Staubanteils der SAMOS-AT-Simulation, das ein Auslaufen des<br />
Staubanteils bis an das rechte Salzachufer unterstellt, wird als nicht plausibel verworfen. Es wäre<br />
auch anzunehmen, dass eine Lawine mit einer so großen Auslauflänge so wie die benachbarte<br />
Fenesllawine im Norden und die Eisgrabenlawine im Süden in die Lawinenchronik aufgenommen<br />
worden wäre.<br />
Unabhängig von der Bewertung der Berechnungserg<strong>eb</strong>nisse kann aber auf jeden Fall festgehalten<br />
werden, dass die projektierte Leitungstrasse durch Lawinen aus dem Holzfanggraben nicht beeinflusst<br />
wird.<br />
Gutachten<br />
Lawinen aus dem Holzfanggraben können die projektierte Leitungstrasse nicht erreichen.<br />
80/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.2.9 NAG-LAW-03 Eisgrabenlawine<br />
Lage und topographische Situation<br />
Die Eisgrabenlawine bricht am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges zwischen Tristkar und Hochkranz ab.<br />
Alle Lawinen aus diesem Bereich konzentrieren sich im tief eingeschnittenen Eisgraben und lagern<br />
sich im Bereich des Schotterwerks Ehrnsberger ab. Die projektierte Leitungstrasse verläuft am unteren<br />
Ende des Lawinenstrichs. Am linken Salzachufer befindet sich im Bereich der Eisgrabenlawine ein<br />
Baulager (gelbe Fläche in unterer Abbildung).<br />
Bemerkenswert ist die Vielzahl von Anbruchg<strong>eb</strong>ieten, die sich alle durch dieselbe Rinne ergießen.<br />
Geländ<strong>eb</strong>rüche in den Sturzbahnen fördern auch die Ausbildung von Staublawinen.<br />
Abbildung 3.2.2-45: Lage der Eisgrabenlawine<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Im Bereich der gegenständlichen Lawinen bestehen keine aktuellen Schutzmaßnahmen. Durch den<br />
Materialabbau sind aber Gruben und Dämme entstanden, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf<br />
die Auslauflänge der Lawinen verkürzend auswirken.<br />
Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />
Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />
Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />
Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />
Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 81/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.2-46: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />
Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />
Abbildung 3.2.2-47: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze Schraffur mit<br />
grüner Umrandung)<br />
Chronik, stumme Zeugen<br />
In der Chronik des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung sind 16 Ereignisse<br />
der Eisgrabenlawine zwischen 1973 und 1984 verzeichnet. Ein gängiges Szenario in der Eisgrabenlawine<br />
bei extremer Schneelage ist, dass mehrere Ereignisse hintereinander abgehen und somit<br />
die nachfolgenden Lawinen auf vorverfüllte und sehr glatte Bereiche treffen. Das größte Ereignis ist<br />
aus dem Jahr 1973 dokumentiert. Da soll am 27.2. eine Lawine die B159 verschüttet und einen Bagger<br />
unter der Brücke eingekeilt haben. Dieses Ereignis war ein Staublawinenereignis. Somit ist dokumentiert,<br />
dass die Eisgrabenlawine Staublawinen ausbilden kann<br />
82/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung<br />
3.2.2-48: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse<br />
Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />
Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete<br />
der untersuchungsgegenständlichen<br />
Lawinenstriche befindenn sich im Lee-Bereich<br />
der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch diee Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Anga-<br />
durch die<br />
ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />
Die starken Geländeabbrüche im<br />
Längsprofil erlauben die Ausbildung von Staublawinen. Diese sind<br />
ben von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />
auch in der Chronik dokumentiert.<br />
Abbildung<br />
3.2.2-49: Befliegung 25.2. .2009 (Quelle ÖBB Infra AG)<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />
Es wurden 3 unterschiedliche Varianten gerechnet.<br />
Variante<br />
1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />
schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />
0,2m<br />
Variante<br />
2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm<br />
Einwe-<br />
hungszuschlag, Entrainment: 0,2m<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
83/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Variante 3: Extremvariante, Anbruchhöhe 2m, Entrainment: 0,4m, Anbruchvolumen 220 000m³<br />
Tabelle 3.2.2-9: Simulationsannahmen Eisgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Eisgraben Einheit Variante1 Variante2 Variante3*<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.1 1.6 2<br />
mittl. Anbruchneigung [°] 43.9 4.39 43.9<br />
Anbruchvolumen [m³] 120000 175000 220000<br />
Anbruchfläche [ha] 11 11 11<br />
Entrainment [m] 0.2 0.2 0.4<br />
Fließdichte [kg/m³] 300 300 300<br />
µ/µ‐Ablagerungsphase [] 0.155/0.25 0.155/0.25 0.155/0.25<br />
Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1 0.1<br />
Abbildung 3.2.2-50: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1<br />
Abbildung 3.2.2-51: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2<br />
84/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-52: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der SAMOS-AT Simulationen<br />
Eine Auflistung der verwendeten SAMOS-AT-Parameter befindet sich in Anhang 6<br />
Die Auslauflänge des Fließanteils der SAMOS-AT-Simulation entspricht in etwa der Extremvariante<br />
der ELBA+ Simulation. Der Staubanteil in einer Höhe von 2m erreicht das rechte Salzachufer und<br />
übertrifft somit die in der Chronik dokumentierten Ereignisse deutlich. In 2m Höhe erreicht der Staubanteil<br />
auch randlich die Stütze 3183<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 85/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung<br />
3.2.2-53: SAMOS-AT Modellierung Eisgrabenlawine<br />
Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Der Fließanteil der ELBA+-Simulationen kann die dokumentierte Auslauflänge des Fließanteils nicht<br />
ganz erreichen. Bei der SAMOS-AT-Simulation erreicht ein kleiner Ausläufer des Fließanteils die<br />
B159.<br />
Als Ursache dafür,<br />
dass die dokumentiertenn Auslauflängen nicht vollständig nachvollzogen<br />
werden<br />
86/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
können, könnten zwei Faktoren eine Rolle spielen. Zum einen hat sich das Gelände aufgrund des<br />
Materialabbaus geändert. Es ist denkbar, dass gegenüber 1973 deutlich mehr Querdämme bestehen,<br />
die die Lawine aufhalten. Darüber hinaus wurde bei der Simulation keinen Vorverfüllung und keine<br />
Glättung der Sturzbahn durch vorangegangene Lawinen berücksichtigt. Aufgrund der Heterogenität<br />
der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse einerseits und der zahlreichen Chronikereignisse andererseits wurde der<br />
Wirkungsbereich von Fließanteil und Staubanteil der Eisgrabenlawine aufgrund der dokumentierten<br />
Chronikereignisse gutachtlich abgegrenzt.<br />
Abbildung 3.2.2-54: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils (blau)<br />
Im Bereich der Überspannung des Auslaufbereichs der Eisgrabenlawine ist mit einer Fließgeschwindigkeit<br />
des Staubanteils in Bodennähe von rund 20m/s zu rechnen. Daraus ergibt sich eine Wirkhöhe<br />
des Staubanteils von rund 90m und folgendes Vertikalprofil für die Staubdruckwirkung für die Leitungsseile.<br />
Das unterste Leitungsseil befindet sich rund 30m über Grund<br />
Tabelle 3.2.2-10: Vertikalprofil von Dichte, Geschwindigkeit und Staudruck infolge Staubanteils den Bereich zwischen<br />
Mast 3183 und 1185<br />
Höhe Dichte Geschwindigkeit Staubdruck<br />
[m] [kg/m³] [m/s] [kPa]<br />
0 10.00 20.00 2.00<br />
5 9.61 20.00 1.92<br />
10 9.22 20.00 1.84<br />
15 8.83 20.00 1.77<br />
20 8.44 20.00 1.69<br />
25 8.06 20.00 1.61<br />
30 7.67 20.00 1.53<br />
35 7.28 18.75 1.28<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 87/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
40 6.89 17.50 1.05<br />
45 6.50 16.25 0.86<br />
50 6.11 15.00 0.69<br />
55 5.72 13.75 0.54<br />
60 5.33 12.50 0.42<br />
65 4.94 11.25 0.31<br />
70 4.56 10.00 0.23<br />
75 4.17 8.75 0.16<br />
80 3.78 7.50 0.11<br />
85 3.39 6.25 0.07<br />
90 3.00 5.00 0.04<br />
Das Baulager am linken Salzachufer kann durch die Eisgrabenlawine nicht erreicht werden.<br />
Da es in der Chronik keine Hinweise dafür gibt, dass die Eisgrabenlawine das rechte Salzachufer<br />
erreichen kann, kann davon ausgegangen werden, dass der Staubanteil der SAMOS-AT-Simulation<br />
den Wirkungsbereich der Eisgrabenlawine überschätzt. Dementsprechend dürfte auch die Fließbreite<br />
des Staubanteils überschätzt werden. Es wird daher keine Lawinenwirkung auf den Mast 3183 angenommen.<br />
Gutachten<br />
Die Eisgrabenlawine verfügt über ein großes Einzugsg<strong>eb</strong>iet mit vielen, potentiellen Anbruchg<strong>eb</strong>ieten.<br />
Dadurch kommt es im Fall von extremen Schneelagen meist zu einer ganzen Abfolge an Abgängen.<br />
Die Vorverfüllung der Ablagerungsbereiche dürfte daher für die Auslauflängen von Extremlawinen<br />
eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Die Dämme der Schottergrube Ehrensberger können daher<br />
nur bedingt für als auslauflängenverkürzend für die Betrachtung von Extremlawinen herangezogen<br />
werden.<br />
Die Simulationserg<strong>eb</strong>nisse des Fließanteils der beiden Modelle stimmen weitgehend überein. Der<br />
Staubanteil der SAMOS-AT Simulation übertrifft die dokumentierten Chronikereignisse deutlich. Es<br />
wurde daher der Wirkungsbereich des Fließ- und Staubanteils der Eisgrabenlawine gutachtlich abgeschätzt.<br />
Die randliche Beeinflussung des Masts 3183 durch den Staubanteil, wie in der Modellierung<br />
mit SAMOS-AT dargestellt, erscheint nicht plausibel.<br />
Im Bereich der Überspannung der Auslaufzone der Eisgrabenlawine zwischen Mast 3183 und 1185<br />
erreicht die Wirkhöhe der Lawine rund 90m. Es ist daher in einem rund 30m vom Mast 3183 beginnenden<br />
und mit der Kreuzung der B159 endenden Bereich mit Stauwirkungen auf das Leitungsseil zu<br />
rechnen (Tabelle 3.2.2-10).<br />
Der Mast 3183 und das Baulager am linken Salzachufer sind lawinensicher.<br />
3.2.2.10 NAG-LAW-04 Kehlgrabenlawine<br />
Lage und topographische Situation<br />
Die Kehlgrabenlawine bricht am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges nördlich des Rifflkopfes ab. Alle Lawinen<br />
aus diesem Bereich konzentrieren sich im tief eingeschnittenen Notgraben und lagern sich im<br />
Bereich des Schotterwerks Ehrnsberger ab.<br />
88/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Bemerkenswert ist die Vielzahl von Anbruchg<strong>eb</strong>ieten, die sich alle durch dieselbe Rinne ergießen.<br />
Geländ<strong>eb</strong>rüche in den Sturzbahnen fördern auch die Ausbildung von Staublawinen. Die 380-kV-<br />
<strong>Salzburg</strong>leitung quert den Notgraben bei Station 2500 des Längsprofils der Kehlgrabenlawine.<br />
Abbildung 3.2.2-55: Lage der Kehlgrabenlawine<br />
Abbildung 3.2.2-56: Längsprofil der Kehlgrabenlawine<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Im Bereich der gegenständlichen Lawinen bestehen keine aktuellen Schutzmaßnahmen. Durch den<br />
Materialabbau sind aber Gruben und Dämme entstanden, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf<br />
die Auslauflänge der Lawinen verkürzend auswirken.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 89/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Schutzg<strong>eb</strong>iete und Nutzungseinschränkungen<br />
Der Waldentwicklungsplan weist die Waldflächen im Mittel- und Unterhang des gegenständlichen<br />
Untersuchungsbereichs zum überwiegenden Teil Schutzfunktion zu.<br />
Mittel- und Oberhänge der untersuchungsgegenständlichen Lawinen sind auch Naturschutzg<strong>eb</strong>iet und<br />
Natura 2000 FFH-G<strong>eb</strong>iete.<br />
Abbildung 3.2.2-57: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />
Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS<br />
Abbildung 3.2.2-58: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze Schraffur mit<br />
grüner Umrandung)<br />
Chronik, stumme Zeugen<br />
In der Chronik des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung sind 12 Ereignisse<br />
der Eisgrbabenlawine zwischen 1973 und 1986 verzeichnet. Ein gängiges Szenario in der Kehlgrabenlawine<br />
bei extremer Schneelage ist, dass mehrere Ereignisse hintereinander abgehen und somit<br />
die nachfolgenden Lawinen auf vorverfüllte und sehr glatte Bereiche treffen. Die größten Ereignisse<br />
sind für F<strong>eb</strong>ruar 1973 und Jänner 1986 dokumentiert, als die Kehlgrabenlawine die B159 erreichte.<br />
90/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung<br />
3.2.2-59: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse<br />
Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />
Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete<br />
der untersuchungsgegenständlichen<br />
Lawinenstriche befindenn sich im Lee-Bereich<br />
der Hauptwindrichtung. Begünstigt durch diee Plateaulage des Hageng<strong>eb</strong>irges kommt es nach Anga-<br />
durch die<br />
ÖBB vom Winter 2009 bestätigt werden.<br />
Die starken Geländeabbrüche im<br />
Längsprofil erlauben die Ausbildung von Staublawinen. Diese sind<br />
ben von Ortskundigen zu massiven Wechtenbildungen. Dies kann auch durch Photos einer Befliegung<br />
auch in der Chronik dokumentiert.<br />
Abbildung<br />
3.2.2-60: Befliegung 25.2. .2009 (Quelle ÖBB Infra AG)<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />
Variante<br />
1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />
schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />
0,2m<br />
Variante<br />
2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm<br />
Einwe-<br />
hungszuschlag, Entrainment: 0,2m<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
91/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Variante 3: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />
Entrainment: 0,3m, Bereich hinter dem Damm vorverfüllt.<br />
Tabelle 3.2.2-11: Simulationsannahmen Kehlgraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Kehlgraben Einheit Variante1 Variante2 Variante3*<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.1 1.6 1.5<br />
mittl. Anbruchneigung [°] 43.9 43.9 43.9<br />
Anbruchvolumen [m³] 120000 175000 148000<br />
Anbruchfläche [ha] 9.9 9.9 9.9<br />
Entrainment [m] 0.2 0.2 0.35<br />
Fließdichte [kg/m³] 300 300 300<br />
µ/µ‐Ablagerungsphase [] 0.155/0.25 0.155/0.25 0.155/0.25<br />
Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1 0.1<br />
Bemerkungen<br />
DHM vorverfüllt<br />
.<br />
Abbildung 3.2.2-61: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1<br />
Abbildung 3.2.2-62: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2<br />
92/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-63: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3<br />
Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Die Varianten 1 und 2 lagern sich hinter dem Damm des Schotterwerks ab und erreichen daher bei<br />
weitem nicht die Auslauflänge der dokumentierten Chronikereignisse. Wird die Grube hinter Station<br />
2600, wie in Variante 3, vorverfüllt, dringen Extremlawinen bis zum den G<strong>eb</strong>äuden des Schotterwerkes<br />
vor. Die Wirkung des Staubanteils wurde gutachtlich abgeschätzt.<br />
Für den Staubanteil werden eine maßg<strong>eb</strong>liche Wirkhöhe von 100m und eine Fließgeschwindigkeit von<br />
30m/s angeschätzt. Es wird angenommen, dass die Geschwindigkeit des Staubanteils bis 30m Höhe<br />
konstant ist und danach linear auf 5m/s in 100m Höhe abfällt. Bei der Dichte des Staubanteils wird<br />
angenommen, dass diese von 10 kg/m³ im Bereich der Saltationsschichte bis auf 3 kg/m³ an der<br />
Obergrenze der Wirkhöhe des Staubanteils abnimmt. Damit ergibt sich das in Tabelle 3.2.2-12 dargestellte<br />
Druckprofil. Im Bereich der Kehlgrabenquerung befindet sich das Leitungsseil rund 65m über<br />
Grund.<br />
Abbildung 3.2.2-64: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils (blau)<br />
Tabelle 3.2.2-12: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich zwischen den Masten 1186 und 1187<br />
Höhe Dichte Geschwindigkeit Staubdruck<br />
[m] [kg/m³] [m/s] [kPa]<br />
0 10 30.00 4.50<br />
5 9.65 30.00 4.34<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 93/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
10 9.3 30.00 4.19<br />
15 8.95 30.00 4.03<br />
20 8.6 30.00 3.87<br />
25 8.25 30.00 3.71<br />
30 7.9 30.00 3.56<br />
35 7.55 28.57 3.08<br />
40 7.2 27.14 2.65<br />
45 6.85 25.71 2.26<br />
50 6.5 24.29 1.92<br />
55 6.15 22.86 1.61<br />
60 5.8 21.43 1.33<br />
65 5.45 20.00 1.09<br />
70 5.1 18.57 0.88<br />
75 4.75 17.14 0.70<br />
80 4.4 15.71 0.54<br />
85 4.05 14.29 0.41<br />
90 3.7 12.86 0.31<br />
95 3.35 11.43 0.22<br />
100 3 10.00 0.15<br />
Gutachten<br />
Die Kehlgrabenkawine verfügt über ein großes Einzugsg<strong>eb</strong>iet mit vielen, potentiellen Anbruchg<strong>eb</strong>ieten.<br />
Dadurch kommt es im Fall von extremen Schneelagen meist zu einer ganzen Abfolge an Abgängen.<br />
Die Vorverfüllung der Ablagerungsbereiche dürfte daher für die Auslauflängen von Extremlawinen<br />
eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Bereich hinter dem<br />
Damm von Lawinenablagerungen verfüllt wird.<br />
Mittels Simulationen konnten die größten, dokumentierten Auslauflängen der Eisgrabenlawine nicht<br />
nachvollzogen werden. Es wurde daher der Wirkungsbereich von Extremlawinen gutachtlich abgeschätzt.<br />
Die Maststandorte 1186 und 1187 sind von Natur aus lawinensicher. Für die Planung der Leitungsseile,<br />
die sich im Bereich der Kehlgrabenquerung zu mindest 65m über Grund befinden, ist eine Staubwirkung<br />
gemäß vertikalem Druckprofil in Tabelle 3.2.2-12 zu berücksichtigen.<br />
94/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.2.11 NAG-LAW-05 Hörndlgrabenlawine<br />
Lage und topographische Situation<br />
Die Horndlgrabenlawine bricht unter dem Gipfel des Vorderriffl ab. Sie folgt dem Hörndlgraben, um im<br />
Bereich Blientau die B159 zu erreichen. Die projektierte Leitungstrasse quert den Hörndlgraben zwischen<br />
den Masten 190 und 191 auf rund 750 Seehöhe.<br />
Abbildung 3.2.2-65: Lage der Hörndlagrabenlawine<br />
Abbildung 3.2.2-66: Längsprofil Hörndlgrabenlawine<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Bei Höhenkote 700, knapp unterhalb der Querung durch die projektierte Leitungstrasse befindet sich<br />
im Hörndlgraben ein Lawinenbrecher. Zwischen den Höhenkoten 585 und 620 befindet sich auf der<br />
orographisch rechten Seite ein Lawinenleitdamm. Dieser soll ein Ausbrechen Richtung Lindenwegsiedlung<br />
verhindern,<br />
Chronik und Stumme Zeugen<br />
In der Lawinenchronik des forsttechnischen Dienstes für Wildbach und Lawinenverbauung sind für die<br />
Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts bis 1984 neun Ereignisse dokumentiert. Ein Ereignis aus dem<br />
Jahre 1973 ist als Staublawine klassifiziert. Einige Male kam es zu einem Ausbrechen Richtung Lindenwegsiedlung,<br />
weswegen der Lawinenbrecher und der Leitdamm errichtet wurden.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 95/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung<br />
3.2.2-67: dokumentierte Chronikereigni<br />
sse für die Hörndlgrabenlawine<br />
Für die Hörndlgrabenlawine liegt auch ein Lawinengefahrenzonenplan vor.<br />
Abbildung<br />
3.2.2-68:Lawinengefahrenzonenplan Hörndlgrabenlawine, (Quelle: www.naturgefahr.at)<br />
Anbruchbedingungen, Lawinentyp<br />
Das primäre Anbruchg<strong>eb</strong>iet umfasst rund 1 ha. Von dort<br />
abbrechende Lawinen können zwischen der<br />
Station 200 und 350<br />
des Längsprofils einen homogenen Bereich (rd.. 1,3ha) als sekundäres<br />
Anbruch-<br />
g<strong>eb</strong>iet auslösen. Trotz des schroffen Geländes und aufgrund der geringen Größe des Gesamtan-<br />
kommt. Es wurde daher in diesem<br />
Bereich mit einem Einwehungszuschlag von 0, ,5m gerechnet.<br />
Die Lawinenchronik weist für die Hörndlgrabenlawine Staublawinentätigkeit aus.<br />
bruchg<strong>eb</strong>ietes von rund 2,3ha erscheint es möglich, dass es zu maßg<strong>eb</strong>lichen Einwehungsprozessen<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nissee<br />
Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet:<br />
Variante<br />
1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/ /100m mit Neigungskorrektur gemäß<br />
schweizer Richtlinien, R Entrainment:<br />
0,2m<br />
96/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />
Entrainment: 0,2m<br />
Aufgrund der besseren Übereinstimmung mit den stummen Zeugen wurde die Variante 2 als die<br />
maßg<strong>eb</strong>liche definiert<br />
Tabelle 3.2.2-13: Simulationsannahmen Hörndlgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Hörndlgrabenlawine Einheit Variante1 Variante2*<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 0.99 1.48<br />
mittl. Anbruchneigung [°] 43 43<br />
Anbruchvolumen [m³] 23000 34000<br />
Anbruchfläche [ha] 2.2 2.2<br />
Entrainment [m] 0.2 0.2<br />
Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />
µ/µ‐Ablagerungsphase [] 0.155/0.25 0.155/0.25<br />
Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />
Abbildung 3.2.2-69: Berechnungserg<strong>eb</strong>nis ELBA+, Variante 2<br />
Bewertung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Hinsichtlich der stummen Zeugen stimmen die Lawinensimulation und die beobachteten Chronikereignisse<br />
gut überein. Das in der Chronik dokumentierte Ausbrechen nach orographisch rechts in den<br />
Bereich Lindenwegsiedlung dürfte durch den Lawinenleitdamm unterbunden werden.<br />
Im Bereich der Querung der Trasse erreicht die Lawine Fließgeschwindigkeiten von rund 20m/s. Diese<br />
relativ geringen Geschwindigkeiten resultieren aus der geringen Masse der Lawine dem relativ<br />
geringen Gefälle der Sturzbahn. Sollte die Lawine einen ausgeprägten Staubanteil ausbilden, ist mit<br />
einer Wirkhöhe von rund 65m zu rechnen.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 97/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Gutachten<br />
Die Hörndlgrabenlawine wird von der projektierten Trasse zwischen den Masten 2188 und 1191 gequert.<br />
In diesem Bereich kann die Wirkhöhe des Staubanteils 65m erreichen. Da der Hörndlgraben in<br />
diesem Bereich über 40m eingetieft ist, ist mit keiner mechanischen Wirkung auf die Leitungsseile<br />
infolge Staubanteils zu rechnen. Die Staubwirkung im Bereich der B159 ist für das projektierte Vorhaben<br />
nicht von Bedeutung.<br />
840<br />
830<br />
820<br />
810<br />
800<br />
790<br />
780<br />
770<br />
760<br />
750<br />
0<br />
50<br />
100<br />
150<br />
200<br />
250<br />
300<br />
350<br />
Abbildung 3.2.2-70: Querprofil des Hörndlgrabens zwischen den Masten 2188 und 1191<br />
Abbildung 3.2.2-71: Lawinenwirkungsbereiche Hörndlgrabenlawine<br />
3.2.2.12 NAG-LAW-06 Rifflkopf<br />
Lage und topographische Situation<br />
Unterhalb des Gipfels des Vorderriffl und des Rifflkopf können Lawinen abbrechen, die eventuell das<br />
Potential haben, die projektierte Trasse zu erreichen. Das Anbruchg<strong>eb</strong>iet unterhalb des Rifflkopfs liegt<br />
zwischen 2190 und 1900m und ist nach Süden exponiert. Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete unterhalb des Vorder-<br />
98/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
riffl liegen zwischen 1920m und 1610m und sind <strong>eb</strong>enfalls südlich exponiert. Alle Lawinen laufen in<br />
sich allmählich verflachenden Gräben aus.<br />
Abbildung 3.2.2-72: Lage der Lawinen Rifflkopf-Vorderriffl<br />
Abbildung 3.2.2-73: Längsprofile der Lawinen vom Rifflkopf (rot) und Vorderriffl (schwarz)<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 99/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Bestehende Schutzmaßnahmen<br />
Keine.<br />
Chronik und Stumme Zeugen<br />
Die gegenständlichen Lawinen sind nicht durch den Lawinenkataster des forsttechnischen Dienstes<br />
für Wildbach- und Lawinenverbauung erfasst. In der Vegetation zeichnet sich aber deutlich die Lawinentätigkeit<br />
ab.<br />
Anbruchbedingungen und Lawinentyp<br />
Die Anbruchg<strong>eb</strong>iete sind nach Süden und Südosten exponiert und tendieren daher im Normalfall aufgrund<br />
der Einstrahlung zu schneller Konsolidierung. Das Anbruchbg<strong>eb</strong>iet unter dem Rifflkopf kann bei<br />
starkem Westwind größere Schneeakkumulationen durch Einwehung erfahren. Aufgrund der Größe<br />
bzw. der Geländeabbrüche in den Sturzbahnen ist bei allen Lawinen mit der Ausbildung von Staubanteilen<br />
zu rechnen, wobei dies bei der Lawine vom Rifflkopf aufgrund der Masse und der Seehöhe, in<br />
der die Lawine anbricht, am wahrscheinlichsten erscheint.<br />
ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse<br />
Es wurden 2 unterschiedliche Varianten gerechnet:<br />
Variante 1: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, Entrainment: 0,2m<br />
Variante 2: Anbruchhöhe gemäß Extremwertstatistik (165cm auf 1600m), Höhenkorrektur mit einem<br />
Gradienten von 8cm/100m mit Neigungskorrektur gemäß schweizer Richtlinien, plus 50cm Einwehungszuschlag,<br />
Entrainment: 0,2m<br />
Tabelle 3.2.2-14: Simulationsannahmen Rifflkopf (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante)<br />
Rifflkopf<br />
Einheit Variante1* Variante2<br />
mittl. Anbruchmächtigkeit [m] 1.02 1.52<br />
mittl. Anbruchneigung [°] 47 47<br />
Anbruchvolumen [m³] 42000 62000<br />
Anbruchfläche [ha] 4.1 4.1<br />
Entrainment [m] 0.2 0.2<br />
Fließdichte [kg/m³] 300 300<br />
µ [] 0.155 0.155<br />
Rauhigkeitslänge [m] 0.1 0.1<br />
100/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-74: ELBA+-Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Variante 1<br />
Bewertung der Erg<strong>eb</strong>nisse<br />
Bei beiden Simulationsvarianten laufen die Lawinen in den sich verflachenden Gräben zusehends<br />
aus. Nur die Ausläufer der Lawinen queren die Trasse.<br />
Zwischen den Masten 196 und 197 erreichen die Lawinen eine Maximalgeschwindigkeit von 20m/s.<br />
Der Graben tieft sich zwischen den Masten 196 und 197 mit fast 100m ein. Eine ähnliche Situation<br />
bietet sich bei der Querung der projektierten Trasse mit dem Lawinenpfad der Lawinen, die unterhalb<br />
des Vorderriffl abbrechen. Dort liegt die maximal simulierte Fließgeschwindigkeit bei rund 15m/s. Der<br />
Graben tieft sich dort mit 50m ein.<br />
890<br />
880<br />
870<br />
860<br />
850<br />
840<br />
830<br />
820<br />
810<br />
800<br />
790<br />
0<br />
50<br />
100<br />
150<br />
200<br />
250<br />
300<br />
350<br />
400<br />
Abbildung 3.2.2-75: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit der Riffelkopflawine (Mast<br />
196-197)<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 101/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
960<br />
940<br />
920<br />
900<br />
880<br />
860<br />
840<br />
0<br />
50<br />
100<br />
150<br />
200<br />
250<br />
300<br />
350<br />
400<br />
450<br />
Abbildung 3.2.2-76: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit den Lawinen vom Vorderriffl<br />
Gutachten<br />
(Mast 195-196)<br />
Die von dem Rifflkopf und dem Vorderriffl abbrechenden Lawinen können zwar die projektierte Trasse<br />
kreuzen, üben aber aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeiten und der großen Überspannungshöhen<br />
keine Zusatzkräfte auf die Leitungskabel aus. Die Standorte der Masten 195-197 sind von Natur<br />
aus lawinensicher.<br />
Abbildung 3.2.2-77: Lawinenwirkungen im Bereich Rifflkopf-Vorderriffl<br />
102/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.2.13 NAG-LAW-07 Schneegleiten<br />
Methodik<br />
Für die Errichtung der Trasse und den sicheren Betri<strong>eb</strong> ist ein Mindestabstand der Leitungskabel zur<br />
Baumvegetation notwendig. Um diesen Abstand zu gewährleisten wurden Aufhi<strong>eb</strong>sflächen definiert.<br />
Diese Aufhi<strong>eb</strong>sflächen stellen jene Bereiche dar, bei denen die Waldvegetation potenziell in den Sicherheitsbereich<br />
der projektierten Leitungen hineinreichen kann und daher eventuell geschlägert werden<br />
muss. In die Ermittlung der Aufhi<strong>eb</strong>sflächen ging nicht die aktuelle Bestandshöhe ein. Diese Flächen<br />
stellen daher den maximal möglichen Umfang des notwendigen Trassenaufhi<strong>eb</strong>s dar.<br />
Generell besteht die Empfehlung, den N<strong>eb</strong>enbestand innerhalb der Trassenaufhi<strong>eb</strong>sflächen so weit<br />
wie möglich zu belassen, sodass die Minderung der Schutzwirkung des Waldes auf ein Minimum reduziert<br />
werden kann.<br />
Hinsichtlich Schneegleitens wurden all jene Flächen innerhalb des Trassenaufhi<strong>eb</strong>s beurteilt, die eine<br />
Hangneigung größer 27 Grad aufweisen. Diese Flächen wurden in 5 Kategorien eingeteilt:<br />
Abstocken auf 1,5m: Durch das fallweise Abstocken von zu schlägernden Bäume auf 1,5m<br />
Höhe bleibt die Schutzwirkung gegen Schneegleiten bis zur Ausbildung eines neuen, schutzwirksamen<br />
Bestandes erhalten.<br />
Breite in Falllinie gering: Die Breite der Aufhi<strong>eb</strong>sfläche in Falllinie ist gering, sodass keine<br />
Induzierung von Schneegleiten zu erwarten ist. Diese Kategorie tritt vor allem in Bereichen<br />
auf, wo die projektierte Trasse entlang der Höhenschichtlinie verläuft.<br />
Fläche zu klein: Kleine Bereiche mit einer Neigung größer 27 Grad, die typischer Weise von<br />
geringer geneigten Flächen umg<strong>eb</strong>en sind. Es ist daher aus diesen Bereichen keine Induzierung<br />
von Schneegleiten zu erwarten.<br />
Keine Gefährdung für Unterlieger: Die Aufhi<strong>eb</strong>sfläche ist so gelegen, dass dadurch keine<br />
Gefährdung für Unterlieger entsteht und auch keine Gefährdung des Standorts zu erwarten<br />
ist.<br />
Ortsübliche forstliche Nutzung: Über weite Strecken verläuft die Trasse durch Wirschaftswald<br />
und Schutzwald in Ertrag. Wenn ersichtlich ist, dass im Umfeld der Aufhi<strong>eb</strong>sfläche ähnlich<br />
geneigte Flächen offensichtlich forstlich genutzt werden und es keinen Hinweis auf<br />
Schneegleiten gibt, wurde diese Kategorie verg<strong>eb</strong>en.<br />
