BGI 658 01.pdf, Seiten 57-75 - Berufsgenossenschaft Holz und Metall
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2.1 Ekzemformen<br />
Die Haut zeigt je nach Ausmaß <strong>und</strong> Dauer<br />
von schädigenden Einwirkungen die<br />
oben genannten Veränderungen. Man unterteilt<br />
Ekzeme in akute <strong>und</strong> chronische<br />
Ekzeme <strong>und</strong> hinsichtlich ihrer Ursachen in<br />
● akut-toxische Ekzeme,<br />
● toxisch-degenerative Ekzeme, auch<br />
Abnutzungsekzeme genannt sowie<br />
● allergische Ekzeme.<br />
Akut-toxisches Ekzem<br />
<strong>und</strong> toxisch-degeneratives Ekzem<br />
Ein akut-toxisches Ekzem ist meist die<br />
Folge einer kurzfristigen, starken Einwirkung<br />
hautschädigender Stoffe, z. B.<br />
Säuren oder Laugen. Nach Ende der<br />
Einwirkung heilt das Ekzem in der Regel<br />
ab. Bei wiederholter Hautbelastung<br />
durch schwach hautschädigende Stoffe<br />
kann sich ein toxisch-degeneratives<br />
Ekzem entwickeln. Da hier der wiederholte<br />
häufige Kontakt ursächlich ist,<br />
nennt man das Ekzem auch kumulativtoxisches<br />
Ekzem.<br />
Beim Abnutzungsekzem (ohne vorausgehendes<br />
akutes Ekzem) kommt es<br />
zu einer allmählichen Überlastung, bei<br />
der die Hornschicht durch Aufquellen,<br />
Abnutzung <strong>und</strong> Auflösung des schützenden<br />
Verb<strong>und</strong>systems aus Hornzellen<br />
<strong>und</strong> Fetten geschädigt wird. Die Haut<br />
wird zunächst trocken <strong>und</strong> rissig, wobei<br />
insbesondere die Fingerzwischenräume<br />
am Anfang stark betroffen sind.<br />
In derartigen Fällen kann die überbeanspruchte<br />
Haut durch intensive Schutz<strong>und</strong><br />
Pflegemaßnahmen im Allgemeinen<br />
wieder normalisiert werden. Bei andauernder<br />
Schädigung bildet sich jedoch das<br />
„Vollbild“ eines Ekzems mit Rötungen,<br />
Schwellungen, Einrissen <strong>und</strong> Schuppungen<br />
(Bild 2-2).<br />
Hier kann nur eine intensive hautärztliche<br />
Behandlung <strong>und</strong> ein striktes Meiden<br />
von Hautbelastungen zur Heilung führen.<br />
Dauern die Belastungen an, wird die<br />
Erkrankung chronisch. Als Folge droht<br />
eine ständige Minderbelastbarkeit der<br />
Haut <strong>und</strong> bei schweren Verläufen ggf. ein<br />
Berufswechsel.<br />
Allergisches Ekzem<br />
Eine Allergie kann sich als Folge eines<br />
Abnutzungsekzems entwickeln. Weil<br />
die Hautbarriere gestört ist, dringen die<br />
Allergie auslösenden Stoffe besser in<br />
die Haut ein <strong>und</strong> können ein allergisches<br />
Kontaktekzem verursachen. Unabhängig<br />
davon können Allergien aber auch<br />
ohne Vorschädigung der Haut entstehen.<br />
Es gibt Stoffe, die häufig Allergien verursachen.<br />
Man spricht in diesem Zusammenhang<br />
von Stoffen mit starker<br />
allergener Potenz. Beispiele hierfür sind<br />
Epoxidharze oder Methacrylate in Klebern.<br />
Weitere Beispiele finden sich in<br />
der Anlage 3 der TRGS 401.<br />
Bei einer Allergie handelt es sich um eine<br />
„fehlgeleitete Reaktion“ des Immunsystems<br />
im Sinne einer „überschießenden“<br />
Entzündungsreaktion. Man unterscheidet<br />
diesbezüglich vier Typen von Allergien.<br />
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