380kv - eb - naturgefahren - jan. 2013 - final.pdf - Land Salzburg
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Fachbereich: Naturgefahren<br />
380-kV-<strong>Salzburg</strong>leitung<br />
Für die 2D-Lawinensimulationen wurde das Modell ELBA+ herangezogen. Dieses Modell ermittelt die<br />
Auslauflänge und die Zustandsgrößen des Fließanteils einer Lawine. Für die Ermittlung der Wirkhöhe<br />
eines allfällig vorkommenden Staubanteils wurde der Ansatz aus dem Leitfaden für die lawinentechnische<br />
Beurteilung von Seilbahnanlagen (FTD für WLV, 2011) herangezogen. Die 3D-<br />
Lawinensimulationen erfolgten mit dem Modell SAMOS-AT. Dieses Modell erlaubt die gemeinsame<br />
Berechnung von Fließanteil und Staubanteil einer Lawine. Der Fließanteil wird 2D, der Staubanteil 3D<br />
berechnet. Der Fließdruck im Staubanteil wurde in Höhen zwischen 2 und 30m ermittelt. Für die Simulationen<br />
mit SAMOS-AT wurden jeweils die Anbruchmächtigkeiten herangezogen, die bei den Simulationen<br />
ELBA+ zu den maßg<strong>eb</strong>lichen Simulationsvarianten führten. Die restlichen SAMOS-AT-<br />
Parameter entsprechen den Parametern, die bei der Gefahrenzonenplanung verwendet werden. Eine<br />
Aufstellung aller SAMOS-AT Parameter befindet sich in Anhang 6.<br />
Nachdem für den Bau von Hochspannungsleitungen keine Normen oder Richtlinien hinsichtlich der für<br />
den Nachweis der Bestandssicherheit gegen Lawinen heranzuziehenden Frequenzen bestehen, wurde<br />
in Abstimmung mit dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung und dem<br />
Auftragg<strong>eb</strong>er in Analogie zu den Bestimmungen für Seilbahnen und die Gefahrenzonenplanung eine<br />
maßg<strong>eb</strong>liche Bemessungsfrequenz von 150 Jahren gewählt.<br />
Ermittlung des Fließdrucks des dichten Anteils der Lawine:<br />
[kPa], wobei p der Fließdruck in kPA, ρ die Fließdichte in kg/m³ und v die Fließgeschwindigkeit<br />
in m/s ist. Die Fließdichte wurde mit 300kg/m³ angenommen.<br />
Ermittlung des Staudrucks infolge Staubanteils bei Simulationen mit ELBA+:<br />
/2 [kPa], wobei p der Fließdruck in kPA, ρ die Dichte der Suspension in kg/m³ und v die Fließgeschwindigkeit<br />
in m/s ist. Die durchschnittliche Dichte der Suspension wurde mit 3-10kg/m³ bei einem<br />
linearen Vertikalprofil angenommen.<br />
Ermittlung der Wirkhöhe des Staubanteils bei Simulationen mit ELBA+:<br />
10 [m], wobei h p die Wirkhöhe in m, l die Länge der Lawinenbahn bis zum Betrachtungspunkt<br />
in m und v die Fließgeschwindigkeit in m/s ist.<br />
Für die Beurteilung der Lawinengefährdung werden immer alle verfügbaren Quellen herangezogen.<br />
Die Erg<strong>eb</strong>nisse der Lawinenmodellierung dienen dabei als Richtschnur für die Abschätzung der Größenordnung<br />
der relevanten Prozessgrößen. Es ist aber immer zu bedenken, dass Lawinenmodelle<br />
eine grobe Vereinfachung der wirklichen Bedingungen darstellen und die Erg<strong>eb</strong>nisse sehr wesentlich<br />
von Annahmen, wie Anbruchg<strong>eb</strong>ietsgröße und Anbruchmächtigkeit abhängen. Es treten auch immer<br />
wieder Fälle auf, in denen es mit den Rechnenmodellen nicht möglich ist, beobachtete Lawinenereignisse<br />
im vollen Umfang nachzuvollziehen. Die Bewertung, Gewichtung und Synthese der einzelnen<br />
Quellen zu einer Gesamteinschätzung der Lawinengefährdung obliegt daher dem begutachtenden<br />
Experten und kann vom Berechnungserg<strong>eb</strong>nis der Modellierung abweichen.<br />
3.2.2.4 Schneeniederschlagssituation<br />
Das Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet liegt in einem vom Schneeniederschlag begünstigten G<strong>eb</strong>iet. Für das Hageng<strong>eb</strong>irge<br />
gibt der digitale hydrologische Atlas mittlere, jährliche Neuschneesummen von über<br />
1000cm an. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Untersuchungsg<strong>eb</strong>iet betreibt die ZAMG keine Beobachtungsstationen.<br />
Die nächsten verfügbaren Stationen mit längeren Zeitreihen von Schne<strong>eb</strong>eobachtungen<br />
sind in Tabelle 3.2.2-1 und Abbildung 3.2.2-1 dargestellt.<br />
Grundlage der Abschätzung der Anbruchmächtigkeiten sind die Messwerte für die 3-Tages-<br />
Neuschneedifferenz von 10 Meßstationen der ZAMG im Umfeld des Untersuchungsg<strong>eb</strong>ietes.<br />
Austrian Power Grid AG & <strong>Salzburg</strong> Netz GmbH 49/238