Eine detaillierte Darstellung aller Aufhi<strong>eb</strong>sbereiche und ihrer Klassifikation nach den oben dargestellten<br />
Klassen im Maßstab 1:10.000 befindet sich im Anhang 3.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 103/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Maßnahmenflächen - Schneegleiten<br />
Mast 39-2043 – Nockstein<br />
Abstocken auf 1,5m<br />
Standortschutz; in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft der Fläche sind<br />
Rinnen infolge Schneegleiten/Steinschlag<br />
zu erkennen<br />
Mast 81-82<br />
Abstocken auf 1,5m<br />
Standortschutz; in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft der Fläche sind<br />
Rinnen infolge Schneegleiten/Steinschlag<br />
zu erkennen<br />
104/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Mast 1097-1098<br />
Abstocken auf 1,5m<br />
Standortschutz; Sicherstellung<br />
der Anlagensicherheit für Mast<br />
1098<br />
Mast 102<br />
Abstocken auf 1,5m<br />
Sicherstellung der Anlagensicherheit<br />
für Mast 102<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 105/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Mast 143<br />
Abstocken auf 1,5m<br />
Standortschutz; unmittelbar<br />
unter der Fläche befindet sich<br />
ein Steilwand, die darunter liegende<br />
Waldfläche würde bei<br />
Schneegleiten geschädigt<br />
Mast 153-156, Pass Lueg<br />
Abstocken auf 1,5m; zusätzliche<br />
Steinschlagschutzmaßnahmen<br />
siehe Steinschlag<br />
Standortschutz; Erhaltung des<br />
Schutzgrades für B159<br />
106/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Mast 157-158<br />
Abstocken auf 1,5m; N<strong>eb</strong>enbestand,<br />
kleinwüchsige Bäume<br />
belassen;<br />
Steinschlagnetz unterhalb vorhanden<br />
Mast 158-159, Galerie<br />
B159, ÖBB<br />
Abstocken auf 1,5m; N<strong>eb</strong>enbestand,<br />
kleinwüchsige Bäume<br />
belassen;<br />
Dieser Bereich ist besonders<br />
sensibel, da er sich unmittelbar<br />
oberhalb des südlichen Endes<br />
der Galerie befindet; da der<br />
Waldbestand dort aber sehr<br />
niedrig ist, ist wahrscheinlich mit<br />
keinem Aufhi<strong>eb</strong> zu rechnen<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 107/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Mast 161-166,<br />
Abstocken auf 1,5m; N<strong>eb</strong>enbestand<br />
belassen; In Abstimmung<br />
mit ÖBB und <strong>Land</strong>esstraßenbauverwaltung<br />
Ersatz der Bohlenwände<br />
oberhalb der B159<br />
von Mast 163-165 durch Steinschlagnetze<br />
Dieser Bereich ist besonders<br />
sensibel; Bannwald, tatsächliche<br />
Aufhi<strong>eb</strong>e müssen auf das absolute<br />
Minimum reduziert werden<br />
Mast 167<br />
Abstocken auf 1,5m;<br />
Sensibler Bereich im unmittelbaren<br />
Umfeld zur B159<br />
108/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Mast 1187-2188<br />
Abstocken auf 1,5m;<br />
Sicherung von Standort und darunter<br />
liegenden Waldbeständen<br />
Mast 2201-1203<br />
Abstocken auf 1,5m;<br />
Langer Aufhi<strong>eb</strong> in Fallinie, Herstellung<br />
der Anlagensicherheit<br />
für Masten 202 und 1203<br />
Mast 388-389, Fuschertalquerung<br />
Abstocken auf 1,5m;<br />
Standortschutz<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 109/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Mast 352, Taxenbachquerung<br />
Abstocken auf 1,5m;<br />
Der Aufhi<strong>eb</strong>sbereich >27Grad<br />
ist in Falllinie schmal; Sicherstellung,<br />
dass es zu keinem<br />
Schneegleiten auf die darunter<br />
liegende Bundesstraße kommt<br />
Mast 338-1339<br />
Abstocken auf 1,5m;<br />
Sicherung des unterliegenden<br />
Güterwegs gegen Schneegleiten<br />
110/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.3 Steinschlag<br />
3.2.3.1 Allgemeine Methodik<br />
Grundlagen der Steinschlagsimulation<br />
Die Simulation wurde mit dem Programm „Rocfall 4.0“ (Version 16.8.2010) durchgeführt. Die in die<br />
Berechnung eingehenden Parameter sind:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Startpunkt<br />
Hanggeometrie<br />
Bemessungsblockgröße<br />
Startbewegung und -geschwindigkeit<br />
tangentiale Dämpfung<br />
normale Dämpfung<br />
Gleit- und Haftreibung<br />
Rauhigkeit<br />
Gesteinsdichte<br />
Über eine Parameterstudie werden diese Einflussgrößen, sofern sie nicht durch die Geländeaufnahme<br />
vorgeg<strong>eb</strong>en sind, innerhalb von plausiblen Grenzen variiert bis die Simulation einen realistischen<br />
Sturzverlauf (bezüglich Sprunghöhen und -weiten) sowie Reichweite ergibt.<br />
Nach der Ermittlung der relevanten Einflussgrößen über die Parameterstudie werden diese über einen<br />
Zufallsgenerator innerhalb vorgewählter Grenzen variiert. Im Zuge einer Vielzahl von Steinschlagsimulationen<br />
kann nach einer Vorausscheidung im Gelände die Energie und Sprunghöhe der Bemessungsblöcke<br />
im Bereich des Schutzbauwerkes dargestellt werden.<br />
Hanggeometrie<br />
Die geometrischen Charakteristiken des betreffenden Einhanges vom Ablös<strong>eb</strong>ereich bis zum gefährdeten<br />
Objekt wurden mittels einer einfachen Vermessung (Neigungsmesser, Laserdistanzer, Höhenmesser<br />
und Karte bzw. im nicht zugänglichen oberen Abschnitt aus dem Höhenmodell) erfasst. Den<br />
jeweiligen Hangabschnitten (Homogenbereichen) werden Untergrundverhältnisse (Fels oder Boden,<br />
Rauhigkeit, Dämpfungseigenschaften, Reibungswinkel, etc.) zugeordnet.<br />
Restgefährdung<br />
In den meisten Fällen ist eine vollständige Abdeckung der Gefährdung nicht möglich. Ziel der Simulation<br />
ist eine Optimierung der Maßnahmen um eine ökonomisch und funktionell sinnvolle Lösung zur<br />
Reduktion der Gefährdung zu erreichen.<br />
Sturzereignisse oder Ereignisverkettungen, die die Möglichkeit des Schutzbauwerkes (Sprunghöhe<br />
und/oder Energie) übersteigen, können, wie bei vergleichbaren bestehenden Anlagen, nicht ausgeschlossen<br />
werden. So wurden z. B. Stürze von Felsbereichen im Zuge der Simulation nicht untersucht.<br />
Zudem muss darauf hingewiesen werden, dass trotz einer aufwendigen Simulation bei komplexen<br />
Bewegungsabläufen mit zahlreichen Einflussgrößen nur eine gute Abschätzung mit allen durch die<br />
Natur vorgeg<strong>eb</strong>enen Unschärfen zu erreichen ist.<br />
Simulationsimmanente Sicherheit<br />
Der Umstand, dass das Simulationsprogramm eine Waldbestockung und deren bremsende Wirkung<br />
nicht berücksichtigt, ist in der Tatsache begründet, dass ein Steinschlagereignis ohne bremsende<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 111/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Baumkontakte durchaus möglich, wenn auch unwahrscheinlich ist. Daraus resultiert ein gewisser Sicherheitsfaktor,<br />
der jedoch nicht quantifizierbar ist. Zudem sind im Bereich des Waldes kurzfristig eintretende<br />
Funktionseinbußen durch Witterungseinflüsse (Windwurf, Schne<strong>eb</strong>ruch), biologische Prozesse<br />
(Schädlingsbefall, Überalterung eines Bestandes etc.) Massenbewegungen (Rutschungen, Steinschlag,<br />
Felssturz) oder Nutzungen möglich.<br />
Der Energi<strong>eb</strong>erechnung liegt ein „Stein“ in Kugelform zugrunde, der aufgrund seiner wesentlich geringeren<br />
Rollwiderstände höhere Geschwindigkeiten und Energien erreicht. Teilweise wird diese Diskrepanz<br />
zu den in der Natur dominierenden kantigen Blöcken durch eine etwas überhöhte Rauhigkeit des<br />
Untergrundes kompensiert, tendenziell liefern die kugeligen Steine jedoch ungünstigere Lastfälle als<br />
kantige.<br />
Sprunghöhe bei RocFall 4.0<br />
Bauwerke<br />
Die Ausgabe der Sprunghöhen am Bauwerkstandort erfolgt in Form von horizontalen und vertikalen<br />
Trefferkoordinaten. Die Umrechnung in die Bauwerksachse erfolgt in einem weiteren Arbeitsschritt<br />
manuell. Für die Angabe einer Bauwerkshöhe ist jedoch zu den Erg<strong>eb</strong>nissen in der statistischen Auswertung<br />
der Blockradius zu addieren, um die Oberkante des Blockes innerhalb der Bauwerkshöhe zu<br />
halten.<br />
Kontrollquerschnitte (data collectors)<br />
Die statistische Auswertung berücksichtigt alle den Querschnitt passierenden Blöcke<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Des Öfteren existieren mehrere mögliche Maßnahmen, die als gleichberechtigt hinsichtlich ihrer<br />
Schutzwirkung zu betrachten. Meist handelt es sich dabei um Steinschlagschutznetze bzw. Steinschlagschutzdämme.<br />
Es werden aufgrund des geringeren Eingriffes (weniger Aufstandsfläche, weniger<br />
Materialtransporte) generell zertifizierte Steinschlagschutznetze nach der für jeden Standort spezifizierten<br />
Dimension als Maßnahme der Wahl vorgeschlagen.<br />
Bei der Errichtung von Steinschlagschutznetzen ist zu beachten, dass ab Dezember 2012<br />
lt. Baustoffliste ÖE diese eine Zulassung gem. ETAG 27 (CE-Zulassung) besitzen und die Restnutzhöhenklasse<br />
A nachweisen müssen.<br />
Weiters ist zu beachten, dass im Rahmen der CE-Zulassung ausschließlich 3-Feldsysteme getestet<br />
werden. Damit gilt die gem. ETAG 27 nachgewiesene Energie-Aufnahmekapazität der Netze nur für<br />
Systeme mit mindestens drei Feldern (mit i. d. R. jeweils 10 m). Daher wird vom Gutachter dringend<br />
empfohlen, für den Schutz der Leitungsmasten zumindest drei Felder der Steinschlagschutzsysteme<br />
mit einer Gesamtlänge von ca. 30 m zu errichten.<br />
Im Rahmen der Zulassung von Steinschlagschutznetzen ist die maximale Auslenkung der Systeme<br />
beim Bemessungs-Lastfall (Maximum Energy Level MEL) messtechnisch zu erfassen und im Rahmen<br />
der Europäischen Technischen Zulassung (ETA) zu deklarieren. Um zu verhindern, dass es zu einer<br />
Beschädigung des zu schützenden Objektes im Rahmen der elastoplastischen Verformung des<br />
Schutznetzes im Zuge der Belastung kommt, ist ein Mindestabstand vom Schutzbauwerk zum Leitungsmasten<br />
einzuhalten. Die in der ETA dokumentierte maximale Auslenkung sollte um einen Sicherheitsfaktor<br />
von 1,2 erhöht werden und dies als Mindestabstand zwischen Schutzbauwerk und<br />
Schutzobjekt eingehalten werden.<br />
112/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.3.2 Allgemeine Literatur<br />
BMLFUW, WLV – Geologische Stelle (2005): WLV-Richtlinie für den Eignungsnachweis von<br />
Steinschlagschutznetzen<br />
BMLFUW, WLV – Geologische Stelle (2011): Typenliste zugelassener Systeme bei der WLV.<br />
(Version 11.8.2011)<br />
EGLI, T. (2005): Objektschutz gegen gravitative Naturgefahren. Wegleitung kantonale G<strong>eb</strong>äudeversicherung,<br />
St. Gallen, 2005.<br />
EOTA (2008): ETAG 27: Guideline for European Technical Approval of Falling Rock Protection<br />
Kits. –F<strong>eb</strong>ruary 1st, 2008, EOTA Brussels.<br />
Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 64 Strasswalchen; Geol.B.-A.,<br />
Wien 2003<br />
MÖLK, M. (2004): Steinschlag – Planung und Dimensionierung von Schutzmaßnahmen.<br />
– In: Neue Methoden zu Gefahrenabschätzung. – Planung und Entwicklung zum Schutz von<br />
Naturgefahren. Bundesministerium für <strong>Land</strong>- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />
Wien 2004<br />
MÖLK, M. & SAUSGRUBER, T (2007).: Bewertung von Einflussgrößen bei Felssicherungen<br />
und Steinschlagschutznetzen. In: Wildbach- und Lawinenverbau, Zeitschrift für Wildbach-,<br />
Lawinen-, Erosions- und Steinschlagschutz, Sonderheft: Zustandserfassung, Instandhaltung<br />
und Sanierung von Schutzbauwerken der Wildbach- und Lawinenverbauung, Heft Nr. 155, 94-<br />
108, Wien 2007<br />
MÖLK, M. et al (2006): Sea to Sky Geotechnique, 59th Canacian Geotechnical Conference<br />
and 7th Joint CGS/IAH-CNC Groundwater Specialty Conference, Vancouver, British Colombia,<br />
Canada, October 1th to 4th 2006: “Product Certification of Rock Fall Protection Fences in<br />
the European Union (CE-Marking). – Test Procedure, Austrian Test Site and Relevance for<br />
the End User”<br />
MÖLK, M (2007).: Numerische Untersuchungen von Sturzprozessen. Vortrag und Tagungspublikation<br />
anlässlich des Workshops: Risiko von Naturgefahren – TU Wien, 17.-21.9.2007,<br />
Wien 2007<br />
Österr. Inst. f. Bautechnik: Verordnung des Österreichischen Inst. f. Bautechnik (OIB), mit der<br />
die Verordnung über die Baustoffliste ÖE (4. Ausgabe der Baustoffliste ÖE) geändert wird (1.<br />
Novelle zur Baustoffliste ÖE) OIB-095.2-041/09<br />
3.2.3.3 NAG-STE-01 Bereich Nockstein Gem. Koppl<br />
Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollte ein im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />
durch GWU vorausgeschiedener Standort (M039) im Bereich Nockstein untersucht und in<br />
Hinblick auf die Steinschlaggefährdung des Maststandortes beurteilt werden.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 113/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-1: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes des Winkelmasten<br />
M039 (rotes Quadrat). Quelle: BEV, AMAP 3D<br />
Der gegenständliche Einhang im Bereich bergseits des zu beurteilenden Maststandortes M039 wurde<br />
vom Bearbeiter flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die Hanggeometrie<br />
entlang der Bemessungs-Profillinie erhoben.<br />
Geologie<br />
Der gegenständliche Einhang wird im Unterhang von einer Grundmoränenlandschaft aufg<strong>eb</strong>aut, (Kame<br />
vgl.Abbildung 3.2.3-2). Darüber folgt ein hangschuttdominierter Abschnitt, in dem auch der Maststandort<br />
situiert ist. Bergseits des Maststandortes (M039) versteilt der Einhang kontinuierlich, bis er in<br />
die von Dolomit aufg<strong>eb</strong>aute Steilstufe und die östlich des Nocksteingipfels herabziehende Rinne übergeht.<br />
In dieser Rinne finden sich einzelne Felsaufschlüsse, beidseits der Rinne erstrecken sich Dolomitwände.<br />
Bei den Festgesteinen handelt es sich überwiegend um kataklastisch zerlegte Dolomiteinschaltungen<br />
in Dachstein- bzw. Plattenkalk.<br />
114/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-2: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 64 Straßwalchen ,<br />
Geomorphologie<br />
Geol.B.-A., Wien 2003. Maststandort: rotes Quadrat. 77: Dachsteinkalk und Plattenkalk mit Einschaltungen<br />
von Dolomitbänken; 78: Hauptdolomit<br />
Der Unterhang wird von Hangschutt aufg<strong>eb</strong>aut, ca. 70 Hm oberhalb des Maststandortes M039 steilt<br />
der Hang auf eine Hangneigung von 50° auf, hier befindet sich eine Felsstufe aus Dolomit. Darüber<br />
folgt eine ausgeprägte Rinne, die beidseits von Felswänden begrenzt wird. Ca. 180 Hm bergseits des<br />
Maststandortes, ca. 45 Hm unterhalb des Grates befindet sich innerhalb der Rinne ein markanter<br />
Felsrücken. An dessen talseitigen Front steht ein markanter, weitgehend vom Felsverband abgelöster<br />
Pfeiler mit Abmessungen von H= ca. 8 m, B= ca. 5 m und einer Mächtigkeit von i. M. ca. 2,5 m (vgl.<br />
Abbildung 3.2.3-5 und Abbildung 3.2.3-6). Die Rinne selbst weist oberhalb der unteren Felsstufe eine<br />
geringe Rauigkeit und einen weichen Untergrundaufbau auf, überwiegend handelt es sich hierbei um<br />
bodenbedeckte kiesige Hangschuttablagerungen.<br />
Abbildung 3.2.3-3: Digitales Geländemodell mit Lage des Bemessungsprofils Nockstein (orange Linie) mit Position<br />
des beurteilten Maststandortes M039 (rotes Dreieck). Ohne Maßstab<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 115/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Stumme Zeugen von Steinschlagprozessen<br />
Die am Einhang vorliegenden Blöcke sind vereinzelt aktuell, d. h. sie weisen keine nennenswerten<br />
Verwitterungsspuren oder Bewuchs auf, der überwiegende Teil der Blöcke ist jedoch stark bemoost<br />
und verwittert.<br />
Im Bereich bergseits des zum Begehungszeitpunkt ausgepflockten Maststandortes M039 finden sich<br />
Sturzblöcke mit Abmessungen von maximal 320 x 130 x 80 cm. Der überwiegende Teil der Blöcke ist<br />
deutlich kleiner als 1 m³ (vgl. Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im<br />
Bereich Nockstein Unterhang (Winkelmast M39)), die frischen, unverwitterten oder leicht<br />
angewitterten Blöcke (geschätztes Alter < 10-30 Jahre) sind bis auf eine Ausnahme (vgl. Block Nr. 2)<br />
kleiner als 0,5 m³.<br />
Die im Bereich des Einhanges vorgefundenen Größtblöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen<br />
sind in Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Nockstein<br />
Unterhang (Winkelmast M39) dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung im Tortendiagramm dargestellt.<br />
Nr.<br />
Achsen<br />
Kubatur<br />
x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />
1<br />
45,00 40,00 30,00<br />
0,05<br />
2 320,00 130,00 80,00 3,33 Wie Nr. 1<br />
Anmerkung<br />
Relativ frisch, ca. 40 m oberhalb Maststandort<br />
Alt, stark bemoost, am Wanderweg westl.<br />
3<br />
9,00<br />
300,00 200,00 150,00<br />
des Maststandortes<br />
4 180,00 90,00 70,00 1,13 Wie Nr. 3<br />
Leicht angewittert, relativ frisch, am Wanderweg<br />
westl. des<br />
5<br />
0,36<br />
120,00 50,00 60,00<br />
Maststandortes<br />
6<br />
Alt, bemoost, am Wanderweg westl. des<br />
0,78<br />
130,00 120,00 50,00<br />
Maststandortes<br />
7 50,00 20,00 20,00 0,02 Angewittert, relativ frisch<br />
8<br />
Frisch am Weg unterhalb der untersten<br />
0,02<br />
30,00 25,00 20,00<br />
Wandstufe<br />
9<br />
Stark angewittert am Weg oberhalb der<br />
1,32<br />
200,00 110,00 60,00<br />
untersten Wandstufe<br />
10<br />
Angewittert, hinter Stangenhölzern, am<br />
0,11<br />
90,00 40,00 30,00<br />
Weg in Rinne ober unterer Wandstufe<br />
11<br />
0,02<br />
Frisch, Kataklasit, am Weg 30 Hm unterhalb<br />
des Grates<br />
35,00 25,00 20,00<br />
12 35,00 20,00 20,00 0,01 Wie Nr. 11<br />
13 100,00 55,00 50,00 0,28 Alt, Unterhang<br />
14 40,00 35,00 30,00 0,04 Frisch, Unterhang<br />
15 80,00 70,00 60,00 0,34 Alt, bemoost, Unterhang<br />
16 130,00 100,00 50,00 0,65 Wie Nr. 15<br />
17 170,00 160,00 90,00 2,45 Wie Nr. 15<br />
Relativ frisch, ca. 50 m oberhalb Maststandort<br />
0,05<br />
18 50,00 40,00 25,00<br />
Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Nockstein Unterhang (Winkelmast<br />
M39)<br />
116/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Blockgrößenverteilung Nockstein Winkelmast<br />
t M39<br />
22,2<br />
11,1<br />
5,6<br />
38, 9<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung<br />
3.2.3-5: Felskopf in derr Rinne östlich des Nocksteins mit schwach aufgelockertem Felsverband,<br />
hangauswärts fallende Kluft zeigt einen Durchtrennungsgrad von
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung<br />
3.2.3-7: Felskopf mit hangauswärts fallenden Klüften<br />
(rote Linie) im orographisch linken Teil der Rinne<br />
östlich des Nocksteins, Abmessungen H= ca. 3 m, B= ca. 2,5 m, m Mächtigkeit von ca. 1 m; ; Blickrich-<br />
um zu<br />
tung Südosten<br />
Im Zuge<br />
der Begehung wurde ein Bemessungsprofil (vgl.Abbildungg 3.2.3-9) aufgenommen, untersuchen, ob Sturzblöcke, die<br />
sich im Bereich der Felsstufe unterhalb des Trockentales<br />
ablösen,<br />
bis in den Bereich des Maststandortes vordringen können. Die Lage des Bemessungsprofils ist in<br />
Abbildung 3.2.3-8 ersichtlich.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netzz GmbH<br />
119/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-8: Orthofoto mit Lage des Bemessungsprofils Nockstein mit Position des geplanten Standortes<br />
des Masten M039 (rotes Quadrat). Ohne Maßstab<br />
Felsrücken und Obelisk in Rinne<br />
Abbildung 3.2.3-9: Geometrie des Bemessungsprofils Nockstein (Winkelmast) mit Position des geplanten Standortes<br />
des Winkelmasten M039 (roter Pfeil)<br />
120/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Gutachten<br />
Eine Steinschlaggefährdung des Maststandortes M039 aus den potentiellen Ablös<strong>eb</strong>ereichen der<br />
unteren Felsstufe, dem Felsrücken innerhalb der Rinne, dem Felskopf im orographisch linken Bereich<br />
der Rinne sowie den Wandabschnitten insbesondere orographisch links der Rinne im Oberhang ist<br />
geg<strong>eb</strong>en. Die Reichweite von Sturzprozessen bis in den Bereich des Maststandortes M039 ist durch<br />
die vorliegenden Sturzblöcke belegt, der Maststandort selbst wurde jedoch durch historische Ereignisse<br />
nur sehr selten erreicht, die überwiegende Anzahl der Sturzblöcke kam deutlich bergseits des<br />
Standortes zur Ablagerung. Die Steinschlagfrequenz insbesondere von Prozessen mit einer Reichweite<br />
bis in den Bereich des geplanten Maststandortes wird als gering bis sehr gering beurteilt.<br />
Zur Ermittlung der Energien und Sprunghöhen solcher Prozesse wurden Steinschlagsimulationen am<br />
Bemessungsprofil durchgeführt. Es wurden verschiedene Varianten für Steinschlagschutzmaßnahmen<br />
untersucht. Aufgrund der relativ günstigen Hangmorphologie mit einer Hangneigung von ca. 16° bergseits<br />
des Maststandortes ist hier n<strong>eb</strong>en einem Steinschlagschutznetz auch die Errichtung eines Steinschlagschutzdammes<br />
möglich.<br />
Blockgrößen<br />
Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />
über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />
abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />
Homogenbereiches vermessen und dokumentiert. Als Bemessungsblockgröße wurde ein Block mit<br />
einer Kubatur von 1 m³ festgelegt. Diese Festlegung beruht einerseits darauf, dass die frischen Blöcke<br />
bis auf eine Ausnahme alle deutlich kleiner als 1 m³ sind, lediglich ein einzelner frischer Sturzblock<br />
weist eine Blockgröße von 3,33 m³ auf. Umgelegt auf die Gesamtzahl der Sturzblöcke ist somit aus<br />
derzeitiger Sicht nur in extremen Ausnahmefällen mit Blöcken von > 1 m³ zu rechnen.<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />
Freier Fall aus Wand östlich Nockstein<br />
Ablösungen aus Felsrücken in der Rinne<br />
Netzstandort<br />
Maststandort<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 121/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-10: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 1 m³ mit<br />
dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort M039 und potentielle Standorte<br />
der Schutzbauwerke: rote Pfeile<br />
Anzahl der Blöcke [n]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Winkelmast M39 Nockstein<br />
Endpositionen der Sturzblöcke<br />
4<br />
18<br />
33<br />
48<br />
62<br />
77<br />
92<br />
106<br />
121<br />
136<br />
150<br />
165<br />
180<br />
194<br />
209<br />
224<br />
238<br />
253<br />
268<br />
282<br />
297<br />
312<br />
326<br />
341<br />
356<br />
Position als x‐Koordinate des Profils [m]<br />
Abbildung 3.2.3-11: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 1 m³. Position des Maststandortes<br />
M039: x=351 m<br />
Energieverteilung am Maststandort M39 Nockstein (1 m³) n=43<br />
100<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1121<br />
1051<br />
982<br />
913<br />
844<br />
775<br />
705<br />
636<br />
567<br />
498<br />
428<br />
359<br />
290<br />
221<br />
152<br />
82<br />
13<br />
‐56<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-12: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Maststandortes, lediglich<br />
4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den Maststandort<br />
122/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Nockstein Maststandort M39<br />
Sprunghöhen normal auf Hang (1 m³) n=43<br />
3,1<br />
2,9<br />
2,8<br />
2,7<br />
2,6<br />
2,4<br />
2,3<br />
2,2<br />
2,0<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,7<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-13 Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Maststandortes,<br />
lediglich 4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den Maststandort<br />
Potentieller Standort eines Steinschlagschutznetzes bergseits des Maststandortes M039<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort "Netz" (1 m³) n=45<br />
100<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1206<br />
1145<br />
1084<br />
1023<br />
962<br />
901<br />
840<br />
779<br />
718<br />
657<br />
597<br />
536<br />
475<br />
414<br />
353<br />
292<br />
231<br />
170<br />
109<br />
48<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-14: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Schutznetzstandortes<br />
bergseits des Maststandortes, lediglich 4,5 % der modellierten Blöcke erreichten den Standort<br />
des Schutznetzes<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 123/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Netzstandort Nockstein<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1m³)<br />
2,9<br />
2,7<br />
2,6<br />
2,5<br />
2,4<br />
2,3<br />
2,1<br />
2,0<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,7<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-15: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des Standortes<br />
des Schutznetzes bergseits des Masten, lediglich 4,5 % der modellierten Blöcke erreichten<br />
den Netzstandort<br />
Mit den Erg<strong>eb</strong>nissen der Steinschlagsimulationen kann gezeigt werden, dass ein geringer Anteil von <<br />
5 % der modellierten 1000 Bemessungsblöcke mit einer Kubatur von 1 m³ den geplanten Maststandort<br />
erreichen. Die charakteristischen Einwirkungen hinsichtlich der Energie- und Sprunghöhen jener<br />
Blöcke, die die Beobachtungsquerschnitte erreichten sind in Tabelle 3.2.3-2 zusammengefasst.<br />
Die Reichweiten der Sturzblöcke sind in Abbildung 3.2.3-11 dargestellt. Damit kann nachvollziehbar<br />
gezeigt werden, dass die maximale Reichweite der Bemessungsblöcke bei einer x-Koordinate von<br />
363 m liegt. Aus diesem Befund kann mit ausreichender Sicherheit abgeleitet werden, dass ca. 30 m<br />
talseits des geplanten Maststandortes M039 (auf Position x=351 m) ohne Schutzmaßnahmen ein tolerierbares<br />
Restrisikos für Einwirkungen aus Steinschlagprozessen besteht.<br />
Beobachtungsquerschnitt<br />
Charakt. Einwirkung<br />
Energie E 99<br />
Charakt. Einwirkung<br />
Sprunghöhe H 95<br />
Steinschlagschutznetz x=346 m 1100 kJ 2,7 m<br />
Geplanter Maststandort x=351 m 1050 kJ 2,6 m<br />
Tabelle 3.2.3-2: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen Bemessungswerten für<br />
die Energie- und Sprunghöhe an der jeweiligen Position.<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Für die Bemessung der Steinschlagschutzmaßnahmen wurden bezugnehmend auf die derzeit im<br />
Entwurf vorliegende ONR 24810 „Technischer Steinschlagschutz“ in Hinblick auf die auftretenden<br />
Energien die 99% Perzentile sowie für die Sprunghöhen die 95% Perzentile als charakteristische Einwirkungen<br />
herangezogen. Diese charakteristischen Einwirkungen wurden um einen Teilsicherheitsbeiwert<br />
auf der Einwirkungsseite erhöht (Energie: E,d =1,15; Sprunghöhe: α 1 =1,3).<br />
In weiterer Folge sind die Widerstände für Steinschlagschutznetze (Spezifikationen aus der ETA) um<br />
Teilsicherheitsbeiwerte abzumindern (Energie: R,d =1,15; Sprunghöhe: α 2 =1,1).<br />
Als Steinschlagschutzmaßnahmen wird für den Bauwerkstandort „Nockstein (M 039)“ folgende Maßnahme<br />
vorgeschlagen:<br />
124/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit von ≥ 1455 kJ und<br />
einer wirksamen Bauwerkshöhe von h N ≥ 4 m.<br />
3.2.3.4 NAG-STE-02 Bereich Mühlsteinwand, Gem. Puch/Elsbethen<br />
Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollten zwei im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />
durch GWU vorausgeschiedene Standorte (M073 und M074) im Bereich des Fußes der<br />
Mühlsteinwand untersucht und in Hinblick auf die Steinschlaggefährdung der Maststandorte beurteilt<br />
werden.<br />
M073<br />
M074<br />
Abbildung 3.2.3-16: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte der Masten<br />
M073 und M074 (rote Quadrate)<br />
Sachverhalt<br />
Der gegenständliche Einhang im Bereich der zu beurteilenden Maststandorte M073 und M074 wurde<br />
vom Bearbeiter flächig begangen und die vorliegenden geologisch-geomorphologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten<br />
sowie die Hanggeometrie entlang von zwei Bemessungs-Profillinien erhoben.<br />
Geologie<br />
Der gegenständliche Einhang wird im Unterhang im Bereich der Maststandorte M073 und M074 von<br />
einer Wallform geprägt, die aus grobem Block-Haufwerk einer Felssturz-Ablagerung aufg<strong>eb</strong>aut wird.<br />
Die darüber folgende Aufsteilung wird von einer Blockschutthalde g<strong>eb</strong>ildet, deren Komponenten zumeist<br />
doppelkopfgroß oder kleiner sind. Die Halde weist zahlreiche unverwitterte bzw. nur schwach<br />
angewitterte Sturzblöcke auf (vgl. Abbildung 3.2.3-22). Über der Schutthalde folgt zumeist seicht liegender<br />
Fels, der von grauen Kieselkalken der Scheibelberg Fm. in Wechsellagerung mit bunten Unter-bis<br />
Mitteljurakalken in oft knolliger Ausprägung mit Einschaltungen von Mergeln repräsentiert wird.<br />
Der Hang wird nach oben hin von wandbildenden Kalken mit einer meist senkrechten Wandhöhe von<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 125/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
ca. 50 – 60 m abgeschlossen. Die Wandstufe wird im unteren Abschnitt von g<strong>eb</strong>ankten Kalken der<br />
Oberalm Fm. aufg<strong>eb</strong>aut, die in der oberen Wandhälfte massige Barmsteinkalk-Einschaltungen aufweisen.<br />
Die Schichtflächen der g<strong>eb</strong>ankten Kalke fallen mit 254/20 flach in den Hang hinein, die Bankungsmächtigkeit<br />
beträgt 5-30 cm.<br />
Bergseits der relativ flachen Maststandorte (Hangneigungen von -14° am Standort Nord bzw. 7° am<br />
Standort Süd) versteilt der Einhang kontinuierlich, bis er in die von Kalken der Oberalm Fm. Aufg<strong>eb</strong>aute,<br />
senkrechte Wandstufe übergeht.<br />
Abbildung 3.2.3-17: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />
Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte M073 und M074: rote Quadrate.<br />
Geomorphologie<br />
Nördlich des südlichen Maststandortes M074 (Tragmast) zieht eine im Unterhang recht deutlich<br />
ausgeprägte Rinne den Hang hinab (vgl. Abbildung 3.2.3-19 und Abbildung 3.2.3-19), in der eine<br />
durch die zahlreichen Schlagmarken an den Bäumen dokumentierte Konzentration von Sturzblöcken<br />
stattfindet (vgl.Abbildung 3.2.3-20). Die Rinne ist jedoch nicht so stark ausgeprägt, dass ein Überrollen<br />
oder Überspringen der orografisch rechten Rinnenflanke in Richtung des Maststandortes durch<br />
Sturzblöcke ausgeschlossen werden könnte.<br />
Abbildung 3.2.3-18: flache Rinne zwischen den Maststandorten<br />
126/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-19: Digitales Geländemodell mit der Lage der Bemessungsprofile mit Position der geplanten<br />
Standorte der Masten M073 und M074 (rotes Quadrat: Winkelmast M073, roter Kreis: Tragmast<br />
M074). Gelbe Fläche: fossile Felssturzablagerungen. Blaue Fläche: Schwemm- bzw. Schuttkegel<br />
aus den Rinnen. Ohne Maßstab<br />
Der Waldbestand im Unterhang ist überwiegend in schlechtem Zustand, zahlreiche Bäume weisen<br />
massive Schäden aus Steinschlag auf (vgl. Abbildung 3.2.3-20). Diese hohe Dichte von Steinschlagmarken<br />
am Baumbestand belegt eine relativ hohe Frequenz von Steinschlagereignissen mit tendenziell<br />
geringen Energien/Blockgrößen.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 127/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-20: stark durch Steinschlag geschädigter Waldbestand, Beleg für hohe Steinschlagfrequenz<br />
Im Bereich der Schutthalde bergseits der zum Begehungszeitpunkt ausgepflockten Maststandorte<br />
M073 und M074 finden sich zahlreiche relativ frische Sturzblöcke mit Abmessungen von maximal<br />
90x80x40 cm, die vorliegenden Blöcke sind häufig jüngeren Datums und weisen keine nennenswerten<br />
Verwitterungs- bzw. Bewuchsspuren auf (vgl. Tabelle 3.2.3-3 und Tabelle 3.2.3-4).<br />
Die Blöcke im direkten Umfeld der Maststandorte sind ohne Ausnahme älteren Datums, weisen eine<br />
sehr starke Bemoosung und Verwitterung auf und stammen augenscheinlich aus einem relativ großen<br />
Felssturzereignis. Hier finden sich auch deutlich größere Blöcke mit Kubaturen von bis zu mehreren<br />
Kubikmetern (vgl.Abbildung 3.2.3-21).<br />
Abbildung 3.2.3-21: alte Felssturzablagerungen im Bereich des Maststandortes M073 (Winkelmast)<br />
128/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-22: frische bzw. angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich der beiden Bemessungsprofile<br />
Achsen<br />
Kubatur<br />
Nr. x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />
Anmerkung<br />
1 50,00 30,00 15,00 0,02<br />
2 30,00 25,00 15,00 0,01<br />
3 40,00 30,00 15,00 0,02<br />
4 30,00 25,00 15,00 0,01<br />
5 40,00 20,00 10,00 0,01<br />
6 30,00 25,00 15,00 0,01<br />
7 40,00 20,00 15,00 0,01<br />
8 30,00 25,00 15,00 0,01<br />
9 60,00 40,00 25,00 0,06<br />
10 50,00 35,00 25,00 0,04<br />
11 70,00 55,00 40,00 0,15<br />
12 45,00 30,00 20,00 0,03<br />
13 45,00 30,00 25,00 0,03<br />
14 40,00 35,00 25,00 0,04<br />
15 40,00 25,00 20,00 0,02<br />
16 60,00 35,00 30,00 0,06<br />
17 45,00 30,00 25,00 0,03<br />
18 40,00 30,00 30,00 0,04<br />
19 90,00 80,00 40,00 0,29<br />
20 70,00 70,00 50,00 0,25<br />
21 40,00 40,00 30,00 0,05<br />
22 40,00 35,00 30,00 0,04<br />
Tabelle 3.2.3-3: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich des Bemessungsprofils des<br />
nördlichen Masts M073 (Winkelmast)<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 129/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Blockgrößenverteilung Mühlsteinwand Mastt M073<br />
9,1<br />
4,5<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Blockgrößenverteilung Mühlsteinwand Mast M074M<br />
16,7<br />
8,3<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-26: kompakte Wandbereiche, insbesondere oberhalb des Wandfusses<br />
An wandparallelen steilen Kluft- und Störungssystemen sind im Bereich des Wandfußes mehrere<br />
Felsbereiche mit mehreren 10er Kubikmetern weitgehend vom Felsverband abgelöst und sind mittelbis<br />
langfristig als nicht standsicher einzuordnen (vgl. Abbildung 3.2.3-27). Die maximale Kluftkörpergröße<br />
beträgt im nördlichen Wandbereich ca. 3 m³, im Südlichen ca. 0,5 m³. Diese Kluftkörpergrößen<br />
stellen jedoch sehr selten vorkommende Maximalblockgrößen dar, eine weitere Zerlegung der g<strong>eb</strong>ankten<br />
Kalke kann beim Absturz über den teilweise felsdominieren Unterhang unterstellt werden.<br />
132/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-27: vom Felsverband abgelöste Felsbereiche bergseits der beiden Maststandorte<br />
Im Zuge der Begehung wurden zwei Bemessungsprofile (vgl. Abbildung 3.2.3-29 und Abbildung<br />
3.2.3-30) aufgenommen, um zu modellieren, welche Energien und Sprunghöhen im Bereich der Maststandorte<br />
auftreten würden. Die Lage der Bemessungsprofile ist in Abbildung 3.2.3-28 dargestellt.<br />
Abbildung 3.2.3-28: Lage der Bemessungsprofile Mühlsteinwand mit Position der geplanten Standorte der Masten<br />
(rote Quadrate). Ohne Maßstab<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 133/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-29: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Nord M073 (Winkelmast) mit Position des geplanten Standortes<br />
des Masten (roter Pfeil)<br />
Abbildung 3.2.3-30: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Süd (Tragmast) mit Position des geplanten Standortes des<br />
Masten M 074 (roter Pfeil)<br />
134/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Gutachten<br />
Eine Steinschlaggefährdung der beiden Maststandorte M073 und M074 ist aus den teilweise aufgelockerten<br />
Partien im Fußbereich der Felswand im Oberhang jedenfalls zu unterstellen. Beleg hierfür<br />
sind einerseits die zahlreichen, auch als relativ aktuell anzusprechenden Sturzblöcke im Unterhang.<br />
Diese erreichten im Bereich des Standortes Nord (Winkelmast) den geplanten Maststandort nicht, hier<br />
liegen die aktuellen Blöcke durchwegs einige 10er Meter oberhalb des Standortes. Im Bereich des<br />
Standortes Süd (Tragmast) finden sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Standort aktuelle<br />
Sturzblöcke. Im Bereich des südlichen Maststandortes (Tragmast) finden sich Schwemmkegelablagerungen<br />
aus den Rinnerosionen des Unterhanges (vgl. Abbildung 3.2.3-19).<br />
Inwieweit Steinschlagprozesse, die im Bereich der im Oberhang bestehenden Felswand bergseits der<br />
beiden Maststandorte ihren Ausgang haben, die Maststandorte M073 und M074 erreichen können<br />
und welche Energien und Sprunghöhen hierbei auftreten, wurde im Rahmen von Steinschlagsimulationen<br />
untersucht.<br />
Blockgrößen<br />
Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />
über die Aufnahme der Schutthalde bzw. die vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />
abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke im Verlauf der<br />
Bemessungsprofile vermessen und dokumentiert. Als Bemessungsblockgröße wurde für das Bemessungsprofil<br />
Nord (Winkelmast) ein Block mit einer Kubatur von 0,3 m³, für das Bemessungsprofil Süd<br />
(Tragmast) ein Block mit einer Kubatur von 0,15 m³ festgelegt. Diese Bemessungsblockgrößen entsprechen<br />
den Größtblöcken die im Bereich der Sturzbahn vorgefunden wurden. Der Vergleich dieser<br />
Blockgrößen mit den maximalen Kluftkörpergrößen der aufgelockerten Wandbereiche zeigt weitgehende<br />
Übereinstimmung. Die Blockgrößenverteilung der fossilen Bergsturzmassen, die den Hang im<br />
Bereich des Standortes selbst aufbauen, wurde nicht für die Bemessung der Schutzmaßnahmen herangezogen,<br />
da diese Blockgrößen keine Entsprechung in den Kluftkörpergrößen der aufgelockerten<br />
Felspartien in den Wandbereichen aufweisen.<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />
Im Zuge der Auswertung der Steinschlagsimulation zeigt sich, dass aufgrund der großen Steilheit des<br />
Hanges unterhalb der Felswände, den hohen Initialenergien nach dem freien Fall über bis zu ca. 50-<br />
60 m aus den Felswänden und den ungünstigen Dämpfungseigenschaften der oberen Abschnitte des<br />
Unterhanges beträchtliche Sprungweiten und -höhen der Sturzblöcke insbesondere im oberen Abschnitt<br />
der Sturzbahn auftreten können.<br />
Im Bereich des morphologisch günstigen Verlaufs des Hanges direkt bergseits der Maststandorte, mit<br />
hohen Rauigkeiten und geringen Hangneigungen werden die Sturzblöcke stark gedämpft und erreichen<br />
am Standort der potentiellen Schutzmaßnahme – auch aufgrund der relativ geringen Blockkubaturen<br />
vergleichsweise geringe Energien und Sprunghöhen. Eine Plausibilitätskontrolle der Erg<strong>eb</strong>nisse<br />
zeigt für die 99% Perzentile der Energien Geschwindigkeiten von 24 bis 28 m/s. Diese Werte sind im<br />
Vergleich zu Erg<strong>eb</strong>nissen aus 1:1 Steinschlagversuchen in der Literatur plausibel (vgl. Berger, F.<br />
2003).<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 135/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-31: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Nord M073 (Winkelmast)<br />
mit einer Bemessungsblockgröße von 0,3 m³, Maststandort: roter Pfeil, potentieller Standort<br />
Schutzmaßnahme: grüner Pfeil<br />
136/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-32: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Süd M074 (Tragmast)<br />
mit einer Bemessungsblockgröße von 0,15 m³, Maststandort: roter Pfeil, potentieller Standort<br />
Schutzmaßnahme: grüner Pfeil<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort M073 Winkelmast<br />
Mühlstein (0,3 m³)<br />
409<br />
386<br />
362<br />
339<br />
315<br />
291<br />
268<br />
244<br />
221<br />
197<br />
174<br />
150<br />
126<br />
103<br />
79<br />
56<br />
32<br />
8<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-33: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,3 m³ am Maststandort Nord - Winkelmast<br />
am Schutzbauwerkstandort. Position des Maststandortes: x=195 m, ca. 15 % der modellierten<br />
Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 137/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Schutzbauwerk Mühlstein Winkelmast M073<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,3 m³) n=148<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
3,8<br />
3,6<br />
3,4<br />
3,3<br />
3,1<br />
2,9<br />
2,7<br />
2,6<br />
2,4<br />
2,2<br />
2,0<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,5<br />
1,3<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-34: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,3 m³ Maststandort Nord -<br />
Winkelmast im Bereich des Schutzbauwerkes bergseits des Winkelmasten, ca. 15 % der modellierten<br />
Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes.<br />
100<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort Mühlstein Tragmast M074<br />
(0,15 m³)<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
159<br />
150<br />
141<br />
132<br />
122<br />
113<br />
104<br />
95<br />
86<br />
77<br />
67<br />
58<br />
49<br />
40<br />
31<br />
22<br />
12<br />
3<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-35: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im Bereich des Standortes der<br />
Schutzmaßnahme bergseits des Maststandortes, ca. 70 % der modellierten Blöcke erreichten<br />
den Standort des Schutzbauwerkes.<br />
138/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Mühlsteinwand Tragmast M074<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,15 m³)<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
6,8<br />
6,4<br />
6,1<br />
5,8<br />
5,4<br />
5,1<br />
4,7<br />
4,4<br />
4,1<br />
3,7<br />
3,4<br />
3,0<br />
2,7<br />
2,4<br />
2,0<br />
1,7<br />
1,3<br />
1,0<br />
0,7<br />
0,3<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-36: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im Bereich<br />
des Standortes der Schutzmaßnahme bergseits des Masten, ca. 70 % der modellierten Blöcke erreichten<br />
den Standort des Schutzbauwerkes.<br />
Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse – charakteristische Einwirkungen<br />
Beobachtungsquerschnitt<br />
Charakt. Einwirkung E T,k<br />
Charakt. Einwirkung E H,k<br />
Energie E 99<br />
Sprunghöhe H 95<br />
Standort Nord – Winkelmast M073 339 kJ 2 m<br />
Standort Süd – Stützmast M074 112 kJ 2 m<br />
Tabelle 3.2.3-5: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen Bemessungswerten für<br />
die Einwirkung: Energie- und Sprunghöhe für Schutzmaßnahmen bergseits der beiden Maststandorte<br />
M073 und M074<br />
Die Designwerte der Einwirkung erg<strong>eb</strong>en sich gem. derzeit vorliegendem Entwurf der ONR 24810<br />
„Technischer Steinschlagschutz ― Begriffe, Einwirkungen, Bemessung und konstruktive Durchbildung,<br />
Überwachung und Instandhaltung“ aus folgenden Berechnungen:<br />
Winkelmast:<br />
Energie: T E,d =T E,k * E = 339*1,15 = 390 kJ<br />
Sprunghöhe: h E,d = h E,k *α 1 = 2*1,3=2,6 m<br />
Tragmast:<br />
Energie: T E,d = T E,k * E = 112*1,15 = 129 kJ<br />
Sprunghöhe: h E,d = h E,k *α 1 = 2*1,3=2,6 m<br />
Die Designwerte auf der Widerstandsseite für Steinschlagschutznetze erg<strong>eb</strong>en sich aus einer Abminderung<br />
der Energieaufnahmefähigkeit der Schutznetze RE,d = Rk,MEL / γE,R gem. ETA um den Teilsicherheitsbeiwert<br />
von γ E,R =1,15 und einer Abminderung der geprüften Bauwerkshöhe hR,d = hR,k/α 2<br />
mit α 2 = 1,1.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 139/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Damit erg<strong>eb</strong>en sich für die Steinschlagschutznetze folgende Designwerte:<br />
Standort Nord: M073:<br />
E D =390*1,15 = 450 kJ (Mindestenergieaufnahmefähigkeit MEL Schutznetz gem. ETA)<br />
h R,d = hR,k/α 2 d. h. die kommerzielle Höhe des geprüften Schutznetzes muss um einen Faktor 1,1 höher<br />
sein als der Designwert der Einwirkung => = 2,6*1,1 =2,86 m<br />
Standort Süd: M074:<br />
E D =129*1,15 = 150 kJ (Mindestenergieaufnahmefähigkeit MEL Schutznetz gem. ETA)<br />
h R,d = hR,k/α 2 d. h. die kommerzielle Höhe des geprüften Schutznetzes muss um einen Faktor 1,1 höher<br />
sein als der Designwert der Einwirkung => = 2,6*1,1 =2,86 m<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Als Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für die Bauwerkstandorte bergseits der<br />
Maststandorte am Fuße der „Mühlsteinwand“ folgende Maßnahmen geplant:<br />
Standort Nord: M073<br />
Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit von ≥ 450 kJ und einer<br />
wirksamen Bauwerkshöhe von ≥ 2,86 m, Länge des Bauwerks: 30 m<br />
Standort Süd: M074<br />
Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit von ≥ 150 kJ und einer<br />
wirksamen Bauwerkshöhe von ≥ 2,86 m, Länge des Bauwerks: 30 m<br />
3.2.3.5 NAG-STE-03 Bereich Guggen, Gem. Adnet<br />
Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollte der im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />
durch GWU vorausgeschiedener Standort M104 im Bereich Adnet/Guggenberg untersucht<br />
und in Hinblick auf die Steinschlaggefährdung des Maststandortes beurteilt werden.<br />
Abbildung 3.2.3-37: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes des<br />
Winkelmasten M104 (rotes Quadrat)<br />
140/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Sachverhalt<br />
Der gegenständliche Einhang im Bereich des zu beurteilenden Maststandortes M104 wurde vom Bearbeiter<br />
flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die Hanggeometrie<br />
entlang der Bemessungs-Profillinie erhoben.<br />
Geologie<br />
Der gegenständliche Einhang wird im Unterhang von Schrambachschichten (Mergel, plattig, grau,<br />
dicht) aufg<strong>eb</strong>aut, die jedoch am Hang nicht aufgeschlossen sind (vgl.Abbildung 3.2.3-38). Bergseits<br />
des Trockentales, das den Unterhang vom Guggenberg trennt, wird der Guggenberg von Riff- und<br />
Korallenkalken der Kössen Formation aufg<strong>eb</strong>aut. Im Bereich der relativen Verflachung beim Maststandort<br />
bzw. tiefer am Hang finden sich morphologische Hinweise auf glaziale Lockersedimente.<br />
Abbildung 3.2.3-38: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />
Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte: rote Quadrate. 30: Schrambachschichten; 31: Oberalm Fm;<br />
41: Riff- + Korallenkalk der Kössen Fm.<br />
Geomorphologie<br />
Im Bereich unmittelbar bergseits des zum Begehungszeitpunkt ausgepflockten Maststandortes M104<br />
finden sich vereinzelt Felsblöcke mit Abmessungen von maximal 110x110x30 cm, die vorliegenden<br />
Blöcke sind durchwegs stark bemoost und verwittert (vgl. Blöcke Nr. 2-5 Tabelle 3.2.3-6). Oberhalb<br />
des Maststandortes befindet sich ein Jungwald mit einer Hangneigung von ca. 15°, darüber folgt ein<br />
schwach ausgeprägter Rücken mit einer Längsneigung von 12-16° und einer schrägen Länge von ca<br />
80 m. Am Fuß des darüber folgenden steilen, felsdominierten Hangabschnitts finden sich zahlreiche<br />
Sturzblöcke, die teilweise intern stark zerlegt sind (vgl. Blöcke Nr. 6-12 in Tabelle 3.2.3-6).<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 141/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Die hier vorliegenden Blöcke sind vereinzelt aktuell, d. h. sie weisen keine nennenswerten<br />
Verwitterungsspuren oder Bewuchs auf, der überwiegende Teil der Blöcke ist jedoch stark bemoost<br />
und verwittert (vgl. Abbildung 3.2.3-39).<br />
Die Steilstufe selbst wird von Kalken der Kössen Formation aufg<strong>eb</strong>aut, der Felsverband ist hier<br />
kompakt bis schwach aufgelockert. Oberflächlich finden sich zahlreiche lose aufliegende Blöcke mit<br />
maximal Doppelkopfgröße (vgl. Abbildung 3.2.3-43).<br />
Die Felsstufe verflacht sich ca. 60 Hm oberhalb des Maststandortes deutlich und die anstehenden<br />
Kalke leiten schließlich in ein Trockental über. Das Tal weist in Richtung Maststandort ein<br />
Gegengefälle von ca. 16° bei einer schrägen Länge von 30 m auf. Bergseits des Trockentales steilt<br />
der Hang wieder in Richtung Guggenberg auf, auch hier stehen Kalke unter einer geringmächtigen<br />
Hangschuttbedeckung an.<br />
Die im Bereich des Einhanges vorgefundenen Blöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen<br />
sind in Tabelle 3.2.3-6 dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung in Abbildung 3.2.3-40 graphisch<br />
dargestellt.<br />
Abbildung 3.2.3-39: überwiegend alte Sturzblöcke am Fuß der Steilstufe oberhalb des Maststandortes M104<br />
Achsen<br />
Kubatur<br />
Nr. x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />
Anmerkung<br />
1 180,00 70,00 70,00 0,88 Sehr alt, intern zerlegt, vermutl. geringe Sturz-<br />
2 50,00 40,00 15,00 0,03 Alt, direkt oberhalb Standort<br />
3 100,00 65,00 40,00 0,26 Alt, direkt oberhalb Standort<br />
4 110,00 110,00 30,00 0,36 Alt, direkt oberhalb Standort<br />
5 60,00 40,00 15,00 0,04 Alt, direkt oberhalb Standort<br />
6 50,00 30,00 25,00 0,04 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />
7 60,00 60,00 30,00 0,11 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />
8 60,00 30,00 30,00 0,05 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />
9 80,00 30,00 30,00 0,07 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />
10 60,00 40,00 25,00 0,06 Rel. frisch, Fuß Steilstufe<br />
11 80,00 45,00 30,00 0,11 alt, Fuß Steilstufe<br />
12 70,00 50,00 20,00 0,07 alt, Fuß Steilstufe<br />
13 80,00 40,00 30,00 0,10 alt, lose in Steilstufe auf 640 m ü.d.A.<br />
14 120,00 50,00 50,00 0,30 Maximal großer Kluftkörper, abgelöst in Fels-<br />
Tabelle 3.2.3-6: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Adnet/Guggenberg (Winkelmast)<br />
142/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Blockgrößenverteilung beim Standort M104 Adnet/Guggenberg<br />
35,7<br />
7,1<br />
57,1<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-42: Bemessungsprofil Adnet/Guggenberg (Winkelmast) mit Position des geplanten M104 (roter<br />
Pfeil)<br />
Abbildung 3.2.3-43: Felsstufe im Mittelhang mit kompaktem bis schwach aufgelockertem Felsverband, starke<br />
Zerlegung, Kluftkörper überwiegend < 0,1 m³<br />
144/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Gutachten<br />
Eine Steinschlaggefährdung des Maststandortes M104 aus den seicht anstehenden Felsformationen<br />
des obersten Aufbaus des Guggenberges kann aufgrund des bergseits des Standortes ausg<strong>eb</strong>ildeten<br />
Trockentales mit einem markanten Gegenanstieg in Falllinie des Guggenberges zum Standort mit an<br />
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.<br />
Inwieweit Steinschlagprozesse, die im Bereich der im Unterhang bestehenden Felsstufe oberhalb des<br />
flachen Rückens bergseits des Standortes ihren Ausgang haben, den Maststandort erreichen können,<br />
wurde im Rahmen einer Steinschlagsimulation untersucht.<br />
Blockgrößen<br />
Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />
über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />
abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />
Homogenbereiches vermessen und dokumentiert. Als Bemessungsblockgröße wurde ein Block mit<br />
einer Kubatur von 0,5 m³ festgelegt.<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />
Abbildung 3.2.3-44: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 0,5 m³ mit<br />
dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort M104: roter Pfeil<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 145/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Endpunkte Sturzblöcke<br />
350<br />
300<br />
Anzahl der Blöcke [n]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
293<br />
275<br />
257<br />
238<br />
220<br />
202<br />
184<br />
166<br />
148<br />
130<br />
112<br />
94<br />
75<br />
57<br />
39<br />
21<br />
3<br />
Position x [m]<br />
Abbildung 3.2.3-45: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 0,5 m³. Position des Maststandortes<br />
M104: x=258 m<br />
Hüllkurve Energie<br />
350<br />
300<br />
250<br />
Energie [kJ]<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
290<br />
272<br />
254<br />
235<br />
217<br />
199<br />
181<br />
163<br />
145<br />
127<br />
109<br />
91<br />
72<br />
54<br />
36<br />
18<br />
0<br />
Position x [m]<br />
Abbildung 3.2.3-46: Hüllkurve der im Zuge des Sturzverlaufs auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit<br />
0,5 m³ in kJ<br />
Im Zuge der Steinschlagsimulation konnte gezeigt werden, dass keiner der modellierten<br />
1000 Bemessungsblöcke den Maststandort M104 erreichte.<br />
Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung<br />
Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für den Maststandort M104 „Adnet/Guggenberg“<br />
NICHT erforderlich.<br />
146/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
3.2.3.6 NAG-STE-04 Bereich Modermühle, Gem. Kuchl<br />
Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollte die Steinschlaggefährdung des Maststandortes<br />
M124 im Bereich östlich von Kuchl beurteilt werden, der im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />
als durch Steinschlag sowie Rutschung gefährdet vorausgeschieden wurde.<br />
Abbildung 3.2.3-47: Übersichtslageplan mit Position des untersuchten geplanten Maststandortes M124 (roter<br />
Kreis)<br />
Sachverhalt<br />
Der gegenständliche Einhang im Bereich des zu beurteilenden Maststandorts M124 wurde vom Bearbeiter<br />
am 2. 12. 2011 begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die Hanggeometrie<br />
entlang der Bemessungs-Profillinien erhoben. Der Maststandort M124 war zum Begehungszeitpunkt<br />
nicht ausgepflockt, die Lage wurde von GWU vor Ort definiert.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 147/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-48: Überblicksfoto über den Einhang, ungefähre Lage des Maststandortes M124 (Pfeil)<br />
Geologie<br />
Die Wandstufen im Oberhang sowie die nördlich im Bereich der Modermühlquellen anstehenden Gesteine<br />
sind durchwegs der Oberalm Formation zuzuordnen (vgl.Abbildung 3.2.3-49). Dabei handelt es<br />
sich um dichte, meist gut g<strong>eb</strong>ankte und teilweise hornsteinführende Kalke deren Schichtflächen eine<br />
flache Lagerung aufweisen (vgl.Abbildung 3.2.3-50).<br />
Abbildung 3.2.3-49: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />
Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandort M124: roter Kreis.<br />
148/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-50: Schmidt’sches Netz mit Darstellung der maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen im Bereich der Felswände<br />
im Oberhang<br />
Die im Bereich der Felswand vorgefundenen maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen werden einerseits von der<br />
fast söhlig liegenden Schichtung, der Kluftschar K1 als wandbildendes Element sowie einer Kluftschar<br />
K2, die normal auf die Felswand streicht und i. w. saiger steht g<strong>eb</strong>ildet. Diese Kluftschar weist jedoch<br />
nur eine geringe Erstreckung von 0,2-0,5 m auf und ist mit Kluftabständen von ≥ 2 m relativ selten. Die<br />
wandbildende Kluftschar K1 hingegen weist geringe Kluftabstände von 0,3-0,6 m mit einer Erstreckung<br />
im Meter bis 10er Meterbereich auf. Im Bereich des Wandfußes zeigt die Kluftschar K1 teilweise<br />
Öffnungsweiten von 30 mm.<br />
Die Kalke im Wandbereich sind an der Basis sehr gut g<strong>eb</strong>ankt, die Bankung weist Mächtigkeiten von<br />
5-50 cm auf. Die untersten ca. 4 m der Felswand zeigen eine starke Auflockerung, darüber ist der<br />
Felsverband bis auf einzelne lokale Abschnitte i. w. kompakt. Oberhalb der dünn g<strong>eb</strong>ankten Abfolge<br />
am Wandfuß werden die Bankmächtigkeiten deutlich größer und können hier bis zu 2 m erreichen.<br />
Die obere Wandhälfte der im Bereich des Bemessungsprofils 22 m hohen Felswand zeigt keine erkennbare<br />
Bankung und ist massig ausg<strong>eb</strong>ildet.<br />
Durch die dünnbankige Ausbildung der Abfolgen am Wandfuß und der dominanten wandparallelen<br />
K1-Klüfte kommt es in diesem Bereich zu einem kontinuierlichen, tendenziell kleinstückigen Abtrag<br />
der zur Bildung von Überhängen führt (vgl.Abbildung 3.2.3-51).<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 149/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-51: Bildung von Überhängen durch den kontinuierlichen Abtrag von stark zerlegten und dünn<br />
g<strong>eb</strong>ankten Oberalm Kalken im Bereich des Wandfußes<br />
Im mittleren Wandabschnitt finden sich vereinzelt und lokal beschränkt weitgehend vom Felsverband<br />
abgelöste Felspartien mit Gesamtkubaturen von 3-5 m³ (vgl.Abbildung 3.2.3-52).<br />
Abbildung 3.2.3-52: an offenen (Pfeil) wandparallelen Klüften (K1) vom Felsverband weitgehend abgelöste Felspartien<br />
Sturzblöcke – „stumme Zeugen“<br />
Die im Bereich des Einhanges unterhalb der markanten Felswand, die von Kalken der Oberalm Formation<br />
aufg<strong>eb</strong>aut wird vorgefundenen Sturzblöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen sind in<br />
Tabelle 3.2.3-7 dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung in Abbildung 3.2.3-55 graphisch dargestellt.<br />
150/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-53: frische Sturzblöcke Unterhalb der Felswand<br />
Abbildung 3.2.3-54: alte Sturzblöcke unterhalb der Felswand bzw. im Bereich der Verflachung<br />
Es finden sich zahlreiche auch frische Blöcke ohne Verwitterungsspuren unterhalb der Wandstufe.<br />
Nach Aussagen eines Jägers vor Ort kam es vor ca. 3-4 Jahren zu einem Steinschlagereignis, bei<br />
dem ein ca. 2,5 m³ großer Block ca. 80 m südlich des Maststandortes M124 im Bereich der Höhenkote<br />
des Maststandortes zum Stillstand kam.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 151/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Nr.<br />
Achsen<br />
x [cm] y [cm]<br />
z [cm]<br />
Kubatur<br />
[m³]<br />
Anmerkung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
120,00 85,00 85,00 70,00 120,00 120,00 65,00 70,00 90,00 65,00 100,00 55,00 100,00 120,00 240,00 70,00 55,00 100,00 120,00 90,00 100,00 200,00 85,00 75,00 80,00 65,00 70,00 85,00 50,00 45,00 65,00 40,00 50,00 50,00 50,00 100,00 180,00 60,00 30,00 40,00 45,00 90,00 90,00 90,00 90,00<br />
65,00<br />
60,00<br />
60,00<br />
70,00<br />
40,00<br />
25,00<br />
40,00<br />
35,00<br />
30,00<br />
40,00<br />
30,00<br />
30,00<br />
90,00<br />
60,00<br />
30,00<br />
20,00<br />
30,00<br />
40,00<br />
40,00<br />
60,00<br />
70,00<br />
0,9<br />
0,4<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,1<br />
0,1<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,2<br />
1,1<br />
2,6<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,1<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,5<br />
1,3<br />
Alt, A auf Weg ober Mühle<br />
Alt, A auf Weg ober Mühle<br />
Alt, A am Maststandort<br />
Alt, A am Maststandort<br />
Alt, A Teilkluftkörper eines größeren<br />
Leicht L angewittert in Kalkbrennloch<br />
Leicht L angewittert oberhalb Kalk-<br />
direkt<br />
Leicht L angewittert an Baum<br />
angewittert a<br />
Blockgruppe 50 m S‘<br />
Wie W 9<br />
Wie W 9<br />
Wie W 9<br />
angewittert a 60 m S‘ Mast<br />
alt a 60 m S‘ Mast<br />
Frisch, F lt. Jäger 3-4 Jahre alt, ca. 80<br />
Angewittert, A ca. 80 m S‘ Mast<br />
frisch, ca. 80 m S‘ Mast<br />
bemoost, b ca. 80 m S‘ Mast<br />
angewittert, a ca. 80 m S‘ Mast<br />
Frisch, F ober Großblock<br />
Frisch, F ober Großblock, steckt s im<br />
Frisch, F ober Großblock, Säule hinter<br />
23 65,00 65,00 40,00<br />
0,2 Frisch, F ober Großblock, hinter 2<br />
24<br />
25<br />
26<br />
330,00 75,00 150,00 250,00 75,00 75,00 100,00<br />
30,00<br />
30,00<br />
8,3<br />
0,2<br />
0,3<br />
Frisch, F ca. 255 m unter Wand 60 m<br />
Frische F Blockgruppe a. Wandfuß<br />
Frische F Blockgruppe a. Wandfuß<br />
Tabelle 3.2.3-7: Abmessungen derr vermessenenn Blöcke am Einhang im Bereich M124<br />
Blockgrößenverteilung [%] Kuchl<br />
11, ,5<br />
3, 8<br />
1,0 -2,66<br />
m³<br />
>2,6 -10 m³<br />
Abbildung<br />
3.2.3-55: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke amm Einhang<br />
152/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Im Rahmen der Geländeaufnahmen wurde ein Bemessungsprofil beginnend von der Oberkante der<br />
Wandstufe bergseits des Maststandortes M124 bis in die Talflur aufgenommen. Die Lage des Bemessungsprofils<br />
ist in Abbildung 3.2.3-56 ersichtlich, die Geometrie des Profils ist in Abbildung 3.2.3-57<br />
dokumentiert.<br />
Abbildung 3.2.3-56: Lage des Bemessungsprofils (rote Linie) und des Maststandortes M124 (rotes Quadrat) ohne<br />
Maßstab<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 153/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-57: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Maststandortes M124 (roter Pfeil)<br />
Gutachten<br />
Aus der markanten, über 20 m hohen Felswand oberhalb des Maststandortes M124 ist jedenfalls mit<br />
Steinschlagereignissen zu rechnen. Die aktive Halde ohne Bewuchs sowie zahlreiche auch frische<br />
größere Sturzblöcke tiefer und vor allem südlich des Bemessungsprofils belegt eine hohe Steinschlagfrequenz.<br />
Blockgrößen<br />
Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />
über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />
abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke vermessen und<br />
dokumentiert. Als Bemessungsblock wurde ein 1 m³ Block herangezogen, der ca. dem 99% Fraktil der<br />
vorliegenden Sturzblöcke in der Halde entspricht. Der Großblock, der unmittelbar unterhalb der Felswand<br />
vorgefunden wurde und eine Kubatur von ca. 8,3 m³ aufweist (vgl. Abbildung 3.2.3-53, letztes<br />
Foto), zeigt eine interne Zerlegung in Einzelkluftkörper, die in der Größenordnung von maximal 2,5 m³<br />
liegen. Dies entspricht auch der Kubatur des größten Blockes der eine Reichweite bis zur Höhenkote<br />
des geplanten Maststandortes aufweist (2,6 m³, vgl. Tabelle 3.2.3-7 Block Nr. 15). Diese Blockgröße<br />
tritt nur in extrem seltenen Ausnahmefällen auf und ist aus derzeitiger Sicht damit auch nicht als Bemessungsblockgröße<br />
heranzuziehen. Um zu untersuchen, welche Energien von diesem als Größtblock<br />
(V max ) eingeschätzten Sturzblock im Bereich des Maststandortes bzw. des Standortes eines<br />
Schutzbauwerks zu erwarten sind, wurde dieser Maximalblock <strong>eb</strong>enfalls im Rahmen der Steinschlagsimulation<br />
untersucht.<br />
154/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />
Abbildung 3.2.3-58: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit Kontrollquerschnitt im Bereich unmittelbar<br />
bergseits des Maststandortes M124 (Position der Schutzmaßnahme: roter Pfeil, Maststandort:<br />
grüner Pfeil) mit einer Bemessungsblockgröße von 1 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm<br />
RocFall 4.0.<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (1 m³)<br />
100<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
563<br />
532<br />
501<br />
470<br />
438<br />
407<br />
376<br />
344<br />
313<br />
282<br />
250<br />
219<br />
188<br />
157<br />
125<br />
94<br />
63<br />
31<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-59: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 1 m³ in kJ<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 155/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1 m³)<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2,2<br />
2,1<br />
2,0<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-60: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1 m³ in m (Oberkante Block)<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (2,6 m³)<br />
100<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1626<br />
1539<br />
1451<br />
1363<br />
1276<br />
1188<br />
1100<br />
1013<br />
925<br />
837<br />
749<br />
662<br />
574<br />
486<br />
399<br />
311<br />
223<br />
136<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-61: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in kJ<br />
156/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (2,6 m³)<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2,7<br />
2,6<br />
2,5<br />
2,4<br />
2,3<br />
2,2<br />
2,1<br />
2,0<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-62: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in m (Oberkante Block)<br />
Profil<br />
Blockgröße<br />
[m³]<br />
Energie Fraktile<br />
[X % < Y kJ]<br />
Bauwerkshöhe<br />
erforderlich [m]<br />
Kuchl 1 1<br />
Kuchl 1 2,6<br />
100 % < 563 kJ<br />
98,5 % < 500 kJ<br />
100 % < 1626 kJ<br />
89 % < 1000 kJ<br />
3 m<br />
3,5<br />
Tabelle 3.2.3-8: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht aufgrund der hohen Ereignisfrequenz bzw.<br />
der auftretenden Energien für den Maststandort M124 erforderlich. Die Dimensionierung der Schutzmaßnahmen<br />
erfolgt auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation (vgl. Abbildung 3.2.3-58 bis<br />
Abbildung 3.2.3-62).<br />
Die im Rahmen der Simulation ermittelten Energien liegen für den Bemessungsblock von 1 m³ durchwegs<br />
< 563 kJ, 98,5 % der berechneten Bemessungsblöcke (1000 Stk.) weisen Energien von < 500<br />
kJ auf.<br />
Der als Maximalkubatur unterstellte 2,6 m³-Block zeigt im Bereich des Schutzbauwerkes Maximalenergien<br />
von 1626 kJ, ca. 90% der modellierten Blöcke (1000 Stk.) zeigten Energien von < 1000 kJ,<br />
20 % der Sturzblöcke weisen Energien von < 500 kJ auf.<br />
Die Sprunghöhen liegen aufgrund der günstigen Dämpfungseigenschaften der Schutthalde oberhalb<br />
des Maststandortes im Bereich von 2,5 – 3,0 m.<br />
Um eine vollständige Abdeckung der Bemessungsblockgröße von 1 m³ und eine weitgehende Abdeckung<br />
der Energien des aus derzeitiger Sicht als Maximalblockgröße eingestuften Sturzkubatur von<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 157/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
2,6 m³ zu erreichen, wird die Errichtung eines Steinschlagschutznetzes mit einer Energieaufnahmefähigkeit<br />
von 1000 kJ sowie einer Nominalhöhe von mindestens 3,5 m empfohlen.<br />
3.2.3.7 NAG-STE-05, 06 Bereich Pass Lueg, Gem. Golling und Werfen<br />
Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollten vier, im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />
durch GWU vorausgeschiedene Standorte M158, M161 und M162 im Bereich Pass Lueg<br />
und M173 in Stegenwald begangen und untersucht werden.<br />
M158<br />
M162<br />
M161<br />
Abbildung 3.2.3-63: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte M158<br />
(rotes Quadrat) sowie M 161 und M162 (rote Kreise) und eines bestehenden Schutzdammes (grüne<br />
Linie) und Schutznetzen bzw. Holzbohlenwänden der ÖBB oberhalb des Winkelmasten M158<br />
(rot punktierte Linien)<br />
158/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
M173<br />
Abbildung 3.2.3-64: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes des M<br />
Sachverhalt<br />
173 (roter Kreis)<br />
Der gegenständliche Einhang im Bereich der zu beurteilenden Maststandorte wurde vom Bearbeiter<br />
soweit zugänglich flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten sowie die<br />
Hanggeometrie entlang der Bemessungs-Profillinien erhoben.<br />
Geologie<br />
Die steilen Talflanken bergseits der drei Maststandorte im Bereich südwestlich des Pass Lueg werden<br />
durchwegs von mächtigen Dachsteinkalkabfolgen aufg<strong>eb</strong>aut.<br />
Winkelmast M158 (bei Bestandsdamm)<br />
Die Unterhänge werden überwiegend von Sturzschutthalden g<strong>eb</strong>ildet. Die Steilstufe unmittelbar bergseits<br />
des Winkelmaststandortes M158 beim Bestandsdamm wird von oberflächlich verkittetem<br />
Hangschutt g<strong>eb</strong>ildet, darüber folgt eine aktive und teilweise unbewachsene Sturzschutthalde, die bis<br />
an eine mittelsteile Felsrampe heranreicht. Diese leitet wiederum zu einer 65° steilen und ca. 100 m<br />
hohen Wandstufe über. Der anstehende Dachsteinkalk im Bereich der Felsrampe und der unteren<br />
Felswand (vgl.Abbildung 3.2.3-65) weist eine mäßige bis starke Auflockerung auf, die deutlich ausg<strong>eb</strong>ildete<br />
Schichtung des g<strong>eb</strong>ankten Dachsteinkalks fällt flach schräg aus dem Hang heraus. Durch<br />
Verwitterung und Abgrusung von überwiegend kleinstückigen Kluftkörpern des stark zerlegten Gesteins<br />
bilden sich Überhänge, vereinzelt wurden hier Stützpfeiler aus Beton in der Wand errichtet, um<br />
größere potentielle Versagenskörper in solchen überhängenden Wandbereichen abzustützen<br />
(vgl.Abbildung 3.2.3-65, vermutlich Bauwerke der ÖBB).<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 159/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-65: Untere Felswand mit Stützpfeilern (rote Markierung)<br />
Maststandorte M161 und M162<br />
Bergseits der Maststandorte M161 und M162 befindet sich jeweils eine ca. 10 m hohe, senkrechte<br />
Felsstufe, der darüber folgende Einhang wird i. w. von seicht unter einer meist geringmächtigen<br />
Hangschuttdecke anstehendem Dachsteinkalk aufg<strong>eb</strong>aut (vgl. Abbildung 3.2.3-66). Der Einhang wird<br />
hier stark durch schräg von NW nach SO streichenden Wandstufen gegliedert (vgl. Abbildung<br />
3.2.3-80). Weiters finden sich seichte Rinnen und Rückenstrukturen, die teilweise sogar „Nackentäler“<br />
ausbilden.<br />
Die Wandstufen weisen an steilstehenden offenen Spalten eine bereichsweise hohe Auflockerung auf,<br />
die Spalten stehen bis zu 20 cm offen. Aktive Öffnungstendenzen der Spalten sind nicht erkennbar,<br />
bestehende einfache Messeinrichtungen zeigen keine Bewegungen. Der Zerlegungsgrad der Dachsteinkalk-Wände<br />
ist i. d. R. hoch, damit bilden sich tendenziell kleine Kluftkörper und in weiterer Folge<br />
auch kleinvolumige Sturzböcke aus (vgl. Abbildung 3.2.3-83).<br />
Stegenwald M173<br />
Bergseits des Maststandorts M173 finden sich im wesentlichen Lockermaterialablagerungen (vermutlich<br />
Bergsturzhalden und spätglaziale Sedimente), unmittelbar südlich des Maststandortes ist eine<br />
Felswand aufgeschlossen, die von Wetterstein- bzw. Ramsaudolomit (vgl. Abbildung 3.2.3-66) aufg<strong>eb</strong>aut<br />
wird. Die Dolomite sind stark zerlegt und aufgelockert, der Wirkungsbereich von Steinschlagprozessen<br />
aus der Steilstufe liegt jedoch deutlich südlich des geplanten Maststandortes M173<br />
(vgl.Abbildung 3.2.3-90).<br />
160/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-66: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94 Hallein,<br />
Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate. 45=Dachsteinkalk, 50=Wettersteindolomit/<br />
Ramsaudolomit.<br />
Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung für die Steinschlagsimulation<br />
Standort M158 (Winkelmast)<br />
Es finden sich zahlreiche Sturzblöcke im Unterhang, teilweise handelt es sich dabei um aktive geschlossene<br />
Schutthalden ohne bzw. schütteren Bewuchs (vgl. Abbildung 3.2.3-51). Der Waldbestand<br />
weist häufig bodennah Schlagmarken auf (vgl. Abbildung 3.2.3-53, Foto 1). Der Maststandort M158 ist<br />
an einem Forstweg geplant, an dessen talseitiger Böschung ein Steinschlagschutzdamm (ÖBB bzw.<br />
<strong>Land</strong>esstraße) besteht. Im Bereich des Maststandortes M158 wurde ein Bemessungsprofil aufgenommen,<br />
aufgrund der Charakteristik des Geländes bergseits der Schutthalden des Unterhanges war<br />
eine direkte Begehung des Oberhanges nicht möglich, die Generierung des obersten Teiles des Profils<br />
erfolgte aus den Befunden des Unterhanges (Hangaufbau und Rauigkeiten) sowie aus den vorliegenden<br />
Höhenmodellen.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 161/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-67: Orthofoto-Lageplan mit Lage des Bemessungsprofils, untersuchter Schutzbauwerk-Standort<br />
(gelber Pfeil) und geplanter Maststandort M158 (rotes Quadrat). Orange punktiert: Bestandsnetze<br />
bzw. Bohlenwände ÖBB, Orange Linie: Bestandsdamm.<br />
Die im Bereich des Unterhanges vorgefundenen Sturzblöcke wurden vermessen, die Blockabmessungen<br />
sind in Tabelle 3.2.3-9 dokumentiert bzw. deren Volumsverteilung in Abbildung 3.2.3-72 graphisch<br />
dargestellt.<br />
Abbildung 3.2.3-68: aktive Schutthalde und alte, bemooste Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes<br />
Abbildung 3.2.3-69: frische Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes<br />
Abbildung 3.2.3-70: aktive Schutthalde und bodennahe Schlagmarken am Buchenbestand im Unterhang<br />
162/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
In der Schutthalde unterhalb der unteren Wandstufe befinden sich in mehreren untereinander angeordneten<br />
Reihen Steinschlagschutzmaßnahmen der ÖBB in Form von Holzbohlenwänden, Steinschlagschutznetzen<br />
der Type Kaim sowie der Trumer Schutzbauten. Die Schutzmaßnahmen weisen<br />
durchwegs Schäden auf, die Holzbohlenwände sind teilweise zerstört, ein Schutznetz der Type Kaim<br />
wurde von einem Sturzblock fast durchschlagen, der Block mit 0,23 m³ wurde gerade noch vom<br />
schwer beschädigten Netz gehalten (vgl. Abbildung 3.2.3-71, erstes Bild obere Reihe). Auch die anderen<br />
Schutzbauten weisen beträchtliche Vorverfüllungen auf (vgl. Abbildung 3.2.3-71).<br />
Abbildung 3.2.3-71: frische Sturzblöcke im Bereich der Steinschlagverbauungen der ÖBB, erstes Bild: Beinahedurchschlag<br />
eines Blockes durch das Netz der Type „Kaim“, Bilder untere Reihe: Hinterfüllung von<br />
Steinschlagschutznetzen durch frische Blöcke<br />
Nr.<br />
Achsen<br />
Kubatur<br />
x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />
Anmerkung<br />
1 50,00 40,00 40,00 0,08 Alt, am Schuttkegel Hangfuß<br />
2 85,00 70,00 30,00 0,18 Wie 1<br />
3 120,00 100,00 65,00 0,78 Wie 1<br />
4 80,00 55,00 50,00 0,22 Wie 1<br />
5 50,00 30,00 30,00 0,05 Wie 1<br />
6 40,00 20,00 15,00 0,01 frisch, am Schuttkegel Hangfuß<br />
7 25,00 25,00 10,00 0,01 Wie 6<br />
8 40,00 30,00 10,00 0,01<br />
Angewittert hinter Baum im Unterhang<br />
9 70,00 40,00 25,00 0,07 Angewittert, hinter Bohlenwand<br />
10 100,00 50,00 45,00 0,23<br />
11 60,00 50,00 40,00 0,12<br />
Stein hat Netz im Trefferfeld<br />
zerstört, gerade noch gehalten,<br />
frisch<br />
Frisch, von Netz Type „Kaim“<br />
aufgehalten<br />
12 40,00 30,00 30,00 0,04 Wie 11<br />
13 60,00 50,00 30,00 0,09 Alt, Vorverfüllung Kaimnetz<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 163/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Nr.<br />
Achsen<br />
x [cm] y [cm][<br />
z [cm]<br />
Kubatur<br />
m³<br />
Anmerkung<br />
A<br />
14<br />
40,00 40,00 15,00<br />
0,02 StützentreffeS<br />
r Trumer Randfeld<br />
15<br />
35,00 20,00 20,00<br />
0,01<br />
Frisch, F<br />
Netz N<br />
Vorverfüllung<br />
Trumer<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
30,00 35,00 35,00 35,00 50,00 25,00 30,00 30,00 35,00 40,00 20,00<br />
25,00<br />
30,00<br />
35,00<br />
35,00<br />
0,02 Wie W 15<br />
0,03 Wie W 15<br />
0,03 Wie W 15<br />
0,04 Wie W 15<br />
0,07 Frisch, F westl. . Kaim-Netz<br />
Tabelle 3.2.3-9: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich B der Halde bergseits des Be-<br />
standsdamms beim Standort M158<br />
Blockgrößenverteilung Größtblöcke Paß Lueg L bei Mast M158<br />
5,0<br />
20,0<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
M161 und M162<br />
Abbildung 3.2.3-73: Bemessungsprofil bergseits Pass Lueg Bundesstraße, ÖBB-Trasse, Bestandsleitung/ Bestandsdamm<br />
(roter Pfeil) und geplantem Standort des Winkelmasts M158 (grüner Pfeil)<br />
Im Bereich des Standortes der Masten M161 und 162 befinden sich bergseits mehrere Wandstufen,<br />
die den Hang gliedern. Um der feingliedrigen Morphologie in diesem Hangabschnitt Rechnung zu<br />
tragen, wurden für M161 zwei Bemessungsprofile aufgenommen, da hier einerseits eine Rinne<br />
vorliegt, die jedoch aufgrund der schwach ausgeprägten Tiefenlinie nicht zwingend alle potentiellen<br />
Sturzbahnen von Steinschlagprozessen im Oberhang auf sich konzentriert. Die westliche Profillinie<br />
verläuft auf einem schwach ausgeprägten Rücken und quert mehrere Wandstufen mit einer Höhe von<br />
bis zu ca. 15 m.<br />
Für den westlichen Standort M162 zeigte sich im Rahmen der Begehung, dass aufgrund der schräg<br />
zum Hang verlaufenden Felsrippen (teilweise mit einem Gegenanstieg), der relativ flachen<br />
Hangneigung oberhalb der untersten Wandstufe sowie den vorgefundenen Sturzblöcken lediglich die<br />
unterste Wandstufe unmittelbar oberhalb des Standortes als relevanter Ablös<strong>eb</strong>ereich einzustufen ist.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 165/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
M161<br />
Profil<br />
Ost – „Rücken“<br />
M162<br />
Profil<br />
West<br />
Profil<br />
Ost – „Tal“<br />
M161<br />
Abbildung 3.2.3-74: Orthofoto-Lageplan mit Lage der Bemessungsprofile (rote Linien), untersuchte Schutzbauwerk-Standorte<br />
(gelbe Pfeile) und geplante Maststandorte M161 und 162 (rote Quadrate)<br />
Die Wandstufe oberhalb des Maststandortes M161 ist senkrecht bis überhängend und zeigt an steilen<br />
Störungsflächen abgelöste Gesteinskörper (vgl. Abbildung 3.2.3-76, erstes Foto bzw. Abbildung<br />
3.2.3-77, drittes Bild) mit mehreren 10er Kubikmetern auf. An einigen der offenen Spalten befinden<br />
sich Spione aus Metallstäben, die ausnahmslos keine Hinweise auf Bewegungen zeigen (vgl. Abbildung<br />
3.2.3-77, Bilder 1+2). Die Bankungsflächen des Dachsteinkalks fallen flach nach NNO ein<br />
(020/30), als „Pultflächen“ ausg<strong>eb</strong>ildete Klüfte fallen mittelsteil nach WNW ein (281/47).<br />
166/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-75: Gefüge-Diagramm mit den maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen in der Wandstufe unmittelbar bergseits<br />
des Maststandortes M161, Schmidtsches Netz, untere Lagenkugel, winkeltreue Projektion<br />
Der größte an offenen aber derzeit offensichtlich nicht aktiven Trennflächen abgesetzte Gesteinskörper<br />
weist eine Kubatur von ca. 150 m³ auf (B=7m, H=5m, Mä=4m). An der zweiten Wandstufe oberhalb<br />
des Standortes ist an einem konkreten Beispiel der Versagensmechanismus erkennbar: an einer<br />
offenen subvertikalen Spalte mit gleichbleibender Öffnungsweite hat sich eine Felsplatte an der Pultfläche<br />
im Zuge eines Gleitversagens talwärts bewegt, sobald diese Platte an die Kante gelangt, die<br />
von der Pultfläche und der Wandfläche g<strong>eb</strong>ildet wird, kippt sie aus dem Verband (vgl. Abbildung<br />
3.2.3-77, Bild 3).<br />
Abbildung 3.2.3-76: Wandstufe und abgelöster Felskörper unmittelbar oberhalb Standort Doppelmast Ost M161<br />
Abbildung 3.2.3-77: Offene Spaltensysteme mit Messspionen der ÖBB, keine aktiven Bewegungen, rechtes Bild:<br />
Versagensmechanismus: Kippen bzw. Knicken von plattigen Ablösungen an wandparallelen Störungen<br />
Zwischen den Wandstufen finden sich zahlreiche zumeist alte, stark verwitterte und bemooste Sturzblöcke<br />
(vgl. Abbildung 3.2.3-79), vereinzelt liegen auch frische Sturzblöcke vor (vgl. Abbildung<br />
3.2.3-78).<br />
Abbildung 3.2.3-78: M161: meist frische Sturzblöcke unterhalb der Felsstufe bzw. oberhalb der Felsstufe<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 167/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-79: links: alte Blöcke im Bereich bergseits des Maststandortes M161, Mitte und rechts: vereinzelte<br />
alte Sturzblöcke, schwach ausgeprägte Rinne<br />
Abbildung 3.2.3-80: Digitales Geländemodell aus Laserscan: Lage der Bemessungsprofile Doppelmasten West<br />
(M162)und Ost (M161) und „Damm“ (M158) mit Position der geplanten Standorte der Masten (rote<br />
Quadrate). Quelle Laserscann<br />
Um alle auftretenden Lastfälle im Bereich M 161 zu erfassen, wurden zwei Bemessungsprofile aufgenommen,<br />
die repräsentativ für die möglichen Sturzbahnen sind (vgl. Abbildung 3.2.3-81und Abbildung<br />
3.2.3-82).<br />
Im Bereich des Bemessungsprofils M161 „Rücken“, das an einem schwach ausgeprägten Rücken<br />
verläuft (vgl. Abbildung 3.2.3-81) befinden sich insgesamt vier, teilweise senkrechte kleine Wandstufen,<br />
die jeweils als potentielle Ablöseherde einzustufen sind. Zwischen den Wandstufen befinden sich<br />
tendenziell flache Hangabschnitte, oberhalb der untersten Wandstufe mit Hangneigungen von ca. 25°<br />
und einer schrägen Länge von ca. 100 m.<br />
Das zweite Bemessungsprofil M161 „Tal“ (vgl. Abbildung 3.2.3-82), das entlang einer schwach ausgeprägten<br />
Tiefenlinie verläuft, weist i. w. zwei Wandstufen auf, oberhalb der unteren Wandstufe befindet<br />
sich <strong>eb</strong>enfalls ein flacher Hangabschnitt mit Hangneigungen von 19-31° und einer schrägen Länge<br />
von ca. 60 m.<br />
168/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-81: Bemessungsprofil M161 (Rückensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />
M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />
Abbildung 3.2.3-82: Bemessungsprofil M 161 (Rinnensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />
des Masten M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 169/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Bergseits der beiden Maststandorte M161 und 162 wurden alle vorgefundenen Sturzblöcke mit einer<br />
Kubatur von > 0,01 m³ (ca. 30 kg) mit dem Maßband vermessen und in Tabelle 3.2.3-10 dokumentiert.<br />
Die Blockgrößenverteilung dieser vermessenen Blöcke ist in Abbildung 3.2.3-83 dargestellt.<br />
Nr.<br />
Achsen<br />
Kubatur<br />
x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />
Anmerkung<br />
1 55,00 40,00 35,00 0,08 Relativ frisch, angewittert<br />
2 20,00 20,00 10,00 0,004 Frisch ober Betonmauer bei Bestandsmast West<br />
3 80,00 50,00 35,00 0,14 Alt, ober Betonmauer bei Bestandsmast West, V 99<br />
4 35,00 20,00 10,00 0,01 Frisch, Größtblock ober Mauer bei Bestandsmast West<br />
5 160,00 100,00 70,00 1,12 Alt, V max , vermutl. Ger. Sturzweite, b. Vermessgspflock<br />
6 15,00 15,00 5,00 0,001 Frisch, ober Wandstufe bergs. Standort West<br />
7 10,00 10,00 5,00 0,0005 Wie Nr. 6<br />
8 25,00 15,00 10,00 0,004 In Wurzelteller in Profil West<br />
9 20,00 20,00 15,00 0,01 Angewittert, unter oberer Felsstufe<br />
10 70,00 60,00 50,00 0,21 Alt, in oberem Tälchen auf ca. 700 m SH<br />
11 25,00 25,00 15,00 0,01 Frisch, in oberem Tälchen auf ca. 700 m SH<br />
12 70,00 40,00 20,00 0,06 In Wurzelteller in Profil West<br />
13 60,00 40,00 20,00 0,05 Angewittert, labile Lagerung, ober Maststandort Ost<br />
14 130,00 70,00 45,00 0,41 Alt, auf Verflachung auf 670 m SH<br />
15 40,00 30,00 20,00 0,02 Angewittert, in Wurzelteller auf Verflachung auf 670 m<br />
16 50,00 40,00 20,00 0,04 Alt, in Wurzelteller auf Verflachung auf 670 m<br />
17 30,00 25,00 25,00 0,02 Frisch, an Baumstamm b. unterster Wandstufe Ost<br />
18 80,00 70,00 60,00 0,34 Alt, n<strong>eb</strong>en Maststandort Ost<br />
19 45,00 30,00 20,00 0,03 Frisch, lehnt an Baum unter unterster Wandstufe<br />
20 35,00 30,00 30,00 0,03 Wie Nr. 19<br />
21 40,00 40,00 35,00 0,06 Angewittert, an dünnem Baum<br />
22 50,00 40,00 30,00 0,06 Frisch, an Baum angelehnt<br />
23 80,00 60,00 40,00 0,19 Alt<br />
24 50,00 40,00 25,00 0,05 Alt, labile Lagerung an Baum<br />
25 80,00 50,00 35,00 0,14 Alt<br />
26 90,00 60,00 30,00 0,16 Alt<br />
27 85,00 80,00 65,00 0,44 Frisch, in Wurzelteller am Steig<br />
28 130,00 70,00 45,00 0,41 Frisch, in Wurzelteller am Steig<br />
29 120,00 110,00 80,00 1,06 Alt, unt. dritter Wandstufe (Oberhang), ger. Transp.weite<br />
30 80,00 70,00 70,00 0,39 Wie Nr. 29<br />
31 110,00 40,00 40,00 0,18 Wie Nr. 29<br />
Tabelle 3.2.3-10: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich der Halde bergseits der<br />
Standorte der Masten M161 und 162<br />
170/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Blockgrößenverteilung Größtblöcke Passs Lueg Masten M161<br />
und M162<br />
16,1<br />
6,5<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-85: bereichsweise stark aufgelockerte Felsstufe unmittelbar bergseits des Maststandortes M162<br />
Oberhalb der Felsstufe verflacht der Hang deutlich auf eine Länge von ca. 90 m, hier finden sich vereinzelt<br />
Sturzblöcke, die jedoch meist aus Sekundärablösungen aus dem Hangschutt stammen (Wurzelteller<br />
umgestürzter Bäume etc.). Dieser Hangabschnitt wird nach oben hin von einem Felsrücken<br />
abgeschlossen, der einen von SW nach NO streichenden Wall bildet, der bergseits einen Gegenanstieg<br />
mit einer Neigung von 25° und einer schrägen Höhe von 4 m ausbildet (vgl. Abbildung 3.2.3-86).<br />
Abbildung 3.2.3-86: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Standortes M162 (roter Pfeil) und<br />
untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />
172/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Winkelmast Stegenwald M173<br />
Im Bereich des Standortes des Winkelmasts M173 unmittelbar n<strong>eb</strong>en der Auffahrtsrampe auf die A10<br />
Tauernautobahn (Richtungsfahrban <strong>Salzburg</strong>) finden sich am Hangfuß im Nahbereich des<br />
ausgepflockten Maststandortes mehrere z. T. große Blöcke, die jedoch durchchwegs stark verwittert<br />
und offensichtlich sehr alt sind. Bergseits des Standortes M173 fehlen anstehende Felsbereiche völlig.<br />
Der Standort M173 liegt auf einer ausgeprägten Rückensituation im Randbereich der orographisch<br />
linken Flanke der Grünwaldrinne, die in der Verlängerung der Ofenrinne vom Wieselstein herabzieht.<br />
Der Maststandortes auf dem deutlich ausgeprägten Rücken befindet sich daher offensichtlich<br />
außerhalb des Wirkungsbereiches von Steinschlagprozessen.<br />
Abbildung 3.2.3-87: digitales Geländemodell mit der Position des geplanten Maststandortes M173<br />
(rotes Quadrat)<br />
Die morphologischen Formen im Bereich der Felswände im Oberhang (Wieselstein, vgl. Abbildung<br />
3.2.3-89 und Abbildung 3.2.3-88) sowie die höher am Hang vorliegenden Blockfelder (vgl. Abbildung<br />
3.2.3-90) dürften stumme Zeugen von spät- bis postglazialen Massensturz-Ablagerungen sein und<br />
sind aus derzeitiger Sicht für die Gefährdungssituation des Maststandortes nicht relevant.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 173/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-88: digitales Geländemodell (Überblick) mit der Position des geplanten Maststandortes<br />
M173 (rotes Quadrat) und den vermuteten Nischen aus Massensturzprozessen<br />
(rot punktierte Linie). Quelle: SAGIS Jänner 2012<br />
Abbildung 3.2.3-89: Blick von der Grünwaldrinne in Richtung Wieselstein mit den mächtigen Dachsteinkalkwänden<br />
174/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-90: links: Streublockfeld im Unterhang; Mitte: Großblock im Wald zwischen den<br />
Forstwegkehren; rechts: frischer Einzelblock am A10-Begleitweg deutlich südlich des geplanten<br />
Maststandortes M173<br />
Einzelne frische Sturzblöcke finden sich am Begleitweg zur Auffahrt auf die A10, die dazugehörigen<br />
Ablös<strong>eb</strong>ereiche in Form eines felsdurchsetzten Hanges bergseits des Weges und deren Wirkungsbereiche<br />
liegen jedoch sehr deutlich südlich des Maststandortes M173 und stellen kein Gefährdungspotential<br />
für den Standort dar.<br />
Gutachten<br />
Winkelmast M158<br />
Aus den beiden hohen Wandbereichen bergseits der Schutthalde finden Steinschlagablösungen mit<br />
einer hohen Frequenz (1-10 Ereignisse/Jahr) und tendenziell geringen Blockgrößen (Abbildung<br />
3.2.3-72) statt. Der überwiegende Teil der Sturzblöcke bleibt im Bereich der Schutthalde im Unterhang<br />
liegen. Um die Energie und Sprunghöhenverteilung der Sturzblöcke im Bereich des Maststandortes<br />
bzw. am potentiellen Standort eines Schutzbauwerkes (im Bereich der Forststraße am Fuß der<br />
Schutthalde) zu ermitteln, wurden im Zuge einer Steinschlagsimulation Ablösungen aus der oberen<br />
wie auch der unteren Wandstufe modelliert.<br />
Mast M161<br />
Beide Masten in diesem Bereich (M161, M162) befinden sich morphologisch auf einem in den Hang<br />
hinausragenden Rücken (vgl. Abbildung 3.2.3-80). Dadurch sind sie gegenüber potentiellen Sturzblöcken<br />
aus dem Oberhang nur bedingt exponiert.<br />
Aus den Felsstufen direkt oberhalb des Maststandortes, die eine teilweise hohe Auflockerung und<br />
einen hohen Zerlegungsgrad besitzen, können Sturzblöcke abgelöst werden und die Maststandorte<br />
erreichen. Größere und an offenen Spalten deutlich vom Felsverband abgelöste Bereiche mit bis zu<br />
einigen 10er bis mehr als 100 Kubikmetern zeigen an den dort vorhandenen Messspionen keine aktiven<br />
Bewegungen.<br />
Mast M162<br />
Für diesen Maststandort ist als potentieller Steinschlagablös<strong>eb</strong>ereich aus derzeitiger Sicht lediglich die<br />
unmittelbar bergseits des Standorts befindliche Wandstufe relevant. Die darüber liegenden Stufen<br />
werden aufgrund der Morphologie (Flachstücke und Gegenanstiege, von der Fallinie in Richtung Osten<br />
weisende Rippen) nicht als relevante potentielle Ablöseherde eingestuft. Daher werden für diesen<br />
Standort im Rahmen der Steinschlagsimulation lediglich Ablösungen aus der untersten Wandstufe<br />
untersucht.<br />
Maststandort Stegenwald M173<br />
Eine Steinschlaggefährdung dieses Maststandortes ist aus derzeitiger Sicht auszuschließen, Steinschlagschutzmaßnahmen<br />
sind daher nicht erforderlich.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 175/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Bemessungsblockgrößen<br />
Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />
über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />
abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />
Homogenbereiches vermessen und dokumentiert.<br />
Die für die einzelnen Maststandorte modellierten Blockgrößen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:<br />
Bemessungsprofil<br />
Kubatur<br />
[m³]<br />
Spezifisches Gewicht<br />
[kg/m³]<br />
Radius Block<br />
[m]<br />
Masse<br />
[kg]<br />
M158 0,25 2650 0,40 662,5<br />
M161 („Rücken“)<br />
M161 („Tal“)<br />
0,5 2650 0,50 1325<br />
1,2 2650 0,66 3180<br />
0,5 2650 0,50 1325<br />
1,2 2650 0,66 3180<br />
M162 1,2 2650 0,66 3180<br />
Tabelle 3.2.3-11: Abmessungen, spezifisches Gewicht und Masse der Bemessungsblöcke<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />
Winkelmast M158<br />
Für den Maststandort M158 im Bereich des Bestandsdammes an der Forststraße oberhalb der Paß<br />
Lueg Bundesstraße wurden zwei Wandstufen als Ablös<strong>eb</strong>ereiche modelliert. Zudem wurden als sinnvolle<br />
Schutzbauwerk-Standorte einerseits die Schutthalde am Hangfuß unmittelbar bergseits des<br />
Forstweges und andererseits direkt auf dem bestehenden Bestandsweg (ev. auch in Form eines<br />
Dammes) in Hinblick auf die dort jeweils auftretenden Energien und Sprunghöhen untersucht:<br />
176/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-91: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 (Damm) der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich untere Wandstufe mit dem Steinschlagsimulationsprogramm<br />
RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil<br />
Maststandort M158:<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,25 m³)<br />
Ablösungen untere Wandstufe<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
432<br />
404<br />
376<br />
349<br />
321<br />
293<br />
265<br />
238<br />
210<br />
182<br />
154<br />
126<br />
99<br />
71<br />
43<br />
15<br />
‐12<br />
‐40<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-92: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb<br />
der unteren Wandstufe<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 177/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0,4<br />
0,6<br />
0,8<br />
Maststandort M158:<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,25 m³)<br />
Ablösung untere Wandstufe<br />
1,0<br />
1,1<br />
1,3<br />
1,5<br />
1,7<br />
1,9<br />
2,1<br />
2,3<br />
2,5<br />
2,6<br />
2,8<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
3,0<br />
3,2<br />
3,4<br />
3,6<br />
3,8<br />
4,0<br />
Abbildung 3.2.3-93: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante Block) bei einer unterstellten<br />
Ablösestelle innerhalb der unteren Wandstufe<br />
Abbildung 3.2.3-94: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich obere Wandstufe mit dem Steinschlagsimulationsprogramm<br />
RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil. Schutzbauwerk Unterhang: grüner Pfeil<br />
178/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Maststandort M158<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort Hangfuß (0,25 m³)<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1283<br />
1200<br />
1117<br />
1035<br />
952<br />
869<br />
787<br />
704<br />
621<br />
539<br />
456<br />
373<br />
291<br />
208<br />
125<br />
42<br />
‐40<br />
‐123<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-95: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb<br />
der oberen Wandstufe<br />
Mast M158<br />
Sprunghöhen am Hangfuß (0,25 m³)<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
9,8<br />
9,3<br />
8,8<br />
8,3<br />
7,8<br />
7,3<br />
6,8<br />
6,3<br />
5,8<br />
5,3<br />
4,8<br />
4,3<br />
3,8<br />
3,4<br />
2,9<br />
2,4<br />
1,9<br />
1,4<br />
0,9<br />
0,4<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-96: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante Block) bei einer unterstellten<br />
Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 179/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
100<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,25 m³)<br />
Ablösung obere Wandstufe<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1374<br />
1286<br />
1197<br />
1109<br />
1020<br />
932<br />
843<br />
755<br />
666<br />
578<br />
489<br />
401<br />
312<br />
224<br />
135<br />
47<br />
‐42<br />
‐130<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-97: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb<br />
der oberen Wandstufe<br />
Mast M158<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,25 m³)<br />
Ablösung obere Wandstufe<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,4<br />
1,0<br />
1,7<br />
2,3<br />
2,9<br />
3,5<br />
4,2<br />
4,8<br />
5,4<br />
6,0<br />
6,7<br />
7,3<br />
7,9<br />
8,6<br />
9,2<br />
9,8<br />
10,4<br />
11,1<br />
11,7<br />
12,3<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-98: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante Block) bei einer unterstellten<br />
Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe<br />
180/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Blockgröße<br />
Ablös<strong>eb</strong>ereich<br />
Bauwerksstandort<br />
Energie Fraktile<br />
[X % < Y kJ]<br />
Bauwerkshöhe<br />
[m]<br />
0,25 m³ Oberhang Hangfuß<br />
0,25 m³ Oberhang Am Weg<br />
0,25 m³ Unterhang Am Weg<br />
100 % < 1283 kJ<br />
99,9 % < 1000 kJ<br />
100 % < 1374 kJ<br />
99,5 % < 500 kJ<br />
100 % < 432 kJ<br />
99,5 % < 100 kJ<br />
4 m<br />
3 m<br />
2 m<br />
Tabelle 3.2.3-12: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M158<br />
Mast M161<br />
Für diesen Maststandort M161 waren zur Abdeckung der potentiellen Sturzbahnen aus den Wandstufen<br />
im Oberhang zwei Bemessungsprofile erforderlich.<br />
Mast M161 („Rücken“)<br />
Abbildung 3.2.3-99: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M161 „Rücken“ mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort<br />
M161: roter Pfeil<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 181/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
100<br />
M161 Rücken<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,5 m³)<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
614<br />
575<br />
535<br />
495<br />
456<br />
416<br />
377<br />
337<br />
298<br />
258<br />
218<br />
179<br />
139<br />
100<br />
60<br />
21<br />
‐19<br />
‐59<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-100: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ<br />
M161 ‐ Rücken<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,5 m³)<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
7,0<br />
6,7<br />
6,3<br />
6,0<br />
5,7<br />
5,3<br />
5,0<br />
4,7<br />
4,3<br />
4,0<br />
3,6<br />
3,3<br />
3,0<br />
2,6<br />
2,3<br />
2,0<br />
1,6<br />
1,3<br />
1,0<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-101: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m (Oberkante Block)<br />
182/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
M161 Rücken<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (1,2 m³)<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1485<br />
1389<br />
1294<br />
1198<br />
1102<br />
1007<br />
911<br />
816<br />
720<br />
624<br />
529<br />
433<br />
338<br />
242<br />
146<br />
51<br />
‐45<br />
‐141<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-102: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ<br />
M161 Rücken<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1,2 m³)<br />
100<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
7,0<br />
6,7<br />
6,3<br />
6,0<br />
5,7<br />
5,3<br />
5,0<br />
4,7<br />
4,3<br />
4,0<br />
3,6<br />
3,3<br />
3,0<br />
2,6<br />
2,3<br />
2,0<br />
1,6<br />
1,3<br />
1,0<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-103: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort<br />
auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m (Oberkante Block)<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 183/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Mast M161 („Tal“)<br />
Abbildung 3.2.3-104: Darstellung der Trajektorien im Profil M161 „Tal“ der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort<br />
M161: roter Pfeil<br />
100<br />
M161 "Tal"<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (0,5 m³)<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
314<br />
294<br />
274<br />
254<br />
234<br />
214<br />
194<br />
174<br />
154<br />
134<br />
114<br />
94<br />
74<br />
54<br />
34<br />
14<br />
‐6<br />
‐26<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-105:<br />
Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort<br />
auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ<br />
184/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
M161 "Tal"<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (0,5 m³)<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
7,7<br />
7,3<br />
7,0<br />
6,6<br />
6,2<br />
5,8<br />
5,5<br />
5,1<br />
4,7<br />
4,4<br />
4,0<br />
3,6<br />
3,2<br />
2,9<br />
2,5<br />
2,1<br />
1,7<br />
1,4<br />
1,0<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-106: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m (Oberkante Block)<br />
M161 "Tal"<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (1,2 m³)<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
‐92<br />
‐24<br />
45<br />
113<br />
182<br />
250<br />
319<br />
387<br />
455<br />
524<br />
Energie [kJ]<br />
592<br />
661<br />
729<br />
797<br />
866<br />
934<br />
1003<br />
1071<br />
Abbildung 3.2.3-107: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 185/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
M161 Tal<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1,2 m³)<br />
100<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0,6<br />
1,0<br />
1,4<br />
1,7<br />
2,1<br />
2,5<br />
2,9<br />
3,2<br />
3,6<br />
4,0<br />
4,4<br />
4,7<br />
5,1<br />
5,5<br />
5,8<br />
6,2<br />
6,6<br />
7,0<br />
7,3<br />
7,7<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-108: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m (Oberkante Block)<br />
Profil/Standort<br />
Blockgröße<br />
Energie Fraktile<br />
[X % < Y kJ]<br />
Bauwerkshöhe<br />
[m]<br />
0,5 m³<br />
100 % < 614 kJ<br />
99 % < 500 kJ<br />
3,5 m<br />
M161 („Rücken“)<br />
100 % < 1485 kJ<br />
1,2 m³<br />
98 % < 1000 kJ<br />
4 m<br />
90 % < 500 kJ<br />
M161 („Tal“)<br />
0,5 m³<br />
1,2 m³<br />
100 % < 314 kJ<br />
90 % < 100 kJ<br />
100 % < 1071 kJ<br />
99,5 % < 500 kJ<br />
3,5 m<br />
4 m<br />
Tabelle 3.2.3-13: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M161 (Profile „Tal“ und „Rücken“)<br />
186/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Mast M 162<br />
Abbildung 3.2.3-109: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M162 mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0 Maststandort 162: roter Pfeil<br />
20<br />
M162<br />
Translationsgeschwindigkeiten am Bauwerk<br />
Anteil Steine [%]<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0 0 1 1 2 3 3 4 5 5 6 6 7 8 8 9 10 10 11 11<br />
Translationsgeschwindigkeit [m/s]<br />
Abbildung 3.2.3-110:<br />
Darstellung des Verlaufs der Translationsgeschwindigkeit des Bemessungsblockes mit<br />
1,2 m³ über den Profilverlauf<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 187/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
100<br />
M162<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (1,2 m³)<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
204<br />
191<br />
178<br />
165<br />
152<br />
139<br />
126<br />
112<br />
99<br />
86<br />
73<br />
60<br />
47<br />
34<br />
21<br />
8<br />
‐6<br />
‐19<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-111: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort auftretenden<br />
Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ<br />
M162<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (1,2 m³)<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2,6<br />
2,5<br />
2,4<br />
2,3<br />
2,2<br />
2,1<br />
2,0<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-112:<br />
Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort<br />
auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m (Oberkante Block)<br />
188/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Blockgröße<br />
Ablös<strong>eb</strong>ereich<br />
Energie Fraktile<br />
[X % < Y kJ]<br />
Bauwerkshöhe<br />
[m]<br />
1,2 m³ Untere Wandstufe<br />
100 % < 204 kJ<br />
78 % < 100 kJ<br />
2,5 m<br />
Tabelle 3.2.3-14: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M162<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für folgende Maststandorte erforderlich:<br />
M158<br />
M161<br />
M162<br />
Die Dimensionierung der empfohlenen Schutzmaßnahmen erfolgt auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation.<br />
Bei der Errichtung von Steinschlagschutznetzen ist zu beachten, dass ab Dezember 2012 lt. Baustoffliste<br />
ÖE diese eine Zulassung gem. ETAG 27 (CE-Zulassung) besitzen und die Restnutzhöhenklasse<br />
A nachweisen müssen.<br />
Weiters ist zu beachten, dass im Rahmen der CE-Zulassung ausschließlich 3-Feldsysteme getestet<br />
werden. Damit gilt die gem. ETAG 27 nachgewiesene Energie-Aufnahmekapazität der Netze nur für<br />
Systeme mit mindestens drei Feldern (mit i. d. R. jeweils 10 m). Daher wird vom Gutachter dringend<br />
empfohlen, für den Schutz der Leitungsmasten zumindest drei Felder der Steinschlagschutzsysteme<br />
mit einer Gesamtlänge von ca. 30 m zu errichten.<br />
Im Rahmen der Zulassung von Steinschlagschutznetzen ist die maximale Auslenkung der Systeme<br />
beim Bemessungs-Lastfall (Maximum Energy Level MEL) messtechnisch zu erfassen und im Rahmen<br />
der Europäischen Technischen Zulassung (ETA) zu deklarieren. Um zu verhindern, dass es zu einer<br />
Beschädigung des zu schützenden Objektes im Rahmen der elastoplastischen Verformung des<br />
Schutznetzes im Zuge der Belastung kommt, ist ein Mindestabstand vom Schutzbauwerk zum Leitungsmasten<br />
einzuhalten. Die in der ETA dokumentierte maximale Auslenkung sollte um einen Sicherheitsfaktor<br />
von 1,2 erhöht werden und dies als Mindestabstand zwischen Schutzbauwerk und<br />
Schutzobjekt eingehalten werden.<br />
M158<br />
Die maßg<strong>eb</strong>liche charakteristische Einwirkung auf eine Schutzmaßnahme im Bereich des Maststandortes<br />
bzw. einer Schutzmaßnahme unmittelbar bergseits des Masten (talseitiger Rand der bestehenden<br />
Forststraße) beträgt für die einwirkende Energie 500 kJ und für die Sprunghöhe 3 m. Für eine<br />
Maßnahme im Bereich des Hangfusses ist als charakteristische Einwirkung eine Energie von 1000 kJ<br />
und eine Sprunghöhe von 4 m vorzusehen. Der Schutz des Maststandortes kann mit einem Steinschlagschutznetz<br />
direkt am Hangfuß (E k =1000 kJ, H k =4m) hergestellt werden.<br />
M161<br />
Die maßg<strong>eb</strong>liche charakteristische Einwirkung auf eine Schutzmaßnahme im Bereich des Maststandortes<br />
bzw. einer Schutzmaßnahme unmittelbar bergseits des Masten beträgt für die einwirkende<br />
Energie 1000 kJ und für die Sprunghöhe 4 m.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 189/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
M162<br />
Die maßg<strong>eb</strong>liche charakteristische Einwirkung auf eine Schutzmaßnahme im Bereich des Maststandortes<br />
bzw. einer Schutzmaßnahme unmittelbar bergseits des Masten beträgt für die einwirkende<br />
Energie 150 kJ und für die Sprunghöhe 2,5 m.<br />
3.2.3.8 NAG-STE-08 M408, M409, Gem. Kaprun<br />
Im Rahmen des gegenständlichen Gutachtens sollten die zwei, im Rahmen der geologischen Grundlagenerh<strong>eb</strong>ung<br />
durch GWU vorausgeschiedene Standorte M 408 und M409 im Bereich Kaprun begangen<br />
und untersucht werden.<br />
Abbildung 3.2.3-113: Übersichtslageplan (ohne Maßstab) mit ungefährer Position der untersuchten geplanten<br />
Standorte des Winkelmasten M409 (rotes Quadrat) sowie des Tragmastes M408 (roter Kreis) und<br />
von bestehenden Schutznetzen oberhalb der Straße (rote Linie)<br />
Sachverhalt<br />
Der gegenständliche Einhang im Bereich der zwei zu beurteilenden Maststandorte M408 und M409<br />
wurde vom Bearbeiter am 25.8.2011 flächig begangen und die vorliegenden geologischen Geg<strong>eb</strong>enheiten<br />
sowie die Hanggeometrie entlang der Bemessungs-Profillinien erhoben.<br />
Im Bereich der Bestandsleitung bzw. oberhalb der Straße im Einflußbereich der Falkenbachwand<br />
befinden sich Steinschlagschutznetze, die bis in den Bereich der Kehre in den Wald hineinreichen<br />
(vgl. Abbildung 3.2.3-113 rote Linie und Abbildung 3.2.3-114), den Standort des Winkelmasts M409<br />
jedoch nicht abdecken. Bei den Bestandsnetzen handelt es sich um Schutznetze der Type RXI 200<br />
(Geobrugg) mit einer Nominalhöhe von 4 m und einer Energieaufnahmekapazität von 2000 kJ.<br />
190/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-114: Bestandsnetz zum Schutz der Straße (RXI 200, H=4m)<br />
Geologie<br />
Der gegenständliche Hangabschnitt in dem die beiden Masten situiert sind, liegt nordöstlich der Falkenbachwand.<br />
Die Gesteine, die die Felsstufen bergseits der Maststandorte bilden, werden von Kalkglimmerschiefern<br />
der Glocknerdecke aufg<strong>eb</strong>aut (vgl. Abbildung 3.2.3-115). Im Bereich des<br />
Hangschutts finden sich auch Sturzblöcke aus dunklem Marmor.<br />
Abbildung 3.2.3-115: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 123 Zell am See,<br />
Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 191/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Standort M409 (Winkelmast)<br />
Der Maststandort M409 befindet sich ca. 30 m NE‘ der Straßenkehre oberhalb des dort befindlichen<br />
Forstweges, der Standort war bei der Begehung ausgepflockt.<br />
Im Bereich des Standortes des Winkelmastes finden sich zahlreiche z. T. auch große Sturzblöcke mit<br />
Kubaturen von bis zu ca. 70 m³ (vgl. Abbildung 3.2.3-119), die durchwegs ein hohes Alter, starken<br />
Bewuchs und Verwitterung zeigen. Die gehäuft an einer Position auftretenden Großblöcke stammen<br />
vermutlich aus einem historischen Felssturzereignis.<br />
Der Zustand des Waldes bergseits des Maststandortes ist als schlecht einzustufen, zahlreiche Bäume<br />
sind umgestürzt, der Bestand ist weitgehend gleichaltrig (vgl. Abbildung 3.2.3-116).<br />
Abbildung 3.2.3-116: schlechter Waldzustand im Bereich bergseits des Maststandorts M409<br />
Im Bereich des Unterhanges finden sich sehr vereinzelt Schlagmarken an Bäumen, die eine Höhe von<br />
durchwegs < 2 m aufweisen (vgl. Abbildung 3.2.3-117).<br />
Abbildung 3.2.3-117: frische Schlagmarke an Baum, H
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-118: angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes M409 mit Blockgrößen<br />
von durchwegs < 0,5 m³<br />
Abbildung 3.2.3-119: stark bemooste, alte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes M409 mit<br />
Blockgrößen von bis zu mehreren 10er m³ (stammen vermutlich aus einem historischen Felssturzereignis)<br />
Achsen<br />
Kubatur<br />
Nr. x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />
1 500,00 400,00 350,00 70,0<br />
Anmerkung<br />
Alt, im Bereich des Bestandsnetzes ober<br />
Straße auf 910 m ü.d.A.<br />
2 600,00 400,00 170,00 40,8 Wie 1<br />
3 450,00 360,00 140,00 22,7 Wie 1<br />
4 250,00 180,00 80,00 3,6<br />
Block alt, bemoost, Sturzschutthalde oberhalb<br />
Standort Winkelmast<br />
5 280,00 250,00 60,00 4,2 Wie 4<br />
6 100,00 80,00 45,00 0,4 Schwacher Moos- u. Flechtenbewuchs<br />
7 80,00 80,00 45,00 0,3 Wie 6<br />
8 90,00 35,00 20,00 0,1 Wie 6<br />
9 200,00 110,00 40,00 0,9<br />
Block alt, bemoost, Sturzschutthalde oberhalb<br />
Standort Winkelmast<br />
10 80,00 70,00 55,00 0,3 schwach angewittert, kein Bewuchs<br />
Tabelle 3.2.3-15: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich bergseits des Winkelmasten<br />
M409<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 193/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Blockgrößenverteilung Winkelmast M409, , Kaprun<br />
(inkl. alter Felssturz)<br />
30%<br />
40% %<br />
5,0 m³<br />
20%<br />
10%<br />
Abbildung<br />
3.2.3-120: Größenverteilung aller vermessenen Blöcke im Bereich des Profils Winkelmasts (M409) inkl.<br />
der alten<br />
Felssturzblöcke<br />
Der Hang wird nach<br />
oben hin kontinuierlich<br />
steiler und weist unterhalb der Wandstufe im Oberhang<br />
eine Neigung von 40-55° auf. Die Felswand selbst weist eine Höhe von ca. 50 m auf und wird<br />
oberhalbb der Wandstufe von felsdurchsetztem, flacherem Geländee gefolgt. Dieser Bereich wurde<br />
aufgrund<br />
seiner Unzugänglichkeit nicht begangen.<br />
Die Wandstufe weist überwiegend einen kompakten Felsverband mit m einem hohen Zerlegungsgrad<br />
auf (vgl. Abbildung 3.2.3-121 links). Einzelnee lokale Felsbereiche zeigen eine starke Auflockerung und<br />
sind an wandparallelen offenen Klüften vom restlichen Felsverband getrennt g (vgl.. Abbildung 3.2.3-121<br />
rechts). Die die Felswand aufbauenden Kalkglimmerschiefer zeigenn überwiegend eine kleinstückige<br />
Abwitterung, die Kluftkörpergrößen sind aufgrund des hohen Zerlegungsgrades der Schiefer<br />
überwiegend klein und liegen im Bereich vonn < 0,5 m³.<br />
Abbildung<br />
3.2.3-121: Felswand im Oberhang mit kleinstückiger<br />
Abwitterung. Felsverband i. W. kompakt, einzelne<br />
Bereichee zeigen einenn losen Felsverband (rechts)<br />
194/238<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Standort M408 (Tragmast)<br />
Der Standort des Mastes M408 befindet sich ca. 250 m NE‘ des Winkelmasts M409 auf einer<br />
Seehöhe von ca. 900 m ü. d. A., der Standort war bei der Begehung ausgepflockt.<br />
Im Bereich der Höhenkote des Standortes des M408 finden sich keine frischen Sturzblöcke, vereinzelt<br />
ragen aus dem Hangschutt plattige alte Sturzblöcke mit Kubaturen von bis zu 0,15 m³.<br />
Auf einer relativen Verflachung im Unterhang finden sich vereinzelt frische Sturzblöcke mit<br />
Blockgrößen von durchwegs < 0,1 m³ (vgl. Abbildung 3.2.3-122).<br />
Abbildung 3.2.3-122: frische bzw. angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich Bemessungsprofils für den<br />
Stützmasten M408<br />
Nr.<br />
Achsen<br />
Kubatur<br />
x [cm] y [cm] z [cm] m³<br />
Anmerkung<br />
1 40,00 30,00 10,00 0,01 Frisch, bergseits Maststandort<br />
2 80,00 60,00 25,00 0,1 Alt, bergseits Maststandort<br />
3 80,00 50,00 15,00 0,1 Wie 2<br />
4 180,00 150,00 70,00 1,9 Wie 2<br />
5 70,00 60,00 10,00 0,04<br />
Frische Halde am Fuß einer aufgelösten<br />
Felsstufe auf 975 m ü.d.A., KK
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Blockgrößenverteilung Stützmast M408, KaprunK<br />
8%<br />
8%<br />
46%<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-125: labil gelagerter und vom Felsverband abgelöster Block an der Westwand des von Bergzerreissung<br />
betroffenen Felskopfes ca. 30 m westlich der Profillinie M 408<br />
Im Zuge der Begehung wurden für jeden der beiden Maststandorte M408 und M409 ein Bemessungsprofil<br />
aufgenommen, die Lage der Profile ist in Abbildung 3.2.3-126 dargestellt, die Geometrie der<br />
Bemessungsprofile ist in Abbildung 3.2.3-127 und Abbildung 3.2.3-128 dargestellt.<br />
Profil Ost-M 408<br />
Profil West- M409<br />
Abbildung 3.2.3-126: Lage der Bemessungsprofile West (M409) und Ost (M408) mit ungefährer Position der geplanten<br />
Standorte der Masten (rote Quadrate). Ohne Maßstab<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 197/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-127: Bemessungsprofil M409 mit Position des geplanten Standortes (roter Pfeil)<br />
Abbildung 3.2.3-128: Bemessungsprofil M408 mit Position des geplanten Standortes (roter Pfeil)<br />
198/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Gutachten<br />
An beiden Maststandorten M408 und M409 gibt es Hinweise auf Steinschlagereignisse. Die westlich<br />
der Standorte auslaufende Falkenbachwand stellt jedoch keine Gefahrenquelle dar, die Standorte<br />
liegen lediglich im Einflussbereich von kleineren Wandstufen, die im Oberhang von Kalkglimmerschiefern<br />
und Kalken aufg<strong>eb</strong>aut werden.<br />
Die Blockgrößen der potentiellen Sturzblöcke sind im Bereich des Winkelmasts M409 signifikant größer<br />
als im Bereich des Stützmastes M408 und können bis zu 5 m³ erreichen. Die Blockgrößen im Bereich<br />
des Stützmastes M408 liegen fast durchwegs im Bereich von < 0,1 m³.<br />
Die Wandstufe bergseits des Winkelmasts M409 weist bereichsweise starke Auflockerungen bei einer<br />
starken Zerlegung auf, kleinere Felsstürze mit einer Gesamtkubatur von einigen 10er m³ sind nicht<br />
auszuschließen. Dabei ist jedoch von einer weitgehenden Zerlegung des Gesteins im Zuge des<br />
Sturzprozesses und einer lateralen Streuung der Einzelblöcke aufgrund des weitgehenden Fehlens<br />
von Rinnen auszugehen.<br />
Bergseits des Stützmasts M408 befindet sich 30 m nordöstlich der Falllinie zum Standort eine aktive<br />
Anbruchnische in g<strong>eb</strong>ankten Kalken, die in der Vergangenheit Sturzblöcke mit Kubaturen von < 0,1 m³<br />
freisetzte. Ca. 30 m südwestlich der Falllinie zum Standort befindet sich ein stark aufgelockerter Felskopf<br />
mit Symptomen einer Bergzerreißung und absturzbereiten Kluftkörpergrößen bis zu 2 m³. Es<br />
kann nicht ausgeschlossen werden, dass Sturzblöcke aus diesem Felskopf den geplanten Standort<br />
erreichen.<br />
Zur Ermittlung der im Bereich der Maststandorte auftretenden Energien und Sprunghöhen der Sturzblöcke<br />
wurden an zwei Bemessungsprofilen Steinschlagsimulationen durchgeführt.<br />
Blockgrößen<br />
Die Blockgrößen für Steinschlagereignisse wurden aus einer Ansprache der Ablös<strong>eb</strong>ereiche (Kluftkörpergrößen),<br />
über die Aufnahme der Schutthalde bzw. den vorliegenden Sturzblöcken in den Halden<br />
abgeschätzt. Im Rahmen der Begehungen wurden die größten vorgefundenen Blöcke des jeweiligen<br />
Homogenbereiches vermessen und dokumentiert. In Tabelle 3.2.3-17 sind die im Rahmen der Steinschlagsimulation<br />
verwendeten Bemessungsblockgrößen und –radien aufgelistet.<br />
Profil<br />
Kubatur<br />
[m³]<br />
Radius<br />
Kugel<br />
Masse<br />
Winkelmast M409<br />
2 0,78 5300<br />
5 1,06 13250<br />
Stützmast M408 0,1 0,29 265<br />
Tabelle 3.2.3-17: Bemessungsblockgrößen für die Steinschlagsimulation<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 199/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation<br />
Standort Winkelmast M409<br />
Abbildung 3.2.3-129: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 2 m³ mit<br />
dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Das Profil wurde im Unterhang für Kalibrierungszwecke<br />
horizontal verlängert, Lage des Winkelmasts: grüner Pfeil, Lage des Schutzbauwerks<br />
(Datensammler): roter Pfeil<br />
200/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (2 m³)<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
3296<br />
3086<br />
2876<br />
2665<br />
2455<br />
2245<br />
2034<br />
1824<br />
1614<br />
1403<br />
1193<br />
982<br />
772<br />
562<br />
351<br />
141<br />
‐69<br />
‐280<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-130: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />
Winkelmasts M409 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (2 m³)<br />
100<br />
90<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
4,2<br />
4,0<br />
3,8<br />
3,6<br />
3,4<br />
3,2<br />
3,0<br />
2,9<br />
2,7<br />
2,5<br />
2,3<br />
2,1<br />
1,9<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-131: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />
Winkelmasts M409 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 201/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Energieverteilung am Bauwerksstandort (5 m³)<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
7433<br />
6962<br />
6492<br />
6021<br />
5551<br />
5081<br />
4610<br />
4140<br />
3669<br />
3199<br />
2728<br />
2258<br />
1788<br />
1317<br />
847<br />
376<br />
‐94<br />
‐565<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-132: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />
Winkelmasts M409 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 5 m³ in kJ<br />
Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene (5 m³)<br />
100<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
4,7<br />
4,5<br />
4,2<br />
4,0<br />
3,8<br />
3,6<br />
3,4<br />
3,2<br />
3,0<br />
2,8<br />
2,5<br />
2,3<br />
2,1<br />
1,9<br />
1,7<br />
1,5<br />
1,3<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-133: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort des<br />
Winkelmasts M409 auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 5 m³ in m<br />
202/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Profil<br />
Blockgröße<br />
[m³]<br />
Ablösestelle<br />
Energie Fraktile<br />
[X % < Y kJ]<br />
Bauwerkshöhe<br />
erforderlich [m]<br />
100 % < 3296 kJ<br />
Winkelmast<br />
M409<br />
2 Oberhang<br />
99,9 % < 2000 kJ<br />
95 % < 1000 kJ<br />
3,5 m<br />
100 % < 7433 kJ<br />
Winkelmast<br />
M409<br />
5 Oberhang<br />
95% < 3000 kJ<br />
82 % < 2000 kJ<br />
4 m<br />
Tabelle 3.2.3-18: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M409<br />
Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation Standort M408<br />
Abbildung 3.2.3-134: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße von 0,1 m³<br />
mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Das Profil wurde im Unterhang für Kalibrierungszwecke<br />
horizontal verlängert, Lage M408: grüner Pfeil, Lage des Schutzbauwerks (Datensammler):<br />
roter Pfeil<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 203/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
0,1 m³ Energieverteilung in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />
100<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
87<br />
82<br />
77<br />
72<br />
67<br />
62<br />
57<br />
52<br />
46<br />
41<br />
36<br />
31<br />
26<br />
21<br />
16<br />
11<br />
6<br />
1<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-135: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />
auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,1 m³ in kJ<br />
Anteile Blöcke kummulativ [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,1 m³ Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,4<br />
0,3<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-136: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />
auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,1 m³ in m<br />
204/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
2 m³ Energieverteilung in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />
100<br />
90<br />
Anteil Blöcke kummulativ [%]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1695<br />
1599<br />
1503<br />
1407<br />
1310<br />
1214<br />
1118<br />
1021<br />
925<br />
829<br />
733<br />
636<br />
540<br />
444<br />
347<br />
251<br />
155<br />
59<br />
Energie [kJ]<br />
Abbildung 3.2.3-137: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />
auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />
2 m³ Sprunghöhen in Bauwerks<strong>eb</strong>ene bergseits M408<br />
Anteile Blöcke (Summen) [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2,0<br />
1,9<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
Sprunghöhe OK Block [m]<br />
Abbildung 3.2.3-138: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten Bauwerkstandort M408<br />
auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2 m³ in m<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 205/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Profil<br />
Blockgröße<br />
[m³]<br />
Ablösestelle<br />
Energie Fraktile<br />
[X % < Y kJ]<br />
Bauwerkshöhe<br />
erforderlich [m]<br />
Stützmast M408<br />
(Geplanter Standort)<br />
2,0 Oberhang<br />
100 % < 1695 kJ<br />
93 % < 1000 kJ<br />
3,5<br />
Tabelle 3.2.3-19: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M408<br />
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Steinschlagschutzmaßnahmen sind aus derzeitiger Sicht für die beiden Bauwerkstandorte M408 und<br />
M409 erforderlich. Die Bemessung allfälliger Schutzmaßnahmen erfolgt auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der<br />
Steinschlagsimulation.<br />
Allgemeines<br />
Bei der Errichtung von Steinschlagschutznetzen ist zu beachten, dass ab Dezember 2012 lt. Baustoffliste<br />
ÖE diese eine Zulassung gem. ETAG 27 (CE-Zulassung) besitzen und die Restnutzhöhenklasse<br />
A nachweisen müssen.<br />
Weiters ist zu beachten, dass im Rahmen der CE-Zulassung ausschließlich 3-Feldsysteme getestet<br />
werden. Damit gilt die gem. ETAG 27 nachgewiesene Energie-Aufnahmekapazität der Netze nur für<br />
Systeme mit mindestens drei Feldern (mit i. d. R. jeweils 10 m). Daher wird vom Gutachter dringend<br />
empfohlen, für den Schutz der Leitungsmasten zumindest drei Felder der Steinschlagschutzsysteme<br />
mit einer Gesamtlänge von ca. 30 m zu errichten.<br />
Im Rahmen der Zulassung von Steinschlagschutznetzen ist die maximale Auslenkung der Systeme<br />
beim Bemessungs-Lastfall (Maximum Energy Level MEL) messtechnisch zu erfassen und im Rahmen<br />
der Europäischen Technischen Zulassung (ETA) zu deklarieren. Um zu verhindern, dass es zu einer<br />
Beschädigung des zu schützenden Objektes im Rahmen der elastoplastischen Verformung des<br />
Schutznetzes im Zuge der Belastung kommt, ist ein Mindestabstand vom Schutzbauwerk zum Leitungsmasten<br />
einzuhalten. Die in der ETA dokumentierte maximale Auslenkung sollte um einen Sicherheitsfaktor<br />
von 1,2 erhöht werden und dies als Mindestabstand zwischen Schutzbauwerk und<br />
Schutzobjekt eingehalten werden.<br />
Winkelmast M409<br />
Die im Rahmen der Simulation ermittelten Energien liegen für den Bemessungsblock von 2 m³ durchwegs<br />
< 3296 kJ, 99,9 % der berechneten Bemessungsblöcke (1000 Stk.) weisen Energien von < 2000<br />
kJ auf. Extrem selten auftretende Großblöcke mit einer Kubatur von 5 m³ können mit einem Schutznetz<br />
mit einer Energieaufnahmekapazität von 2000 kJ noch in 82% der modellierten Fälle aufgenommen<br />
werden. Damit kann aus derzeitiger Sicht mit einem Steinschlagschutznetz mit einer Kapazität<br />
von 2000 kJ und einer Nominalhöhe von 4 m das Steinschlagrisiko (vor allem in Hinblick auf das seltene<br />
Auftreten der Großblöcke) für den Mast auf ein extrem kleines und aus derzeitiger Sicht ausreichendes<br />
Maß reduziert werden.<br />
M408<br />
Für den derzeit geplanten Standort wäre aufgrund des stark zerlegten und aufgelockerten Felskopfes<br />
westlich des Standortes eine Bemessungsblockgröße von 2 m³ heranzuziehen, da der Maststandort<br />
jedenfalls randlich im Einflussbereich von Sturzprozessen aus diesem Bereich liegt.<br />
206/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Geplanter Standort (Bemessungsblock 2 m³)<br />
Die im Rahmen der Simulation ermittelten Energien liegen für den Bemessungsblock von 2 m³ durchwegs<br />
< 1695 kJ, 93 % der berechneten Bemessungsblöcke (1000 Stk.) weisen Energien von < 1000<br />
kJ auf. Damit kann aus derzeitiger Sicht mit einem Steinschlagschutznetz mit einer Kapazität von<br />
1000 kJ und einer Nominalhöhe von 3,5 m das Steinschlagrisiko für den Masten auf ein extrem kleines<br />
Maß reduziert werden.<br />
3.3 Baulagerplätze<br />
Für die Dauer der Bauarbeiten (geplant 3 Jahre) müssen Baulagerplätze eingerichtet werden. Je Baulos<br />
wird ein Baulager eingerichtet. In den Baulagern werden die Maste, Seile, Isolatoren und Armaturen<br />
sowie andere Materialien zwischengelagert. Nach Beendigung der Arbeiten werden die Lagerplätze<br />
wieder geräumt. Die Baulager müssen mit befestigten Freiflächen, mit absperrbaren Containern<br />
und mit sanitären Einrichtungen ausgestattet sein. Durch die gelagerten Materialien ist keine Gefährdung<br />
der Umwelt geg<strong>eb</strong>en. Für den Fall, dass zu- oder abfahrende Transport- oder Personenfahrzeuge<br />
im Baulager Betri<strong>eb</strong>s- oder Kraftstoffe verlieren, ist Ölbindemittel in den Baulagern vorrätig.<br />
Von den fünf geplanten Baulagerplätzen befinden sich, laut den von der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />
erstellten Gefahrenzonenplänen, zwei im Gefährdungsbereich von Wildbächen. Das Gefährdungspotential<br />
für den Baulagerplatz für den Abschnitt 2,3 ist in den Gefahrenzonenplänen nicht dargestellt.<br />
Dieser wird anschließend gesondert überprüft.<br />
Der Baulagerplatz 3,4 u. UW befindet sich auf der orog. linken Seite des Einödgrabens auf der Höhe<br />
des Umspannwerkes Pongau. Dieser Bereich liegt nach dem Gefahrenzonenplan der Gemeinde St.<br />
Johann im Pongau in der gelben Zone. Auf Grund des unterdimensionierten Gerinnes ist bei einem<br />
Bemessungsereignis mit flächigem Abfluss in den tiefer liegenden Bereich der vorhandenen Grünfläche<br />
zu rechnen. Ein Abfluss aus diesem Bereich ist durch eine Geländemulde oberhalb der Brücke<br />
der Zufahrtsstraße möglich.<br />
Der Baulagerplatz 6 befindet sich im Gemeindeg<strong>eb</strong>iet von Hüttau, oberhalb der Einmündung des<br />
Fuxgrabens. Der vorhandene befestigte Lagerplatz befindet sich laut Gefahrenzonenplan der Gemeinde<br />
Hüttau in der roten und gelben Gefahrenzone. In diesem Bereich ist bei einem Bemessungsereignis<br />
mit Nachböschungsprozessen und mit flächigem Abfluss zu rechnen.<br />
Abbildung 3.2.3-1:ÖK mit Lage des Baulager 3,4u. UW<br />
Pongau (pinke Fläche)<br />
Abbildung 3.2.3-2:ÖK mit Lage des Baulager 6 - Hüttau<br />
- (pinke Fläche)<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 207/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
In der untenstehenden Tabelle sind für die beiden Standorte die relevanten Daten aus den Gefahrenzonenplänen<br />
der jeweiligen Gemeinden zusammengefasst:<br />
Tabelle 3.2.3-1: Relevante Abfluss- und Geschi<strong>eb</strong>ewerte für die Baulagerstandorte<br />
Baulager Gemeinde Bachname HQ150 [m³/s] inkl. GF150 [m³]<br />
Geschi<strong>eb</strong>e<br />
3,4 u UW St. Johann im Einödgraben 12,0 Etwa 4.000<br />
Pongau<br />
6 Hüttau Fritzbach 150 150.000<br />
6 Hüttau Weyergraben 4,7 -<br />
3.3.1 Geplante Maßnahmen<br />
Baulager 3,4 u UW – UW-Pongau<br />
Das bestehende Unterlaufgerinne des Einödgrabens kann in etwa 4,5 m³/s abführen. Um den Bemessungsabfluss<br />
von 12,0 m³/s schadlos abführen zu können, benötigt man zusätzlich einen 12 m breiten<br />
Streifen mit einer möglichen Abflusshöhe von etwa 0,5 Meter. Bei diesem Querschnitt können bei<br />
einer mittleren Fließgeschwindigkeit von 1,8 m/s 14,5 m³/s abgeführt werden.<br />
Da es sich nur um eine temporäre Benutzung des Geländes handelt, ist auf der orog. linken Seite im<br />
Abstand von 12 m vom Gerinne ein Begleitdamm mit einer Höhe von 0,75 m (inkl. 0,25 m Freibord)<br />
geplant. Um Erosion zu vermeiden, wird die dem Gerinne zugewandte Seite des Dammes mit Grobsteinen<br />
gesichert. Falls erforderlich, wird auf der orog. rechten Seite das Gelände entsprechend erhöht.<br />
Bei einem möglichen Bachausbruch oberhalb der B311 kann es zu einem Abfluss durch einen<br />
Durchgang unter der B311 in den Bereich des Baulagers kommen. Um dies zu verhindern, schwenkt<br />
der Damm in Richtung Durchgang und lenkt den Abfluss in den Gerinn<strong>eb</strong>ereich zurück. Der Damm<br />
wird in diesem Abschnitt für <strong>Land</strong>wirtschaftliche Nutzfahrzeuge passierbar ausgeführt.<br />
Für die Errichtung des Dammes ist folgendes zu berücksichtigen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Es ist abgestuftes gemischtkörniges Schüttmaterial der Gruppe GW nach B4400 mit einem<br />
Größtkorn von 63 mm zu verwenden. Der Reibungswinkel des Materials muss mindestens φ ≥<br />
35° betragen.<br />
Bei der Vorbereitung des Planums für den Damm muss der humose, durchfeuchtete Boden<br />
entfernt werden. Falls im Rahmen des Aushubes weiche bzw. lockere Bereiche vorgefunden<br />
werden, so sind diese auszutauschen.<br />
Die geschüttete Dammsohle ist auf einen Verdichtungsgrad von 98% Proctordichte zu verdichten.<br />
Die Schüttung für den Damm erfolgt lagenweise und ist auf eine Proctordichte von 98% zu<br />
verdichten um spätere Setzungen zu vermeiden.<br />
Für besonders sensible Materialien wird ein Bereich des Baulagerplatzes auf Dammhöhe geschüttet<br />
und entsprechend befestigt.<br />
208/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.3.1-1:Geländemodell mit Lage des geplanten Baulagers und dem geplanten Begleitdamm.<br />
Abbildung 3.3.1-2:Unterlauf Einödgraben im Bereich<br />
des UW-Pongau - in Fließrichtung<br />
Abbildung 3.3.1-3:Unterlauf Einödgraben in Richtung<br />
B311- gegen die Fließrichtung<br />
Baulager 6 - Hüttau<br />
Das Baulager Hüttau liegt, laut dem von der Wildbach- und Lawinenverbauung erstellten Gefahrenzonenplan<br />
der Gemeinde Hüttau (Darstellung im SAGIS), im Einflussbereich von zwei Wildbächen –<br />
dem Fritzbach und dem Weyergraben.<br />
Der Weyergraben ist ein rechtsufriger Zubringer zum Fritzbach und begrenzt das geplante Baulager<br />
nach Nordosten. Der Fritzbach bildet die südliche Grenze.<br />
Der Weyergraben verläuft im Bereich des Baulagers verrohrt. Da eine Verlegung der Verrohrung mit<br />
Geschi<strong>eb</strong>e nicht auszuschließen ist, kann bei einem Bemessungsereignis mit flächigem Abfluss geringer<br />
Intensität in Richtung Fritzbach gerechnet werden.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 209/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Der Fritzbach hat sich in diesem Bereich bis zu 3,5 m eingetieft. Die Böschung ist mit einer Grobsteinschlichtung<br />
sowie einer Sohlschwelle gesichert. Im Gefahrenzonenplan der Wildbach- Und Lawinenverbauung<br />
weist die rote Gefahrenzone allerdings einen mehrere Meter breiten Sicherheitsstreifen zur<br />
Böschung auf, der auf unterstellte Nachböschung hinweist.<br />
Da es sich nur um eine temporäre Benutzung des vorhandenen befestigten Lagerplatzes handelt, und<br />
jegliche Maßnahme zur Wasserableitung, wie z.B. ein Damm, die Situation für die Oberlieger verschlechtert,<br />
werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:<br />
o<br />
o<br />
o<br />
Lagerung der Materialien außerhalb der ausgewiesenen roten Gefahrenzone.<br />
Für besonders sensible Materialien ist im nordöstlichen Teil des geplanten Lagerplatzes eine<br />
Schüttung von 1 m Höhe geplant. Diese wird entsprechend gesichert und befestigt.<br />
Die gelagerten Materialien werden derartig gesichert, dass sie bei einem Bemessungsereignis<br />
nicht bewegt werden können.<br />
Abbildung 3.3.1-4: Orthofoto (SAGIS) mit Lage des geplanten Baulagers<br />
210/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.3.1-5:geplantes Baulager – westlicher<br />
Bereich.<br />
Abbildung 3.3.1-6: geplantes Baulager – östlicher Bereich.<br />
Abbildung 3.3.1-7:Grobsteinschlichtung und Sohlschwelle<br />
im Fritzbach.<br />
Abbildung 3.3.1-8:Ende der Überdeckung des Weyergrabens<br />
bei der Mündung in den<br />
Fritzbach<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 211/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Baulager 2,3 Flir<br />
Abbildung 3.3.1-9:ÖK mit geplantem Baulager (rote<br />
Fläche)<br />
Abbildung 3.3.1-10:Orthofoto mit Geländemodell. Das<br />
geplante Baulager ist rot dargestellt.<br />
Das geplante Baulager für den Abschnitt 2,3 Flir befindet sich in der Gemeinde Werfen unterhalb des<br />
Schotterwerkes Ehrensberger.<br />
Der Standort des Baulagers ist potenziell von der Salzach und dem Eisgraben gefährdet. Nach dem<br />
derzeitigen Informationsstand (laut Naturgefahren.at) liegt das Baulager außerhalb der HQ100 Anschlagslinie<br />
der Salzach. Weiters ist mit keiner Gefährdung durch den Eisgraben zu rechnen. Wie die<br />
Lawinenmodellierung zeigt (NAG-LAW-03 Eisgrabenlawine) ist eine Gefährdung durch eine Lawine<br />
aus dem Eisgraben nicht anzunehmen.<br />
212/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
4 Wesentliche positive und negative Auswirkungen<br />
4.1 Bauphase<br />
In der Bauphase steht vor allem der Arbeitnehmerschutz im Vordergrund. Um ein gefahrloses Arbeiten<br />
bei der Errichtung der Maste sowie entlang der Zufahrten zu gewährleisten, werden die geplanten<br />
Bauwerke vor Beginn der Hauptbauarbeiten errichtet.<br />
Mögliche Auswirkungen erg<strong>eb</strong>en sich in Hinblick auf Steinschlag durch die Mobilisation von Material<br />
während der Bauarbeiten, insbesondere bei der Errichtung von Baustraßen aber auch bei der Errichtung<br />
der Mastfundamente sowie bei Fällungsarbeiten. Ebenso können bei geeigneter Geländeneigung<br />
durch Fällungsarbeiten neue Bereiche mit dem Potenzial für Schneegleitungen geschaffen werden.<br />
4.1.1 Steinschlag<br />
N<strong>eb</strong>en den in den Detailgutachten festgestellten und bewerteten Gefährdungsbereichen können auch<br />
im Rahmen der Fällungsarbeiten sowie der Arbeiten zur Masterrichtung bzw. bei der Errichtung der<br />
Zufahrtswege sowie bei Seilzugarbeiten durch die Baumaßnahmen selbst Steinschläge ausgelöst<br />
werden. Bei diesbezüglichem Gefahrenpotenzial werden entsprechende Maßnahmen getroffen, welche<br />
in Tabelle 4-1 dargestellt sind. Die Maßnahmen sind durch die Bauaufsicht festzulegen.<br />
Tätigkeit Szenario Maßnahme<br />
Errichtung Baustraße im Lockermaterial,<br />
Hangneigung >30°<br />
Sprengarbeiten im Steilgelände<br />
Baumfällungen im Gelände > 30°<br />
Mobilisierung von Material, Auslösung<br />
eines Steinschlages<br />
Unkontrolliertes Mobilisieren von<br />
Material<br />
Unkontrolliertes Mobilisieren von<br />
Material<br />
Tabelle 4.1.1-1: Bauphase: Mögliche Maßnahmen Steinschlag<br />
Vorabkontrolle der möglichen<br />
Sturzbahn, Absturzsicherung<br />
je nach zu erwartender<br />
Blockgröße (z.B. Planken)<br />
Vorabkontrolle der möglichen<br />
Sturzbahn, Absturzsicherung<br />
je nach zu erwartender<br />
Blockgröße (z.B. Planken)<br />
Sicherung und Beräumung<br />
vor Tätigkeit, geg<strong>eb</strong>enenfalls<br />
Absturzsicherung<br />
Für den Bereich Pass Lueg (M154 bis M 165) wird zum Schutz der unterliegenden hochrangigen Infrastruktur<br />
(Autobahn A10, ÖBB, B159) ein Steinschlagschutznetz, welches durch Fällungsarbeiten<br />
bzw. Seilzug mobilisiertes Material aufnimmt, errichtet. Das Netz mit einer Höhe von 3,00 m und einer<br />
Energieaufnahme von 500 kJ wird entsprechend der Angaben in Anhang 0 errichtet. Im Bereich der<br />
Querung Tunnelportal Hiefler Tunnel erfolgt kein Aufhi<strong>eb</strong>. Während der Seilzugarbeiten ist in Phasen<br />
mit möglicher Mobilisation von Material die Autobahn A 10 kurzfristig zu sperren.<br />
Während sämtlicher Arbeiten ist die Witterung und eine damit verbundene Änderung des Gefährdungsbildes<br />
zu beobachten und sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Typische Beispiele<br />
dafür sind Frost/Tau-Wechsel im Frühjahr, Schneeschmelze sowie Schlagregen.<br />
Diese Maßnahmen gelten sowohl für die Neuerrichtung der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung sowie der weiteren<br />
Leitungsteile wie auch für die Demontage der Leitungen, insbesondere in den alpinen Bereichen.<br />
Da ein Neubau von Zufahrten zur Demontage nicht vorgesehen ist, ist auch das Gefahrenpotenzial<br />
dementsprechend geringer.<br />
Maßnahmen an einzelnen Masten werden unter Kap. 3.2.3 beschri<strong>eb</strong>en<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 213/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Lawinen/SchneegleitenHinsichtlich des Arbeitnehmerschutzes wird davon ausgegangen, dass Bauarbeiten<br />
im gefährdeten Bereich in einem Zeitraum stattfinden, zu dem keine Lawinengefahr besteht.<br />
Bei Standorten im direkten Einflussbereich von Lawinen und bei Maststandorten unterhalb von Geländ<strong>eb</strong>ereichen,<br />
die steiler, als 25 Grad sind, ist darauf zu achten, dass kein Schnee mehr bereit liegt,<br />
der als Lawine oder Gleitschnee abgehen könnte.<br />
Bei Neuschneeeinbrüchen wird die Sicherheit allfälliger Zufahrtswege und Baustellenbereiche durch<br />
einen Vertreter der örtlich zuständigen Lawinenkommission gemeinsam mit einem lawinensachverständigen<br />
Mitarbeiter der APG beurteilt.<br />
Maßnahmen an einzelnen Masten werden in Kap. 3.2.2 beschri<strong>eb</strong>en.<br />
4.1.2 Wildbachquerungen<br />
Die Wildbachquerungen werden im Zuge des Weg<strong>eb</strong>aues errichtet. Für die Ausführung der Bachquerungen<br />
sind die „Allgemeine Vorgaben für die Errichtung von Bachquerungen“ sowie die diesbezüglichen<br />
Detailgutachten (Kap. 3.2.1.1) maßg<strong>eb</strong>lich.<br />
Bei sämtlichen Arbeiten ist die Witterung zu beobachten, da es bei kurzzeitigen Starkregenereignissen<br />
(vor allem in den Monaten Juli/August) zu einer schnellen Abflusskonzentration kommen kann und<br />
dadurch das Gefahrenpotential erh<strong>eb</strong>lich vergrößert wird. Bei einem derartigen Ereignis kann die Bautätigkeit<br />
im Gefährdungsbereich von der Bauaufsicht vorübergehend eingestellt werden. Der unmittelbare<br />
Baustellenbereich ist derartig abzusichern, dass es bei einem erhöhten Abfluss zu keinem Materialeintrag<br />
in das Gerinne kommen kann.<br />
Um das Gefahrenpotential zu verringern ist, soweit möglich, die Bautätigkeit im unmittelbaren Gerinn<strong>eb</strong>ereich<br />
im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze, einzuschränken.<br />
Weiters ist darauf zu achten, dass die Baustelleneinrichtungsfläche außerhalb des Gefährdungsbereiches<br />
des Wildbaches errichtet wird. Hier ist das Material zwischenzulagern, sowie die für die Bauausführung<br />
notwendigen Geräte abzustellen. Die Lage der Baustelleneinrichtungsfläche ist mit der Bauaufsicht<br />
abzuklären. Es ist darauf zu achten dass kein Material durch den Abfluss des Gerinnes bzw.<br />
durch Nachböschungsprozesse in den Gerinn<strong>eb</strong>ereich gelangen kann. Dasselbe gilt auch für abgestellt<br />
Baumaschinen.<br />
4.2 Betri<strong>eb</strong>sphase<br />
In der Betri<strong>eb</strong>sphase muss durch die schutzbaulichen Maßnahmen ein dauerhafter Schutz der Masten<br />
und eine Beibehaltung des bestehenden Schutzgrades gegen Naturgefahren aller Betroffenen gewährleistet<br />
sein. Dies wird durch die oben bzw. im Anhang beschri<strong>eb</strong>ene Errichtung der Bauwerke<br />
(Steinschlagschutznetze, Fundamentverstärkungen, verstärkte Ausführungen von Masten) erreicht.<br />
Für größere Aufhi<strong>eb</strong>sbereiche in steilem Gelände, welche als potenzielle Anrissg<strong>eb</strong>iete für Schneegleiten<br />
bzw. Lawinen fungieren könnten, werden temporäre Maßnahmen zur Schneedeckenstabilisierung<br />
etabliert, die die Schutzfunktion bis zum Wiederaufwuchs von standortgerechten Sträuchern und<br />
Bäumen übernehmen.<br />
4.3 Vorgehen bei Störfallbeh<strong>eb</strong>ungen<br />
Als Störfall kommen folgende Szenarien in Frage:<br />
<br />
<br />
<br />
Notwendigkeit von Reparaturarbeiten bei bestehender Gefahrensituation<br />
Versagen eines Schutzbauwerkes<br />
Ereignis in einer Größe jenseits des Bemessungsereignisses<br />
214/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Dem möglichen Versagen eines Schutzbauwerkes kann nur durch gewissenhafte, dem Stand der<br />
Technik entsprechende Errichtung begegnet werden. Die Bemessungsgröße der Ereignisse wurde<br />
dem Stand der Technik entsprechend für Lawinen bei einem etwa 150-jährigen Ereignis angesetzt, für<br />
Steinschlag wurden aufgrund der stark variierenden Randbedingungen ortsspezifisch angesetzte Prozentsätze<br />
gewählt. Diese sind den einzelnen Detailgutachten zu entnehmen. Ereignisse jenseits der<br />
Größe des Bemessungsereignisses sind dem Restrisiko zuzurechnen.<br />
Bei der Störfallbeh<strong>eb</strong>ung bei Lawinengefahr ist sicherzustellen, dass der Zutritt zum und Aufenthalt im<br />
Leitungsbereich ausschließlich unter sicheren Bedingungen erfolgt. Diese können durch temporäre<br />
Maßnahmen mit Hilfe von künstlichen Lawinenauslösungen in Kombination mit einer detaillierten Beurteilung<br />
der Schneedecke hergestellt werden. Dabei ist besonders zu beachten, dass sich die Lawineneinzugsg<strong>eb</strong>iete<br />
am Ostabhang des Hageng<strong>eb</strong>irges dadurch auszeichnen, dass unter Extrembedingungen<br />
mehrere Ereignisse in knapper zeitlicher Abfolge abgehen können.<br />
Durch Muren und Steinschlag werden keine Komplikationen hinsichtlich Störfallbeh<strong>eb</strong>ung erwartet.<br />
4.4 Beschreibung der Wechselwirkungen<br />
Wechselwirkungen erg<strong>eb</strong>en sich vor allem mit dem Fachbereich Forstwirtschaft hinsichtlich der geplanten<br />
Aufhi<strong>eb</strong>e, welche bereichsweise als potenzielle Flächen für Schneegleiten betrachtet werden<br />
müssen. Auch eine Mobilisierung von Material hinsichtlich Steinschlag während der Fällungsarbeiten<br />
ist denkbar.<br />
4.5 Nachsorgephase<br />
Wird die Leitung aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen dauerhaft stillgelegt, erfolgt eine Demontage<br />
der Leitung in die einzelnen Komponenten. Die Verwertung bzw. Entsorgung dieser Komponenten<br />
wird entsprechend den zu diesem Zeitpunkt gültigen gesetzlichen Grundlagen erfolgen.<br />
4.6 Grenzüberschreitende Auswirkungen<br />
Für den Fachbereich Naturgefahren können aus Sicht der Gutachter keine grenzüberschreitenden<br />
Auswirkungen erkannt werden.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 215/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Mast-<br />
Nr.<br />
5 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung<br />
Die Maßnahmen an einzelnen Maststandorten bzw. Mastzufahrten wurden im Rahmen von Detailgutachten<br />
spezifiziert und dimensioniert. Nachstehende Tabelle bietet einen Überblick über die geplanten<br />
Maßnahmen, welche einen integralen Projektbestandteil darstellen.<br />
5.1 Maßnahmen Steinschlag<br />
Relevante<br />
Naturgefahr<br />
Geplante Maßnahme<br />
Entfernung vom Mast<br />
(hangaufwärts) / Länge<br />
Schutzbauwerk<br />
Dimensionierung (Steinschlagnetz:<br />
Energieaufnahme, Höhe)<br />
39 Steinschlag Netz 5 m / 30 m >1455kJ, 4 m<br />
73 Steinschlag Netz 30 m / 30 m >450 kJ, 2,9 m<br />
74 Steinschlag Netz 15 m / 30 m >150 kJ, 2,9 m<br />
124 Steinschlag Netz 7 m / 30 m >1000 kJ, 3,5 m<br />
158 Steinschlag Netz 40 m / 30 m >1000 kJ, 4 m<br />
161 Steinschlag Netz 8 m / 30 m >1000 kJ, 4 m<br />
162 Steinschlag Netz 5 m / 30 m >150 kJ, 2,5 m<br />
408 Steinschlag Netz 8 m / 30 m >1000 kJ, 3,5 m<br />
409 Steinschlag Netz 8 m / 30 m >2000 kJ, 4 m<br />
Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Steinschlag- Überblick<br />
5.2 Maßnahmen Wildbach<br />
Mast-<br />
Nr.<br />
Gutachten<br />
Bemerkung<br />
Bem.<br />
HQ [m³/s]<br />
Bem.<br />
GF [m³]<br />
Geplante Maßnahme<br />
1221/<br />
1222<br />
245<br />
296<br />
386<br />
NAG-<br />
WB-01<br />
NAG-<br />
WB-02<br />
NAG-<br />
WB-03<br />
NAG-<br />
WB-04<br />
Maststandort<br />
Maststandort<br />
Mastzufahrt<br />
(Baustraße)<br />
Maststandort<br />
3,15 200<br />
Anh<strong>eb</strong>ung der Fundamente auf mind. 1 m<br />
über die Geländeoberfläche bei beiden<br />
Maststandorten<br />
Berücksichtigung der möglichen Verschlechterung<br />
des Untergrundes durch<br />
Wassersättigung bei der Dimensionierung<br />
der Fundamente<br />
Jährliche Begehung des Höllngrabens<br />
beim Maststandort 1222 um bei einer<br />
möglichen Blaikenbildung Maßnahmen<br />
setzten zu können.<br />
Anh<strong>eb</strong>ung Fundament auf mind. 1,5 Meter<br />
über Geländeoberfläche<br />
0,45 100 Furt mit Rohrdurchlass DN600<br />
Gerinne A: 0,3<br />
Gerinne B.: 2,2<br />
Anh<strong>eb</strong>ung Fundament auf mind. 1,0 Meter<br />
über Geländeoberfläche<br />
1387<br />
NAG-<br />
WB-04<br />
Maststandort<br />
Gerinne A: 0,3<br />
Gerinne B.: 2,2<br />
<br />
<br />
Ablenkdamm<br />
Anh<strong>eb</strong>ung Fundament auf mind. 1,5 Meter<br />
über Geländeoberfläche<br />
216/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
543<br />
NAG-<br />
WB-05<br />
Maststandort<br />
Gerinne 1: 2,2<br />
Gerinne 2.: 2,9<br />
150<br />
250<br />
Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Wildbäche – Überblick<br />
<br />
<br />
Furt mit Rohrdurchlässen DN600<br />
Sicherung der Baustraße in den Vernässungsbereichen<br />
5.3 Maßnahmen Lawinen-Schneegleiten<br />
Ort/Mastnummer Prozess Maßnahme<br />
Mast 159, Spansaglwandlawine Lawine Mastfundamente 2,5m über<br />
Höhe der Dammkrone<br />
Masten 165, 166, 167 Lawine Bemessung auf Staubdruck;<br />
Fundamentverstärkung<br />
Mast 3183-1185<br />
Masten 1186-1187<br />
Lawine<br />
Lawine<br />
Berücksichtigung der Wirkhöhe<br />
des Staubdrucks bei der Überspannung<br />
der Eisgrabenlawine<br />
Berücksichtigung der Druckwirkung<br />
des Staubanteils mit einer<br />
Höhe von 100m bei der Überspannung<br />
der Kehlgrabenlawine<br />
Mast 39-2043 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 81-82 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 1097-1098 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 102 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 143 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 153-156<br />
Schneegleiten<br />
Abstocken auf 1,5m, zusätzlich<br />
Steinschlagnetze<br />
Mast 157-158 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 158-159<br />
Mast 161-166<br />
Schneegleiten<br />
Schneegleiten<br />
Abstocken auf 1,5m, möglichst<br />
schonende Nutzung; Eingriffsminimierung<br />
Abstocken auf 1,5m, Steinschlagmaßnahmen<br />
im Abstimmung<br />
mit ÖBB und <strong>Land</strong>esstraßenbauverwaltung<br />
Mast 167 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 1187-2188 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 2201-1203 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 338-1339 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 217/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Ort/Mastnummer Prozess Maßnahme<br />
Mast 352, Taxenbachquerung Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Mast 388-389 Schneegleiten Abstocken auf 1,5m<br />
Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Lawinen - Überblick<br />
218/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
6 Beweissicherung und Kontrolle<br />
Die Schutzbauwerke werden im Rahmen der jährlichen Leitungsbegehung vor Ort überprüft und bei<br />
Bedarf in Stand gehalten. Die in den Detailgutachten angeführten Sondermaßnahmen (Begehungen<br />
etc.) sind entsprechend zu berücksichtigen.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 219/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
7 Beschreibung allfälliger Schwierigkeiten<br />
Im Zuge der Bearbeitung des Fachbereiches ergaben sich keine Schwierigkeiten.<br />
220/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
8 Zusammenfassende Stellungnahme<br />
8.1 Ist-Zustand<br />
Für den Fachbereich Naturgefahren wurden nach einer allgemeinen Beurteilung im Überblick unter<br />
Zuhilfenahme sämtlicher zur Verfügung stehenden Unterlagen und unter Einbindung der lokalen Wissensträger<br />
(insbesondere der G<strong>eb</strong>ietsbauleitungen der WLV aber auch einzelner Grundstückseigentümer,<br />
Gemeinden etc.) sowie auf Basis der Erg<strong>eb</strong>nisse der geologischen Trassenaufnahmen und der<br />
Auswertung der Laserscandaten die im Hinblick auf den Fachbereich „Naturgefahren“ gefährdeten<br />
Bereiche im Detail begutachtet und bewertet. Auf Basis dieser Bewertungen wurden Maßnahmen für<br />
einzelne Maststandorte etabliert, welche das Risiko im Hinblick auf Naturgefahren unter Berücksichtigung<br />
eines 150-jährigen Ereignisses minimieren.<br />
8.2 Wesentliche positive und negative Auswirkungen<br />
8.2.1 Bauphase<br />
Während der Bauphase erg<strong>eb</strong>en sich mögliche Auswirkungen in Hinblick auf Steinschlag durch die<br />
Mobilisation loser Blöcke und Gerölle während der Errichtung der Aufschliessungsarbeiten, der Masterrichtug<br />
sowie der Fällungs- und Seilzugsarbeiten. In Hinblick auf Lawinen können durch die geplanten<br />
Fällungsarbeiten bei entsprechender Hangneigung neue Bereiche für potenzielles Schneegleiten<br />
geschaffen werden.<br />
Prinzipiell ist geplant, die zu errichtenden Schutzmaßnahmen (insbesondere für Steinschlag) als erste<br />
Maßnahme im Zuge der baulichen Umsetzung zu realisieren, um den Arbeitnehmerschutz gewährleisten<br />
zu können. Hinsichtlich Lawinen ist geplant, die wenigen Masten in gefährdeten Bereichen außerhalb<br />
des Winterhalbjahres zu errichten.<br />
Für Steinschlag ergibt sich während der Bauphase als mögliche negative Auswirkung vor allem das<br />
Szenario der Mobilisation einzelner Blöcke im Zuge von Baumaßnahmen (Errichtung Zufahrten, Fällungsarbeiten<br />
etc.) und somit zur möglichen Induktion eines Steinschlages. Diesem Szenario wird<br />
durch eine konsequente Bauaufsicht und entsprechende Maßnahmen (Absturzsicherung für Blöcke<br />
und Steine etc.) begegnet.<br />
Für Lawinen und Schneegleiten wird durch die Bauzeitplanung das Risiko minimiert, bei unerwarteten<br />
Neuschneeeinbrüchen erfolgt eine Beurteilung der Baustellen und Zufahrtswege durch Vertreter<br />
der jeweiligen Lawinenkommission mit einem lawinensachverständigen Mitarbeiter der APG.<br />
Hinsichtlich der Wildbachquerungen, welche insbesondere bei der Errichtung der Zufahrtswege<br />
(Baustraßen) erfolgen, wird unter besonderer Rücksichtnahme auf die jeweiligen Witterungsverhältnisse<br />
sowie durch eine Situierung der Bau- und Lagerplätze außerhalb der potenziellen Einflussbereiche<br />
von Wildbächen eine Gefährdung hintangehalten. Die Durchführung dieser Maßnahmen obliegt<br />
der zu etablierenden fachlichen Bauaufsicht.<br />
8.2.2 Betri<strong>eb</strong>sphase<br />
Als positive Auswirkung sind jedenfalls die zusätzlichen Schutzbauwerke zu sehen, welche in Bereichen<br />
der geplanten Trasse (insbesondere innerhalb der Schluchtstrecke Pass Lueg) eine zusätzliche<br />
Sicherheit für alle, n<strong>eb</strong>en der 380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung in diesem Bereich situierten – Infrastrukturbauten<br />
– darstellen.<br />
Die negativen Auswirkungen erg<strong>eb</strong>en sich in den ersten Jahren nach Errichtung der 380-kV-<br />
<strong>Salzburg</strong>leitung und Durchführung entsprechender Fällungsarbeiten (erhöhte Erosion im Bereich von<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 221/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Fällungsflächen, Potenzial zu Schneegleiten auf neu geschaffenen Freiflächen). Diese Gefährdungen<br />
werden durch temporäre Maßnahmen hintangehalten.<br />
8.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung Verminderung<br />
Die Maßnahmen an einzelnen Maststandorten bzw. Mastzufahrten wurden im Rahmen von Detailgutachten<br />
spezifiziert und dimensioniert. Für Steinschlag werden an insgesamt 9 Masten Steinschlagnetzte<br />
zum Schutz des Bauwerkes errichtet, zusätzlich erfolgt im Bereich Pass Lueg die Installation<br />
eines Steinschlagschutznetzes zum Schutz der unterliegenden Infrastruktur.<br />
In Bezug auf Wildbäche und Muren werden an Maststandorten einzelne Fundamente angehoben bzw.<br />
an einem Mast durch einen Ablenkdamm ausreichende Sicherheit für das Bauwerk geschaffen. Querungen<br />
von Gerinnen an den geplanten Mastzufahrten werden mit entsprechenden Maßnahmen<br />
(bspw.: Furt mit Rohrdurchlas) geplant.<br />
Hinsichtlich Lawinen werden Mastfundamente erhöht, zusätzlich erfolgt die Bemessung der Masten<br />
und Seile auf die zu erwartenden Staubdrücke. Möglichen Schneegleiten auf Fällungsflächen wird<br />
durch ein Abstocken auf einer Höhe von 1,5m über Gelände begegnet.<br />
8.2.4 Störfallfallbetrachtung<br />
Mögliche relevante Störfälle betreffen Seilriss sowie Mastbrüche.<br />
Bei Störfallbeh<strong>eb</strong>ungen bei Lawinengefahr werden entsprechende Maßnahmen zur Sicherung des<br />
Personals ergriffen (Beurteilung der Schneedecke, künstliche Auslösung von Lawinen etc.) um einen<br />
sicheren Zutritt zum Störfallort zu gewährleisten.<br />
Durch Muren und Steinschlag werden keine Komplikationen hinsichtlich Störfallbeh<strong>eb</strong>ung erwartet.<br />
Dem Versagen eines Schutzbauwerkes kann nur durch Errichtung nach Stand der Technik unter<br />
dementsprechender Kontrolle begegnet werden.<br />
Ein Ereignis in einer Größe jenseits des Bemessungsereignisses ist dem Restrisiko zuzurechnen.<br />
8.3 Gesamtbewertung<br />
Aus Sicht des Fachbereiches Naturgefahren wurde bereits in der Phase der Trassenentwicklung auf<br />
mögliche, nicht beherrschbare Gefährdungen Rücksicht genommen. Dementsprechend zeigen sich<br />
auf der nunmehr vorliegenden Trasse nur mehr durch diverse technische und bauliche Maßnahmen<br />
gut beherrschbare Gefahrenpotentiale. Es ist davon auszugehen, dass bei fachgerechter Errichtung<br />
der geplanten Maßnahmen und entsprechendem Vorgehen während der Bauphase aus Sicht des<br />
Fachbereiches Naturgefahren keine negativen Auswirkungen während der Bau- und Betri<strong>eb</strong>sphase<br />
entstehen werden.<br />
222/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
9 Verzeichnisse<br />
9.1 Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 3.2.1-1: Betrachtete Maststandorte ............................................................................................. 8<br />
Tabelle 3.2.1-1: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss des unb. Zubringer........................... 15<br />
Tabelle 3.2.1-2: Niederschlagswerte für kurzzeitige Ereignisse und unterschiedliche Frequenzen für<br />
den Rasterpunkt 4438 ................................................................................................. 23<br />
Tabelle 3.2.1-3: Reinwasserabfluss Haiderberggraben ........................................................................ 23<br />
Tabelle 3.2.1-4: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabflüsse des unb. Zubringer zum<br />
Putzengraben ............................................................................................................... 30<br />
Tabelle 3.2.1-5: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis des unb. Zubr. zum Putzengraben 30<br />
Tabelle 3.2.1-6: Dimensionierung der Furt des unb. Zubringers zum Putzengraben mittels Strickler.. 31<br />
Tabelle 3.2.1-7: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss Untersuchungsbereich A und B ....... 35<br />
Tabelle 3.2.1-8: Zusammenfassung HQ150 Reinwasserabfluss unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer 2.<br />
..................................................................................................................................... 44<br />
Tabelle 3.2.1-9: Geschi<strong>eb</strong>efracht bei einem Bemessungsereignis unb. Zubringer 1 und unb. Zubringer<br />
2. .................................................................................................................................. 44<br />
Tabelle 3.2.2-1: Schneehöhen-Extremwertanalyse der ZAMG; (Schneehöhengradient durch den Autor<br />
ergänzt) ........................................................................................................................ 50<br />
Tabelle 3.2.2-2: Simulationsannahmen Spansaglwandlawine für ELBA+ (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) 57<br />
Tabelle 3.2.2-3: Simulationsannahmen Lärchwandlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ........................ 64<br />
Tabelle 3.2.2-4: Simulationsannahmen Lackrinne (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .................................... 65<br />
Tabelle 3.2.2-5: Simulationsannahmen Schattrinne (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ................................. 65<br />
Tabelle 3.2.2-6: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich der Maste 165,166 und 167 ..................... 71<br />
Tabelle 3.2.2-7: Simulationsannahmen Fenesllawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .............................. 75<br />
Tabelle 3.2.2-8: Simulationsannahmen Holzfanggraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .......................... 77<br />
Tabelle 3.2.2-9: Simulationsannahmen Eisgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ......................... 84<br />
Tabelle 3.2.2-10: Vertikalprofil von Dichte, Geschwindigkeit und Staudruck infolge Staubanteils den<br />
Bereich zwischen Mast 3183 und 1185 ....................................................................... 87<br />
Tabelle 3.2.2-11: Simulationsannahmen Kehlgraben (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ............................... 92<br />
Tabelle 3.2.2-12: Vertikalprofil des Staubdrucks im Bereich zwischen den Masten 1186 und 1187 .... 93<br />
Tabelle 3.2.2-13: Simulationsannahmen Hörndlgrabenlawine (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) ................ 97<br />
Tabelle 3.2.2-14: Simulationsannahmen Rifflkopf (* = maßg<strong>eb</strong>liche Variante) .................................. 100<br />
Tabelle 3.2.3-1: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Nockstein Unterhang<br />
(Winkelmast M39) ...................................................................................................... 116<br />
Tabelle 3.2.3-2: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen<br />
Bemessungswerten für die Energie- und Sprunghöhe an der jeweiligen Position. ... 124<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 223/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Tabelle 3.2.3-3: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich des<br />
Bemessungsprofils des nördlichen Masts M073 (Winkelmast) ................................. 129<br />
Tabelle 3.2.3-4: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich des<br />
Bemessungsprofils des südlichen Masts M074 (Tragmast) ...................................... 130<br />
Tabelle 3.2.3-5: Zusammenfassung der Simulationserg<strong>eb</strong>nisse mit den charakteristischen<br />
Bemessungswerten für die Einwirkung: Energie- und Sprunghöhe für<br />
Schutzmaßnahmen bergseits der beiden Maststandorte M073 und M074 ............... 139<br />
Tabelle 3.2.3-6: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich Adnet/Guggenberg<br />
(Winkelmast) .............................................................................................................. 142<br />
Tabelle 3.2.3-7: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich M124 .................. 152<br />
Tabelle 3.2.3-8: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation ................................ 157<br />
Tabelle 3.2.3-9: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich der Halde bergseits<br />
des Bestandsdamms beim Standort M158 ................................................................ 164<br />
Tabelle 3.2.3-10: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich der Halde bergseits<br />
der Standorte der Masten M161 und 162 .................................................................. 170<br />
Tabelle 3.2.3-11: Abmessungen, spezifisches Gewicht und Masse der Bemessungsblöcke ............ 176<br />
Tabelle 3.2.3-12: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M158 .................... 181<br />
Tabelle 3.2.3-13: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M161 (Profile „Tal“<br />
und „Rücken“) ............................................................................................................ 186<br />
Tabelle 3.2.3-14: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation M162 .................... 189<br />
Tabelle 3.2.3-15: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich bergseits des<br />
Winkelmasten M409 .................................................................................................. 193<br />
Tabelle 3.2.3-16: Abmessungen der vermessenen Blöcke am Einhang im Bereich bergseits M408 195<br />
Tabelle 3.2.3-17: Bemessungsblockgrößen für die Steinschlagsimulation ......................................... 199<br />
Tabelle 3.2.3-18: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M409 .. 203<br />
Tabelle 3.2.3-19: Zusammenfassung der Erg<strong>eb</strong>nisse der Steinschlagsimulation im Bereich M408 .. 206<br />
Tabelle 3.2.3-1: Relevante Abfluss- und Geschi<strong>eb</strong>ewerte für die Baulagerstandorte ........................ 208<br />
Tabelle 4.1.1-1: Bauphase: Mögliche Maßnahmen Steinschlag ......................................................... 213<br />
Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Steinschlag- Überblick .......................................................... 216<br />
Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Wildbäche – Überblick .......................................................... 217<br />
Tabelle 4.1.2-1: Geplante Maßnahmen Lawinen - Überblick .............................................................. 218<br />
9.2 Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 3.2.1-1: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei<br />
Lockermaterial im Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper .................................. 12<br />
Abbildung 3.2.1-2: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze bei<br />
Festgestein ........................................... im Sohlbereich - Schnitt durch den Wegkörper 12<br />
Abbildung 3.2.1-3: Allgemeine Vorgaben für die Querung von Wildbächen - Symbolskizze - Querprofil<br />
..................................................................................................................................... 12<br />
224/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.1-4: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern<br />
und Trassenverlauf. Der relevante Bereich der Masten mit der Baunummer 1221 und<br />
1222 sind rot markiert. ................................................................................................. 14<br />
Abbildung 3.2.1-5: Orthofoto des Untersuchungsbereichs bei den Maststandorten 1221 und 1222. .. 15<br />
Abbildung 3.2.1-6: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung des Bemessungsabflusses aus einem unb. Zubringer.<br />
Der Geländerücken leitet den Abfluss Richtung talauswärts. Erhöhter Abfluss ist im<br />
Bereich südwestlich des Maststandortes und über den Forstweg zu erwarten. Der<br />
übrige flächige Abfluss weist eine geringe Intensität auf. ............................................ 16<br />
Abbildung 3.2.1-7: Geländemodell mit den geplanten Maßnahmen. .................................................... 17<br />
Abbildung 3.2.1-8: Vernässungsbereich unterhalb vom Maststandort 1221 aus aufgenommen. ........ 18<br />
Abbildung 3.2.1-9: Abflussmulde links vom Maststandort 1221 aus aufgenommen. ............................ 19<br />
Abbildung 3.2.1-10: Unmittelbarer Bereich des Maststandortes 1222 (Pflock markiert Mastmittelpunkt).<br />
..................................................................................................................................... 19<br />
Abbildung 3.2.1-11: Übersteilter Einhang zum Höllngraben. Ca. 10 m horizontale Distanz zum<br />
Maststandort 1222. ...................................................................................................... 20<br />
Abbildung 3.2.1-12: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte) sowie Baunummern<br />
und Leitungstrasse. Der relevante Bereich des Haidberggrabens befindet sich bei<br />
Baunummer 245 und ist orange markiert. ................................................................... 21<br />
Abbildung 3.2.1-13: Orthofoto des Untersuchungsbereichs beim Haidberggraben.............................. 22<br />
Abbildung 3.2.1-14: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines um den Faktor 2 erhöhten HQ150 Abflusses des<br />
Haidberggrabens beim Mast mit der Nummer 245. Der grüne Punkt stellt den<br />
Mastmittelpunkt dar. Die Linien entsprechen dem Trassenverlauf. ............................ 24<br />
Abbildung 3.2.1-15: Maststandort auf Wiese, möglicher Bachaustritt im Bereich der Verflachung im<br />
Übergangsbereich von Wald zu Wiese ....................................................................... 25<br />
Abbildung 3.2.1-16: Übergangsbereich von Wald – Wiese. .................................................................. 25<br />
Abbildung 3.2.1-17: Geschi<strong>eb</strong>eherd im Steilstück zwischen Güterweg Oberbrixen und Verflachung .. 26<br />
Abbildung 3.2.1-18: Querung Güterweg Oberbrixen ............................................................................. 26<br />
Abbildung 3.2.1-19: Bereich unterhalb des neuen Rohrdurchlasses bei hm 4,5 .................................. 27<br />
Abbildung 3.2.1-20: Neugestaltetes Gerinne unterhalb Güterweg Haidberg ........................................ 27<br />
Abbildung 3.2.1-21: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante<br />
Neuerschließung ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Zubringer zum<br />
Putzengraben“ ist orange eingerahmt. ........................................................................ 28<br />
Abbildung 3.2.1-22: Detailansicht des Untersuchungsbereiches des unb. Zubr. zum Putzengraben.<br />
Der bestehende Forstweg endet bei den beiden Gerinnen orog. rechts vom<br />
Maßnahmenbereich. Die Maststandorte sind mit grünen Punkten gekennzeichnet. Der<br />
Maßnahmenbereich ist orange dargestellt. ................................................................. 29<br />
Abbildung 3.2.1-23: Foto vom unmittelbaren Bereich der geplanten Gerinnequerung des unb.<br />
Zubringers. ................................................................................................................... 29<br />
Abbildung 3.2.1-24: Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen bei dem unb.<br />
Zubringer. zum Putzengraben. .................................................................................... 30<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 225/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.1-25: Bestehender Forstweg orog. rechts vom unb. Zubringer. Hier werden drei Gräben<br />
zusammengefasst und queren anschließend die bestehende Forststraße mittels<br />
Rohrdurchlass. Von hier wird die Baustraße zum Maststandort weitergeführt. .......... 32<br />
Abbildung 3.2.1-26: Unmittelbarer Bereich der geplanten Gerinnequerung vom unb. Zubringer. Das<br />
Gerinne verläuft in diesem Bereich eingetieft. ............................................................. 32<br />
Abbildung 3.2.1-27: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die zu<br />
überprüfenden Masten bei dem Seitengraben Walcherbach mit der Nummer 1387 und<br />
386 sind orange markiert. ............................................................................................ 33<br />
Abbildung 3.2.1-28: Detailansicht der Untersuchungsbereiche A und B n<strong>eb</strong>en dem Walcherbach. Die<br />
möglichen Abflussrichtungen bei einem Bemessungsereignis sind mit blauen Pfeilen<br />
dargestellt. ................................................................................................................... 34<br />
Abbildung 3.2.1-29: Übersicht der Untersuchungsbereiche A und B – vom Gegenhang aufgenommen.<br />
..................................................................................................................................... 34<br />
Abbildung 3.2.1-30: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines murartigen Abflusses aus Untersuchungsbereich<br />
A. Die Maststandorte sind mit einem grünen Punkt gekennzeichnet. ......................... 36<br />
Abbildung 3.2.1-31: Erg<strong>eb</strong>nis der Modellierung eines geschi<strong>eb</strong>ereichen Abflusses aus<br />
Untersuchungsbereich B. Die Maststandorte sind mit einem grünen Punkt<br />
gekennzeichnet. ........................................................................................................... 37<br />
Abbildung 3.2.1-32: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A ohne Ablenkdamm ................ 38<br />
Abbildung 3.2.1-33: Modellierter Abfluss aus Untersuchungsbereich A mit Ablenkdamm ................... 38<br />
Abbildung 3.2.1-34: Skizze des Aufbaues eines Ablenkdammes. ........................................................ 39<br />
Abbildung 3.2.1-35: Schwemmkegel bei Untersuchungsbereich A. Der geplante Maststandort befindet<br />
sich rechts n<strong>eb</strong>en dem geparkten KFZ. ....................................................................... 40<br />
Abbildung 3.2.1-36: Verwachsener Grabenausgang im Bereich A. ...................................................... 41<br />
Abbildung 3.2.1-37: Geländeverflachung oberhalb des Maststandortes mit der Nummer 1387. In<br />
diesem Bereich ist der Ablenkdamm geplant. ............................................................. 41<br />
Abbildung 3.2.1-38: ÖK mit den geplanten Standorten der Masten (grüne Punkte). Die geplante<br />
Neuerschließung ist rot dargestellt und der relevante Bereich „Ginausattel“ ist durch<br />
einen orangen Kreis gekennzeichnet. ......................................................................... 42<br />
Abbildung 3.2.1-39: Detailansicht des Untersuchungsbereichs. ........................................................... 43<br />
Abbildung 3.2.1-40: Abflussmulde im geschlägerten Bereich. Bei einem Bemessungsereignis kann ein<br />
flächiger Abfluss nicht ausgeschlossen werden. ......................................................... 43<br />
Abbildung 3.2.1-41:Geländemodell mit Darstellung der geplanten Maßnahmen. ................................ 45<br />
Abbildung 3.2.1-42:Systemskizze Grobsteinschlichtung mit Geotextil ................................................ 46<br />
Abbildung 3.2.1-43: Abflussmulden/Vernässungsbereiche unterhalb vom Aschegg............................ 47<br />
Abbildung 3.2.1-44: unb. Zubringer 1. Das Gerinne hat sich in das Lockermaterial eingetieft. ............ 47<br />
Abbildung 3.2.2-1: Mittlere jährliche Neuschneesummen und Beobachtungsstationen der ZAMG für<br />
die Extremwertstatistiken vorliegen ............................................................................. 50<br />
Abbildung 3.2.2-2: Schneehöhengradienten für 150jährliche 3-Tages Neuschneesummen (Quelle:<br />
FTD für WLV). .............................................................................................................. 51<br />
Abbildung 3.2.2-3: Interpolierte Werte für 150j. 3-Tagesneuschneedifferenzen ................................... 51<br />
226/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-4: Lage der Spansaglwandlawine ............................................................................... 52<br />
Abbildung 3.2.2-5: Der Lawinenstrich zeichnet sich deutlich im Vegetationskleid ab (Quelle rechtes<br />
Photo: ÖBB Infra AG) .................................................................................................. 53<br />
Abbildung 3.2.2-6: Längsprofil der Spansaglwandlawine ..................................................................... 53<br />
Abbildung 3.2.2-7: Betondamm am Fuß der Spansaglwandlawine ...................................................... 54<br />
Abbildung 3.2.2-8: Erddamm am Fuß der Spansaglwandlawine .......................................................... 54<br />
Abbildung 3.2.2-9: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />
Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 55<br />
Abbildung 3.2.2-10: Bannwaldflächen am Hangfuß der Spansaglwandlawine ..................................... 56<br />
Abbildung 3.2.2-11: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 links, Variante 2 rechts; Fließdruck<br />
zwischen 0 und 10kPa gelb, Fließdruck > 10kPa rot .................................................. 57<br />
Abbildung 3.2.2-12: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 1 links, Variante 2 rechts;<br />
Fließdruck zwischen 0 und 10kPa gelb, Fließdruck > 10kPa rot ................................. 58<br />
Abbildung 3.2.2-13: Längsschnitt der Erg<strong>eb</strong>nisse der beiden Simulationsvarianten ............................ 58<br />
Abbildung 3.2.2-14: Lage der Schattrinne, Lackrinne und Lärchwand ................................................. 60<br />
Abbildung 3.2.2-15: Blick auf die Lärchwand und Lackrinne von der Pass-Lueg-Bundesstraße ......... 60<br />
Abbildung 3.2.2-16: Blick von Stegenwald Richtung Lärchwandlawine ................................................ 60<br />
Abbildung 3.2.2-17: Längsprofile der 3 Lawinenstriche ........................................................................ 61<br />
Abbildung 3.2.2-18: Detailprofil im lawinenseitigen Vorfeld des Mast 165 ........................................... 61<br />
Abbildung 3.2.2-19: Detailprofil im lawinenseitigen Vorfeld des Mast 166 ........................................... 61<br />
Abbildung 3.2.2-20: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />
Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 62<br />
Abbildung 3.2.2-21: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze<br />
Schraffur mit grüner Umrandung) ................................................................................ 62<br />
Abbildung 3.2.2-22: Spuren eines Staublawinenabgangs, Lackrinne vom 19.2.2009 (Quelle: ÖBB Infra<br />
AG) ............................................................................................................................... 63<br />
Abbildung 3.2.2-23: Auf dem Orthophoto von 2010 zeichnen sich im rot umrandeten Bereich deutlich<br />
die Schäden ab, die durch die Lawine vom F<strong>eb</strong>ruar 2009 verursacht wurde ............. 63<br />
Abbildung 3.2.2-24: Befliegung 25.2.2009 (Quelle ÖBB Infra AG) ....................................................... 64<br />
Abbildung 3.2.2-25: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 ........................................................... 65<br />
Abbildung 3.2.2-26: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2 ........................................................... 66<br />
Abbildung 3.2.2-27: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 1 ....................................... 66<br />
Abbildung 3.2.2-28: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, 3D-Ansicht, Variante 2 ....................................... 67<br />
Abbildung 3.2.2-29: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Lärchwand<br />
..................................................................................................................................... 67<br />
Abbildung 3.2.2-30: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Läckrinne<br />
..................................................................................................................................... 68<br />
Abbildung 3.2.2-31: Längsprofil der maximal simulierten Fließgeschwindigkeit, Variante 2, Schattrinne<br />
..................................................................................................................................... 68<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 227/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.2-32: Erg<strong>eb</strong>nisse der gekoppeltem Simulationen mit SAMOS-AT ................................. 69<br />
Abbildung 3.2.2-33: Staubdruck gemäß SAMOS-AT Simulation an den Masten M166 und 167 ......... 70<br />
Abbildung 3.2.2-34: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils<br />
(blau) ............................................................................................................................ 71<br />
Abbildung 3.2.2-35: Vertikalprofil des Drucks im Bereich der Maste 165,166 und 167 ........................ 72<br />
Abbildung 3.2.2-36: Vergleich der Staubruckwerte der SAMOS Simulationen für die Maste 166 und<br />
167 mit den maßg<strong>eb</strong>lichen Werten .............................................................................. 72<br />
Abbildung 3.2.2-37: Lage Fenesllawine ................................................................................................ 73<br />
Abbildung 3.2.2-38: Längsprofil der Fenesllawine ................................................................................ 74<br />
Abbildung 3.2.2-39: ELBA+ Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Fenesllawine, Variante 2 .................................... 75<br />
Abbildung 3.2.2-40: Lawinenwirkung Fenesllawine .............................................................................. 76<br />
Abbildung 3.2.2-41: Lage der Holzfanggrabenlawine ........................................................................... 76<br />
Abbildung 3.2.2-42: Berechnungserg<strong>eb</strong>nisse der Variante 2, Holzfanggraben .................................... 78<br />
Abbildung 3.2.2-43: SAMOS-AT-Simulationen Holzfanggraben ........................................................... 79<br />
Abbildung 3.2.2-44: Lawinenwirkungsbereiche Holzfanggraben .......................................................... 80<br />
Abbildung 3.2.2-45: Lage der Eisgrabenlawine..................................................................................... 81<br />
Abbildung 3.2.2-46: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />
Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 82<br />
Abbildung 3.2.2-47: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze<br />
Schraffur mit grüner Umrandung) ................................................................................ 82<br />
Abbildung 3.2.2-48: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse .................................... 83<br />
Abbildung 3.2.2-49: Befliegung 25.2.2009 (Quelle ÖBB Infra AG) ....................................................... 83<br />
Abbildung 3.2.2-50: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 ........................................................... 84<br />
Abbildung 3.2.2-51: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2 ........................................................... 84<br />
Abbildung 3.2.2-52: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3 ........................................................... 85<br />
Abbildung 3.2.2-53: SAMOS-AT Modellierung Eisgrabenlawine .......................................................... 86<br />
Abbildung 3.2.2-54: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils<br />
(blau) ............................................................................................................................ 87<br />
Abbildung 3.2.2-55: Lage der Kehlgrabenlawine .................................................................................. 89<br />
Abbildung 3.2.2-56: Längsprofil der Kehlgrabenlawine ......................................................................... 89<br />
Abbildung 3.2.2-57: Waldentwicklungsplan im Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet; Rot=Schutzfunktion,<br />
Blau=Wohlfahrtsfunktion, Grün=Nutzfunktion; Quelle:SAGIS ..................................... 90<br />
Abbildung 3.2.2-58: Natura 2000 FFH G<strong>eb</strong>iete (beige Schraffur) und Naturschutzg<strong>eb</strong>iete (Schwarze<br />
Schraffur mit grüner Umrandung) ................................................................................ 90<br />
Abbildung 3.2.2-59: Grobe Lage der in der Chronik angeg<strong>eb</strong>enen Ereignisse .................................... 91<br />
Abbildung 3.2.2-60: Befliegung 25.2.2009 (Quelle ÖBB Infra AG) ....................................................... 91<br />
Abbildung 3.2.2-61: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 1 ........................................................... 92<br />
228/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.2-62: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 2 ........................................................... 92<br />
Abbildung 3.2.2-63: Simulationserg<strong>eb</strong>nisse ELBA+, Variante 3 ........................................................... 93<br />
Abbildung 3.2.2-64: Abgrenzung von Wirkungsbereich des Fließanteils (Violett) und des Staubanteils<br />
(blau) ............................................................................................................................ 93<br />
Abbildung 3.2.2-65: Lage der Hörndlagrabenlawine ............................................................................. 95<br />
Abbildung 3.2.2-66: Längsprofil Hörndlgrabenlawine ........................................................................... 95<br />
Abbildung 3.2.2-67: dokumentierte Chronikereignisse für die Hörndlgrabenlawine ............................. 96<br />
Abbildung 3.2.2-68:Lawinengefahrenzonenplan Hörndlgrabenlawine, (Quelle: www.naturgefahr.at) . 96<br />
Abbildung 3.2.2-69: Berechnungserg<strong>eb</strong>nis ELBA+, Variante 2 ............................................................ 97<br />
Abbildung 3.2.2-70: Querprofil des Hörndlgrabens zwischen den Masten 2188 und 1191 .................. 98<br />
Abbildung 3.2.2-71: Lawinenwirkungsbereiche Hörndlgrabenlawine ................................................... 98<br />
Abbildung 3.2.2-72: Lage der Lawinen Rifflkopf-Vorderriffl ................................................................... 99<br />
Abbildung 3.2.2-73: Längsprofile der Lawinen vom Rifflkopf (rot) und Vorderriffl (schwarz) ................ 99<br />
Abbildung 3.2.2-74: ELBA+-Simulationserg<strong>eb</strong>nisse, Variante 1 ......................................................... 101<br />
Abbildung 3.2.2-75: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit der<br />
Riffelkopflawine (Mast 196-197) ................................................................................ 101<br />
Abbildung 3.2.2-76: Querprofil im Bereich der Kreuzung der prokjektierten Trasse mit den Lawinen<br />
vom Vorderriffl (Mast 195-196) .................................................................................. 102<br />
Abbildung 3.2.2-77: Lawinenwirkungen im Bereich Rifflkopf-Vorderriffl ............................................. 102<br />
Abbildung 3.2.3-1: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten Standortes<br />
des Winkelmasten M039 (rotes Quadrat). Quelle: BEV, AMAP 3D .......................... 114<br />
Abbildung 3.2.3-2: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 64<br />
Straßwalchen , Geol.B.-A., Wien 2003. Maststandort: rotes Quadrat. 77:<br />
Dachsteinkalk und Plattenkalk mit Einschaltungen von Dolomitbänken; 78:<br />
Hauptdolomit .............................................................................................................. 115<br />
Abbildung 3.2.3-3: Digitales Geländemodell mit Lage des Bemessungsprofils Nockstein (orange Linie)<br />
mit Position des beurteilten Maststandortes M039 (rotes Dreieck). Ohne Maßstab . 115<br />
Abbildung 3.2.3-4: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang .................... 117<br />
Abbildung 3.2.3-5: Felskopf in der Rinne östlich des Nocksteins mit schwach aufgelockertem<br />
Felsverband, hangauswärts fallende Kluft zeigt einen Durchtrennungsgrad von
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-9: Geometrie des Bemessungsprofils Nockstein (Winkelmast) mit Position des<br />
geplanten Standortes des Winkelmasten M039 (roter Pfeil) ..................................... 120<br />
Abbildung 3.2.3-10: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 1 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort M039<br />
und potentielle Standorte der Schutzbauwerke: rote Pfeile ...................................... 122<br />
Abbildung 3.2.3-11: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 1 m³. Position<br />
des Maststandortes M039: x=351 m ......................................................................... 122<br />
Abbildung 3.2.3-12: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des<br />
Maststandortes, lediglich 4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den Maststandort<br />
................................................................................................................................... 122<br />
Abbildung 3.2.3-13 Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich<br />
des Maststandortes, lediglich 4,3 % der modellierten Blöcke erreichten den<br />
Maststandort .............................................................................................................. 123<br />
Abbildung 3.2.3-14: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich des<br />
Schutznetzstandortes bergseits des Maststandortes, lediglich 4,5 % der modellierten<br />
Blöcke erreichten den Standort des Schutznetzes .................................................... 123<br />
Abbildung 3.2.3-15: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 1 m³ im Bereich<br />
des Standortes des Schutznetzes bergseits des Masten, lediglich 4,5 % der<br />
modellierten Blöcke erreichten den Netzstandort ...................................................... 124<br />
Abbildung 3.2.3-16: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte<br />
der Masten M073 und M074 (rote Quadrate) ............................................................ 125<br />
Abbildung 3.2.3-17: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />
Hallein, Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte M073 und M074: rote Quadrate. .... 126<br />
Abbildung 3.2.3-18: flache Rinne zwischen den Maststandorten ....................................................... 126<br />
Abbildung 3.2.3-19: Digitales Geländemodell mit der Lage der Bemessungsprofile mit Position der<br />
geplanten Standorte der Masten M073 und M074 (rotes Quadrat: Winkelmast M073,<br />
roter Kreis: Tragmast M074). Gelbe Fläche: fossile Felssturzablagerungen. Blaue<br />
Fläche: Schwemm- bzw. Schuttkegel aus den Rinnen. Ohne Maßstab ................... 127<br />
Abbildung 3.2.3-20: stark durch Steinschlag geschädigter Waldbestand, Beleg für hohe<br />
Steinschlagfrequenz .................................................................................................. 128<br />
Abbildung 3.2.3-21: alte Felssturzablagerungen im Bereich des Maststandortes M073 (Winkelmast)<br />
................................................................................................................................... 128<br />
Abbildung 3.2.3-22: frische bzw. angewitterte Sturzblöcke im Unterhang im Bereich der beiden<br />
Bemessungsprofile .................................................................................................... 129<br />
Abbildung 3.2.3-23: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtböcke am Einhang im Bereich<br />
bergseits des Maststandortes M073 .......................................................................... 130<br />
Abbildung 3.2.3-24: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtböcke am Einhang im Bereich<br />
bergseits des Maststandortes Süd M074 .................................................................. 131<br />
Abbildung 3.2.3-25: rückwitternde gut g<strong>eb</strong>ankte Kieselkalke in Wechsellagerung mit roten<br />
Knollenkalken an der Basis der Steilwand, Aufschluss nördlich des Winkelmast-<br />
Standortes M073. ....................................................................................................... 131<br />
Abbildung 3.2.3-26: kompakte Wandbereiche, insbesondere oberhalb des Wandfusses .................. 132<br />
Abbildung 3.2.3-27: vom Felsverband abgelöste Felsbereiche bergseits der beiden Maststandorte 133<br />
230/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-28: Lage der Bemessungsprofile Mühlsteinwand mit Position der geplanten Standorte<br />
der Masten (rote Quadrate). Ohne Maßstab ............................................................. 133<br />
Abbildung 3.2.3-29: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Nord M073 (Winkelmast) mit Position des<br />
geplanten Standortes des Masten (roter Pfeil) .......................................................... 134<br />
Abbildung 3.2.3-30: Bemessungsprofil Mühlsteinwand Süd (Tragmast) mit Position des geplanten<br />
Standortes des Masten M 074 (roter Pfeil) ................................................................ 134<br />
Abbildung 3.2.3-31: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Nord<br />
M073 (Winkelmast) mit einer Bemessungsblockgröße von 0,3 m³, Maststandort: roter<br />
Pfeil, potentieller Standort Schutzmaßnahme: grüner Pfeil ....................................... 136<br />
Abbildung 3.2.3-32: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Bereich des Standortes Süd<br />
M074 (Tragmast) mit einer Bemessungsblockgröße von 0,15 m³, Maststandort: roter<br />
Pfeil, potentieller Standort Schutzmaßnahme: grüner Pfeil ....................................... 137<br />
Abbildung 3.2.3-33: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,3 m³ am Maststandort Nord -<br />
Winkelmast am Schutzbauwerkstandort. Position des Maststandortes: x=195 m, ca.<br />
15 % der modellierten Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes ......... 137<br />
Abbildung 3.2.3-34: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,3 m³<br />
Maststandort Nord - Winkelmast im Bereich des Schutzbauwerkes bergseits des<br />
Winkelmasten, ca. 15 % der modellierten Blöcke erreichten den Standort des<br />
Schutzbauwerkes....................................................................................................... 138<br />
Abbildung 3.2.3-35: Energieverteilung des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im Bereich des<br />
Standortes der Schutzmaßnahme bergseits des Maststandortes, ca. 70 % der<br />
modellierten Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes. ....................... 138<br />
Abbildung 3.2.3-36: Sprunghöhenverteilung (OK Block) des Bemessungsblockes mit 0,15 m³ M074 im<br />
Bereich des Standortes der Schutzmaßnahme bergseits des Masten, ca. 70 % der<br />
modellierten Blöcke erreichten den Standort des Schutzbauwerkes. ....................... 139<br />
Abbildung 3.2.3-37: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten<br />
Standortes des Winkelmasten M104 (rotes Quadrat) ............................................... 140<br />
Abbildung 3.2.3-38: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />
Hallein, Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandorte: rote Quadrate. 30:<br />
Schrambachschichten; 31: Oberalm Fm; 41: Riff- + Korallenkalk der Kössen Fm. .. 141<br />
Abbildung 3.2.3-39: überwiegend alte Sturzblöcke am Fuß der Steilstufe oberhalb des Maststandortes<br />
M104 .......................................................................................................................... 142<br />
Abbildung 3.2.3-40: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang .................. 143<br />
Abbildung 3.2.3-41: Lage des Bemessungsprofils Adnet/Guggenberg mit Position des geplanten<br />
Standortes des Masten M104 (rotes Quadrat). Ohne Maßstab ................................ 143<br />
Abbildung 3.2.3-42: Bemessungsprofil Adnet/Guggenberg (Winkelmast) mit Position des geplanten<br />
M104 (roter Pfeil) ....................................................................................................... 144<br />
Abbildung 3.2.3-43: Felsstufe im Mittelhang mit kompaktem bis schwach aufgelockertem Felsverband,<br />
starke Zerlegung, Kluftkörper überwiegend < 0,1 m³ ................................................ 144<br />
Abbildung 3.2.3-44: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 0,5 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0, Maststandort<br />
M104: roter Pfeil ......................................................................................................... 145<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 231/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-45: Darstellung der Endpunkte der simulierten 1000 Sturzblöcke mit 0,5 m³. Position<br />
des Maststandortes M104: x=258 m ......................................................................... 146<br />
Abbildung 3.2.3-46: Hüllkurve der im Zuge des Sturzverlaufs auftretenden Energien des<br />
Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ ........................................................................ 146<br />
Abbildung 3.2.3-47: Übersichtslageplan mit Position des untersuchten geplanten Maststandortes<br />
M124 (roter Kreis) ...................................................................................................... 147<br />
Abbildung 3.2.3-48: Überblicksfoto über den Einhang, ungefähre Lage des Maststandortes M124<br />
(Pfeil) .......................................................................................................................... 148<br />
Abbildung 3.2.3-49: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />
Hallein, Geol.B.-A., Wien 1987. Maststandort M124: roter Kreis. ............................. 148<br />
Abbildung 3.2.3-50: Schmidt’sches Netz mit Darstellung der maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen im Bereich<br />
der Felswände im Oberhang ..................................................................................... 149<br />
Abbildung 3.2.3-51: Bildung von Überhängen durch den kontinuierlichen Abtrag von stark zerlegten<br />
und dünn g<strong>eb</strong>ankten Oberalm Kalken im Bereich des Wandfußes ........................... 150<br />
Abbildung 3.2.3-52: an offenen (Pfeil) wandparallelen Klüften (K1) vom Felsverband weitgehend<br />
abgelöste Felspartien ................................................................................................ 150<br />
Abbildung 3.2.3-53: frische Sturzblöcke Unterhalb der Felswand ...................................................... 151<br />
Abbildung 3.2.3-54: alte Sturzblöcke unterhalb der Felswand bzw. im Bereich der Verflachung ....... 151<br />
Abbildung 3.2.3-55: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang .................. 152<br />
Abbildung 3.2.3-56: Lage des Bemessungsprofils (rote Linie) und des Maststandortes M124 (rotes<br />
Quadrat) ohne Maßstab ............................................................................................. 153<br />
Abbildung 3.2.3-57: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Maststandortes M124 (roter Pfeil)<br />
................................................................................................................................... 154<br />
Abbildung 3.2.3-58: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit Kontrollquerschnitt im Bereich<br />
unmittelbar bergseits des Maststandortes M124 (Position der Schutzmaßnahme: roter<br />
Pfeil, Maststandort: grüner Pfeil) mit einer Bemessungsblockgröße von 1 m³ mit dem<br />
Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. ......................................................... 155<br />
Abbildung 3.2.3-59: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1 m³ in kJ ... 155<br />
Abbildung 3.2.3-60: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1 m³ in m<br />
(Oberkante Block) ...................................................................................................... 156<br />
Abbildung 3.2.3-61: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in kJ 156<br />
Abbildung 3.2.3-62: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2,6 m³ in m<br />
(Oberkante Block) ...................................................................................................... 157<br />
Abbildung 3.2.3-63: Übersichtslageplan mit ungefährer Position der untersuchten geplanten Standorte<br />
M158 (rotes Quadrat) sowie M 161 und M162 (rote Kreise) und eines bestehenden<br />
Schutzdammes (grüne Linie) und Schutznetzen bzw. Holzbohlenwänden der ÖBB<br />
oberhalb des Winkelmasten M158 (rot punktierte Linien) ......................................... 158<br />
232/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-64: Übersichtslageplan mit ungefährer Position des untersuchten geplanten<br />
Standortes des M 173 (roter Kreis) ............................................................................ 159<br />
Abbildung 3.2.3-65: Untere Felswand mit Stützpfeilern (rote Markierung) ......................................... 160<br />
Abbildung 3.2.3-66: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 94<br />
Hallein, Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate. 45=Dachsteinkalk,<br />
50=Wettersteindolomit/ Ramsaudolomit. ................................................................... 161<br />
Abbildung 3.2.3-67: Orthofoto-Lageplan mit Lage des Bemessungsprofils, untersuchter<br />
Schutzbauwerk-Standort (gelber Pfeil) und geplanter Maststandort M158 (rotes<br />
Quadrat). Orange punktiert: Bestandsnetze bzw. Bohlenwände ÖBB, Orange Linie:<br />
Bestandsdamm. ......................................................................................................... 162<br />
Abbildung 3.2.3-68: aktive Schutthalde und alte, bemooste Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des<br />
Winkelmastes ............................................................................................................. 162<br />
Abbildung 3.2.3-69: frische Sturzblöcke im Unterhang im Bereich des Winkelmastes ...................... 162<br />
Abbildung 3.2.3-70: aktive Schutthalde und bodennahe Schlagmarken am Buchenbestand im<br />
Unterhang .................................................................................................................. 162<br />
Abbildung 3.2.3-71: frische Sturzblöcke im Bereich der Steinschlagverbauungen der ÖBB, erstes Bild:<br />
Beinahedurchschlag eines Blockes durch das Netz der Type „Kaim“, Bilder untere<br />
Reihe: Hinterfüllung von Steinschlagschutznetzen durch frische Blöcke .................. 163<br />
Abbildung 3.2.3-72: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang im Bereich der<br />
Halde bergseits des Bestandsdamms ....................................................................... 164<br />
Abbildung 3.2.3-73: Bemessungsprofil bergseits Pass Lueg Bundesstraße, ÖBB-Trasse,<br />
Bestandsleitung/ Bestandsdamm (roter Pfeil) und geplantem Standort des<br />
Winkelmasts M158 (grüner Pfeil) ............................................................................... 165<br />
Abbildung 3.2.3-74: Orthofoto-Lageplan mit Lage der Bemessungsprofile (rote Linien), untersuchte<br />
Schutzbauwerk-Standorte (gelbe Pfeile) und geplante Maststandorte M161 und 162<br />
(rote Quadrate) .......................................................................................................... 166<br />
Abbildung 3.2.3-75: Gefüge-Diagramm mit den maßg<strong>eb</strong>lichen Trennflächen in der Wandstufe<br />
unmittelbar bergseits des Maststandortes M161, Schmidtsches Netz, untere<br />
Lagenkugel, winkeltreue Projektion ........................................................................... 167<br />
Abbildung 3.2.3-76: Wandstufe und abgelöster Felskörper unmittelbar oberhalb Standort Doppelmast<br />
Ost M161 ................................................................................................................... 167<br />
Abbildung 3.2.3-77: Offene Spaltensysteme mit Messspionen der ÖBB, keine aktiven Bewegungen,<br />
rechtes Bild: Versagensmechanismus: Kippen bzw. Knicken von plattigen Ablösungen<br />
an wandparallelen Störungen .................................................................................... 167<br />
Abbildung 3.2.3-78: M161: meist frische Sturzblöcke unterhalb der Felsstufe bzw. oberhalb der<br />
Felsstufe .................................................................................................................... 167<br />
Abbildung 3.2.3-79: links: alte Blöcke im Bereich bergseits des Maststandortes M161, Mitte und<br />
rechts: vereinzelte alte Sturzblöcke, schwach ausgeprägte Rinne ........................... 168<br />
Abbildung 3.2.3-80: Digitales Geländemodell aus Laserscan: Lage der Bemessungsprofile<br />
Doppelmasten West (M162)und Ost (M161) und „Damm“ (M158) mit Position der<br />
geplanten Standorte der Masten (rote Quadrate). Quelle Laserscann ..................... 168<br />
Abbildung 3.2.3-81: Bemessungsprofil M161 (Rückensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />
M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil) ............ 169<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 233/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-82: Bemessungsprofil M 161 (Rinnensituation) mit Position des geplanten Standortes<br />
des Masten M161 (roter Pfeil) und untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil)<br />
................................................................................................................................... 169<br />
Abbildung 3.2.3-83: Blockgrößenverteilung der vermessenen Größtblöcke am Einhang im Bereich der<br />
Halde bergseits der Maststandorte M161 und 162 .................................................... 171<br />
Abbildung 3.2.3-84: M 162: meist frische Sturzblöcke unterhalb der Felsstufe bzw. im Tälchen<br />
oberhalb der Felsstufe ............................................................................................... 171<br />
Abbildung 3.2.3-85: bereichsweise stark aufgelockerte Felsstufe unmittelbar bergseits des<br />
Maststandortes M162 ................................................................................................ 172<br />
Abbildung 3.2.3-86: Bemessungsprofil mit Position des geplanten Standortes M162 (roter Pfeil) und<br />
untersuchter Schutzbauwerksstandort (grüner Pfeil) ................................................ 172<br />
Abbildung 3.2.3-87: digitales Geländemodell mit der Position des geplanten Maststandortes M173<br />
(rotes Quadrat) ........................................................................................................... 173<br />
Abbildung 3.2.3-88: digitales Geländemodell (Überblick) mit der Position des geplanten<br />
Maststandortes M173 (rotes Quadrat) und den vermuteten Nischen aus<br />
Massensturzprozessen (rot punktierte Linie). Quelle: SAGIS Jänner 2012 .............. 174<br />
Abbildung 3.2.3-89: Blick von der Grünwaldrinne in Richtung Wieselstein mit den mächtigen<br />
Dachsteinkalkwänden ................................................................................................ 174<br />
Abbildung 3.2.3-90: links: Streublockfeld im Unterhang; Mitte: Großblock im Wald zwischen den<br />
Forstwegkehren; rechts: frischer Einzelblock am A10-Begleitweg deutlich südlich des<br />
geplanten Maststandortes M173 ............................................................................... 175<br />
Abbildung 3.2.3-91: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 (Damm) der Sturzblöcke mit einer<br />
Bemessungsblockgröße von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich untere Wandstufe mit dem<br />
Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil .................. 177<br />
Abbildung 3.2.3-92: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />
auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer<br />
unterstellten Ablösestelle innerhalb der unteren Wandstufe ..................................... 177<br />
Abbildung 3.2.3-93: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />
auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante<br />
Block) bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb der unteren Wandstufe ........... 178<br />
Abbildung 3.2.3-94: Darstellung der Trajektorien im Profil M158 der Sturzblöcke mit einer<br />
Bemessungsblockgröße von 0,25 m³ mit Ablös<strong>eb</strong>ereich obere Wandstufe mit dem<br />
Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Maststandort: roter Pfeil.<br />
Schutzbauwerk Unterhang: grüner Pfeil .................................................................... 178<br />
Abbildung 3.2.3-95: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß<br />
auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer<br />
unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ...................................... 179<br />
Abbildung 3.2.3-96: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Hangfuß<br />
auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante<br />
Block) bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ............ 179<br />
Abbildung 3.2.3-97: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />
auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in kJ bei einer<br />
unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ...................................... 180<br />
234/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-98: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am Bauwerkstandort Forstweg<br />
auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,25 m³ in m (Oberkante<br />
Block) bei einer unterstellten Ablösestelle innerhalb der oberen Wandstufe ............ 180<br />
Abbildung 3.2.3-99: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M161 „Rücken“ mit einer<br />
Bemessungsblockgröße von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall<br />
4.0. Maststandort M161: roter Pfeil ............................................................................ 181<br />
Abbildung 3.2.3-100: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ 182<br />
Abbildung 3.2.3-101: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m<br />
(Oberkante Block) ...................................................................................................... 182<br />
Abbildung 3.2.3-102: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ 183<br />
Abbildung 3.2.3-103: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m<br />
(Oberkante Block) ...................................................................................................... 183<br />
Abbildung 3.2.3-104: Darstellung der Trajektorien im Profil M161 „Tal“ der Sturzblöcke mit einer<br />
Bemessungsblockgröße von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall<br />
4.0. Maststandort M161: roter Pfeil ............................................................................ 184<br />
Abbildung 3.2.3-105: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in kJ 184<br />
Abbildung 3.2.3-106: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,5 m³ in m<br />
(Oberkante Block) ...................................................................................................... 185<br />
Abbildung 3.2.3-107: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ 185<br />
Abbildung 3.2.3-108: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m<br />
(Oberkante Block) ...................................................................................................... 186<br />
Abbildung 3.2.3-109: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke im Profil M162 mit einer<br />
Bemessungsblockgröße von 1,2 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall<br />
4.0 Maststandort 162: roter Pfeil ................................................................................ 187<br />
Abbildung 3.2.3-110: Darstellung des Verlaufs der Translationsgeschwindigkeit des<br />
Bemessungsblockes mit 1,2 m³ über den Profilverlauf ............................................. 187<br />
Abbildung 3.2.3-111: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in kJ 188<br />
Abbildung 3.2.3-112: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 1,2 m³ in m<br />
(Oberkante Block) ...................................................................................................... 188<br />
Abbildung 3.2.3-113: Übersichtslageplan (ohne Maßstab) mit ungefährer Position der untersuchten<br />
geplanten Standorte des Winkelmasten M409 (rotes Quadrat) sowie des Tragmastes<br />
M408 (roter Kreis) und von bestehenden Schutznetzen oberhalb der Straße (rote<br />
Linie) .......................................................................................................................... 190<br />
Abbildung 3.2.3-114: Bestandsnetz zum Schutz der Straße (RXI 200, H=4m) .................................. 191<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 235/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
Abbildung 3.2.3-115: Ausschnitt aus: Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 123<br />
Zell am See, Geol.B.-A., Wien 1993. Maststandorte: rote Quadrate. ....................... 191<br />
Abbildung 3.2.3-116: schlechter Waldzustand im Bereich bergseits des Maststandorts M409 ......... 192<br />
Abbildung 3.2.3-117: frische Schlagmarke an Baum, H
Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Abbildung 3.2.3-134: Darstellung der Trajektorien der Sturzblöcke mit einer Bemessungsblockgröße<br />
von 0,1 m³ mit dem Steinschlagsimulationsprogramm RocFall 4.0. Das Profil wurde im<br />
Unterhang für Kalibrierungszwecke horizontal verlängert, Lage M408: grüner Pfeil,<br />
Lage des Schutzbauwerks (Datensammler): roter Pfeil ............................................ 203<br />
Abbildung 3.2.3-135: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort M408 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 0,1 m³ in<br />
kJ ............................................................................................................................... 204<br />
Abbildung 3.2.3-136: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort M408 auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 0,1<br />
m³ in m ....................................................................................................................... 204<br />
Abbildung 3.2.3-137: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort M408 auftretenden Energien des Bemessungsblockes mit 2 m³ in kJ<br />
................................................................................................................................... 205<br />
Abbildung 3.2.3-138: Summenhistogramm: statistische Verteilung der am untersuchten<br />
Bauwerkstandort M408 auftretenden Sprunghöhen des Bemessungsblockes mit 2 m³<br />
in m ............................................................................................................................ 205<br />
Abbildung 3.2.3-1:ÖK mit Lage des Baulager 3,4u. UW Pongau (pinke Fläche) ............................... 207<br />
Abbildung 3.2.3-2:ÖK mit Lage des Baulager 6 - Hüttau - (pinke Fläche) .......................................... 207<br />
Abbildung 3.3.1-1:Geländemodell mit Lage des geplanten Baulagers und dem geplanten<br />
Begleitdamm. ............................................................................................................. 209<br />
Abbildung 3.3.1-2:Unterlauf Einödgraben im Bereich des UW-Pongau - in Fließrichtung ................. 209<br />
Abbildung 3.3.1-3:Unterlauf Einödgraben in Richtung B311- gegen die Fließrichtung ...................... 209<br />
Abbildung 3.3.1-4: Orthofoto (SAGIS) mit Lage des geplanten Baulagers ......................................... 210<br />
Abbildung 3.3.1-5:geplantes Baulager – westlicher Bereich. .............................................................. 211<br />
Abbildung 3.3.1-6: geplantes Baulager – östlicher Bereich. ............................................................... 211<br />
Abbildung 3.3.1-7:Grobsteinschlichtung und Sohlschwelle im Fritzbach. ........................................... 211<br />
Abbildung 3.3.1-8:Ende der Überdeckung des Weyergrabens bei der Mündung in den Fritzbach .... 211<br />
Abbildung 3.3.1-9:ÖK mit geplantem Baulager (rote Fläche) ............................................................. 212<br />
Abbildung 3.3.1-10:Orthofoto mit Geländemodell. Das geplante Baulager ist rot dargestellt. ............ 212<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 237/238
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Fachbereich: Naturgefahren<br />
10 Anhang<br />
Anhang 1<br />
Anhang 2<br />
Anhang 3<br />
Anhang 4<br />
Anhang 5<br />
Anhang 6<br />
Übersichtslageplan mit begutachteten Abschnitten, Maststandorten und Zufahrten<br />
Planbeilagen Detailgutachten Wildbach<br />
Plandarstellungen Beurteilung Schneegleiten und Lawinen<br />
Lageplan Steinschlagschutznetz Pass Lueg<br />
Tabellarische Darstellung aller Maste mit Einstufung hinsichtlich Wildbach, Lawine,<br />
Schneegleiten und Steinschlag<br />
Simulationsparameter für SAMOS-AT<br />
238/238 Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH